Kategorie-Archiv: Hessische Staatskanzlei

Bischof der Herzen, Kardinal Lehmann, ist mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille im Wiesbadener Schloss Biebrich geehrt worden

Langjähriger Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann von Ministerpräsidenten Volker Bouffier mit höchster hessischer Auszeichnung, der Wilhelm-Leuschner-Medaille, geehrt. Foto: Heike v. Goddenthow
Langjähriger Mainzer Bischof Karl Kardinal  Lehmann von Ministerpräsidenten Volker Bouffier mit höchster hessischer Auszeichnung, der Wilhelm-Leuschner-Medaille, geehrt. Foto: Heike v. Goddenthow

Der frühere Mainzer Bischof Karl Kardinal  Lehmann ist während eines Festaktes am 30. November 2016 mit der Wilhelm Leuschner-Medaille ausgezeichnet worden. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, der auch die Laudatio hielt, überreichte Lehmann die höchste Auszeichnung des Landes Hessens im Wiesbadener Biebricher Schloss.

Bouffier  würdigte Lehmann als „Idealbesetzung im Amt des Bischofs“ ,als  einen „herausragenden Brückenbauer“ und als einen „Mittler zwischen den Welten“. Wörtlich sagte der Hessische Ministerpräsident: „Sie haben die Fähigkeit zu verbinden und sowohl menschlich als auch intellektuell Gegensätze zu überwinden. Ihnen ist es gelungen, ein Mittler zwischen der Wissenschaft und dem Glauben, der katholischen und der evangelischen Kirche, zwischen den christlichen und nichtchristlichen Religionen, zwischen Gesellschaft und Politik, ja sogar zwischen Kirche und Sport“, sagte der Ministerpräsident in seiner Laudatio im Wiesbadener Schloss Biebrich. „Sie sind ein Mann unserer Zeit und waren als Bischof von Mainz eine Idealbesetzung. Die Menschen in und um Hessen haben ‚ihren Karl‘ tief ins Herz geschlossen und Ihre Arbeit sehr geschätzt.“

Ministerpräsident Bouffier  würdigte Lehmann als „Idealbesetzung im Amt des Bischofs“ ,als  einen „herausragenden Brückenbauer“ und als einen „Mittler zwischen den Welten“. Foto: Heike v. Goddenthow
Ministerpräsident Bouffier würdigte Lehmann als „Idealbesetzung im Amt des Bischofs“ ,als einen „herausragenden Brückenbauer“ und als einen „Mittler zwischen den Welten“. Foto: Heike v. Goddenthow

In Anspielung auf das auf Georg August Zinn  zurückgehende Zitat „Hesse ist, wer Hesse sein will“, sei auch Lehmann ein Hesse, selbst wenn er bekennender Mainzer sei, so Bouffier. Immerhin befänden sich  zwei Drittel des Mainzer Bistums auf hessischer Seite. So  war Kardinal Lehmann als Bischof von Mainz auch für den größten Teil der in Hessen lebenden Katholiken das geistliche Oberhaupt. „Karl Kardinal Lehmann war wie kein anderer in mehr als drei Jahrzehnten, fast 33 Jahren, der Repräsentant des Katholizismus in der Diözese Mainz. Von 1987 bis 2008 war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. An seinem 80. Geburtstag trat er im Mai als Bischof von Mainz zurück. Durch sein fundiertes theologisches Wissen und seine mitmenschliche Ausstrahlung hat er dem Bistum und seinen Gläubigen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus eine geachtete Stimme verliehen. Kardinal Lehmann war und ist für gesellschaftliche und politische Fragen stets ein wichtiger und allseits geschätzter Ratgeber. Er war ein beliebter Verwalter und Gestalter eines jahrtausendealten Erbes. Für sein Lebenswerk bei der Erneuerung der Kirche und den gelebten Geist der Ökumene erhält Kardinal Lehmann die höchste Auszeichnung des Landes Hessen“, sagte der Ministerpräsident.

Volker Bouffier hob in seiner Laudatio Kardinal Lehmanns Standfestigkeit in Glaubensfragen hervor. Als Sprecher der deutschen Bischöfe habe Lehmann mit Entschiedenheit und großem Engagement die Interessen der deutschen Katholiken auch immer wieder vor dem Vatikan vertreten.

„Sie haben den Menschen auch außerhalb der katholischen Kirche Ihre Hand gereicht und sich mit Einfühlungsvermögen, Kraft und Beharrlichkeit für das Miteinander eingesetzt. Das Zusammenführende von katholischer und evangelischer Kirche war immer Triebfeder, um sich mit Beharrlichkeit für die Gemeinsamkeiten der Christen im Glauben einzusetzen. Ihr Wort war stets geschätzt und hat auch weiterhin für die Katholiken in Hessen, in Deutschland, und für unsere gesamte Gesellschaft Gewicht. So wurden Sie zum Gesicht einer menschenfreundlichen Kirche“, sagte Regierungschef Volker Bouffier und betonte, dass Lehmann stets zum wertschätzenden Miteinander eintreten sei, das Gemeinsame unter Menschen zu suchen, ohne das Trennende zu missachten. Lehmann sei ein „Glücksfall“ für sein Bistum und sein Land gewesen.

Seine Eminenz Karl Kardinal Lehmann, Bischof em. von Mainz: "Ich verstehe die Verleihung der Medaille als Dank für die Anerkennung meines Dienstes für die Demokratie und das Gespräch zwischen Staat und Kirche“  Foto: Diether v. Goddenthow
Seine Eminenz Karl Kardinal Lehmann, Bischof em. von Mainz: „Ich verstehe die Verleihung der Medaille als Dank für die Anerkennung meines Dienstes für die Demokratie und das Gespräch zwischen Staat und Kirche“ Foto: Diether v. Goddenthow

In seinem Dankwort sagte Kardinal Lehmann, die Verleihung als „Dank für die Anerkennung meines Dienstes für die Demokratie und das Gespräch zwischen Staat und Kirche“ zu verstehen. Er wolle sich für die „Art und Weise des Umgangs miteinander im politischen Geschäft und zumal mit den Kirchen und Religionen“ bedanken. „Es gibt in diesem Land klare Konturen der einzelnen Parteien und der verantwortlichen Persönlichkeiten, auch gelegentlichen Streit und – gar nicht so selten – ein erstaunliches, geradezu friedliches Miteinander. Dies ist gewiss nicht alle Tage so. Aber ich meine darin doch etwas von den bleibenden Errungenschaften der Widerstandskämpfer für uns und – wie es schon in der Gründungsurkunde des Preises heißt – vom Geist Wilhelm Leuschners‘ zu erkennen“, betonte der Kardinal.

