„Mainz – ein Blick, viele Ansichten“: Barockes Denkmal im Fokus – Landesmuseum Mainz

© Landesmuseum Mainz
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Ausstellung im Landesmuseum präsentiert Bürgerhaus in der Neutorstraße 3 in der Reihe „Aus der aktuellen Denkmalpflege“

Mainz ist eine Barock-Stadt. Bis heute prägen Adelspaläste und Kirchen das Stadtbild als Kurfürsten-Residenz. Dabei sind längst nicht alle Bauwerke aus dieser Epoche erhalten geblieben. Die Bomben des Zweiten Weltkriegs zerstörten viele, prunkvoll eingerichtete Bürgerhäuser. Nur wenige konnten vor dem endgültigen Zerfall bewahrt werden – das Eckhaus Neutorstraße 3 in der Altstadt ist eines davon. Das Gebäude steht am Fuß des Jakobsberges am südlichen Stadteingang. Es beherbergte über viele Jahre das beliebte Gasthaus „Zu den drei Mohren“.

2012 erwarb der Wiesbadener Bauträger Mustafa Erdem das historische Anwesen samt Nebengebäuden. „Ich habe dieses Denkmal privat gekauft, um es vor dem Verfall zu retten. Besonders beeindruckt war ich von der mächtigen Bauweise des Hauses und natürlich von seiner spannenden Historie“, so Erdem, der erst kürzlich sowohl den Innen- als auch den Außenbereich grundlegend sanieren ließ.

© Landesmuseum Mainz
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Das Landesmuseum und die Landesdenkmalpflege nutzen diesen aktuellen Anlass und stellen das Zeugnis barocker Baukunst im Rahmen der Sonderausstellung „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“ vor. Das Gebäude ist Teil der Reihe „Aus der aktuellen Denkmalpflege“ und wird ab Donnerstag, 10. März, genauer unter die Lupe genommen. Historische und aktuelle Fotos zeigen, wie sich das Denkmal seit seiner Erbauung im Jahre 1710 bis heute entwickelt hat. Die Präsentation vermittelt einen Eindruck davon, wie das Gebäude vor und schließlich nach der vollständigen Instandsetzung in diesem Jahr aussah. Die aufwendigen Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen wurden von den Denkmalbehörden begleitet.

Wohlstand und Anspruch des Bauherrn zeigen sich in der Tatsache, dass das Haus auf allen drei Etagen mit Stuckdecken ausgestattet ist. Hervorzuheben ist zudem das prächtige Portal, das mit dem Hauszeichen Schwan und Anker verziert ist. Ein Hinweis darauf, dass das Haus wohl von einem Binnenschiffer erbaut wurde. Das Highlight ist die Madonnen-Figur, die an der Ecke zur Dagobertstraße angebracht ist. Dabei handelt es sich um eine Kopie, die 1969 von dem Bildhauer Theo Ignaz Graffé angefertigt wurde. Das Original befindet sich heute in der Eingangshalle des Landesmuseums. Beim Start der Sanierungsarbeiten fand sich noch die originale Krone auf dem Kopf der Kopie. Das barocke Schmuckstück ist derzeit in den Händen der Landesdenkmalpflege und soll am Haus durch eine Kopie ersetzt werden.

Die Präsentation des Denkmals Neutorstraße 3 ist ab Donnerstag, 10. März, im Rahmen der Ausstellung „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“ zu sehen. Darin begeben sich das Landesmuseum und die Landesdenkmalpflege der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) auf eine stadthistorische Spurensuche. Ölgemälde, Druckgraphiken, Modelle historischer Gebäude, Originalteile von niedergelegten Gebäuden und alte Fotografien vermitteln einen Eindruck davon, wie sich das Mainzer Stadtbild in den vergangenen 250 Jahren verändert hat. „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“ läuft noch bis zum 6. November.

Wiesbadener Jubiläums-Pfingstturnier vom 13. bis 16. Mai 2016 startet mit der Pferde-Nacht rund um die `80´

Foto © massow-picture
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Das Programm des 80. Wiesbadener Pfingstturniers
Infos zu Terminen und Tickets des Wiesbadener Pfingstturniers 2016!

80 Jahre Internationales Wiesbadener PfingstTurnier und die Wiesbadener PferdeNacht feiert mit!

Zum 21. Mal läutet die Wiesbadener PferdeNacht, die größte Pferdeshow des Rhein-Main-Gebiets, die internationalen Pferdesport-Tage im Biebricher Schlosspark ein. Und zum 21. Mal wird die Show rund ums Pferd von Ulrich Schneider vom Wiesbadener Reit- und Fahr-Club (WRFC) organisiert und in Szene gesetzt. Immer wieder lässt Schneider bei dem diesjährigen Pferdenachtprogramm die 80 zum 80. Geburtstag mit einfließen: Bei 80 Hunden in der Hunde-Agility, bei 80 Jagdreitern im beliebtesten traditionellen PferdeNacht-Schaubild und mit einem Augenzwinkern bei ‚fast’ 80 Kilometern pro Stunde, wenn es um die Stuntnummer der Kossaken geht…

Sie sind schnell. Sie sind absolut durchtrainiert. Und sie lieben den Nervenkitzel: die Nabat Cossacks. Rauf, rüber, rundherum, kopfüber oder unter dem Bauch und das alles im gestreckten Galopp. Viktor Kirka und die Brüder Anton und Boris Zühlke, die Stamm-Equipe von Nabat, kennen keine Angst. Der Moldawier Kirka gehört zu den berühmtesten Trickreitern Europas: „Als ich als Kind das erste Mal auf einem Pferd galoppierte, wurde ich abgeworfen und stürzte zu Boden“, erzählt er. „Da wurde mir schlagartig klar: Das ist meins, das will ich mein Leben lang machen!”

