Kategorie-Archiv: MVB Mainzer Volksbank Forum

Verleihung des 27. Mainzer Kunstpreises- Eisenturm 2017 und Ausstellungseröffnung „Die Gedanken sind frei“ im MVB-Forum Mainz

v.li.n.r.:Dietmar Gross, Vorsitzender des Kunstvereins Eisenturm e.V., Ingrid Sonntag Ramirez Ponce, 2. Preis für „Eva die Erkenntnis“ ,  Thomas Bühler 1. Preis für „Trojanische Freiheit“ . Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank. Foto: Diether v. Goddenthow
v.li.n.r.:Dietmar Gross, Vorsitzender des Kunstvereins Eisenturm e.V., Ingrid Sonntag Ramirez Ponce, 2. Preis für „Eva die Erkenntnis“ , Thomas Bühler 1. Preis für „Trojanische Freiheit“ . Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank. Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Gedanken sind frei“ so lautete das diesjährige Thema  zum 27. Mainzer Kunstpreis, der  am 2. November 2017 im MVB-Forum der Mainzer Volksbank in Mainz feierlich verliehen wurde:  Der erste Preis ging an Thomas Bühler für sein Werk „Trojanische Freiheit“, den zweiten Preis erhielt INK Sonntag-Ramirez Ponce für ihr Werk „Eva – die Erkenntnis“, und der Preis wurde Thorsten Böhm für sein Bild „Imprisoned Minds“ zuerkannt.

Der mit insgesamt 10 000 Euro dotierte Mainzer Kunstpreis wird von der Mainzer Volksbank gesponsert und vom Kunstverein Eisenturm Mainz e.V. in Gedenken an Hans-Jürgen Imiela ausgerichtet. Das vorgegebene Thema lautete in diesem Jahr „Die Gedanken sind frei“, wobei es hintergründig um die Fragen ging, ob die Gedanken momentan wirklich frei sind, ob unsere Gesellschaft, unsere Kultur, unsere Demokratie stark genug ist, die Freiheit des Denkens (die Meinungsfreiheit) zu gewährleisten. Kann die Kunst entsprechende Denkanstöße bieten, etwa gerade durch die Pluralität ihrer Ausdrucksformen? Die Arbeiten sollten als Zeichnung ausgeführt werden und eine maximale Größe, einschließlich Rahmen, von 150 x 150 cm nicht überschreiten.

In seinen Begrüßungsworten hob der Vorstandsvorsitzende der Mainzer Volksbank, Uwe Abel, die Bedeutung der Kunst als gesellschaftliches Korrektiv hervor und betonte: „Wir freuen uns auf diese Ausstellung und danken dem Kunstverein Eisenturm für diese, wie auch die vielen bisherigen großartigen Ausstellungen in unseren Räumen.“

Der bekannte freie Maler Dietmar Gross, Vorsitzender des Kunstvereins Eisenturm, dankte in seinem Grußwort der Stifterin des Mainzer Kunstpreises, der Mainzer Volksbank, dafür, dass diese die Preisvergabe seit über 27 Jahre ermögliche, wodurch der Mainzer Kunstpreis – auch über Mainzer Grenzen hinweg – inzwischen einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht habe.
Auch in diesem Jahr zeugten über 350 Bewerbungen aus ganz Deutschland vom bundesweit hohen Renommee, so Dietmar Gross.
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Bevor die Sieger gekürt wurden, nannte der Kunstvereinsvorsitzende alle in diesem Jahr in die engere Auswahl gelangten und im MVB-Forum mit ihren Werken vertretenen Künstlerinnen und Künstler und bat diese nach vorne.

Anschließend übergaben Dietmar Gross und Uwe Abel gemeinsam die drei Preise: Thomas Bühler erhielt 5.000 Euro, Ink Sonntag-Ramirez Ponce 3.000 Euro und Thorsten Böhm – nicht anwesend – 2.000 Euro.

Super Laudatio von Kulturwissenschaftlerin Dr. Nicole Nieraad-Schalke. Foto: Diether v. Goddenthow
Super Laudatio von Kulturwissenschaftlerin Dr. Nicole Nieraad-Schalke. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Nicole Nieraad-Schalke lud bei ihrer anschließenden Laudatio das anwesende Publikum zunächst zu einem fulminanten gedanklichen Rundgang durch die Ausstellung ein, bevor sie äußerst gekonnt die preiswürdigen inhaltlichen und technischen Aspekte der Siegerwerke auf den Punkt brachte.

