Kategorie-Archiv: Gutenberg-Universität Mainz

Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert ist Inhaberin der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Jahr 2024

Die Medizinethikerin Bettina Schöne-Seifert ist die Inhaberin der 24. Johannes GutenbergStiftungsprofessur. An der Universität Mainz wird sie in einer öffentlichen Vorlesungsreihe im Sommersemester 2024 in zehn Vorträgen ethische Fragen der modernen Medizin, um die gegenwärtig gerungen wird, diskutieren und erhellen. Die Vorlesungsreihe beginnt mit der Eröffnungsveranstaltung am Dienstag, dem 23. April 2024, auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Neun weitere Vorlesungen im größten Hörsaal der Universität schließen sich jeweils am Dienstagabend an.

Die Medizinethikerin Bettina Schöne-Seifert ist Seniorprofessorin an der Universität Münster, wo sie von 2003 bis 2023 den Lehrstuhl für Medizinethik der Medizinischen Fakultät innehatte und zudem kooptiertes Mitglied des Philosophischen Seminars war. Zuvor war sie Gastdozentin an der Zentralen Einrichtung für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsethik der Universität Hannover.

Ausgebildet als Medizinerin und Philosophin, hat Bettina Schöne-Seifert maßgeblich zur Etablierung moderner medizinethischer Kontroversen in Deutschland beigetragen und äußert sich nicht selten in öffentlichen Debatten. Ihre Arbeitsschwerpunkte betreffen klassische Fragen am Anfang und Ende des Lebens, ethische Neulandfragen der Gen- oder Neurotechnik, aber auch grundlegendere Themen wie Autonomie und Paternalismus, die Wissenschaftlichkeit moderner Medizin oder Fragen ethischer Normenbegründung. Sie war tätig als Mitglied des Nationalen und des Deutschen Ethikrats, als Mitglied der Münsteraner Kollegforschergruppe „Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“ und als Initiatorin des Münsteraner Kreises zur Verteidigung wissenschaftsorientierter Medizin. Gegenwärtig ist sie Mitglied des International Bioethics Committee der UNESCO.

Bettina Schöne-Seifert war Max-Planck-Fellow und Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Zudem ist sie Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Academia Europaea sowie Fellow des Hastings Center. Sie ist Trägerin des Arthur-Burckhardt-Preises zur Förderung der Geistes- und Naturwissenschaften und erhielt 2020 den Bielefelder Wissenschaftspreis.

Zur Vorlesungsreihe In ihren Vorlesungen wird Bettina Schöne-Seifert Fragen nach dem richtigen Handeln diskutieren, die sich für unsere heutige Gesellschaft und die moderne Medizin neu oder anders stellen als in früheren Zeiten. Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben? Ist medizinische Versorgung ein Menschenrecht? Sollte Embryonenforschung ein deutsches Tabu bleiben? Zehn aktuelle und strittige Themen stehen im Zentrum der Vorlesungen, die erläutern werden, was jeweils genau in Frage steht und welchen Beitrag die Ethik zu den Antworten leisten kann, über die wir uns verständigen müssen.

Zur Vorlesungsreihe
Die Eröffnungsveranstaltung findet am Dienstag, dem 23. April 2024, um 18:15 Uhr im Hörsaal RW1 auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.
Die weiteren neun Vorlesungen finden in den folgenden Wochen jeweils dienstagabends um 18:15 Uhr statt (mit Ausnahme von Dienstag, den 30. April 2024). Die Vorlesungsreihe endet mit der Abschlussveranstaltung am Dienstag, dem 2. Juli 2024.
Aktuelle Informationen zur Veranstaltung finden Sie vor Vorlesungsbeginn auf der Webseite der Stiftung „Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur“:
https://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/

Jubiläum 50 Jahre Zentrale Wissenschaftliche Weiterbildung der Uni Mainz und Einweihung des Stiftungshauses gemeinsam gefeiert

Eröffnung des neuen Stiftungshauses (v.l.) Wissenschaftsminister Clemens Hoch, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Mainzer Universitätsfonds und Kanzlerin der JGU, Dr. Waltraud Kreutz-Gers, Leiterin des ZWW, Dr. Beate Hörr, und JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch. Foto©: Peter Pulkowski / JGU
Eröffnung des neuen Stiftungshauses (v.l.) Wissenschaftsminister Clemens Hoch, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Mainzer Universitätsfonds und Kanzlerin der JGU, Dr. Waltraud Kreutz-Gers, Leiterin des ZWW, Dr. Beate Hörr, und JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch. Foto©: Peter Pulkowski / JGU

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), die Stiftung Mainzer Universitätsfonds und das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der JGU feierten am 15.09.2023 die Eröffnung des neuen Stiftungshauses gemeinsam mit dem Jubiläum des 50-jährigen Bestehens des ZWW. Die Stiftung Mainzer Universitätsfonds ist Bauherrin und investierte rund 13,5 Millionen Euro.

Gut ausgestattet sind die multifunktional nutzbaren Schulungs-  und Workshop-Räumlichkeiten im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow
Gut ausgestattet sind die multifunktional nutzbaren Schulungs- und Workshop-Räumlichkeiten im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow

Das multifunktionale Gebäude dient als neuer Ort der Begegnung auf dem Gutenberg-Campus. In seinem Grußwort erklärte Wissenschaftsminister Clemens Hoch zu Beginn der Eröffnungsfeier: „Für qualitativ hochwertige Forschung und Lehre braucht es attraktive Lernorte. Daher geht die JGU mit der Eröffnung des neuen Stiftungshauses genau in die richtige Richtung: Ein weiterer moderner Lernort für wissenschaftliche Neugestaltung auf dem Gutenberg-Campus. Und eine weitere Möglichkeit für Forschung und Lehre auf höchstem Niveau am Hochschulstandort Mainz.“

Das moderne und multifunktionale Gebäude dient künftig als internationales Gästehaus und Seminarzentrum auf dem Campus. Bauherrin des rund 13,5 Millionen Euro teuren Gebäudes ist die Stiftung Mainzer Universitätsfonds. „Bislang hat der Mainzer Universitätsfonds die JGU ausschließlich durch seine Erträge unterstützt, im Fall des Stiftungshauses hat er sozusagen selbst Hand angelegt und der Universität ein ‚House of Communications‘ gebaut, das sie sich in ihrer institutionellen Strategie im Rahmen der Exzellenzinitiative bereits 2011 vorgenommen hatte. Das neue Stiftungshaus ist ein weiterer Schritt, mit dem der Mainzer Universitätsfonds zur Attraktivität unseres Lehr- und Forschungsstandorts beiträgt“, erklärt die Vorstandsvorsitzende des Mainzer Universitätsfonds und Kanzlerin der JGU, Dr. Waltraud Kreutz-Gers.

Beispiel eines Seminarraums im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow
Beispiel eines Seminarraums im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow

Das Stiftungshaus entstand in der Friedrich-Pfeifer-Straße 2 Ecke Wittichweg. Es passt sich in seiner architektonischen Gestaltung an die benachbarten Häuser Philosophicum und Georg Forster-Gebäude an. Auf sieben Geschossen mit einer Nutzfläche von ca. 3.200 Quadratmetern integriert das Stiftungshaus unter anderem 30 Gästeappartements und sieben Seminarräume. „Wir danken dem Mainzer Universitätsfonds sehr, dass er uns dieses moderne und multifunktionale Gebäude zur Verfügung stellt“, sagt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. „Damit bieten sich unserer Universität neue und zeitgemäße Rahmenbedingungen für Veranstaltungen, Tagungen und internationale Begegnungen, mit denen die JGU im Wettbewerb unter den Hochschulen Akzente zu setzen vermag. Besonders freut uns, dass das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung in diesem Haus eine angemessene Infrastruktur erhält, denn insbesondere in der Weiterbildung liegt eine der wichtigen Zukunftsaufgaben und Chancen einer Universität.“

50 Jahre ZWW: Zeitgemäßes Seminarzentrum für die wissenschaftliche Weiterbildung

Dr. Beate Hörr, Leiterin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung, seit 22 Jahren an Bord.  © Foto Diether von Goddenthow
Dr. Beate Hörr, Leiterin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung, seit 22 Jahren an Bord. © Foto Diether von Goddenthow

Im Fokus der Eröffnungsfeier stand insbesondere auch das 50-jährige Jubiläum des ZWW, das künftig den Großteil seiner Veranstaltungen im Stiftungshaus anbieten wird. Die JGU sieht es als wichtige gesellschaftliche Aufgabe an, Zugang zu qualifizierter Weiterbildung zu schaffen und universitäre Bildung für alle Interessierten in unserer Gesellschaft bereitzustellen – nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für Organisationen und Firmen. Ziel der wissenschaftlichen Weiterbildung ist es, aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung so praxisorientiert zu vermitteln, dass der Transfer in die berufliche Praxis gelingt. „Mit unseren Seminarangeboten auf dem Campus oder online reagieren wir auf die stetig steigende Notwendigkeit von lebenslangem Lernen“, erklärt die Leiterin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung, Dr. Beate Hörr. „Das ZWW leistet damit einen Beitrag zur Weiterqualifizierung, insbesondere von berufstätigen Akademikerinnen und Akademikern, aber auch für Interessierte ohne hochschulische Vorerfahrung. Wir freuen uns daher sehr, dass wir mit dem neuen Seminarzentrum nun auch einen räumlichen Mittelpunkt und eine zentrale, attraktive Anlaufstelle für unsere wissensbereichernden Programme erhalten haben.“

Talk

(vli.) Professorin Dr. Angelika Ehrhardt, Lehrbeauftragte in der wissenschaftlichen Weiterbildung, Hannes Müller, Managing Director der Lufthansa Consulting GmbH, Moderatorin Professorin Dr. phil. Dipl.-Psych. Gabriele Vierzigmann, Hochschule München, Viktor Piel, Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der IHKn für Weiterbildung und Professorin Dr. Eva Cendon, Freie Universität Hagen. © Foto Diether von Goddenthow
(vli.) Professorin Dr. Angelika Ehrhardt, Lehrbeauftragte in der wissenschaftlichen Weiterbildung, Hannes Müller, Managing Director der Lufthansa Consulting GmbH, Moderatorin Professorin Dr. phil. Dipl.-Psych. Gabriele Vierzigmann, Hochschule München, Viktor Piel, Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der IHKn für Weiterbildung und Professorin Dr. Eva Cendon, Freie Universität Hagen. © Foto Diether von Goddenthow

In einer Podiumsdiskussion zogen Wegbereiter und Wegbereiterinnen Professorin Dr. Eva Cendon, Freie Universität Hagen, Professorin Dr. Angelika Ehrhardt, Lehrbeauftragte in der wissenschaftlichen Weiterbildung, Hannes Müller, Managing Director der Lufthansa Consulting GmbH und Viktor Piel, Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der IHKn für Weiterbildung eine kleine Bilanz und gaben Ausblicke in die Weiterentwicklung der Weiterbildungsmöglichkeiten für Erwachsene wie: Weiterbildende Studiengänge, Certificate of Advanced Studies (CAS), Lehrkräftefortbildung. Studieren 50 Plus mitGasthörerstatus, Seminare wie beispielsweise „Führen – Entwickeln – Verändern und Koordinierung von Projekten wie etwa das Erasmus+ Projekt IDOL. Durch den Talk führte Professorin Dr. phil. Dipl.-Psych. Gabriele Vierzigmann, Hochschule München.

Improvisationstheater inszeniert mit Publikum „Lebenslanges Lernen“

Die Affirmative, das studentische Mainzer Improvisationstheater gibt an diesem Nachmittag mal wieder alles. © Foto Diether von Goddenthow
Die Affirmative, das studentische Mainzer Improvisationstheater gibt an diesem Nachmittag mal wieder alles. © Foto Diether von Goddenthow

Bevor die Gäste sich bei einem Rundgang das neue Gebäude anschauen und ein wenig bei Musik von der Rockin Blues Band feiern konnte, entwickelte das studentische Mainzer Improvisationstheater „Die Affirmative höchst komische und sensationell pointierte Stehgreif-Comedy. Mit Stichworten aus dem Publikum brachten sie in fünf Szenen das Thema „Lebenslanges Lernen“ humorvoll voran.

Leontina Klein © Foto Diether von Goddenthow
Leontina Klein © Foto Diether von Goddenthow

Leontina Klein, Studentin der JGU, moderierte den festlichen Nachmittag.

 

 

 

 

Das Stiftungshaus

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Die sieben Seminarräume im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sind individuell teilbar und zum Teil einladend als Lounge nutzbar. Insgesamt bieten sie Platz für rund 200 Personen. Eine große Außenterrasse mit Sitzmöglichkeiten ergänzt das moderne Ambiente. Vervollständigt wird das Seminarzentrum durch Funktionsräume wie Cateringbereiche, Küchen und Lagerräume.

 

Internationales Gästehaus

Beispiel eines Gästezimmers © Foto Diether von Goddenthow
Beispiel eines Gästezimmers © Foto Diether von Goddenthow

Auf den weiteren Geschossen befinden sich 20 Einzimmerappartements mit rund 29 Quadratmetern Wohnfläche, darunter vier rollstuhlgerechte bzw. zwei barrierefreie Wohneinheiten. Hinzu kommen zehn Zweizimmerappartements mit rund 59 Quadratmetern Wohnfläche. Jedes Appartement verfügt über eine eingebaute Küchenzeile und ein eigenes Bad. Die Räumlichkeiten werden künftig internationalen Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern zur Verfügung stehen. Untergebracht im neuen Stiftungshaus sind darüber hinaus Büroflächen für die Geschäftsstellen der Stiftung Mainzer Universitätsfonds und der Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V.

Beispiel eines Tagungsraums im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow
Beispiel eines Tagungsraums im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow

Beim Bau des Stiftungshauses wurde auf Nachhaltigkeit Wert gelegt. Es wurde so weit wie zulässig in die Höhe gebaut, um Außenflächen zu erhalten. Auch wurden Fassade und Fenster mit langlebigen Materialien und hoher Wärmedämmung ausgeführt. Die Wärmeversorgung erfolgt wie auf dem Campus üblich mit Fernwärme. Die JGU hat darüber hinaus über einen Baukostenzuschuss die Installation einer Photovoltaikanlage ermöglicht, die bei guten Bedingungen den Strombedarf des gesamten Gebäudes decken kann. In den Außenanlagen ergänzen versickerungsfähiges Pflaster und eine Versickerungsmulde in den Grünflächen die extensive Dachbegrünung.

Stiftung Mainzer Universitätsfonds
Die Stiftung Mainzer Universitätsfonds ist eine selbstständige, rechtsfähige und gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts. Die aus dem Stiftungsvermögen erwirtschafteten Erträge fließen in vollem Umfang an die JGU zur Förderung der Universität in Forschung, Lehre und allen anderen gesetzlich übertragenen Aufgaben. Das Stiftungsvermögen umfasst zahlreiche Wohnimmobilien sowie rund 400 Erbbaurechtsgrundstücke in bester Stadtlage von Mainz und in Rheinhessen. Ferner gehören der Stiftung rund 850 Hektar landwirtschaftliche Flächen (Weinberge, Ackerland), von denen ein Teil der Weinberge in Spitzenlagen Rheinhessens zu finden ist. Damit gehört die Stiftung Mainzer Universitätsfonds zu den bedeutendsten Grundbesitzern in Rheinland-Pfalz.

Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung Mainz

20 Studierende aus acht Ländern bei der internationalen Summer School 2023 auf dem Gutenberg-Campus

20 Studierende aus acht Ländern besuchen die International Summer School 2023 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Begrüßt wurden sie heute unter anderem durch den Vizepräsidenten für Studium und Lehre an der JGU, Prof. Dr. Stephan Jolie (5.v.l.). (Foto/©: Stefan F. Sämmer / JGU)
20 Studierende aus acht Ländern besuchen die International Summer School 2023 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Begrüßt wurden sie heute unter anderem durch den Vizepräsidenten für Studium und Lehre an der JGU, Prof. Dr. Stephan Jolie (5.v.l.). (Foto/©: Stefan F. Sämmer / JGU)

Die International Summer School der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) öffnet vom 2. bis 30. August 2023 ihre Türen für sprachbegeisterte Studierende aus verschiedenen Ländern weltweit. Neben Deutsch-Sprachkursen erwarten die Teilnehmenden verschiedene Programmhighlights, wie Exkursionen nach Wiesbaden, Rüdesheim und Frankfurt. An dem vierwöchigen Programm nehmen 20 Studierende aus acht Ländern teil. Die Teilnahme von Studierenden aus Partnerhochschulen oder mit Mainz verpartnerten Städten werden durch Stipendien gefördert, die von der Santander Bank und der Stadt Mainz finanziert werden.

Der Koordinator der Summer School, Mark Reinhard, freut sich auf die internationalen Besucherinnen und Besucher: „Der Austausch zwischen den Studierenden bei der ersten Summer School in Präsenz im vergangenen Jahr war für alle bereichernd. Aus diesen großartigen Begegnungen sind Freundschaften gewachsen. Es ist schön zu sehen, wie sich die Studierenden innerhalb der vier Wochen entwickeln.“

Die International German Language School bietet Kurse für jedes Sprachniveau von A1 bis C1. Die Kursinhalte sind abwechslungsreich gestaltet und bieten neben der Vermittlung allgemeiner sprachlicher Fertigkeiten auch themenübergreifende Einblicke zu den Schwerpunkten deutsche Geschichte, Politik und Literatur. Interkulturelle Trainings und verschiedene Freizeitangebote, darunter Exkursionen, Sportgruppen oder Kinoabende, runden das Programm ab.

Das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der JGU führt die Summer School in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Internationales der Universität durch. „Mit der Summer School werben wir für den Campus der Universität und ein Studium an der JGU – und darüber hinaus für die Stadt Mainz“, fasst Iris Thimm-Netenjakob, Ko-Koordinatorin der International Summer School, den positiven Nebeneffekt des Kursangebots zusammen.

Weiterführende Links:

· https://summer.uni-mainz.de – International Summer School der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

· https://www.international.uni-mainz.de – Abteilung Internationales der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

„Studieren 50 Plus“ der JGU bietet vielfältiges Seminarangebot im Wintersemester 2023/2024

Studieren 50plus  © Foto Diether von Goddenthow
Studieren 50plus © Foto Diether von Goddenthow

Das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bietet auch im kommenden Wintersemester wieder ein umfangreiches und vielfältiges Studienprogramm „Studieren 50 Plus“ an. Interessierte Teilnehmer*innen können aus mehr als 70 Präsenz- und Online-Veranstaltungen in verschiedensten Themenbereichen wählen. „Studieren 50 Plus“ orientiert sich an besonders stark nachgefragten Themenbereichen wie Kunstgeschichte, Geschichte, Literatur, Sprachen sowie philosophischen, sozialwissenschaftlichen und psychologischen Fragestellungen. Zur Zielgruppe des Programms zählen Menschen, die aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden sind oder die Erziehungsarbeit innerhalb der Familie beendet haben.

Als strukturiertes Studienprogramm bietet „Studieren 50 Plus“ neben dem Besuch der Lehrveranstaltungen auch die Möglichkeit, einen Leistungsnachweis in Form eines Zertifikats zu erlangen. Informationen zu den Voraussetzungen für den Erwerb eines Abschlusszertifikats sind unter https://www.zww.uni-mainz.de/weiterbildungsangebote-im-ueberblick/50plus/zertifikat/ zu finden.

Hauptanmeldeschluss für Veranstaltungen im „Studieren 50 Plus“-Programm, die um den Vorlesungsbeginn an der JGU starten, ist der 27. September 2023, bzw. der 25.09.2023 für Gasthörer.

Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung unter https://www.zww.uni-mainz.de/weiterbildungsangebote-im-ueberblick/50plus/50plus-aktuell/.

Download: Programm WS 2023/2024

Wechsel der Israel-Professur – Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Pflege der deutsch-israelischen Beziehungen von hoherpolitischer Bedeutung

(v.li.): JGU-Vizepräsident Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, Prof. Dr. Yossi David (bisheriger Amtsinhaber Israel Professorship in Communication Science), Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Prof. Dr. Baruch Shomron, neuer Amtsinhaber und Dekan Prof. Dr. Gregor Daschmann anlässlich der akademischen Feier im Atrium maximum in der Alten Mensa auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. © Foto Diether von Goddenthow
(v.li.): JGU-Vizepräsident Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, Prof. Dr. Yossi David (bisheriger Amtsinhaber Israel Professorship in Communication Science), Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Prof. Dr. Baruch Shomron, neuer Amtsinhaber und Dekan Prof. Dr. Gregor Daschmann anlässlich der akademischen Feier im Atrium maximum in der Alten Mensa auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. © Foto Diether von Goddenthow

Im Rahmen einer akademischen Feierstunde anlässlich der Neubesetzung der „Israel Professorship in Communication Science“ wurde heute in Beisein der rheinlandpfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer der bisherige Amtsinhaber Prof. Dr. Yossi David verabschiedet und sein Nachfolger Prof.Dr. Baruch Shomron begrüßt.

2018 stiftete  Ministerpräsidentin Malu Dreyer anlässlich des 50-jährigen Bestehens diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel die Israel-Professur in den Kommunikationswissenschaften („Israel Professorship in Communication Science“) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), um die Verbindungen und die Zusammenarbeit von israelischen Wissenschaftlern und der JGU in den Sozialwissenschaften zu fördern.

Prof. Dr. Yossi David. © Foto Diether von Goddenthow
Prof. Dr. Yossi David. © Foto Diether von Goddenthow

Erster Inhaber dieser Professur war Prof. Dr. Yossi David, der im Frühjahr 2023 auf eine Lebenszeit-Professur an die Ben-Gurion-Universität in Be’er Scheva berufen wurde. Sein Nachfolger an der JGU, Prof. Dr. Baruch Shomron, bietet bereits seit diesem Sommersemester Lehrveranstaltungen im Rahmen der Israel-Professur an der JGU an. „Auf diese Weise löst die Israel-Professur genau das ein, was Zweck ihrer Einrichtung war: vielversprechende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Israel nach Mainz zu holen und sie international erfolgreich zu machen, sodass sie in Israel ihre akademische Karriere weiterführen können. So werden über die nächsten Jahrzehnte nachhaltige Brücken des akademischen Austauschs zwischen Mainz und den israelischen Hochschulstandorten entstehen“, erklärte Fachbereichsdekan Prof. Dr. Gregor Daschmann bei der heutigen feierlichen Verabschiedung von Professor Dr. Yossi David und Begrüßung seines Nachfolgers Prof. Dr. Baruch Shomron in der Alten Mensa.

In ihrem Grußwort unterstrich die Ministerpräsidentin, dass die Pflege der deutsch-israelischen Beziehungen von hoher politischer Bedeutung sei. „Die vor mehr als vier Jahren eingerichtete Israel-Professur des Fachbereichs Sozialwissenschaften, Medien und Sport der Johannes Gutenberg- Universität Mainz leistet als Meilenstein einen wichtigen Beitrag dazu, indem sie hilft, Stereotypen und Vorurteilen entgegenzuwirken, und die Zusammenarbeit zwischen deutschen und israelischen Studierenden, Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen fördert.“ Malu Dreyer dankte dem ersten Lehrstuhlinhaber der im Wintersemester 2018/19 neu eingerichteten Professur, Professor Dr. Yossi David, der einem Ruf an die Ben Gurion Universität inBe‘er Scheva folgt, für die geleistete Arbeit und wünschte seinem Nachfolger, dem neuen Lehrstuhlinhaber Professor Dr. Baruch Shomron, viel Erfolg in seiner neuen Aufgabe.

Die Einrichtung der Israel-Professur 2018 sei ihr ein Herzensanliegen gewesen, so die Ministerpräsidentin. „Wann immer wir in Deutschland über Israel lesen oder uns vor Ort mit eigenen Augen ein Bild machen: Meist nehmen wir das Land aus unserer deutschen Perspektive wahr. So wie die Israelis unser Land aus ihrer Perspektive sehen. Die Professur soll zu einem Perspektivwechsel beitragen, der dabei hilft, den anderen besser zu verstehen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Professor Dr. Yossi David habe sich vor allem besondere Verdienste um den akademischen Austausch zwischen Mainz und den israelischen Standworten erworben. „In den vergangenen Jahren konnten wir erleben, dass das partnerschaftliche Engagement auch wissenschaftlich Früchte trägt. Die deutsch-israelische Freundschaft ist auch weiterhin ungebrochen und wird gelebt. Ich hoffe, die wissenschaftliche Station hier in Mainz wird Ihnen positiv in Erinnerung bleiben und Sie können auch weiterhin von Ihrer Forschung aus Rheinland-Pfalz profitieren“, so die Ministerpräsidentin.

Professor Dr. Baruch Shomron, neuer Amtsinhaber der Israel-Professur am Institut für Publizistik der JGU.© Foto Diether von Goddenthow
Professor Dr. Baruch Shomron, neuer Amtsinhaber der Israel-Professur am Institut für Publizistik der JGU.© Foto Diether von Goddenthow

Sein Nachfolger Professor Dr. Baruch Shomron habe sich zum Ziel gesetzt, die Vernetzung der JGU Mainz in Forschung und Lehre mit anderen Fachbereichen in Israel weiter auszubauen. „Der Blick auf Ihre Vita zeigt mir, dass Sie ebenfalls wunderbar auf das Profil der Professur passen und eine riesige Bereicherung für die Johannes Gutenberg-Universität Mainz sein werden. Ich hoffe, dass die Universität ebenso für Sie eine solche Bereicherung in wissenschaftlicher, kultureller und freundschaftlicher Sicht sein kann“, sagte die Ministerpräsidentin. Die Weiterführung der Professur sei ein wichtiger Grundpfeiler für die Pflege der freundschaftlichen Beziehungen zu Israel.

Innovative empirische Forschungskonzepte
Baruch Shomrons zentraler Forschungsgegenstand sind die kommunikativen Gegebenheiten in der israelischen Gesellschaft, insbesondere mit Blick auf politische Kommunikation und Gesundheitskommunikation. Welche Rolle spielen Medien und Kommunikation bei der Verbesserung der Freiheiten und des Wohlbefindens des Einzelnen? Wer hat Zugriff auf die Medien? Wer ist berechtigt, digitale und klassische Medien zu kontrollieren? Wer findet trotz berechtigter Anliegen in den israelischen Medien nicht statt? Was heißt das für marginalisierte Bevölkerungsgruppen (z. B. palästinensische Israelis, ultra-orthodoxe Juden, Migranten und Flüchtlinge)? Baruch Shomron geht diese und ähnliche Fragen mit innovativen empirischen Forschungskonzepten an und bringt seine Befunde auch in die aktuelle politische Debatte mit ein.

Dr. Baruch Shomron ist 33 Jahre alt. Er verfügt über einen Bachelorabschluss in Kommunikationswissenschaft von der Universität Ariel sowie einen Masterabschluss und PhD ebenfalls in Kommunikationswissenschaft von der Ben-Gurion-Universität des Negev. 2021 promovierte er bei Prof. Amit Schejter mit dem Thema “The Participation of Palestinian-Israelis in Public and Commercial Television and Radio in Israel as Capability”. Nach der Promotion kam Shomron 2021 als Post-Doc an die JGU, gefördert durch Fellowships der Universität und des Minerva-Programms des BMBF. „So lernte Shomron bereits vor seiner Bewerbung das Institut, die Israel-Professur und die Gegebenheiten in Mainz kennen“, sagt der Dekan.

Baruch Shomrons Forschung wurde in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter New Media & Society (2022), Feminist Media Studies (2021, 2022) und das Journal of Ethnic and Migration Studies (2021). Er erhielt den Walter Lebach Award der Tel-Aviv-Universität (2019) und den Dean’s Award der Fakultät der BGU (2021). Zudem hat Shomron seine Arbeiten auf internationalen Konferenzen vorgestellt, z. B.WAPOR, ICA und der Konferenz der Israeli Communication Association. „Es ist das erklärte Ziel von Baruch Shomron, bestehende Kooperationen fortzusetzen und die Vernetzung der JGU in Forschung und Lehre mit anderen Fachbereichen in Israel weiter auszubauen“, so der Dekan.

Institut für Publizistik an der JGU

Tag der offenen Uni Mainz am 5. Juli 2023 – Entscheidungshilfen und Führungen für Studieninteressenten

logo-tag-der-offenen-uni-mainzCampusführungen und Aktionen, Beratungsangebote und Veranstaltungen geben am 5. Juli 2023 einen ersten Einblick in das Studium an der JGU

Von der Ägyptologie bis zur Zahnmedizin – Studieninteressierte können sich am Tag der offenen Uni der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) am Mittwoch, 5. Juli 2023, über mehr als 290 Studiengänge umfassend informieren. Alle Fächer der JGU bieten hierzu ein umfangreiches Programm an: Bei Einführungsveranstaltungen, Vorträgen und Vorlesungen, bei Infomessen und Foren, bei Übungen und Experimenten sowie Führungen und Aktionen können sich die erwarteten rund 8.000 Schülerinnen und Schüler für einen Tag wie Studierende der größten Universität in Rheinland-Pfalz fühlen. Ein zentraler Veranstaltungsort ist der Forumsplatz. Neben Pavillons und Foodtrucks steht hier die Hauptbühne. Auf dem Programm stehen Talks rund um Studium und Studileben im schönen Mainz. Hier gibt es Tipps zur Studienwahl und Erfahrungsberichte, wie es nach dem Studium weitergehen kann. Ein Programm-Highlight ist der Auftritt von Mirko Drotschmann – „MrWissen2go“– der von seinem Weg zum erfolgreichen YouTuber berichtet.

Was bedeutet es an einer Universität zu studieren? Wie unterscheiden sich verschiedene Fächer mit Blick auf vielfältige Entwicklungs- und Berufschancen? Was heißt es eigentlich, nicht nur zu lernen, sondern auch zu forschen? „Mit unserem Tag der offenen Uni möchten wir den Schülerinnen und Schülern helfen, möglichst viele Ideen, Informationen und Erfahrungen für ihre Studienentscheidung zu gewinnen. So können sie hier die vielfältigen Fächer und die Menschen, die sie lehren, aus nächster Nähe kennenlernen“, erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Georg Krausch. „Ich wünsche dabei jeder und jedem einzelnen, einen Studiengang oder ein Fach zu finden, das sie begeistert, das sie geistig fordert und damit voranbringt. Der Tag der offenen Uni bietet die Möglichkeit herauszufinden, welches Fach das sein könnte.“ Der reguläre Universitätsbetrieb läuft am Tag der offenen Uni normal weiter. Das gibt den Studieninteressierten die Chance, auch die üblichen Lehrveranstaltungen zu besuchen und so den Uni-Alltag hautnah kennenzulernen. Dozentinnen und Dozenten, Studierende und Alumni bieten zudem Einblicke in ihre Fächer und beantworten Fragen.

Campusleben: Gemeinsam lernen und forschen, Kulturen kennen- und verstehen lernen

 

Auch jenseits von Forschung und Lehre ist das Angebot für Studierende auf dem Gutenberg-Campus vielfältig. Fast all ihre Einrichtungen vereint die JGU auf einem Campus – und das in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Hier befinden sich neben Lehr- und Forschungsgebäuden

auch Studierendenwohnheime und Kitas, Sportstätten, Einkaufsmöglichkeiten und Cafés. Kunst und Sport, Musik, Film und Theater, Vorträge und Ausstellungen machen den Gutenberg-Campus zum Ort lebendiger akademischer Kultur und Freizeitgestaltung. „Während des Tags der offenen Uni sollen die Schülerinnen und Schüler auch ausprobieren, wie es sich anfühlt, Studentin oder Student unserer Universität zu sein. Denn unser Campus ist ausgesprochen vielfältig und lebendig. Hier treffen tagtäglich Studierende und Lehrende aus rund 120 Nationen der Erde in ganz unterschiedlichen Fächern und Kontexten zusammen, um gemeinsam zu lernen und zu forschen – und ab und an auch, um gemeinsam zu feiern“, so Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident für Studium und Lehre der JGU. „Diese besondere Atmosphäre des Miteinanders und der internationalen Begegnung möchten wir für die Schülerinnen und Schüler beim Tag der offenen Uni 2023 erlebbar machen.“

 Mit rund 30.000 Studierenden gehört die JGU zu den großen Universitäten Deutschlands. Als Volluniversität vereint sie nahezu das gesamte Fächerspektrum unter ihrem Dach: von den Geistes- über die Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften hin zu den Naturwissenschaften, der Medizin und Zahnmedizin sowie Kunst und Musik, Sport, Theologie, Dolmetschen und Übersetzen. Mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Technischen Universität Darmstadt bildet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz die strategische Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU). Mit ihren mehr als 100.000 Studierenden und rund 1.500 Professuren kooperieren die drei benachbarten Hochschulen eng in Forschung, Studium und Lehre. Als führende Universität in der europäischen Hochschulallianz FORTHEM bietet die JGU ihren Studierenden einen weiten Entwicklungshorizont über Fächer- und Ländergrenzen hinweg.

 Alle Infos zum Tag der offenen Uni sind unter http://www.studium.uni-mainz.de/tdot/, der Lageplan unter https://www.studium.uni-mainz.de/files/2023/06/JGU_Lageplan_TdoT.jpg zu finden.

Ehelosigkeit als Dogma – Ein kirchenhistorisches Plädoyer gegen den Zölibat – Vortrag Uni-Mainz am 13.06.2023

Ehelosigkeit als Dogma – Ein kirchenhistorisches Plädoyer gegen den Zölibat. Fortsetzung der Vorlesungsreihe der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2023 zum Thema „Die geheimen Archive der Päpste – und was sie über die Kirche verraten“ am 13. Juni 2023. © Foto Diether von Goddenthow
Ehelosigkeit als Dogma – Ein kirchenhistorisches Plädoyer gegen den Zölibat. Fortsetzung der Vorlesungsreihe der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2023 zum Thema „Die geheimen Archive der Päpste – und was sie über die Kirche verraten“ am 13. Juni 2023. © Foto Diether von Goddenthow

Fortsetzung der Vorlesungsreihe der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2023 zum Thema „Die geheimen Archive der Päpste – und was sie über die Kirche verraten“ am 13. Juni 2023, 18:15 Uhr auf dem Gutenberg-Campus (Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9, 55128 Mainz

Der Zölibat als Pflicht für katholische Priester wird in Kirche und Gesellschaft nicht erst seit dem Missbrauchsskandal diskutiert – nun aber intensiver denn je. Im achten Vortrag der Reihe am 13. Juni richtet Hubert Wolf den kirchengeschichtlichen Blick in die Vergangenheit und zeigt, dass die Entscheidung pro oder contra Zölibat nie absolut, sondern stets das Resultat von Güterabwägungen war und daher auch ganz unterschiedlich ausfallen konnte. Weshalb die Weihe verheirateter Männer zu Priestern weder einen Paradigmenwechsel noch einen Bruch mit der kirchlichen Tradition bedeuten würde, wird er mit dem Journalisten und Moderator Jörg Vins diskutieren.

Prof. Dr. Dr h.c.-Hubert-Wolf (li)-im Gespräch mit Moderator Dr. Peter Frey, ZDF-Chefredakteur i.R. bei der Eröffnungsveranstaltung der Vorlesungsreihe am 18.4.2023 © Foto Diether von Goddenthow
Prof. Dr. Dr h.c.-Hubert-Wolf (li)-im Gespräch mit Moderator Dr. Peter Frey, ZDF-Chefredakteur i.R. bei der Eröffnungsveranstaltung der Vorlesungsreihe am 18.4.2023 © Foto Diether von Goddenthow

Der Kirchenhistoriker und Priester Hubert Wolf ist seit 2000 Ordinarius für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster. Von 1992 bis 2000 war er Professor für Kirchengeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Berühmt geworden ist er vor allem für seine Arbeiten zu Inquisition und Indexkongregation, zu deren Archiven er bereits 1992, Jahre vor der offiziellen Öffnung der Bestände, Zugang erhielt. Zahlreiche seiner Bücher wurden zu Bestsellern; sein Kirchenthriller „Die Nonnen von Sant’Ambrogio“ erschien in über zehn Sprachen. Neben den innovativen historiographischen Ansätzen und seiner außergewöhnlichen Produktivität ist er als Wissenschaftskommunikator einer breiten Öffentlichkeit durch zahlreiche Radio- und Fernsehbeiträge bekannt. Zudem zieht er Konsequenzen aus seiner kirchenhistorischen Arbeit für gegenwärtige Debatten und sieht in der Tradition der Kirche enormes Potenzial für notwendige Reformen. Seine „16 Thesen zum Zölibat“, in denen er für die Zulassung verheirateter Männer zur Priesterweihe plädiert, sind dafür ein sprechendes Beispiel. Aktuell arbeitet er gemeinsam mit seinem Team im Großprojekt „Asking the Pope for Help“ Bittbriefe jüdischer Verfolgter aus dem Zweiten Weltkrieg auf, die in den vatikanischen Archiven lagern. In einer Online-Edition werden sie sowohl der Forschung als auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Wie kein anderer steht er für die Erforschung der vatikanischen Archive: Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf ist Inhaber der diesjährigen 23. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur. Der renommierte Kirchenhistoriker lädt im Sommersemester 2023 jeweils dienstags zu seiner Vorlesungsreihe „Die geheimen Archive der Päpste – und was sie über die Kirche verraten“ auf den Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ein. Er nimmt uns mit in die Archive, hinter die hohen Mauern des Vatikans. Wir können ihm bei seiner Arbeit im wahrsten Sinn des Wortes über die Schulter schauen, werden Teil einer spannenden Spurensuche und erleben Glücksmomente historischer Arbeit – sei es das Entdecken eines lange Zeit gesuchten Dokuments oder einer Beweiskette, die sich durch eine Schlüsselquelle endlich schließt. Vor allem aber entdecken wir alternative Modelle zu angeblich ewigen Wahrheiten, die ein gewaltiges Potenzial für eine Reform der katholischen Kirche beinhalten: zum Beispiel ganz selbstverständlich verheiratete Priester und geweihte Frauen.

Wolfs Werk ist vielfach ausgezeichnet worden: Er ist Träger des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises (2003) und des Communicator-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2004), des Gutenberg-Preises der Stadt Mainz und der internationalen Gutenberg-Gesellschaft (2006) sowie des Sigmund-Freud-Preises für wissenschaftliche Prosa (2021). Er war Fellow am Historischen Kolleg München sowie am Wissenschaftskolleg Berlin.

Die weiteren Termine der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Überblick:
jeweils 18:15 Uhr auf dem Gutenberg-Campus (Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9, 55128 Mainz)

https://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/vorlesungsreihe-2023/

Uni-Mainz Ringvorlesung „Abgesetzt! Herrschende und Eliten von der Antike bis heute“ – am 24.05: Absetzungen der Könige Adolf von Nassau (1292-1298) und Wenzel (1376-1400)

abgesetzt-adolf-von-nassauAllgemeine Informationen zur Veranstaltung
Anlässlich des diesjährigen 725. Todestags von Adolf von Nassau und den damit verbundenen dramatischen Ereignissen lädt der Arbeitsbereich Spätmittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) im Sommersemester 2023 zur Ringvorlesung „Abgesetzt! Herrschende und Eliten von der Antike bis heute“ ein. Kurzer Rückblick: Im Jahr 1298 wurde der römisch-deutsche König Adolf von Nassau von den Kurfürsten in aufsehenerregender Weise abgesetzt und kam kurz darauf in der Schlacht von Göllheim gegen seinen Widersacher und designierten Nachfolger Albrecht I. von Habsburg ums Leben.

Ringvorlesung: In insgesamt 13 Vorträgen auf dem Gutenberg-Campus soll das Phänomen der Herrscher- und Elitenabsetzung in epochenübergreifender Weise untersucht werden – vom alten Ägypten über die griechisch-römische Antike und das Mittelalter bis in die Moderne. Die Referentinnen und Referenten präsentieren zahlreiche Fallbeispiele, die nicht nur die Absetzungen selbst mit ihren individuellen Abläufen und Begründungen sowie ihren jeweiligen historischen Kontext thematisieren. Darüber hinaus geht es auch um die Frage, wie die Absetzungen legitimiert wurden, wer daran beteiligt war, welche Konsequenzen die Ereignisse nach sich zogen und wie nachfolgende Generationen die Geschehnisse bewerteten.

Im sechsten Vortrag der Reihe am Mittwoch, 24. Mai 2023, beschäftigt sich Prof. Dr. Nina Gallion (Mainz) mit dem Thema „Unwürdig und faul? Die Absetzungen der Könige Adolf von Nassau (1292–1298) und Wenzel (1376–1400)“.

Zum Vortrag: Unwürdig und faul? Die Absetzungen der Könige Adolf von Nassau (1292-1298) und Wenzel (1376-1400)

Im Jahr 1298 entschieden sich die Kurfürsten zu einem folgenschweren, geradezu unerhörten Schritt: Sie erklärten den amtierenden römisch-deutschen König Adolf von Nassau kurzerhand für abgesetzt, weil sich dieser des Königtums als unwürdig erwiesen habe. Ähnlich erging es rund 100 Jahre später König Wenzel aus dem Haus Luxemburg, der noch zu Lebzeiten seines kaiserlichen Vaters zum König gewählt worden war, den die Kurfürsten jedoch im Jahr 1400 gleichfalls seines Amtes enthoben – mit dem Hinweis, dass Wenzel ein unnützer und fauler Throninhaber gewesen sei. Während Adolf von Nassau den Kampf aufnahm und schon kurz nach seiner Absetzung in der Schlacht bei Göllheim ums Leben kam, zog sich Wenzel nach Böhmen zurück und starb erst 19 Jahre nach seinem Sturz. In ihrem Vortrag „Unwürdig und faul? Die Absetzungen der Könige Adolf von Nassau (1292-1298) und Wenzel (1376-1400)“ am 24. Mai 2023 widmet sich Prof. Dr. Nina Gallion den Absetzungen der beiden Könige und fragt nach den Ursachen, der Umsetzung und den Folgen.

Nina Gallion ist seit 2020 Professorin für Spätmittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit südwestdeutscher Landesgeschichte, Stadtgeschichte und Bischofsgeschichte.

Wann: Mittwoch, 24. Mai 2023, 18:15-19:45 Uhr
Wo: Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Hörsaal P11, Philosophicum I, Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz

Veranstalter: Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Arbeitsbereich Spätmittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte am Historischen Seminar
Webseite:  https://vergleichendelandesgeschichte.geschichte.uni-mainz.de/ringvorlesung-abgesetzt-herrschende-und-eliten-von-der-antike-bis-heute/
Veranstaltungsflyer: https://download.uni-mainz.de/veranstaltungen/07_histsem_ringvorlesung_abgesetzt_herrschende_eliten_flyer.pdf

Das weitere Programm der Ringvorlesung:

jeweils mittwochs, 18:15-19:45 Uhr, Hörsaal P11, Philosophicum I, Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz
https://download.uni-mainz.de/veranstaltungen/07_histsem_ringvorlesung_abgesetzt_herrschende_eliten_flyer.pdf

31.05.2023
Absetzungen und Absetzungsformel in Byzanz: οἱ εὐσεβεῖς ἡμῶν βασιλεῖς χρείαν σου οὐκ ἔχουσιν
PD Dr. Thomas Pratsch (Mainz)

07.06.2023
Tyrannen, wie man sie macht und wieder loswird (mit und ohne Erfolg) – in Italien und im Reich
PD Dr. Tobias Daniels (Köln)

14.06.2023
Qui est le souverain? Von der ‚absoluten‘ Monarchie zur jakobinischen Republik: Die Absetzung Ludwigs XVI. von Frankreich
Prof. Dr. Susanne Lachenicht (Bayreuth)

21.06.2023
Die Absetzung von Herrscherinnen im frühneuzeitlichen Nordeuropa
Dr. Cathleen Sarti (Oxford)

28.06.2023
Rebellen und Reformer im osmanischen Reich um 1800: Das Ende der „Neuen Ordnung“ und die Absetzung Sultan Selims III.
Jun.-Prof. Dr. Barbara Henning (Mainz)

05.07.2023
Gleichschaltung und Selbstgleichschaltung – Wie der Nationalsozialismus die Demokratie absetzte
Prof. Dr. Markus Raasch (Mainz)

12.07.2023
Die Absetzung Bundeskanzler Helmut Schmidts 1982 und das konstruktive Misstrauensvotum in der Bundesrepublik Deutschland
PD Dr. Henning Türk (Bonn)

Hinweis:
Alle Veranstaltungen der Reihe werden aufgezeichnet und für Lehrzwecke in einem begleitenden Moodle-Kurs zusammen mit den Vortragspräsentationen und Literaturhinweisen für Studierende zur Verfügung gestellt. Interessenten, die im Nachgang der jeweiligen Veranstaltung ebenfalls Zugang zur Videoaufzeichnung wünschen, können sich beim Sekretariat des Arbeitsbereichs Spätmittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte ( landesgeschichte-mittelalter@uni-mainz.de / Ansprechpartnerin: Frau Zimmermann) melden und erhalten dann den entsprechenden Link.

Die geheimen Archive der Päpste – und was sie über die Kirche verraten – ab 18.04.2023 neue Vorlesungsreihe J. Gutenburg Uni Mainz

Die Präsenzveranstaltungen finden an Dienstagabenden von 18:15 Uhr bis ca. 20 Uhr im Haus Recht und Wirtschaft I, Hörsaal RW 1, Jakob-Welder-Weg 9, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. © Foto Diether von Goddenthow
Die Präsenzveranstaltungen finden an Dienstagabenden von 18:15 Uhr bis ca. 20 Uhr im Haus Recht und Wirtschaft I, Hörsaal RW 1, Jakob-Welder-Weg 9, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. © Foto Diether von Goddenthow

Am 18. April 2023, 18.15 Uhr,  startet die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz im Rahmen der Stiftungsprofessur 2023 mit Professor Dr. Dr. h.c. Hubert Wolfs Eröffnungsvortrag
„Heiliger Vater retten Sie uns! Bittschreiben jüdischer Menschen an Pius XII. aus der Zeit der Shoah“  ihre neue Vorlesungsreihe über „Die geheimen Archive der Päpste“.
Dazu heißt es „Die Archive des Vatikans sind geheimnisumwittert. Nicht umsonst dienen sie immer wieder als Aufhänger für Thriller und Bestseller. Wer möchte nicht selbst einmal in den geheimen Akten graben und den Rätseln der Geschichte auf den Grund gehen?

Hubert Wolf nimmt uns mit hinein in die Archive, hinter die hohen Mauern des Vatikans. Wir können ihm bei seiner Arbeit im wahrsten Sinn des Wortes über die Schulter schauen, werden Teil einer spannenden Spurensuche, die jeden Krimi in den Schatten stellt, und erleben Glücksmomente historischer Arbeit – sei es das Entdecken eines lang gesuchten Dokuments oder eine Beweiskette, die sich durch eine Schlüsselquelle endlich schließt.

Und es gibt vieles zu entdecken in den vatikanischen Archiven: Wir finden tausende ergreifende Hilferufe jüdischer Menschen an Pius XII. während des Holocaust, oft die letzten Zeilen, die sie vor ihrer Ermordung geschrieben haben; wir machen uns auf die Suche nach dem Original der berühmten Weihnachtsansprache von 1942, dem einzigen Text, in dem der Papst jemals etwas zur Shoah gesagt hat, und finden nur einen Stellvertreter; wir sind bei jedem Konklave dabei und zählen die abgegebenen Stimmen unter Michelangelos Jüngstem Gericht mit aus; wir werden Zeugen von Inquisitionsprozessen und erfahren, warum Gutenbergs Erfindung für die Kirche so gefährlich war; wir erfahren, dass Karl May auf den „Index der verbotenen Bücher“ gesetzt werden sollte und wundern uns über den Ausgang des Verfahrens; wir lesen einen Brief, den die Gottesmutter Maria im Himmel geschrieben und darin einen Mord befohlen hat; und wir erleben hautnah mit, wie der Papst 1870 unfehlbar wurde.

Vor allem aber entdecken wir alternative Modelle zu angeblich ewigen Wahrheiten, die ein gewaltiges Potenzial für eine Reform der katholischen Kirche beinhalten: zum Beispiel ganz selbstverständlich verheiratete Priester und geweihte Frauen. Und so erweist sich die Tradition der katholischen Kirche bei näherem Hinsehen als Synonym für Vielfalt und Dynamik.“

Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf ist Inhaber der diesjährigen 23. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur Foto: Catrin Moritz
Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf ist Inhaber der diesjährigen 23. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur
Foto: Catrin Moritz

Wie kein anderer steht er für die Erforschung der vatikanischen Archive: Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf ist Inhaber der diesjährigen 23. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur.Der Kirchenhistoriker und Priester Hubert Wolf ist seit 2000 Ordinarius für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster. Von 1992 bis 2000 war er Professor für Kirchengeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Berühmt geworden ist er vor allem für seine Arbeiten zu Inquisition und Indexkongregation, zu deren Archiven er bereits 1992, Jahre vor der offiziellen Öffnung der Bestände, Zugang erhielt. Zahlreiche seiner Bücher wurden zu Bestsellern; sein „Kirchenthriller“ Die Nonnen von Sant’Ambrogio erschien in über zehn Sprachen. Neben den innovativen historiographischen Ansätzen und seiner außergewöhnlichen Produktivität ist er als Wissenschaftskommunikator einer breiten Öffentlichkeit durch zahlreiche Radio- und Fernsehbeiträge bekannt. Zudem zieht er Konsequenzen aus seiner kirchenhistorischen Arbeit für gegenwärtige Debatten und sieht in der Tradition der Kirche enormes Potenzial für notwendige Reformen. Seine „16 Thesen zum Zölibat“, in denen er für die Zulassung verheirateter Männer zur Priesterweihe plädiert, sind dafür ein sprechendes Beispiel. Aktuell arbeitet er gemeinsam mit seinem Team im Großprojekt „Asking the Pope for Help“ Bittbriefe jüdischer Verfolgter aus dem Zweiten Weltkrieg auf, die in den vatikanischen Archiven lagern. In einer Online-Edition werden sie sowohl der Forschung als auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Wolfs Werk ist vielfach ausgezeichnet worden: Er ist Träger des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises (2003) und des Communicator-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2004), des Gutenberg-Preises der Stadt Mainz und der internationalen Gutenberg-Gesellschaft (2006) sowie des Sigmund-Freud-Preises für wissenschaftliche Prosa (2021). Er war Fellow am Historischen Kolleg München sowie am Wissenschaftskolleg Berlin.

Die frei zugänglichen Vorlesungen der Reihe im Überblick:

Alle Termine der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2023 im Überblick:
jeweils 18:15 Uhr auf dem Gutenberg-Campus (Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9, 55128 Mainz) https://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/vorlesungsreihe-2023/

Dienstag, 18. April 2023
Heiliger Vater retten Sie uns! – Bittschreiben jüdischer Menschen an Pius XII. aus der Zeit der Shoah
Moderation: Peter Frey

Dienstag, 25. April 2023
Der Papst, der geschwiegen hat? – Pius XII. und der Holocaust
Moderation: Almut Finck

Dienstag, 2. Mai 2023
Dogma oder Diplomatie? – Pius XII. und seine deutschen Prägungen
Moderation: Annette Schavan

Dienstag, 9. Mai 2023
Totalkontrolle des Wissens? – Gutenbergs Erfindung und der „Index der verbotenen Bücher“
Moderation: Stefan Füssel

Dienstag, 16. Mai 2023
Tribunal für einen Toten? – Die Theologie vor den Schranken der Inquisition
Moderation: Claus Arnold

Dienstag, 23. Mai 2023
Die Inszenierung des Geheimen? – Von den Tücken der Papstwahl
Moderation: Jürgen Erbacher

Dienstag, 6. Juni 2023
Es war halt (nicht) immer schon so! – Kirchenreform aus dem Geist der Tradition
Moderation: Christiane Florin

Dienstag, 13. Juni 2023
Ehelosigkeit als Dogma – Ein kirchenhistorisches Plädoyer gegen den Zölibat
Moderation: Jörg Vins

Dienstag, 20. Juni 2023
Unfehlbar? – Das päpstliche Lehramt auf dem Prüfstand der Geschichte
Moderation: Joachim Frank

Dienstag, 27. Juni 2023 – Abschlussveranstaltung
Mord auf Befehl der Gottesmutter? – Der Skandal um das römische Nonnenkloster Sant’Ambrogio

Technische Hinweise:

Die Präsenzveranstaltungen finden an Dienstagabenden von 18:15 Uhr bis ca. 20 Uhr im Haus Recht und Wirtschaft I, Hörsaal RW 1, Jakob-Welder-Weg 9, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.

Zur Einfahrtserlaubnis auf den Campus: Seit dem 01.02.2023 gibt es für Gäste ein Freikontingent von 30 Stunden pro Jahr für die Einfahrt mit dem PKW auf den Campus. Anhand der Kennzeichenerkennung bei Ein- und Ausfahrt wird die Verweildauer auf dem Campus automatisch ermittelt und abgerechnet. Link zu weiteren Informationen

Weitere Informationen „Stiftung „Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur“

 

„Am Rande der Ordnung: Nahe und ferne Wunder um 1500“ – Vortrag im Landesmuseum Mainz 31.3.2023

koerper-geschlecht-materialitaetIm Rahmen der dreitägigen Fachtagung „Hundsköpfige, Hermaphroditen und Städte aus Gold“ des Historisches Seminars der Johannes Gutenberg-Universität Mainz findet am Freitag, den 31. März 2023, um 20:00 Uhr ein öffentlicher Abendvortrag im Landesmuseum Mainz statt. Der Historiker Prof. Dr. Christof Rolker von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg spricht zum Thema „Am Rande der Ordnung: Nahe und ferne Wunder um 1500“. Der Vortrag widmet sich der Darstellung von Wundern am Rand der europäischen Ökumene um 1500. Die interessierte Öffentlichkeit ist zu dem Vortrag im Landesmuseum herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos. Der Abendvortrag kann auch im Stream verfolgt werden. Hierzu wird um Anmeldung per E-Mail an fkehm@uni-mainz.de gebeten.

Die Tagung in Mainz befasst sich mit der Deutung von Reiseberichten und Länderbeschreibungen aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit

In vormodernen Reiseberichten und Länderbeschreibungen erzählen Autoren von fernen Kulturen und Begebenheiten, die oft phantastisch wirken und eher dem Reich der Mythologie entstammen könnten als tatsächlichen Erlebnissen. Bisweilen wurden den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Reisetexten aus Asien, Afrika und – nach seiner Entdeckung – auch aus Amerika daher häufig rein erzählerische Absichten unterstellt, die einer Abgrenzung zu der eigenen Kultur dienen. Eine Mainzer Tagung wird sich anhand von Reiseberichten aus verschiedenen Ecken der Welt mit der Frage befassen, ob diese Perspektive den Blick auf historisch wertvolle Informationen verstellt, die in diesen Quellen womöglich enthalten sind. Die Tagung „Hundsköpfige, Hermaphroditen und Städte aus Gold. Körper, Geschlecht und Materialität in vormodernen Reiseberichten und Länderbeschreibungen“ findet vom 30. März bis 1. April 2023 im Landesmuseum Mainz statt und wird zugleich als Livestream angeboten. Die interessierte Öffentlichkeit ist hierzu herzlich eingeladen.

Körper, Geschlecht und Materialität nehmen in Reiseberichten wichtige Rolle ein
Berichte bekannter Fernreisender und Entdecker wie Marco Polo, Odorico da Pordenone und Christoph Kolumbus führen ihrem Publikum die Andersartigkeit fremder Kulturen vor Augen, wobei häufig das Geschlecht als ein Merkmal dieser Andersartigkeit dient. „Es wird etwa von Frauen mit Bärten, dem chinesischen Brauch des Füßebindens oder von Alltagspraktiken wie der Nahrungszubereitung und damit zusammenhängenden Rollenerwartungen berichtet“, erklärt Prof. Dr. Nina Gallion von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). „Dabei muss jedoch im Einzelfall geklärt werden, wieviel tatsächliche Ethnographie und wieviel ideologisch gefärbte, auf das mitteleuropäische Zielpublikum gemünzte Phantasie in den Beschreibungen enthalten ist.“

Hier setzt die Tagung mit ihrem Schwerpunkt auf den drei Bereichen Geschlecht, Körperlichkeit und Materialität an. Die Referentinnen und Referenten stellen Berichte unter anderem aus Skandinavien, dem Osmanischen Reich, Surinam, Jerusalem, Spanien und Italien vor und werden sie im Hinblick auf ihren Faktengehalt einerseits und erzählerische Absichten andererseits diskutieren. Die Berichte decken einen Zeitraum vom 13. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert ab.

Die Bedeutung des Workshops ergibt sich auch daraus, dass es trotz der Bekanntheit solcher Reiseberichte und Länderbeschreibungen und trotz der Häufigkeit der darin enthaltenen geschlechtsspezifischen Aussagen bisher an entsprechenden Untersuchungen mangelt. Die Veranstaltung wird von Nina Gallion und ihrem Mitarbeiter Florian Kehm, beide vom Historischen Seminar der JGU, gemeinsam mit Dr. Christian Hoffarth vom Historischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel organisiert.

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