Kategorie-Archiv: Caspar-David-Friedrich

Die Fortsetzung von Hamburg: Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften – Ab 19. April in der Alten Nationalgalerie zu Berlin

Caspar David Friedrich, Mann und Frau in Betrachtung des Mondes, um 1824Öl auf Leinwand, 34 x 44 cmStaatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Fotograf: Jörg P. Anders
Caspar David Friedrich, Mann und Frau in Betrachtung des Mondes, um 1824Öl auf Leinwand, 34 x 44 cmStaatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Fotograf: Jörg P. Anders

Nachdem in Hamburg die Caspar David Friedrich-Ausstellung mit einem Zuschauer-Rekord von 335.000 Besuchern zum 1.April ihre Pforten schloss, setzt am 19. April 2024 die Alte Nationalgalerie in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin den Ausstellungs-Reigen anlässlich  des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich fort.  So wird mit der Fortsetzungs-Ausstellung „Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“ vom 19. April – 4. August 2024 auch in der Alten Staatsgalerie erstmals eine große Ausstellung zum Werk des bedeutendsten Malers der deutschen Romantik gezeigt werden .

Über 60 Gemälde und 50 Zeichnungen Friedrichs aus dem In- und Ausland, darunter weltberühmte Ikonen wie das „Eismeer“, „Kreidefelsen auf Rügen“ oder der „Mönch am Meer“, werden zu sehen sein. Eine umfassende Ausstellung zu Caspar David Friedrich (1774–1840) ist gerade in Berlin überfällig, da die Nationalgalerie eine der größten Friedrich-Gemälde-Sammlungen weltweit bewahrt und da bereits zu Lebzeiten des Künstlers zahlreiche Erwerbungen und öffentliche Präsentationen in der preußischen Hauptstadt zu seinem frühen Ruhm beitrugen. Nachdem der Maler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit geraten war, würdigte die Nationalgalerie mit der legendären „Deutschen Jahrhundertausstellung“ 1906 den Künstler mit 93 Gemälden und Zeichnungen so umfassend wie nie zuvor.

Friedrich wurde nun als herausragender Maler von Licht und Atmosphäre und als Vorreiter der Moderne gefeiert. Die Wiederentdeckung der Malerei Friedrichs, seine Bilderpaare sowie der Werkprozess und die Maltechnik des Künstlers stehen im Zentrum der Ausstellung. Anhand dieser Themen wird sowohl ein Überblick zum Leben und Wirken des Malers geboten als auch das Wesen seiner Kunst zwischen präzisem Naturstudium und romantischer Imagination anschaulich gemacht. Friedrich schuf Sehnsuchtslandschaften mit weiten Himmeln und fernen Horizonten, in denen die Unendlichkeit von Raum und Zeit spürbar wird. Seine zeitlosen Bilder regen Gedanken und Empfindungen an, deshalb sind sie bis heute so faszinierend.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Birgit Verwiebe, Kuratorin für Malerei, Alte Nationalgalerie.

Tickets ab sofort erhältlich unter: www.smb.museum/tickets
Führungen sind buchbar unter: www.smb.museum/ang

Bereits über 100.000 Besucher in der Hamburger Jubiläumsausstellung CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit – noch bis zum 1.04.2024

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Die Ausstellung CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit hat bereits nach rund fünfeinhalb Wochen die 100.000 Besuchermarke erreicht. Über 185.000 Tickets wurden bisher verkauft.