 

 

 

Dritter Platz für „Imprisoned Minds“

„Imprisoned Minds“  von Thorsten Böhm
„Imprisoned Minds“ von Thorsten Böhm

Beim großformatigen Mischtechnik-Werk „Imprisoned Minds“ für den dritten Preis des Hamburger Künstlers Thorsten Böhm sorgten Fineliner und Schraffur mit dem feinen Airbrush-Farbstaub für „bestechend realistische Effekte“, die aber durch den Kollage-Eindruck bewusst wieder durchbrochen würden, wodurch „ein zeitgemäßes Frauenporträt voller Intensität, voller Kraft und auch voller Widersprüchlichkeit“ entstünde, so Dr. Nicole Nieraad-Schalke. Ein harter spitzer Stacheldrahtkranz, Symbol der Unterdrückung und Unfreiheit, drücke sich schmerzhaft auf den Kopf der Porträtierten und werfe für uns Betrachter zahlreiche Fragen auf, etwa, wo Stacheldraht die wahre Selbstbestimmung behindere, wo brutale Eingrenzung das Ausleben von Kreativität und Persönlichkeit ersticke und durch was Mut, Freiheit und Frieden in mir persönlich gedämmt würden. Dabei läge die Parallele zur Dornenkrone Jesu, biblisches Symbol für Sünde und Trennung von Gott, aber auch für die Entscheidung für einen freien Willen, auf der Hand, erläuterte die Laudatorin.

Zweiter Platz für „Eva die Erkenntnis“

„Eva die Erkenntnis“ Ingrid Sonntag Ramirez Ponce
„Eva die Erkenntnis“ Ingrid Sonntag Ramirez Ponce

In der Arbeit „Eva die Erkenntnis“ von Ingrid Sonntag Ramirez Ponce, der hessisch-sprechenden Trägerin des Zweiten Mainzer Kunstpreises, sei meisterhaft gelungen, „jedes skeptische Runzeln, jede begrenzende Hautpartie, ja den Schattenwurf eines Haares fotorealistisch einzufangen“, so Dr. Nicole Nieraad-Schalke. Unsere Blicke verfingen sich im erstaunlichen Detailreichtum der porträtierten Eva. Die Schönheit ihrer Zeichnung nähme uns Betrachter gefangen und raube den Atem. „Gleichzeitig lädt die Arbeit ein, universale Symboliken zu entschlüsseln und tieferliegende Wahrheiten zu erkennen“, so die Laudatorin. Verführerische Sinnlichkeit wäre in der Zeichnung allgegenwärtig, wobei jedoch offen bliebe, „ wer oder was verführt: Der verlockend baumelnde Apfel? Eva mit nackter Schulter, funkelndem Ohrring und korrekten Haar? Oder der mysteriöse Schattenwerfer, der Evas Aufmerksamkeit derart fesselt?“, konstatiert die Laudatorin.
Auf einer tieferen Ebene werde in dieser bildlich dargestellten Bibelstelle deutlich, dass Menschen keine programmierbaren unschuldigen Roboter seien, sondern eben einen freien Willen besäßen und sich zwischen Gut und Böse entscheiden könnten, wobei sich in Evas Blick Skepsis spiegelten, „aber auch reifende Erkenntnis darüber, dass schon diese Wahlmöglichkeit den Weg zu einem eigenverantwortlichem Leben freimacht und so zu tatsächlicher Freiheit führt“, so Dr. Nicole Nieraad-Schalke. Für diese Erkenntnis müsse die Dame noch nicht einmal in den Apfel hineinbeißen.

