Kategorie-Archiv: Naturwissenschaftliche Museen

Naturwissenschaftl. Museum Aschaffenburg

© massow-picture
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Die naturkundlichen und mineralogischen Sammlungen

Das ehemalige Stadtpalais der Grafen von Schönborn aus dem Jahr 1681 beherbergt seit 1970 die naturkundlichen Sammlungen. Es wird die heimische Flora und Fauna präsentiert, aber auch so manche exotische Tiere und Pflanzen sind zu entdecken. Die geologischen und mineralogischen Abteilungen führen ein in die Topographie und Erdgeschichte des Spessartgebietes. (Text: Museumsseite Stadt Aschaffenburg).

Schönborner Hof
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg

Öffnungszeiten:
Täglich von 9-12 Uhr und 13-16 Uhr
Mittwoch geschlossen

Feiertags-Regelung:
Allerheiligen, 1.11. geöffnet
1.1. / Faschingsdienstag / 24.12. / 25.12. und 31.12. geschlossen

Fotoausstellung im Senckenbergmuseum stellt ab 5. Feb. 2016 Frankfurter Senioren an ihren Lieblingsorten vor

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Neue Altersbilder

(pia) Anti-Aging ist ein zentrales Schlagwort unserer Gesellschaft – dabei erreichen immer mehr Menschen ein immer höheres Alter. Einen neuen, bejahenden Blick auf diesen Lebensabschnitt eröffnet ab dem 5. Februar die Sonderausstellung „Das ist doch noch kein Alter! Meine Zukunft in Frankfurt gestalten“ im Senckenberg Naturmuseum. Großformatige Fotografien zeigen Senioren an ihren Lieblingsorten in der Stadt, sie erzählen persönliche Geschichten und vermitteln viel Lebensfreude.

„Wir werden alle nicht jünger und hübscher – aber dafür bekommen wir Weisheit, Erfahrung und Reife geschenkt“, sagt Cäcilia H. Die 83-Jährige ist eine der dreizehn Frauen und Männer, die der Fotograf Hans Keller in Zusammenarbeit mit der Seniorenagentur Frankfurt der gemeinnützigen GFFB für das Projekt ausgesucht hat. Ziel der Ausstellung ist es, die sehr heterogene Gruppe von älteren Menschen in Frankfurt in den Fokus zu nehmen, ihre Vielfalt fernab von Klischees zu verdeutlichen. „Die Ausstellung zeigt, wie selbstverständlich aktiv unsere Senioren am städtischen Alltag teilnehmen. Sie gehören in unsere Mitte und leisten wertvolle Beiträge zum gesellschaftlichen Leben. Wir können von ihrer Lebenserfahrung nur profitieren“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann, der die Ausstellung eröffnen wird.

„Wir zeigen Senioren in anderen Zusammenhängen, als man es von ihnen erwartet“, sagt Barbara Wagner, Geschäftsführerin der GFFB. Oft werde das Alter mit Krankheit, Trauer und Einsamkeit assoziiert. „Die Lebensfreude, das Interesse oder auch die Fitness kommen viel zu kurz.“ Also rief die Seniorenagentur während der Aktionswochen Älterwerden im Sommer 2015 Menschen ab 65 Jahren dazu auf, an einem Workshop und Casting teilzunehmen und ihre persönliche Sicht auf Frankfurt zu schildern. Aus mehr als 30 Bewerbern wurden schließlich dreizehn Personen für das Foto-Shooting an ihren individuellen Lieblingsorten ausgewählt. Dabei ging es vor allem darum, den Geschichten der Senioren ein Gesicht zu verleihen.

Stiftsfrauen machten den Anfang

Dieses Ziel verfolgt der Bockenheimer Fotograf Hans Keller schon seit 2012. Damals traf er 140 Frauen des Frankfurter Katharinen- und Weißfrauenstifts zusammen, die zwischen 60 und 101 Jahre alt waren. „Das war für das gesamte Team eine überraschende Erfahrung und ein Riesenspaß“, erinnert sich Keller. Der Fotograf war bis dahin hauptsächlich in der oft künstlichen, von jungen Menschen geprägten Welt der Werbebranche tätig. „Dann kamen wir in Berührung mit dem wahren Leben und merkten, dass diese alten Damen, die auch viel Schlechtes im Leben durchgemacht hatten, voller Energie und guter Laune steckten.“ Die Fotos der Stiftsfrauen waren ab Herbst 2013, als erster Teil des Projekts „DIE KUNST ZU ALTERN“ (DKZA), öffentlich in Frankfurt zu sehen, unter anderem im Rathaus für Senioren. So kam der Kontakt zwischen der Seniorenagentur Frankfurt und Hans Keller zustande, der nun zur gemeinsamen Sonderausstellung führte.

86-jährige Sportskanone am Skaterpark abgelichtet

„Die älteren Leute freuen sich sehr, wenn sie gesehen und gehört werden – das setzt ganz viel Potenzial frei“, berichtet Barbara Wagner. Begeistert nutzten die Auserwählten des Castings die Gelegenheit, sich an ihren Lieblingsorten professionell ablichten zu lassen. Die Sportskanone Horst G. (86) spielte Guerilla Golf in dem neuen Hafenpark an der Europäischen Zentralbank. Vittoria M. (84) und Thomas B. (69) tanzten in der Frankfurter Liebfrauenkirche, um symbolisch ihre zwei Leidenschaften zu verbinden: „Den Tanz und den Glauben und der Freude an beidem“. Auch Bodo B. (78), der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, ließ es sich nicht nehmen, sich auf dem Oberdeck eines Ausflugsschiffes mit seiner Ehefrau Christa in Szene setzen zu lassen. Die beiden versuchen, trotz mancher Hürden, ihre Freizeit so zu gestalten, wie vor seiner Erkrankung. „Sie posierten wie einst Leonardo di Caprio und Kate Winslet in „Titanic“, das war ein richtig romantischer Moment“, erinnert sich der Fotograf.

„Wie eine Prinzessin“: Mit Krönchen auf dem Römerberg

Aus „reiner Neugier“ hatte sich Edith P.-S. (75) am Casting beteiligt, und auch sie wurde für das Shooting auserwählt. „Offenbar ist meine Sachsehäuser Babbelgosch gut angekommen“, sagt sie lachend. Getreu ihrem Lebensmotto: „Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen“, wurde Edith mit Krönchen auf dem Römerberg abgelichtet, auf dem sie damals als Kind mit den Trümmerfrauen Steine geklopft hatte. „Da fühlte ich mich wirklich wie eine Prinzessin.“ Gerne gibt die Seniorin ihre Erfahrungen an jüngere Leute weiter – ob es nun darum geht, aus wenigen Resten eine leckere Suppe zu kochen oder im Waschsalon ein Spannbettlaken vernünftig zusammenzulegen. „Ich hoffe, dass die Ausstellung den Dialog zwischen den Generationen belebt“, meint sie.

Das ist auch erklärtes Ziel der Verantwortlichen, und Keller freut sich sehr darüber, dass die Seniorenagentur das Senckenbergmuseum als Ausstellungsort gewinnen konnte. „Hier erreichen wir sehr viele Menschen aus allen Altersgruppen.“ Fester Bestandteil der Schau ist der Katalog, in dem die Porträtierten aus ihrem Leben berichten und die Wahl ihres Lieblingsortes erklären.