Trickreiten bedeutet Spannung, Action und jahrelanges sehr hartes Training – für die Trickreiter, aber auch für ihre Pferde. Sie müssen in vollem Tempo die um sie herum turnenden 80 – da ist die ‚80’ wieder :) –  bis 90 Kilo ausbalancieren, auch das ist eine sehr spezielle Herausforderung. Die Kabardiner, original kaukasische Pferde, sind optimale Partner für die Trickreiter. Sie glänzen mit Nervenstärke, Ausdauer und Trittsicherheit und sie werden mit den Nabat Cossacks bei der 21. Wiesbadener PferdeNacht den Schlosspark erobern.
Während die Nabat Cossacks das erste Mal im Schlosspark auftreten, gehören die Wackernheimer Springmäuse schon seit Jahren zu den Publikumslieblingen. In diesem Jahr verführen sie die Zuschauer zu einer Reise ins mystische Schottland: Mit Duddelsackbläsern, landestypischen Kostümen und natürlich mit Nessie. Das Ungeheuer von Loch Ness – im Biebricher Schlosspark wird es gesichtet werden…

Zu Action und Mystik gesellt sich Kunst und Kultur. Der Franzose Pierre Fleury reist erneut mit seinen Highland-Ponys aus der Normandie nach Wiesbaden. Fleury ist der, der mit seinen Ponys nur durch Blicke und Gesten kommuniziert. Feinste Teamarbeit, höchste Kunst der Kommunikation. Und diese Kunst wird begleitet von einem kulturellen Highlight, den drei Tenören aus Moskau: Ivan Vikulov, Pavel Ivanov und Igor Milukov. In der Presse werden diese Drei gerne die „Stimmen Russlands“ genannt. Im Mai werden sie für einen Abend zu den Stimmen der Wiesbadener PferdeNacht werden. „Das wird eine fantastische Symbiose“, freut sich Schneider.

Die 21. Wiesbadener PferdeNacht beim 80. PfingstTurnier – es wird ein ganz besonderes Fest für Pferdefreunde!

Kim Kreling

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Rückblick: Das war das Wiesbadener Pfingstturnier 2015

Schauspielforum im Foyer des Großen Hauses am 13. März: »Geächtet«

Khola Maryam Hübsch © Foto privat
Khola Maryam Hübsch © Foto privat

Die Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden e.V. lädt am 13. März um 11:00 Uhr zum Schauspielforum zu Ayad Akhtars brandaktuellem Stück »Geächtet« ins Foyer des Großen Hauses ein.

Anwesend sind:
– Stefan Graf, Schauspieler, der in »Geächtet« die mit ihrer (kulturellen) Identität ringende Hauptfigur Amir spielt
– Sascha Kölzow, Produktionsdramaturg »Geächtet«
– Khola Maryam Hübsch, Journalistin und Autorin aus Frankfurt am Main (»Unter dem Schleier die Freiheit – Was der Islam zu einem wirklich emanzipierten Frauenbild beitragen kann«, Patmos Verlag, 2014)

Islam-Expertin Khola Maryam Hübsch schreibt für überregionale Zeitungen genauso wie im Netz, hält Fach- und Publikumsvorträge und tritt regelmäßig in politischen Talkshows auf.

In der kenntnisreichen Moderation durch Helmut Nehrbaß (Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staatstheaters e.V.) bietet die Matinee eine Plattform für vertiefende Gespräche über die Inszenierung und über die im Stück verhandelten Fragen. Hierbei geht es um migrantische Identität und das interkulturelle Zusammenleben im Angesicht von islamistischem Terror auf der einen und erstarkendem Rechtspopulismus auf der anderen Seite.

Sonntag, 13. März 2016
11:00 Uhr
Foyer
Eintritt 3 Euro

Die Museen im Rittergut Bangert

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Die Museen der Stadt Bad Kreuznach liegen in dem denkmalgeschützten ehemaligen Rittergut Bangert inmitten eines historischen Parks. Das Anwesen ließ Amalie von Dessau-Anhalt (1720 – 1793) in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts für sich errichten. Im 19. Jahrhundert gehörte das Herrenhaus mit seinen Wirtschaftsgebäuden und Parkanlagen zunächst der Familie der Freiherrn von Recum. 1881 ging das Rittergut Bangert an die Großindustriellenfamilie Puricelli über. Seit 1985/86 sind die Museen der Stadt Bad Kreuznach in dem Anwesen untergebracht.

