„Selten so gelacht – Humor und Satire aus Rheinhessen“ – mit Jubiläums-Sketchen von Bonewitz, Henkel u. Strebel am 18.Feb.2016 im Mainzer Rathaus eröffnet

Herbert Bonewitz und Rudi Henkel im Kabarettarchiv.
Herbert Bonewitz und Rudi Henkel im Kabarettarchiv.

Es wird eine einzigartige Vorstellung: Die beiden Mainzer Urgesteine Herbert Bonewitz (82) und Rudi Henkel (90) spielen gemeinsam mit der ehemaligen rheinhessischen und deutschen Weinkönigin Annika Strebel (28) einen Jubiläums-Sketch aus der Feder von Herbert Bonewitz und bringen zugleich 200 Jahre Lebenserfahrung auf die Bühne.

Das Eröffnungsspiel ist der Auftakt für die Sonderausstellung „Selten so gelacht – Humor und Satire aus Rheinhessen“ des Deutschen Kabarettarchivs in Mainz zum Jubiläumsjahr „200 Jahre Rheinhessen“.

Zur Eröffnung am 18. Februar um 18 Uhr im Rathaus der Stadt Mainz sprechen die Vorsitzende der Stiftung Deutsches Kabarettarchiv, Kulturdezernentin Marianne Grosse, sowie der Kurator und Kopfautor der Sonderausstellung, Wolfhard Klein.

Mit 35 Tafeln, einem Kino für bewegte Bilder, Aufstellern in Lebensgröße, Litfasssäulen und Vitrinen mit Originalstücken sollen 200 Jahre Humor und Satire aus Rheinhessen exemplarisch dokumentiert werden. Ergänzt durch einen politisch-historischen Teil des Projektbüros Bartenbach über die Provinz Rheinhessen. Im Verlag Bonewitz ist eine Broschüre zum Inhalt der Sonderausstellung geplant.

Die Ausstellungsdauer in Mainz währt vom 18. Februar bis zum 2. April, der Eintritt zu den Öffnungszeiten des Mainzer Rathauses ist frei. Ab April steht sie als Wanderausstellung für Interessenten in Rheinhessen ganzjährig zur Verfügung.

Selten so gelacht – Humor und Satire aus Rheinhessen

Die Rheinhessen hatten nicht immer was zu lachen, aber gelacht wurde immer. Und kritisiert sowieso. Das galt 1816, als die Provinz entstand, und das ist heute nicht anders. Die organisierten Spielformen von Humor, Kritik, Satire und Ironie, nämlich Fastnacht und Kabarett, sind fast 200 Jahre alt – zumindest die Fastnacht. Wie eng verzahnt beide Genres sind, zeigen beispielhaft die Lebensläufe der Rheinhessen Herbert Bonewitz und Tobias Mann. Beide standen bzw. stehen auf der Fastnachts- wie auf der Kabarettbühne.

Was ist der Fastnacht und dem Kabarett gleichermaßen eigentümlich? Hier nur soviel: Formal das Literarische. Inhaltlich reden Fastnachter und Kabarettisten spielend gegen die politische Verhältnisse im Wechsel der Zeiten an – mit Wahrheiten und Übertreibungen, mit Ulk und tieferer Bedeutung. Lustig, zynisch, humorvoll und direkt. Zur Narrenfreiheit gehört es auch, die Realität auf den Kopf zu stellen und dem Ernst des Lebens in den Hintern zu treten. Die Ausstellung Selten so gelacht – Humor und Satire aus Rheinhessen zeigt, wie das seit 200 Jahren funktioniert.

Anlage: Informationsblatt (A5). Das von Dr. Rudi Henkel gezeichnete Titelbild ist das Motiv für das Ausstellungsplakat, erhältlich in den Formaten bis A1 beim Deutschen Kabarettarchiv im Proviant-Magazin, Neue Universitätsstraße 2, 55116 Mainz.

Die Projekte des Deutschen Kabarettarchivs werden gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, der Stadt Mainz und von privaten Zuwendungen, Beiträgen und Spenden.

INTENDANTENRUNDE über das Kulturleben in der Rhein-Main-Region am 9. Feb. 2016 im MMK I Frankfurt

Seit zwei Jahren begleitet der Kulturfonds Frankfurt RheinMain den Diskurs über das Kulturleben der Region in loser Folge mit einer Reihe von Gesprächsrunden. 2012 und 2013 sind mehrere Intendanten neu angetreten und haben in einer ersten Runde ihre Perspektiven diskutiert. Wie sieht nun ihre Zwischenbilanz aus? Welche Anforderungen entstehen durch die aktuellen gesellschaftlichen Umbrüche für die Theater? Wie haben sich die regionalen Kooperationen entwickelt?

Es diskutieren Uwe Eric Laufenberg (Staatstheater Wiesbaden), Bernd Loebe (Oper Frankfurt), Markus Müller (Staatstheater Mainz), Matthias Pees (Künstlerhaus Mousonturm) und Karsten Wiegand (Staatstheater Darmstadt), Moderator ist Michael Hierholzer (FAZ).