Eigenes Schicksal weckt Verständnis für Flüchtlinge

Cäcilia H. ließ sich am Frankfurter Hauptbahnhof ablichten, weil sie hier 1950, als 18 Jahre alter Flüchtling aus Ostschlesien, ganz alleine in der Freiheit ankam. „Wenn ich jetzt die Flüchtlingsströme sehe, kommt das natürlich wieder hoch“, sagt sie. Daher hilft sie seit Jahren ehrenamtlich: Cäcilia hat Flüchtlingskindern vorgelesen, Deutschunterricht gegeben und Neuankömmlinge zu Behörden oder Ärzten begleitet. Auch in der gegenwärtigen Situation will sie sich wieder engagieren. „Wir leben hier seit 70 Jahren in Frieden, und viele scheinen vergessen zu haben, wie gut es uns geht“, meint die Seniorin. Mit dem Projekt möchte sie um Verständnis für die Flüchtlinge werben – und ihre Altersgenossinnen ermutigen: „Was ich kann, das können sie auch.“

Ältere Menschen, die das Leben genießen und die Zukunft mitgestalten: „Das schreit nach mehr“, sagt Hans Keller. Noch steht der Gedanke des „Pro-Aging“ gesellschaftlich am Anfang – aber den Fotografen hat die Arbeit an „DIE KUNST ZU ALTERN“ schon ganz persönlich verändert: „Durch das Projekt habe ich die Angst vor dem Alter verloren.“

Nicole Unruh 

Informationen zur Ausstellung

Die Ausstellung „Das ist doch noch kein Alter! Meine Zukunft in Frankfurt gestalten“ ist vom 5. Februar bis 24. April 2016 zu sehen im 2. OG des Senckenberg Naturmuseums, Senckenberganlage 25, in Frankfurt.
Die Öffnungszeiten sind montags, dienstags und donnerstags von 9 bis 17 Uhr, mittwochs von 9 bis 20 Uhr, am Wochenende sowie an Feiertagen von 9 bis 18 Uhr.
Anschließend zeigt die GFFB die Bilder dauerhaft in ihren Räumlichkeiten in der Mainzer Landstraße 349. Die Ausstellung kann auch ausgeliehen werden. Weitere Informationen zu dem Projekt und der Ausstellung gibt es bei Lea Wissel, Telefon 069/951097-311, E-Mail an wissel@gffb.de .

 

Senckenberg-Preis für die „Erhaltung der Artenvielfalt“ verliehen an Biodiversitäts-Forscherin und Astronaut

Das Senckenberggebäude erstrahlte aus Solidarität mit Frankreich in den Farben der Trikolore blau, weiß, rot, © massow-picture
Das Senckenberggebäude erstrahlte aus Solidarität mit Frankreich in den Farben der Trikolore blau, weiß, rot, © massow-picture

Die Erhaltung der Artenvielfalt, der Dienstleistung Biodiversität, bedeute den Lebensraum Erde als unser aller Existenzgrundlage zu bewahren. Für ihre herausragenden Leistungen zur Erforschung und zum öffentlichkeitswirksamen Schutz von Biodiversität verlieh die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung am Samstag, dem 14. November 2015, während der Senckenberg-night in Frankfurt a. Main den mit insgesamt 20 000 Euro dotierten Senckenberg-Preis für Naturforschung an Prof. Georgina Mace und den Senckenberg-Preis für Natur-Engagement an ESA-Astronaut Dr. Alexander Gerst. Professorin Georgina Mace, ist Leiterin des Zentrums für Biodiversität und Umweltforschung am Universtity College London. Dr. Alexander Gerst ist deutscher ESA-Astronaut, Vulkanologe und Geophysiker.

Damit ehrte die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zum zweiten Mal herausragende Leistungen in der Naturforschung und den besonderen persönlichen Einsatz für den Schutz und Erhalt unserer Umwelt. Moderiert wurde die Preisverleihung und anschließende Senckenberg-night von Dirk Steffens, unter anderem bekannt als Autor, Dokumentarfilmer und Moderator für Wissenschaftssendungen beim ZDF für Sendungen wie „Terra X – Faszination Erde“ sowie als WWF-Botschafter.

Je suis Paris
je-suis-parisÜberschattet wurde die Veranstaltung von den Ereignissen der Anschläge in Paris. Der Moderator Dirk Steffens bat, für eine Schweigeminute lang die Augen zu schließen und richtete im Namen der über 360 Gäste und aller Mitarbeiter eine Solidaritätsadresse an unsere französischen Freunde.

Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident. © massow-picture
Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident. © massow-picture

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, Schirmherr der Preisverleihung und anschließenden Senckenberg-night, rief ebenfalls zur Solidarität mit dem Nachbarn Frankreich auf und mahnte zur Besonnenheit aber auch Entschlossenheit. Wörtlich sagte der Ministerpräsident: „Terror zielt immer darauf ab, dass die Menschen in Angst leben. Wer in Angst lebt, ist nicht mehr frei und sicher. Er traut sich nicht mehr. Und bei jeder Gelegenheit wird er überlegen: ‚Ist das vielleicht jemand, der die Bombe zündet?‘ Wenn Sie bei jedem knatternden Moped erschrecken und denken: ‚Ist das der Beginn einer Kalaschnikow-Salve?‘ dann ist das nicht mehr das, wie wir zusammen leben wollen. Wir werden mit allen Mitteln der Sicherheitsbehörden gegen den Terror antreten. Ich fürchte, es wird uns noch eine ganze Zeit lang beschäftigen. Wir kämpfen gegen den Terror mit allen Mitteln der Sicherheitsbehörden, aber besiegen kann man ihn nur, wenn wir uns nicht in Angst und Schrecken jagen lassen., wenn wir unsere Werte hochhalten, wenn wir unsere Überzeugungen leben. Und dazu gehört eben auch, dass wir Veranstaltungen wie heute Abend nicht einfach aufgeben. Ich bin mit meiner Frau extra gekommen, nicht nur als Schirmherr für beide Veranstaltungen, sondern, um Ihnen auch zu sagen: Wir werden nicht klein beigeben!.

Preise für exzellente Naturforschung!

vl. Prof. Dr. Reinhold Ewald, ESA-Astronaut und Physiker im Gespräch mit Dr. h.c. Beate Heraeus, Präsidentin der Senckenberg Gesellschaft, Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident mit Ehefrau, Prof. Dr. Heinz Riesenhuber, Bundesforschungsminister a.D., Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft © massow-picture
vl. Prof. Dr. Reinhold Ewald, ESA-Astronaut und Physiker im Gespräch mit Dr. h.c. Beate Heraeus, Präsidentin der Senckenberg Gesellschaft, Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident mit Ehefrau, Prof. Dr. Heinz Riesenhuber, Bundesforschungsminister a.D., Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft © massow-picture

„Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, in der extreme Ereignisse die Welt erschüttern“, unterstrich auch der Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Prof Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger Bouffiers Worte: „Dieser Situation gilt es zu begegnen und zu zeigen: Wir geben nicht klein bei.
Das möchten wir auch am heutigen Abend tun und zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten ehren, die unsere Gesellschaft in besonderem Maße vorangebracht haben und sich durch herausragende Leistungen in Sachen Naturforschung und Naturengagement auszeichnen“, so Mosbrugger weiter. Auch der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier gratuliert herzlich: „Der Name Senckenberg ist Ausdruck herausragenden bürgerschaftlichen Gemeinsinns und steht seit nahezu 200 Jahren nicht nur für das hohe und anhaltende Engagement der Bürgerinnen und Bürger Frankfurts, sondern auch für Spitzenforschung von Weltrang, die Wissen teilt und vermittelt. Zwei Personen haben im vergangenen Jahr exzellente Natur-Forschung betrieben und einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht. Deshalb freut es mich, dass Prof. Georgina Mace für ihre Arbeit für Biodiversität und Ökosysteme und „unser Mann im All“, der ISS-Astronaut und Geophysiker Dr. Alexander Gerst, mit dem Senckenberg-Preis 2015 ausgezeichnet werden.“

„Warum es wichtig ist, dass der Panda nicht ausstirbt?“

Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor Senckenberg,  Uwe Holz, Leiter BMW-Niederlassungsverbund, und Moderator Dirk Steffen diskutieren über Nachhaltigkeit in  Natur und Umsetzung in der Industrie und den Wert und Nutzen von Biodiversität, © massow-picture
Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor Senckenberg, Uwe Holz, Leiter BMW-Niederlassungsverbund, und Moderator Dirk Steffen diskutieren über Nachhaltigkeit in Natur und bei der Umsetzung in der Industrie sowie über den Wert und Nutzen von Biodiversität für unser Leben., © massow-picture