Dem Lande Hessen sei er seit 1983 in besonderer Weise verbunden, sagte Lehmann: „Weit über zwei Drittel der katholischen Christen im Bistum Mainz, für die ich 33 Jahre Bischof sein durfte, leben in Hessen. Ich lernte Land und Leute schätzen und nicht selten lieben. Dies gilt besonders auch für die wirtschaftlichen und sozialen, die kulturellen und wissenschaftlichen Beiträge von vielen Frauen und Männern.“

Kardinal Lehrmann ist der 226. Träger der Wilhelm Leushcner-Medaille, die der  ehemalige Ministerpräsident Georg August Zinn am 29. September 1964 anlässlich des 20. Todestages Wilhelm Leuschners stiftete. Wilhelm Leuschner war von 1928 bis 1933 hessischer Innenminister. Leuschner zählte zu den wichtigsten Persönlichkeiten des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler wurde Leuschner zum Tode verurteilt und am 29. September 1944 hingerichtet. Die nach ihm benannte Medaille wird an Persönlichkeiten vergeben, die sich beispielhaft für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit eingesetzt haben. Die Medaille wird seit 1965 verliehen. Zu den Trägern der Medaille gehören etwa Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Philosoph Jürgen Habermas und der vor drei Jahren verstorbene Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki.

Die Ehrung markiert den  Auftakt der  Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag des Landes, der am 30. November und 1. Dezember mit vielen Programmpunkten in der Landeshauptstadt gefeiert wird.

 

 

Hessischer Kulturpreis 2016 an Pianistin Tamar Halperin und Countertenor Andreas Scholl verliehen

(v.l.n.r.) Ministerpräsident und Laudator Volker Bouffier zeichnet am 4.Nov. 2016  im Wiesbadener Kurhaus die Pianistin und Cembalistin Tarmar Halperin und Countertenor Adreas Scholl mit dem Hessischen Kulturpreis 2016 aus. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
(v.l.n.r.) Ministerpräsident und Laudator Volker Bouffier zeichnet am 4.Nov. 2016 im Wiesbadener Kurhaus die Pianistin und Cembalistin Tarmar Halperin und Countertenor Adreas Scholl mit dem Hessischen Kulturpreis 2016 aus. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der Countertenor Andreas Scholl und die israelische Pianistin Tamar Halperin aus Kiedrich wurden gestern Abend im Rahmen einer sehr berührenden Feier mit Geburtstagstorte, Stofftier und Familienunterstützung im Kurhaus Wiesbaden von Ministerpräsident Volker Bouffier mit dem Hessischen Kulturpreis 2016 ausgezeichnet. Mit 45.000 Euro ist die Auszeichnung der höchstdotierte Kulturpreis der Bundesrepublik Deutschland. Er wird in diesem Jahr zum 34. Mal durch die Hessische Landesregierung vergeben.

Ministerpräsident Volker Bouffier bei der Laudatio: "herausragende Künstler" und "charmante Botschafter des Landes". Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier bei der Laudatio: „herausragende Künstler“ und „charmante Botschafter des Landes“. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Volker Bouffier, sichtlich besorgt über die aktuelle Entwicklung in der Türkei   „auf einem Weg in die Diktatur“, unterstrich, welche besondere Rolle der Kultur, der Musik, „wie Sie beide sie seit Jahren auf den Bühnen der Welt machen“,  als Brückenbau zwischen Nationen, Weltanschauungen und Religionen zukomme. Es gebe kaum etwas, das  Menschen unterschiedlicher Sprachen und Kulturkreise so zusammenführen könne wie Musik,  sogar Epochen übergreifend, wie sich am Beispiel der  Barockmusik zeige.  Obwohl drei- bis vierhundert Jahre seit ihrem Entstehen vergangen seien, berühre und fasziniere diese Musik Menschen heute genauso wie einst, so  Bouffier.  Andreas Scholl und Tamar Halperin seien durch ihr großes internationales Ansehen herausragende und charmante Botschafter für Hessen und trügen „zum guten Ruf unseres Landes bei“, sagte der Laudator.

Tamar Halperin (Klavier) und Andreas Scholl (Countertenor) geben Kostproben ihres Könnens.  Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Tamar Halperin (Klavier) und Andreas Scholl (Countertenor) geben Kostproben ihres Könnens. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Mit einer reizvollen Kostprobe ihres Könnens  dankte das international renommierte Kiedricher Künstlerpaar durch eine  musikalische Gegenüberstellung von Johannes Brahms  „In stiller Nacht“, zunächst in einer Vertonung des Weltmusikers Idan Reichel, und – unterbrochen durch das Lied „King Henry“ (English Folksong) – in der Originalfassung.

Michael Herrmann, Intendant des Rheingau-Musikfestivals wirft Tamar Helperin das Stofftier "Lady Schnatterly"  zu. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Michael Herrmann, Intendant des Rheingau-Musikfestivals, wirft liebevoll Tamar Helperin das Stofftier „Lady Schnatterly“ zu. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Michael Herrmann, Intendant des Rheingau Musik-Festivals und Kuratoriumsmitglied des Hessischen Kulturpreises, würdigte  in seinem anschließendem Epilog „Ansichten und Einblicke eines Intendanten“ das  Künstlerpaar als kulturelle Grenzüberschreiter und Brückenbauer, wovon auch das Rheingau Musik Festival immer wieder profitiere. Dass seine Beziehung zu dem Kiedricher Künstlerehepaar, das 2015 auch den Rheingau-Musikpreis erhalten hatte, keine bloße „Arbeitsverbindung“  darstelle, zeigte sich einmal mehr, als Herrmann – nur für Insider verständlich – das Stofftier „Lady Schnatterly“  den Eltern Tamar Halperin  und Andreas Scholl für Töchterchen Alma (2015 geboren) vom Rednerpult aus zuwarf.

Es folgten  weitere Stücke aus dem hochkarätigen Repertoire, darunter Tamar Halperins Komposition über J.S. Bach „Baustelle“ und Sasha Argovs Lied „Shier Erez“. Den verbalen Part der Pianistin mussten dabei deren aus Israel angereiste Familie übernehmen, da ein Grippe-Infekt der Pianistin und Cembalistin die Stimme geraubt hatte.

Trotz Heiserkeit wagt sich Tamar Halperin doch noch ans Mikro für Worte des Dankes. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Trotz Heiserkeit wagt sich Tamar Halperin doch noch ans Mikro für Worte des Dankes. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Trotz Stimmausfall lies es sich Tamar Halperin nicht nehmen, nach den bewegenden Dankesworten ihres Mannes, doch noch ein paar Wortes des Dankes zu finden für den Preis,  die Unterstützung ihrer Familie und ihr große Glück, diese Musik machen zu dürfen. Andreas Scholl hatte aus dem Stehgreif heraus bewegende Worte gefunden über seine Erfahrung, wie Musik positiv und erfüllend auf Menschen wirke. Musik habe auf Menschen eine beglückende Wirkung. Sie erhelle unsere Seelen und fördere positive Emotionen.

Für Andreas Scholl ist der Preis vor allem Ansporn, sich weiterhin mit Musik als positiver Energie in die Gesellschaft einzubringen. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Für Andreas Scholl ist der Preis vor allem Ansporn, sich weiterhin mit Musik als positiver Energie in die Gesellschaft einzubringen. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Würden Menschen beispielsweise missgelaunt und gestresst zu einem Konzert hinfahren, kämen sie nachher freudig und mit einem Strahlen in den Augen wieder heraus. Durch Musik würden sie mit positiver Energie aufgeladen. Diese positive Energie strahlten sie auf andere ab. Musiker, wie er und seine Frau, seien damit beauftragt, mit Musik diese positive  Energien zu erzeugen und in die Welt zu tragen, weil sie ansteckend seien und dazu beitrügen, dass Menschen miteinander glücklich seien. Als musikalischer Botschafter seines Heimatlandes sehe er den Preis daher vor allem  auch als „Ansporn“, weiterhin aktiv  in die Gesellschaft  hineinzuwirken.

In diesem Geiste gibt das Künstler-Paar am 13. November in der Wiesbadener Lutherkirche ein Benefizkonzert zugunsten des Bärenherz-Kinderhospizes.

Diether v. Goddenthow (Rhein-Main.Eurokunst)

 

Zu den Preisträgern:

Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Andreas Scholl wurde 1967 in Eltville geboren. Mit sieben Jahren wurde er Mitglied bei den Kiedricher Chorbuben. Nachdem seine außergewöhnliche Musikalität entdeckt worden war, nahm er eine Ausbildung an der Schola Cantorum Basiliensis in der Schweiz auf. Heute ist er dort selbst als Dozent tätig. „Andreas Scholl ist ein herausragender Sänger, der sein Publikum mit seiner außergewöhnlichen Interpretationskunst und seiner klaren Stimme bezaubert. Als Countertenor hat er international Karriere gemacht und singt in großen und bedeutenden Konzertsälen“, würdigte der Ministerpräsident den Künstler.

Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Tamar Halperin wurde 1976 in Israel geboren. Sie erhielt ihre Ausbildung an der Universität von Tel Aviv, der Schola Cantorum Basiliensis in Basel und der Juilliard School in New York. Dort promovierte sie 2009 über Johann Sebastian Bach. Ihr Repertoire umfasst Musik aus fünf Jahrhunderten. „Tamar Halperin sucht immer wieder Wege, die Konventionen des klassischen Konzerts aufzubrechen. Dadurch hat sie einen eigenen Weg gefunden, den Menschen die Musik näherzubringen. Tamar Halperin wollte als Jugendliche eigentlich lieber Tennisprofi werden, hat sich dann aber – zu unserer aller Glück – auf die Musik konzentriert.

Der Hessische Kulturpreis und sein Kuratorium
Der Kulturpreis wurde in Anerkennung besonderer Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung das erste Mal 1982 verliehen. Dazu gehören neben der Literatur auch bildende Künste, Musik, Film, Wissenschaft und Architektur. Der oder die Preisträgerinnen und Preisträger werden von einem Kuratorium ausgewählt. Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident innehat, sind neben dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, folgende Persönlichkeiten vertreten:

  • Jürgen Engel, Architekt, Frankfurt am Main
  • Susanne Gaensheimer, Kuratorin und Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt
  • Michael Herrmann, Intendant Rheingau Musik-Festival
  • Bernd Leifeld, ehemaliger Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs­-GmbH
  • Michael Quast, Schauspieler, Kabarettist, Regisseur
  • Hans Sarkowicz, Leiter Ressort hr2 Kultur und Bildung
  • Dr. Gerhard Stadelmaier, ehemaliger Redakteur und Theaterkritiker im Feuilleton der FAZ
  • Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Eine Liste der bisherigen Kulturpreisträgerinnen und -träger finden Sie hier: hessischer-kulturpreis-preistraeger 

Festakt im Wiesbadener Schloss Biebrich zum 50jährigen Bestehen 50 Jahre der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) –

50 Jahre Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG)

Ministerpräsident Volker Bouffier: „Die DIG hat großen Anteil an der Aussöhnung zwischen Israel und Deutschland, die eine Verpflichtung für die kommenden Generationen ist“

Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) im Namen des Landes Hessen bei einem gemeinsamen Festakt im Wiesbadener Schloss Biebrich zum 50jährigen Bestehen gratuliert. Dabei wurde das Land als Gründungsmitglied der seit 1966 bestehenden und mehr als 5000 Mitglieder zählenden überparteilichen Institution geehrt. „In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft auf vielfache Weise die Solidarität zum Staat Israel und seiner Bevölkerung gestärkt. Was nach den Verbrechen des Holocausts gemeinsam in Israel und Deutschland in Freundschaft erreicht wurde, ist ein großer Erfolg und ein Gewinn für unsere beiden Länder. Es ist zugleich eine Verpflichtung für die kommenden Generationen“, sagte der Ministerpräsident bei seiner Festrede.

Die DIG setzt sich mit ihren über 50 Arbeitsgemeinschaften dafür ein, die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel zu vertiefen und die internationale Verbundenheit, Toleranz und Verständigung der Völker im Nahen Osten zu fördern. „Dass Israel und Deutschland heute ein gutes Verhältnis zueinander haben, ist all jenen zu verdanken, die der Versöhnung eine Chance gegeben haben. Diese besondere Fügung müssen wir nutzen, und uns alle gemeinsam auch künftig entschieden gegen all diejenigen Kräfte innerhalb und außerhalb Deutschlands wenden, die Israels Lebensrecht als jüdischer Staat bestreiten – ohne Aussöhnung zwischen den Völkern gibt es keinen dauerhaften Frieden“, so Volker Bouffier.

Während des Festaktes hat der Präsident der DIG, Hellmut Königshaus, den israelischen Künstler Amnon Weinstein mit der Ernst-Cramer-Medaille für sein Wirken bei der Aussöhnung und gegen das Vergessen geehrt. Er restauriert Geigen jüdischer Opfer des Holocausts, damit auf ihnen wieder musiziert werden kann. Aus gesundheitlichen Gründen nahm der Sohn des Geehrten, Avshalom Weinstein, die Auszeichnung entgegen. „Wenn deutsche Musiker auf den Geigen von Amnon Weinstein spielen, dann vermischt sich Gegenwart und Vergangenheit und gleichzeitig verbindet sich auch das Leben von Deutschen und Israelis auf besondere Weise. Es ist ein wunderbares Symbol dafür, wie Verantwortung für die Geschichte an die kommenden Generationen weitergegeben wird. Jeder Ton, der aus diesen Geigen erklingt, ist zugleich ein Aufruf zur Toleranz und Völkerverständigung“, sagte Ministerpräsident Bouffier.

Hessischer Kulturpreis 2016 geht an Tamar Halperin und Andreas Scholl

kurhaus-650Ministerpräsident Volker Bouffier: „Außergewöhnliche Künstler,
die großes internationales Ansehen genießen“

Countertenor Andreas Scholl und die Pianistin Tamar Halperin aus Kiedrich im Rheingau-Taunus-Kreis sind die Preisträger des Hessischen Kulturpreises 2016. Die Auszeichnung ist mit 45.000 Euro der höchstdotierte Kulturpreis der Bundesrepublik Deutschland. Er wird am 4. November 2016 im Wiesbadener Kurhaus verliehen.

„Andreas Scholl ist ein herausragender Sänger, der sein Publikum mit seiner außergewöhnlichen Interpretationskunst und seiner klaren Stimme bezaubert. Als Countertenor hat er international Karriere gemacht und singt in den großen und bedeutenden Konzertsälen dieser Welt. Gemeinsam mit seiner israelischen Ehefrau Tamar Halperin baut er musikalische und kulturelle Brücken. Sie hat sich als Pianistin und Cembalistin ebenso wie ihr Ehemann der Barockmusik verschrieben, begeistert aber ebenso mit klassischem und zeitgenössischem Repertoire“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier. „Tamar Halperin und Andreas Scholl genießen großes internationales Ansehen und tragen als Botschafter für Hessen zum guten Ruf des Landes bei. Ich freue mich sehr darauf, diesen hervorragenden Künstlern den Hessischen Kulturpreis zu überreichen.“

Über den Hessischen Kulturpreis:
Der Kulturpreis wurde in Anerkennung besonderer Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung das erste Mal 1982 verliehen. Dazu gehören neben der Literatur auch bildende Künste, Musik, Film, Wissenschaft und Leistungen in der Vermittlung von Kultur. Der oder die Preisträgerinnen und Preisträger werden von einem Kuratorium ausgewählt. Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident innehat, sind neben dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, folgende Persönlichkeiten vertreten:

  • Jürgen Engel, Architekt, Frankfurt am Main
  • Susanne Gaensheimer, Kuratorin und Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt
  • Michael Herrmann, Intendant Rheingau Musik-Festival
  • Bernd Leifeld, ehemaliger Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs­GmbH
  • Michael Quast, Schauspieler, Kabarettist, Regisseur
  • Hans Sarkowicz, Leiter Ressort hr2 Kultur und Bildung
  • Dr. Gerhard Stadelmaier, Redakteur und Theaterkritiker im Feuilleton der FAZ
  • Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main

 

Höhepunkt der Feierlichkeiten zu „70 Jahre Hessen“ Staatsminister Axel Wintermeyer: „In Dankbarkeit und mit Fröhlichkeit feiern wir eine 70-jährige Erfolgsgeschichte

Staatsminister Axel Wintermeyer (2.v.r.) u. Landtagspräsident Norbert Kartmann (mitte hinten) präsentieren mit Medienpartnern wie u.a.: Wiesbadener Kurier (li. Stefan Schröder), HR Redakteurin F. Holzer, FFH-Chef, Bildzeitung, Herrn Roth u. a. das Programm zu den Jübiläumsfeierlichkeiten 70Jahre Hessen. Foto: Diether v. Goddenthow
Staatsminister Axel Wintermeyer (2.v.r.) u. Landtagspräsident Norbert Kartmann (Mitte hinten) präsentieren mit Medienpartnern  u.a.: Wiesbadener Kurier (li. Stefan Schröder), HR Redakteurin F. Holzer, FFH-Chef, Bildzeitung, Herrn Roth u. a. das Programm zu den Jübiläumsfeierlichkeiten 70Jahre Hessen. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Feierlichkeiten zum Jubiläum „70 Jahre Hessen“ steuern ihrem Höhepunkt entgegen. Das abwechslungsreiche Veranstaltungsjahr mündet in die zentralen Feierlichkeiten am 30. November und 1. Dezember 2016. An diesem Tag wird dem Inkrafttreten der Verfassung und damit der offiziellen Gründung des Landes am 1. Dezember 1946 gedacht. Das Festprogramm hat der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, heute gemeinsam mit Landtagspräsident Norbert Kartmann im Wiesbadener Staatstheater vorgestellt. Das Theater war 1946 Tagungsort des Beratenden Landesausschusses, der die Weichen für den demokratischen Aufbau des neuen Landes gestellt hat.

„Die Bildung des Landes Hessen durch die amerikanische Militärregierung am 19. September 1945, nur vier Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus, war ein Akt, der mit einem immensen Vertrauensvorschuss verbunden war – des Vertrauens in die Fähigkeiten der Bürgerinnen und Bürger, sich vom Ungeist der Vergangenheit zu lösen und eine freie, mitmenschliche Gesellschaft und ein demokratisches, rechtsstaatliches Land aufzubauen. Die US-Amerikaner haben damit die helfende Hand ausgestreckt, die die Bürgerinnen und Bürger dankend annahmen und sich mit einer Volksabstimmung am 1. Dezember 1946 eine neue Verfassung gaben – das demokratische Land Hessen war geboren. Der Beginn einer bemerkenswerten Landesgeschichte“, erinnerte Staatsminister Wintermeyer.

In der Zeit nach dem Krieg begann das noch junge und aus vielen Abschnitten neu gebildete Land seine Identität zu entwickeln. Einen gewichtigen Anteil daran hatten die eine Million Vertriebenen und Flüchtlinge, die bis 1950 nach Hessen kamen – rund ein Drittel der damaligen Bevölkerung. Schon 1946 konnten Alt- wie Neubürger das erste Mal frei per Volksentscheid wählen. Die Bevölkerung entschied sich für die Annahme der Verfassung und damit auch, das ‚Groß‘ aus ‚Hessen‘ zu streichen und dem Land seinen heutigen Namen zu geben. Es entwickelte sich in der Folgezeit zur ‚Apotheke der Welt‘, zum bedeutenden Finanzzentrum und zum florierenden, geografischen Mittelpunkt der Europäischen Union. „Hessen hat sich in den sieben Jahrzehnten zu einer der stärksten Regionen Europas entwickelt. Das ist auch das Ergebnis unbändigen Fleißes, von Kreativität und Forschungsdrang und nicht zuletzt von politisch gestellten Weichen. Trotz schier unlösbarer Herausforderungen boten diese auch immer die Chance, das Land weiterzuentwickeln und dabei die Zukunftsfähigkeit zu sichern und zu gestalten. Die überaus positive Entwicklung der vergangenen 70 Jahre hat deutlich gezeigt, dass Hessen ein Land der Vorreiter ist, die Aufgaben auf neuen und manchmal auch ungewöhnlichen Wegen angehen und bewältigen. Hessen ist heute ein stolzes und starkes Land, und, was besonders wichtig ist, ein Land, in dem die Menschen gerne leben. Und deshalb ist der 70. Geburtstag nicht nur Anlass in Dankbarkeit auf die historischen Entwicklungen und Herausforderungen zurückzuschauen, sondern auch Anlass zur Freude“, so der Staatsminister.

Der Präsident des Hessischen Landtags Norbert Kartmann erinnerte daran, dass sich vor siebzig Jahren die ersten der im Nachkriegsdeutschland neu geschaffenen Länder eine eigene Verfassung gaben und damit den Grundstein für die Demokratie und den föderalen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland gelegt haben. „Am 1. Dezember 1946 wurde aber nicht nur in einer Volksabstimmung die Landesverfassung angenommen, sondern es wurde auch der erste Hessische Landtag gewählt. Die Hessen waren erstmals nach dem Krieg aufgerufen, ein frei gewähltes Parlament zu bestimmen. Das war die Geburtsstunde der Demokratie und des Parlamentarismus in Hessen. Wir freuen uns auf die Feierlichkeiten zu diesem besonderen Geburtstag“, sagte Landtagspräsident Kartmann.