Museen im Rittergut Bangert

Schloßparkmuseum
Dessauerstraße 49
55545 Bad Kreuznach
Römerhalle/römische Villa
Hüffelsheimer Straße 11
55545 Bad Kreuznach

Museumsleiter:
Marco van Bel
Verwaltung:
Erika Breckheimer
Telefon: 0671 92077 82
Telefax: 0671 92077 92
E-Mail: museumsinfo@
bad-kreuznach.de

Museum für PuppentheaterKultur
Hüffelsheimer Str. 5
55545 Bad Kreuznach

Museumsleiter:
Markus Dorner
Verwaltung:
Bettina Eckes
Telefon: 0671 29846972
Telefax: 0671 2983966
E-Mail: puk@museen-bad-
kreuznach.de

Öffnungszeiten für alle Museen

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Montag
geschlossen
Dienstag
10.00 bis 13.00 Uhr
Mittwoch bis Freitag
10.00 bis 16.00 Uhr
Samstag und Sonntag
11.00 bis 17.00 Uhr

zusätzlich geschlossen:
jährlich im gesamten Monat Februar
sowie am 24., 25., 31.12. und 01.01. jeden Jahres

Deutsches FernsehKrimi-Festival 2016 eröffnet mit Premiere von „Vertraue mir“ am 8. März 2016

DFKF_Plakat250Deutsches FernsehKrimi-Festival 2016 mit August Zirner und Margareta Broich
Die Premiere der Produktion „Vertraue mir“ eröffnet das Festival am 8. März 2016

Mit der ZDF-Produktion „Vertraue mir“ wird am Dienstag, 8. März 2016, 20.00 Uhr, das Deutsche FernsehKrimi-Festival 2016 eröffnet. Einer der Hauptdarsteller, der Schauspieler August Zirner, ist bei der Premiere zu Gast. Beim anschließenden Filmgespräch mit Moderator Knut Elstermann beantworten neben ihm der Schauspieler Sascha A.Gersak, die Regisseurin Franziska Meletzky, der Drehbuchautor John-H. Karsten und die Produzenten des Films Sam Davis und Kim Fatheuer vor der Kinoleinwand der Caligari FilmBühne Fragen zu der Produktion.

August Zirner gilt als einer der profiliertesten Darsteller in Deutschland. In 40 Jahren hat er in rund 140 Produktionen mitgespielt. Laut der Deutschen Presseagentur sei sein Name ein Qualitätssiegel. Stehe er auf der Besetzungsliste, könne man davon ausgehen, dass der Film anspruchsvoll und sehenswert sei.

In „Vertraue mir“ spielt Zirner an der Seite von Julia Koschitz und Jürgen Vogel in einem hintergründigen Beziehungsdrama um Verrat, Geld und Liebe, in dem keiner der Beteiligten die Kontrolle verlieren will: Elena, der Shooting Star des Bankhauses Ahrends & Oppermann, wird von einem Tag auf den anderen aus allen Meetings ausgeschlossen. Auch ihr Chef, Dr. Ahrends (August Zirner), ist nicht mehr für sie zu sprechen. Gemeinsam mit dem EDV-Chef Marc (Jürgen Vogel) sucht sie nach den Gründen.

Weitere Gäste bei der Eröffnung des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2016 sind unter anderen die Schauspielerinnen Aglaia Szyszkowitz, die gerade an der Seite von Samuel Finzi in „Seitensprung mit Freunden“ zu sehen war, und Jenny Schily.
Sie sind gemeinsam mit dem Schauspieler und Drehbuchautor Rainer Ewerrien, dem Schriftsteller Wolfgang Schorlau und dem Vorstand der Murnau-Stiftung, Ernst Szebedits, Mitglieder der diesjährigen Jury.

Erwartet wird auch Margareta Broich. Die Schauspielerin, die sich in dem ungewöhnlichen Tatort „Wer bin ich?“ selber spielt, wird am Mittwoch, 9. März, 19.30 Uhr, zur Vorführung der HR-Produktion in die Caligari FilmBühne kommen.
Weitere Gäste des Festivals sind Felicitas Woll, Edin Hasanovic, der im Februar als bester Nachwuchsschauspieler mit einer Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde, Rainer Bock, der Regisseur Christian Petzold, die Regisseurin Sherry Hormann und der Schriftsteller Friedrich Ani.

Das Deutsche FernsehKrimi-Festival 2016 findet vom 8. bis 13. März 2016 in der Caligari FilmBühne/Wiesbaden statt. Der Deutsche FernsehKrimi-Preis wird am 11.
März in der Caligari Filmbühne verliehen. Das Festival endet mit der Langen FernsehKrimi-Nacht am 12./13. März.