Während einer kleinen, der eigentlichen Preisverleihung vorgeschalteten Talkrunde mit Prof Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger und Uwe Holzer, Leiter des BMW Niederlassungsverbundes und Sponsor des Preisgeldes, fragte abschließend Moderator Dirk Steffens den Generaldirektor wie wichtig denn „eigentlich diese Biodiversität für unsere Zukunft unserer Gesellschaft, für unseren Lebensraum“ sei, die ja auch die CO ² Immission beeinträchtige.“Warum muss das die Menschen, die hier vor uns sitzen, eigentlich etwas angehen? Ist es nicht egal, wenn der Panda ausstirbt?“ „Ich bin dankbar, dass Sie diese Frage stellen“, so Professor Mosbrugger und weiter: Das Klimaproblem sei bekanntermaßen ein sehr großes zentrales Problem. „Das Thema Verlust von biologischer Vielfalt ist eigentlich, langfristig gesehen, ein noch viel größeres Problem“, so Mosbrugger. „Wir haben im Moment Aussterberaten, die um die Faktoren 100 bis 1000 höher sind, als die ‚normalen‘ Aussterberaten.“ Nun könne man versucht sein zu sagen: „brauche ich denn die ganzen Gänseblümchen und Spatzen usw. Brauch ich die? Ja! Warum? Die Natur gibt uns, wir nennen das Ökosystem ‚Dienstleistung‘, eine ‚Dienstleistung‘, die wir nutzen, letztlich in Form von sauberer Luft, Böden, Nährstoffen, Wasser und, und. Ohne die könnten wir gar nicht leben. Das heißt: Natur ist heute die limitierte Ressource. Und das zu vermitteln: ‚Ohne Natur kann es eigentlich kein nachhaltiges Leben für die Menschen auf diesen Planeten geben‘ ist die Aufgabe sowohl in der Forschung wie auch in der Vermittlung davon: Biodiversität als Basis für alles Leben überhaupt. Wir selber sind doch Natur, wir kommen doch aus der Natur, die Evolution hat uns ja gemacht, das heißt: es geht um das gesamte Ökosystem und wir sind Teil dieses Systems.“ umriss Prof Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger in für alle verständlichen Worten die zentrale Bedeutung von Biodiversität für uns Menschen, dem Forschungsschwerpunkt der beiden Preisträger, wofür  diese  heute ausgezeichnet würden.

Senckenberg-Preis für Naturforschung an Prof. Georgina Mace

Prof. Georgina Mace, PhD Leiterin des Zentrums für Biodiversität und Umweltforschung am University College London. Fotomitschnitt aus Video-Reportage
Prof. Georgina Mace, PhD Leiterin des Zentrums für Biodiversität und Umweltforschung am University College London. Fotomitschnitt aus Video-Reportage

Der Name der Preisträgerin Prof. Georgina Mace ist untrennbar mit der internationalen „Roten Liste“ der bedrohten Tierarten verbunden, die maßgeblich auf ihre Arbeit zurückgeht. Laudatorin Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt, lobte insbesondere Mace’ Arbeit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik. Die Biologin betreibt richtungsweisende Grundlagenforschung auf dem Feld der Biodiversität und nutzt dieses Wissen für den Naturschutz. Besonders in den letzten Jahren widmet sie sich vermehrt der Fragestellung, welche Bedeutung die Vielfalt des Lebens für das Wohlergehen des Menschen hat.

Latatorin Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt, © massow-picture
Latatorin Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt, © massow-picture

Wörtlich sagte Prof. Dr. Birgitta Wolff: „Georgia Mace betreibt richtungsweisende, relevante, wissenschaftlich erstklassige Forschung, Grundlagenforschung, aber eben immer auch mit dem Impetus, tatsächlich die Welt auch zu verändern, zu verbessern. Sie nutzt ihre Forschungsergebnisse für den Naturschutz und lieferte dafür das, was wir in Deutschland angewandte Forschung nennen im besten Sinne. Berühmt ist die Rote Liste gefährdeter Arten. Und die Entwicklung dieser Liste ist ganz untrennbar mit dem Namen Georgina Mace verbunden. Sie ist gewisser Weise die Erfinderin der Roten Liste. Sie erarbeitete einen Kriterien-Katalog federführend. Die Roten Listen sind wichtiges Werkzeug im Naturschutz geworden. Sie definieren unter anderem, welche Arten weltweit vom Aussterben bedroht sind und welche Arten gefährdet sind. Und so können zum einen gezielte Schutzmaßnahmen ergriffen werden, zum anderen sind die Roten Listen auch ein unheimlich wichtiges Kommunikations-Instrument, die häufig die Tatsache, dass etwas nicht in Ordnung ist, dass irgendwelche Arten vom Aussterben bedroht sind, in die Öffentlichkeit, ins öffentliche Bewusstsein, transportieren. Mit dem großen Panda, oder dem Sumatra-Nashorn, welche vor dem Aussterben bewahrt werden konnten, bekommt dann der Artenschutz im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht.

In den vergangenen Jahren legte Georgina Mace einen Schwerpunkt darauf, zu zeigen, wie wichtig die Vielfalt des Lebens nicht nur als abstraktes, altruistisches Ziel ist, sondern konkret auch für das Wohlergehen des Menschen: Biodiversität ist tatsächlich einer unser unersetzbarsten Dienstleister. Das ist für manchen wohl eine ungewohnte Terminologie, hilft aber vielleicht, das zu übersetzen, begreiflich zu machen, wie wichtig Biodiversität wirklich für uns ist. Sie sorgt für eine artenreiche Natur, dadurch auch für saubere Luft, für klares Wasser, für Böden und Rohstoffe.
Georgina Mace betreibt auch das, was der Wissenschaftsrat und auch die Goethe-Universität neben Forschung und Lehre als die dritte Dimension von Wissenschaft bezeichnet, nämlich das Potenzieren und Nutzen von Erkenntnissen  für das Leben der Gesellschaft. Es geht um die großen Fragen und die sollten auch leitend für die Entwicklung von Forschungsprogrammen sein“, so Prof. Dr. Birgitta Wolff.

Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger und Prof. Birgitta Wolff überreichen Prof. Georgina Mace (m.) den Senckenberg-Preis für Naturforschung. © massow-picture
Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger und Prof. Birgitta Wolff überreichen Prof. Georgina Mace (m.) den Senckenberg-Preis für Naturforschung. © massow-picture

Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger hob bei der anschließenden Preisübergabe an Prof. Georgina Mace hervor, dass mit dem mit 10.000 Euro dotierten Senckenberg-Preis für Natur-Forschung, die Senckenberg-Gesellschaft Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auszeichne, „die exzellente, international sichtbare Leistungen in der Naturforschung erbracht haben.“

 

 

 

 

Senckenberg-Preis für Naturengagement an Dr. Alexander Gerst

Dr. Alexander Gerst, deutscher ESA-Astronaut, Vulkanologe und Geophysiker, Foto ESA
Dr. Alexander Gerst, deutscher ESA-Astronaut, Vulkanologe und Geophysiker, Foto ESA

Alexander Gerst blickte als deutscher ESA-Astronaut der Internationalen Raumstation ISS über sechs Monate vom All auf die Erde. Im Rahmen der „Blue Dot“-Mission führte er über 100 Experimente in den Bereichen Physik, Biologie, menschliche Physiologie und Strahlenforschung durch.  Laudator Prof. Dr. Heinz Riesenhuber, Bundesforschungsminister a. D., hob besonders den Verdienst des Astronauten hervor, als erster Deutscher Astronaut über die sozialen Netzwerke die Erdenbewohner per ‚Tagebuch‘ mit Texten, Gedanken und Bildern an seinen Erlebnissen während der Expedition sowie an der trotz des Ukraine-Konfliktes großen Kameradschaft  zwischen Russen und Deutschen auf engsten Raum teilhaben zu lassen.

