Gipfeltreffen zur Lage der Veranstaltungsbranche im RheinMain CongressCenter Wiesbaden am 11. u. 12.02.2021

RheinMain CongressCenter © Foto Diether v. Goddenthow-
RheinMain CongressCenter © Foto Diether v. Goddenthow-

Für Donnerstag und Freitag, 11. und 12. Februar, lädt die Wiesbaden Congress & Marketing GmbH zu einem Gipfeltreffen der deutschen Veranstaltungswirtschaft nach Wiesbaden ins RheinMain CongressCenter ein. Eine Initiative mit dem Titel „Pfade in die Zukunft“ in einer Zeit großer Verunsicherung, eine Einladung an die Veranstaltungsbranche, gemeinsam einen Blick in die Post-Pandemie-Ära zu werfen. Die Veranstaltung wird inhaltlich von Helmut M. Bien, langjähriger Kurator der Luminale, begleitet.

Wie hat sich die Welt der Präsenz-Veranstaltungen verändert? Wie sieht die neue Normalität aus? Was sind Konzepte, die neues Vertrauen schaffen? Über 35 Branchen-Expertinnen und Experten teilen ihre gesammelten Erfahrungen, ihr Wissen, ihre Einschätzungen und Zukunftsprognosen. Mit dabei sind unter anderem Stephan Grünewald vom rheingold-institut Köln, Matthias Schultze vom German Convention Bureau, Jan Kalbfleisch, FAMAB, Dr. Stephan Wilhelm, Fraunhofer Institut, Wolf Lotter, brand eins, und viele mehr. Mit Li Edelkoort, international bekannte Trendforscherin, konnte eine Top Key-Note Speakerin zum Thema Zukunftstrends gewonnen werden.

Die Umsetzung der Veranstaltung könnte nicht besser in diese Zeit passen: In elf Panels diskutieren zugeschaltete Redner aus ganz Deutschland über die Zukunft der Veranstaltungsbranche. An der Veranstaltung interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgen den Erfahrungsaustausch über einen Livestream online – und können sich virtuell an der Veranstaltung inhaltlich beteiligen.

RMCC – Gastgeber für die Veranstaltungsbranche „Pfade in die Zukunft“: am 11./12.02.2021 diskutiert die Zukunft der Branche. © RMCC
RMCC – Gastgeber für die Veranstaltungsbranche „Pfade in die Zukunft“: am 11./12.02.2021 diskutiert die Zukunft der Branche. © RMCC

„Wiesbaden wie die gesamte Rhein-Main-Region profitieren seit Jahrzehnten vom Kongress- und Tagungsgeschäft. Die Branche ist essentiell für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Denn auf Veranstaltungen wird alles Wichtige verhandelt, was uns am Herzen liegt: Innovationen und Inspirationen, Forschung und Fortbildung und auch Anerkennung und Aufmerksamkeit. Die Veranstaltungen sind moderne Marktplätze auf denen kommuniziert wird. Und weil wir das wissen und uns die Bedeutung insbesondere für den Wirtschaftsstandort Wiesbaden bekannt ist, haben wir uns des Themas im Rahmen der heute und morgen stattfindenden Konferenz angenommen. Ich freue mich sehr über diese Initiative, die aus Wiesbaden kommt – denn: es kommt auch wieder eine Zeit nach der Pandemie und darauf sind wir vorbereitet“, referiert Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz über die Motivation hinter dem Gipfeltreffen.

Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH, ergänzt: „Die größte Herausforderung für Messe & Kongressveranstalter aber auch für Veranstaltungshäuser ist die Digitalisierung. Diese begrüßen wir. Digitalisierung eröffnet uns Reichweiten, von denen wir nur träumen konnten. So können im RMCC beispielsweise 1.000 Teilnehmer auf einer Veranstaltung zusammenkommen, die alle Vorzüge der Präsenz genießen können und eine Vielfaches an Besuchern können darüber hinaus in Online-Formaten vom Streamings bis zu Clips und Edutainments zugeschaltet werden. Und es kann einen wertvollen Nebeneffekt haben. Kongresse, die unseren Kapazitäten entwachsen waren, melden sich wieder zurück, weil sie unsere Atmosphäre und unseren Service schätzen und hier ihre verkleinerten Live-Veranstaltungen durchführen können, die sie ins Netz übertragen. Dafür haben wir die Kapazitäten und Kompetenzen aufgebaut.“

Das Programm ist einsehbar unter: www.wiesbaden.de/gipfeltreffen

 

Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH © RMCC
Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Congress & Marketing
GmbH © RMCC

Interview mit Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH, über die Motivation hinter dem Gipfeltreffen:

Wie kamen Sie auf die Idee für diese Veranstaltung zu diesem ambitioniert frühen Termin?  Es ist ein Trugschluss, dass der Shutdown dazu führt, dass die Welt stillsteht. Sie dreht sich weiter und für uns mit erhöhtem Tempo. Wir müssen uns jetzt auf die Zukunft vorbereiten, voneinander lernen und uns stark machen. Viele Veranstaltungen haben einen langen Vorlauf, so dass es auch nach dem Ende des Shutdowns nicht gleich wieder losgeht. Unsere Kunden sind kritischer geworden, sie hinterfragen Veranstaltungsformate. Dies auch vor dem Hintergrund der Corona bedingt sehr schnellen und dynamischen Etablierung digitaler Alternativen. Wer jetzt noch davon ausgeht, dass sich alles in alt bewährter Form einspielt, der braucht gar nicht mehr am Markt anzutreten. Corona ist eine disruptive Herausforderung für das meiste, das uns lieb ist: die Spontanität der Begegnung, die Globalisierung, das Meet & Greet bei Konferenzen und Konzerten. Deshalb waren wir sofort dabei als uns Helmut M. Bien (westermann kommunikation) anbot, eine Konferenz zu dem Thema zu kuratieren. Er gehört zu den Kennern und Akteuren der Messe- und Kulturlandschaft und hat mit seinem Konzept ‚Luminale’ erstmals die Festivalisierung von Messeveranstaltungen erfolgreich organisiert. Das war der Einstieg in hybride Formate zwischen Hallengeländen und dem städtischen Umfeld, zwischen Kommerz und Kultur. Auch sonst hat er Erfahrungen mit Konferenzen, die Leute aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern mit verschiedenen Perspektiven zusammenbringen. Einen solchen Pfad bildenden Event wollen wir jetzt mit vereintem Know-How stemmen.