Die Jubiläumsausstellung zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich (1774 Greifswald–1840 Dresden), die seit dem 15. Dezember 2023 in der Hamburger Kunsthalle zu sehen ist, präsentiert die umfangreichste Werkschau des bedeutendsten romantischen Malers seit vielen Jahren. Die thematisch ausgerichtete Retrospektive mit über 60 Gemälden und rund 100 Zeichnungen zeigt unter anderem äußerst seltene und hochkarätige Friedrich-Leihgaben. Ergänzend werden rund 20 ausgewählte Arbeiten von Künstlerfreunden wie Carl Gustav Carus, Johan Christian Dahl, August Heinrich und Georg Friedrich Kersting präsentiert. Ein zweiter eigenständiger Teil der Ausstellung nimmt mit Werken von 20 Künstler aus dem In- und Ausland die Romantik, ihr Naturverständnis und die Kunst Friedrichs in den Blick. Zu sehen sind Werke von Ann Böttcher, Elina Brotherus, Julian Charrière, David Claerbout, Mari Eastman, Olafur Eliasson, Jonas Fischer, Alex Grein, Swaantje Güntzel, Jochen Hein, Nina K. Jurk, Johanna Karlsson, Hiroyuki Masuyama, Lyoudmila Milanova, Andreas Mühe, Mariele Neudecker, Ulrike Rosenbach, Susan Schuppli, Santeri Tuori und Kehinde Wiley.

Aufgrund der großen Nachfrage wird empfohlen, Zeitfenstertickets vorab über die Website der Hamburger Kunsthalle online zu buchen. Zudem ist es ratsam, die Ausstellung unter der Woche zu besuchen, da die Wochenenden sehr stark nachgefragt sind. Der Einlass ist während des gesamten Zeitfensters möglich. Die Aufenthaltsdauer ist nicht begrenzt.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10–19 Uhr
Donnerstag 10–21 Uhr
Montag geschlossen

Weiterführende Links:
https://www.hamburger-kunsthalle.de/ausstellungen/caspar-david-friedrich-0
https://cdfriedrich.de/

CASPAR DAVID FRIEDRICH Kunst für eine neue Zeit in Hamburger Kunsthalle vom 15. Dezember 2023 bis 1. April 2024

„Die Romantik“, so Rüdiger Safranski, „ist die Fortsetzung der Religion mit ästhetischen Mitteln.“ Romantik sei ein Gegenentwurf zur entzauberten Welt der Säkularisierung, eine Hinwendung von der politischen zur ästhetischen Revolution, jener Phase, die mit Gottfried Herder in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts losgetreten wurde. Wenn auch heutzutage mit Romantik eher sentimentale Gemütszustände von „zu Tode betrübt bis Himmel hoch jauchzend“ assoziiert oder atmosphärische Situationen wie Sonnenuntergänge, Mondschein oder Sehnsuchtsorte verbunden werden, erschöpft sich hierin nicht ihre Bedeutung von Romantik. Der Anspruch der Romantiker ging weit darüber hinaus: Angestrebt wurde eine komplette Transformation der – oftmals als unerträglich empfundenen – Wirklichkeit mit den Mitteln von Poesie und Kunst. Ein hochgestecktes Ziel „der“ Romantisierung der Welt war die Aufhebung von Trennung zwischen Philosophie, Literatur, Naturwissenschaft und Alltagspraxis, eine Rückkehr zur Natur, die Hinwendung zum Unbewussten und Phantastischen, die Entdeckung des Unheimlichen sowie die Hinwendung zu volkstümlichen Mythen und Sagen. Romantik war eine Gegenbewegung zur Aufklärung, nämlich eine Absage an den Primat der Vernunft und die Zurückweisung des rationalen Systemdenkens.

Impresseion der Ausstellung. Besucher betrachten Caspar David Friedrichs "Wanderer über dem Nebelmeer" (um 1817) © Foto: Diether von Goddenthow
Impresseion der Ausstellung. Besucher betrachten Caspar David Friedrichs „Wanderer über dem Nebelmeer“ (um 1817) © Foto: Diether von Goddenthow

In der Kunst vermochte wohl kaum ein anderer Maler als Caspar David Friedrich (1774 Greifswald– 1840 Dresden) der Romantik solch eine prägnante Bildsprache verleihen und den Gegenentwurf zur entzauberten Welt der Säkularisierung visualisieren. Um es mit C.G. Jung zu sagen: Caspar David Friedrichs Werke wirken archetypisch. Seine Bildsprache, ob Blicke in die Weite, auf’s Meer, Nebelschwaden, Dunkel-Wälder, Sonnenuntergänge und ähnliche Motive berühren Menschen seit jeher gleichermaßen. Diese „Archetypen“ spiegeln gleichermaßen die zum sogenannten kollektiven Unbewussten angenommenen dynamischen Grundstrukturen menschlicher Vorstellungs- und Empfindungswelten. Diese Bildsprache verleiht seinen Werken universelle und zeitlose Attraktivität. So kommt es nicht von ungefähr, dass ausgerechnet in der gegenwärtig krisengeschüttelten Zeit, in der Menschen verstärkt Angst vor dem Verlust ihrer Geborgenheit haben, die Romantik neu entdeckt und gefeiert wird.

