Kategorie-Archiv: Museum Wiesbaden

Farbe satt! Ernst Wilhelm Nay. Ein Maler kehrt zurück – November-Programm im Museum Wiesbaden am 5.11.22 freier Eintritt

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Im November erwarten im Landesmuseum Wiesbaden die Besucher neben den Sammlungspräsentationen und dauerhaften Künstlerräumen vier Sonderausstellungsformate.

Die umfassende Ernst Wilhelm Nay — Retrospektive präsentiert einen der bedeutendsten Farbmaler des 20. Jahrhunderts und überzeugt die Besucher mit seinen kraftvollen, farbintensiven und dynamischen Bildern. Nay verbindet in seiner Malerei den figürlichen Expressionismus mit der gestischen Abstraktion der Nachkriegsmoderne.

Intervention Archipele — Krause/Schmidt/Toyoda in der Kunstsammlung stellt Arbeiten von drei zeitgenössischen Künstlern in einen Dialog — Masanori Toyoda, Jürgen Krause und Jan Schmidt präsentieren neue Arbeiten.

Besonders interessant ist auch die Studienausstellung Käfer — Kritze, kratze! in der Naturhistorischen Abteilung und auch die Sonderausstellung Vom Wert des Wassers — Alles im Fluss? mit ihren vielen Mitmachstationen für die ganze Familie.

Zudem bietet das Museum Wiesbaden am ersten Samstag im Monat, also am 5.11.2022, freien Eintritt und Führungen, Workshops und Spiele für Geflüchtete aus der Ukraine an. Ermöglicht haben das wieder die Freunde des Museums Wiesbaden e.V. mit ihrer Unterstützung.

Das komplette Programm findet man im Veranstaltungskalender
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2,
65185 Wiesbaden
https://museum-wiesbaden.de/

Wohin gehört der Mensch, zur Natur oder zur Kultur? Große Retrospektive des bedeutendsten Wegbereiter der Deutschen Moderne Ernst Wilhelm Nay im Museum Wiesbaden ab 16.09.2022

"Der frühe Nay und der späte Nay – Museum Wiesbaden zeigt Retrospektive desgefeierten Abstrakten Expressionisten" Dr. Roman Zieglgänsberger, Kurator der Ausstellung, erläutert Ernst Wilhelm Nays Werk "Tanz der Fischerinnen", 1950, im Ausstellungsraum 8, der die Werkgruppe "Fugale und Rhythmische Bilder" zeigt.  © Foto Heike von Goddenthow
„Der frühe Nay und der späte Nay – Museum Wiesbaden zeigt Retrospektive desgefeierten Abstrakten Expressionisten“ Dr. Roman Zieglgänsberger, Kurator der
Ausstellung, erläutert Ernst Wilhelm Nays Werk „Tanz der Fischerinnen“, 1950, im Ausstellungsraum 8, der die Werkgruppe „Fugale und Rhythmische Bilder“ zeigt. © Foto Heike von Goddenthow

Das Museum Wiesbaden, das Nay nach dem Zweiten Weltkrieg stark gefördert hat, präsentiert den wohl bedeutendsten  Wegbereiter der Deutschen Moderne  vom 16. September 2022 bis zum 5. Februar 2023 erstmals in seiner Museumsgeschichte in einer Einzelausstellung. Die Retrospektive zeigt mit ihren  100 Gemälden Arbeiten aus allen Schaffensphasen. Es werden nicht nur die berühmten späten Scheiben- und Augenbilder des Malers gezeigt, sondern mit seinen frühen Lofoten- und Frankreich-Bildern auch seine weniger bekannten figürlichen Anfänge. Ein besonderer Fokus liegt auf den in der Rhein-Main-Region entstandenen Hekate- und Fugalen Bilder. Nay lebte in Hofheim am Taunus zwischen 1945 und1951.Die Schau entstand in enger Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle und wird anschließend das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst nach Duisburg wandern

Ernst Wilhelm Nay (1902–1968) „war nicht nur ein Wegbegleiter des abstrakten deutschen Expressionismus, sondern er war derjenige, der ihn angeschoben hat“, so Dr. Roman Zieglgänsberger, Kurator der Ausstellung, beim Presserundgang.  Nay zähle zu den bedeutendsten Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Malerei ist figürlich und abstrakt. Er sei „so etwas wie eine Brückenfigur, der den figürlichen Expressionismus der Vorkriegsmoderne überführt hat in die freie Malerei des abstrakten Expressionismus der Nachkriegs“, unterstreicht Museumsdirektor Dr. Andreas Henning. Nay sei sehr rasch zur Leitfigur der abstrakten Nachkriegskunst hier in Deutschland geworden. Er hat gewissermaßen die Nachkriegsmoderne zusammengebunden, und die deutsche Moderne zu einer internationalen Moderne gemacht. Um so mehr freut sich das Museum Wiesbaden, „dass wir anlässlich des 120. Geburtstag von E. Nays jetzt hier eine große Retrospektive eröffnen dürfen, so der Museumsdirektor.

"Nay ist sehr rasch zur Leitfigur der abstrakten Nachkriegskunst hier in Deutschland geworden." Museumsdirektor Dr. Andreas Henning © Foto Diether von Goddenthow
„Nay ist sehr rasch zur Leitfigur der abstrakten Nachkriegskunst hier in Deutschland geworden.“ Museumsdirektor Dr. Andreas Henning © Foto Diether von Goddenthow

Ernst Wilhelm Nay (geb. Berlin 1902–1968 gest. Köln) kommt nach einer abgebrochenen Lehre im Buchhandel an die Berliner Hochschule für Bildende Künste in die Malklasse Karl Hofers, die er als Stipendiat 1928 erfolgreich absolviert. Nays frühe Arbeiten werden rasch von Museen angekauft, es folgen erste Ausstellungsbeteiligungen. Inspiriert von den Fischern an der Ostsee sowie durch zwei von Edvard Munch geförderte Aufenthalte auf den Lofoten entstehen ausdrucksstarke Dünen- und Fischerbilder. Zeitgleich erteilen ihm die Nationalsozialisten zeitweilig Ausstellungsverbot, auch werden zwei seiner Kunstwerke in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. Nays Kriegsdienst führt den Maler nach Frankreich und nach Kriegsende, weil seine Atelierwohnung in Berlin zerstört worden war, in das Rhein-Main-Gebiet nach Hofheim im Taunus zu seiner Freundin und Förderin Hanna Bekker vom Rath. Mit seinen hier entstandenen Werken erzielt Nay national wie international – etwa auf den ersten drei documenta-Schauen (1955, 1959, 1964) und den Biennalen in Venedig (1948, 1950) und Sao Paolo (1955) große Erfolge. Fortan wird er im In- und Ausland als Ikone der deutschen Kunst nach 1945 wahrgenommen. Mit seiner eigenständigen Bildsprache überführt Nay die Epoche des figürlichen Expressionismus der Klassischen Moderne in die gestische Abstraktion der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den Kanon der Kunstgeschichte ist er als intuitiv-emotionaler Farbmaler eingegangen, der in seinen dichten Bildern fortwährend den abstrakten Gesetzen hinter den Dingen nachspürte: „Malerei ist geistige Setzung der Farbe – geleitet und begleitet von einem System.“ (Ernst Wilhelm Nay, um 1967)