Die Saison 2016 im Freilichtmuseum Hessenpark

Das Museumsjahr 2016 steht ganz im Zeichen des Handwerks. Foto: Sascha Erdmann
Das Museumsjahr 2016 steht ganz im Zeichen des Handwerks. Foto: Sascha Erdmann

Eine große Sonderausstellung zum Thema Handwerken mit umfangreichem Begleitprogramm, die Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Synagoge aus Groß-Umstadt, der Umbau des Schweinestalls aus Oberkalbach zu einer interaktiven Schau rund um Mensch und Borstentier, die Eröffnung eines Schaudepots für landwirtschaftliche Großgeräte in der neuen Dreschhalle und ein buntes Veranstaltungsprogramm – 2016 können Besucher im Hessenpark viel erleben!

Neu-Anspach,  März 2016. Im März beginnt im Freilichtmuseum Hessenpark die neue Museumssaison. Von März bis Ende Oktober können Besucher täglich von 9 bis 18 Uhr eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen. Über 100 Originalgebäude bieten auf dem 65 Hektar großen Gelände spannende Einblicke in 400 Jahre ländliches und kleinstädtisches Leben in Hessen. Neben interessanten Ausstellungen und original eingerichteten Häusern gehören traditionelle Handwerksvorführungen, Mitmachaktionen, öffentliche Führungen und ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm zum lebendigen Erscheinungsbild des Museums.

Jahresthema Handwerk
Ab dem 10. April ist in der Stallscheune aus Asterode eine große Sonderausstellung zum Thema „Handwerken. Vom Wissen zum Werk“ zu sehen. Die Ausstellung geht den Fragen nach, was Handwerkswissen auszeichnet, wie es entsteht und wie es weitergegeben wird. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit verschiedensten Vorführungen, Mitmachaktionen für Kinder, einem Repair-Café und Führungen durch die Ausstellung sorgt dafür, dass der Themenschwerpunkt Handwerk die Besucher durch das ganze Jahr begleitet. Auch das Museumstheater greift in der neuen Schauspielführung „Arbeit bringt Brot – Faulheit bringt Not“ das Jahresthema auf: Durch wirtschaftliche Umwälzungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts geraten althergebrachte Strukturen und Berufsbilder aus den Fugen. Von Armut bedroht stürzt sich ein Handwerker-Ehepaar in jede erdenkliche Arbeit. Können Emsigkeit und Erfindungsreichtum die beiden vor dem sozialen Niedergang bewahren? Die Schauspielführung wird im Rahmen unseres Begleitprogramms zur Sonderausstellung regelmäßig angeboten.

Neue Attraktionen
Die neue Dreschhalle, im Oktober 2015 im Rahmen des Erntefests erstmals genutzt, wird Mitte Juli zum Schaudepot für historische Landmaschinen. Die in der Baugruppe Nordhessen stehende Halle ist ein idealtypischer Bau aus den frühen 1950er-Jahren. Die Konstruktion ist dem zeitgenössischen Fachbuch „Der Zimmerpolier“ von Zimmermann Fritz Kreß entnommen. Von den sehr wenigen noch existenten Originaldreschhallen in Hessen war trotz langjähriger Suche keine ins Museum translozierbar. Die Gebäude waren entweder längst abgerissen, weil sie nicht mehr benötigt wurden, oder man hatte sie mit Wänden umbaut und als Gemeinschaftshaus oder Lagerschuppen umgenutzt. Der Hessenpark präsentiert in der Dreschhalle ab dem 10. Juli landwirtschaftliche Großdreschgeräte. Zu sehen sind eine Dreschmaschine, Erntewagen sowie gezogene und selbstfahrende Mähdrescher der 1950er- und 1960er-Jahre.

„Schweinewelten“ heißt die Dauerausstellung rund um Mensch und Borstentier, die ab dem 5. Juni im Schweinestall aus Oberkalbach zu sehen ist. Foto: Manfred Ruckszio
„Schweinewelten“ heißt die Dauerausstellung rund um Mensch und Borstentier, die ab dem 5. Juni im Schweinestall aus Oberkalbach zu sehen ist. Foto: Manfred Ruckszio

Im Schweinestall aus Oberkalbach entsteht im Laufe der Museumssaison 2016 die neue kindgerechte Dauerausstellung „Schweinwelten“. Thema ist die Lebenswelt des Nutztiers Schwein in Vergangenheit und Gegenwart. Obwohl das Hausschwein zu den am meisten verzehrten Tieren in Deutschland gehört, wissen heute viele Menschen kaum etwas über Schweine, ihre Haltung und Schlachtung. Ein Bewusstsein darüber, dass die Wurst oder das Schnitzel aus dem Supermarkt von einem lebenden Geschöpf stammen, ist kaum noch vorhanden. Hieran wird die Ausstellung in der Baugruppe Osthessen ab dem 5. Juni mit interaktiven Installationen und Objekten zum Anfassen anknüpfen.

Ab dem 17. April ist in der Synagoge aus Groß-Umstadt die Dauerausstellung „Sie waren hier. Jüdisches Landleben in Südhessen“ zu sehen. Anhand von ausgesuchten Familienbiografien werden Themen wie das Zusammenleben im Ort, Berufe, religiöser Alltag und Feste sowie die Emanzipation, Integration und Verfolgung der Juden beleuchtet. Schon 2012 wurde dazu ein Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben, den das Gestaltungsbüro KATZKAISER aus Köln/Darmstadt für sich entscheiden konnte, das bereits Ausstellungen für die Jüdischen Museen Frankfurt und Berlin konzipiert hat.