Wie hat sich denn das Geschäft schon verändert? Die Veranstaltungsanfragen haben sich verändert, denn unsere Kunden sind in vielen Bereichen weiter als manche andere in der Branche. Wir haben auch unsere Kunden zu dieser Konferenz eingeladen. Die Veranstalter führen nicht nur ihre entsprechenden Veranstaltungen durch, sondern sorgen für einen ganz wesentlichen Effekt. Durch die Teilnehmer werden Umsätze in Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel generiert. Damit sichern die Veranstaltungen nicht nur Umsätze, sondern auch Arbeitsplätze in der Stadt. Die ganze Infrastruktur gerät ins Wanken, wenn die Veranstaltungsbranche brachliegt. Wir wollen uns aktiv einbringen in diesen Wettlauf um den Erhalt unserer Lebensqualität. Wir haben im Augenblick beispielsweise ein großes Impfzentrum im RMCC eingerichtet, weil wir über das flexible Raumangebot verfügen und die Improvisationsfähigkeit für solche temporären Aktionen, die Leben retten und rasch in eine neue Normalität führen.

 

Welchen Herausforderungen müssen Sie sich aktuell stellen? Die größte Herausforderung für Messe & Kongressveranstalter aber auch für Veranstaltungshäuser ist die Digitalisierung. Braucht es in der Zukunft überhaupt noch große Hallen oder verschwindet nicht vieles im Netz? So wie Netflix die Medien herausfordert, Amazon den Einzelhandel, so sind es Formate wie Zoom, die quasi über Nacht einen neuen Kanal und ein eigenes Format aufgezogen haben. Zoomen wird das neue Googeln.

Wir sind froh, dass unsere Veranstaltungshäuser mitten in der Stadt zentral und fußläufig in einem attraktiven grünen Umfeld liegen. In unserer Multitasking-Welt können Sie hier zur Ruhe kommen und sich mal auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren. Wir haben ideale Raumformate mit einem menschlichen Maßstab. Im RMCC fühlt man sich nicht allein und verloren und auf der falschen Veranstaltung, weil es bei uns keine Massen braucht, um die Situation als angenehm gefüllt zu empfinden. Man will ja Menschen treffen in einer entspannten und angenehmen Atmosphäre, schließlich liegt ja genau darin unser Geschäftsmodell wir führen Menschen zusammen.

Unsere Kunden bestätigen uns darin, dass auch sie diese Vorzüge der PräsenzVeranstaltung schätzen. Gerade die Erfahrungen mit Digitalformaten zeigen, dass oft genug nach einem Tag am Flachbildschirm nur ein schales Gefühl bleibt. Es ist wie manchmal beim Fernsehprogramm: Am nächsten Tag kann man sich nur noch schwer an das erinnern, was man gesehen hat.

Sie setzen also nach wie vor auf das soziale und physische Face to Face? Schon das ist ja eine Verengung. Kommunikation muss, wenn sie erfolgreich sein will, dargestellt und verkörpert werden. Messen und Kongresse sind eben keine ‚Talking Heads’ sondern es sind Bühnen, auf denen die Teilnehmer performen. Kleidung, Körpersprache, Gesten und Berührungen schaffen Vertrauen und Pausen sind das Wichtigste. Es ist ein Irrglaube, dass die Leute nur wegen der Inhalte kommen, sie wollen in den Pausen sich vernetzen und Erfahrungen austauschen, Missverständnisse ausräumen, von eigenen Erfolgen berichten, sich beruflich Weiterentwickeln eben das ganze Socializing. Wir sind als Peoplepilots unterwegs.

Wir bringen Menschen zu Themen zusammen und je verschiedener die Perspektiven sind umso inspirierender sind sie. Künftig gehen Sie nicht für Routinen auf Veranstaltungen, sondern wegen eines besonderen Inspiration, einer Information, die den persönlichen Horizont erweitert. Darum geht’s und weniger um Bestellvorgänge und Abwicklungsmodalitäten. Das ist jetzt endgültig ein Modell von gestern. Das interessiert kaum noch jemanden. Dafür gibt’s schließlich das Netz.

Und die Digitalisierung? Die begrüßen wir. Wir glauben an die Segnungen, die sich damit verbinden lassen. Digitalisierung eröffnet uns Reichweiten, von denen wir nur träumen konnten. Wir bringen demnächst beispielsweise 1.000 Leute auf eine Veranstaltung, die alle Vorzüge der Präsenz genießen können und eine Vielfaches an Besuchern darüber hinaus in Online-Formaten vom Streaming bis zu Clips und Edutainments, Digitorials und, und und…. Die Harvard University kauft die besten Professoren der Welt ein. Sie haben auch Performerqualitäten, weil die Vorlesungen ins Netz übertragen werden. Da sitzen viele Studierende an den Bildschirmen und haben so Zugang zu den Besten der Besten. Es ist wie im Theater. Da haben wir bisher nur Parkett und Bühne und jetzt gibt es über die digitalen Kanäle eine prinzipiell unbegrenzte Zahl von Stehplätzen. Unsere Veranstaltungen brauchen künftig eine Choreographie wie internationale Modenschauen, in denen eine relativ kleine Vor-OrtGruppe das Live-Erlebnis hat und die Masse dennoch nicht ausgesperrt ist. Das ist ein weiterer und bedeutender Schritt im Rahmen der Veranstaltungsorganisation, zumal die Leute im Digitalen sich die Dinge dann anschauen können, wann es Ihnen passt und nicht dem Veranstalter. Die leidige Diskussion um Termine entspannt sich dadurch sehr.