Seine malerische Entwicklung gliederte Nay selbst in nacheinander ablaufenden Werkphasen. Er sprach von den Lofoten- (1937/38), den Frankreich- (1942–44), den Hekate- (1945–1948), den Fugalen- (1949-51), den Rhythmischen- (1951–53) sowie von den Scheiben- (1954–62), Augen- (1963/64) und Späten Bildern (1965–68). Von all diesen Werkgruppen werden in der Sonderausstellung „Ernst Wilhelm Nay — Retrospektive“ Hauptwerke präsentiert: „Die prinzipielle Chronologie der Ausstellung wird an mehreren Stellen bewusst gebrochen, um deutlich zu machen“, so Dr. Roman Zieglgänsberger, Kurator der Ausstellung, „dass der frühe figürliche Nay vom späten abstrakten Nay nicht zu trennen ist, dass etwa über durchgehend vom Künstler gepflegte Bildmotive wie Schmetterlinge, Augen oder Gestirne das große Thema des Malers durchgehend erhalten bleibt: Den Menschen und sein Dasein mit seinen farbmächtigen Bildern im ewigen Fluss der Weltzeit zu verorten.“

Zur Ausstellung

Impression der Sonderausstellung: Der frühe Nay und der späte Nay – Museum Wiesbaden zeigt Retrospektive desgefeierten Abstrakten Expressionisten vom 16.09.2022 bis 5.02.2023. © Foto Diether von Goddenthow
Impression der Sonderausstellung: Der frühe Nay und der späte Nay – Museum Wiesbaden zeigt Retrospektive desgefeierten Abstrakten Expressionisten vom 16.09.2022 bis 5.02.2023. © Foto Diether von Goddenthow

Die Retrospektive zeigt  mit ihren knapp 100 Gemälden Arbeiten aus allen Schaffensphasen in 12 Räumen sein Früh- und Spätwerk.  Es werden nicht nur die berühmten späten Scheiben- und Augenbilder des Malers gezeigt, sondern mit seinen frühen Lofoten- und Frankreich-Bildern auch seine weniger bekannten figürlichen Anfänge. Ein besonderer Fokus liegt auf den in der Rhein-Main-Region entstandenen Hekate- und Fugalen Bilder. Nay lebte in Hofheim am Taunus zwischen 1945 und 1951.

Die Ausstellung sei eine Einladung zum Sehen, da sie nicht streng chronologisch Nay in seinen Werkgruppen zeige, sondern in jeder dieser präsentierten Werkgruppen auch jeweils  Frühwerke gehängt wurden, um  Zusammenhänge zwischen Früh- und Spätwerk entstehen zu lassen. Nays Werkserien sind vielseitig, tiefgründig und farbenreich: Sie erzählen von seiner Auseinandersetzung mit den Urkräften der Natur, rhythmischer Musik, der Antike und Religion oder den Naturwissenschaften.  Dabei war eine Frage für den Künstler ganz zentral: „Wohin gehört der Mensch, zur Natur oder zur Kultur? Bei Nay gehörte der Mensch zur Natur, war Natur“,  so Zieglgänsberger. Er zeigte die Menschen, etwa wie im Bild „Frau mit Tieren“ (1939), in seinen Bildern nackt, eben so, wie sie die Natur erschaffen hat.

Frühe Förderung durch das Museum Wiesbaden:
nay-banner-museum-wiesbadenNach dem Zweiten Weltkrieg ist es das Museum Wiesbaden, das Nay während seiner Hofheimer Jahre am stärksten in der Rhein-Main-Region fördert. Von Hofheim aus, wo der Künstler von 1945 bis 1951 lebte, machte er viele Ausflüge in die Landeshauptstadt, besuchte die Ausstellungen des Central Collecting Point (im Museum Wiesbaden) und nahm bald Kontakt zum hiesigen Direktor Clemens Weiler auf. Dieser erwarb während seiner Amtszeit ab 1949 nicht nur vier Gemälde („Leda“, „Pilgrim“, „Afrikanisch“ und „Menschen in den Lofoten“), sondern bereits 1951 auch die erste Farblithografie-Mappe des Künstlers. Als Dank für die vielen Ankäufe schenkte Nay dem Museum drei Gouachen, die der Fugalen-Werkphase zuzurechnen sind. Dieser eng geknüpften Beziehung Nays zu Weiler, die sich auch in der präsentierten Korrespondenz des Künstlers mit dem Museumsmann ablesen lässt, ist einer der zwölf Räume umfassenden Ausstellung gewidmet. Durch Hanna Bekker vom Rath, die Nay im Sommer 1945 ein Atelierhaus in Hofheim vermittelte, 1949 in ihrem Frankfurter Kunstkabinett präsentierte und deren Privatsammlung seit 1987 im Museum Wiesbaden bewahrt wird (inkl. mehrere Nay-Arbeiten), gibt es eine weitere enge Verbindung zwischen dem Künstler und dem Museum.

„Bei den vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen dem Künstler und unserem Haus ist es verwunderlich, dass es hier bislang keine Einzelausstellung zu Nay gegeben hat,“ sagt Museumsdirektor Dr. Andreas Henning. „Umso mehr freut es uns mit der Hamburger Kunsthalle, dem Museum Küppersmühle in Duisburg und der in Köln ansässigen Ernst Wilhelm Nay Stiftung gemeinsam diese uns sehr bewusste Lücke in unserer Ausstellungshistorie just in dem glücklichen Moment schließen zu können, in dem wir zwei wichtige Gemälde – ein Ostsee- und ein Scheiben-Bild – durch die Sammlung Jan und Friederike Baechle zu unserem reichen Nay-Bestand hinzugewonnen haben.“

Begleit-Katalog zur Ausstellung
Tiefgreifende und weiterführende Inhalte bietet der gleichnamige ausstellungsbegleitende Katalog (hrsg. v. Karin Schick, Sophia Colditz und Roman Zieglgänsberger, Wienand Verlag, ISBN 978-3-86832-646-8, 29,90,– Euro an der Museumskasse). Zwei Media Touren (für Erwachsenen sowie für Kinder und Jugendliche) in der kostenfreien Museum Wiesbaden App begleiten die Schau. Vor Ort können Mediaguides gegen eine Leihgebühr von 3,— Euro genutzt werden.