Erster Platz „Trojanische Freiheit“

„Trojanische Freiheit“  Thomas Bühler
„Trojanische Freiheit“ Thomas Bühler

Über den Apfel, „der“ schon in der griechischen Mythologie der schönsten der drei Göttinnen Hera, Athene oder Aphrodite überreicht werden sollte und woraus infolge des Streites darüber der trojanische Krieg entbrannte, gelang Dr. Nicole Nieraad-Schalke eine originelle Überleitung zum Sieger-Werk „Trojanische Freiheit“ von Thomas Bühler.
Mit virtuosem Bleistiftstrich und gesellschaftskritischer Symbolik habe der Berliner die trojanische Freiheit auf Karton gebannt in einem Stil, „der dem fantastischen Realismus zugeordnet werden könnte“, so die Laudatorin. Zunächst entdeckten wir Betrachter „eine Art dirigierte Zirkusparade, die an der geöffneten Berliner Mauer und einem DDR-Wachturm vorbeifährt“. Diese Parade ähnelte jedoch sehr stark einer Kriegsparade in deren Mittelpunkt ein eintechnisiertes Trojanisches Pferd dominiere, „getarnt hinter vermeintlich harmlosen Elementen westlicher Kultur: Micky Mouse, Donald Duck oder Pinocchio. Ein „gar tierartiges Ungeheuer in Polizeiuniform“ hielte „das Konfliktpotential in Schach, während daneben ein in Ketten gelegter Berliner Bär für Freiheit demonstriert“, so die Laudatorin. Der lohnende mikroskopische Blick auf’s Werk gäbe uns Rätsel auf, „vor allem die Frage, auf welcher Seite der Mauer – räumlich und symbolisch – wir uns hier eigentlich befinden“, so Dr. Nicole Nieraad-Schalke.

Dem Berliner Thomas Bühler gelänge es, „mit seiner hervorragenden Technik und die ausdrucksstarken Symbole trefflich in uns Betrachtern die Freude am Entschlüsseln zu wecken, und uns damit in eine tiefe, inhaltliche Diskussion über vermeintliche und echte Freiheit zu führen“, so die Laudatorin. Wie aktuell die von Thomas Bühler gewählte Thematik sei, „offenbarte die allgegenwärtige Überwachung während des Einheitsfestes hier in Mainz vor vier Wochen. Aus all diesen Gründen gratulieren wir Thomas Bühler ganz herzlich zu seinem überaus verdienten ersten Platz.“, so Dr. Nicole Nieraad-Schalke.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Die Ausstellung „Die Gedanken sind frei“ im MVB-Forum der Mainzer Volksbank, Neubrunnenstr. 2 in Mainz, ist noch bis Freitag, 12.01.2018, montags bis freitags von 9:00 bis 18:00 Uhr, zu sehen.

Faszination Mittelrhein – Adreas Bruchhäuser zeigt Werke im Forum der Mainzer Volksbank (MVB)

Zum Auftakt der fünfwöchigen Ausstellung „MITTELRHEIN – Zeitlose Malerei einer zauberhaften Landschaft“ des Künstlers Andreas Bruchhäuser kamen zahlreiche Gäste in das MVB-Forum nach Mainz. MVB-Direktor für die Region Mainz, Guido Behrendt, betonte an diesem Donnerstagabend die Bedeutung von Kunst und Heimat, die durch Andreas Bruchhäuser in zeitgemäß klassischer Malerei Vollendung findet: „Claude Monet sagte einst, dass die Aufgabe eines Künstlers darin besteht, das darzustellen, was sich zwischen dem Objekt und dem Künstler befindet, nämlich die Schönheit der Atmosphäre. Bei Andreas Bruchhäuser sieht man, dass es nicht nur seine Aufgabe, sondern seine Passion ist, uns diese besondere Atmosphäre des Mittelrheins in seinen Bildern zu zeigen“, so Behrendt über die Werke des Künstlers.

Nichts passiert zufällig
Utz Heinzelmann führte die Gäste in die Welt von hauptsächlich in Pastell gemalten Motiven ein. Auch er betonte die besondere Atmosphäre, die Andreas Bruchhäuser durch Farben und Intuition beim Malen erzeugt. Man erkennt in den zahlreichen Facetten und Farben der Bilder, dass nicht im Atelier gemalt wurde, sondern vor Ort und im Moment, den die Bilder eingefangen haben.

Der in Koblenz lebende Künstler liebt den Rhein und seine zahlreichen Motive, was in jedem ausgestellten Bild zu sehen ist. Ob der verwunschen im Nebel liegende Mäuseturm bei Bingen, die über Braubach thronende und von Wäldern umgebene Marksburg oder die unter engelsflügelähnlichen Wolken liegende Festung Ehrenbreitstein bei Nacht: Die Bilder zeigen bekannte Motive, ohne den Anspruch auf hundertprozentige Genauigkeit zu legen.

Es wird die besondere Fähigkeit des Künstlers deutlich, mit dem Auftragen von Farbe die Illusion von Licht und Stimmung zu schaffen. „Bei Pastell passiert nichts zufällig“, betont Andreas Bruchhäuser mit Blick auf seine Bilder. „Anders als bei zum Beispiel Aquarell, wo interessante Strukturen beim Malen entstehen, muss bei Pastell jeder Strich bewusst gesetzt werden.“ Und so fällt auf, dass oft wenige, gut platzierte Punkte in einem Bild beim Betrachter die Illusion von klaren, realistischen Eindrücken erzeugen.

 

Personen auf Gruppenbild von links nach rechts: MVB-Vorstandsmitglied Herbert Kohlberg, Laudator Utz Heizelmann, Verlagsleiterin Dr. Annette Nünnerich-Asmus, Künstler Andreas Bruchhäuser und MVB-Direktor für die Region Mainz, Guido Behrendt
Personen auf Gruppenbild von links nach rechts: MVB-Vorstandsmitglied Herbert Kohlberg, Laudator Utz Heizelmann, Verlagsleiterin Dr. Annette Nünnerich-Asmus, Künstler Andreas Bruchhäuser und MVB-Direktor für die Region Mainz, Guido Behrendt

Werke aus zehn Jahren machen Lust auf mehr
So zeigt die Ausstellung im MVB-Forum eine Auswahl von Rheinmotiven, aber auch vereinzelt Portraits und informelle Kunst, die auf die Schule Bruchhäusers bei Karl Otto Götz und Rissa (Karin Götz) hinweisen. Insgesamt 38 Werke zeigt der Künstler vom 10. März bis zum 13. April im MVB-Forum und macht damit Appetit auf sein neues Buch, welches sich ebenfalls dem für ihn so reizvollen Thema Mittelrhein widmet. Das Buch, erschienen im Verlag Nünnerich-Asmus, wurde ebenfalls an diesem Abend von Andreas Bruchhäuser und der Verlagsleiterin Dr. Annette Nünnerich-Asmus vorgestellt und ist ab sofort im Handel erhältlich.

Infos zum Buch
IMG_8420-mVerlag: Nünnerich-Asmus;
Auflage: 1 (1. März 2017)
ISBN-10: 3945751683
ISBN-13: 978-3945751688

„Stadtlandschaften“ – große Retrospektive des Werkes von Guido Ludes in Mainzer Volksbank

Uwe Abel, Vorsitzender des Vorstandes der MVB, begrüßt die Gäste im MVB-Forum zur Retrospektive des Werkes von Guido Ludes Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Uwe Abel, Vorsitzender des Vorstandes der MVB, begrüßt die Gäste im MVB-Forum zur Retrospektive des Werkes von Guido Ludes Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

So ieine überwältigende Resonanz hätte die Mainzer Volksbank nicht erwartet, als sie die Ausstellung „Stadtlandschaften“ zu Ehren von Guido Ludes gemeinsam mit dem Rotary Club Mainz 50 plante. Gut 200 Kunstinteressenten kamen zur gestrigen Vernissage der dreiwöchigen Ausstellung in das MVB-Forum. Guido Ludes war 2013 im Alter von 64 Jahren viel zu früh verstorben.
Nach der Begrüßung und einleitenden Worten durch Uwe Abel, Vorsitzender des Vorstandes der MVB, und Peter Krawietz, Präsident des Rotary Club Mainz 50 Nord führte der Historiker Professor Dr. Matthias Müller von der Universität Mainz aus kunsthistorischer Perspektive in das Werk von Guido Ludes ein.

Die Retrospektive wird veranstaltet und gefördert durch den Rotary Club Mainz 50 Nord zu Ehren ihres verstorbenen Mitgliedes. Zur Ausstellung erscheint ein dazugehöriger Katalog.

 

Der Blick in die Ferne
Das große Interesse von Guido Ludes an fremden Ländern und Kulturen ist in seinen ausgestellten Werken deutlich zu sehen. Den Bildern von Städten wie Venedig, New York, Berlin oder dem heimatlichen Mainz sind Bilder von Landschaften gegenübergestellt, die den geographischen Bogen von Australien über Afrika-Europa-Amerika bis in die Südsee spannen.