Und es kann einen wertvollen Nebeneffekt haben. Kongresse, die unseren Kapazitäten entwachsen waren, melden sich wieder zurück, weil sie unsere Atmosphäre und unseren Service schätzen und hier ihre verkleinerten Live-Veranstaltungen durchführen können, die sie ins Netz übertragen. Dafür haben wir die Kapazitäten und Kompetenzen aufgebaut.

Aber diese neuen Formate erhöhen doch die Zahl möglicher Konferenzstandorte? Das täuscht. Die Mehrzahl der Veranstaltungen fand auch bisher in Kongress-Hotels statt. In Wiesbaden sind wir mit ihnen in einer Allianz verbunden und wir haben nicht das Interesse, deren Geschäft zu kannibalisieren. Wir konzentrieren uns wie bisher auch, auf Veranstaltungen, die in Kapazitäten von Kongress-Hotels nicht abbildbar sind. Außerdem konkurrieren wir nicht mit Veranstaltungsstandorten in Gewerbegebieten. Wir spielen in einer anderen Liga.

Wie bereiten Sie dieses Gipfeltreffen vor? Wir haben gerade einen ‚Call for Innovations’ gestartet und bitten unsere Kollegen Beiträge für dieses Gipfeltreffen anzumelden. Sie können mit Helmut M. Bien unserem Kurator Kontakt aufnehmen und ein persönliches Gespräch führen. Zugleich haben wir eine Reihe von Koryphäen der Marktforschung und Kommunikationspsychologie, der Trendforschung und Event-Kommunikation, der Hospitality-Gestaltung angesprochen, Kollegen aus anderen Häusern und natürlich auch diejenigen, die Events umsetzen: von den Szenographen bis zu Technik-Dienstleistern.

Wir blicken grundoptimistisch in die Zukunft. Vieles wird wegfallen, das schon länger als Auslaufmodell gilt. Aber es eröffnen sich neue Konstellationen und Verbindungen, zum Beispiel für Leute, die Content haben oder aufbereiten können, die Medien und Kommunikationsagenturen und Seminarveranstalter. Das pure Geschäft mit Quadratmetern ist aus unser Sicht kein Zukunftsmodell. Es geht um Qualität, um Werte, die man mit Kunden teilt, um echte Innovationen, Nachhaltigkeit und nicht um immer mehr vom gleichen.

Unsere Veranstaltung ist ein Mutmacher. Wir jedenfalls haben Lust auf diese Zukunft und freuen uns, wenn es endlich wieder losgeht. Wirtschaft ist zu 50 Prozent Psychologie, meinte schon Ludwig Ehrhard aus Bad Homburg. Und dafür ist es unabdingbar, dass sich die Menschen wieder auf Veranstaltungen treffen können.

Das Programm ist einsehbar unter: www.wiesbaden.de/gipfeltreffen

Grafikdesign Denken Sprechen Eine digitale Plattform zu Grafikdesign von angewandter bis freier Kunst

Grafikdesign Denken Sprechen ist ein Projekt der Abteilung Buchkunst und Grafik des Museum Angewandte Kunst Frankfurt, initiiert von Dr. Eva Linhart. Die Plattform entsteht in Kooperation mit dem Bureau Sandra Doeller und Liebermann Kiepe Reddemann, unterstützt von Willkie Farr & Gallagher LLP.
https://grafikdesigndenkensprechen.com

Donnerstag, 11. Februar 2021: Erstes Einstiegsthema wird veröffentlicht Grafikdesign durchdringt heute alle Lebensbereiche: von Beipackzetteln für Medikamente, Layouts von Büchern, Zeitschriften und Internet-Auftritten, über Logos auf Knöpfen, T-Shirts und Tragetaschen bis hin zum Plakat. Grafikdesign steuert mehr denn je unsere Informations- und Kommunikationskultur. Es begleitet damit nicht nur die Erscheinungsweise unseres Lebens, sondern bedingt unsere Wirklichkeit wesentlich mit. Grafikdesign gibt all dem, worüber sich die Mehrheit heute austauscht, ein Aussehen. Angesichts der allseitigen Präsenz von Grafikdesign stellt sich die Frage, ob wir seiner Wirkungsmacht gerecht werden, wenn wir es als eine ausschließlich formale Angelegenheit bewerten. Wie können wir die intentionale Bildlichkeit von Grafikdesign zwischen freien und angewandten Kunstanspru chen denken und seine gesellschaftliche Verantwortung angemessen einordnen? Im Rahmen des dreijährigen Projekts Grafikdesign Denken Sprechen werden Persönlichkeiten aus Theorie und Praxis eingeladen, um über Grafikdesign ins Gespräch zu kommen. Das Medium ist eine Website, die Fragestellungen und Themen aus verschiedenen Perspektiven dynamisch aufnimmt und weiterführt. Der Fokus liegt auf Bewertungskriterien und der Frage, welchen Stellenwert wir mit unserem Denken und Sprechen Grafikdesign einräumen. Im Ergebnis entsteht nach und nach eine Sammlung zu Kriterien von Grafikdesign, die seine aktuelle Bedeutung reflektiert und damit zum Diskurs anregt. Die Einstiegsthemen der Plattform werden ab 11. Februar 2021 im monatlichen Intervall, jeden zweiten Donnerstag, auf der Website eingeführt. Dient das Jahr 2021 in seiner ersten Phase zur Einführung und Beschreibung der Problematik, geht es 2022 mit verändertem Modus und neuem medial erweiterten Webauftritt in der Phase des Diskurses mit Beiträgen von Theoretiker:innen und Praktiker:innen verschiedener Disziplinen weiter. Die Auswertung davon ist für Dezember 2023 geplant.

Am 11. Februar wird die Thematik zur Frage online gehen, warum das Museum Angewandte Kunst und seine Abteilung Buchkunst und Grafik diesen Diskurs führen. Grafikdesign aus der Perspektive des Denkens und Sprechens, statt des gewohnten Zeigens und Sehens zu beleuchten, hat für das Museum Angewandte Kunst und seine Abteilung Buchkunst und Grafik im Wesentlichen zwei Gründe. Der eine betrifft das Museum, zu dessen Sammlungsauftrag Grafikdesign zählt. Zusammen mit anderen Grafikgattungen vom Mittelalter bis in die Gegenwart ordnet es – schon allein aufgrund der Museumsbezeichnung – Grafikdesign der angewandten Kunst zu. Der andere Grund hängt mit den Sammlungskriterien zusammen. Ihre Aufgabe ist es, die identitätsstiftenden Merkmale von Grafikdesign, die Spezifik seiner intentionalen Bildlichkeit im Kontext der Lebenspraxis, im Unterschied zur freien bildenden Kunst einerseits sowie zum Industriedesign andererseits zu fassen.

Es ist das Anliegen dieser Website als einer Plattform des Museum Angewandte Kunst im Sinne eines öffentlichen Aushandlungsorts, ein Bewusstsein für die Paramater zwischen freier bildender und angewandter Kunst zu schärfen: ihre kulturwissenschaftlichen Herleitungen und die damit verbundenen gesellschaftlichen Motivationen für die herkömmliche Einordnung von Grafikdesign als einer Gebrauchsgrafik, die Inhalten die Form gibt. Es geht darum, für den Sammlungs- und Ausstellungsauftrag des Museums eine begründete Interpretationsbasis zu entwickeln. Allein der Umstand, nach der eigenen Wirkungsmacht von Grafikdesign zu fragen und eine selbständige Betrachtungsweise zu fordern, ist bereits ein Schritt, der Unterordnung unter Kunst und/oder Design entgegenzuwirken.

Angesichts des Themas Grafikdesign führt die Website den Diskurs auch mit ihren eigenen grafisch-ästhetischen Mitteln fort. Ihre Bildlichkeit wird zum Motiv ihrer Argumentation: Neben der sich variierenden Schrift Times New Arial, veranschaulicht das Design der Website die wissenschaftliche Praxis des Archivierens in der Anmutung eines Zettelkastens oder einer Blattsammlung. Die Struktur des Projekts – Praxis und Theorie aufeinander zu beziehen – wird begreifbar. Der Archivgedanke knüpft an den Sammlungsgedanken des Museums und seine Lagerung der Objekte in Depots an. Das Museum als Möglichkeitsraum erweitert seine Interpretationskompetenz: Vom Sammeln von Objekten zum Sammeln von Auslegungspositionen. Spezialwissen vernetzt sich zu einer interdisziplinären Betrachtung, die herkömmliche Hierarchien entlarvt und Grafikdesign neu verortet.

Projektverlauf

Donnerstag, 11. Februar 2021 Warum führt das Museum Angewandte Kunst und seine Abteilung Buchkunst und Grafik diesen Diskurs?

Donnerstag, 11. März 2021 Warum und wie orientiert sich Grafikdesign an der Kunst? (Sandra Doeller und Eva Linhart im Gespräch)

Donnerstag, 8. April 2021 Warum strukturieren wir Grafikdesign in Form und Inhalt? Und was sind die Konsequenzen?

Donnerstag, 13. Mai 2021 Warum und wie trennen wir die Kunst in frei und angewandt?

Donnerstag, 10. Juni 2021 Was drückt der Begriff angewandte Kunst aus, was deckt er ab und warum ist er vor allem für das Urheberrecht relevant?

Donnerstag, 8. Juli 2021 Ist Grafikdesign keine Frage ästhetischer Urteile und damit Kunst als angewandte Kunst?

Donnerstag, 12. August 2021 Warum ist Grafikdesign anders als Industriedesign? (Eine Frage nach der Bildlichkeit)

Donnerstag, 9. September 2021 Warum ist Grafikdesign anders als bildende freie Kunst? (Eine Frage der kommunikativen Intentionalität seiner Bildlichkeit)

Donnerstag, 14. Oktober 2021 Warum ist die Präsenz von Grafikdesign das Ergebnis von „Gruppenarbeit“? (Die Wirkung von Grafikdesign ist stets das Ergebnis verschiedener Kompetenzen und daher eines Teams.)

Donnerstag, 11. November 2021 (Wie relevant ist die persönliche Handschrift für die Wirkung von Grafikdesign?)

Donnerstag, 9. Dezember 2021 Warum kennen wir keine verkannten Grafikerinnen und Grafiker? (Oder warum macht die gesellschaftskritische Kategorie „verkanntes Genie“ in Bezug auf Grafikdesign keinen Sinn?)