Eine Ausstellung der Hamburger Kunsthalle in Zusammenarbeit mit der Ernst Wilhelm Nay Stiftung, demMuseum Wiesbaden und dem Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg.
Laufzeit der Ausstellung: 16. September 2022 – 5. Februar 2023 www.museum-wiesbaden.de/nay

Eintritt
Ticketerwerb an der Tageskasse oder Buchung online:
https://tickets.museum-wiesbaden.de/
Sonderausstellung* 10,— Euro (7,— Euro ermäßigt)
* Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen.
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

 

 

Museum Wiesbaden und Philipps-Universität Marburg arbeiten zusammen für die Kulturelle Bildung in Hessen

Vertragsunterzeichnung im Museum Wiesbaden mit Christian Kammler, Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes, Dr. Andreas Henning, Astrid Lembcke-Thiel  (v.l.n.r.). Foto: Museum Wiesbaden / Brand
Vertragsunterzeichnung im Museum Wiesbaden mit Christian Kammler, Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes, Dr. Andreas Henning, Astrid Lembcke-Thiel (v.l.n.r.). Foto: Museum Wiesbaden / Brand

Die Philipps Universität Marburg -Arbeitsstelle Kulturelle Bildung an Schulen (KuBiS) und das Museum Wiesbaden haben am Dienstag eine Vereinbarung über eine verbindliche Zusammenarbeit unterzeichnet. Dabei geht es den Kooperationspartnern darum, für die Zusammenarbeit von Schule und Kulturinstitution neue Perspektiven nachhaltiger Weiterentwicklung Kultureller Bildung in Hessen anzuregen. Das Hessische Landesmuseum Kunst und Natur erhält damit von der Philipps Universität das Prädikat „InnoLabMuseum“. Am 23. November 2022 startet die Zusammenarbeit mit einem ersten Entwicklungsvorhaben.

Welchen Wert hat die Kulturelle Bildung für unsere Gesellschaft? Die beiden kooperierenden Institutionen sind davon überzeugt, dass Kulturelle Bildung gerade in unsicheren Zeiten die Wahrnehmung des Gegenübers, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und notwendige gesellschaftliche Wertschätzung fördert. Aus dieser Motivation ist das Projekt „InnoLabMuseum“ entstanden. „An Kunst und Kultur sollen alle Menschen teilhaben können, denn so entstehen Ideen, Erfahrungen und Diskurse, die uns als Gesellschaft voranbringen“, erklärt Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst. „Daher ist es eine wesentliche Aufgabe für uns, Zugangshürden abzubauen. Das funktioniert vor allem durch Kulturelle Bildung. Denn unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft, unabhängig vom Elternhaus und dem eigenen Geldbeutel: Kultur ist für alle da.“

„Mit der Unterstützung des „Innolab-Museums“ wollen wir die Lust und Freude der Schülerinnen und Schüler am künstlerisch-kreativen Experimentieren und Forschen fördern. Gemeinsam mit ihren Lehrkräften und professionell begleitet durch das Landesmuseum Wiesbaden sowie der Philipps Universität Marburg bekommen sie Gelegenheit, andere Wege des Lernens zu Erproben und ihr kreatives Potenzial auszuschöpfen. Das Museum wird zu einem ganz besonderen Lernort,“ sagte Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz.

Das „InnoLabMuseum“ hat in diesem Kontext das Ziel, Kulturelle Bildung als Grundbestandteil von Bildung mit den jeweiligen Verantwortungen von Universität und Museum gemeinsam konzeptionell weiterzuentwickeln: „Dies“, so Christian Kammler, Leiter der Arbeitsstelle KuBiS, „benötigt allerdings mehr, als ein weiteres neues Vermittlungskonzeptmit Schüler:innen zu erproben. Wir sehen Kulturelle Bildung, wie einen Schlüssel, für eine sich in Aufruhr und Wandel befindliche Welt. Es braucht künstlerische Freiräume, um eigene Potentiale zu entdecken, die Welt anders zu begreifen und miteinander zu gestalten.“

So startet die Kooperation bereits im Herbst dieses Jahres in den Ateliers und Sammlungen des Museum Wiesbaden mit dem Modul „Künstlerische Erprobung“ des Weiterbildungsstudiengangs Kulturelle Bildung an Schulen der Philipps Universität. Mit renommierten Künstler:innen der Sparten Literatur, Bildende Kunst, Theater und Musik unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Jebe wird das Museum für die Studierenden zum ästhetisch-forschenden Handlungsraum. In eigenen Gestaltungsprozessen der aus Schule und künstlerischen Feldern stammenden Weiterbildungsstudierenden wird die zentrale Frage nach „Kooperativität“ im beruflichen Alltag bearbeitet. Ziel ist es, zu neuen Erkenntnissen im institutionellen Miteinander zu gelangen und diese in die eigene berufliche Praxis zu übertragen. Das Museum bietet dafür den Erfahrungs- und Wirkungsraum. Das Projekt der Landeseinrichtungen kommt ohne zusätzliches Fördergeld aus.

Astrid Lembcke-Thiel, Referentin Kulturelle Bildung am Museum Wiesbaden, freut sich über die bevorstehende Zusammenarbeit: „Die besondere Chance dieser Kooperation liegt für uns darin, unsere langjährigen Vermittlungserfahrungen anzubieten und die gewonnenen Erkenntnisse zu reflektieren und zu nutzen, um für alle Transferwissen zu generieren.“

Museum Wiesbaden

Museum Wiesbaden: Nassauischer Verein für Naturkunde e.V. (NVN) ermöglicht mit 10 000-Euro-Spende Kitas u. Schulen kostenfreie Führungen

Übergabe des Geldschecks mit Dr. Tilli Reinhardt, Dr. Helmut Arnold, Dr.Andreas Henning und Gabriele Knepper (v.l.n.r.) © Foto Diether von Goddenthow
Übergabe des Geldschecks mit Dr. Tilli Reinhardt, Dr. Helmut Arnold, Dr.Andreas Henning und Gabriele Knepper (v.l.n.r.) © Foto Diether von Goddenthow

Dank des Nassauischen Vereins für Naturkunde e.V. (NVN) gibt es seit April 2022 wieder kostenfreie Führungen und Workshops für Schulen und Kitas durch die Naturausstellungen im Museum Wiesbaden. Eine Spende von 10.000 Euro bringt jungen Menschen den außerschulischen Lernort Museum näher. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt in das Museum Wiesbaden.

Vermittlungsarbeit ist eine der Kernaufgaben von Museen. Als Lernort, außerhalb des Klassenzimmers und der gewohnten Umgebung, schaffen Ausstellungsräume Plattformen zur Diskussion in unmittelbarer Begegnung mit dem Objekt. Ebenso bietet das umfangreiche, lehrplanorientierte Führungsangebot durch die Dauerausstellungen der Naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden mit ihren Themenräumen Farbe, Form, Bewegung und Zeit vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten für Wandertage oder Ausflüge.

Der Nassauische Verein für Naturkunde e.V. setzt sich schon seit langem für die pädagogische Arbeit des Landesmuseums Wiesbaden ein:
„Eines unserer Ziele ist es, die Naturwissenschaften und die Naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden für jeden verständlich und erfahrbar zu machen und damit die naturkundliche Bildung sowie das Interesse für die Natur insgesamt zu fördern,“ sagt Dr. Helmut Arnold, Vorsitzender des Vereins. Mit einer Spende von 10.000 Euro werden 200 kostenfreie Führungen sowie Workshops für Schulen und Kitas finanziert. Die feierliche Übergabe des Geldschecks erfolgte im Zuge des Pressetermins.