Sonderausstellungen

In der Synagoge aus Groß-Umstadt ist ab dem 17. April eine neue Dauerausstellung zum jüdischen Landleben in Südhessen zu sehen. Foto: Ben Knabe
In der Synagoge aus Groß-Umstadt ist ab dem 17. April eine neue Dauerausstellung zum jüdischen Landleben in Südhessen zu sehen. Foto: Ben Knabe

Neben der großen Präsentation zum Thema Handwerk zeigt das Freilichtmuseum Hessenpark in der Saison 2016 sechs weitere neue Sonderausstellungen: Der Licher Fotopreis 2015 macht vom 6. März bis zum 24. April im Hessenpark Station. Im Haus aus Gemünden (Wohra) sind ab dem 13. März Werke des bedeutenden Dresdner Impressionisten Robert Sterl (1867 bis 1932) zu sehen, der um 1900 mehr als zehn Jahre lang in den Sommermonaten im hessischen Wittgenborn lebte. Sterl beschäftigte sich in seinen Studien zum örtlichen Töpferhandwerk intensiv mit der dörflichen Arbeitswelt der „Dippemächer“, seine Bilder passen damit ideal zum Themenschwerpunkt Handwerk. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Freilichtmuseums mit dem Robert-Sterl-Haus in Naundorf, welches den größten Teil der Werke zur Verfügung stellt. Meilensteine der Kameratechnik stehen ab dem 3. April im Zentrum der Schau im Haus aus Queck. Von Mai bis September wird im Haus aus Münchhausen unter dem Titel „Vielleicht Blumen“ Malerei von Uwe Reher gezeigt. Detlef Sundermann setzt ab dem 19. Juni mit seinen Fotografien die Themen „Schafe, Wolle, Schäferei“ in Szene. Und im Rahmen des 15. Hessischen Gestaltungspreises präsentiert das Museum passend zum Jahresthema im September Wettbewerbsbeiträge aus den unterschiedlichsten gestalterischen Handwerksberufen. Zu sehen sind unter anderem Tischler-, Goldschmiede- und Maßschneiderarbeiten.

Öffentliche Führungen und Vorträge
In der Hauptsaison von März bis Oktober findet jeden Samstag um 15 Uhr eine öffentliche Führung statt. Allgemeine Museumsführungen, Themenführungen, Schauspielführungen und landwirtschaftliche Rundgänge – Besucher können das Museum an diesem Tag aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln kennenlernen. Und das Beste: Alle öffentlichen Führungen sind im Museumseintritt inklusive. Restaurator Matthias Stappel knüpft 2016 an die Erfolge seiner Mittwochsvorträge an. Seine Einblicke in die hohe Schule des Restaurierens werden von März bis Oktober unter dem Titel „Im Dialog mit dem Restaurator“ jeden ersten Mittwoch im Monat um 16 Uhr angeboten.

Das Museumstheater spielt auch im Jahresprogramm 2016 eine zentrale Rolle.
Das Museumstheater spielt auch im Jahresprogramm 2016 eine zentrale Rolle.

Veranstaltungen
Ein großes Chorfest im Juni, die beliebten Pflanzenmärkte im Mai und September, verschiedene Familientage, Glasherstellung im Taunus und der Tag der Deutschen Imkerei – das Veranstaltungsprogramm 2016 ist ebenso spannend wie vielfältig. Im Juni können Besucher im Rahmen des Themenwochenendes „Tierisch hessisch“ alte Haustierrassen im Dorf, auf dem Feld und im Wald erleben. Im September wird in der Martinsklause ein Wirtshausfest mit Vorführungen rund um die Braukunst gefeiert. Ende November lädt dann der durch neue Stände und viele museale Angebote erweiterte Adventsmarkt zu einem vorweihnachtlichen Bummel durch den Hessenpark ein. Außerdem stehen auf dem Programm: der Aktionstag Handwerk, der Märchentag, die Kinderwoche, der Treckertreff, die bewährten Klassiker Ernte- und Apfelfest, verschiedene Märkte und noch vieles mehr. Ein wichtiger Bestandteil des Jahresprogramms ist auch 2016 das Museumstheater. Besucher dürfen sich auf neue und bewährte Schauspielführungen und die letztmalige Wiederaufnahme des Freilichttheaters „Schwarze Füße, weißes Herz – Mietshausgeschichten 1957“ freuen. Im Mai und September gibt es darüber hinaus zwei große Theatertage: Am Pfingstsonntag erkunden die Schauspieler das Mühlenleben im Jahr 1783, also zum Ende des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Der 18. September steht unter dem Motto „Ein Dorf verschwindet“. Krieg, Hungersnot, Naturkatastrophen: Gründe zum Auswandern gibt es viele. Aber was passiert, wenn ein ganzes Dorf beschließt zu gehen?