Donnerstag, 13. Januar 2022 Warum verlangt die freie bildende Kunst nach einer produktionsa sthetisch argumentierenden Bewertung und Grafikdesign nach einer rezeptionsa sthetischen? (Warum geht es bei dem einen darum, wer es gemacht hat, und bei dem anderen, wie es wirkt?)
Grafikdesign Denken Sprechen ist ein Projekt der Abteilung Buchkunst und Grafik des Museum Angewandte Kunst in Frankfurt, initiiert von Dr. Eva Linhart. Die Plattform entsteht in Kooperation mit Bureau Sandra Doeller und Liebermann Kiepe Reddemann, unterstützt von Willkie Farr & Gallagher LLP.

https://grafikdesigndenkensprechen.com

Programmstreichungen im WDR: „Es darf keinen Sendeschluss für Bücher in unserer Gesellschaft geben“

Börsenverein kritisiert geplante Einstellung von Literatursendungen im WDR / Kontinuierliches Verschwinden von Buchthemen im öffentlich-rechtlichen Programm

Literaturthemen geraten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zunehmend ins Abseits: Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat angekündigt, dass ab 1. März 2021 auf dem Kultursender WDR 3 unter der Woche alle festen Programmplätze für Literaturkritik wegfallen. Betroffen sind neben der Buchrezension, die täglich in der Sendung „Mosaik“ ihren festen Platz hatte, das Mosaik Samstagsgespräch mit Kulturschaffenden sowie die Sendungen „Das Lesezeichen“ und „Das Gedicht“.

Alexander Skipis Foto: Claus Setzer
Alexander Skipis Foto: Claus Setzer

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins:
„Die Entscheidung des WDR, die sich einreiht in immer mehr Streichungen von Kultur- und Literaturprogrammen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, ist ein verheerendes Zeichen für die Buchbranche, aber auch für die gesamte Gesellschaft. Es darf keinen Sendeschluss für Bücher geben! Wir appellieren an den WDR, seinem gesetzlichen Auftrag einer kulturellen Grundversorgung nachzukommen und attraktive Formate für eine Literaturberichterstattung zu schaffen, anstatt inhaltlichen Kahlschlag zu betreiben.“

Karin Schmidt-Friderichs Foto: feinkorn/Gabi Gerster
Karin Schmidt-Friderichs Foto: feinkorn/Gabi Gerster

Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins:
„Nicht erst während der Coronakrise hat sich gezeigt, wie wichtig Bücher für die Menschen sind: Sie vermitteln Wissen, regen Debatten an, geben Halt und Orientierung. Die Buchbranche bringt mit großem Engagement Bücher zu den Menschen. Die Menschen brauchen unbedingt das öffentliche Gespräch über Literatur, um Anregung und Orientierung zu finden – und das zählt zum genuinen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.“

2020 strich der WDR bereits den „Literaturmarathon“ auf WDR 5 aus dem Programm. Zuvor entschied der Norddeutsche Rundfunk im Mai 2020, die Literatursendung „Bücherjournal“ einzustellen. Öffentlich-rechtliche Sendeplätze für Buchthemen gingen in den vergangenen Jahren auch durch die Streichungen anderer ARD-Anstalten wie dem BR Fernsehen („Lesezeichen“, „Lido“, „Südlicht“, „Gottschalk liest“) und dem SWR Fernsehen („Lesenswert Sachbuch“) verloren.

Deutscher Buchpreis 2021: Das ist die Jury – Frist für Titelmeldungen der Verlage bis 26. März 2021

Buchpreis 2020: Karin Schmidt-Friderichs, die neue Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, überreicht Anne Weber die Urkunde zum Deutschen Buchpreis 2020. (Streaming-Ausschnitt)
Buchpreis 2020: Karin Schmidt-Friderichs, die neue Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, überreicht Anne Weber die Urkunde zum Deutschen Buchpreis . (Streaming-Ausschnitt)

Sieben Jurymitglieder gewählt / Titelmeldung für Verlage bis 26. März 2021 / Ausschreibung unter www.anmeldung.deutscher-buchpreis.de

Die Jury für den Deutschen Buchpreis 2021 steht fest. Die Akademie Deutscher Buchpreis hat diese sieben Literaturexpert*innen in die Jury berufen:

  • Knut Cordsen (Kulturredakteur, Bayerischer Rundfunk)
  • Bettina Fischer (Leiterin Literaturhaus Köln)
  • Anja Johannsen (Leiterin Literarisches Zentrum Göttingen)
  • Richard Kämmerlings (Literarischer Korrespondent, Die Welt)
  • Sandra Kegel (Ressortleiterin Feuilleton, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
  • Beate Scherzer (Buchhändlerin, Proust Wörter + Töne)
  • Anne-Catherine Simon (Feuilleton-Redakteurin, Die Presse)

Die Jurymitglieder entscheiden, wer den Deutschen Buchpreis 2021 erhält. Um eine größtmögliche Unabhängigkeit der Auszeichnung zu gewährleisten, wählt die Akademie Deutscher Buchpreis die Jury in jedem Jahr neu. Eine mehrmalige Jurymitgliedschaft ist möglich.

Verlage können Titel einreichen

Verlage können ab sofort ihre Titel für den Deutschen Buchpreis 2021 unter www.anmeldung.deutscher-buchpreis.de einreichen. Bis zum 26. März 2021 können jeweils zwei deutschsprachige Romane aus dem aktuellen oder geplanten Programm eingereicht und zusätzlich bis zu fünf weitere Titel aus dem aktuellen oder geplanten Programm empfohlen werden. Voraussetzung für die Bewerbung ist die Mitgliedschaft im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, im Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband oder im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels. Die Bücher müssen zwischen 1. Oktober 2020 und 21. September 2021 (Bekanntgabe der Shortlist) erscheinen. Bücher, Leseexemplare, E-Books und Fahnen können bis zum 18. Juni 2021 nachgereicht werden.