„Wir sind dem Nassauischen Verein für Naturkunde sehr dankbar für die langjährige Unterstützung und Zusammenarbeit,“ sagt Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. „Mit der großzügigen Spende fördert der Verein die Vermittlungsarbeit, ein Kernanliegen unseres Hauses. Durch die Führungen und Workshops können wir den Museumsbesuch für Schulen und Kitas zu einem besonders intensiven, vielschichtigen und nachhaltig wirkenden Erlebnis machen.“

Das Team der Bildung und Vermittlung des Museums begrüßt die Spende mit großer Dankbarkeit: „Wir freuen uns sehr, diese kostenfreien Angebote Kitas und Schulen anbieten zu können und bekommen sehr viel positive Resonanz. In kürzester Zeit waren die bis zu den Sommerferien verfügbaren Termine ausgebucht. Gerade nach den Einschränkungen durch die Coronazeit ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche das Museum als Ort der kultu-rellen Bildung erkunden und kennenlernen können und dabei finanzielle Unterstützung erhalten.“

Es besteht noch die Möglichkeit, sich für kostenfreie Führungen durch die aktuelle Sonderausstellung „Vom Wert des Wassers. Alles im Fluss?“ (bis 5. Februar 2023) oder – frei nach dem Motto Natur sehen! – für die Dauerausstellung „Ästhetik der Natur“ anzumelden. Buchung unter:
edu@museum-wiesbaden.de oder Tel.: 0611 / 335 21 85.
Weitere Informationen unter: www.museum-wiesbaden.de

Der Nassauische Verein für Naturkunde e.V. wurde 1829 gegründet. Seitdem engagieren sich seine Mitglieder für die naturkundliche Erforschung unserer Region und leisten Bildungsarbeit mit dem Schwerpunkt Naturkunde in Form von Vorträgen, Exkursionen und Publikationen. Neben einer eigenständigen Sammeltätigkeit naturkundlicher Objekte unterstützt der Verein ferner die naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden als Satzungsauftrag.

Weitere Info: https://www.naturkunde-online.de/

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2,
65185 Wiesbaden
https://museum-wiesbaden.de/

Museum Wiesbaden mit „Wasser im Jugendstil“, „Frank Stella“ und anderen Highlights in den Sommerferien

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Mit den beiden Wasserausstellungen „Wasser im Jugendstil“ und „Vom Wert des Wassers“ sowie mit „Frank Stella“ bietet das Wiesbadener Museum neben seinen beliebten Dauerausstellungen ganz besondere Highlights insbesondere auch für die Sommerferien.

Zudem können „Nachzügler“ noch die letzte Gelegenheit nutzen, die verlängerte Sonderausstellung „Alles! 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden“ noch bis zum 14. August zu besuchen und einen Einblick in das Werk von Alexej von Jawlensky zu erhalten. Parallel zeigt die Ausstellung „Frank Stella — Alexej-von-Jawlensky-Preis 2022″ sowohl die frühen Arbeiten Stellas seit den 1960er Jahren als auch seine spektakulären neuen Werke aus der Salmon River Series, die 2021 entstanden sind.

Im Rahmen des Wiesbadener Jahres des Wassers laufen weiterhin die Ausstellungen Wasser im Jugendstil — Heilsbringer und Todesschlund und Vom Wert des Wassers — Alles Im Fluss?
Die neuen Intervention von Mieko Shiomi ist ebenso einen Besuch Wert! Mit ihr feiert das Museum Wiesbaden das 60-jährige Jubiläum der FLUXUS Bewegung.

Zudem bietet das Museum Wiesbaden freien Eintritt, Führungen und Workshops für Geflüchtete aus der Ukraine an.

Frank Stella
Alexej-von-Jawlensky-Preis 2022
10 Jun 2022 — 9 Okt 2022

Wasser im Jugendstil
Heilsbringer und Todesschlund
13 Mai 22 — 23 Okt 22

Vom Wert des Wassers
Alles im Fluss?
22 Apr 22 — 5 Feb 23

Alles!
100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden
Nur noch bis 14 Aug 22

Doch die Käfer — Kritze, kratze!
Studienausstellung
15 Mai 22 — 6 Nov 22

Mieko Shiomi
Intervention
21 Jul 2022 — 25 Sep 2022

Weitere Infos zum kompletten Veranstaltungsprogramm

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2,
65185 Wiesbaden
https://museum-wiesbaden.de/

Museum Wiesbaden feiert den Jawlensky-Preisträger Frank Stella mit großer Sonderausstellung vom 10. Juni bis zum 9. Oktober 2022

Museum Wiesbaden feiert den Jawlensky-Preisträger Frank Stella mit großer Sonderausstellung vom 10. Juni bis zum 9. Oktober 2022. Im  Raum 4  sehen wir den tatsächlichen Aufbruch von der zweiten zur dritten Dimension, zum Skulpturalen, des Künstlers innerhalb von 15 Jahren.  © Foto Diether von Goddenthow
Museum Wiesbaden feiert den Jawlensky-Preisträger Frank Stella mit großer Sonderausstellung vom 10. Juni bis zum 9. Oktober 2022. Im Raum 4 sehen wir den tatsächlichen Aufbruch von der zweiten zur dritten Dimension, zum Skulpturalen, des Künstlers innerhalb von 15 Jahren. © Foto Diether von Goddenthow

Frank Stella prägte mit seinen geometrischen, puristischen Bildern die Kunstgeschichte der Nachkriegszeit. Die große Sonderausstellung im Museum Wiesbaden präsentiert einen der wichtigsten Vertreter der abstrakten Malerei vom 10. Juni bis zum 9. Oktober 2022, zeitgleich zur „documenta fifteen“. Im Rahmen der Eröffnung wird ihm der Alexej-von-Jawlensky-Preis verliehen. Ein Highlight der Schau ist die erste museale Präsentation von Stellas neuesten skulpturalen Arbeiten. Malerei, Reliefs und raumgreifende Arbeiten der letzten 60 Jahre stellen Bezüge zu den Sammlungsbereichen des Museums auf – von den Alten Meistern bis hin zur Ornamentik des Jugendstils.

„Der Alexej-von-Jawlensky-Preis ist alle fünf Jahre ein Höhepunkt im Ausstellungskalender des Museums Wiesbaden. Wir sind der Hessischen Landeshauptstadt, der Nassauischen Sparkasse und der Spielbank Wiesbaden, die den Preis gemeinsam ausloben, sehr dankbar für die diesjährige Preisvergabe und Förderung. Dem Kuratorium des Preises danke ich aufrichtig die Nominierung von Frank Stella als Preisträger 2022.“, betont Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden.

Museumsdirektor Dr. Andreas Henning , im Hintergrund ein Ausschnitt aus "Von Walen in Farbe ...", aus der Moby Dick Series 1990, als Leihgabe der Sammlung Reinhard Ernst. Das Museum Reinhard Ernst wird im Frühjahr 2023 eröffnet. © Foto Diether von Goddenthow
Museumsdirektor Dr. Andreas Henning , im Hintergrund ein Ausschnitt aus „Von Walen in Farbe …“, aus der Moby Dick Series 1990, als Leihgabe der Sammlung Reinhard Ernst. Das Museum Reinhard Ernst wird im Frühjahr 2023 eröffnet. © Foto Diether von Goddenthow

Die Sonderausstellung stelle in vier Kapiteln das Lebenswerk des US-amerikanischen Künstlers vor, „beginnend mit Stellas seriellem Werk der 1950er- und 1960er-Jahre, über die raumgreifenden ‚Shaped Canvases‘ der 1970er-Jahre, seinen Auseinandersetzungen mit dem Ornament mitunter zu erkennen in den Wellen der ‚Moby Dick‘ Serie. Den neuesten Arbeiten des Künstlers aus der Serie der ‚Salmon Rivers of the Maritime Provinces‘ ist ein eigenes Kapitel der Ausstellung gewidmet“, so Henning.

