Neue Sonderausstellung „Zeitfenster“: Stephan Balkenhol inszeniert Raumbilder im Museum Wiesbaden

Stefan Balkenhol, der bedeutendste figurative Bildhauer in Deutschland der Gegenwart, mit Apoll, (auch Leiermann tituliert) im Museum Wiesbaden anlässlich seiner Ausstellung "Zeitfenster — Stephan Balkenhol trifft Alte Meister" vom 10. November 2023 bis 2.Juni 2024. © Foto: Diether von Goddenthow
Stefan Balkenhol, der bedeutendste figurative Bildhauer in Deutschland der Gegenwart, mit Apoll, (auch Leiermann tituliert) im Museum Wiesbaden anlässlich seiner Ausstellung „Zeitfenster — Stephan Balkenhol trifft Alte Meister“ vom 10. November 2023 bis 2.Juni 2024. © Foto: Diether von Goddenthow

Der international renommierte Bildhauer Stephan Balkenhol hat sich das Material Holz zu Eigen gemacht und öffnet im Museum Wiesbaden ein Zeitfenster der besonderen Art. Seine Figuren, Abbilder des zeitgenössischen Menschen, treten eigens für die Sonderausstellung „Zeitfenster: Stephan Balkenhol trifft Alte Meister“ (10.11.2023-02.06.2024) in den Dialog mit den Kunstwerken der Gemäldesammlung Alte Meister des Museums Wiesbaden. Fast 50 Skulpturen wurden in Raumbildern vom Künstler inszeniert und Gäste sind dazu eingeladen, die Konfrontation zwischen Alt und Neu zu erfahren und Teil der Begegnungen von Gemälde und Skulptur zu werden.

„Wir freuen uns sehr, dass Stephan Balkenhol, der bedeutendste figurative Bildhauer in Deutschland der Gegenwart, unsere Einladung angenommen hat, mit seinen Skulpturen die Alten Meister zu besuchen“, unterstreicht Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. „In diesem einzigartigen Kontext entwickelt Balkenhol ein so ästhetisch bezauberndes wie intellektuell funkensprühendes Treffen über die Jahrhunderte hinweg. Wir sind glücklich, dass wir den bedeutendsten deutschen figurativen Bildhauer unserer Zeit zum ersten Mal im Museum Wiesbaden präsentieren können.“

Impression der Ausstellung mit Detailansicht Löwenmann. © Foto: Diether von Goddenthow
Impression der Ausstellung mit Detailansicht Löwenmann. © Foto: Diether von Goddenthow

Das Museum Wiesbaden legt in seiner Präsentation der Alten Meister seit 2013 den Fokus auf unterschiedliche Themenschwerpunkte: Sakrale Kunst, Porträtkunst, Landschaft oder das Goldene Zeitalter. Höhepunkte sind das „Walsdorfer Kruzifix“ aus dem 12. Jahrhundert oder „Die Falschspieler“ von Gerard van Honthorst. Auch die Zusammenarbeit mit lebenden Künstlerinnen und Künstlern nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. So begrüßt die raumgreifende Installation Grapheme von Robert Seidel die Gäste beim Eintritt in den Sammlungsbereich und mit der Ausstellung Zeitfenster begibt sich ein Teil von Stephan Balkenhols (*1957) „Kunstfamilie“ auf einem Museumsbesuch. Dabei entsteht ein ungezwungener Dialog zwischen aktueller Gegenwartskunst und deren künstlerischen Vorläufern. Die Besucher:innen kommen in das so entstandene Raumbild hinzu und werden selbst Teil der gemeinsamen Kunstbetrachtung. Tradierte Betrachterverhältnisse werden aufgebrochen, in Bewegung versetzt und vereinen alle Beteiligten.

„Vor zehn Jahren wurde der Sammlungsbereich der Alten Meister neugestaltet und in Themenräume gegliedert. Wir freuen uns, dieses Jubiläum nun mit Stephan Balkenhol feiern zu dürfen“, freut sich Dr. Peter Forster, Kustos Sammlungen 12. bis 19. Jh.

Stephan Balkenhol begann 1969/70 mit ersten künstlerischen Arbeiten und studierte an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste. Er besuchte die Bildhauerklasse des abstrakten Bildhauers Ulrich Rückriem und beschäftigte sich vermehrt mit menschlichen Köpfen aus Ton und schließlich aus Holz. Nach dem Studium entstanden die ersten hölzernen Menschenfiguren. Seit 1983 gab es über 100 Einzelausstellungen in renommierten Galerien und internationalen Museen und für den öffentlichen Raum realisierte er zahlreiche Skulpturen. Von 1992 bis 2023 war Stephan Balkenhol Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

Das Museum Wiesbaden will Stephan Balkenhols-Figurensäule König-auf Stuhl ankaufen.  © Foto: Diether von Goddenthow
Das Museum Wiesbaden will Stephan Balkenhols-Figurensäule König-auf Stuhl ankaufen. © Foto: Diether von Goddenthow

Balkenhols künstlerisches Schaffen ist tief verwurzelt in der europäischen Kunstgeschichte und deren humanistischen Anspruch. Bisweilen greift Balkenhol direkt auf diesen kulturellen Fundus zurück, überträgt ihn in seinen ihm ganz eigenen Stil und schenkt den Betrachter:innen, wie beispielsweise bei der Venus von Milo, eine moderne zeitgemäße Variation der Göttin. Auf höchst lebendige Art und Weise repräsentieren seine Figuren unseren Alltag und schaffen somit eine große Nähe zu uns selbst.

Die Ausstellung „Zeitfenster: Stephan Balkenhol trifft Alte Meister“ (10.11.2023 – 02.06.2024) befindet sich in den Themenräumen der Dauerausstellung der Alten Meister. Dem Künstler ist es gelungen, ein Experiment mit Perspektivwechseln und Begegnungen zu inszenieren: „Meine künstlerische Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit dem Menschsein und der Welt, in der wir Menschen verhaftet sind. Dazu gehört auch die Historie. Nur mit Geschichtsbewusstsein lassen sich Gegenwart und Zukunft bewältigen. Stellvertretend für den Ausstellungsbesucher stehen meine Figuren in einer Gemäldegalerie, betrachten Kunst und Geschichte und versuchen sich dadurch selbst zu verorten“, so Stephan Balkenhol.

Impression der Ausstellung mit Detailansicht Löwenmann. © Foto: Diether von Goddenthow
Impression der Ausstellung mit Detailansicht Löwenmann. © Foto: Diether von Goddenthow

Die Ausstellung lädt die Besucher zu Begegnungen mit der „Familie Balkenhol“ auf ihrem Besuch bei den Alten Meistern dazu ein, die Raumbilder mit ihrer Konfrontation von Altem und Neuem zu erfahren. Im Vortragssaal des Museums werden zudem Videos über Stephan Balkenhols Arbeit in seinem Atelier gezeigt.

Die Edition „Waage / Justitia“ von Stephan Balkenhol ist über die Ausstellungslaufzeit im Museum Wiesbaden erhältlich. Die Erlöse kommen anteilig der Finanzierung des Ausstellungskataloges zu Gute.

Die Ausstellung wird umrahmt von einem vielseitigen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Ein Ausstellungskatalog erscheint Februar 2024.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Freunde des Museums Wiesbaden e.V.

Museum Wiesbaden 

Wiesbadener Dacho lädt am 11.11. zur traditionellen Fahnenhissung auf den Schlossplatz

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Das Warten hat ein Ende, die Narren sind zurück. Pünktlich zum 11.11. starten alle Wiesbadener Narren gemeinsam mit den Mitgliedsvereinen der Dachorganisation Wiesbadener Karneval 1950 e.V. (DACHO) in die nächste Fastnachtskampagne.

Zum Start laden die Narren zur traditionellen Fahnenhissung an das Wiesbadener Rathaus ein. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr wird Simon Rottloff, Vorsitzender der DACHO, die vierfarbbunte Fahne, für alle Narre sichtbar, in die Höhe ziehen. Komitees, Gardisten und Fahnenträger der 40 angeschlossenen Mitgliedsvereine haben sich an diesem Samstagvormittag angemeldet, um sich mit Schaulustigen, kostenfrei und ohne Ticketansturm, auf die Fünfte Jahreszeit einzuschwören. Das Motto der Kampagne 2023/24 ist angelehnt an den ersten Wiesbadener Fastnachtsumzug vor 75 Jahren. Ein eigens gewählter Zug-Pin, der auch in diesem Jahr zur Finanzierung des Umzuges beitragen soll, macht auf diesen besonderen Geburtstag aufmerksam.

Das musikalische Highlight auch in diesem Jahr: Der „höchste“ nur denkbare Narrhallamarsch. Er erklingt durch die Glocken der benachbarten Wiesbadener Marktkirche. Neben der Proklamation auf dem Schlossplatz haben die Narren ein breites Bühnenprogramm organisiert, u. A. mit musikalischen Einlagen der Wiesbadener Guggemusik „Die Räuber’s“, Stimmungssängerin Jenni Eisenmann und Tanzgruppen der Mitgliedsvereine. Erstmals wird die Vereidigung des DACHO-Präsidiums an den Start der Kampagne gelegt. Ein besonderer Programmpunkt in diesem Jahr: Mit der Ernennung von Stefan Fink zum neuen Wiesbadener Stadtmarschall erhält der in Wiesbaden bekannte Büttenredner und Sitzungspräsident der Kolpingfamilie Wiesbaden-Zentral eine außerordentliche Würdigung als zukünftiger Repräsentant der Wiesbadener Fastnacht.

Fahrzeugübergabe von Taunus Auto GmbH

Unterstützt wird die DACHO auch in diesem Jahr von Mobilitätspartner Taunus Auto GmbH, die erneut die Kampagnenfahrzeuge und „Kutsche“ des Kinderprinzenpaares sponsern wird. Die Fahrzeugübergabe ist auf dem Schlossplatz geplant.

Am 11.11. ab 14.11 Uhr im Luisenforum „Intronisierung des Kinderprinzenpaar“

Im Anschluss verlagert sich das vierfarbbunte Geschehen in das Luisenforum. Mit einem gemeinsamen Zug beginnt hier ab 14:11 Uhr das Programm rund um die Inthronisierung des diesjährigen Wiesbadener Kinderprinzenpaares. „Das Luisenforum ist ein fester und langjähriger Partner der DACHO und der Wiesbadener Fastnacht. Daher freuen wir uns, unser neues Prinzenpaar vor Ort in ihr Amt zu heben“, sagt DACHO-Chef Rottloff. Auch in diesem Jahr sponsort das Einkaufszentrum die Kostüme des Kinderprinzenpaares. Die Regentschaft in dieser Kampagne Bastian Taschler (Prinz Bastian I.) und Mara Tonhauser (Prinzessin Mara I.) übernehmen.