Der Roman des Jahres wird in einem mehrstufigen Verfahren ermittelt. Zunächst sichtet die Jury alle von den Verlagen eingereichten Romane und stellt eine 20 Titel umfassende Nominierungsliste zusammen. Diese wird am 24. August 2021 bekannt gegeben. Daraus wählen die Jurymitglieder sechs Titel für die Shortlist, die am 21. September 2021 veröffentlicht wird. An wen der Deutsche Buchpreis geht, erfahren die sechs Autor*innen erst am Abend der Preisverleihung.

Die Verleihung findet am 18. Oktober 2021 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Den Deutschen Buchpreis 2020 gewann Anne Weber für den Roman „Annette, ein Heldinnenepos“.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Alle Informationen und die Ausschreibungsunterlagen können abgerufen werden unter www.deutscher-buchpreis.de

Hessen stellt 30 Millionen Euro für Projektstipendien, Liquiditätshilfen und Sommerfestivals zur Verfügung

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Wiesbaden. Hessen legt für Künstlerinnen und Künstler, Spielstätten und Kultureinrichtungen ein weiteres Unterstützungspaket auf, das die Belastungen durch die Corona-Pandemie abfedern und kulturelle Arbeit ermöglichen soll. Insgesamt 30 Millionen Euro stehen zur Verfügung für Projektstipendien für Künstlerinnen und Künstler, Liquiditätshilfen für Kultureinrichtungen und Spielstätten, Beratungsangebote der Kulturverbände sowie ein Programm für Open-Air-Kultur in den Sommermonaten. Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn und Finanzminister Michael Boddenberg stellten das Programm heute bei einer Online-Pressekonferenz vor. (mehr)

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70 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen gründen das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit

Archivbild: Diether v. Goddenthow  (Impression aus der Universität Mainz vom 10. Juli 2018:  Prof. Dr. Herfried Münkler beim Finale seiner Vorlesungsreihe "Das politische Denken. Politische Ideengeschichte und die großen Herausforderungen unserer Gegenwart in zehn Erkundungsschritten" im Gespräch mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Joachim Gauck über "Ein Leben in der/für die Politik" .
Archivbild: Diether v. Goddenthow (Impression aus der Universität Mainz vom 10. Juli 2018: Prof. Dr. Herfried Münkler beim Finale seiner Vorlesungsreihe „Das politische Denken. Politische Ideengeschichte und die großen Herausforderungen unserer Gegenwart in zehn Erkundungsschritten“ im Gespräch mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Joachim Gauck über „Ein Leben in der/für die Politik“ .

Im Netzwerk Wissenschaftsfreiheit haben sich 70 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem deutschsprachigen Raum und unterschiedlichen akademischen Disziplinen zusammengeschlossen. Sie treten mit ihrem Appell für die Wissenschaftsfreiheit heute erstmalig an die Öffentlichkeit.

Ihre Sorge gilt einer zunehmenden Verengung von Fragestellungen, Themen und Argumenten in der akademischen Forschung. Vielerorts ist an den Universitäten ein Klima entstanden, in dem abweichende Positionen und Meinungen an den Rand gedrängt und moralisch sanktioniert werden. Diese Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit, folgen häufig einer ideologischen oder politischen Agenda. Sie behindern eine rationale und ergebnisoffene Suche nach Erkenntnis, die den Kern der Freiheit der Wissenschaft in der Tradition der Aufklärung ausmacht. Cancel Culture und Political Correctness haben die freie und kontroverse Debatte auch von Außenseiterpositionen vielerorts an den Universitäten zum Verschwinden gebracht.

Mit ihrem Appell und der Gründung des Netzwerkes wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Voraussetzungen freiheitlicher Forschung und Lehre verteidigen und stärken. Sie setzen sich für eine von Sachargumenten und gegenseitigem Respekt geprägte Debattenkultur ein. Intellektuelle Freiheit, Neugierde und wissenschaftlicher Pluralismus sind dafür unabdingbar.

Manifest – Ziele – Aktivitäten

Weitere Details Netzwerk Wissenschaftsfreiheit

Mainz bleibt Mainz 2021- Besetzungsliste der Fernsehfastnacht am 12. Februar 2021, ab 20:15 Uhr im Ersten

© SWR
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Mainz – Die Besetzungsliste der Fernsehfastnachtssendung „Mainz bleibt Mainz“ in ihrer Corona-konformen Ausgabe 2021 steht. Die Redaktion des in diesem Jahr federführenden SWR hat die Beteiligten bekanntgegeben, die am 12. Februar 2021, ab 20:15 Uhr im Ersten zu sehen sein werden. Aufgrund der aktuellen Lage wird die Sendung im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz ohne Publikum im Saal voraufgezeichnet.

Im Blickpunkt steht vor allem das ausgeprägte politisch-literarische Element, ein typisches Merkmal der Mainzer Fastnacht. In der Sendung wird es durch Erhard Grom (Protokoll) und Lars Reichow (Anchorman der Fastnachtsthemen im Elften) repräsentiert. Johannes Bersch ist in seiner Figur der „Moguntia“ mit einem kabarettreifen Vortrag zu sehen. Und „last“ aber absolut nicht „least“ bringt Andreas Schmitt als „Obermessdiener“ die Bütt zum Beben, wenn er seine Kokolores-Pointen und seine Kritik am Treiben der Politiker und Politikerinnen mit unnachahmlicher Wortgewalt abfeuert.

Kokolores kommt nicht zu kurz
Adi Guckelsberger, Jürgen Wiesmann, auch Uwe Ferger und Dieter Scheffler („Kall un Kall“), steuern den typischen Meenzer Kokolores bei. Gemeinsam mit Johannes Bersch und Adi Guckelsberger steht Florian Sitte als Angela Merkel in einer „Krisensitzung im Kanzleramt“ erneut auf der Bühne und mischt im Dialog mit ihnen kritischen Spott zur politischen Lage mit seinen gewohnt trockenen Kalauern.