Prof. Dr. Heinz Riesenhuber, Alterspräsident und Bundesforschungsminister  a.D. © massow-picture
Laudator Prof. Dr. Heinz Riesenhuber, Alterspräsident und Bundesforschungsminister a.D. © massow-picture

Er ist somit der erste Ingenieur, der neben seiner wissenschaftlichen Aufgaben an Bord auch einen emotionalen Zugang zu unserer Gesellschaft gefunden hat, um auf unseren schützenswerten Planeten aufmerksam zu machen – sowohl im Hinblick auf die Natur als auch auf die katastrophalen Folgen von Kriegen und Kämpfen. Alexander Gerst war als Bordingenieur insgesamt 165 Tage im All bei den ISS-Expeditionen 40 und 41. Damit ist er nach Thomas Reiter der am zweitlängsten im All weilende deutsche Astronaut. Neben Reiter und Hans Schlegel ist er einer der drei deutschen Astronauten, die an ISS-Missionen beteiligt waren. Seinen exponierten Blick auf die Erde dokumentierte Gerst mit beeindruckenden Bildern und machte in seinen Kommentaren auf persönliche und emotionale Weise auf die Besonderheit und den Schutz unseres einzigartigen blauen Planeten aufmerksam. „Es geht ihm um die Idee einer gemeinsamen Verantwortung für diese Erde“, so Riesenhuber.

Im Trainingscenter der NASA Houston, © ESA
Im Trainingscenter der NASA Houston, © ESA

Dr. Alexander Gerst, der in einem Trainingscenter der NASA in Houston ist, wurde unter großem Applaus aus den USA zugeschaltet zu einem Video-Talk mit Dr. h.c. Beate Heraeus, Präsidentin der Senckenberg-Gesellschaft und Prof. Dr. Reinhold Ewald, ESA-Astronaut und Physiker.  Gerst berichtete sehr bewegt über seine Eindrücke „unseres einzigartigen blauen Planeten“. Wir hätten nur diesen einen Ort, „den wir unsere Heimat nennen, von dem wir manchmal nicht wissen, wie leicht wir ihn zerstören können.“ Von außen betrachtet, fiel einem das relativ leicht auf, so Gerst, der täglich aus dem All beeindruckende Bilder zur Erde  sandte.  Zum Teil habe er nur ein Wort oder einen Satz zu den Fotos geschrieben. Erst hinterher habe er erst bemerkt, was das bei vielen Menschen ausgelöste habe, freute sich Gerst. Ihm sei es darauf angekommen, eine ganzheitliche Perspektive zu vermitteln. Am Bau der Raumstation seien unzählige Nationen beteiligt gewesen, und 100 000 Menschen haben an der Maschine gearbeitet, deshalb, so Gerst „geht dieser Preis eigentlich an alle, die an diesem faszinierenden Projekt mitgearbeitet haben.“.  Stellvertretend  für Dr. Alexander Gerst nahm Prof. Dr. Reinhold Ewald, ESA-Astronaut und Physiker, den Preis entgegen.  Ewald war 1997 erstmals zu einem Raumflug aufgebrochen und hatte einen Monat auf der Raumstation „Mir“ verbracht.

Dr. h.c. Beate Heraeus, Präsidentin der Senckenberg-Gesellschaft und Prof. Dr. Reinhold Ewald, ESA-Astronaut und Physiker, der den Preis für Dr. Alexander entgegennahm, im Video-Live-Talk mit Preisträger Dr. Alexander Gerst in Houston, Johnson Space  Center der ESA, wo er zur Zeit ein Astronautentraining absolviert, weswegen er nicht selbst nach Frankfurt anreisen konnte.© massow-picture
Dr. h.c. Beate Heraeus, Präsidentin der Senckenberg-Gesellschaft und Prof. Dr. Reinhold Ewald, ESA-Astronaut und Physiker, der den Preis für Dr. Alexander entgegennahm, im Video-Live-Talk mit Preisträger Dr. Alexander Gerst in Houston, Johnson Space Center der ESA, wo er zur Zeit ein Astronautentraining absolviert..© massow-picture

Die Senckenberg-Präsidentin Dr. h. c. Beate Heraeus resümiert: „Alexander Gerst und Georgina Mace fügen sich perfekt in die Reihe der Preisträger des letzten Jahres, Reinhold Messner und Page Chamberlain, ein. Wir brauchen starke Botschafter, die mitreißen und fesseln und die mit ihrer Forschung und Naturthemen viele Menschen erreichen und dafür sensibilisieren, wie wichtig der Erhalt der Natur und ihrer Vielfalt ist. Denn auch der Klimawandel wird zunehmen mehr Menschen dazu zwingen ihre Heimat zu verlassen.“ Der ‚Senckenberg- Preis für Natur-Engagement‘, ebenfalls mit 10.000 Euro dotiert, „wird“, so Dr.h.c. Beate Heraeus, „an Einzelpersonen vergehen, die sich durch ein herausragendes persönliches Engagement für den Erhalt der Natur, Naturbildung und eine nachhaltige Nutzung von Naturressourcen verdient gemacht haben.“

BMW: Partner von Senckenberg

Senckenberg-Preis für Naturforschung © massow-picture
Bergkristall  – Senckenberg-Preis für Naturforschung © massow-picture

Die mit je 10.000 Euro dotierten Preise wurden den Preisträgern in Form eines Berg-Kristalls und einer Amethystdruse überreicht. Offizieller Partner der Preisverleihung sowie der anschließenden Senckenberg night, die dieses Jahr unter dem Motto „Welt. Raum. Kosmos.“ stand, war zum zweiten Mal die BMW Niederlassung Frankfurt, die insgesamt 20.000 Euro zur Verfügung stellte.

Amethystdruse: Senckenberg-Preis für Naturengagement © massow-picture
Amethystdruse: Senckenberg-Preis für Naturengagement © massow-picture

Für BMW Niederlassungsleiter Uwe Holzer ist es ein großes Anliegen, das kulturelle und gesellschaftliche Lebender Stadt Frankfurt zu fördern. „Die Senckenberg night ist eine fest etablierte Größe in unserer Stadt – ebenso wie das Senckenberg Naturmuseum“, erklärt Holzer. „Wir unterstützen Senckenberg, da Naturforschung und -engagement Themen sind, die gerade in heutigen Zeiten jeden etwas angehen. Das Verständnis für die Natur sollte möglichst vielen Menschen anschaulich nähergebracht werden; mit dem geplanten Ausbau des Museums wird das noch umfangreicher und eindrücklicher möglich sein.“

Diether v. Goddenthow (Rhein-Main.Eurokunst)

Senckenberg-night – in 8 Jahren über 700 000 Euro eingespielt

Senckenberg-night. Freunde und Sponsoren  feiern um Spenden für Forschung und Museumserweiterungsbau zu sammeln  im Angesicht von Tyrannosaurus rex & co, © massow-picture
Senckenberg-night. Freunde und Sponsoren feiern um Spenden für Forschung und Museumserweiterungsbau zu sammeln im Angesicht von Tyrannosaurus rex & co, © massow-picture

Rund 350 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft kamen am vergangenen Samstag, 14. November 2015, zur Benefizveranstaltung „Senckenberg night“ und feierten zwischen Dinos, Walen und Elefanten unter dem Motto „Welt. Raum. Kosmos.“.

Die „Senckenberg night“ hat sich als bedeutendes Event im Frankfurter Terminkalender etabliert und wurde nun bereits zum achten Mal zu Gunsten Senckenbergs veranstaltet. Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Senckenberg-Preis für Natur-Forschung an Prof. Georgina Mace, Leiterin des Zentrums für Biodiversität und Umweltforschung am University College London, verliehen. Der deutsche ESA-Astronaut, Vulkanologe und Geophysiker Dr. Alexander Gerst wurde mit dem „Senckenberg-Preis für Natur-Engagement“ geehrt. Überschattet wurde die Veranstaltung von den Ereignissen der Anschläge in Paris. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, Schirmherr der Preisverleihung, rief zur Solidarität mit dem Nachbarn Frankreich auf und mahnte zur Besonnenheit aber auch Entschlossenheit.