Der Vorverkauf  für die Saalfastnacht 2025 hat begonnen

Während viele Mitgliedsvereine die kommenden Wochen für eigene Eröffnungen nutzen werden, wird es für die DACHO erst im kommenden Jahr wieder richtig ernst. Zuerst dürfen sich die jüngsten Narren freuen: Mit Kids in die Bütt kehrt am 14. Januar 2024 ein Klassiker in die Christian Bücher-Halle an der Mainzer Straße zurück. Büttenreden, Gesang und Tanzeinlagen runden den Sonntagmittag ab 14:33 Uhr für den Fastnachtsnachwuchs ab.

Ein dreifach donnerndes Helau hallt dagegen eine Woche später, am 21. Januar 2024, durch die „Gudd Stubb“ der Wiesbadener: Die DACHOPrunksitzung lädt um 16 Uhr in den Friedrich-von Thiersch-Saal. „Das Programm lockt mit dem Einmarsch unserer DACHO-Mitgliedsvereine, unserer DACHO-Stadtgarde, ausgezeichneten Fastnachtsstars aus ganz Deutschland und der abschließenden „Konfetti-Party““, freut sich DACHOSitzungspräsident Andreas Taschler.

Der Vorverkauf ist bereits gestartet, Karten gibt es über www.dacho.de oder telefonisch unter 0611-46 95 37 2.

Fastnachts-Zopfverkauf am 3. Februar 2024

Eine Tradition, fast so alt wie die Wiesbadener Fastnacht, ist der Zopfverkauf zugunsten des Fastnachtssonntagszuges unterstützt durch das Backhaus Schröer. Den frischen Zopf gibt es dieses Mal am 03. Februar im Luisenforum. Auch in diesem Jahr wird der Verkauf durch ein abwechslungsreiches Programm der angeschlossenen Vereine umrahmt.

Kinderumzug am 10.Februar 2014

Den Start in das närrische Wochenende feiert Wiesbaden am 10. Februar mit dem Kinderumzug durch Teile der Fußgängerzone. Angeführt von dem Wiesbadener Kinderprinzenpaar ziehen die Vereine vom Luisenplatz bis zum Schlossplatz. Gemeinsam mit den Wiesbadener Fastnachtsvereinen sowie den Kindern und weiteren Teilnehmern des Kinderzuges wird der Vorsitzende der DACHO, Simon Rottloff im Handstreich das Rathaus erobern und bis Aschermittwoch besetzten. „Auch in diesem Jahr werden wir die Mucker und Philister aus der Stadt vertreiben und Frohsinn und Heiterkeit regieren lassen“ ist sich Rottloff siegessicher.

Wiesbadener Sonntags-Umzug am 11. Februar 2024

Auf Hessens meist besuchten Fastnachtssonntagszug können sich die Wiesbadener am Tag darauf, den 11. Februar 2024, freuen. Der närrische Lindwurm wird sich auch in dieser Kampagne auf derselben Strecke durch die Landeshauptstadt schlängen wie zur vergangenen Ausgabe. Start ab 12:11 Uhr und Ende verbleiben in der Friedrich-Ebert-Allee vor dem RheinMain CongressCenter. Zugmarschall Harald Müller, ist sich sicher, dass in diesem Jahr erneut die 400.000 Besucher erreicht werden können. Gemeinsam mit Zuginspektor Thomas Schreiner, der sowohl für die Gastronomie an der Strecke, wie aber auch für die Einhaltung aller Regeln bei der Durchführung des Zuges verantwortlich sein wird, lobt Müller auch die Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden und freut sich über die Unterstützung.

Weitere Informationen über die DACHO, unsere Fastnachtstermine und unsere Mitgliedsvereine erhalten Sie unter www.dacho.de oder r.eisenmann@dachowiesbaden.de

Am 11.11.2023 um 11.11 Uhr wird auf dem Mainzer Schillerplatz wieder das Närrische Grundgesetz verkündet – Bühnenprogramm bis 21.45 Uhr – Zusatztickets ab 15.00 Uhr

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Es ist der fastnachtliche Count-down zum langersehnten Jahresereignis, wenn das närrischste Datum auf die närrischste Uhrzeit trifft: Am 11.11. um 11 Uhr 11 erklingt traditionell am Mainzer Schillerplatz ein dreifach donnerndes Helau zu den Klängen des Narrhallamarschs. Viele Narren schunkeln schon im Vorfeld gemeinsam mit der MCV-Moderatorin Lilli Neger und RPR.1, die die Stimmung langsam auf Betriebstemperatur bringen wird, während die Schwellköpp weithin sichtbar einmarschieren.

Wenn dann schließlich die Fahnen am Fastnachtsbrunnen gehisst sind, wird der Präsident des Mainzer Carneval-Vereins 1838 e.V. (MCV), Hannsgeorg Schönig, die Gäste samt Publikum begrüßen und den Vertretern des Mainzer Carneval Club (MCC), des Karneval-Club Kastel (KCK) und des Mainzer Narren-Club (MNC) das Mikrofon überreichen, um das närrische Grundgesetz zu verlesen. Der MCC feiert sein 125-jähriges, der KCK sein 7x 11-jähriges und der MNC in der kommenden Kampagne sein 75-jähriges Jubiläum. Erstmals wird Oberbürgermeister Nino Haase die Narrenschar auf das besondere Ereignis einstimmen, bevor ein kunterbuntes Bühnenprogramm das närrische Publikum zum Mittanzen und Mitsingen animieren wird.

Der 11.11. wird vor allem deshalb gefeiert, weil er ein typisch närrisches Datum ist. „Der 11.11. steht in der Fastnacht dafür, dass einer neben dem anderen steht, man in Einigkeit und Brüderlichkeit füreinander da ist und die gemeinsame Arbeit zum Gelingen des schönsten Mainzer Festes gewürdigt wird“, erklärt MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig.

Ob Gardist, Feldmarschall oder Generalfeldmarschall, Trommler, Fahnenschwenker oder unzählige andere: In der Fassenacht könne einer nicht ohne den anderen sein, jeder profitiere voneinander, alle Beteiligten zögen gemeinsam an einem Strang. „Das ist für mich die beste Deutung dieses besonderen Datums. Genau deshalb huldigen wir am 11.11. um 11:11 Uhr diesem 11. Tag im 11. Monat des Jahres“, unterstreicht der MCV-Chef, „wir machen an diesem einen Tag für kurze Zeit das närrische Fenster auf“. Nach dem 11.11. komme zunächst die besinnliche Zeit des Advents.

Und dennoch steht den Fastnachtsanhängern aus nah und fern am 11.11.2023 im Schatten des Fastnachtsbrunnens einmal mehr ein echtes Highlight ins Haus. Beginnend mit den Garden, Schwellköpp und Trommlercorps, die auf den Schillerplatz marschieren werden.

Bühnenprogramm am 11.11. ab 11.11 Uhr auf dem Schillerplatz

MVC-Programm-Cheffin Lilly Neger hat sorgt für ein fetziges Bühnenprogramm © Foto: Diether von Goddenthow
MVC-Programm-Cheffin Lilly Neger sorgt für ein fetziges Bühnenprogramm © Foto: Diether von Goddenthow

„Da der 11.11. dieses Jahr auf einen Samstag fällt, haben wir das Programm ausgeweitet und werden die Narrenschar bis 21:45 Uhr unterhalten und nicht wie sonst üblich um 17.30 Uhr beenden.“ Auf der MCV-Bühne am Schillerplatz werden im Laufe des Tages die musikalischen Stars der Mainzer Fastnacht auftreten wie z.B. Thomas Neger und die Humbas, die Hofsänger, Oliver Mager, die RotRockRapper sowie Pit Rösch. Gegen 18:30 Uhr wird dann die Coverband „Steplight“ das Publikum unterhalten. Moderiert von Lilli Neger wird die Bühne gemeinsam mit RPR1 betrieben.

Bühnenprogramm auf einen Blick

11:00 Warm up / Einmarsch Schwellköpp
11:11 Countdown MCV-Präsident. Hannsgeorg Schönig, -Narrencharta, -Ansprache OB Nino Haase, -Schlussworte MCV-Präsident
11:20  Die Mainzer Hofsänger
11:40  MCV Ballett
11:55 Dobbelbock
12:15 Thats Chic-Wir sind Mainz mit Frederick van der Sonne
12:35 Oliver Mager
13:00 RotRockRappers
13:20 meenzer medscher
13:40 Altrheingarde
14:05 Ciro
14:20 Spassmacher Company
14:50 KapellMainzer
15:10 Humbas
15:45 Marcel Wabra
16:00 Sirona Boys
16:20 Lea Hieronymus
16:35 Rheinmainzer
16:55 Pit Rösch
17:10 Rheinschiffer
17:20 Amigos del sol
18:15 – 21:30 Steplight

Kauftickets unerlässlich wegen horrender Sicherheitskosten

Sicherheit wird großgeschrieben, kostet aber enorme Summen, weswegen der MCV schweren Herzens einen Eintritts-Obolus nehmen muss. © Foto: Diether von Goddenthow
Sicherheit wird großgeschrieben, kostet aber enorme Summen, weswegen der MCV schweren Herzens einen Eintritts-Obolus nehmen muss. © Foto: Diether von Goddenthow

Aufgrund der deutlich gestiegenen Sicherheitsauflagen und der damit verbundenen Kosten hat sich der MCV schweren Herzens dafür entscheiden müssen, den Zugang zum Schillerplatz am 11.11. über Kauftickets zum Preis von 7 Euro zu regeln. Die Veranstaltung ist inzwischen ausverkauft. Mit den Mainzer Garden und Vereinen wurden die Zugangsmöglichkeiten unabhängig vom Ticketverkauf geregelt (siehe beigefügte PM). Ab 15.00 Uhr besteht die Möglichkeit an der Geschäftsstelle des MCV ein ermäßigtes Ticket für 4 Euro zu erwerben (siehe unten „Mehr Platz für Garden ….).

„Der MCV hat mal wieder ein tolles Programm zusammengestellt – da ist für jeden was Passendes dabei“, verspricht MCV-Vorstandsmitglied Thorsten Hartel, zuständig für die Zugleitung. Da ab dem 11.11. auch die Karnevalszeitung „Narrhalla“ – das publizistische Organ der Meenzer Fassenacht – erhältlich ist und das neue Zugplakettchen vorgestellt wird, erhofft sich Hartel jede Menge positive Resonanz und viele ausgelassen feiernde Narren und Närrinnen.

Für den 11.11. prognostiziert Hannsgeorg Schönig nicht nur gute Stimmung, sondern pünktlich um 11:11 Uhr genau 11 Grad Celsius, so gesehen steht einigen rundum gelungenen, heiteren Stunden nichts mehr im Weg.

Das Motto für die Fastnachtskampagne 2024 lautet „Zur Fassenacht lädt Mainz am Rhein die ganze Welt zum Schoppe ein“. Das Motto wird von der MVB unterstützt und stammt aus der Feder von Natalie Wieseotte, sie wird prämiert mit zwei Eintrittskarten für die MCV-Sitzung am Fastnachtsonntag einschließlich einer Einladung zum Pausenempfang.

Mehr Platz für die Garden, Zusatztickets ab 15 Uhr und der SWR streamt live vom Schillerplatz

Seit dem der MCV von Interessenten für die Tickets zum 11.11. buchstäblich überrannt wurde, haben die Verantwortlichen des MCV hinter den Kulissen nach Möglichkeiten gesucht, all denen, die keine Tickets erwerben konnten, die Teilnahme am 11.11. doch noch zu ermöglichen. „Ich bin überaus glücklich, dass wir gleich mehrere Lösungen anbieten können“, freut sich MCV Präsident Hannsgeorg Schönig. Mit den Mainzer Garden und Vereinen hat der MCV bereits Kontakt aufgenommen, sodass sie nun doch in der von ihnen angemeldeten Stärke einmarschieren können. Die ursprünglich kommunizierte Begrenzung entfällt somit. Des weiteren wird ab 15 Uhr ein zusätzlicher Ticketverkauf in der MCV-Geschäftsstelle eingerichtet. Je nach Auslastung der eingezäunten Fläche am Schillerplatz können dann noch Tickets nachträglich erworben werden. Das Ticket ab 15 Uhr wird für 4 Euro angeboten.

 

MCV startet Vorverkauf für die Saalfastnacht mit eigenem Online-Tool

Weitere Informationen: MCV 

Zugplakettchen, Narrhalla, Schoppeglas und der digitale MCV-Helaukalender zum Mitmachen
Diesmal kommt das neue Zugplakettchen  aus dem 3-D-Drucker, um es nicht mehr in Fernost produzieren zu müssen. Es wird zwei Versionen, die normale für 6 Euro, und eine Gold-Edition für 11 Euro geben. Als Motiv wurde – passend zum Kampagnenmotto – der Schoppestecher ausgewählt, ein echtes Meenzer Original. © Foto: Diether von Goddenthow
Diesmal kommt das neue Zugplakettchen aus dem 3-D-Drucker, um es nicht mehr in Fernost produzieren zu müssen. Es wird zwei Versionen, die normale für 6 Euro, und eine Gold-Edition für 11 Euro geben. Als Motiv wurde – passend zum Kampagnenmotto – der Schoppestecher ausgewählt, ein echtes Meenzer Original. © Foto: Diether von Goddenthow

Der Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. (MCV) präsentiert zum 11.11. in diesem Jahr u.a. das neue Zugplakettchen, die aktuelle Ausgabe der „Narrhalla“ und seinen digitalen MCV-Helaukalender auf MCV.TV, der alle Närrinnen und Narrhallesen zum Mitmachen aufruft. Ab Neujahr startend, wird jeden Tag ein Türchen am Helaukalender geöffnet und ein närrischer Videoclip präsentiert. Alte Hasen und absolute Newcomer, große und kleine Närrinnen und Narrhallesen, Rednerinnen, Tänzerinnen, Sketch-Akrobaten oder Musikbands können beim MCV-Helaukalender mitmachen und ihre Büttenreden, Gesangs- oder Tanzeinlagen einreichen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – Hauptsache der Humor und die fastnachtliche Stimmung kommen nicht zu kurz.

Die Gewinner vom letzten Jahr haben es vom Helaukalender aus direkt auf die Schillerplatzbühne am 11.11. geschafft: Die Soulband Thats Chic, die Band Rheinschiffer und der Fastnachtssänger Marcel Wabra. Einer der Ideengeber und Realisator des Kalenders ist Tobias Christian Mayer, der unter anderem als Frederick van der Sonne bekannt ist. Mit Fredericks neuem Lied „Die Fassenacht muss sauber bleiben“ (ab dem 10.11. auf Spotify zum Download) wird er den Helaukalender auf der Schillerplatzbühne mit Lilli Neger vorstellen und zu den Gewinnern überleiten.

Die neuen Zugplaketten
Nicht mehr aus China, sondern aus unserer Region kommt das neue Zugplakettchen. Mehr noch, mit der Firma BERICAP stellt für diese Kampagne genau jenes Unternehmen die Zugplakettchen her, das auch schon das allererste Zugplakettchen aus dem Jahr 1950 gefertigt hat. Diesmal kommt das neue Zugplakettchen sogar aus dem 3-D-Drucker. Und es wird zwei Versionen geben. Als Motiv wurde – passend zum Kampagnenmotto – der Schoppestecher ausgewählt, ein echtes Meenzer Original.
40.000 graue Schoppestecher hat der 3-D-Drucker erstellt, dazu kommen noch mal 7.777 goldene Brüderchen, die limitiert und im Laserverfahren mit einer fortlaufenden Nummer versehen sind. Also 7.777 einmalige, goldische Schoppestecher, echte Individualisten, die mit Sicherheit der Renner der Kampagne werden. Made by BERICAP aus Budenheim. Das Kordeln und Verpacken übernimmt in diesem Jahr die Firma Facettenwerk, ein Inklusionsbetrieb in Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins für Behindertenhilfe Wiesbaden und Rheingau-Taunus-Kreis e.V.. Der Vorverkauf der grauen Zugplakettchen zum Preis von 6 Euro startet am 11.11., die Goldenen werden für 11 Euro mit Beginn der Kampagne ab 1. Januar 2024 verkauft.

 

MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig. © Foto: Diether von Goddenthow
MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig. © Foto: Diether von Goddenthow

„Das Zugplakettchen ist nicht nur ein schönes und begehrtes Sammelobjekt“, erklärt MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig, „vielmehr ist es für jeden Narren, der am Zug teilnimmt, sozusagen die Eintrittskarte für den Rosenmontag. Mit der regionalen Produktion gehen wir nicht nur zurück zu den Wurzeln, sondern öffnen mit einer individualisierten Teil-Auflage auch völlig neue Möglichkeiten. Außerdem verbessern wir dank BERICAP den ökologischen Fußabdruck des neuen Zugplakettchens deutlich“.
Offizieller Förderer des Zugplakettchens ist traditionell die Mainzer Volksbank, die seit Jahren mit dem Verkauf der Zugplakettchen auch ein Gewinnspiel verbindet. Als Preise winken in diesem Jahre u.a. eine Dauerkarte für die Heimspiele des 1. FSV Mainz 05 oder zwei Eintrittskarten für die Fastnachtsposse. Auch ein Weinabend im Wert von 333 Euro und ein Fresskorb mit Mainzer Spezialitäten gibt es zu gewinnen. Die Plaketten können bei den Plakettenverkäufern, am Plakettenbus, in der Geschäftsstelle des MCV und in einigen Mainzer Geschäften gekauft werden.

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Schoppeglas „Ente gut, alles gut“
Passend zum diesjährigen Kampagnenmotto präsentiert der MCV ein Schoppeglas mit dem Sympathieträger der Mainzer Straßenfastnacht: Ente gut, alles gut. Das Schoppeplas kostet 7,50 Euro und ist in der MCV-Geschäftsstelle erhältlich.
Mainzer Fastnachtszeitung „Narrhalla“ erschienen
Pünktlich zum 11.11. ist sie fertig geworden – die diesjährige Ausgabe der „Narrhalla“. Die älteste Fastnachtszeitung Deutschlands, gegründet 1841, soll schon jetzt auf die kommende Kampagne einstimmen. „Was wäre eine Kampagne ohne die Narrhalla“, bekennt MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig, „sie ist eines der vielen Aushängeschilder des Mainzer Carneval-Vereins, die alljährlich das närrische Geschehen auf publizistische Art und Weise dokumentiert.“
Inhaltlich ist es der Redaktion gelungen, ein breites närrisches Spektrum abzudecken. In der aktuellen Ausgabe geht’s um die Fastnachtsfamilie Bott vom Mainzer Narren-Club. Peter Krawietz erinnert an den legendären Prinz Bibi, den Herbert Bonewitz vor 50 Jahren so brillant verkörpert hat. Und natürlich spielt auch das Zugplakettchen eine Rolle in der Narrhalla. Für die Titelgeschichte haben wir erstmals die beiden TV-Verantwortlichen für die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ gemeinsam zum Interview gebeten. Günther Dudek vom SWR und Timo Rieth vom ZDF standen unseren Redaktionsmitgliedern Maike Hessedenz und Michael Bonewitz Rede und Antwort.
„Im Saal un uff de Gass“ – die Fastnachtstermine von über 50 Garden und Vereinen
Wer sich garde- und vereinsübergreifend einen Überblick über die Vielzahl der geplanten Veranstaltungen und Sitzungen verschaffen will, dem bietet der MCV für die bevorstehende Kampagne 2024 den Fastnachtsterminkalender „Im Saal un uff de Gass“ an. Die übersichtlich aufgelisteten Fastnachtstermine von über 50 Garden und Vereinen erleichtern allen die Auswahl und bieten die Möglichkeit rechtzeitig die erforderlichen Reservierungen vorzunehmen. „Im Saal un uff de Gass“ wird der AZ beigelegt und ist u.a. in der MCV-Geschäftsstelle natürlich kostenfrei erhältlich.
Sammelband für Zugplakettchen
Das einmalige Sammelwerk der Mainzer Zugplaketten ist auch in der neuen Kampagne erhältlich. Beginnend mit dem ersten Zugplakettchen von 1950, zeigt der Sammelband alle Zugplaketten des Mainzer Rosenmontagszugs. Mitgeliefert werden Infos über Stückzahlen, Varianten und vieles mehr. Der besondere Clou – damit das Mainzer Plakettenbuch auch zeitlos aktuell bleibt, sind leere Seiten eingeplant. Hier können künftige Zugplakettchen als Sammelbilder eingeklebt werden. Damit schreibt der Sammelband die Geschichte der Mainzer Zugplaketten bequem weiter…bis 2025! Der Sammelband kostet 7,50 Euro und der Einkleber der Jahresplakettchen 1,00 Euro.

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NÄRRISCHES GRUNDGESETZ DER MAINZER FASTNACHT

Proklamation des Närrischen Grundgesetzes (Archivbild) © Foto: Diether von Goddenthow
Proklamation des Närrischen Grundgesetzes (Archivbild) © Foto: Diether von Goddenthow

Gendertriggerwarnung oder Vorbemerkung:
„Wir verlesen jetzt das närrische Grundgesetz, dass ausdrücklich für alle Geschlechter gilt, aber wegen der Verständlichkeit und Tradition sprechen wir im Nachfolgenden nur z.B. von den Narren“

Präambel
Unsere goldige Mainzer Fastnacht soll für alle nachfolgenden Generationen und für alle Narren, die noch kommen werden als das schönste, größte und auch älteste Volksfest erhalten bleiben – Wer’s ganze Jahr feste arbeitet, der darf an Fastnacht auch feste feiern.

Artikel 1
Die Würde eines jeden Narren ist unantastbar. Jeder Mainzer Bürger ist zur Erhaltung der Narrenfreiheit aufgerufen. Alle, auch unsere Beamten bei den Behörden und bei der Stadtverwaltung haben das närrische Treiben zu erhalten, denn die Fastnachter lassen sich für ihre Narrheiten nicht bezahlen, weil sie unbezahlbar sind.

Alle: „so sei es“

Artikel 2
Alle Narren sind gleich, ob Gardist oder Feldmarschall, ob Präsident oder Büttenschieber. Denn es ist ja nur ein Spiel, das zur 5. Jahreszeit aufgeführt wird. Doch auch bei einem Spiel hat jeder seine Pflichten. Es soll niemand wegen Humormangel benachteiligt oder wegen seiner Wichtigtuerei bevorzugt werden.

Alle: „so sei es“

Artikel 3
Jeder Narr ist frei. Aber die Freiheit endet dort, wo des anderen Narren Freiheit beginnt. Die Narren wollen miteinander und nicht gegeneinander feiern.

Alle: „so sei es“

Artikel 4
Jeder Narr solle seine Fröhlichkeit nicht im Alkohol, sondern im gemeinsamen Erleben finden. Gelobt sei jeder Narr, der auch im nüchternen Zustand närrisch ist.-PROST!

Alle: „so sei es“

Artikel 5
Alle Gardisten, Büttenredner, Fahnenschwenker, Komiteeter, Schwellkopfträger, Fastnachtssänger, Liederdichter Ballettmädchen, Scheierborzeler und Schnorrer stehen unter dem Kommando des Prinzen Karneval im Namen von Gott Jokus. Hierüber wacht das kritische Mainzer Volk durch regen Besuch der Sitzungen, der Bälle, der närrischen Umzügen und der Straßenfastnacht.

Kulturpreis der Stadt Wiesbaden an das Kammertheater Wiesbaden verliehen

Verleihung des Kulturpreises der Landeshauptstadt Wiesbaden an die Kammerspiele Wiesbaden. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Preisträger Gregor Michael Schober, Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und im Großen Festsaal des Rathauses am 3. November 2023 © Foto: Diether von Goddenthow
Verleihung des Kulturpreises der Landeshauptstadt Wiesbaden an die Kammerspiele Wiesbaden. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Preisträger Gregor Michael Schober, Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und im Großen Festsaal des Rathauses am 3. November 2023 © Foto: Diether von Goddenthow

In Beisein von viel Theatervolk  verliehen Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl am 3. November 2023 im Großen Festsaal des Rathauses den  Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2023 an das Kammertheater Wiesbaden. Erstmals  war dieser mit 10 000 Euro dotiert. Ein Novum war auch, dass die Wiesbadener Bürger mit abgestimmt und sich  überwiegend für das Kammertheater Wiesbaden als Preisträger ausgesprochen hatten.

Die Gründung der Kammerspiele Wiesbaden durch Gregor Michael Schober und seinen Mitstreitern sei eine wahre Erfolgsgeschichte, obgleich ein erster Gründungsversuch als „Boulevard-Theater“ in der Wellritzstraße wegen eines fehlenden Notausgangs aus baurechtlichen Gründen  scheiterte. Als Ersatz bot sich das Gemeindehaus der Bergkirche an:   Gab es im ersten Jahr 2009 dort bereits 50 Vorstellungen, sind es heute schon 150 Aufführungen, darunter 50 eigene Produktionen, das alles auf kleinster Bühne, so Laudator Klaus-Dieter-Köhler. Er ist zugleich Regisseur zahlreicher Stücke im Kammerspiel.
Eines der erfolgreichsten Stücke war Enigma mit Bernd Ripken, womit man den Platz drei auf den Hessischen Theatertagen erringen konnte. Viel Zuspruch fand auch die Neuinszenierung von „Der Gott des Gemetzels“ und am aller erfolgreichsten, sozusagen ein Longseller, sei das Stück „Nordwind“, was den beiden Hauptdarstellern gar Liebesbriefe einbrachte.

Aus dem einstigen Geheimtipp für gutes Theater sei die Erfolgsgeschichte „Kammerspiele Wiesbaden“ geworden mit jährlich vier Neuinszenierungen zeitgenössischer Stücke und Komödien mit bis zu vier Schauspielern, so der Laudator. Sehr beliebt und stets ausverkauft sei auch eines der neuesten Stücke, die schwarze Komödie „Das letzte Mal“ mit Judith Speckmeier und Michael Putschli.

Eintrag ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Brigitte Schober, der Mutter von von Kammerspiel-Gründer und Intendant Gregor Michael Schober mit Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr.  © Foto: Diether von Goddenthow
Eintrag ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Brigitte Schober, der Mutter von von Kammerspiel-Gründer und Intendant Gregor Michael Schober mit Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr. © Foto: Diether von Goddenthow

Gregor Michael Schober danke all seinen Mitstreitern, zu allererst seiner Mutter Brigitte Schober, der freundlichen Seele des Kammertheaters, die nicht nur an der Abendkasse dem Kammertheater im Gemeindehaus der Bergkirche  ein freundliches Gesicht verleiht, sondern auch sonst den Laden  zusammenhält. „Ohne Dich, liebe Mama, würde es das Kammertheater Wiesbaden nicht geben“, so Schober, der „ein Glücksfall für die Stadt Wiesbaden“ sei, lobte der neue Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl.

„Mut und Idealismus“ bescheinigte dem Kulturpreisträger auch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, der sich darüber freue, dass sich Schober wegen der guten Auslastung bereits nach einer zweiten Bühne umschaue und gerne das Walhalla bespielen würde, nach Abschluss der Sanierung.

Die Sängerin Claudia Felix-Schobert und die Pianistin Ninel Menshchikova sorgten für den musikalischen Auftakt, für das Zwischenspiel und den Abschluss mit grandiosen Liedern von F. Hollaender und G. Kreisler  © Foto Heike von Goddenthow
Die Sängerin Claudia Felix-Schobert und die Pianistin Ninel Menshchikova sorgten für den musikalischen Auftakt, für das Zwischenspiel und den Abschluss mit grandiosen Liedern von F. Hollaender und G. Kreisler © Foto Heike von Goddenthow

Umrahmt wurde die festliche Veranstaltung unter dem Motto „Im Theater ist was los“ von Sängerin Claudia Felix-Schobert und Pianistin Ninel Menshchikova mit pointieren Lied-Einlagen von F. Hollander, G. Kreisler und M. Spoliansky wie „Die Kleptomanin“, „Geben Sie acht!“ oder „Ich bin ein Vamp!“ in der Bearbeitung von T. Schobert u. C. Schobert.

Kammerspiele Wiesbaden

(Diether von Goddenthow/ Rhein-Main.Eurokunst)

MCV startet Vorverkauf für Mainzer Saalfastnacht mit eigenem Online-Tool

Der Vorverkauf für die Veranstaltungen des Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. (MCV) hat begonnen und erstmals wird der Ticketkauf für die Saalfastnacht beim MCV online möglich sein. Der MCV geht mit fünf Sitzungen in die neue, sehr kurze Kampagne. Den MCV-Sitzungsauftakt macht die Ladies Funzelnight am 12. Januar um 19.33 Uhr. Es folgt am 19. Januar die 1. Prunkfremdensitzung um 19.33 Uhr, gefolgt von der klassischen Funzelsitzung am 27. Januar um 19.11 Uhr.

Die inzwischen schon traditionelle Gemeinschaftssitzung MCV/MCC wird am 3. Februar um 18.33 Uhr starten, während die 2. Prunkfremdensitzung am Fastnachtsonntag um 16:11 Uhr beginnt. Alle Tickets für die MCV-Sitzungen sind in einem neuen Bestelltool erhältlich, das die direkte Sitzplatzauswahl ermöglicht. Auf der Startseite der MCV-Homepage ist ein spezieller Button eingerichtet, der ohne Umwege direkt zum Ticketverkauf weiterleitet.
Terminiert ist inzwischen auch das MCV-Kindermaskenfest (Kimafe) unter dem Motto „Bewegung hält uns all´ gesund – beim Kimafe geht’s sportlich rund“ für den Samstag, 3. Februar von 10:33 bis 13:33 Uhr, im Kongress-Saal und im Foyer der Rheingoldhalle. Der Vorverkauf startet am 11.11.23 bei den bekannten Vorverkaufsstellen im MCV-Haus (Emmeransstraße 29) und bei WIRTH Der Kinderladen (Schillerstraße 48 und Große Bleiche 4). Geboten wird ein kunterbuntes, abwechslungsreiches Programm für die vielen großen und kleinen Narren. Der Preis je Karte beträgt 6 Euro. Und exklusiv nur bei WIRTH „Der Kinderladen“ gibt es die Familienkarte für 5 Personen für 25 Euro.

Ab 11.11.2023  zu haben: Und selbstverständlich steht auch in diesem Jahr die MCV-Fastnachtsposse im Terminkalender des Staatstheaters mit insgesamt sieben Vorstellungen. „Ein starkes Stück oder Irschendwann kimmt alles raus“, heißt die diesjährige Fastnachtsposse mit den MCV-Scheierborzelern und dem MCV-Hofballett aus der Feder von Christian Pfarr. Die Termine sind am 6., 7., 8., 10., 11. und 13. Februar 2024. Karten sind online erhältlich über die Homepage des Staatstheaters. Die Posse stammt diesmal aus der Feder von Christian Pfarr.
Alle Information und Links zum Verkauf der Tickets finden sich auf der MCV-Homepage.

Einmaliger Bilderschatz neu entdeckt: Galerie Mainzer Kunst zeigt bittersüße Malerei von Kabarettisten Herbert Bonewitz

Der langjährige Freund von Herbert und der Familie Bonewitz, Günter Beck, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Mainz, hat bei der Vernissage am 4.11.2023 in der hoffnungslos überfüllten Galerie Mainzer Kunst bei seinem empathischen Grußwort auch die wichtigsten biografischen Lebensstationen des bedeutenden Mainzer Kabarettisten, Büttenredners, Autors und Karikaturisten aufgegriffen. © Foto Diether von Goddenthow
Der langjährige Freund von Herbert und der Familie Bonewitz, Günter Beck, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Mainz, hat bei der Vernissage am 4.11.2023 in der hoffnungslos überfüllten Galerie Mainzer Kunst bei seinem empathischen Grußwort auch die wichtigsten biografischen Lebensstationen des bedeutenden Mainzer Kabarettisten, Büttenredners, Autors und Karikaturisten aufgegriffen. © Foto Diether von Goddenthow

Einen bislang der Kunstwelt vorenthaltenen Bilderschatz, das unbekannte malerische Lebenswerk des bekannten Kabarettisten, Büttenredners und Autors Herbert Bonewitz, haben vier Jahre nach dessen Tod, anlässlich seines 90. Geburtstages, die Galeristen Dr. Susanne Vahl und Prof. Christian Vahl mit der Familie Bonewitz und dem Kunsthistoriker Dr. Gerhard Kölsch „gehoben“, und davon 50 Werke, einige auch zum Erwerb, in der Galerie Mainzer Kunst ab 4.November 2023 erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Impression der Ausstellung "Ein Narr an der Staffelei 90 Jahre Herbert Bonewitz — mit Pinsel und spitzer Feder" © Foto Heike von Goddenthow
Impression der Ausstellung „Ein Narr an der Staffelei 90 Jahre Herbert Bonewitz — mit Pinsel und spitzer Feder“ © Foto Heike von Goddenthow

Herbert Bonewitz nachgelassenes Werk ist – auch stilistisch – sehr vielseitig, so Michael Bonewitz. „Selbst wir als Familie waren erstaunt, nach Vaters Tod so viele uns mitunter völlig unbekannte Bilder-Mappen mit ganz verschiedenen Stilrichtungen zu finden. Gemeinsam mit Vahls und Dr. Kölsch sei es schließlich gelungen ein wenig Struktur in das Werk zu bekommen. Wir zeigen hier vor allem eine Auswahl seiner gemalten Karikaturen.“ Herbert Bonewitz‘ Werke sind absolut hochwertig. „sie sind sehr sehr vielschichtig“, so Dr. Kölsch,“ man kann sie eben auch lustig finden, man kann sie ganz oberflächlich betrachten, und sich drüber freuen, aber wenn man dann einsteigt, die Details betrachtet, dann erschließt sich eine Geschichte, dann erschließen sich die Bezüge, dann kriegen sie auch eine sehr große inhaltliche Dichte. Das heißt: Er bedient ganz verschiedene Ebenen, und das ist faszinierend.“, so der Kunsthistoriker und Kurator.

Kunsthistoriker und Kurator Dr. Gerhard Kölsch. © Foto Diether von Goddenthow
Kunsthistoriker und Kurator Dr. Gerhard Kölsch. © Foto Diether von Goddenthow

Bonewitz‘ hier gezeigtes Œuvre erinnert stilistisch ein wenig an Gertrude Degenhardts lithographisches, politsatirisches-Werk, wobei Bonewitz seine bittersüßen Motive mit Tusche und Aquarell auf Papier bannt. Er war Perfektionist, so Kölsch: alles was so locker dahin gezeichnet erscheine, war genau durchgeplant. Bonewitz überließ nichts dem Zufall, seine Motive fand er überall: ob Fastnacht, Alltag, Zeitgeschehen oder Kirche. Sie alle kriegen ihr Fett weg, selbst Alte Meister sind vor Bonewitz nicht sicher: In „Armer Poet im Märchenland“ kombiniert er auf sagenhaft komische, heitere Weise Karl Sptizweg und Wilhelm Busch mit Geschichten aus den Märchen der Gebrüder Grimm, so Kölsch.

Herber Bonewitz: Armer Poet im Märchenland. © Foto Heike von Goddenthow
Herber Bonewitz: Armer Poet im Märchenland. © Foto Heike von Goddenthow

Vor allem zeigen auch Bonewitz‘ frühe schwarzweiße Tuschezeichnungen aus den 1970er und frühen 1980er Jahren eine unbekannte Facette des Künstlers, etwa die von seinen inneren Ängsten und Kämpfen, auch mit seiner Außenwelt. Bekanntermaßen hatte sich der Kabarettist schon früh mit Funktionären der Mainzer Fastnacht angelegt und sich dabei nicht nur Freunde gemacht. Diesen Konflikt hat er in seinem Werk „Der Ketzer, der einer blutrünstigen Meute entkommen will“ als eine Art Selbstbildnis aufgearbeitet.

Michael Bonewitz. © Foto Heike von Goddenthow
Michael Bonewitz. © Foto Heike von Goddenthow

Befragt, warum Herbert Bonewitz nicht schon zu Lebzeiten seine Werke öffentlich zeigte, nimmt Michael Bonewitz an, dass sein Vater zu sensibel war, um als öffentliche Person anderen zu tiefe Einblick in sein Seelenleben zu geben.

Prof. Christian Vahl. © Foto: Diether von Goddenthow
Prof. Christian Vahl. © Foto: Diether von Goddenthow

Dennoch stand Herbert Bonewitz „grundsätzlich dem Leben immer positiv gegenüber“, so Galerist Professor Christian Vahl, der langjährig mit dem Künstler befreundet war. Bonewitz versuchte stets das Gute zu sehen und er war trotz allem ein unglaublicher Optimist gewesen, immer einen Scherz vor Augen, selbst dann, wenn sein Gesicht ernst zu gucken schien“, so Vahl.

 

Dr. Susanne Vahl. © Foto Heike von Goddenthow
Dr. Susanne Vahl. © Foto Heike von Goddenthow

Die Ausstellung sei übrigens, „seitdem wir vor fünf Jahren die Galerie Mainzer Kunst zu ihrer Rettung übernommen haben, die erste Ausstellung mit einem Künstler, den wir persönlich kannten“, erklärte Dr. Susanne Vahl.

 

Wer Herbert Bonewitz vor allem aus der Fastnacht und aus dem Mainzer Unterhaus oder als Autor zahlreicher humoristischer Bücher kannte, wird in dieser Ausstellung einen ganz neuen Herbert Bonewitz kennenlernen.

Der Verkaufserlös soll zu 100 Prozent an ausgewählte kulturelle Einrichtungen gespendet werden.

Herbert Bonewitz. Ein Gockel im Glück. © Foto Heike von Goddenthow
Herbert Bonewitz. Ein Gockel im Glück. © Foto Heike von Goddenthow

Die Ausstellung „Ein Narr an der Staffelei“ endet am Samstag, 9. Dezember (Finissage 11 — 16 Uhr)
Öffnungszeiten:
Die Galerie ist samstags von 11 — 16 Uhr und nach Absprache geöffnet
Mainzer Kunst Galerie
Weihergarten 11
55116 Mainz-Altstadt
kontakt@mainzer-kunstgalerie.de
https://www.mainzer-kunstgalerie.de/

Caspar David Friedrich-Webportal »cdfriedrich.de« macht ab sofort Kunst der Romantik online umfassend erlebbar

© Hamburger Kunsthalle
© Hamburger Kunsthalle

Bislang einzigartige Kooperation zwischen Museen in Hamburg, Berlin und Dresden im Rahmen des Digitalprojektes »Datenraum Kultur« des Bundes

Rund 250 Werke von Caspar David Friedrich (1774–1840) sind ab sofort über das Webportal www.cdfriedrich.de zum bekanntesten Maler der deutschen Romantik zugänglich. Das digitale Angebot bringt die wichtigsten Gemälde und Zeichnungen des Künstlers aus den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, der Staatlichen Museen zu Berlin und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zusammen. Weil manche Gemälde zu fragil sind, um sie zu transportieren und die Zeichnungen zu lichtempfindlich sind, um länger ausgestellt zu werden, erlaubt nur das Digitale dieses Gesamterlebnis. Um Friedrichs Kunst näher zu kommen, bietet das Portal verschiedene Formate: Die Chronik ermöglicht einen breiten Überblick, Shortcuts erschließen prägnant Friedrichs Themen aus heutiger Sicht und mit den Digitalen Stories können die User*innen über aktuelle Fragen tief in einzelne Werke einsteigen. Die bislang einzigartige Kooperation zwischen den Museen erfolgt im Rahmen des Digitalprojektes »Datenraum Kultur« als eines von mehreren Leuchtturmprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung. Anlass sind der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich im Jahr 2024 und die drei damit verbundenen Jubiläumsausstellungen in Hamburg, Berlin und Dresden, die durch »cdfriedrich.de« ergänzt werden. Das Webportal wird während des Jubiläumsjahrs 2024 kontinuierlich weiterentwickelt.

Zeitlich geordnet ermöglicht die Chronik als Herzstück des Webportals einen umfassenden Eindruck vom Schaffen Friedrichs – und lädt gleichzeitig ein, seine Zeit individuell zu entdecken: Wichtige Ereignisse in der Biografie des Künstlers und Informationen zum Zeitgeschehen lassen sich frei ein- und ausblenden, zu hören sind von dem Schauspieler Hanns Zischler gesprochene Zitate Friedrichs. Mehr als 500 Ereignisse, Werke und Aussagen ordnen sich durch die Auswahl vor den Augen der Betrachtenden immer wieder neu an – von der Highlight-Ansicht bis zum komplexen Expert*innen-Modus. Detaillierte Texte zu mehr als 70 Werken geben die Möglichkeit, mehr über einzelne Kunstwerke zu erfahren. Es entsteht ein umfassendes Panorama seines Werks, bereichert um unterschiedliche Blickwinkel von Expert*innen auf seine Kunst.