So präsentiert die Hamburger Kunsthalle in Zusammenarbeit mit der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und den  Staatlichen Kunstsammlungen Dresden anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich vom 15. Dezember 2023 bis 1. April 2024 die große Jubiläumsausstellung „CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit“. Am 13.Dezember wurde die spektakuläre Schau des Jahres in der Galerie der Gegenwart durch ihren Schirmherrn Bundespräsident Frank Walter Steinmeier eröffnet.

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Seit Freitag, dem 15.Dezember ist die Jubiläumsschau für alle geöffnet: Sie bietet die umfangreichste Werkschau des bedeutenden romantischen Malers seit vielen Jahren. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine thematisch ausgerichtete Retrospektive mit über 60 Gemälden – darunter zahlreiche ikonische Schlüsselwerke – und rund 100 Zeichnungen. Zentrales Thema ist das neuartige Verhältnis von Mensch und Natur in Friedrichs Landschaftsdarstellungen. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts setzte er damit wesentliche Impulse, um die Gattung der Landschaft zur »Kunst für eine neue Zeit« zu machen. Ergänzend werden rund 20 ausgewählte Arbeiten von Künstlerfreunden wie Carl Gustav Carus, Johan Christian Dahl, August Heinrich und Georg Friedrich Kersting präsentiert. Ihre Gemälde und Studien knüpfen an Friedrichs Œuvre an, erschließen aber auch neue Blicke auf die Natur. Die anhaltend hohe Faszination, die Friedrichs Werke auslösen, und die besondere Anschlussfähigkeit für Herausforderungen der Gegenwart, zeigt ein zweiter eigenständiger Teil der Ausstellung, der Friedrichs Rezeption in der zeitgenössischen Kunst gewidmet ist. Gattungs- und medienübergreifend nehmen rund 20 Künstler*innen aus dem In- und Ausland mit ihren Arbeiten – beispielsweise in Form von Videos, Fotografien und raumgreifenden Installationen – die Romantik, ihr Naturverständnis und die Kunst Friedrichs in den Blick. Zu sehen sind Werke unter anderem von Elina Brotherus, Julian Charrière, David Claerbout, Olafur Eliasson, Alex Grein, Hiroyuki Masuyama, Mariele Neudecker, Ulrike Rosenbach, Susan Schuppli, Santeri Tuori und Kehinde Wiley.

Caspar David Friedrich (1774–1840) Mondaufgang am Meer, 1822. Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm. Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie. © bpk / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders
Caspar David Friedrich (1774–1840) Mondaufgang am Meer, 1822. Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm. Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie. © bpk / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders

Hochkarätige und äußerst seltene Friedrich-Leihgaben wie die Gemälde Kreidefelsen auf Rügen (um 1818–1822), Mönch am Meer (1808–1810) und Zwei Männer in Betrachtung des Mondes (1819/20) sind in der Ausstellung unter anderem neben den Bildern Wanderer über dem Nebelmeer (um 1817) und Das Eismeer (1823/24) aus dem Bestand der Hamburger Kunsthalle zu erleben. Diese Werke zählen zu den Ikonen der Romantik. Malerisch lotete Friedrich aus, auf welche Weise die Landschaft zu einem zeitgemäßen Thema werden kann, welches Potenzial sich an die Wiedergabe von Natur knüpft und wie sie sich den Betrachter*innen vermitteln lässt. Aber auch dem umfangreichen zeichnerischen Œuvre Friedrichs kommt in der Schau eine besondere Bedeutung zu. Der bewusste Aufenthalt in der freien Natur in künstlerischer Absicht zählt zu den besonderen Merkmalen romantischer Kunstpraxis und war für Friedrich essenziell. Die Ausstellung würdigt seine Zeichnungen in ihrer autonomen Qualität und betrachtet sie nicht nur als Studien von Naturdetails, die sich später in seinen Gemälden wiederfinden. So implizieren die sensiblen Annäherungen Friedrichs an die Natur oftmals eine Reflexion des subjektiven Standpunktes.