Kein Publikum im Saal, dafür Applaus „historisch“
Aus naheliegenden Gründen kann in diesem Jahr keine Musikkapelle auftreten. Stattdessen steht Andreas Bockius, auch bekannt als „Rot Rock Rapper“ und Stadionsprecher von Mainz 05, an den Reglern und fährt, wenn’s passt, entsprechende Passagen in Bild und Ton ab. Beim Applaus greift er auf Sequenzen aus der jüngeren Vergangenheit von „Mainz bleibt Mainz“ zurück, für einen witzigen Schlagabtausch mit dem Sitzungspräsidenten holt er bekannte Politiker*innen vergangener Tage und das sich über die Jahre verändernde Publikum wieder ins Bild und sorgt für ein belustigendes, nostalgisches Wiedersehen mit „Schmankerln“ aus der langen Geschichte der Sendung.

© SWR
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Musikalische Einspieler vorproduziert unter freiem Himmel
In diesem besonderen Jahr werden die musikalischen Darbietungen als Einspieler in die Sendung geschnitten. Hierzu sind die Beteiligten und das SWR Team sonntagsmorgens sehr früh aufgestanden und haben in der oft noch menschenleeren Mainzer Innenstadt Musikvideos gedreht: Thorsten Ranzenberger und die Schwellköpp wurden hier ebenso ins Bild gesetzt wie Die Moritze mit ihrem eingängigen „Meenz am Rhoi“. Thomas Neger – unterstützt von den Mainzer Garden und den Fahnenschwenkern des MCV – sang mit den Humbas die Hymne „Im Schatten des Doms“ an Ort und Stelle. Sven Hieronymus, Se Bummtschacks und Freunde haben mit „So lang de Rhoi noch Wasser hot“ einen aktuellen Ohrwurm im Corona-Jahr aufgenommen. Und spätestens, wenn Die Mainzer Hofsänger mit „Olé, olé, Fiesta“, „So ein Tag“ und „Sassa“ das große Finale anstimmen, sind an diesem Freitagabend im Ersten alle Zuschauenden, ob nah, ob fern, wieder einmal Meenzer.

Die Redner – allesamt gestandene Fassenachter
„Die beteiligten Redner sind allesamt gestandene Fastnachtsgrößen, die auch vor einem Saal ohne jedes Publikum nicht nervös werden“, wissen die beiden verantwortlichen SWR-Redakteure Günther Dudek und Norbert Christ. Die Aktiven wurden von den vier beteiligten Fastnachtskorporationen Mainzer Carneval-Verein (MCV), Mainzer Carneval-Club (MCC), Gonsenheimer Carneval-Verein (GCV) und Karneval-Club Kastel (KCK) in die Sitzung entsendet. „Sie werden witzig, frech, scharfzüngig und satirisch die Themen unter die Lupe nehmen und bringen die derzeitige Lage und den Umgang mit ihr zielsicher auf den Punkt. Zwar sind keine der sonst anwesenden prominenten Politikerinnen und Politiker dabei, aber selbst wenn diese die Sitzung aus „sicherer Distanz“ am heimischen Bildschirm verfolgen, müssen sie sich auf einiges gefasst machen: Ihnen werden wie immer ordentlich die Leviten gelesen.“

Ein Novum im Corona-Jahr: Das Zuschauer-Voting
Auf www.mainz-bleibt-mainz.de können die Zuschauerinnen und Zuschauer ab 8. Februar zwischen drei bekannten und beliebten Fastnachtsschlagern abstimmen. Der Siegertitel wird in der Sendung gespielt.

Mitwirkendenliste „Mainz bleibt Mainz“ 2021
(in alphabetischer Reihenfolge)

Sitzungspräsident
Andreas Schmitt

Narrhallator
Andreas Bockius

Politikvortrag
Johannes Bersch („Moguntia“)
Erhard Grom (Protokoll)
Lars Reichow („Fastnachtsthemen“)
Florian Sitte, Johannes Bersch und Adi Guckelsberger („Krisensitzung im Kanzleramt mit Angela Merkel, Karl Lauterbach und Peter Altmaier“)

Politik-Kokolores
Andreas Schmitt („Obermessdiener“)

Kokolores
Uwe Ferger und Dieter Scheffler („Kall un Kall“)
Adi Guckelsberger („Der Hygienebeauftragte der Stadt Mainz“)
Jürgen Wiesmann („Ernst Lustig“)

Musikvideos
Die Mainzer Hofsänger und das MCV-Ballett („Olé Fiesta“ – „So ein Tag“ – „Sassa““)
Die Moritze („Meenz am Rhoi“)
Sven Hieronymus mit Se Bummtschacks, u. a. („So lang de Rhoi noch Wasser hot“)
Thomas Neger und Die Humbas mit den Fahnenschwenkern des MCV („Im Schatten des Doms“) sowie mit den Mainzer Garden, Schwellkoppträgern und Fahnenschwenkern („Meenz bleibt Meenz“)
Thorsten Ranzenberger und die Schwellköpp („Ich wär‘ so gern en Schwellkoppträger“).

Live-Stream auf www.mainz-bleibt-mainz.de

Filmeinreichungen für exground filmfest 34 ab sofort bis zum 1. Juli 2021 möglich

Für die 34. Ausgabe von exground filmfest vom 12. bis 21. November 2021 können noch bis 1. Juli 2021 Filme eingereicht werden. Teilnahmeberechtigt sind sowohl lange als auch kurze Werke in den Gattungen Spielfilm, Dokumentarfilm, Animation und Experimentalfilm. exground filmfest vergibt in sieben Wettbewerben Geld- und Sachpreise im Wert von rund 20.000 EUR. Neben einem spannenden Filmprogramm aus internationalen, unabhängigen Produktionen sowie diversen Rahmenveranstaltungen präsentiert exground filmfest traditionell einen Länderschwerpunkt, der in diesem Jahr dem Filmschaffen der USA gewidmet ist. Wir sind gespannt auf die vielen Produktionen, die sich mit einem tiefgespaltenen Land sowie den Folgen von Trumpismus und Rassismus auseinandersetzen.