Frank Stella (*1936 bei Boston, lebt und arbeitet in New York) ist ein Künstler, der sein Werk nicht allein in der Gegenwart verortet. Stattdessen sucht er vielfältige Bezüge in die Vergangenheit – von der Kunst der frühen Neuzeit, über den Barock, bis in die Moderne. Die „Problemstellungen“ der Malerei erschienen ihm dabei stets ähnlich, grundlegende Fragestellungen begleiteten alle Malerinnen und Maler durch die Jahrhunderte. Er selbst studierte neben Malerei auch Kunstgeschichte an der Universität von Princeton. Eine Beteiligung an der Ausstellung „Sixteen Americans“ im Museum of Modern Art in New York 1959 verhalf dem jungen Künstler mit seinen minimalistischen „Black Paintings“ zum künstlerischen Durchbruch. Stellas Streifenbilder waren für viele seiner Kolleginnen und Kollegen zu Beginn der 1960er-Jahre ein Aufbruch in ein vollkommen verändertes Verständnis von Malerei. In den 1980er-Jahren war er der erste Künstler, der als Podiumsgast der Charles Eliot Norton Lectures der Harvard University eingeladen wurde und bis heute zählt Stella zu den bedeutendsten Künstlerpositionen im Kanon der zeitgenössischen Kunstgeschichte. Zuletzt waren Stellas Arbeiten vor zehn Jahren im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen.

„Gerade weil wir im Museum Wiesbaden von der alten Kunst, über den Jugendstil, bis hin zur Gegenwart unterschiedlichste Facetten der Kunst zeigen können, ist Stella in seiner Vielschichtigkeit für uns eine ideale Besetzung.“, erläutert Kurator Dr. Jörg Daur, Kustos für moderne und zeitgenössische Kunst beim Presserundgang. So werde es 6 Stationen in der Ausstellung geben, die auf Werke im Museum Wiesbaden hinwiesen, so Dauer, der die Ausstellung konzipiert und gemeinsam mit der wissenschaftlichen Valerie Ucke M.A. kuratiert hat.

Die abstrakte, ungegenständliche und teils ornamenthafte Kunst von Frank Stella entwickelte sich in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich weiter. Von den Anfängen seiner minimalistischen „Black Paintings“, über die Nutzung neuer Farben (Neonacrylfarben, industrielle Metallfarben) bis hin zu reliefartigen Werken und raumgreifenden Wandinstallationen inspiriert von der Illusion einer Barockmalerei. Stellas Auseinandersetzung mit den „Problemstellungen“ der Malerei wird in seinem seriellen Schaffen deutlich. Seine Arbeit ist ein systematischer Prozess mit Farb-, Form- und Größenvariationen. Das Museum Wiesbaden bietet mit seinem Schwerpunkt amerikanischer Kunst, im Besonderen der Kunst des Minimalismus, wie auch der selbstreferentiellen Malerei von Robert Mangold, David Novros und Joseph Marioni, einen Kontext für die frühen Werke Frank Stellas.

Ganz winzig wirken in der rechten Bildecke Kuratorin Valerie Ucke, M.A. Wissenschaftliche Volontärin, und Kurator Dr. Jörg Daur, Stellvertretender Direktor Kustos moderne und zeitgenössische Kunst, neben dem monumentalen raumgreifendem Werk "Vermessung des Walskeletts" aus der Moby Dick Series in Mischtechnik auf Aluminium. (Leihgabe von Schauwerk Sindelfingen.  © Foto Diether von Goddenthow
Ganz winzig wirken in der rechten Bildecke Kuratorin Valerie Ucke, M.A. Wissenschaftliche Volontärin, und Kurator Dr. Jörg Daur, Stellvertretender Direktor Kustos moderne und zeitgenössische Kunst, neben dem monumentalen raumgreifendem Werk „Vermessung des Walskeletts“ aus der Moby Dick Series in Mischtechnik auf Aluminium. (Leihgabe von Schauwerk Sindelfingen. © Foto Diether von Goddenthow

Serielles Arbeiten kennzeichnete das Schaffen Stellas von Anfang an, wie auch der expressionistische Maler Alexej von Jawlensky, der in seinem Spätwerk für seine Meditationen bekannt ist. Die Landeshauptstadt Wiesbaden erinnert mit der Auszeichnung des Alexej-von-Jawlensky-Preis an das Lebenswerk des russischen Malers, der von 1921- 1941 in Wiesbaden lebte und vergibt den Preis gemeinsam mit Nassauischer Sparkasse und Spielbank alle fünf Jahre für das Lebenswerk eines Künstlers/einer Künstlerin. Der über90jährige Frank Stella, der Alexej-von-Jawlensky-Preisträger 2022, kann aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst den Preis in Empfang nehmen, weswegen ihn seine Tochter vertreten wird.

Darüber hinaus wird die Jubiläumsausstellung „Alles! 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden“ zur Feier des Jawlensky-Preisträgers bis zum 14. August 2022 verlängert.

Zur Ausstellung erscheint Anfang Juli der begleitende Katalog im Kerber Verlag mit Aufsätzen von Bernard Ceysson, Jörg Daur, Andreas Henning und Lea Schäfer. Kostenfrei stehen in der App des Museums Wiesbaden zweisprachige Hintergrundinformationen zur Verfügung.

Die Ausstellung Frank Stella wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Art Mentor Foundation Lucerne, der Stadt Wiesbaden, der Nassauischen Sparkasse, der Spielbank Wiesbaden und den Freunden des Museums Wiesbaden e.V.

Hr2 ist Kulturpartner der Ausstellung
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie sensor sind Medienpartner der Ausstellung.

Laufzeit der Ausstellung: 10. Juni – 9. Oktober 2022

Weitere Informationen: www.museum-wiesbaden.de/frank-stella

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden

Besucherinfos

Eintritt (Tickets online oder an der Tageskasse)
Buchung: https://tickets.museum-wiesbaden.de/
Sonderausstellung* 10,- Euro (7,- Euro ermäßigt) *Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre freier Eintritt. Weitere Ermäßigungen und Tarife für Gruppen online.

Öffnungszeiten*
Mo geschlossen
Di, Do 10:00-20:00 Uhr
Mi, Fr 10:00-17:00 Uhr
Sa, So, Feiertage 10:00-18:00 Uhr
*An Feiertagen, auch montags, 10:00-18:00 geöffnet. 1 Jan, 24, 25 und 31 Dez geschlossen.