Einen Einstieg in die Bildwelt Friedrichs bieten im Webportal Shortcuts zu Themen wie Wer bin ich?, Fühlen, was schön ist! oder Best Friends Forever, die augenzwinkernd Friedrichs Welt und Wirken erschließen. Friedrichs Werke sind bekannt und beliebt und doch keine Wohlfühlkunst. Fantastik und Strenge, Trauer und Hoffnung, Subjektivität und Allgemeingültigkeit, Präzision und Offenheit sind in ihnen vereint. Sie liefern keine Antworten, vielmehr öffnen sie Raum für Fragen und ermöglichen ein Anknüpfen auch aus heutigen Lebenswelten.

Das Format der Digitalen Stories geht deshalb noch einen Schritt weiter: Es widmet sich jeweils einem ikonischen Gemälde und entwickelt aus diesem heraus historische wie aktuelle Fragen und Thesen. Dabei erlauben die Stories, in Details und Hintergründe der Kunstwerke einzutauchen. Informativ und spielerisch startet das Format mit dem Werk Wanderer über dem Nebelmeer, das um 1817 entstanden ist. Eine Vorzeichnung zu diesem Gemälde lässt sich mit einem Schieberegler über das Gemälde legen, Friedrich persönlich nimmt uns mit auf eine seiner Reisen, und eine Umfrage bringt ans Licht, was das Publikum heute auf seinen Reisen sucht.

Im Jubiläumsjahr 2024 wird die Chronik, die sich auf die Lebenszeit Friedrichs von 1774 bis 1840 konzentriert, um die Rezeption seiner Kunst in den Jahrzehnten und Jahrhunderten nach seinem Tod erweitert. Im Verlauf der Vorbereitungen zu den drei Ausstellungen werden weitere Inhalte der Kooperationspartner*innen in Hamburg, Berlin und Dresden dazukommen, beispielsweise Texte oder Audiodateien zu Hauptwerken Friedrichs, weitere Digitale Stories, sowie perspektivisch auch zusätzliche multimediale Inhalte, von der Gigapixel-Aufnahme bis zur kunsttechnologischen Visualisierung.

© Hamburger Kunsthalle
© Hamburger Kunsthalle

Datenraum Kultur
Das Webportal zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrichs ist ein Anwendungsfall im Bereich Smarte Museumsdienste im Rahmen des Digitalprojekts »Datenraum Kultur«. Der »Datenraum Kultur« ist ein gemeinsames Infrastruktur-Projekt von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT sowie weiteren anwendungsfallbezogenen Partner*innen. Der »Datenraum Kultur« ist eines von 18 Leuchtturmprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung. Er wird vollständig mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert. Er soll die digitale Vernetzung von Kultureinrichtungen und Kreativwirtschaft erleichtern und den souveränen Austausch kulturbezogener Daten ermöglichen. Leitprinzip ist die Wahrung der Souveränität von Dateneigner*innen, Urheber*innen und Dienstanbieter*innen aus den Bereichen Kultur, Medien und Kreativwirtschaft. Der »Datenraum Kultur« soll perspektivisch erleichtern, vergleichbare Angebote wie das Webportal zu Caspar David Friedrich zu erstellen. Im Verlauf der Arbeit am Webportal wurden und werden wichtige Anforderungen und erste Prototypen identifiziert und beschrieben, die als Grundlage dienen, um Prozesse und Standards für den »Datenraum Kultur« zu entwickeln.

Der Künstler
Am 5. September 1774 wurde Caspar David Friedrich in Greifswald geboren. Von dort aus ging er zum Studium nach Kopenhagen an die Kunstakademie und zog im Anschluss nach Dresden. Den akademischen Traditionen stellte er eigene Inspirationsquellen gegenüber, die er in der Natur fand – zum Beispiel auf seinen Wanderungen in der Umgebung Dresdens. Dort gründete er eine Familie, genoss eine Phase großen Erfolgs und musste dann erleben, wie seine Kunst aus der Mode kam. Mehr als ein halbes Jahr-hundert nach seinem Tod im Jahr 1840 bildete die sogenannte Deutsche Jahrhundertausstellung in Berlin 1906 den Auftakt zu seiner Wiederentdeckung, die ihn als Vorreiter der Moderne feierte. Seine Popularität hält bis heute an und seine Kunst erscheint, auch angesichts des ihr inhärenten Verhältnisses von Mensch und Natur, besonders aktuell.

Projektteam Hamburger Kunsthalle: Christian Auffarth, Petra Bassen, Clara Blomeyer und Dr. Katharina Hoins
In Kooperation mit: Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, Staatliche Kunstsammlungen Dresden sowie acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT

QR-Code zum Webportal:
image002 qr-code

 

 

Weiterführende Links:
https://datenraum-kultur.fit.fraunhofer.de/
https://www.acatech.de/projekt/datenraum-kultur/

Die mit »cdfriedrich.de« verbundenen Jubiläumsausstellungen:
● Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit
15. Dezember 2023 bis 1. April 2024
Hamburger Kunsthalle

● Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften
19. April bis 4. August 2024
Alte Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin

● Caspar David Friedrich. Wo alles begann
Kupferstich-Kabinett | 24. August bis 17. November 2024
Albertinum | 24. August 2024 bis 5. Januar 2025
Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Adventszeit voller Musik mit dem Rheingau Musik Festival – Besinnliche Klänge und festliche Konzerte

Oestrich-Winkel, 03.11.2023 – Auch in diesem Jahr veranstaltet das Rheingau Musik Festival wieder einige stimmungsvolle Konzerte im Advent. Am 3.12. präsentiert das Rheingau Musik Festival das Weihnachtskonzert des Hessischen Ministerpräsidenten im Kurhaus Wiesbaden, bei dem sich das Festival gemeinsam mit dem Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein für einen guten Zweck einsetzt. Es erklingt weihnachtliche Musik mit dem Musikkorps der Bundeswehr, einem der renommiertesten Klangkörper seiner Art, welches als repräsentatives Konzertorchester der Bundeswehr auf der ganzen Welt wirkt. Voces8 hat sich schnell als eines der führenden A-cappella-Ensembles weltweit etabliert und ist mittlerweile auf den renommiertesten Bühnen unterwegs.

Beim Rheingau Musik Festival stellen sie in diesem Jahr am 6.12. Advents- und Weihnachtslieder von Michael Praetorius über Sergei Rachmaninow bis hin zu Bob Chilcott vor und tauchen die Ringkirche Wiesbaden mit ihrem Gesang in himmlische Klänge. Die Festliche Bach-Trompeten-Gala am 9. und 10.12. im Rheingauer Dom in Geisenheim ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden. Es werden Suiten, Sonaten und Konzerte aus dem Barock sowie Bearbeitungen von Chorälen zu Advent und Weihnachten von Johann Sebastian Bach und seinen Zeitgenossen zu erleben sein. Der Posaunist, Sänger, Produzent und Rheingau Musik Preisträger Nils Landgren, seit langem einer der vielseitigsten, kreativsten und erfolgreichsten Jazzmusiker Europas, feiert seit vielen Jahren und besonders am 13.12., ein musikalisches Weihnachtsfest – in Gesellschaft guter Freunde und mit einer Auswahl aus den vielen, ganz unterschiedlichen Weihnachtsliedern, die ihm im Verlauf seiner Karriere begegnet sind. Gemeinsam mit ihren Kollegen der renommierten Berliner Philharmoniker ist unsere diesjährige Fokus-Künstlerin Sarah Willis am 17.12. mit dem Programm „O TannenBRASS!“ noch ein weiteres Mal im Konzert zu erleben. Auf ihre gewohnt sympathische Art führt sie durch das bunte Weihnachtsprogramm und freut sich darauf, ihr Publikum mit ihrer Musik auf das anstehende Weihnachtsfest einstimmen zu dürfen.

Weihnachtskonzert des Hessischen Ministerpräsidenten
Benefizkonzert des Musikkorps der Bundeswehr
So. 3.12. | 17:00 Uhr | Kurhaus Wiesbaden
Musikkorps der Bundeswehr | Oberstleutnant Christian Weiper, Leitung
Karten zu: 20 | 25 | 30 | 40 | 50 €* | *zzgl. System- und Servicegebühr

Voces8: Adventliche Chormusik
Mi. 6.12. | 20:00 Uhr | Ringkirche, Wiesbaden
Karten zu: | 25 | 35 | 45 €* | *zzgl. System- und Servicegebühr

Festliche Bach-Trompeten-Gala
Fr. 8.12. | 20:00 Uhr | Sa. 9.12. | 17.00 & 20:00 Uhr | „Rheingauer Dom“, Geisenheim
Bach-Trompetenensemble München | Arnold Mehl, Trompete & Leitung
Edgar Krapp, Orgel
Karten zu: 45 €* | *zzgl. System- und Servicegebühr

Nils Landgren: „Christmas with my Friends“
Mi. 13.12. | 20:00 Uhr | Kurhaus Wiesbaden
Jeanette Kohn, Ida Sand, Jessica Pilnas & Sharon Dyall, vocals
Jonas Knutsson, sax | Nils Landgren, trombone & vocals
Johan Norberg, guitar & vocals | Clas Lassbo, bass
Karten zu: 20 | 40 | 50 | 65 | 75 €* | *zzgl. System- und Servicegebühr

O TannenBRASS!
So. 17.12. | 17:00 Uhr | Kurhaus Wiesbaden
Blechbläser der Berliner Philharmoniker | Sarah Willis, Moderation
Karten zu: 20 | 40 | 50 | 65 | 75 €* | *zzgl. System- und Servicegebühr

Karten- und Infotelefon:
Kartenvorverkauf TRM-Tickets für Rhein-Main GmbH | Tel.: 0 67 23 / 60 21 70
E-Mail: karten@tickets-fuer-rhein-main.de ,  www.rheingau-musik-festival.de

Erlebnis Zoo – Abenteuer Naturschutz – Vom Selbstverständnis moderner Zoos: Vortrag von Sabrina Linn am 7.11.23

Ein Orang-Utan-Jungtier,  © Zoo Frankfurt, Foto: Ingo Hamann
Ein Orang-Utan-Jungtier, © Zoo Frankfurt, Foto: Ingo Hamann

ffm. Zoos haben sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Der Arten- und Naturschutz gehört zu ihren wichtigsten Aufgaben. Entsprechend lautet das Motto des Frankfurter Zoos auch „Tiere erleben – Natur bewahren“. Aber was verbirgt sich hinter diesem Slogan? Und wie lässt sich das in die Tat umsetzen? Kuratorin Sabrina Linn beleuchtet am Dienstag, 7. November, ab 18 Uhr das Selbstverständnis moderner Zoos.

Der Vortrag findet im Foyer des Menschenaffenhauses Borgori-Wald statt. Der Zugang erfolgt über den Außeneingang des Hauses in der Rhönstraße (Ecke Am Tiergarten/ Maulbeerstraße). Der Eintritt ist kostenfrei.

Frankfurter Zoo

Das 36. exground filmfest Wiesbaden ab 17.11.23 mit 200 Filmen aus 57 Ländern – Events und wertvollen Preisen

© exground filmfest
© exground filmfest

Am 17. November 2023 geht die 36. Ausgabe von exground filmfest Wiesbaden mit dem Länderfocus „Chile“ an den Start. Das Festivalteam mit Orga-Leiterin Andrea Wink, Gerald Pucher, Nadja Huhle, Brigitte Strubel-Mattes und Ulrike Hampl und vielen anderen haben auch  dieses Mal wieder ein großartiges Programm zusammenstellen können. Und das alles ehrenamtlich. Alle Besucher können sich freuen, vom 17. bis 26. November 2023 in Wiesbadener Spielstätten sowie in  Frankfurter Kinos rund 200 besondere und normalerweise nicht angebotene Kurz- und Langfilme anzuschauen, darüber miteinander ins Gespräch zu kommen und an zahlreichen Events des Rahmenprogramms teilnehmen zu können.

Aus fast 2.100 Film-Einreichungen  entschied sich das Kuratoren-Team für die eindrucksvollsten Filme aus 57 Ländern, die gezeigt werden. Außerdem wird der YouTube-Kanal von exground filmfest wieder mit festivalbegleitenden Inhalten bespielt. exground film-fest verleiht in insgesamt sechs Wettbewerben Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR.
„Wir sind froh, endlich wieder das Festival in Präsenz und ohne die Corona-Einschränkungen durchführen“, freute sich Andrea Wink beim heutigen Pressegespräch in der Filmbühne Caligari. Allerdings wird es kein Streaming-Angebot mehr geben, da dies viel zu aufwändig und kostenintensiv sei. Zudem freuten sich die exground-Fans auf persönliche Kontakte, die typische exground-Atmosphäre an verschiedenen Spielorten. Es würden auch über 180 Gäste, Filmemacher und Filmemacherinnen, Regisseure und Regisseurinnen erwartet, wobei der Anteil der weiblichen Regisseurinnen in diesem Jahr so hoch ist, wie noch nie bei Filmen, die bei exground gezeigt wurden.

(v.li.) Gerald Pucher, unter anderem  für  die Organisation von exground youth-days zuständig; Festivalmitbegründerin und Orga-Leiterin Andrea Wink, Dr. Julia Cloot, Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain und Wiesbadener Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur © Foto Diether von Goddenthow
(v.li.) Gerald Pucher, unter anderem für die Organisation von exground youth-days zuständig; Festivalmitbegründerin und Orga-Leiterin Andrea Wink, Dr. Julia Cloot, Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain und Wiesbadener Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur © Foto Diether von Goddenthow

Mit am Pressetisch freuen sich auch Dr. Julia Cloot, Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur und Gerald Pucher, unter anderem wieder für  die Organisation von exground youth-days zuständig, dass nun exground zum 36. Mal in Wiesbaden stattfinden kann, und für die Landeshauptstadt inzwischen zu einem unverzichtbaren Bestandteil aktiven  Kulturlebens mit internationaler Resonanz sei, wofür „uns viele Städte beneiden“. Trotz der geplanten krassen Einsparungen im Kultursektor in Wiesbaden von 20, eigentlich sogar 23 Prozent, will sich Axel Imholz Nachfolger  Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl sehr dafür einsetzen, dass Projekte wie exground weiterhin gefördert werden können. Auch im Stadtrat herrsche große Sensibilität für den Wert kulturellen Lebens und die Folgen, würde hier der Rotstift zuerst angesetzt werden. Auch Dr. Julia Cloot ist sich sicher, dass der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der insbesondere für die Förderung der Länderschwerpunkte und den Vernetzungsgedanken zuständig ist, weiterhin exground fördern wird.

Warum Chile?

36. exground filmfest wiesbaden mit Länderfokus Chile © exground filmfest
36. exground filmfest wiesbaden mit Länderfokus Chile © exground filmfest

Traditionell möchte das exground-filmfestival einen Beitrag dazu leisten, auch über den nationalen Tellerrand zu  schauen, und wählt jeweils einen Länderfokus. Im letzten Jahr war es beispielsweise Portugal. Und in diesem Jahr soll einmal der spezielle Blick nach Chile gerichtet werden, insbesondere auch wegen der besonderen politischen Situation des Landes. So haben die Proteste in Chile ab 2019 ihren Ursprung in eklatanten Missständen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Deswegen hat das Festivalteam es sich dieses Jahr zur Aufgabe gemacht, beim Länderfokus eine Filmauswahl zu treffen, die sich stark mit den Grundlagen dieser Schieflagen auseinandersetzt, seien es die patriarchalen Strukturen, die (neo-)koloniale Gewalt oder der nachwirkende Terror der Militärdiktatur, die erst 1990 zu Ende ging.

Erinnern und Sprechen sind dabei zentral, sowie der bewusste Blick auf die Werke einer jüngeren Generation. Und einige Filmschaffende werden ihre Arbeiten persönlich in Wiesbaden vorstellen. Dabei sind klassisch narrative Studentenprojekte ebenso vertreten wie unabhängig realisierte Experimentalfilme oder Debüts. Aber auch die Oscar-Einreichung Chiles THE SETTLERS (CL/AR/DK/FR/TW/GB 2023) und gefeierte Werke aus Berlin, Cannes und Rotterdam sind zu sehen. Die Ländersektion umfasst stilistisch und konzeptionell eigenwilliges, emotional bewegendes und gesellschaftlich relevantes Kino, ergänzt um ein äußerst vielseitiges Zusatzprogramm.

Länderstatistik. Rahmenprogramm und Spielorte
Unter den ausgewählten Filmen befinden sich 15 Welt-, sechs internationale, sieben Europa und 54 Deutschland-Premieren. Deutschland führt die Länderstatistik mit 54 Filmen an, während Frankreich auf Platz zwei liegt: 24 französische Filme und Koproduktionen sind im Programm zu finden. Chile ist mit 20 Filmen im diesjährigen Länderfokus präsent. Aber auch hierzulande oft kaum sichtbare Filmna¬tionen wie Kongo, Kamerun und Palästina sind vertreten.

Die exground-Xtras bieten Fachveranstaltungen, Kunstausstellungen sowie die beliebte exground-Gong-Show und das Filmquiz in der Krypta der Marktkirche. Dort präsentiert Bernd Brehmer in seinem Programm THE RETURN OF VIEWER’S DIGEST auch wieder komprimierte Höhepunkte der Filmgeschichte im Super-8-Format, Das Publikum ist hier sogar eingeladen, das Programm aus der reichhaltigen Filmsammlung mitzubestimmen.
Neben den Spielstätten in Wiesbaden — der Caligari FilmBühne, dem Murnau-Filmtheater, der Krypta in der Marktkirche sowie dem Nassauischen Kunstverein und dem Literaturhaus Villa Clementine —werden ausgewählte Filme des Länderfokus wieder in der Pupille — Kino in der Uni Frankfurt am Main und im Orfeos Erben, Frankfurt am Main, zu sehen sein.

Filmprogramm: Deutschland, Europa, USA und die Welt
Die Auswahl von exground filmfest gliedert sich in die Sektionen Made in Germany, American Independents, European Cinema, World Cinema sowie die youth-days.

2023 zeigt exground filmfest gleich sechs Oscar-Einreichungen: THE SETTLERS aus Chile, THE DE-LINQUENTS aus Argentinien, OMEN aus Belgien, OLFAS TÖCHTER aus Tunesien, INSHALLAH A BOY aus Jordanien und BYE BYE TIBERIAS aus Palästina, zu dem auch Filmgäste erwartet werden.

© exground filmfest
© exground filmfest

Wie in den vorigen drei Jahren wird das Publikum in der 36. Festivalausgabe über den Gewinnerfilm in der Reihe Made in Germany entscheiden. Aylin Tezel, die Regisseurin von FALLING INTO PLACE (Deutschland/Großbritannien 2023), der auf der Isle of Skye spielt, wird in Wiesbaden zu Gast sein, Das Regiedebüt Tezels erweist sich als einer der zärtlichsten Liebesfilme der vergangenen Jahre. Der Verein Wiesbadener Kinofestival e. V. richtet den Wettbewerb aus und stiftet den Preis DAS BRETT für den besten deutschen Film.

© exground filmfest
© exground filmfest

Hervorzuheben aus dem Programm ist auch der fesselnde Thriller ROXY (Deutschland/Belgien 2022) von Dito Tsintsadze mit einem herausragenden Devid Striesow in der Hauptrolle. Der Film handelt vom unauffälligen Taxifahrer Thomas Brenner, dessen Leben eine unerwartete Wendung nimmt, nachdem eine Gruppe russischer Männer mit einem Kampfhund in sein Taxi eingestiegen ist International angesiedelt ist auch das mehrfach preisgekrönte Drama LEERE NETZE (Deutschland/Iran 2023) von Regisseur Behrooz Karamizade, der eine starke Bildsprache nutzt, um die Ungleichheiten in der iranischen Gesellschaft zu zeichnen. Der junge Iraner Amir heuert bei einem Fischer an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an, um das Geld für die Heirat mit sei¬ner großen Liebe Narges aufbringen zu können. Die so sehr ersehnte Heirat rückt in immer weitere Ferne, weil Amir in kriminelle Machenschaften verwickelt wird. Der deutsch-iranische Regisseur wird ebenfalls in Wiesbaden erwartet.