Die Ausstellung zeigt ausgewählte Arbeiten zu den Themen „Stadt“ und „Landschaft“, mit denen sich Guido Ludes in der für ihn charakteristischen dynamisch intensiven Zeichen- und Malweise und in verschiedenen künstlerischen Techniken auseinandergesetzt hat. Das immer wieder „Sich-Neu-Einstellen“ auf einen anderen Kulturkreis lässt sich in eindrücklicher Weise an den gezeigten Expansion ablesen.

Bedeutsame Schaffensperiode
Guido Ludes wurde 1949 in Saarburg/Rheinland-Pfalz geboren. Nach Grafikdesign- und Kunstpädagogik/Kunstgeschichte-Studium lehrte er als Professor für „Künstlerische Grafik“ ab 1994 an der Hochschule RheinMain Wiesbaden. Sein herausragendes künstlerisches Schaffen wurde in zahlreichen Ausstellungen dokumentiert.
Eine Vielzahl an nationalen und internationalen Auszeichnungen, Publikationen, Vorträgen, Kunst-am-Bau-Projekten, art-Consulting und Stipendien zeugen von der Entwicklung und Bedeutung seines Schaffens.

Ausstellung „Stadtlandschaften“ vom 2.11.2016 bis 18.11.2016 geöffnet.

Ort:
MVB-Forum in der Mainzer Volksbank eG, Neubrunnenstrasse 2,
55116 Mainz
www.mvb.de

KÜNSTLER AUS GANZ DEUTSCHLAND SEHEN RHEINHESSEN – Ausstellung im Forum der Mainzer Volksbank bis zum 26. August 2016

Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der MVB, begrüßt die rund 200 Gäste zum überregionalen Künstler-Symposium Rheinhessen. Foto: © massow-picture
Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der MVB, begrüßt die rund 200 Gäste zum überregionalen Künstler-Symposium Rheinhessen. Foto: © massow-picture

Ein besonderes Geschenk zum rheinhessischen Jubiläum. Die Mainzer Volksbank (MVB) und der Kunstverein Eisenturm Mainz machten der Region Rheinhessen zum 200-jährigen Jubiläum schon 15 Tage vor dem eigentlichen Festakt ein ganz besonderes Geschenk.

Mit der Ausstellung „Das Rheinhessen-Symposium“ zeigt die MVB für die kommenden neun Wochen Kunstwerke von 16 überregionalen Künstlerinnen und Künstlern, die Rheinhessen auf Ihre ganz eigene Art interpretiert haben. Rund 200 Gäste sind zur Ausstellungseröffnung ins MVB-Forum nach Mainz gekommen und konnten die ersten Blicke auf die imposante Kunstausstellung werfen. Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der MVB, freute sich über die zahlreichen Besucher und beschrieb das einzigartige Geschenk an Rheinhessen mit ebenso freudigen Worten: „Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig und eindrucksvoll Rheinhessen sein kann. Sie macht die Region erfahrbar und deshalb freue ich mich, dass die MVB ein so inspirierendes und kreatives Geschenk machen kann.“

© mvb-bank
© mvb-bank

Auch Dietmar Gross, Vorsitzender des Kunstverein Eisenturm Mainz und Kurator der Ausstellung, ist begeistert über die Qualität und Vielfalt der Ausstellung: „Ein Gesamtkunstwerk aus unterschiedlichen gestalterischen Positionen, die in ihrer Vielschichtigkeit und Ambivalenz das Selbstverständnis dieses Landstriches transparent machen. Den Künstlern gilt mein Dank, denn dieses Projekt wäre ohne sie nie möglich gewesen.“ 13 Künstler waren anwesend. Dietmar Gross stellte sie kurz vor und bat sie nach vorne zu kommen (siehe letztes Bild, unten).

Kunsthistoriker Dr. Otto Martin-Foto: © massow-picture
Kunsthistoriker Dr. Otto Martin-Foto: © massow-picture

Der bekannte Kunsthistoriker Dr. Otto Martin führte anschließend die anwesenden Gäste  in die künstlerischen Interpretationen der gezeigten Werke ein. Er machte dabei sehr kenntnisreich und auf ganz unterschiedliche Art und Weise deutlich, wie die Mentalität der in Rheinhessen lebenden Menschen und ihre Haltung ihrer Heimat gegenüber in den Kunstwerken sinnlich erfahrbar gemacht wurden. „Schaut man sich die Werke der 16 Künstlerinnen und Künstler an, so erkennt man die Einzigartigkeit unserer Region, die in jedem Werk auf ganz eigene Art und Weise ihre Bedeutung gefunden hat. Ob landschaftlich, kulturell oder menschlich – Rheinhessen ist mehr als ein Name oder eine Region. Es ist ein Gefühl, eine Stimmung sowie ein Ausdruck und Eindruck zugleich. Jeder, der hier lebt oder zu Gast ist, spürt das.