Wasser im Jugendstil – Heilsbringer und Todesschlund. Sonderausstellung zum Jahr des Wassers im Museum Wiesbaden eröffnet

Ludwig von Hofmann Idyllische Landschaft mit Badenden © Foto Diether v. Goddenthow
Ludwig von Hofmann Idyllische Landschaft mit Badenden © Foto Diether v. Goddenthow

Als Beitrag zum Wiesbadener Wasser-Jahr 2022 widmet sich das Museum Wiesbaden dem Thema: Wasser im Jugendstil-Heilsbringer und Todesschlund. Organische Wasserformen, elegante Nixen, maritime wie submaritime Flora und Fauna oder aufbrausende Wellenberge: die gattungsübergreifende Schau stellt vom 13. Mai bis zum 23. Oktober 2022 die zentrale Rolle des Naturelements in der Kunst vor. Über 200 Exponate reichen von der Malerei bis in die Keramik und lassen die Besucher:innen in die faszinierende Welt des Wassers eintauchen.

„Geboren aus der Dynamik der Natur, forderte der Jugendstil zu Anfang des 20. Jahrhunderts revolutionär eine moderne und ihrer Zeit angemessene Kunst,“ erläutert Ausstellungskurator Dr. Peter Forster, insbesondere „Das weite, tiefe, geheimnisvolle Meer wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts endgültig zum Labor. Die sich darin eröffnende Formenvielfalt der Natur und Mythologie nutzten die Kunstschaffenden des Jugendstils zu einzigartigen Experimenten, die bis heute bezaubern.“

Alexandre Louis Marie Charpentier Narcisse © Foto Diether v. Goddenthow
Alexandre Louis Marie Charpentier Narcisse © Foto Diether v. Goddenthow

Eine neue Sonderausstellung im Landesmuseum Wiesbaden verdeutlicht, wie facettenreich die Verwendung des Wassers in der Kunst des Jugendstils war. Vom Lebensquell bis hin zu urgewaltigen Kräften bot das Wasser der Gesellschaft des beginnenden 20. Jahrhunderts einen ambivalenten Imaginationsraum zwischen Heilsbringer und Todesschlund. Dabei steht nicht nur die mythologische Seite mit Werken wie Walter Cranes „Die Rosse des Neptun“ im Fokus der Ausstellung. Auch die psychologische Abgründigkeit, die im Symbolismus zum Ausdruck kommt, bildet einen faszinierenden Schwerpunkt. Ferner werden Verweise in die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse des späten 19. Jahrhunderts gezogen, Adaptionen des japanischen Formenkanons aufgezeigt sowie Brücken zur politisch-soziohistorischen Verortung des Wassers um die Jahrhundertwende geschlagen. Der Jugendstil war nicht nur ein dekorativ erquickendes Vergnügen am Beginn des 20. Jahrhunderts, sondern die kritisierbare Grundlage von Anschauungen der Lebensreformbewegung. Ganz im Gedanken des Gesamtkunstwerks ist das Wasser hierbei nicht nur in Kunstwerken der Malerei oder Plastik vertreten, sondern ebenso in zahlreichen Objekten des alltäglichen Lebens.

Paul Quinsac Ophelie © Foto Diether v. Goddenthow
Paul Quinsac Ophelie © Foto Diether v. Goddenthow

„Die sowohl düsteren als auch berauschenden Interpretationen des Wasserelements in den Kunstwerken des Jugendstils in der unmittelbaren Umgebung des Sprudelbad Bad Nauheims, der größten Jugendstilbadeanlage Europas, sichtbar zu machen, folgt ganz der Idee des Jugendstils einer Schaffung eines Gesamtkunstwerks“, freut sich Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Mit einer Vielfalt regionaler, nationaler und internationaler Leihgaben stellt die Sonderausstellung „Wasser im Jugendstil – Heilsbringer und Todesschlund“ vom 13. Mai bis zum 23. Oktober 2022 das Element Wasser als inhaltliches wie formalistisches Sujet vor. Auf 350 Quadratmetern Präsentationsfläche versammelt die Ausstellung herausragende Objekte aus den Bereichen der Malerei und Angewandten Kunst, Bildhauerei, Textilkunst und Drucktechnik.

Wasser im Jugendstil Heilsbringer und Todesschlund - © Foto Diether v. Goddenthow
Wasser im Jugendstil Heilsbringer und Todesschlund – © Foto Diether v. Goddenthow

„Das Museum Wiesbaden gehört dank der herausragenden Schenkung von Ferdinand Wolfang Neess zu den internationalen Topadressen des Jugendstils. Es ist uns eine besondere Freude, diesen neuen Sammlungsschwerpunkt erstmals mit einer großen Sonderausstellung zu feiern,“ erläutert Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. „Als Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur wollen wir verstärkt Themen in den Blick nehmen, die wir in beiden Museumsabteilungen untersuchen können. Anlässlich des Wiesbadener Wasser-Jahres thematisieren wir dieses Element daher nicht nur als künstlerischen Imaginationsraum des Jugendstils, sondern in einer eigenen Sonderausstellung auch aus naturwissenschaftlicher Sicht. Unter einem Museumsdach werden somit vielfältige Perspektiven erlebbar.“

Wasser im Jugendstil Heilsbringer und Todesschlund - © Foto Diether v. Goddenthow
Wasser im Jugendstil Heilsbringer und Todesschlund – © Foto Diether v. Goddenthow

Tiefgreifende und weiterführende Inhalte werden im ausstellungsbegleitenden Katalog auf umfassende Weise geleistet (Hg. Peter Forster für das Museum Wiesbaden, Deutscher Kunstverlag, ISBN 978-3-422-98845-3, 39,90,- Euro an der Museumskasse). Ein multimedialer Rundgang in der kostenfreien Museum Wiesbaden App begleitet die Schau. Vor Ort können Mediaguides gegen eine Leihgebühr von 3,- Euro genutzt werden.

Im Anschluss an die Sonderausstellung lohnt ein Besuch der dauerhaften Präsentation der hochkarätigen Jugendstil-Sammlung F. W. Neess, wo es viele weitere Wasser-Motive zu entdecken gibt. Ferner begleitet ein umfangreiches Vermittlungsprogramm mit Führungen, Workshops und Vorträgen die Schau.

Eine Ausstellung zum Wiesbadener Jahr des Wassers 2022.
Die Ausstellung wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und die Ernst von Siemens Kunststiftung.

Eintritt
Ticketerwerb an der Tageskasse oder Buchung online:
https://tickets.museum-wiesbaden.de/
Sonderausstellung* 10,- Euro (7,- Euro ermäßigt)
* Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen.
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Tipp:
Das Museum Wiesbaden thematisiert Wasser aus naturwissenschaftlicher Sicht: „Vom Wert des Wassers – Alles im Fluss?“ (22. April 2022 – 5. Februar 2023)

Infos zur Ausstellung: Wasser im Jugenstil – Heilsbringer und Todesschlund

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden

Besucherinfos

Buch zur Ausstellung
buch-cover-wasser-im-jugendstil-250Wasser im Jugendstil – Heilsbringer und Todesschlund, herausgegeben von Peter Forster mit Texten von Ingeborg Becker, Véronique Dumas, Hubertus Kohle, Thomas Moser, Adrian Renner, Frank Thielmann, Christina Uslular-Thiele u. a.