Die zentralen Feierlichkeiten werden unter dem Motto ‚Zukunft braucht Herkunft‘ von der Landesregierung am Verfassungstag, dem 1. Dezember, mit einem Gottesdienst in der Wiesbadener Marktkirche und einem Festakt im Staatstheater Wiesbaden veranstaltet. Der Tag zuvor, 30. November, beginnt mit der Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille an den früheren Bischof von Mainz, Karl Kardinal Lehmann, im Schloss Biebrich. Anschließend kommt der Hessische Landtag zur Sondersitzung „70 Jahre Hessen“ zusammen. Am Abend gibt es eine große Geburtstagsfeier im Kurhaus der Landeshauptstadt. Mit Musik und Tanz können Bürgerinnen und Bürger die vergangenen 70 Jahre in Hessen mit den prägendsten Momenten noch einmal erleben und feiern. Die Eintrittskarten für die Abendveranstaltung werden von Zeitungen, Hörfunk- und Fernsehsendern verlost. Ein Feuerwerk vor dem Kurhaus und ein Festkonzert des Hessischen Staatstheaters runden die Feierlichkeiten ab.

„Wiesbaden eignet sich besonders für die zentrale Feier, wurde hier doch an zahlreichen historischen Orten die Gründung Hessens forciert und ermöglicht. In den Räumen zu feiern, an denen Hessens Geschichte geschrieben und maßgeblich beeinflusst wurde, ist der richtige Rahmen, um den Geburtstag des Landes mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam begehen zu können“, sagte Wintermeyer im Wiesbadener Staatstheater.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.70Jahre.Hessen.de.

Programm der Feierlichkeiten

30. November 2016

10.00 – 13.00 Uhr Festakt zur Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille,
Schloss Biebrich

14.00 – 16.00 Uhr Sondersitzung des Hessischen Landtags anlässlich der Feierlichkeiten zu „70 Jahre Hessen“,
Hessischer Landtag

19.30 – 00.30 Uhr Geburtstagsparty,
Kurhaus Wiesbaden – alle Bürger sind eingeladen. Die 1700 Karten werden über die Medienpartner verlost.

1. Dezember 2016

09.30 – 10.30 Uhr Gottesdienst,
Marktkirche Wiesbaden

11.30 – 13.00 Uhr Festakt mit anschließendem Empfang,
Staatstheater Wiesbaden

18.30 – 18.45 Uhr Abschlussfeuerwerk,
auf dem Bowling Green vor dem Kurhaus Wiesbaden

19.30 Uhr Sondervorstellung des Hessischen Staatstheaters:
Festkonzert „70 Jahre Hessen“, Staatstheater Wiesbaden

Hessischer Demografie-Preis 2016 geht an das Projekt „Winds, Strings & Voices“ des Jugendmusiknetzwerks im Hessischen Kegelspiel e.V. aus Hünfeld

Staatsminister Axel Wintermeyer: „Folgen des demografischen Wandels im ländlichen Raum mit Kreativität begegnen“

Wiesbaden. Der Sieger des 7. Hessischen Demografie-Preises kommt aus dem Landkreis Fulda und darf sich über 10.000 Euro Preisgeld freuen: Der Chef der Hessischen Staatskanzlei und Demografie-Beauftragte der Landesregierung, Staatsminister Axel Wintermeyer, zeichnete heute in der Regierungszentrale das Projekt „Winds, Strings & Voices“ des Jugendmusiknetzwerks im Hessischen Kegelspiel e.V. aus Hünfeld aus. „‚Winds, Strings & Voices‘ hat die Jury mit einem tollen Konzept überzeugt“, sagte Axel Wintermeyer. Den mit 7.000 und 3.000 Euro dotierten zweiten und dritten Platz belegten die „tegut…Lädchen“ des in Fulda ansässigen Einzelhandelsunternehmens und das Projekt „Expedition vor der Haustür“ des „theaters 3 hasen oben“ aus Ottrau-Immichenhain. Zu den sechs Finalisten, die in Wiesbaden geehrt wurden, gehören neben den drei Preisträgern auch die Projekte Gemeindeschwester 2.0 aus Schenklengsfeld, das AusbildungsNavi Hersfeld-Rotenburg und „Wir lieben MINT“ der Reichenberg-Schule aus Reichelsheim. In diesem Jahr hatten sich 91 Initiativen um den Demografie-Preis beworben, der seit dem Jahr 2010 verliehen wird.

Kommunen, Vereine, Stiftungen, Genossenschaften, Initiativen, Kirchen, gemeinnützige Einrichtungen und Unternehmen waren aufgerufen, ihre Projekte einzureichen, mit denen sie sich der Herausforderung des demografischen Wandels stellen. Unter dem Motto „Wo Ideen Freiraum haben! Leben auf dem Land!“ stand auch in diesem Jahr wieder der ländliche Raum im Fokus.

„Es freut mich, dass erneut über 90 Initiativen ihre Konzepte eingereicht haben. Dies zeigt, dass in unserem Land viele Ideen entstehen, um dem demografischen Wandel zu begegnen. Die Hessische Landesregierung zeichnet diese Projekte als Vorbilder und Best Practice-Beispiele aus, um andere zum Nachahmen zu animieren. Diese Herausforderung können wir als Gesellschaft nur gemeinsam angehen“, sagte Axel Wintermeyer.

Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Kirchen, Wirtschaft, Medien, Verbänden sowie der Hessischen Staatskanzlei und Ministerien hatte aus den eingegangenen Bewerbungen zunächst die besten sechs ausgewählt. Nach einer Präsentation der Projekte durch die Bewerber legte die Jury die Preisträger fest.

Von  links: Staatsminister Axel Wintermeyer, Willi Genßler und Stefan Meyer von „Winds, Strings & Voices“. © Hessische Staatskanzlei
Von links: Staatsminister Axel Wintermeyer, Willi Genßler und Stefan Meyer von „Winds, Strings & Voices“. © Hessische Staatskanzlei

Die Sieger von „Winds, Strings & Voices“ bringen junge Musikerinnen und Musiker, die aus dem Landkreis Fulda weggezogen sind, einmal jährlich in ihrer früheren Heimat zusammen, um gemeinsam ein Jugendkonzert zu veranstalten. „Das Projekt aus Hünfeld ist ein würdiger Sieger“, sagte Axel Wintermeyer bei der Ehrung in Wiesbaden. „Von den Folgen des demografischen Wandels sind im ländlichen Raum auch kulturelle Angebote betroffen. Durch ‚Winds, Strings & Voices‘ halten junge Menschen den Kontakt zur ländlichen Region. Das Projekt gibt ihnen darüber hinaus seit zwölf Jahren die Möglichkeit, ihr Können gemeinsam zu präsentieren und verbindet durch eine universelle Sprache: die Musik.“

