Film-Klassiker & Raritäten im Filmmuseum Frankfurt vom 8. bis 29. März 2016

© massow-picture
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Klassiker & Raritäten
Digitalisierung des Filmerbes 2015
Filmreihe von Dienstag, 8., bis Dienstag, 29. März

Zahlreiche Klassiker des deutschen Films konnten in den vergangenen drei Jahren dank der Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien hochauflösend digitalisiert werden, unter anderem vom Deutschen Filminstitut. Das Kino des Deutschen Filmmuseums stellt im März vier bedeutende deutsche Filme vor, die das Deutsche Filminstitut nun als digitale Verleihkopien anbietet.

Dienstag, 8. März, 18 Uhr
ROSEN FÜR DEN STAATSANWALT
BRD 1959. R: Wolfgang Staudte
D: Martin Held, Ingrid van Bergen, Walter Giller. 98 Min. DCP
Wolfgang Staudte war einer der wenigen Regisseure, die in den 1950er Jahren Belege dafür sammelten, wie sehr Deutschland im Wirtschaftswunder noch von den Folgen des Krieges und vom konspirativen Verschweigen der Kriegsverbrechen geprägt war. Die Anregung für seinen Film ROSEN FÜR DEN STAATSANWALT erhielt Staute durch den realen Fall eines Kriegsgerichtsrates, der entgegen geltendem Recht die Todesstrafe verhängt und es anschließend innerhalb weniger Jahre zum Präsidenten eines Senats am Oberlandesgericht Celle gebracht hatte.

Dienstag, 15. März, 18 Uhr
DAS WIRTSHAUS IM SPESSART
BRD 1957. R: Kurt Hoffmann
D: Liselotte Pulver, Carlos Thompson, Günther Lüders. 99 Min. DCP
Komödienspezialist Kurt Hoffmann drehte 1957 mit DAS WIRTSHAUS IM SPESSART, frei nach einer Vorlage von Wilhelm Hauff, einen seiner schönsten Filme. Die romantische, genussvoll-gruselige und heiter-musikalische Geschichte vom wilden Räuberhauptmann und der Grafentochter (Liselotte Pulver), die sich in Männerkleidern unter die Galgenvögel mischt, schwingt sich parodistisch weit über andere zeitgenössische Produktionen hinaus.

Dienstag, 22. März, 18 Uhr
EIN MÄDCHEN AUS FLANDERN
BRD 1956. R: Helmut Käutner
D: Nicole Berger, Maximilian Schell, Viktor de Kowa. 108 Min. DCP
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs lernt der deutsche Offizier Haller gespielt von Maximilian Schell in Flandern das Waisenmädchen Angeline kennen und lieben. Als Haller im Krieg verwundet und Angeline der Sabotage verdächtigt und verhaftet wird, werden die beiden getrennt. Erst Jahre später finden sie wieder zueinander und erkennen, dass ihre Liebe alle Vorurteile überwinden kann. EIN MÄDCHEN AUS FLANDERN entstand nach der Novelle Engele von Loewen von Carl Zuckmayer, der an der Verfilmung besonders die atmosphärischen Zwischentöne lobte und die Art, wie es Käutner gelungen ist, die Zeitstimmung einzufangen.

Dienstag, 29. März, 18 Uhr
FÜNF MILLIONEN SUCHEN EINEN ERBEN
Deutschland 1938. R: Carl Boese
D: Heinz Rühmann, Leny Marenbach, Vera von Langen. 85 Min. DCP
Carl Boese war einer der produktivsten Regisseure des deutschen Films. Seine 1938 entstandene Verwechslungskomödie FÜNF MILLIONEN SUCHEN EINEN ERBEN gilt beispielhaft für die Komödien, die im nationalsozialistischen Deutschland vor Beginn des Krieges für Stimmung und Ablenkung sorgten. Laut Testament seines verstorbenen US-amerikanischen Onkels soll Peter Pitt fünf Millionen erben, jedoch nur, wenn er eine nachweislich glückliche Ehe führt. Heinz Rühmann glänzt in einer Doppelrolle und erweist sich dabei einmal mehr als begnadeter Komiker. Der von ihm gesungene und von Lothar Brühne komponierte Schlager „Ich brech‘ die Herzen der stolzesten Frau’n wurde zum Evergreen.