Neun Highlights großer Festivals finden sich in der Sektion European Cinema. In dieser Sektion ragt der Politthriller MINSK (Estland 2022) von Boris Guts heraus. Ein frischverheiratetes Paar gerät im August 2020 in den Tagen nach der manipulierten Präsidentschaftswahl in Belarus bei einem Abendspaziergang im Stadtzentrum von Minsk in die Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden sowie den vermummten und schwer bewaffneten Schlägern der Behörden, die ohne Vorwarnung auf alle einprügeln und auch Unbeteiligte festnehmen. In der bitterbösen Komödie UNDER THERAPY (Spanien 2023) von Gerardo Herrera sind drei unterschiedliche Paare zu einer ungewöhnlichen Gruppentherapiesitzung eingeladen. Die Psychologin selbst erscheint nicht. Auf dem Tisch liegen stattdessen nummerierte Umschläge mit Aufgaben, welche die Paare gemeinsam bearbeiten sollen.

© exground filmfest
© exground filmfest

Sieben Filme laufen in der Sektion American Independents.
In Nicholaus Goossens Komödie DRUGSTORE JUNE, die exground filmfest als internationale Premiere zeigt, wird die Apotheke in einer Kleinstadt ausgeraubt, und eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern wohnt, will das Verbrechen selbst aufklären. Gleichzeitig versucht sie, über ihren Ex-Freund hinwegzukommen und endlich erwachsener zu werden. Der vielfach ausgezeichnete Film FANCY DANCE von Erica Tremblay mit Lily Gladstone in der Rolle als Jax ist eine Liebeserklärung an die indigenen Communities in den USA und deren Frauen. Jax, die sich seit dem Verschwinden ihrer Schwester um ihre Nichte Roki in einem Reservat in Oklahoma kümmert, sucht in jeder freien Minute nach der Vermissten und bereitet Roki auf ein Powwow (Fest der First Nations) vor. Getrieben von der Angst, das Sorgerecht für die Kleine zu verlieren, durchkämmen sie das Hinterland, um Rokis Mutter rechtzeitig zum Powwow zu finden. A GREAT PLACE TO CALL HOME von Marc Turtletaub spielt in einer Kleinstadt irgendwo in Pennsylvania, wo Milton (Sir Ben Kingsley) einen unaufgeregten Lebensabend zwischen Gartenarbeit, Gemeindetreffen und Gedächtnistraining verbringt. Als eines Nachts ein Ufo in seinem Blumenbeet landet, will niemand dem alten Mann glauben — nicht der Notruf, nicht der Kassierer im Supermarkt und schon gar nicht der Gemeinderat. Den extraterrestrischen Besucher mit einer Vorliebe für Äpfel bringt Milton trotzdem bei sich unter. Eine kluge und berührende Komödie über den späten Sinn im Leben und die Lust am Abenteuer.

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Aktuelle Highlights der diesjährigen Festivalsaison aus aller Welt werden in der Sektion World Cinema präsentiert. In DIE IRDISCHEN VERSEN (Iran 2023) erzählt das iranische Regieduo Alireza Khatami und Ali Asgari mit scharfer Zunge und sarkastischem Witz von neun Menschen, die zum Opfer der banalen Bosheit der Beamten im Gottesstaat werden. LET THE DANCE BEGIN (Argentinien/Spanien 2023) von Marina Seresesky ist ein verrücktes Roadmovie aus Südamerika: Drei Silver-Ager begeben sich mit einem alten Lieferwagen auf die Suche nach einem gemeinsamen Geheimnis. Zu dem aufregenden Trip durch Argentinien gibt’s jede Menge Tango, denn vor 30 Jahren waren Car¬los und Margarita das berühmteste Tangopaar der Welt.

Wettbewerbe bei exground filmfest

In insgesamt sechs Wettbewerben vergibt exground filmfest Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR, unter anderem im Deutschen und Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb (IVV) sowie dem Wiesbadener Kurzfilm-Wettbewerb. Die Jury des 22. IWs besteht aus dem chilenischen Filmemacher und Produzent Roberto Doveris, Martin Scheuring, Head of Short Films & Market Projects bei German Films in München, und Maria Weyer, stellvertretende Geschäftsführerin für den Bereich Medienpädagogik beim Medienzentrum Wiesbaden.

youth days
13 Lang- und Kurzfilme im Rahmen der 20. exground youth days

Für das junge Filmpublikum zeigt exground filmfest in der 20. Ausgabe der youth days in diesem Jahr 13 internationale Lang- und Kurzfilme, in denen die Lebensrealitäten junger Menschen im Fokus stehen. Jugendliche ab 12 Jahren können sich auf sieben aktuelle Filmproduktionen vom 18. bis 22. November freuen, die jeweils mit Vorfilmen in der Caligari FilmBühne präsentiert werden. Alle Filme werden in Deutsch bzw. mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Ganz im Geiste der Zeit sind ein Großteil dieser Filme das Werk von Regisseurinnen. Eröffnet wird das Jugendfilmfestival mit LIGHT LIGHT LIGHT (FI 2023) der finnischen Regisseurin Inari Niemi, die das Publikum zur Zeit des AKW-Unglücks in Tschernobyl 1986 in ein südfinnisches Dorf mitnimmt – und das jähe Ende einer zarten Liebesgeschichte zwischen zwei Schülerinnen aus komplett unterschiedlichen Elternhäusern in Rückblenden erzählt.

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Zu sehen bekommt das exground-Publikum auch EDGE OF EVERYTHING (US 2023) von Pablo Feldman und Sophia Sabella, die ihren Besuch in Wiesbaden schon angekündigt haben. Der Film handelt von der 14-jährigen Abby, die sich an der Grenze zwischen Kindheit und Erwachsensein befindet. Als ihre Mutter stirbt, ist sie gezwungen, bei ihrem Vater und dessen jüngerer Freundin einzuziehen. Abby fühlt sich alleingelassen und hat Mühe, ihren Verlust zu verarbeiten. Neue Freunde, Partys, Drogen und erste sexuelle Erfahrungen sollen ihr über die Trauer hinweghelfen.

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In ebenso schwierigen Verhältnissen wachsen die beiden Schwestern in SISTERS (LE/IT 2023) von Linda Olte auf: Vater abwesend, Mutter im Gefängnis, Kinder im Waisenhaus. Eines Tages erfahren sie, dass eine amerikanische Familie sie adoptieren will. Während die jüngere Diana sogleich Feuer und Flamme ist, zögert die ältere Anastasia und versucht, mit der inzwischen freigelassenen Mutter eine neue Beziehung aufzubauen.

Ebenfalls von quasi abwesenden Eltern handelt THE FANTASTIC THREE (FR 2023) von Michaël Dichter. Der zwölfjährige Max stellt zusammen mit seinen Freunden Tom und Vivian eine verschworene familiäre Gemeinschaft dar. Seine wirkliche Familie ist dagegen chaotisch: Der Vater ist abwesend, die Mutter ist apathisch. Als Max’ großer Bruder mit Fußfessel aus dem Gefängnis zurückkehrt, bringt er auch seine Probleme mit. Max will ihm helfen und Geld beschaffen. Unweigerlich gerät er in einen inneren Zwiespalt und zieht seine Freunde mit in eine Spirale von Gewalt.

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Außer Konkurrenz im Rahmen von „Kino macht Schule“ in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden und donum vitae Regionalverbund für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis e.V. findet die Schulveranstaltung statt, bei der BESTIES (FR 2021) von Marion Desseigne-Ravel gezeigt wird. Der Film spielt im Sommer in einem Pariser Vorort. Nedjma zieht mit ihren Freundinnen durch die Straßen, die Gang ist wie ihre zweite Familie. Als sie Zina, die Neue in der Nachbarschaft, zum ersten Mal sieht, ist sie sofort verknallt, aber Zina gehört zur verfeindeten Clique. Nedjma ist hin und hergerissen: zwischen der Loyalität zu ihrer Gruppe und dem Begehren für Zina, das mit jeder Nacht, die sie heimlich zusammen verbringen, größer wird. Eine echte Perle des jungen queeren Kinos aus Frankreich.
Für die Vorführung von BESTIES am 22. November 2023 um 10.30 Uhr wenden sich interessierte Schulklassen bitte an das Medienzentrum Wiesbaden e. V. unter: kino@mdz-wi.de oder Telefon 0611 1665841.

Weitere Infos zu youth-days

Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb

Die Filme konkurrieren auch in diesem Jahr im Wettbewerb um den besten Langfilm im Rahmen der youth days. Eine Jugendjury entscheidet, welche/-r der Regisseure oder Regisseurinnen das von der Landeshauptstadt Wiesbaden gestiftete Preisgeld von 2.500 EUR mit nach Hause nehmen darf. Zudem wird ein Publikumspreis vergeben, der von der Landeshauptstadt Wiesbaden mit 1.000 EUR dotiert ist.

Kurzfilme bei den exground youth days

Einen weiteren Preis von 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V., vergibt die Wiesbadener Jugendjury für den besten Kurzfilm. Insgesamt sechs Kurzfilme aus Spanien, Kanada, den Niederlanden, Deutschland und Uruguay sind jeweils vor den Langfilmen zu sehen – darunter der Kurzspielfilm ECHO (ES 2023) von Meritxell A. Valls und der Dokumentarfilm OASIS (CA 2022) von Justine Martin, der sich mit den Themen Ausgrenzung und Coming of Age beschäftigt. Der Kurzspielfilm CAMOUFLAGE (NL 2022) von Bregt Verhagen behandelt die Themen Armut und Familie, die Animation IT’S NICE IN HERE (NL 2022) von Robert-Jonathan Koeyers befasst sich mit Polizeigewalt, Ausgrenzung und Racial Profiling. Die Kurzspielfilme BEFORE MADRID (UY 2022) von Ilén Juambeltz und Nicolás Botana und DISCONNECTED (DE 2023) von Daniel Schulte thematisieren erste sexuelle Erfahrungen, Trauer und Verlust.

Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb

Wiesbadener Regietalente zwischen 12 und 18 Jahren haben die Chance, ihre eigenen Werke zum ersten Mal auf einer großen Leinwand zu präsentieren. Der Wettbewerb um den besten Wiesbadener Jugendfilm mit sechs Beiträgen in diesem Jahr eröffnet am 18. November um 15 Uhr in der Caligari FilmBühne die exground youth days. Er ist mit Geld- und Sachpreisen von 650 EUR dotiert.

Im Rahmen der youth days konkurrieren die besten Filme für junges Publikum im Internationalen sowie im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb. Die „exground-Gurke“ für den trashigsten Film wird ebenso wieder vergeben.

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Alle Programm-Infos und Karten für das Programm von exground filmtest 36 sind ab sofort über www.exground.com erhältlich sowie in der Tourist-Info und an der Caligari-Kasse — und über die exground-filmfest-App.