Von  links: Staatsminister Axel Wintermeyer, Knut John, Klaus-Peter Keil und Alexander Noll vom Konzept „tegut…Lädchen“.  © Hessische Staatskanzlei
Von links: Staatsminister Axel Wintermeyer, Knut John, Klaus-Peter Keil und Alexander Noll Nonn vom Konzept „tegut…Lädchen“. © Hessische Staatskanzlei

Das zweitplatzierte Konzept „tegut…Lädchen“ soll den fast ausgestorbenen Tante-Emma-Läden zu einer Renaissance verhelfen. „Die Menschen wollen weiterhin auf dem Land leben. Dafür muss die dörfliche Infrastruktur intakt sein. Die Lebensmittelversorgung spielt eine wichtige Rolle“, sagte der Demografie-Beauftragte. Die tegut… Lädchen seien aber viel mehr als ein Ort, wo Nahrungsmittel gekauft werden können, so Axel Wintermeyer. „Die Lädchen sind nicht nur ein Treffpunkt im Dorf. Zu dem Konzept gehört auch die Anstellung von Menschen mit Handicap, die so am Arbeitsleben teilhaben. Gleichzeitig wird deutlich, dass sich auch wirtschaftlich handelnde Unternehmen der Herausforderung des demografischen Wandels annehmen“, sagte der Minister. Das Preisgeld spendet das Unternehmen an eine soziale Einrichtung.

Von  links: Staatsminister Axel Wintermeyer, Silvia Pahl und Klaus Willmanns vom Projekt „Expedition vor der Haustür, Teil 1“ des „theathers 3 hasen oben“.  © Hessische Staatskanzlei
Von links: Staatsminister Axel Wintermeyer, Silvia Pahl und Klaus Willmanns vom Projekt „Expedition vor der Haustür, Teil 1“ des „theathers 3 hasen oben“. © Hessische Staatskanzlei

Das Projekt „Expedition vor der Haustür, Teil 1 ‚with my eyes“ des „theaters 3 hasen oben“ arbeitet den demografischen Wandel künstlerisch in Filmen, Workshops, Schau- und Rollenspielen sowie in einer Sommer-Werkstatt auf. „Kultur ist ganz eng mit Lebensqualität verknüpft. Mit dem Konzept ‚Expedition von der Haustür‘ erforschen vor allem Jugendliche die sich verändernden Lebensumstände im eigenen Umfeld und schärfen ihre Beobachtungsgabe. So kommen sie ihrer eigenen Geschichte und der der Schwalm auf die Spur und stärken ihre Verbundenheit zur Heimat“, sagte Axel Wintermeyer.

Die weiteren drei Finalisten des Demografie-Preises erhielten Anerkennungsurkunden:

Gruppenfoto Anerkennungsurkunde:  Von  links: Staatsminister Axel Wintermeyer, Christine Hartmann (Wir lieben MINT, Reichenberg-Schule, Reicheslheim), Dr. Frank Klein, Christine Otto (Gemeindeschwester 2.0 , Schenklengsfeld) und Christine Trinks (AusbildungsNavi Hersfeld-Rotenburg, Kirchheim).  © Hessische Staatskanzlei
Gruppenfoto Anerkennungsurkunde:
Von links: Staatsminister Axel Wintermeyer, Christine Hartmann (Wir lieben MINT, Reichenberg-Schule, Reicheslheim), Dr. Frank Klein, Christine Otto (Gemeindeschwester 2.0 , Schenklengsfeld) und Christine Trinks (AusbildungsNavi Hersfeld-Rotenburg, Kirchheim). © Hessische Staatskanzlei

Gemeindeschwester 2.0, Schenklengsfeld
Schenklengsfeld hat die Versorgungsprobleme von Senioren frühzeitig erkannt und ermöglicht es ihnen, in der vertrauten häuslichen Umgebung zu bleiben. Dazu arbeiten ein „Gemeinde-Sozial-Lotse“ und ein ehrenamtlicher Ortsteil-Kümmerer gemeinsam mit einer zur Versorgungsassistenten in den Hausarztpraxen (VerAHs) qualifizierten medizinischen Fachangestellten zusammen. Als Vertrauenspersonen organisieren sie ehrenamtliche und entgeltliche Hilfe für die alltägliche Betreuung von Senioren.

AusbildungsNavi Hersfeld-Rotenburg, Kirchheim
Jährlich verlassen etliche Schüler den Landkreis Hersfeld-Rotenburg, um andernorts ihre berufliche Ausbildung zu absolvieren. Das AusbildungsNavi des Landkreises soll jungen Menschen frühzeitig eine attraktive Lebensperspektive mit adäquaten Beschäftigungschancen in der Region aufzeigen und Schülerinnen und Schülern mit lokalen Unternehmen in Kontakt bringen, die von qualifizierten Mitarbeitern profitieren. Dazu gibt das Navi als App und als Broschüre mit zahlreichen Projektpartnern viele praktische Tipps und Hilfen.

Wir lieben MINT, Reichenberg-Schule, Reichelsheim
Die Reichenberg-Schule will schon im Grundschulalter das Interesse für die naturwissenschaftlich-technischen MINT-Fächer und -Berufe wecken, um für die Firmen im Odenwaldkreis ein Zeichen der Nachwuchsförderung zu setzen. Angebote wie die „Mathepiraten“ oder „Kids mit Grips“ stehen während der Projekttage ebenso auf dem Programm wie Betriebsführungen in ortsansässigen Handwerks- und Kleinbetrieben unter dem Motto „Was macht eigentlich…“.

Land Hessen und der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen verlängern Staatsvertrag um weitere fünf Jahre

Der Vorsitzende des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Dr. Jacob Gutmark, Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz, der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Prof. Dr. Salomon Korn bei der Unterzeichnung des Staatsvertrages. (v.l.n.r.) ©  Hessische Staatskanzlei
Der Vorsitzende des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Dr. Jacob Gutmark, Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz, der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Prof. Dr. Salomon Korn bei der Unterzeichnung des Staatsvertrages. (v.l.n.r.) © Hessische Staatskanzlei

Ministerpräsident Volker Bouffier: „Ein deutliches Zeichen, dass die Landesregierung
jüdisches Leben in Hessen mit ganzer Kraft unterstützt“

Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Dr. Jacob Gutmark, haben heute in Wiesbaden den Staatsvertrag zwischen dem Land Hessen und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen um weitere fünf Jahre bis 2021 verlängert. „Das Judentum ist mit seinem Glauben und den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein fester Bestandteil der Gesellschaft unseres Landes. Mit der Vertragsverlängerung setzen wir ein deutliches Zeichen, dass das Land Hessen jüdisches Leben mit ganzer Kraft unterstützt“, sagte der Ministerpräsident. „Das Land Hessen stärkt durch die heute manifestierte Unterstützung der jüdischen Gemeinschaft nicht nur das gegenseitige Vertrauensverhältnis, sondern tätigt durch die fortgesetzte Förderung des jüdischen Lebens auch eine Investition in die eigene Zukunft”, erklärte Dr. Gutmark anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Wiesbaden.