Neuer Museumsführer und Internetauftritt
Zu den Meilensteinen im Museumsjahr 2016 gehören auch der neue Museumsführer, der voraussichtlich im Mai erscheint und die neue Website, die im späten Frühjahr online gehen soll. Im Zentrum der neuen Internetseite stehen der Besucher und sein Informationsbedürfnis. Ein übersichtlicher Veranstaltungskalender, ein Hessenparklexikon mit kurzen Artikeln zu allen Gebäuden, Handwerken und Tieren, eine interaktive Karte mit Themenrouten, eine übersichtliche Auflistung aller buchbaren Angebote – all das und noch viel mehr erwartet Interessenten, die sich online über das Freilichtmuseum Hessenpark informieren möchten. Bei der Gestaltung nimmt das Freilichtmuseum Rücksicht auf moderne Seh- und Nutzergewohnheiten: Die Seite ist selbstverständlich „responsive“, kann also sowohl vom heimischen PC als auch mit mobilen Endgeräten optimal abgerufen werden. Auch die Social Media-Aktivitäten des Hessenparks auf Facebook und Instagram stehen stärker als bisher im Fokus.

Museumsleiter Jens Scheller und sein Team freuen sich auf die neue Museumssaison: „Wir konnten 2014 und 2015 neue Besucherrekorde erzielen und sind zuversichtlich, dass wir diesen Trend 2016 fortsetzen können“, erklärt Scheller. „Anlässe für einen Besuch gibt es auch in der neuen Museumssaison mehr als genug.“ Dazu trägt Jens Scheller auch höchstpersönlich bei: Zum Auftakt der Saison bietet er am 6. März um 15 Uhr seine große Führung zum Saisonstart an. Interessierte Besucher erfahren hier, was sich in den letzten Monaten im Hessenpark getan hat, wie der aktuelle Stand der Baumaßnahmen im Gelände ist und auf welche Attraktionen sich die Museumsgäste 2016 freuen können.

 Die Eintrittspreise bleiben 2016 unverändert.

Ort:
Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach

PREMIERE IM SCHAUSPIEL »HEDDA GABLER« Von Henrik Ibsen

Staatstheater Wiesbaden Foto © massow-picture
Staatstheater Wiesbaden Foto © massow-picture

Premiere am 31. März 2016 um 19:30 Uhr im Kleinen Haus // die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 6. & 7. April jeweils um 19:30 Uhr

die Generalstochter Hedda Gabler hat geheiratet. Ihrem Ehemann, dem aufstrebenden Historiker Jörgen Tesman, winkt eine Professur. Er hat sich daraufhin Geld geliehen und eine Villa gekauft, um seiner anspruchsvollen Frau etwas bieten zu können. Doch Hedda kehrt schon aus den Flitterwochen ernüchtert zurück. Sie findet weder im bürgerlichen Lebensentwurf noch beim Ehemann Befriedigung. Als Tesman berufliche Konkurrenz von dem begabteren Lövborg bekommt, mit dem Hedda eine Jugend-Liaison hatte, sieht sie eine vermeintlich letzte Möglichkeit zu einem erfüllteren, aufregenderen Leben. Hedda beginnt ein gefährliches Spiel, in dem nicht zufällig die Pistolen ihres Vaters eine verhängnisvolle Rolle spielen.

Mit »Hedda Gabler« hat Ibsen ein hochpsychologisches Sex-and-Crime-Drama geschrieben, in dem er die Möglichkeiten eines autonomen weiblichen Lebensentwurfs auf seine abgründigen Seiten hin abklopft.

Regie Uwe Eric Laufenberg Bühne Matthias SchallerKostüme Susanne Füller Dramaturgie Andrea Vilter

Hedda Gabler Judith Bohle Jörgen Tesman Janning KahnertThea Elvstedt Kruna Savić Eilert Lövborg Tom GerberRichter Brack Uwe Kraus Tante Jule Monika Kroll BerteHelga Schoon

Weitere Informationen:  Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Erwin Wortelkamp zeigt Skulpturen im Landesmuseum Mainz ab 6. März 2016

Erwin Wortelkamp im Foyer (Arkade) des Landesmuseums, r. Skulptur "In der Schwebe", Holz, gekalkt. Foto © massow-picture
Erwin Wortelkamp im Foyer (Arkade) des Landesmuseums, r. Skulptur „In der Schwebe“, Holz, gekalkt. Foto © massow-picture

Sonderausstellung des Bildhauers Erwin Wortelkamp wird am 6. März eröffnet und geht bis zum 27. November 2016.

