„Frankfurt hilft – Engagement für Flüchtlinge“ startet

Sozialdezernat und neun Frankfurter Stiftungen fördern Integrationsprojekt

Stadträtin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld © Stadt Frankfurt am Main
Stadträtin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld, Dezernentin für Soziales, Senioren, Jugend und Recht der Stadt Frankfurt am Main © Stadt Frankfurt am Main

(pia) Stadträtin Daniela Birkenfeld und Roland Kaehlbrandt, Vorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt, haben am 22. September den offiziellen Start des Projektes „Frankfurt hilft – Engagement für Flüchtlinge“ bekannt gegeben. Die Mitarbeiterinnen Dilek Akkaya und Anita Heise haben seit Juni mit Vertretern von sozialen Einrichtungen, Ämtern, Institutionen, Vereinen sowie Projekten und Initiativen in der Flüchtlingsarbeit gesprochen und Bedarfslagen für ehrenamtliches und freiwilliges Engagement ermittelt. Die Ergebnisse finden sich auf der Webseite http://www.frankfurt-hilft.de .

„Wir fassen den Engagement-Begriff weit, denn es gibt viele Möglichkeiten, sich einzubringen und seinen Beitrag zur Willkommens-Kultur in unserer Stadt zu leisten. Es muss nicht immer die direkte Arbeit mit den Flüchtlingen sein“, sagt Dilek Akkaya. Bürger finden auf der Webseite Anregungen zur Mitarbeit, aber auch Informationen zur Situation von Flüchtlingen in Frankfurt, zu Aktionen, Veranstaltungen und praxisorientierte Hilfestellungen. Eine Übersicht bestehender ehrenamtlicher Projekte und Initiativen zeigt auf, wo mögliche Einsatzorte im Stadtgebiet sind und welchen Gruppen Interessierte sich anschließen können.

„Frankfurt hilft“ arbeitet eng zusammen mit hauptamtlichen Einrichtungen der Flüchtlingsarbeit. Ein ehrenamtlicher Einsatz bedarf hier häufig der Vorbereitung. „Grundsätzlich sollte man sich im Vorfeld bewusst machen, dass die Flüchtlingsarbeit ein anspruchsvolles Feld ist, das Ehrenamtliche besonders fordert. Wir planen daher die Interessierten persönlich kennen zu lernen, zu beraten und im Rahmen eines Fortbildungsprogramms zu qualifizieren. Von den hauptamtlichen Einrichtungen in Frankfurt wird dies sehr begrüßt, da qualifizierte Ehrenamtliche tatsächlich entlasten und das Hauptamt sinnvoll ergänzen“, erläutert Anita Heise.

Für ein langfristig erfolgreiches ehrenamtliches Engagement, glauben Akkaya und Heise, sei es unerlässlich, den Blick immer wieder auf die Bedarfslagen und Rahmenbedingungen sowie die Ressourcen der Ehrenamtlichen selbst zu richten. Deshalb empfehlen beide, sich vor einem Engagement genauestens zu informieren. Eine Möglichkeit dazu bieten die geplanten regelmäßig stattfindenden Informationsabende. Darüber hinaus machen sie darauf aufmerksam, dass Angebote außerhalb von Unterbringungen stattfinden sollten, zum einen wegen der dezentralen Unterbringungsstruktur der Flüchtlinge und zum anderen freuen sich die Menschen über Gelegenheiten, ihre Unterkunft zu verlassen und mit Frankfurtern in Kontakt zu kommen.

„Frankfurt hilft“ ist ein Kooperationsprojekt des Sozialdezernats der Stadt Frankfurt am Main und neun Frankfurter Stiftungen: Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt, Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Grunelius-Stiftung, Deutsche Bank Stiftung, BHF-Bank Stiftung, Albert und Barbara von Metzler-Stiftung, Linsenhoff-Stiftung, EKHN Stiftung und Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Umgesetzt wird das Projekt von der FRAP Agentur gGmbH. Zu erreichen ist „Frankfurt hilft“ täglich von 9 bis 17 Uhr unter der Rufnummer 069/68097-350 und der E-Mail-Adresse: info@frankfurt-hilft.de .

Stimmen der Förderer:
„Ehrenamtliches Engagement ergänzt die staatlichen Leistungen für Flüchtlinge sinnvoll und leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration. Eine Willkommenskultur erleichtert es den Menschen, sich in Frankfurt angenommen zu fühlen, eine Lebensperspektive zu entwickeln und aktiver Teil der Gesellschaft zu werden. Gleichzeitig stärkt ehrenamtliches Engagement die Solidarität und die Verbundenheit mit den Flüchtlingen in der Bevölkerung. Deshalb fördert die Stadt Frankfurt mit dem Projekt ,Frankfurt hilft‘ das Engagement der Bürgerinnen und Bürger.“

Stadträtin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld, Dezernentin für Soziales, Senioren, Jugend und Recht der Stadt Frankfurt am Main

„Als Stiftung, die sich um Bildung, Integration und Bürgerengagement kümmert, unterstützen wir die Koordination bürgerschaftlicher Hilfsbereitschaft zur Betreuung von Flüchtlingen im Rahmen des Projekts „Frankfurt hilft“. Die gegenwärtigen Aufgaben erfordern eine öffentlich-private Zusammenarbeit. Wir freuen uns deshalb, dass neben uns acht weitere Stiftungen und das Sozialdezernat Partner des Projekts sind.“

Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft

„Die von Justina von Cronstetten vor fast 250 Jahren ins Leben gerufene „Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung“ steht unverschuldet in Not geratenen Menschen, Schwachen und Alten zur Seite. Den nach Frankfurt gekommenen Flüchtlingen zu helfen, ihnen Perspektiven aufzuzeigen und das Einleben in der für sie neuen Stadt einfacher zu gestalten, entspricht diesem Stiftungszweck.“

Bernolph Frhr. v. Gemmingen-Guttenberg, Geschäftsführender Administrator der Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung

„Die Flüchtlings- und Armutszuwanderung stellt unsere Stadt Frankfurt am Main vor ganz besondere Herausforderungen. Vorbildlich engagieren sich dabei die zuständigen Ämter für Bildung, Soziales und Integration. Die rechtzeitig neu geschaffene Koordinationsstelle wird sie dabei schnell und kompetent unterstützen. Gerade jetzt in den manchmal turbulenten Tagen kann sie ihre Wirksamkeit bestens unter Beweis stellen. So ist sie eine äußerst dienliche Unterstützung für unsere Stadt. Als Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main hat die Ernst Max von Grunelius Stiftung deshalb sehr gerne ihre Hilfe zugesagt.“

Sandra Paul, Geschäftsführerin der GRUNELIUS-STIFTUNG

„Die Deutsche Bank Stiftung übernimmt bereits seit vielen Jahren in der Katastrophenhilfe und mit ihren sozialen Projekten Verantwortung für Menschen in Notlagen und setzt sich für Chancengerechtigkeit ein – sowohl international als auch in Deutschland. Um die großen Herausforderungen der aktuellen Flüchtlingskrise auch auf lokaler Ebene zu meistern, beteiligen wir uns als Deutsche Bank Stiftung hier vor Ort an ‚Frankfurt hilft‘.“

Michael Münch, Stellvertretender Vorsitzender der Deutsche Bank Stiftung

„Die Metzler-Stiftung war sofort dabei, denn insbesondere der kooperative Ansatz überzeugt. „Frankfurt hilft“ macht die ehrenamtliche Hilfe für Flüchtlinge effektiver und effizienter. Sie kommt dort an, wo sie tatsächlich gebraucht wird. Gleichzeitig ist das Projekt durch die Zusammenarbeit vieler Stiftungen dauerhaft auf solide finanzielle und personelle Füße gestellt. Darüber hinaus kann das Konzept als Blaupause für andere Kommunen genutzt werden.“

Sigrun Stosius, Vorstand der Albert und Barbara von Metzler-Stiftung

„Wir unterstützen „Frankfurt hilft“, damit das ehrenamtliche Engagement vieler Bürger gut aufgenommen werden kann und in strukturierter Weise dorthin vermittelt wird, wo es wirklich gebraucht wird. Die städtischen Einrichtungen und die zahlreichen Träger in der Stadt Frankfurt profitieren von ehrenamtlicher Hilfe oder Sachspenden, wenn sie diese zielgerichtet einsetzen können. Und zugleich werden Bürger nicht enttäuscht, die gerne helfen möchten und eine Anlaufstelle benötigen. Insofern finde ich die Schaffung von „Frankfurt hilft“ sehr positiv.“

Dietmar Schmid, Vorstandsvorsitzender der BHF-BANK-Stiftung

„Ich sehe es als gesellschaftliche, aber auch ganz persönliche Verantwortung zu helfen – in der aktuellen Situation mehr denn je. Mit „Frankfurt hilft“ können jetzt die Bedarfe der Flüchtlinge und Menschen, die sich engagieren möchten, bestmöglich zusammengebracht werden. Eine Koordination an der richtigen Stelle.“

Ann Kathrin Linsenhoff, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Linsenhoff-Stiftung

„Fremde willkommen zu heißen und aufzunehmen ist ein Gebot der Humanität und der christlichen Verantwortung. Die EKHN Stiftung ist Förderin der Initiative „Frankfurt hilft“ in der Überzeugung, dass Integration nur erfolgreich sein kann, wenn Kirche, Zivilgesellschaft, Staat und Wirtschaft gemeinsam agieren. Sie möchte dazu beitragen, dass ehrenamtliches und professionelles Engagement für Flüchtlinge in Frankfurt noch mehr Wirkung entfalten und damit das Ankommen und Zusammenleben in der Gesellschaft gelingen kann.“

Friederike v. Bünau, Geschäftsführerin der EKHN Stiftung

Angesichts der Dynamik und Dimension der Flüchtlingsströme ist völlig klar, dass es einer Kraftanstrengung aller gesellschaftlichen Kräfte bedarf. Insbesondere wollen wir dazu beitragen, dass Hilfe auch dann noch gut organisiert wird, wenn die erste Welle der Hilfsbereitschaft abebbt. Denn die Herausforderungen durch die Flüchtlinge werden sich erst im nächsten Jahr richtig zeigen.“

Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung