Kategorie-Archiv: Hessischer Verlagspreis

Hessischer Verlagspreis 2019 geht an Frankfurter Verlag Schöffling & Co. Mabuse-Verlag erhält Sonderpreis

Literaturhaus Villa Clementine Archivbild. Hessischer Verlagspreis 2018, © Foto: Diether v. Goddenthow
Literaturhaus Villa Clementine Archivbild. Hessischer Verlagspreis 2018, © Foto: Diether v. Goddenthow

Hessischer Verlagspreis 2019 geht an Frankfurter Verlag Schöffling & Co. Mabuse-Verlag erhält Sonderpreis

Wiesbaden. Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat heute die Juryentscheidung für den Hessischen Verlagspreis bekannt gegeben: Der mit 15.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an den vor 25 Jahren gegründeten Literaturverlag Schöffling & Co. aus Frankfurt. Den Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro bekommt der Mabuse-Verlag, ein Sachbuchverlag im Bereich Gesundheitswesen. Der Gründerpreis wird in diesem Jahr nicht vergeben. Der Verlagspreis wird seit 2018 gemeinsam mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels ausgelobt.

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: „Der familiengeführte Verlag Schöffling & Co. hat die Jury mit seinem ambitionierten Gesamtkonzept überzeugt, zu dem Romane und Gedichtbände ebenso gehören wie der ‚Literarische Katzenkalender‘. Der Mabuse-Verlag erhält für sein Programm ‚Bücher für starke Kinder‘ einen Sonderpreis. Ich gratuliere den beiden Verlagen zu diesem Erfolg und hoffe, dass der Preis dazu beitragen wird, sie nachhaltig in ihrer Arbeit zu unterstützen.“

Barbara Jost, Vorsitzende des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins, ergänzt: „Wir gratulieren den zwei sehr renommierten Frankfurter Verlagen Schöffling sowie Mabuse und freuen uns, dass sowohl ein Literatur- als auch ein Fachverlag damit in den Fokus des Preises rücken. Beide Verlage leisten seit Jahrzehnten eine höchst professionelle Arbeit und sind überregional bekannt. Die Entscheidung, in diesem Jahr einen Sonderpreis auszuloben, begrüßen wir sehr. Unser Dank geht an die siebenköpfige Jury für ihr Engagement und an alle hessischen Verlage, die sich beworben haben.“

Aus Sicht der Jury zeigt Schöffling & Co. vorbildlich, wie man sich als literarischer Verlag erfolgreich auf dem immer schwieriger werdenden Buchmarkt behauptet. Klaus und Ida Schöffling und ihre Mitarbeiter setzen nicht nur auf einzelne Bücher, sondern pflegen Autoren und deren Werk langfristig. Der Verlag veröffentlicht neben Romanen auch Erzählungen und Gedichtbände und immer wieder Wiederentdeckungen aus der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Der Verlag hat zudem das Literaturfestival „Frankfurt liest ein Buch“ angestoßen.

Mit dem Frankfurter Mabuse-Verlag zeichnet die Jury einen Fachverlag aus, der seit 1976 Schritt für Schritt aus einer Zeitschrift kritischer Frankfurter Medizinstudierender hervorgegangen ist, die es bis heute als Zweimonatsschrift gibt. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zu immer mehr Gesundheitsthemen wie Pflege und Demenz kamen hinzu. Der Sonderpreis würdigt das über zehnjährige erfolgreiche Kinderfachbuchprogramm, das sich unter anderem an Kinder von psychisch Erkrankten sowie an deren Eltern, Erzieher und Begleiter richtet.

Die Preise werden in einer Feierstunde am 27. Juni 2019 in Wiesbaden verliehen.

Um den Hessischen Verlagspreis 2019 konnten sich alle unabhängigen Verlage mit Sitz in Hessen bewerben, deren jährlicher Umsatz unter zwei Millionen Euro liegt. Die Ausschreibung richtete sich an alle Verlagssparten: Belletristik, Lyrik, Sachbuch, Fachbuch, Wissenschaft sowie Kunst- und Regionalbuch. Bei der Bewertung der Jury spielten nicht einzelne Bucherfolge oder Autoren eine Rolle, sondern ausschließlich die Verlagsstrategie und das Gesamtprogramm. Der Jury gehörten an: Florian Balke (FAZ), Katharina Hesse (Stiftung Buchkunst), Björn Jager (Hessisches Literaturforum), Jutta Leimbert (Buchhandlung Vaternahm, Wiesbaden), Hans Sarkowicz (Hessischer Rundfunk), Ute Schwens (Deutsche Nationalbibliothek) und Aljoscha Walser (Berater für die Medienindustrie und ihre Dienstleister).

Hintergrund „Hessischer Verlagspreis“:
Der Verlagspreis ist Teil einer Initiative zur Verlagsförderung des Landes Hessen und des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Er verfolgt das Ziel, die kulturelle Vielfalt der Verlage in Hessen zu würdigen, sie zu unterstützen und zu erhalten. Außerdem sollen mit ihm die Verbreitung und der Vertrieb von Büchern gefördert und die komplexe und herausfordernde Verlagsarbeit in einer anspruchsvollen Phase sämtlicher Digitalisierungsaktivitäten in den Mittelpunkt gestellt werden.

Erster Gemeinschaftsstand „Literatur in Hessen“ auf der Frankfurter Buchmesse eröffnet

Die regionale hessische Literatur- und Kleinverlagsszene hier mit Kunst- und Kultur-Minister Boris Rhein nach der Eröffnung des Hessischen Gemeinschaftsstand "Literatur in Hessen". © Foto: Diether v. Goddenthow
Die regionale hessische Literatur- und Kleinverlagsszene hier mit Kunst- und Kultur-Minister Boris Rhein nach der Eröffnung des Hessischen Gemeinschaftsstand „Literatur in Hessen“. © Foto: Diether v. Goddenthow

Unter reger Teilnahme der regionalen hessischen Literatur- und Verlagsszene hat heute Kunst- und Kulturminister Boris Rhein gemeinsam mit Barbara Jost, Vorsitzende des Börsenvereins – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V. und Hartmut Holzapfel vom Hessischen Literaturrat den Gemeinschaftsstand den ersten Gemeinschaftsstand „Literatur in Hessen“ eröffnet.
Der hessische Literaturstand ist eine neue Plattform, auf der vom 10. bis zum 14. Oktober Literaturinstitutionen, Autoren und Verlage erstmals während der Buchmesse die Gelegenheit bekommen, sich und ihre Programme den Messebesuchern zu präsentieren. Der Stand ist eine gemeinsame Initiative des Landes Hessen, dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. und dem Hessischen Literaturrat e.V.

Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein buntes Programm. Unter anderem liest der aktuelle Robert-Gernhardt-Preisträger Florian Wacker aus seinem jüngst veröffentlichten Roman „Stromland“. Zudem berichten Autorinnen und Autoren über ihre Stipendienaufenthalte, die Preisträger des Hessischen Verlagspreises präsentieren sich, Literaturinstitutionen berichten aus ihrer Arbeit und es gibt Auszüge aus neuen Hörbüchern in einer interaktiven Hörstation zu entdecken

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein eröffnete heute gemeinsam mit Barbara Jost vom Landesverband des Börsenvereins und Hartmut Holzapfel vom Hessischen Literaturrat den Gemeinschaftsstand. © Foto: Diether v. Goddenthow
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein eröffnete heute gemeinsam mit Barbara Jost vom Landesverband des Börsenvereins und Hartmut Holzapfel vom Hessischen Literaturrat den Gemeinschaftsstand. © Foto: Diether v. Goddenthow

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Wir verfügen in Hessen über ein immenses literarisches Erbe, eine starke Literaturförderung mit Veranstaltungsreihen, Schreibwettbewerben, Schreibworkshops, Leseförderprojekten, Literaturpreisen und Autorenstipendien. All das wollen wir auf der Buchmesse, einer der bedeutendsten Plattformen für Kultur und Literatur im Land, zeigen. Zudem gibt es in Hessen viele kleine Verlage mit einer großen kulturellen Bandbreite. Vor allem ihnen wollen wir mit dem Gemeinschaftsstand die Möglichkeit geben, ihr Programm auf dem Hessischen Gemeinschaftsstand zu präsentieren. Vielen wäre das aufgrund der Standmieten sonst nicht möglich. Ich freue mich, den Gemeinschaftsstand ,Literatur in Hessen‘ eröffnen zu können, und danke dem Hessischen Literaturrat und dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels herzlich für ihren Einsatz.“

Erster Hessischer Verlagspreis in Wiesbaden verliehen

Verlage aus Kassel und Marburg überzeugen mit Werkstatt-Konzept und beherztem Bekenntnis zur Zukunft der Buchbranche

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Die heutige Preisverleihung ist der erste Höhepunkt eines ehrgeizigen Projekts: Mit dem Hessischen Verlagspreis wollen wir die kulturelle Vielfalt der Verlage in Hessen würdigen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Die heutige Preisverleihung ist der erste Höhepunkt eines ehrgeizigen Projekts: Mit dem Hessischen Verlagspreis wollen wir die kulturelle Vielfalt der Verlage in Hessen würdigen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat heute den Hessischen Verlagspreis im Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine verliehen. Zwei Unternehmen haben mit ihren Konzepten überzeugt: Der Verlag Rotopol in Kassel gewann den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis, der Büchner-Verlag in Marburg freute sich über den Gründer-Preis und 5.000 Euro Preisgeld. Das Land Hessen hat gemeinsam mit dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. den Hessischen Verlagspreis in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobt.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Die heutige Preisverleihung ist der erste Höhepunkt eines ehrgeizigen Projekts: Mit dem Hessischen Verlagspreis wollen wir die kulturelle Vielfalt der Verlage in Hessen würdigen, sie unterstützen und erhalten. Die gute Resonanz auf unsere Ausschreibung zeigte, dass vor allem kleine Unternehmen mit spannenden Ideen das Buchgeschäft bereichern. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich zu ihrem Erfolg und wünsche ihnen weiterhin viel Tatendrang. Gleichzeitig bedanke ich mich bei den Jury-Mitgliedern und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels für die hervorragende Zusammenarbeit.“

 Der mit 15.000 Euro dotierte erste Preise ging an den Verlag Rotopol in Kassel (v.l.)Kunst- und Kulturminister Boris Rhein, Stefanie Brich (Börsenverein Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland), Rita Fürstenau (Rotopol), Barbara Jost, Vorsitzende des Landesverbands Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. © Foto: Diether v. Goddenthow
Der mit 15.000 Euro dotierte erste Preise ging an den Verlag Rotopol in Kassel (v.l.)Kunst- und Kulturminister Boris Rhein, Stefanie Brich (Börsenverein Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland), Rita Fürstenau (Rotopol), Barbara Jost, Vorsitzende des Landesverbands Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. © Foto: Diether v. Goddenthow

Der Hauptpreisträger, der Verlag Rotopol aus Kassel, wurde 2007 gegründet und wird heute von den Verlegerinnen und Illustratorinnen Rita Fürstenau und Carmen José geleitet. Er ist ein Verlag für grafisches Erzählen, „der die Grenzen dessen abtastet, was Illustratoren und Comic leisten können“, so die Definition der Verlegerinnen. Der Verlag beherbergt ein eigenes Atelier, eine Siebdruck-Werkstatt, eine Galerie für wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Illustration und ein Geschäft, in dem neben dem Verlagsprogramm weitere Artikel aus der eigenen Werkstatt verkauft werden. Die Jury lobte diese ungewöhnliche Kombination aus Verlag und Handwerk.

 Dr-Sabine Manke, mit  Büchner-Verlagsteam, dankte für die "wahnsinnig tolle Idee". © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr-Sabine Manke, mit Büchner-Verlagsteam, dankte für die „wahnsinnig tolle Idee“. © Foto: Diether v. Goddenthow

Den Büchner-Verlag übernahmen vier ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tectum-Verlags und verlegten ihn von Darmstadt nach Marburg. Sie haben sich auf akademische Literatur mit dem Schwerpunkt in Kultur- und Medienwissenschaften sowie auf populäre Sachbücher spezialisiert und führen den Verlag als Genossenschaft. Mit dem Gründerpreis ehrt die Jury neben dem beherzten Bekenntnis der vier zur Zukunft der Buchbranche auch die Besinnung auf das genossenschaftliche Betriebsmodell.

Laudatorin Britta Jürgs, Verlegerin (Aviva Verlag) und Vorstandsvorsitzende der Kurt-Wolff-Stiftung, zeichnete wunderbare Porträts der Preisträger und  lobte deren kreatives Programm. © Foto: Diether v. Goddenthow
Laudatorin Britta Jürgs, Verlegerin (Aviva Verlag) und Vorstandsvorsitzende der Kurt-Wolff-Stiftung, zeichnete wunderbare Porträts der Preisträger und lobte deren kreatives Programm. © Foto: Diether v. Goddenthow

Dass der Hessische Verlagspreis zur richtigen Zeit kommt, zeigt auch das kürzlich veröffentlichten Ergebnis der Studie des Börsenvereins „Buchkäufer – quo vadis?“. Demnach musste die Buchbranche in den vergangenen Jahren nur leichte Defizite im Umsatz hinnehmen. Gravierender hingegen ist, dass die Zahl der Käufer um 17,8 Prozent gegenüber 2017 zurückgegangen ist, das sind 6,4 Millionen weniger Käufer. Der einzelne Käufer kauft dafür mehr und auch hochwertigere, teurere Bücher.

„Ein Fazit der Studie ist, dass das Buch zum Kunden kommen muss – und dafür muss die Branche neue Strategien finden. Innovative Ideen und neue Marketingstrategien sind gefragt. Auch dafür steht der Hessische Verlagspreis“, so Kunst und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

Siehe auch Beitrag im Börsenblatt.net 

Der erste Hessische Verlagspreis geht an Verlage aus Kassel und Marburg

Wie die Pressestelle des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst heute meldet, hat Kunst- und Kulturminister Boris Rhein die Sieger des Hessischen Verlagspreis 2018 bekannt gegeben. Hauptpreisträger ist der 2007 in Kassel gegründete Verlag für grafisches Erzählen ROTOPOL. Den Nachwuchspreis für Gründer erhält der Büchner-Verlag in Marburg, der im vergangenen Jahr von einem neuen Team übernommen wurde. Der Preis ist insgesamt mit 20.000 Euro dotiert: Auf den Hauptpreis entfallen 15.000 Euro, auf den Gründerpreis 5.000 Euro. Das Land Hessen hat gemeinsam mit dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. den Hessischen Verlagspreis in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobt.

Viele gute Bewerbungen
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Uns haben viele Bewerbungen von Verlagen mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten und Konzepten erreicht. ROTOPOL und der Büchner-Verlag konnten die Jury von sich überzeugen. Ich gratuliere den Preisträgern zu diesem Erfolg und bin sicher, dass der Preis dazu beiträgt, die vielversprechende Arbeit der Verlage noch weiter auszubauen.“

Barbara Jost, Vorsitzende des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins, ergänzt: „Beide Verlage haben ihre Auszeichnung verdient, wenngleich die Jury hier keine leichte Aufgabe hatte. Die Bewerbungen haben gezeigt, wie vielfältig die hessische Verlagslandschaft ist und mit welcher Leidenschaft, aber vor allem mit welcher Profession die Verlage arbeiten. Der Verlagspreis setzt hier genau den richtigen Fokus und würdigt die kreative Verlagsarbeit in ganz Hessen. Dieses Jahr geht unser Glückwunsch also nach Kassel und Marburg“.

Ausschreibung richtet sich an kleine Verlage
Bewerben konnten sich alle unabhängigen Verlage mit Firmensitz in Hessen, deren jährlicher Umsatz unter 2 Millionen Euro liegt. Die Ausschreibung richtete sich an alle Verlagssparten (Belletristik, Lyrik & Sachbuch, Fachbuch & Wissenschaft sowie Kunst- & Regionalbuch). Die Jury bewertete Verlagsstrategie und das Gesamtprogramm, nicht einzelne Bucherfolge oder bekannte Autoren. Mitglieder sind Siv Bublitz (S. Fischer), Jutta Leimbert (Buchhandlung Vaternahm, Wiesbaden), Katharina Hesse (Stiftung Buchkunst), Florian Balke (FAZ), Ute Schwens (Deutsche Nationalbibliothek), Björn Jager, (Hessisches Literaturforum) und Bärbel Schäfer (Autorin, Journalistin, Moderatorin).

Kasseler Verlag mit „bemerkenswertem Durchhaltevermögen“
In der Jurybegründung zum Hauptpreis heißt es: „Mit Rotopol aus Kassel ehrt die Jury einen Verlag mit einer ganz besonderen Ausrichtung, einer außerordentlich klaren Vorstellung vom eigenen Tun und bemerkenswertem Durchhaltevermögen. Das vor zwölf Jahren gegründete und seit elf Jahren an der Kasseler Friedrich-Ebert-Straße ansässige Unternehmen setzt auf grafische Erzählformen und bringt Bücher zwischen Comic und Illustration heraus. Sein ungewöhnliches Geschäftsmodell kreist um die Werkstatt und Ladengalerie des Verlags, setzt auf eine möglichst enge Zusammenarbeit mit den Autoren und sucht mit regelmäßigen Veranstaltungen die Nähe zum Kunden. Rotopol verbindet Verlegerisches, Künstlerisches und Marketing in gekonnter Weise. Die Konsequenz, mit der die beiden derzeitigen Leiterinnen des Unternehmens am einmal eingeschlagenen Weg festhalten, ist beispielhaft für den Umgang mit den Herausforderungen, denen sich die Buchbranche zurzeit gegenübersieht. Rotopol reagiert auf die Veränderungen im Geschäft mit Büchern mit einer Kombination aus Einfallsreichtum, sorgfältiger Arbeit und persönlichem Engagement, die die Branche in Zukunft immer stärker prägen wird. Dieser Verlag will neue Wege gehen und sich und seine Leser überraschen. Es gelingt ihm: Seine Titel sind eine Liebeserklärung an das, was die Künste und die Buchbranche können.“

„Mut und Tatkraft“ aus Marburg
Zur Wahl des Gründerpreises sagt die Jury: „Mit dem Marburger Büchner-Verlag zeichnet die Jury ein Verlagshaus aus, das vier abenteuerlustige Angestellte eines anderen Unternehmens im Sommer vorigen Jahres übernommen haben. Mit Mut und Tatkraft haben sie sich selbstständig gemacht und einen Verlag erworben, den sie ihren eigenen Vorstellungen gemäß umgestalten wollen. In kurzer Zeit ist es ihnen gelungen, dem Programm ein geschärftes Profil zu geben. Mit der Zuerkennung des Gründerpreises ehrt die Jury neben dem beherzten Bekenntnis der vier zur Zukunft der Buchbranche auch den Rückgriff auf das alt-ehrwürdige, von den neuen Besitzern wiederentdeckte genossenschaftliche Betriebsmodell des Verlags.“

Preis fördert Verlage
„Der Verlagspreis ist Teil einer Initiative zur Verlagsförderung des Landes Hessen und des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Wir wollen damit die kulturelle Vielfalt der Verlage in Hessen würdigen, sie unterstützen und erhalten. Zudem wirft die Auszeichnung Licht auf eine Branche, die die Digitalisierung vor besondere Herausforderungen stellt. An unseren Lesegewohnheiten von morgen wird heute in den Verlagen getüftelt – insofern ist unser Verlagspreis auch ein Zukunftspreis“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

Die Preise werden in einer Feierstunde am 22. Juni 2018 in Wiesbaden verliehen.