„Unsere Gedanken sind heute auch bei den Menschen in Paris. Natürlich haben wir uns gefragt, ob eine Veranstaltung wie die Senckenberg night heute stattfinden kann. Wir haben entschieden: Ja, wir möchten ein klares Zeichen gegen den Terror setzen. Dass so viele heute Abend gekommen sind, bestärkt uns darin. Wir sind froh und stolz, dass sich die Menschen in und um Frankfurt so mit Senckenberg identifizieren und uns tatkräftig unterstützen.“, sagt die Organisatorin der Benefizveranstaltung und Senckenberg-Präsidentin Dr. h. c. Beate Heraeus.

Schirmherr Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident
Schirmherr des Abends und der Preisverleihung Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident, © massow-picture

„Es muss unser Anspruch sein, dass Senckenberg auch zukünftig international seine Vorreiterrolle erfüllt“, sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Schirmherr der Senckenberg-Preisverleihung in seinem Grußwort zu Beginn des Abends, „Daher unterstützt die Landesregierung die Spitzenforschung mit der hessischen Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz – kurz LOEWE. Denn gezielte Investitionen in Ausbildung, Forschung und Entwicklung sind von außerordentlicher Bedeutung für die weitere gute Entwicklung unseres Landes. Forschung ist ein Motor für Zukunftsfähigkeit, für Fortschritt, für Wachstum und für Arbeitsplätze. Das gilt mehr denn je und es ist gut, dass wir hier in Hessen, auch dank der Senckenberg-Gesellschaft, höchst beachtlich aufgestellt sind“.

Viel Beifall und Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit des Orgateams  für die Vorbereitung und Realisierung der Museums-night. © massow-picture
Viel Beifall und Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit des Orgateams für die Vorbereitung und Realisierung der Museums-night. © massow-picture

Der Erlös des Abends kommt dem Senckenberg Naturmuseum zu Gute. Insbesondere soll die Forschung der Senckenberg Gesellschaft zukünftig im Naturmuseum Frankfurt noch besser erlebbar werden und deren Erkenntnisse somit allen Menschen zur Verfügung stehen. Zu diesem Zweck plant Senckenberg einen Erweiterungs- und Umbau des Museums für den aktuell auf der Internetseite https://die-welt-baut-ihr-museum.de Spenden gesammelt werden. „Heute ist die Natur d i e limitierende Ressource für den Menschen. Verlust der Arten, Wasserknappheit und Klimawandel stellen uns vor die größten Herausforderungen bei der Erhaltung unserer Zukunft.

Eine spektakuläre Kulisse: Feiern und Anstoßen mit   T-Rex.© massow-picture
Eine spektakuläre Kulisse: Feiern und Anstoßen mit T-Rex.© massow-picture

Um ein Bewusstsein für die nachhaltige Nutzung der Natur zu schaffen, möchten wir diese Themen in unseren Museen vermitteln. Der Um- und Neubau des Frankfurter Museums ist der erste Schritt dazu. Wir freuen uns über jeden Einzelnen, der uns bei diesem Vorhaben unterstützt. Wir hoffen, dass wir mit Veranstaltungen wie der Senckenberg night und der Vergabe des Senckenberg-Preises viele weitere Menschen für unsere Sache begeistern können“, sagte Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Wissenschafts-Bestseller-Autor Frank Schätzing hat über seine Romane viel für die allgemein verständliche Vermittlung von Wissenschaft und Forschung beigetragen. © massow-picture
Wissenschafts-Bestseller-Autor Frank Schätzing hat über seine Romane viel für die allgemein verständliche Vermittlung von Wissenschaft und Forschung beigetragen. © massow-picture

Unter den Freunden und Förderern Senckenbergs während der Benefizgala war neben Bestsellerautor Frank Schätzing auch Extrem-Bergsteiger Stefan Glowacz. Der Abenteurer und Expeditionist ist seit kurzem Botschafter der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und unterstützt so den Aus- und Umbau des Naturmuseums in Frankfurt. „Das Thema Umwelt und Natur liegt mir sehr am Herzen. Ich bin stolz darauf, eine so wertvolle Forschungseinrichtung zu unterstützen. Bei meinen Expeditionen versuchen wir immer vom letzten Zivilisationspunkt zu starten, um dann aus eigener Kraft, also ohne Einsatz von Maschinen, zum Fels zu gelangen“, sagt Stefan Glowacz.

Die Senckenberg night wurde auch von der BMW Niederlassung Frankfurt mit 20.000 € unterstützt. Zudem stellte die Frankfurter Niederlassung einen Shuttle-Service für die Gäste des Abends. Sie konnten sich im neuen BMW 7er, der erstmals auf der diesjährigen IAA vorgestellt wurde, komfortabel nach Hause bringen lassen.

 

Ausstellung Fische und Marine Reptilien neu gestaltet – 240 Mio. Jahre alte Pflasterzahnechse feiert 100. Ausgrabungsgeburtstag im Senckenberg-Naturmuseum

Eines der spektakulärsten Stücke des Senckenberg-Naturmuseums, die Pflasterzahnechse Placodos gigas feiert punktgenau ihren 100. Grabungsgeburtstag mit der Wiedereröffnung des modernisierten Ausstellungsbereichs "Fische und Marine Reptilien". Hier huldigt eine erste Gratulantin der Urzeitechse ganz begeistert. © massow-picture
Eines der spektakulärsten Stücke des Senckenberg-Naturmuseums, die Pflasterzahnechse Placodos gigas feiert punktgenau ihren 100. Grabungsgeburtstag mit der Wiedereröffnung des modernisierten Ausstellungsbereichs „Fische und Marine Reptilien“. Hier huldigt eine erste Gratulantin der Urzeitechse ganz begeistert. Bei dem Placodus gigas handelt es sich um eine ungepanzerte Pflasterzahnechse. Die gepanzerten Pflasterzahnechsen sehen großen Schildkröten ähnlich, siehe weiter unten!. © massow-picture

Neues Heim zum 100sten Grabungsgeburtstag –
Ausstellungsbereich Fische und Marine Reptilien neu gestaltet

Auch die Plesiosaurier (griechisch plēsios „nahe, fast“; sauros „Echse“: Fast-Echsen) wurden ein wenig aufpoliert und feiern mit. Sie haben eine schlanke Form mit sehr kleinem Kopf und langem Hals. Foto: Sven Tränkner, Senckenberg
Auch die Plesiosaurier (griechisch plēsios „nahe, fast“; sauros „Echse“: Fast-Echsen) wurden ein wenig aufpoliert und feiern mit. Sie haben eine
schlanke Form mit sehr kleinem Kopf und
langem Hals. Foto: Sven Tränkner, Senckenberg

Frankfurt, den 22.10.2015. Eines der spektakulärsten Stücke des Senckenberg Naturmuseums feiert 100sten  Ausgrabungs-Jahrestag : die Pflasterzahnechse Placodus gigas. Der vor einem Jahrhundert entdeckte Meeressaurier ist als weltweit einziges Exemplar komplett erhalten. Anlässlich des Jubiläums wird der neu überarbeitete und um zahlreiche Stücke ergänzte Ausstellungsbereich „Fische und Marine Reptilien“ am 23. Oktober eröffnet. Zu den neuen Nachbarn von Placodus zählen unter anderem mehrere Skelette von Fischsauriern, Krokodilschädel und fossile Fische sowie Tintenfische. Zur Eröffnung dürfen Besucher, die an diesem Tag ihren eigenen Jahrestag – nämlich Geburtstag – feiern, kostenfrei in das Museum.