Aufgrund des historisch bedingten besonderen Verhältnisses zu seinen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern und zum Erhalt und zur Pflege des gemeinsamen deutsch-jüdischen Kulturerbes sichert das Land Hessen mit dem Staatsvertrag seit 1986 dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden und der Jüdischen Gemeinde Frankfurt finanzielle Unterstützung zu. Mit der Vertragsverlängerung verpflichtet sich das Land, die jährlichen Zuweisungen von vier Millionen Euro unverändert fortzuführen. Darüber hinaus haben sich die Partner darauf verständigt, die bisher nur vorübergehenden Zusatzleistungen für den Landesverband und die Jüdische Gemeinde Frankfurt auf jährlich jeweils 500.000 Euro zu verdoppeln und fortzuschreiben. Sie werden bis 2021 auf 600.000 Euro pro Jahr ansteigen.

„Die jüdischen Gemeinden helfen den Mitgliedern bei Fragen rund um das tägliche Leben, bei der Integration und in der Familie. Sie erhalten und stärken den jüdischen Glauben und die jüdische Kultur und tragen mit dazu bei, dass in Hessen ein breit gefächertes Angebot des jüdischen Lebens möglich ist: Angefangen bei der Kinderbetreuung, über das schulische Angebot bis hin zum Altenzentrum. Das alles sind Aufgaben, die in den letzten Jahren gewachsen sind, weswegen wir mit der Vertragsverlängerung die jüdische Infrastruktur auch für weitere fünf Jahre unterstützen wollen“, so Ministerpräsident Bouffier.

Der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz würdigte die Vertragsunterzeichnung als das Ergebnis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen dem Landesverband und dem Land Hessen. „Es ist und bleibt unser gemeinsames Anliegen, die Erinnerungskultur zu stärken. Das Bewusstsein für die aus der Geschichte resultierende Verantwortung gehört zu unserem staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag, und wir legen großen Wert darauf, dass dieses Bewusstsein in unseren Schulen eingeübt und geschärft wird. Insgesamt kommt der Bildung eine Schlüsselrolle zu im Hinblick darauf, den unverzichtbaren Wert jüdischen Lebens in unserem Land erkennbar und erfahrbar zu machen“, sagte der Kultusminister an die Vertreter des Landesverbandes gewandt. Der Vorsitzende des Landesverbandes Dr. Gutmark ergänzte: „Es ist und bleibt angesichts der deutsch-jüdischen Geschichte und mit Blick auf die historischen Brüche dieser Beziehung eine ständige Herausforderung, einerseits unser gemeinsames Kulturerbe zu pflegen und zu rekultivieren und andererseits, unter der Last der Erinnerung an die nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, Seite an Seite für eine wehrfähige Demokratie und eine offene, freie Gesellschaft einzutreten.“

Jubiläums-Löwe ziert das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Foto © massow-picture
Foto © massow-picture

Wiesbaden. Staatssekretär Ingmar Jung hat eine lebensgroße Löwen-Statue als Symbol für 70 Jahre Hessen in Empfang genommen. Der blaue Löwe mit bunter Mähne macht vor dem Hauptportal des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in der Rheinstraße 23-25 auf das Jubiläumsjahr des Landes aufmerksam.

Staatssekretär Ingmar Jung: „Wir freuen uns, 70 Jahre Landesgeschichte mit den Hessinnen und Hessen zu feiern. Unser Wappentier, der hessische Löwe, zeigt sich für diesen Anlass von seiner farbenfrohen Seite. Er spiegelt das bunte Hessen wider und ist ein wunderbarer Botschafter für die abwechslungsreiche Veranstaltungsreihe rund um das Hessen-Jubiläum. Nun blickt er auch den Besucherinnen und Besuchern unseres Hauses entgegen.“

Die Skulptur wirbt an markanten Plätzen in Hessen für die vielen Aktionen, mit denen das Land sein Jubiläum feiert. Insgesamt werden zwanzig Löwen aufgestellt. Sie begrüßen Besucher und Passanten zum Beispiel auf dem Universitätscampus in Frankfurt, im Frankfurter Zoo, vor dem Hessischen Rundfunk und vor den Regierungspräsidien Kassel, Gießen und Darmstadt. Seit ein paar Tagen bildet ein weiterer Löwe neben dem Haupteingang des neuen Besucherzentrums am Niederwalddenkmal ein beliebtes Fotomotiv.

Der Künstler Dieter Boger schuf den Löwen 2005 anlässlich des Hessentags in Weilburg. Für 70 Jahre Hessen hat er ihn mit einem neuen, farbenprächtigen Anstrich aufgefrischt. Die Feierlichkeiten sind mit dem Beginn des Hessentags in Herborn am 20. Mai gestartet und enden mit dem offiziellen Festakt am 1. Dezember 2016 in Wiesbaden. Ein Höhepunkt ist dabei der „Tag der offenen Tür der Landespolitik“, der Einblicke in die Arbeit der Landesregierung und der Landeshauptstadt gibt. Insgesamt können die Hessinnen und Hessen das Jubiläum mit mehr als 150 Veranstaltungen, Ausstellungen und Kunstprojekte im ganzen Land feiern.

„Das Jubiläum ist ein Fest für die Menschen des Landes. Ich lade alle Hessinnen und Hessen ein, mitzufeiern – gern auch mit einem Besuch bei unserem Löwen“, so Staatssekretär Ingmar Jung abschließend.

Umfangreiches Programm mit rund 150 Einzelveranstaltungen

Um das umfangreiche Programm mit rund 150 Einzelveranstaltungen in ganz Hessen abzubilden, ist ein gut 180 Seiten starkes Programmheft entstanden. Das Heft mit allen Terminen ist ab dem 13. Mai in gedruckter Form in einer Auflage von 35.000 Stück erhältlich und ab sofort online unterwww.70Jahre.Hessen.de zu finden.

Mehr als 200.000 Menschen am ersten Wochenende des Hessentages in Herborn

herbornht-logoHessentagsveranstalterungskalender 

Ministerpräsident Volker Bouffier: „Der Hessentag ist in aller Munde“

Herborn/Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Herborns Bürgermeister Hans Benner haben eine positive Bilanz des ersten Hessentagswochenendes gezogen. „Mehr als 200.000 Menschen haben an diesem Wochenende den Weg nach Herborn gefunden. Überall sieht man strahlende Gesichter, die Menschen feiern und es wird deutlich sichtbar: Der Hessentag bringt die Menschen zusammen, der Hessentag unterhält und informiert, der Hessentag vereint Tradition, Gegenwart und Zukunft“, zeigte sich Volker Bouffier vom Auftaktwochenende des größten und traditionsreichsten Landesfestes Deutschlands beeindruckt. Auch Herborns Bürgermeister Hans Benner strahlte mit seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern um die Wette: „Es eine gute Stimmung in der Stadt. Die Menschen sind fröhlich, das Leben ist bunt – so wie wir Herborner es mögen. Wir wollen gute Gastgeber sein und ich glaube, das gelingt uns auch mit den vielen freundlichen Helferinnen und Helfern und einem großartigem Programm.“

Nach der Eröffnung des zehntägigen Festes am Freitag feierten am Samstagabend rund 15.500 Menschen in der Hessentags-Arena das große Open-Air Festival mit Rea Garvey, Christina Stürmer und Revolverheld. Währenddessen stieg die Stimmung im ausverkauften Festzelt mit der „planet radio party attack“. Ministerpräsident Bouffier eröffnete zuvor die Landesausstellung mit einem vielfältigen Informationsangebot von über 200 Ausstellern.