Heike Negenborn: Blick vom Wißberg Foto: © massow-picture
Heike Negenborn: Blick vom Wißberg Foto: © massow-picture

„Heike Negenborn hat ihre Beiträge am Wißberg angesiedelt, einer für die rheinhessische Hügellandschaft typische Erhebung zwischen Sprendlingen, St. Johann und Wolfsheim. In beiden Bilder verbindet Negenborn Himmel und Erde miteinander, um ihre ästhetische Verklammerung aufzuzeigen. Wolken dominieren. Sie wirken beinahe bedrohlich (…)“

Felix Roth Felder bei Badenheim  Foto: © massow-picture
Felix Roth Felder bei Badenheim Foto: © massow-picture

„Licht und Dynamik prägen Felix Roths Blick auf die „Felder von Badenheim“, einer Weinbaugemeinde östlich von Bad Kreuznach. Roth führt dem Betrachter ein farbiges Panorama vor Augen. Weinberg inklusive. Er ist ein moderner Landschaftsmaler mit Hang zur ‚Überraschung‘ (…)“

Ohne Menschen kommt Susanne Mull aus. Sie unterstreicht den Aspekt der „technischen Landwirtschaft“, indem sie einen teilautomatisierten Vollernter mit Flutlicht-Scheinwerfern, von hinten kommend, sogar nachts durch die  Rebreihen „pflügen“ lässt (…)

Marc Taschowsky. Köpfe Foto: © massow-picture
Marc Taschowsky. Köpfe Foto: © massow-picture

„Taschowsky bleibt bei seinen Köpfen nahe am Original. Der Betrachter soll nicht lange grübeln müssen, um wen es sich auf den Bildern handelt. Farblich gestaltet er die Köpfe nach eigenem Belieben, also frei. Er steht damit in der Tradition der Pop-Art-Malerei (…)“

 

Impulswoche in Rheinhessen

Im Sommer 2015 wurden 15 Künstler zu einer Impulswoche nach Rheinhessen eingeladen, um der Identität der Region nachzuspüren und die Eindrücke in Kunstwerke zu bannen. Die Werke des sechzehnten Künstlers, Guido Ludes, werden post mortem ausgestellt. Er verstarb im Jahr 2014, beeindruckt aber noch heute durch seine imposanten Werke zu Rheinhessen.

Die Ausstellung wurde am 23. Juni 2016 offiziell eröffnet
Sie ist noch bis zum 26. August  im MVB-Forum, Neubrunnenstraße 2, 55116 Mainz, zu sehen: Von Montag bis Freitag, 9:00 bis 18:00 Uhr, können die Werke von Andreas Mattern, Bern Koblischeck, Dagmar C. Ropertz, Felix Roth, Heike Negenborn, Marc Taschowsky, Martin Kosa, Michael Apitz, Philipp H. Steiner, Ralf Scherfose, Susanne Maurer, Sven Schalenberg, Susanne Mull, Sebastian Walter-Lilienfein, Karol Rousin und Guido Ludes (†) in Augenschein genommen werden.

Neben Dietmar Groß, Dr. Otto Martin waren 13 Künstler bei der Eröffnung anwesend: Andreas Mattern, Bern Koblischeck, Dagmar C. Ropertz, Felix Roth, Heike Negenborn, Marc Taschowsky, Martin Kosa, Michael Apitz, Philipp H. Steiner, Ralf Scherfose, Susanne Maurer, Sven Schalenberg, Susanne Mull, Sebastian Walter-Lilienfein, Karol Rousin.  Foto: © massow-picture
Neben Dietmar Groß, Dr. Otto Martin waren 13 Künstler bei der Eröffnung anwesend: Andreas Mattern, Bern Koblischeck, Dagmar C. Ropertz, Felix Roth, Heike Negenborn, Marc Taschowsky, Martin Kosa, Michael Apitz, Philipp H. Steiner, Ralf Scherfose, Susanne Maurer, Sven Schalenberg, Susanne Mull, Sebastian Walter-Lilienfein, Karol Rousin. Foto: © massow-picture