„Ausgehöhlter Stamm – liegend“, 1998/2016, Holz, Leinöl. Aus dem entnommenen Kern entstand das Kunstwerk "Kopf (...)" im Vorraum zum Marstall".  Der Baumstamm wird durch Verwitterung innerhalb von zirka fünf Jahren mit einer dunklen "Farbe" überzogen werden. Foto © massow-picture
„Ausgehöhlter Stamm – liegend“, 1998/2016, Holz, Leinöl. Aus dem entnommenen Kern entstand das Kunstwerk „Kopf (…)“ im Vorraum zum Marstall“. Der Baumstamm wird durch Verwitterung innerhalb von zirka fünf Jahren mit einer dunklen „Farbe“ überzogen werden. Foto © massow-picture

Er ist ein international renommierter Künstler und zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauern in Rheinland-Pfalz: Erwin Wortelkamp. Unter dem Titel „Skulpturen draußen/drinnen“ zeigt das Landesmuseum Mainz ab 6. März eine Auswahl seiner Bronze- und Holzskulpturen sowie Papierarbeiten.

"Kopf, Teil aus dem Ganzen – liegend“, 2016, Holz, gekalkt. Er wurde aus der Skulptur „Ausgehöhlter Stamm – liegend“, entnommen, gekalkt, geschmirgelt und abgedruckt in einem besonders dichtem Filterpapier, welches im Hintergrund angebracht ist. Foto © massow-picture
„Kopf, Teil aus dem Ganzen – liegend“, 2016, Holz, gekalkt. Er wurde aus der Skulptur „Ausgehöhlter Stamm – liegend“, entnommen, gekalkt, geschmirgelt und abgedruckt in einem besonders dichtem Filterpapier, welches im Hintergrund angebracht ist. Foto © massow-picture

Die Ausstellung ist sowohl im Innenhof als auch in den Räumlichkeiten des Museums zu sehen. „Draußen/drinnen“ bezieht sich auf den Dialog der Skulpturen – so wird die monumentale Holzarbeit „Liegend 1999-2016“ draußen zu sehen sein, während ein Stück aus dem Kern des Stammes im Gebäudeinneren platziert wird. Wortelkamp bezieht sich zudem mit der Arbeit „Lehmbruck im Blick“ auf „Die große Kniende“ von Wilhelm Lehmbruck – eines der Highlights der Abteilung der Moderne im Landesmuseum Mainz. „Durch den wechselseitigen Dialog zwischen Wortelkamps Skulpturen und dem Haus entstehen neue Perspektiven. Die Räume entfalten eine besondere Wirkung und auch für den Innenhof sind die Werke eine absolute Bereicherung“, so Dr. Karoline Feulner, Kuratorin der Ausstellung.

Foto © massow-picture
Foto © massow-picture

Der Künstler stellte bereits 1997 im Landesmuseum aus. Zwei seiner Skulpturen gehören zum Bestand des Hauses. Davon zeigen wir einen farbigen „Kopf“ 1982, der in der Ausstellung durch eine Dreier-Werkgruppe „Köpfe“ und dazugehörige Arbeiten auf Papier ergänzt wird. Die Polychromie dieser Arbeiten ermöglicht die „Nähe und Ferne“ zu den Werken deutscher Expressionisten, die ab 5. Juni in der Sonderausstellung „Ein Stück norddeutscher Himmel. Emil Nolde und die Künstler der Brücke“ im Landesmuseum zu sehen sein werden.

„In der Schwebe“, 2012, Holz, gekalkt, Foto © massow-picture
„In der Schwebe“, 2012, Holz, gekalkt, Foto © massow-picture

Wortelkamp wurde 1938 in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Hamm/Sieg geboren. Er studierte Bildhauerei und Kunstpädagogik. Danach war er als Kunsterzieher und Hochschullehrer tätig. Von 1969 bis 1973 leitete er die Informationsgalerie „atelier nw 8“. 1986 initiierte er das Projekt „Im Tal“ – ein über 100.000 qm großer Landschaftsgarten. Etwa 50 Künstler, Landschaftsarchitekten, Bildhauer, Schriftsteller und Musiker gestalteten über 30 Jahre diesen Landschaftsraum „Im Tal“ zwischen Hasselbach und Werkhausen in Rheinland-Pfalz. Anschrift: Depositum im Tal – Stiftung Wortelkamp, Im Bruch 3 – 57635 Hasselbach (Westerwald).

Die Ausstellung „Erwin Wortelkamp. Skulpturen draußen/drinnen“ wird am Sonntag, 6. März, um 16 Uhr im Landesmuseum eröffnet. Sie läuft bis zum 27. November.

Ort:
Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51

Kammerkonzert für Kinder: »Der Froschkönig«am 12. & 13. März 2016

Staatstheater Wiesbaden Foto © massow-picture
Staatstheater Wiesbaden Foto © massow-picture

Musik Bernhard Gortheil
Text Brüder Grimm

Nach »Dornröschen« im vergangenen Dezember steht am 12. und 13. März um jeweils 15.00 Uhr mit »Der Froschkönig« ein zweites märchenhaftes Kammerkonzert für Kinder auf dem Spielplan. Im prächtigen Foyer des Hessischen Staatstheaters können Kinder und Erwachsene in die Welt der Könige und Prinzessinnen eintauchen, musikalisch begleitet von einem Streichtrio und Gitarre. Schauspieler Uwe Kraus erzählt das Märchen von einer Prinzessin, die einem Frosch ein Versprechen gibt, das sie insgeheim nicht halten will. Zum Glück stellt er sich als verzauberter Prinz heraus.