Erst als die bereits zur Schotterherstellung vorgeshenen zerschlagenen Teile  wieder in einem Gußverfahren zusammengefügt waren, konnte das Skelette dreidimensional herausgearbeitet werden. Hier betrachten den Fund (vl.) Philipe Havlik, Museumsentwicklung, Herrmann Schäfer, Designer, Dr. Bern Herkner, Museumsdirektor und Olaf Vogel, geowissenschaftlicher Präparator.© massow-picture
Erst als die bereits zur Schotterherstellung vorgeshenen zerschlagenen Teile wieder in einem Gußverfahren zusammengefügt waren, konnte das Skelette dreidimensional herausgearbeitet werden. Hier betrachten den Fund (vl.) Philipe Havlik, Museumsentwicklung, Herrmann Schäfer, Designer, Dr. Bern Herkner, Museumsdirektor und Olaf Vogel, geowissenschaftlicher Präparator.© massow-picture

Das oft unzutreffend verwendete Attribut „einzigartig“ hat Placodus gigas wahrlich verdient: Das 3 Meter lange, eigentümliche Reptil ist das weltweit einzige vollständig erhaltene Skelett dieser Art – ein Unikat. Entdeckt wurde das 240 Millionen Jahre alte Fossil in einem Steinbruch bei Steinsfurt nahe Heidelberg. „Auch die Fundgeschichte ist ungewöhnlich“, erklärt Dr. Bernd Herkner, Leiter der Abteilung Museum, und erläutert: „Die Pflasterzahnechse war in viele winzige Teile zerschlagen. Das Gestein sollte damals als Straßenschotter verwendet werden. Ein privater Sammler erkannte zufällig anhand einiger Bruchstücke den wertvollen Fund – ein Glücksfall!“ Der Mäzen Arthur von Gwinner kaufte vor 100 Jahren das Exponat für Senckenberg. Dort wurde das aus 330 Einzelknochen bestehende Fossil präpariert. Zuerst die Steinbrocken zusammengefügt, dann aus dem Stein das dreidimensionale Skelette herauspräpariert, eine Wahnsinnsarbeit.

Ihren Namen verdankt die Pflasterzahnechse den schwarzen, an Basaltpflastersteine erinnernden Backenzähne © massow-picture
Ihren Namen verdankt die Pflasterzahnechse den schwarzen, an Basaltpflastersteine erinnernden Backenzähne © massow-picture

Ihren Namen verdankt die Pflasterzahnechse ihrem ungewöhnlich aussehenden Gebiss: Mit den spatelförmigen Frontzähnen und den schwarzen, an Basalt-Pflastersteine erinnernden Backenzähnen konnte sie Muscheln abnagen und knacken (siehe Foto oben!).

 

Kraulen, Brust oder Rücken? Die Schwimmtechnik der urzeitlichen Meeressaurier wird grafisch verdeutlicht. Foto: Sven Tränkner, Senckenberg
Kraulen, Brust oder Rücken? Die Schwimmtechnik der urzeitlichen Meeressaurier wird grafisch verdeutlicht. Foto: Sven Tränkner, Senckenberg

Auch in direkter Nachbarschaft schlummern Schätze, denen T-Rex und Co. zu Unrecht häufig die Schau stehlen. Die Dichte der Originale ist im Meeressaurierraum besonders hoch: Der fünf Meter lange Raubfisch Xiphactinus weist als einziges Exemplar dieser Art ein fast vollständiges Schuppenkleid auf. Auch das Skelett einer Meeresschildkröte, die vor 30 Millionen Jahren in Flörsheim am Main lebte, ist weltweit einzigartig. Ein Fischsaurierweibchen aus der Zeit vor 183 Millionen Jahren beweist, dass diese Meeresreptilien einst lebendige Jungtiere zu Welt brachten: das Muttertier ist mit dem Embryo im Körper versteinert worden.

Philipe Havlik, Zentrale Museumsentwicklung, erläuterte die Exponate in den Vitrinen, hier erklärt er den Unterschied zwischen einem 220 Millionen Jahre altem Schein-Krokodil und  einem 165 Millionen Jahre altem Meereskrokodil, deren Kopf auf den ersten Blick einander sehr ähneln. © massow-picture
Philipe Havlik, Zentrale Museumsentwicklung, erläuterte die Exponate in den Vitrinen, hier erklärt er den Unterschied zwischen einem 220 Millionen Jahre altem Schein-Krokodil und einem 165 Millionen Jahre altem Meereskrokodil, deren Kopf auf den ersten Blick einander sehr ähneln. © massow-picture

 

Hinzu kommen nach der Renovierung des Raumes weitere bisher noch nicht gezeigte Highlights: Ein Skelett des Fischsauriers Mixosaurus, die Schädel eines Meereskrokodils und eines Scheinkrokodils, ein Pflasterzahnsaurier aus der Trias von China, mehrere fossile Fische und Tintenfische und ein Schädel von Nothosaurus, der zu den größten seiner Art zählt.

Meereskrokodil,  © massow-picture
Meereskrokodil,
© massow-picture

Bei der Neugestaltung des Raumes wurde besonderes Augenmerk auf die Fortbewegungs-Mechanismen der unterschiedlichen Meeressaurier gelegt: während Mosa- und Ichthyosaurier sich durch eine schlängelnde Bewegung im Wasser fortbewegten, waren Plesiosaurier und Meeresschildkröten mit ihren großen Flossenpaddeln wahre „Unterwasserflieger“: Illustriert wird das auf Wandtafeln hinter dem jeweiligen Fossil.

Placodus gigas mit länglichem Körper. Fotoausschnitt  © Senckenberg, Tränkner (2)
Placodus gigas mit länglichem Körper. Fotoausschnitt © Senckenberg, Tränkner (2)

Während das „Geburtstagskind“, die Pflasterzahnechse Placodos gigas, ungepanzert war, spachtelförmige Frontzähne in Ober- und Unterkiefer und einen länglichen Rumpf besaß, der durch dicht stehende Rippen und Bauchrippen, sowie eine Kette rundlicher Hautverknöcherungen über den Wirbelfortsätzen versteift war, gab es eine zweite Gruppe Pflasterzahnechsen: Die vor rund 228 Millionen Jahre in den Meeren  lebende gepanzerte Cyamodontoidea.

Gepanzerte Pflasterstein-Echse. Sie sieht auf den ersten Blick einer Schildkröte ähnlich, Mit ihrem Basalt-Pflasterstein ähnlichen Zähnen, li, weidete sie vor 228 Millionen Jahren den Meeresgrund nach Muscheln und anderen Hartschalentieren ab, die sie zermalmte. © massow-picture
Gepanzerte Pflasterstein-Echse. Sie sieht auf den ersten Blick einer Schildkröte ähnlich, Mit ihrem Basalt-Pflasterstein ähnlichen Zähnen, li, weidete sie vor 228 Millionen Jahren den Meeresgrund nach Muscheln und anderen Hartschalentieren ab, die sie zermalmte. © massow-picture

„Der Rumpf der  Cyamodontoidea“, so Philipe Havlik, „ist gegenüber Placodos gigas kurz, breit und ähnlich wie bei Schildkröten von einem Panzer aus Knochenplatten umschlossen.“ Cyamodontoidea hatte praktisch keine Freßfeinde, da sie – allein von ihrem Panzer her – ungenießbar war. “ Namensgebend für die Pfalsterzahnechsen seien ihre schwarzen, an Basaltsteine erinnernden Backen- und Gaumenzähne, die eine dicke Schmelzschicht aufweisen, so Havlik. Man nennt sich auch „Nussknacker der Meere“, das sie dank ihrer kräftigen Kiefermuskulatur Muscheln und Brachiopoden aufknacken und zerquetschen konnten. Die Zähne der Pflasterzahnechsen wurden regelmäßig durch neue ersetzt, erfahren von einer der Tafeln. Dies wisse man, so Havlik, da immer wieder in den triassischen Meeresablagerungen Versteinerungen abgestoßener Zähne gefunden würden.

Originaler versteinerter Meeresboden, übersäht mit Muscheln- und anderen Schalen-/Krustentieren. Sie dienten dem "Nussknacker" der Meere als die Nahrung © massow-picture
Originaler versteinerter Meeresboden, übersäht mit Muscheln- und anderen Schalen-/Krustentieren. Sie dienten dem „Nussknacker“ der Meere als die Nahrung © massow-picture

Zur eigenen Nahrungsaufnahme weidete sie den Meeresboden nach Muscheln und anderen Schalentieren ab, die sie mit ihren basaltähnlichen Pflasterzähnen zermalmte. Ein bei Bauarbeiten gefundenes, zerbröseltes Stück versteinerter Meeresboden zu Zeiten Cyamodontoideas, hat Olaf Vogel wieder hergestellt und wird in der selben Vitrine wie Cyamodontoidea gezeigt.