Das Werk „Wasser im Jugendstil“ reicht inhaltlich weit über den Ausstellungsrahmen hinaus. Es nimmt die Leser mit in die faszinierende Wasserwelt des Jugendstils, und ist – auch für Fachleute – eine wertvolle Fundgrube.

448 Seiten,  550 Abbildungen, 30 × 24 cm, Gebunden.
ISBN: 978-3-422-98845-3
Preis: ca. 54,00 € [D] (inkl. MwSt ggf. zzgl. Versandkosten), während der Ausstellung im Museum Wiesbaden zum Sonderpreis von 39,90 Euro im Museumsshop erhältlich.

 

Studienausstellung „Doch die Käfer — Kritze, kratze!“ eröffnet am 15.Mai 2022 im Museum Wiesbaden

Abb.: Käfer-Diorama, Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Abb.: Käfer-Diorama, Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

Insbesondere in Zeiten massenhaften Insektensterbens, wovon auch insbesondere Käfer betroffen sind, gewinnen diese kleinen,  wunderbaren  „Krabbeltiere“  in der öffentlichen Diskussion als Schlüssel zur gesamten Natur stark an Bedeutung.

Die Studienausstellung „Doch die Käfer — Kritze, kratze!“, kuratiert von Diplom-Biologe Fritz Geller-Grimm, Leiter der Naturhistorischen Sammlungen im Museum Wiesbaden, nähert sich den sechsbeinigen Panzertieren mit dreidimensionalen Lebensbildern und bietet so Stoff für eigene Naturforschung. Jean-Henri Fabre und Ernst Jünger sind uns dabei literarische Helfer. Beide schufen ein neues Instrumentarium zum Verstehen dieser Vielfalt an Formen und Verhaltensweisen.
Und nicht nur Wilhelm Busch hat dem bekanntesten Käfer in Deutschland ein Denkmal gesetzt: „Jeder weiß, was so ein Maikäfer für ein Vogel sei …“. Es ist höchst interessant und lehrreich zugleich in die Welt der kleinen Krabbler im Museum einzutauchen und dabei allerhand Interessantes und Neues über sie zu erfahren.

Die Eröffnung der Ausstellung mit Begrüßung durch den Kurator Fritz Geller-Grimm am So 15 Mai 22, um 11 Uhr
Die Studienausstellung läuft bis zum 6 Nov 22

Rahmenprogramm: Vorträge über den Käfer

Di 13 Sep 22, 18:00
Schwarzfahrer mit Gift-Cocktail — Spannendes aus dem Reich der Ölkäfer
Mit Dr. Johannes Lückmann

Di 11 Okt 22, 18:00
Alkohol, Inzucht und Kinderarbeit — Neue Einblicke in das Leben heimischer Borkenkäfer
Mit Prof. Dr. Peter Biedermann

Infos zur Ausstellung: „Doch die Käfer — Kritze, kratze!“

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden

Besucherinfos

Wasser im Jugendstil – Heilsbringer und Todesschlund – Museum Wiesbaden vom 13 Mai 22 — 23 Okt 22

Emilio Longoni, Die Melodie des Flusses, 1904, Museum Wiesbaden, Dauerleihgabe Sammlung F.W. Neess. Foto: Markus Bollen
Emilio Longoni, Die Melodie des Flusses, 1904, Museum Wiesbaden, Dauerleihgabe Sammlung F.W. Neess. Foto: Markus Bollen

Als Beitrag zum Wiesbadener Jahr des Wassers 2022 widmet sich das Museum Wiesbaden vom 13. Mai bis  23. Oktober 2022  mit „Wasser im Jugendstil – Heilsbringer oder Todesschlund“ dem Thema Wasser auf künstlerische Weise.

Organische Wasserformen, elegante Nixen, maritime wie submaritime Flora und Fauna oder furchteinflößend aufbrausende Wellenberge – die komplexen und faszinierenden Motive des Wassers spielten in der ästhetischen Bildsprache der europäischen Kunst des Fin de Siècle eine zentrale Rolle.

Dabei wurde – ganz im Gedanken des Gesamtkunstwerks – kaum ein Bereich des Lebens ausgespart. Mit einer Vielfalt nationaler und internationaler Leihgaben wird Wasser als prominentes Stilelement im Jugendstil vorgestellt. Neben der Malerei, versammelt die Ausstellung herausragenden Objekte aus den Bereichen Angewandte Kunst, Bildhauerei, Textilkunst und Drucktechnik und lasst Sie eintauchen in die faszinierende Welt des Wassers.

Die Ausstellung versammelt herausragende Objekte unterschiedlichster Medien und lässt die Betrachter eintauchen in die facettenreiche Welt des Wassers.

Ort:
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
www.museum-wiesbaden.de

Begleitprogramm

Vortrag
Mit Dr. Ingeborg Becker
Geheimnisvolles Wasser in der Kunst der Jahrhundertwende
Do 8 Sep 22, 18 Uhr

Vortrag
Mit Wilma Estelmann
Mit allen Wassern gewaschen — Eine literarische Betrachtung
Do 22 Sep 22, 18 Uhr

Vortrag
Mit Thomas Moser
Alles im Fluss. Der Strom des Lebens in elektrischen Lampen des Jugendstils
Do 29 Sep 22, 19 Uhr

In Kooperation mit DFF — Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V.
Filmvorführung im DFF
Mit Michael Kinzer, Medienkurator DFF
Night Tide (US 1961, Curtis Harrington)
So 3 Jul 22, 20 Uhr

Gesprächsabend im Museum Wiesbaden
Bewegung in bewegten Bildern — Wie das Wasser in der Filmgeschichte seinen Lauf nahm
Mit Michael Kinzer, Medienkurator DFF und Dr. Peter Forster, Kurator Museum Wiesbaden
Do 20 Okt 22, 18 Uhr

Ort:
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
www.museum-wiesbaden.de

„Vom Wert des Wasser – alles im Fluss?“ – Naturwissenschaftliche Betrachtungen der Wasserstadt Wiesbaden im Museum Wiesbaden vom 22.04.2022 bis 5.02.2023

Ein Highlight der Ausstellung  "Vom Wert des Wassers. Alles im Fluss?" ist ein naturnahes Diorama, für das das Präparatorenteam des Museums fünf Meter Rheinufer mit Tieren und Pflanzen ins Museum geholt hat. "Die Naturvielfalt im und am Wasser kann zudem auch in Aquarien, Fotografien und Modellen erforscht werden", so Kurator Dr. Hannes Lerp beim Presserundgang. .Sogar Kleinstlebewesen können bestaunt werden, entweder in überlebensgroßen Modellen oder  in Vergrößerung unter dem Mikroskop. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ein Highlight der Ausstellung „Vom Wert des Wassers. Alles im Fluss?“ ist ein naturnahes Diorama, für das das Präparatorenteam des Museums fünf Meter Rheinufer mit Tieren und Pflanzen ins Museum geholt hat. „Die Naturvielfalt im und am Wasser kann zudem auch in Aquarien, Fotografien und Modellen erforscht werden“, so Kurator Dr. Hannes Lerp beim Presserundgang. .Sogar Kleinstlebewesen können bestaunt werden, entweder in überlebensgroßen Modellen oder in Vergrößerung unter dem Mikroskop. © Foto: Diether v. Goddenthow