Filmeinreichungen-Regularien

Frankfurter Gründerpreis 2021 in Zeiten von Corona – Jetzt bewerben

Fotolia 42002584 XS copyright
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Obgleich in zahlreichen Branchen coronabedingt derzeit kein günstiges Gründungsklima herrscht und viele Selbständige in etlichen Bereichen wie Nonfood-Einzelhandel, Gastronomie, Kultur- und Veranstaltungsbranchen sowie in freien Berufen ums bloße wirtschaftliche Überleben kämpfen müssen, gibt es Branchen wie IT und digitale Dienstleistungen, in denen es häufig richtig gut läuft. Deswegen ruft die Wirtschaftsförderung Frankfurt allem Corona zum Trotz zur Bewerbung für den Frankfurter Gründerpreis 2021 auf. Startups, Gründerinnen und Gründer, die im Jahr 2020 im Frankfurter Stadtgebiet gegründet oder 2020 mit ihrem Kundengeschäft begonnen haben, sind eingeladen, sich bis zum 15. April zu bewerben. (mehr)

Frankfurter Premieren mit Martin Mosebach / „Krass“ / 04.02.2021/ 19.30 Uhr

logo-frankfurter-premierenDie vom Kulturamt Frankfurt organisierte Reihe Frankfurter Premieren stellt neue Bücher aus Frankfurter Verlagen oder von Autorinnen und Autoren mit Frankfurt-Bezug vor. Die erst Folge des Jahres 2021 findet als Livestream statt.

Am Donnerstag, den 4. Februar 2021, um 19:30 Uhr, ist der Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach zu Gast und stellt im Gespräch mit Bernd Eilert seinen jüngst erschienenen und begeistert rezensierten Roman „Krass“ (Rowohlt) vor. Der Livestream steht im YouTube-Kanal des Kulturamts Frankfurt am Main kostenfrei zur Verfügung und ist im Anschluss dreißig Tage auf Abruf bereit: https://youtu.be/nFvq4FwJ2wA.

 

Ralph Krass lautet sein Name und nomen est omen: Der machtbewusste Unternehmer, eine Urgewalt wie der Vesuv, in dem er sich spiegelt, kennt weder Gnade noch Recht, hält alles für käuflich, und bleibt bei aller Klarheit doch geheimnisumwittert wie seine Geschäfte. An seiner Seite Dr. Jüngel, man hört ein „chen“ am Ende, der eilfertige und devote Assistent mit Liebesschmerz. Beauftragt die Reise des Krasschen Hofstaates (vulgo Parasitentruppe) nach Neapel im Jahre 1988 zu organisieren, fällt er in Ungnade, ohne zu wissen, warum und überdies ohne Abfindung. Auch der luftig-frivolen Lebenskünstlerin Lindewinde, der „keineswegs makellos Schönen“, wird die Gunst des Patriarchen entzogen, wenn auch aufs Feinste ausstaffiert. Wer in diesem Figurentableau, das um eine abservierte Gattin, einen einsamen Klosterschuster, einen ägyptischen Winkeladvokaten und viele eindrückliche Charaktere mehr noch bereichert wird, die Fäden zieht, bleibt offen. Eine unsichtbare Hand, die Parzen oder doch ein großartiger Schriftsteller, blitzend vor Erzähllust und mit leicht ironischem Blick seine Figuren in ihrem Treiben bis zu ihrem (un)seligen Wiedersehen 20 Jahre später in Kairo begleitend? Unzweifelhaft, dass das alles kein Zufall sein kann. Und unzweifelhaft ist ebenso, dass Martin Mosebach mit „Krass“ einen meisterhaft erzählten Roman geschrieben hat, der die Literatur um großartige Figuren und bildmächtige, detailgenaue Landschaftsgemälde bereichert hat. Ein Lesevergnügen der besten Art.

Martin Mosebach war zunächst als Jurist tätig, bevor er sich 1983 dem Schreiben zuwandte. Für seine Romane, Erzählungen, Gedichte, Libretti und Essays gewann er zahlreiche Preise, u.a. den Georg-Büchner-Preis (2007). Er lebt in Frankfurt am Main. Der Autor und Redakteur Bernd Eilert gehörte zur Neuen Frankfurter Schule und ist Mitbegründer der Satirezeitschrift Titanic. Bekannt geworden ist vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Komiker Otto Waalkes.

Die Veranstaltung mit Martin Mosebach und Bernd Eilert ist eine Kooperation des Kulturamts Frankfurt am Main mit der Evangelischen Akademie Frankfurt und wird gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.

Die Digitalisierung der Reihe wird in loser Folge fortgesetzt.

Bisher sind in der Reihe Frankfurter Premieren digital erschienen:
#1 Ingo Schulze im Gespräch mit Alf Mentzer – „Die rechtschaffenen Mörder“
#2 Julia Malik im Gespräch mit Bärbel Schäfer – „Brauch Blau“
#3 Leif Randt im Gespräch mit Christian Metz – „Allegro Pastell“
#4 Jürgen Kaube im Gespräch mit Lothar Müller – „Hegels Welt“
#5 Deniz Ohde im Gespräch mit Shirin Sojitrawalla – „Streulicht“

Der Livestream steht im YouTube-Kanal des Kulturamts Frankfurt am Main kostenfrei zur Verfügung und ist im Anschluss dreißig Tage auf Abruf bereit: https://youtu.be/nFvq4FwJ2wA