Schon zur Einweihung 1970 erhielt der von Wilhelm Schäfer gestaltete Raum einen Architekturpreis und steht stellvertretend für ein neues Bewusstsein der Ausstellungsarchitektur, bei der grafische Elemente die Objekte ergänzen. Die Neugestaltung  wurde vom  Sohn des legendären Raumdesigners Herrmann Schäfer in enger Abstimmung mit Museumsleiter Dr. Bernd Herkner so behutsam durchgeführt, dass die originale Konzeption trotz der zahlreichen Modernisierungen erhalten werden konnte.  Neben dem Einbau neuer Vitrinen wurde auf energiesparende und objektschonende LED Beleuchtung aufgerüstet.

(v.l.) Designer Herrmann Schäfer, Museumsdirektor Dr. Bernd Herkner und Olaf Vogel, geowissenschaftler Präparator. Da sämtliche Exponate zuzüglich 10 Neuzugänge von Olaf Vogel aufbereitet wurden, heißt Raum 6 bei Senckenberg unter Kollegen nur noch der "Vogelraum".
(v.l.) Designer Herrmann Schäfer, Museumsdirektor Dr. Bernd Herkner und Olaf Vogel, geowissenschaftler Präparator. Da sämtliche Exponate zuzüglich 10 Neuzugängen von Olaf Vogel aufbereitet wurden, heißt Raum 6  unter Senckenberg-Kollegen nur noch der „Vogelraum“.

Wie schon vor rund 100 Jahren der Mäzen Arthur von Gwinner unterstützen auch heute Freunde und Förderer das Senckenberg Naturmuseum und finanzierten den Umbau des Meeressaurierraumes: Die Frankfurt-Trust Investment Gesellschaft mbH sowie die Datz-Stiftung. „Das Senckenberg Naturmuseum hat das Glück, dass es auf eine starke Solidarität der Frankfurter und ihre Unterstützung zählen kann. Diese Beständigkeit finde ich bewundernswert und hoffe, dass wir so auch den bevorstehenden Umbau des Museums stemmen können“, sagt Museumsleiter Dr. Bernd Herkner.

auge-in-auge-mit-natur250Das Senckenberg Naturmuseum hat in diesen Tagen den wunderbaren Museumsführer Auge in Auge mit der Natur herausgebracht, der Jung und Alt einen raschen, kundigen Überblick der  Ausstellungsbereiche, der Forschung und Geschichte des Naturmuseums  gibt.

 

Gespendet werden kann unter https://die-welt-baut-ihr-museum.de.

Diether v. Goddenthow (Rhein-Main.Eurokunst)

Senckenberg
Forschungsinstitut und Naturmuseum
Senckenberganlage 25
60325 Frankfurt

Senckenberg-Projekt will Museen und Besucher in Malawi, Georgien und Deutschland vernetzen

Cultural & Museum Centre Karonga in Malawi, Georgian National  Museum in Tiflis und Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt © senckenberg-museum
Cultural & Museum Centre Karonga in Malawi, Georgian National
Museum in Tiflis und Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt © senckenberg-museum
Hello Malawi und Georgien!
Neues Projekt will Museen und Museumsbesucher in Malawi, Georgien und Deutschland vernetzen

Frankfurt, den 16.10.2015. Migrationshintergrund? Alle auf der Welt lebenden Menschen sind Nachkommen von Auswanderern, die vor etwa 100.000 Jahren Afrika, die Wiege der Menschheit, verließen.

Das neue Projekt „Museum3 – Integration durch Interaktion“, eine Kooperation zwischen dem Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt am Main, dem Cultural & Museum Centre Karonga in Malawi und dem Georgian National Museum in Tiflis, greift diese Tatsache auf. Es soll das Wissen um die gemeinsame Herkunft, das gemeinsame Erbe und die Anfänge der Kulturen den Museumsbesuchern näher bringen und die drei Museen sowie deren Besucher untereinander vernetzen und ins Gespräch bringen. Über die Crowdfunding-Initiative „KulturMut“ der Aventis Foundation sammeln die Projektpartner noch bis 10. November 2015 unter www.startnext.com/museumhoch3 Spenden für die Realisierung des Vorhabens.

Was wäre, wenn Besucher des Senckenberg Naturmuseums in Frankfurt auch einen Blick in das Cultural & Museum Centre Karonga in Malawi und das Georgian National Museum in Tiflis werfen könnten? Ein neues Projekt soll das möglich machen und die drei Musen und ihre Besucher via Videokonferenzanlage miteinander verbinden. Über diese Plattform können sich die Menschen über tausende Kilometer hinweg persönlich, von Angesicht zu Angesicht austauschen. Doch das Projekt wird mehr als nur diese Verbindung bieten, denn der Austausch soll auch museumpädagogisch begleitet werden, um Gespräche anzuregen, Diskussionen zu fördern und zu moderieren.

Das 3,2 Millionen Jahre alte Vormenschen-Fossil  „Lucy“ gilt als einer der Beweise für die Out-of-Africa- These und die Erkenntnis, dass wir alle letztlich  Afrikaner sind. Foto Norbert Miguletz
Das 3,2 Millionen Jahre alte Vormenschen-Fossil
„Lucy“ gilt als einer der Beweise für die Out-of-Africa-
These und die Erkenntnis, dass wir alle letztlich
Afrikaner sind. Foto Norbert Miguletz

Die Erforschung des Ursprungs der Menschheit und ihrer Ausbreitung aus Afrika ist ein zentraler Aspekt der drei beteiligten Museen in Deutschland, Malawi und Georgien und verbindendes Gesprächsthema. In drei ersten gemeinsamen Workshops in den verschiedenen Ländern vernetzen sich die Mitarbeiter der Museen miteinander und sprechen über ihre eigenen Erfahrungen sowie die unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnisse der Besucher vor Ort, um ein Konzept zu erarbeiten. Helfen soll dabei auch eine interaktive Webseite zum Projekt, die auch den Besuchern offen steht.

„Wir beobachten zwei Entwicklungen in Museen weltweit“, sagt die Initiatorin des Projekts Anne Marie Rahn und erläutert: „Museen werden einerseits zunehmend für gesellschaftliche Diskurse genutzt, oft aber regional begrenzt. Andererseits gibt es immer mehr neue Medien in  Museen. Wir wollen beide Elemente verknüpfen. So kann eine einzigartige Interaktion, eine Wissensvermehrung und die Bildung eines differenzierten und vielschichtigen Bilds der verschiedenen Gesellschaften entstehen.“ Über die Crowdfunding-Initiative „KulturMut“ der Aventis Foundation stellen die Projektpartner auf www.startnext.com/museumhoch3 u.a. in einem Video das Projekt vor und sammeln vom 12.10. bis 10.11. Spenden für die Realisierung der ersten Schritte des Vorhabens, die Umsetzung der Workshops sowie der Website.

Mit der Durchführung des Projekts wollen die beteiligten Museen Brücken bauen und den Austausch zwischen Personen aus ganz verschiedenen gesellschaftlichen und regionalen Umfeldern ermöglichen. Was verbindet uns mit Menschen in anderen Teilen der Welt? Was bewegt sie in ihrem Alltag? Wofür stehen Museen dort und wie werden sie als öffentliche Einrichtungen genutzt? Und schaffen es Museen mit ihren Ausstellungen am Puls der Zeit zu bleiben? Welche Geschichte(n) stellen sie dar? Diese und viele weitere Fragen greift das internationale Projekt „Museum3  Integration durch Interaktion“ auf. So kann ein Bewusstsein für das entstehen, was Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern miteinander verbindet – und nicht für das, was sie trennt.