Die einzigartige, aus Friedrichs Werken sprechende Stimmung sowie deren einprägsame Motivik und Komposition haben eine Vielzahl von Künstler*innen animiert, mit dem Romantiker in den Dialog zu treten – gerade vor dem Hintergrund aktueller ökologischer Fragen. Das Spannungsverhältnis zwischen fortschreitender Umweltzerstörung und der Sehnsucht nach »unberührter Natur« bildet eine Kontinuität von der Romantik bis heute. Während das romantische Naturverständnis zu Lebzeiten Friedrichs jedoch national geprägt war, nähern sich Künstler*innen Natur und Klimawandel heute aus einer globalen Perspektive. Die Ausstellung zeigt in diesem Sinne auch aktuelle Arbeiten, die sich den Schattenseiten und Leerstellen der Romantik und ihrer Rezeption widmen. Der Kolonialismus und seine Auswirkungen für Mensch und Natur werden dabei ebenso in den Blick genommen wie ein westlich-hegemonialer Naturbegriff und seine Ausprägungen in der Kunst. Insgesamt präsentiert die Ausstellung ein breites Spektrum von konkreten Bildadaptionen bis hin zu deutlich abstrakteren Anknüpfungen an Friedrichs spezifische Arbeitsweise und seine Bildthemen.

Caspar-David- Friedrich-Adaption von Wiley Kehinde The Prelude Ibrahima Ndiaye and El-Hadji Malick Gueye 2021 © Foto: Diether von Goddenthow
Caspar-David- Friedrich-Adaption von Wiley Kehinde The Prelude Ibrahima Ndiaye and El-Hadji Malick Gueye 2021 © Foto: Diether von Goddenthow

Ausgestellt werden unter anderem zwei großformatige Friedrich-Adaptionen des US-amerikanischen Künstlers Kehinde Wiley (*1977), die kritisch den westlichen weiß geprägten Kunstkanon reflektieren. Ein Farbkreis von Olafur Eliasson (*1967) zeigt exakt die Pigmente des Friedrich’schen Gemäldes Das Eismeer, allerdings in einer stark abstrahierten Komposition. Von Ann Böttcher (*1973) sind Zeichnungen zu sehen, die sich dem Motiv des Waldes und nationalistischen Projektionen widmen. Die Fotografien von Elina Brotherus, die sich unter anderem in Anlehnung an Friedrichs Wanderer über dem Nebelmeer selbst ins Bild setzt, eröffnen Fragen zu Gender- und Blickverhältnissen in der Kunst der Romantik. David Claerbouts (*1969) immersive Videoinstallation schließlich ermöglicht den Besucher*innen eine vollständig computergenerierte Naturerfahrung.

Die Schau wird durch ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm und zahlreiche Vermittlungsangebote begleitet. Im Vermittlungsraum KOSMOS CASPAR inmitten der Ausstellung kann man sich an einer digitalen und analogen Zeichenstation sowie an Riech- und Taststationen auf die Spuren von Friedrich als Zeichner begeben und über das eigene Verhältnis zur Natur nachdenken. In der App der Hamburger Kunsthalle stehen mehrere Audiotouren zur Verfügung: eine rund 65-minütige Tour für Erwachsene (Deutsch/ Englisch), eine Tour für Kinder ab 8 Jahren, eine Tour in Leichter Sprache (jeweils Deutsch) sowie Videos in Deutscher Gebärdensprache und Audiodeskriptionen für sehbehinderte/blinde Gäste. Ein breites Angebot an verschiedenen Führungen vor Ort wird ab Februar 2024 ergänzt um die Alternative von digitalen Führungen im 360°-Format (Deutsch/Englisch).

Der Katalog zur Ausstellung (512 Seiten, 350 Abbildungen, Hatje Cantz Verlag – eine englische Ausgabe erscheint voraussichtlich Ende Februar/Anfang März 2024) bietet vielfältige Perspektiven auf Friedrichs Werke und einen spannungsreichen Dialog zwischen romantischer Natursicht und heutigen ökologischen Perspektiven. Die Publikation ist zum Preis von 49 Euro im Museumsshop oder über www.freunde-derkunsthalle.de zum Buchhandelspreis von 54 Euro erhältlich.

CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit ist das dritte bedeutende Friedrich-Projekt an der Hamburger Kunsthalle nach den legendären Ausstellungen in den Jahren 1974 und 2006.

Die Ausstellung der Hamburger Kunsthalle bildet den Auftakt zum Caspar David Friedrich-Festival. Anlässlich des Jubiläumsjahres widmen in der Folge auch die Alte Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden dem Künstler eine jeweils thematisch eigenständige Schau. Die drei Häuser verfügen über die bedeutendsten Bestände an Werken Friedrichs weltweit. Mit umfangreichen gegenseitigen Leihgaben ermöglichen sie einzigartige Präsentationen zu unterschiedlichen Aspekten seines Schaffens. Die Jubiläumsausstellungen zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich stehen unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Im Kontext des Festivals entsteht – initiiert von der Hamburger Kunsthalle in Kooperation mit der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – im Rahmen des Projektes Datenraum Kultur das Webportal cdfriedrich.de mit kuratierten multimedialen Angeboten zu Friedrichs Werk. Der Datenraum Kultur soll als eines von mehreren Leuchtturmprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung die digitale Vernetzung von Kultureinrichtungen und den souveränen Austausch kulturbezogener Daten ermöglichen. Das Projekt wird vollständig mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert. acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg sowie das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT sind mit dem Aufbau betraut.

  • Die Ausstellung hat verlängerte Öffnungszeiten: Di. bis So. von 10 bis 19 Uhr, Do. bis 21 Uhr.
  • Die Ausstellung hat verlängerte Öffnungszeiten: Di. bis So. von 10 bis 19 Uhr, Do. bis 21 Uhr.
  • Für den Besuch bedarf es eines Zeitfenster-Tickets (online und an bekannten Vorverkaufsstellen).
  • Soweit verfügbar, sind die Tickets auch an der Kasse im Museumsaltbau erhältlich. Das Zeitfenster bezieht
    sich auf die Einlasszeit (die Aufenthaltsdauer ist nicht berührt) und gilt für alle anderen Bereiche des Museums
  • Unter #CDF250 wird die Ausstellung in den Sozialen Medien kommuniziert.
© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall 5
20095 Hamburg
www.hamburger-kunsthalle.de

Zum 250. Geburtstag: CASPAR DAVID FRIEDRICH. KUNST FÜR EINE NEUE ZEIT vom 15. Dezember 2023 bis 1. April 2024 in Hamburger Kunsthalle

Caspar David Friedrich (1774–1840) Mondaufgang am Meer, 1822. Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm. Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie. © bpk / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders
Caspar David Friedrich (1774–1840) Mondaufgang am Meer, 1822. Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm. Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie. © bpk / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders

Anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich (1774–1840) präsentiert die Hamburger Kunsthalle vom 15.Dezember 2023 bis 1. April 2024 die Jubiläumsausstellung „CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit“.

Sie bietet die umfangreichste Werkschau des bedeutenden romantischen Malers seit vielen Jahren. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine thematisch ausgerichtete Retrospektive mit rund 70 Gemälden – darunter zahlreiche ikonische Schlüsselwerke – und etwa 100 Zeichnungen. Ergänzend werden ausgewählte Arbeiten von Künstlerfreunden wie Carl Gustav Carus, Johan Christian Dahl, August Heinrich und Georg Friedrich Kersting präsentiert. Gattungs- und medienübergreifend nehmen rund 20 zeitgenössische Künstler*innen mit ihren Arbeiten, u.a. in Form von Videos, Fotografien und raumgreifenden Installationen, die Romantik, ihr Naturverständnis und die Kunst Friedrichs in den Blick.