Anlässlich des Wiesbadener Jahrs des Wassers nähert sich das Museum Wiesbaden in zwei Sonderausstellungen, einmal aus naturwissenschaftlicher und zum anderen aus künstlerischer Perspektive, dem Thema Wasser. Den Auftakt macht nun die naturwissenschaftliche Schau „Vom Wert des Wassers. Alles im Fluss?“ vom 22. April 2022 bis zum 5. Februar 2023, die die Bedeutung des Wassers für die Stadt Wiesbaden von der Frühzeit bis heute in seinen unterschiedlichsten Vorkommen, Verwendungsformen und Bedeutungen facettenreich beleuchtet und Denkanstöße gibt, wie künftig mit dem wertvollen, zumeist  im Untergrund verborgenen  Nass nachhaltiger umgegangen werden könnte /sollte, damit auch weiterhin alles im guten Fluss bleibt.

Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden; ""Exemplarisch wird Wasser als zentralesLebenselement und kostbare Ressource erlebbar."  © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden; „“Exemplarisch wird Wasser als zentralesLebenselement und kostbare Ressource erlebbar.“ © Foto: Diether v. Goddenthow

2016 haben die Vereinten Nationen ja die 17 Nachhaltigkeitsziele beschlossen mit einer Laufzeit von 15 Jahren in der man die Ziele, also bis 2030, erreichen will. Und das Ziel Nummer 6 sei sauberes Trinkwasser, so Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. Obgleich sauberes Trinkwasser erst einmal völlig verständlich klinge, wäre das bei genauerer Hinterfragung, „was das eigentlich genau meint“ doch eine sehr abstrakte Aussage und man käme ins Grübeln und zu Fragen wie: „Was ist eigentlich Wasser? Wo befindet sich Wasser? Wozu dient Wasser? Waser als Lebenselement? Wer lebt alles im Wasser? Um dann am Ende die Frage zu stellen: Ist denn tatsächlich alles im Fluss? Oder was müssen wir tun, damit alles im Fluss bleibt oder auch wieder in Fluss kommt?“, so Henning. „Diese fünf Fragen wollen wir mit dieser Sonderausstellung aus naturwissenschaftlicher Sicht diskutieren“ erklärt der Museumsdirektor auf dem heutigen Pressegespräch. Diese Ausstellung sei eine der großen Hauptausstellungen, mit dem das Museum am Wiesbadener Wasserjahr teilnimmt.

Ein maßstabsgerechtes Modell der Wiesbadener Innenstadt verortet nicht nur die sprudelnden Thermalquellen und das städtische Kanalnetz. Die  Besucher  können unter anderem hier anhand eines Touchscreen monitor per Fingerdruck entdecken, wo an welchen Stellen Bäche unter der Stadt verlaufen. © Foto: Heike v. Goddenthow
Ein maßstabsgerechtes Modell der Wiesbadener Innenstadt verortet nicht nur die sprudelnden Thermalquellen und das städtische Kanalnetz. Die Besucher können unter anderem hier anhand eines Touchscreen monitor per Fingerdruck entdecken, wo an welchen Stellen Bäche unter der Stadt verlaufen. © Foto: Heike v. Goddenthow

Und wenn von der Stadt Wiesbaden mit ihren 27 Thermalquellen und 55 vom Taunus her kommend, zumeist unterirdisch verlaufenden Bächen ganz selbstverständlich von der Wasserstadt am Rhein gesprochen werde, dann gehörten hierzu auch „die Pferdejäger, die schon in der letzten Eiszeit an den heißen Quellen auftankten“ genauso wie 8000 Jahre später die Römer, oder im 19. Jahrhundert die Kaiserliche Kurstadt, aber auch Persönlichkeiten wie den Pionier der Chemie Carl Remigius Fresenius(1818 – 1897), der die Wasser-Analytik hier in Wiesbaden erfunden und die Basis für sämtliche Wasseranalysen bis zum heutigen Tag geschaffen hat, so Henning.

Die Naturvielfalt im undam Wasser kann auch in Aquarien, Fotografien und Modellen erforscht werden. Hier ein Flusskrebs in einem Aquarium. © Foto: Heike v. Goddenthow
Die Naturvielfalt im undam Wasser kann auch in Aquarien, Fotografien und Modellen erforscht werden. Hier ein Flusskrebs in einem Aquarium. © Foto: Heike v. Goddenthow

Ein wesentliches Ziel der Ausstellung sei das Thema Wasser auch als identitätsstiftende Klammer für Wiesbaden neu zu entdecken und mehr ins Bewusstsein zu rücken, was Wasser mit Wiesbaden zu tun habe, so Kurator Dr. Hannes Lerp. Die Ausstellung thematisiere zudem wichtige Zukunftsfragen, insbesondere über den steigenden Wert des Wasser vor dem Hintergrund des Klimawandels, wachsender Boden-Versiegelungen und der Agrarindustrialisierung. „Wir wollen zeigen welche Entwicklungen bevorstehen und wie nachhaltiges Handeln zum Schutz des Wassers beiträgt und hilft, damit alles im Fluss bleibt“, so der Kurator.

Auf 800 Quadratmetern zeichnet die Ausstellung facettenreiche Einblicke in die Geschichte der Wasserstadt Wiesbaden, alles sehr allgemeinverständlich und didaktisch gekonnt für Groß und Klein aufbereitet.

Eine Ausstellung für die ganze Familie
Junge Gäste können die Ausstellung selbständig erkunden – geleitet vom Riesen Ekko, einer Wiesbadener Sagengestalt. Die Entdeckungstour spürt den Fragen nach: „Was ist Wasser?“, „Wo ist Wasser und wozu dient es?“, „Wer lebt im Wasser?“ und führt dabei zu vielen Mitmachstationen. An Mikroskopen können kleinste Wasserlebewesen entdeckt werden, mit einer Murmelbahn wird der Weg des Wassers in der Stadt gefolgt. Ein großer Touchscreen gibt Auskunft über die Bäche von Wiesbaden und eine Rätselwand verrät einiges über Wiesbadener Wasserbesonderheiten.

Ein multimedialer Rundgang in der Museums Wiesbaden App begleitet die Schau.

Katalog

Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog (HG: Museum Wiesbaden, ISBN 978–3–89258–140–6, 12,– Euro an der Museumskasse).

Schirmherr der Ausstellung ist der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende.

Die Ausstellung wird gefördert durch die BRITA GmbH, das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, den Nassauischen Verein für Naturkunde und die Alfred-Weigle-Stiftung Wiesbaden.

ARTE ist Medienpartner der Ausstellung.
Eröffnung am Donnerstag, 21. Apr. 2022 von 19 — 21 Uhr. Hierzu kostenfreie Tickets über: tickets.museum-wiesbaden.de

Ort:
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
www.museum-wiesbaden.de