KulturMut ist eine öffentliche Initiative, die vor einigen Jahren durch Startnext und die Aventis Foundation ins Leben gerufen wurde um eine transparente und partizipative Form der Kulturförderung zu ermöglichen. Bei dieser können sich Kulturschaffende, Studenten und Absolventen mit ihren Projekten um eine Förderung durch Bürgerinnen und Bürger und die Aventis Foundation bewerben. Jede Stimme kann für den Erfolg einer Initiative entscheidend sein. Alle Projekte, die beim Crowdfunding am erfolgreichsten waren, ihren gewünschten Betrag jedoch knapp verpasst haben, erhalten den noch fehlenden Betrag von der Aventis Foundation als Preisgeld – je nach Rangfolge der Projekte, bis das Budget aufgebraucht ist. Wo am Ende durch Crowdfunding und Preisgeld nicht der volle Betrag erreicht wurde, fließen die Beiträge wieder an die Unterstützer zurück. Weiter Informationen unter https://www.startnext.com/pages/kulturmut.

Kontakt:
Anne Marie Rahn
Projektleitung
„Gemeinsam Natur erleben – interkulturellen Austausch nachhaltig gestalten“ & „Natur, Kultur, Architektur – für interkulturellen Austausch“
Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum
Tel: 069 – 7542 – 1390
mrahn@senckenberg.de

Naturhistorisches Museum

mainzer_museumsnacht31.5.15Das Naturhistorische Museum Mainz hat sich verpflichtet, durch das Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln von „Objekten“ zur Erd- und Lebensgeschichte von Rheinland-Pfalz (Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz) das naturwissenschaftliche Erbe der Region zu bewahren und an nachkommende Generationen weiterzugeben. Ergänzt werden die Exponate des modernen regionalen Sammlungsansatzes durch die nach dem Krieg noch vorhandenen historisch-enzyklopädischen Bestände. Heute umfasst die wissenschaftliche Sammlung des Hauses eine Gesamtzahl von etwa 1,5 Millionen Objekten. Damit stellt das Naturhistorische Museum Mainz der Wissenschaft eine bedeutende Forschungsinfrastruktur zur Verfügung, die von vielen Institutionen weltweit genutzt wird.

Schwerpunkte der Sammlungen und Forschung sind:
Zoologie
Botanik
Fossilien
Gesteine
Mineralien

Veranstaltungen und Museumspädagogik ergänzen das breite Spektrum. Das Café Forster lädt nicht nur zum Austausch, sondern auch zum (vegetarischen) Mittagstisch ein.

Seit 2010 ist das Naturhistorische Museum Mitglied in der Mainzer Wissenschaftsallianz.

Öffnungszeiten:
Di: 10 – 20 Uhr
Mi: 10 – 14 Uhr
Do-So: 10 – 17 Uhr
Mo: geschlossen!

Naturhistorisches Museum
Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz
Mitternacht/Reichklarastraße 10
55116 Mainz
Telefon: 0 61 31/12 26 46
Telefax: 0 61 31/12 29 75
naturhistorisches.museum@stadt.mainz.de
www.naturhistorisches-museum.mainz.de

Landesmuseum Wiesbaden

© Landesmuseum Aktuelle Ausstellungen im Landesmuseum Wiesbaden, dem Ort für Kunst, Naturwissenschaft, Forschung und Events
© Landesmuseum Aktuelle Ausstellungen im Landesmuseum Wiesbaden, dem Ort für Kunst, Naturwissenschaft, Forschung und Events

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Öffnungszeiten:
Di 10.00 bis 20.00 Uhr, Mi 10.00 bis 17.00 Uhr, Do 10.00 bis 20.00 Uhr, Fr – So und an Feiertagen: 10.00 bis 17.00 Uhr.
1.Jan, 24, 25 und 31 Dez geschlossen.
Anschrift:
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
Fon 0611 ⁄ 335 2250
Fax 0611 ⁄ 335 2192
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Das Hessische Landesmuseum Wiesbaden

Vor rund 100 Jahren durch bürgerliches Engagement mit der naturwissenschaftlichen Sammlung Johann Isaac Freiherr von Gernings als Grundstock gegründet, zeigt das Hessische Landesmuseum Wiesbaden nach Zeiten von Umstrukturierungen in den 90er Jahren und Umgestaltung heute die beiden zentralen Bereiche: Kunstsammlungen aus verschiedenen Jahrhunderten sowie eine der weltweit bedeutendsten naturwissenschaftlichen Sammlungen. Darüber hinaus forscht das Museum wissenschaftlich auf unterschiedlichen Ebenen, berät bei Fragen zu Gemälden, Sammlungen und zur Flora und Fauna der Region. Darüber hinaus kann nach vorheriger Terminvereinbarung die Präsenz-Bibliotheken der Kunst- und Naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden für Recherchen genutzt werden.

In den eigenen Werkstätten werden Gemälderestaurierung, Papierrestaurierung, Präparationen, Fotoarbeiten und vieles andere geleistet.

Kunstsammlungen:

© Museum Wiesbaden
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Alte Meister (in Themenräume nach Gattungen mit Positionen zur Gegenwartskunst)

Klassische Moderne (Jawlensky-Sammlung, Deutscher Expressionismus und die Sammlung Hanna Bekker vom Rath, Konstruktive Positionen)

© Museum Wiesbaden
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Moderne und Gegenwart (Internationale Kunst seit den 1960er Jahren u.a.: K. O. Götz über Gerhard Hoehme bis Mark Rothko und Ad Reinhardt.Georg Baselitz, Jörg Immendorff und Gerhard Richter, sowie Arbeiten von Joseph Beuys, Nam June Paik, Wolf Vostell und Dieter Roth)

Naturwissenschaftliche Sammlungen:

© Museum Wiesbaden
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Geologische Sammlung: Gesteine des Taunus, Westerwaldes und des Hunsrücks sind ebenso wie der Lahnmarmor Villmars Bestandteil der Sammlung

Mineralogische Sammlung: Neben der nach Brauns angelegten Schausammlung stehen überwiegend regionale Mineralien Nassaus zur Verfügung

Erdgeschichtliche Sammlung: Fossilien des Taunus-Devons, des Tertiärs des Mainzer Beckens und der eiszeitlichen Mosbacher Sande zeugen von einer bewegten. Vergangenheit

Botanische Sammlung: Zu den ältesten Sammlungen der Region zählen die Flechten-, Blüten-, Farn- und Moossammlungen, die nicht nur Klimageschichte speichern.

© museum Wiesbaden
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Zoologische Sammlung:  Die weltumspannenden Vogel- und Schmetterlings-Sammlungen dokumentieren großes Interesse und spannende Forschungsreisen.

Völkerkundliche Sammlung: Historische Sammlungen aus den ehemaligen Kolonien, aber auch aus Amazonien und Neuguinea werden noch immer ergänzt und bewundert.

(Texte: Sammlungen Museum Wiesbaden)

Forschung:

Provenienzforschung: Die zwischen 1933 und 1945 in die Sammlungen gelangten Kunstwerke werden auf ihre Provenienz hin geprüft, nämlich abgeklärt, ob sich womöglich Kulturgegenstände darunter befinden, die während des Nationalsozialismus nach Enteignung dem Museum angeboten und erworben worden waren. Zwei Gemälde von Gennaro Creco konnten erfolgreich restituiert und danach vom Museum – unterstützt durch die Freunde des Museums und der Aktion Wiesbaden schafft die Wende schaffen – angekauft werden.

Werkverzeichnisse: Erarbeitung mehrerer Werkverzeichnisse von Künstlerinnen und Künstlern des 20. Jahrhunderts

Archive und Nachlassbetreuung: Aufarbeitung und wissenschaftliche Zuordnung und Nachlassbetreuung von Sammlung sowie deren Ankäufen, wie zuletzt der Ankauf der Sammlung des bedeutenden russischen Malers Eduard Steinberg.

und anderes

Öffnungszeiten:
Di 10.00 bis 20.00 Uhr, Mi 10.00 bis 17.00 Uhr, Do 10.00 bis 20.00 Uhr, Fr – So und an Feiertagen: 10.00 bis 17.00 Uhr.

1.Jan, 24, 25 und 31 Dez geschlossen.

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Werden Sie Mitglied bei „Freunde der Kunst im Museum Wiesbaden e.V.“ und unterstützen Sie mir Ihrem Jahresbeitrag von zZ. 50 Euro/Jahr die Arbeit des Museums. Mitglieder genießen viele Vorteile und kostenfreien Eintritt.

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