Weitere Infos über: Hamburger Kunsthalle

Caspar David Friedrich-Webportal »cdfriedrich.de« macht ab sofort Kunst der Romantik online umfassend erlebbar

© Hamburger Kunsthalle
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Bislang einzigartige Kooperation zwischen Museen in Hamburg, Berlin und Dresden im Rahmen des Digitalprojektes »Datenraum Kultur« des Bundes

Rund 250 Werke von Caspar David Friedrich (1774–1840) sind ab sofort über das Webportal www.cdfriedrich.de zum bekanntesten Maler der deutschen Romantik zugänglich. Das digitale Angebot bringt die wichtigsten Gemälde und Zeichnungen des Künstlers aus den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, der Staatlichen Museen zu Berlin und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zusammen. Weil manche Gemälde zu fragil sind, um sie zu transportieren und die Zeichnungen zu lichtempfindlich sind, um länger ausgestellt zu werden, erlaubt nur das Digitale dieses Gesamterlebnis. Um Friedrichs Kunst näher zu kommen, bietet das Portal verschiedene Formate: Die Chronik ermöglicht einen breiten Überblick, Shortcuts erschließen prägnant Friedrichs Themen aus heutiger Sicht und mit den Digitalen Stories können die User*innen über aktuelle Fragen tief in einzelne Werke einsteigen. Die bislang einzigartige Kooperation zwischen den Museen erfolgt im Rahmen des Digitalprojektes »Datenraum Kultur« als eines von mehreren Leuchtturmprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung. Anlass sind der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich im Jahr 2024 und die drei damit verbundenen Jubiläumsausstellungen in Hamburg, Berlin und Dresden, die durch »cdfriedrich.de« ergänzt werden. Das Webportal wird während des Jubiläumsjahrs 2024 kontinuierlich weiterentwickelt.

Zeitlich geordnet ermöglicht die Chronik als Herzstück des Webportals einen umfassenden Eindruck vom Schaffen Friedrichs – und lädt gleichzeitig ein, seine Zeit individuell zu entdecken: Wichtige Ereignisse in der Biografie des Künstlers und Informationen zum Zeitgeschehen lassen sich frei ein- und ausblenden, zu hören sind von dem Schauspieler Hanns Zischler gesprochene Zitate Friedrichs. Mehr als 500 Ereignisse, Werke und Aussagen ordnen sich durch die Auswahl vor den Augen der Betrachtenden immer wieder neu an – von der Highlight-Ansicht bis zum komplexen Expert*innen-Modus. Detaillierte Texte zu mehr als 70 Werken geben die Möglichkeit, mehr über einzelne Kunstwerke zu erfahren. Es entsteht ein umfassendes Panorama seines Werks, bereichert um unterschiedliche Blickwinkel von Expert*innen auf seine Kunst.

Einen Einstieg in die Bildwelt Friedrichs bieten im Webportal Shortcuts zu Themen wie Wer bin ich?, Fühlen, was schön ist! oder Best Friends Forever, die augenzwinkernd Friedrichs Welt und Wirken erschließen. Friedrichs Werke sind bekannt und beliebt und doch keine Wohlfühlkunst. Fantastik und Strenge, Trauer und Hoffnung, Subjektivität und Allgemeingültigkeit, Präzision und Offenheit sind in ihnen vereint. Sie liefern keine Antworten, vielmehr öffnen sie Raum für Fragen und ermöglichen ein Anknüpfen auch aus heutigen Lebenswelten.

Das Format der Digitalen Stories geht deshalb noch einen Schritt weiter: Es widmet sich jeweils einem ikonischen Gemälde und entwickelt aus diesem heraus historische wie aktuelle Fragen und Thesen. Dabei erlauben die Stories, in Details und Hintergründe der Kunstwerke einzutauchen. Informativ und spielerisch startet das Format mit dem Werk Wanderer über dem Nebelmeer, das um 1817 entstanden ist. Eine Vorzeichnung zu diesem Gemälde lässt sich mit einem Schieberegler über das Gemälde legen, Friedrich persönlich nimmt uns mit auf eine seiner Reisen, und eine Umfrage bringt ans Licht, was das Publikum heute auf seinen Reisen sucht.