Am Sonntag wurden 720 Polizeikommissaranwärterinnen und -anwärtern von Ministerpräsident Volker Bouffier und Innenminister Peter Beuth vereidigt. „Hessen ist ein sicheres Land, mit einer der niedrigsten Kriminalitätsraten und einer der höchsten Aufklärungsraten in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer erfolgreichen hessischen Sicherheitspolitik. Das haben wir aber vor allem unseren Polizeibeamtinnen und -beamten zu verdanken, die sich tagtäglich für die Sicherheit der Menschen in unserem Land einsetzen. Dafür danke ich Ihnen“, sagte der Ministerpräsident im Rehberg-Stadion. Am Sonntagmittag beantwortete der Regierungschef in einer eigenen Bürgersprechstunde im direkten Austausch zahlreiche Fragen interessierter Bürgerinnen und Bürger aus dem ganzen Land.

Passend zur historischen Fachwerkstadt Herborn errichte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fachwerkstädte unter zahlreichen Schaulustigen in wenigen Stunden ein kleines Fachwerkhaus und auch das traditionelle Weindorf war bei frühlingshaften Temperaturen gut besucht. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten zudem das gute Wetter und reisten per Fahrrad aus dem Lahn-Dill-Kreis an.

Nach einem erfolgreichen Auftakt warten in den kommenden Tagen weitere Höhepunkte, wie das Konzert der ECHO-Gewinnerin Sarah Connor, das Treffen des Hessischen Landesverbandes der  Landfrauen oder der Auftritt der Big Band der Bundeswehr auf die Besucher. „Die Stimmung ist prächtig, das Wetter ist prima und die Besucher strömen. Mit dem bisherigen Verlauf kann man daher nur zufrieden sein. Ein großes Dankeschön gebührt dafür den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die in den Vereinen und Hilfsdiensten das Fest zu einem wunderbaren Erlebnis gemacht haben. Der Hessentag in Herborn ist in aller Munde und das freut uns sehr“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier zum Abschluss des ersten Wochenendes.

Hessentagsveranstalterungskalender 

Der 56. Hessentag in Herborn ist eröffnet – vom 20. bis 29. Mai 2016

herbornht-logoMinisterpräsident Volker Bouffier:
„Zehn Tage Hessentag – zehn Tage geballtes Hessen“

Herborn/Wiesbaden. Die Häuser sind bunt geschmückt, das Riesenrad dreht sich und die Musik spielt – der Hessentag 2016 in Herborn ist eröffnet. Im historischen Ambiente der Herborner Altstadt hat der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier heute gemeinsam mit Bürgermeister Hans Benner, Landrat Wolfgang Schuster, dem Stadtverordnetenvorsteher Jörg-Michael Müller und dem Hessentagspaar Janina Till und Cetin Celik vor zahlreichen Zuschauern das 56. Landesfest in Herborn eröffnet.

„Auf dem Hessentag kommt all das zusammen, was unser Land ausmacht – Heimatverbundenheit und Weltoffenheit, kulturelle Vielfalt, Information, Bildung und Unterhaltung, Innovation, Brauchtum und Tradition sowie ein herausragendes ehrenamtliches Engagement“, sagte der Ministerpräsident. Das Landesfest sei das große Fest für alle Hessen, aber natürlich auch für diejenigen, die aus der ganzen Republik kommen, um Hessen kennenzulernen. „Ich freue mich sehr auf zehn Tage Hessentag – zehn Tage geballtes Hessen. Ich wünsche Ihnen viel Freude –lassen Sie sich von der tollen Stimmung in Herborn mittragen“, sagte Volker Bouffier. Der Regierungschef wies darauf hin, dass der Hessentag gleichzeitig auch der Startpunkt für weitere 150 Veranstaltungen ist, mit denen auf unterschiedlichste Art und Weise der 70. Geburtstag des Landes gefeiert wird. Als Symbol überreichte er Bürgermeister Hans Benner den bunten hessischen Löwen, das Wappentier des Landes, der immer daran erinnern soll, wie vielfältig  Hessen ist.

„Wir bedanken uns sehr beim Land Hessen, dass wir gerade im Jubiläumsjahr dieses schöne Fest ausrichten dürfen. Zum zweiten Mal nach 1986 wollen wir allen Hessen und allen Gästen von nah und fern zeigen, was uns und unsere Stadt ausmacht: Weltoffenheit, Lebensfreude und Zusammenhalt“, sagte der Bürgermeister der Hessentagsstadt Hans Benner. „Wir freuen uns auf ein fröhliches und friedliches Fest, auf spontane Begegnungen und ein Wiedersehen mit Freunden.“

Bereits am Vormittag hatte die Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Staatsministerin Priska Hinz, die Sonderschau „Der Natur auf der Spur“ eröffnet. Zahlreiche Veranstaltungen, wie beispielsweise das Festival des Sports des Landessportbundes, ein Graffiti Workshop an der „Jugend Bühne“ oder der Platz der Bildung und Wissenschaft, zogen schon am frühen Vormittag eine große Anzahl Besucher in ihren Bann. Am Abend gastiert der Tigerpalast, Europas führendes Varieté-Theater aus Frankfurt, mit den Weltstars der Branche in Herborn. Im Festzelt werden Jürgen Drews, Mickie Krause und viele andere Künstler den Besuchern der Hessentags-Party-Nacht einheizen, bevor am Samstag Rea Garvey, Christina Stürmer und Revolverheld in der Hessentags-Arena die Open-Air-Konzerte des Landesfestes eröffnen werden.

Unter dem diesjährigen Motto „So bunt ist das Leben“ trifft sich ganz Hessen zehn Tage lang in der „heimlichen Hauptstadt des Landes“. Mit einer attraktiven Mischung aus traditionellen und modernen Elementen lädt die Hessentagsstadt Herborn zum Sehen, Hören und Mitfeiern ein. Zahlreiche Organisationen und Vereine wie die Polizei, die Bundeswehr, die Kirchen, der Sportbund, die Hessische Vereinigung für Tanz- und Trachtenpflege und auch der Hessische Rundfunk präsentieren sich in Herborn mit umfangreichen Aktivitäten.

Weitere Infos zu allen Veranstaltungen, Anfahrtsmöglichkeiten, Parkplätzen etc.