Die Musikerinnen und Musiker des Hessischen Staatsorchesters stellen ihre Instrumente auch einzeln vor – so wird aus dem beliebten Märchen der Brüder Grimm ein Konzert zum Hören, Miterleben und Dazulernen.

Mit Uwe Kraus (Erzähler), Elke Tobschall (Violine), Nina Torborg-Hunck(Viola), Susanne Tscherbner (Violoncello), Jens Mackenthun (Gitarre)

  1. & 13. März 2016

Jeweils um 15:00 Uhr
Foyer Großes Haus
Eintritt 7 Euro / ermäßigt 5 Euro
Für alle ab 5 Jahren

Film-Klassiker & Raritäten im Filmmuseum Frankfurt vom 8. bis 29. März 2016

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Klassiker & Raritäten
Digitalisierung des Filmerbes 2015
Filmreihe von Dienstag, 8., bis Dienstag, 29. März

Zahlreiche Klassiker des deutschen Films konnten in den vergangenen drei Jahren dank der Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien hochauflösend digitalisiert werden, unter anderem vom Deutschen Filminstitut. Das Kino des Deutschen Filmmuseums stellt im März vier bedeutende deutsche Filme vor, die das Deutsche Filminstitut nun als digitale Verleihkopien anbietet.

Dienstag, 8. März, 18 Uhr
ROSEN FÜR DEN STAATSANWALT
BRD 1959. R: Wolfgang Staudte
D: Martin Held, Ingrid van Bergen, Walter Giller. 98 Min. DCP
Wolfgang Staudte war einer der wenigen Regisseure, die in den 1950er Jahren Belege dafür sammelten, wie sehr Deutschland im Wirtschaftswunder noch von den Folgen des Krieges und vom konspirativen Verschweigen der Kriegsverbrechen geprägt war. Die Anregung für seinen Film ROSEN FÜR DEN STAATSANWALT erhielt Staute durch den realen Fall eines Kriegsgerichtsrates, der entgegen geltendem Recht die Todesstrafe verhängt und es anschließend innerhalb weniger Jahre zum Präsidenten eines Senats am Oberlandesgericht Celle gebracht hatte.

Dienstag, 15. März, 18 Uhr
DAS WIRTSHAUS IM SPESSART
BRD 1957. R: Kurt Hoffmann
D: Liselotte Pulver, Carlos Thompson, Günther Lüders. 99 Min. DCP
Komödienspezialist Kurt Hoffmann drehte 1957 mit DAS WIRTSHAUS IM SPESSART, frei nach einer Vorlage von Wilhelm Hauff, einen seiner schönsten Filme. Die romantische, genussvoll-gruselige und heiter-musikalische Geschichte vom wilden Räuberhauptmann und der Grafentochter (Liselotte Pulver), die sich in Männerkleidern unter die Galgenvögel mischt, schwingt sich parodistisch weit über andere zeitgenössische Produktionen hinaus.

Dienstag, 22. März, 18 Uhr
EIN MÄDCHEN AUS FLANDERN
BRD 1956. R: Helmut Käutner
D: Nicole Berger, Maximilian Schell, Viktor de Kowa. 108 Min. DCP
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs lernt der deutsche Offizier Haller gespielt von Maximilian Schell in Flandern das Waisenmädchen Angeline kennen und lieben. Als Haller im Krieg verwundet und Angeline der Sabotage verdächtigt und verhaftet wird, werden die beiden getrennt. Erst Jahre später finden sie wieder zueinander und erkennen, dass ihre Liebe alle Vorurteile überwinden kann. EIN MÄDCHEN AUS FLANDERN entstand nach der Novelle Engele von Loewen von Carl Zuckmayer, der an der Verfilmung besonders die atmosphärischen Zwischentöne lobte und die Art, wie es Käutner gelungen ist, die Zeitstimmung einzufangen.

Dienstag, 29. März, 18 Uhr
FÜNF MILLIONEN SUCHEN EINEN ERBEN
Deutschland 1938. R: Carl Boese
D: Heinz Rühmann, Leny Marenbach, Vera von Langen. 85 Min. DCP
Carl Boese war einer der produktivsten Regisseure des deutschen Films. Seine 1938 entstandene Verwechslungskomödie FÜNF MILLIONEN SUCHEN EINEN ERBEN gilt beispielhaft für die Komödien, die im nationalsozialistischen Deutschland vor Beginn des Krieges für Stimmung und Ablenkung sorgten. Laut Testament seines verstorbenen US-amerikanischen Onkels soll Peter Pitt fünf Millionen erben, jedoch nur, wenn er eine nachweislich glückliche Ehe führt. Heinz Rühmann glänzt in einer Doppelrolle und erweist sich dabei einmal mehr als begnadeter Komiker. Der von ihm gesungene und von Lothar Brühne komponierte Schlager „Ich brech‘ die Herzen der stolzesten Frau’n wurde zum Evergreen.

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