Im Jubiläumsjahr 2024 wird die Chronik, die sich auf die Lebenszeit Friedrichs von 1774 bis 1840 konzentriert, um die Rezeption seiner Kunst in den Jahrzehnten und Jahrhunderten nach seinem Tod erweitert. Im Verlauf der Vorbereitungen zu den drei Ausstellungen werden weitere Inhalte der Kooperationspartner*innen in Hamburg, Berlin und Dresden dazukommen, beispielsweise Texte oder Audiodateien zu Hauptwerken Friedrichs, weitere Digitale Stories, sowie perspektivisch auch zusätzliche multimediale Inhalte, von der Gigapixel-Aufnahme bis zur kunsttechnologischen Visualisierung.

© Hamburger Kunsthalle
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Datenraum Kultur
Das Webportal zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrichs ist ein Anwendungsfall im Bereich Smarte Museumsdienste im Rahmen des Digitalprojekts »Datenraum Kultur«. Der »Datenraum Kultur« ist ein gemeinsames Infrastruktur-Projekt von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT sowie weiteren anwendungsfallbezogenen Partner*innen. Der »Datenraum Kultur« ist eines von 18 Leuchtturmprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung. Er wird vollständig mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert. Er soll die digitale Vernetzung von Kultureinrichtungen und Kreativwirtschaft erleichtern und den souveränen Austausch kulturbezogener Daten ermöglichen. Leitprinzip ist die Wahrung der Souveränität von Dateneigner*innen, Urheber*innen und Dienstanbieter*innen aus den Bereichen Kultur, Medien und Kreativwirtschaft. Der »Datenraum Kultur« soll perspektivisch erleichtern, vergleichbare Angebote wie das Webportal zu Caspar David Friedrich zu erstellen. Im Verlauf der Arbeit am Webportal wurden und werden wichtige Anforderungen und erste Prototypen identifiziert und beschrieben, die als Grundlage dienen, um Prozesse und Standards für den »Datenraum Kultur« zu entwickeln.

Der Künstler
Am 5. September 1774 wurde Caspar David Friedrich in Greifswald geboren. Von dort aus ging er zum Studium nach Kopenhagen an die Kunstakademie und zog im Anschluss nach Dresden. Den akademischen Traditionen stellte er eigene Inspirationsquellen gegenüber, die er in der Natur fand – zum Beispiel auf seinen Wanderungen in der Umgebung Dresdens. Dort gründete er eine Familie, genoss eine Phase großen Erfolgs und musste dann erleben, wie seine Kunst aus der Mode kam. Mehr als ein halbes Jahr-hundert nach seinem Tod im Jahr 1840 bildete die sogenannte Deutsche Jahrhundertausstellung in Berlin 1906 den Auftakt zu seiner Wiederentdeckung, die ihn als Vorreiter der Moderne feierte. Seine Popularität hält bis heute an und seine Kunst erscheint, auch angesichts des ihr inhärenten Verhältnisses von Mensch und Natur, besonders aktuell.

Projektteam Hamburger Kunsthalle: Christian Auffarth, Petra Bassen, Clara Blomeyer und Dr. Katharina Hoins
In Kooperation mit: Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, Staatliche Kunstsammlungen Dresden sowie acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT

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Weiterführende Links:
https://datenraum-kultur.fit.fraunhofer.de/
https://www.acatech.de/projekt/datenraum-kultur/

Die mit »cdfriedrich.de« verbundenen Jubiläumsausstellungen:
● Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit
15. Dezember 2023 bis 1. April 2024
Hamburger Kunsthalle

● Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften
19. April bis 4. August 2024
Alte Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin

● Caspar David Friedrich. Wo alles begann
Kupferstich-Kabinett | 24. August bis 17. November 2024
Albertinum | 24. August 2024 bis 5. Januar 2025
Staatliche Kunstsammlungen Dresden