Zu dieser Diskussionsrunde lädt der Kulturfonds Frankfurt RheinMain  ein,
am Dienstag, 9. Februar 2016
um 19.00 Uhr
ins Museum für Moderne Kunst (MMK I), Domstraße 10, 60311 Frankfurt am Main

Anmeldungen bis zum 5. Februar 2016 unter kontakt@kulturfonds-frm.de

Film-Highlights im Februar – Deutsches Filmmuseum Frankfurt – Februarprogramm 2016

© massow-picture
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Oscar®-Time!
Die Lange Oscar®-Nacht im Deutschen Filmmuseum
Oscar®-nominierte Filme
Was tut sich – im deutschen Film? Zu Gast: zwei Gewinner der Student Academy Awards

Cate Banchett: Filmreihe zur zwei- und vielleicht bald dreifachen Oscar®-Gewinnerin

Kinohighlights 2015: Filmreihe mit den besten Filmen aus dem vergangenen Jahr

Africa Alive: Afrikanisches Filmfestival; thematischer Scherpunkt: „Generation Change“

Kinoprogrammheft Februar 2016 ist online abrufbar hier!

Ort:
Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Telefon: +49-69-961220 0
Telefax: +49-69-961220 999
E-Mail: info@deutsches-filminstitut.de

MCV und MCC: Gemeinschaftssitzung in Bestbesetzung am 30. Januar 2016 in Rheingoldhalle Mainz

1955 haben sie eine neue Ära eingeleitet, die beiden Korporationen MCV und MCC mit ihrer legendären ersten Fastnachtssitzung im Südwestfunk unter dem Titel „Mainz, wie es singt und lacht“. Damals haben die Vereinspräsidenten Karl Moerlé und Jakob Wucher damit eine wegweisende närrische Kooperation gestartet und die TV-Sitzungsfastnacht begründet. Viele Redner, Sänger und Gesangsgruppen haben nach dieser ersten Gemeinschaftssitzung buchstäblich Fastnachtsgeschichte geschrieben, ob Ernst Neger, Herbert Bonewitz, die Mainzer Hofsänger oder Frau Babbisch und Frau Struwwelich.

Im vergangenen Jahr haben die beiden Präsidenten Richard Wagner (MCV) und Horst Seitz (MCC) bekannt gegeben, das Konzept der Gemeinschaftssitzung wieder aufleben zu lassen. Die Idee dazu stammt von den beiden Aktiven Alexander Leber (MCV) und Jürgen Wiesmann (MCC). Am 30. Januar 2016 ab 19:11 Uhr ist es so weit, dann werden in der Rheingoldhalle die Höhepunkte aus beiden Vereinssitzungen präsentiert. Mit dabei sind die Mainzer Hofsänger, der Till und der Bajazz, Jürgen Wiesmann, aber auch Sabine Pelz und Andreas Schmitt, dazu viele Überraschungsgäste.

„Unsere langwährende Freundschaft zwischen beiden Vereinen und zwischen vielen Aktiven des MCV und MCC kann nur ein Gewinn für die Mainzer Fastnacht sein“, so MCV-Präsident Richard Wagner. „Ich war von der Idee spontan begeistert, denn das Beste aus beiden Vereinen wird ganz sicher ein besonderer Knüller in der Kampagne“, so MCC-Präsident Horst Seitz.

Natürlich wird es einen gemeinsamen Elferrat geben, dem die beiden Sitzungspräsidenten Guido Seitz und Jürgen Wissmann im 1. und 2. Teil abwechselnd vorsitzen. Die Technik und Bühnenregie liegt in diesem Jahr in der Hand des MCC, im kommenden Jahr übernimmt dann der MCV mit seiner Crew das Ruder hinter der Bühne.

Ex-Landeskonservator und Ur-Fastnachter in „Narrenunion“ auf Bühne im Landesmuseum Mainz am 4. Februar

Beamtenlaufbahn 1938, © Landesmuseum Mainz
Beamtenlaufbahn 1938, © Landesmuseum Mainz

Ehemaliger Landeskonservator und Ur-Fastnachter teilen sich Bühne im Landesmuseum
Dr. Joachim Glatz und Dr. Rudolf Henkel treten im Rahmen der „KIM“-Reihe auf

37 Jahre arbeitete Dr. Joachim Glatz beim Landesamt für Denkmalpflege in Mainz, seit 2008 leitete er die Direktion als Landeskonservator. Auch nach seiner Pensionierung im vergangenen Jahr ist er wissenschaftlich tätig. Im Auftrag des Kultusministeriums wirkt er bei der Vorbereitung des Welterbeantrag der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz mit. Im Rahmen der Fastnachts-KIM am 4. Februar im Landesmuseum teilt er sich die Bühne mit einem echten Fastnachts-Urgestein. Dr. Rudolf Henkel ist seit 65 Jahren MCV-Mitglied und pflegt die politisch-literarische Fastnachtstradition der Stadt Mainz wie kein Zweiter. Der Ehrenpräsident des Mainzer Carneval-Vereins ist ein leidenschaftlicher Verfechter der ursprünglichen Wesenszüge der Fastnacht.

Beide Redner haben sich für diesen Tag etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Der Landeskonservator a.d. beschäftigt sich mit den Mainzer Baudenkmälern im Spiegel der Karikatur. Er stellt eine unterhaltsame Auswahl von rund 30 Zeichnungen vor, die zum Teil auch auf Motivwagen der Rosenmontagszüge plastisch umgesetzt wurden. Die Werke spiegeln die humoristische Auseinandersetzung mit der Mainzer Denkmalgeschichte von der Vorkriegszeit in den 1930er Jahren bis heute wider. Die Zeichnungen neueren Datums stammen vor allem aus der Feder des Karikaturisten Klaus Wilinski. Glatz hält seinen Vortrag am Donnerstag, 4. Februar, um 12.30 Uhr.

Im Anschluss wird Rudolf Henkel gemeinsam mit seinem Sohn Patrick seinen traditionellen Fastnachtsbeitrag im Landesmuseum abhalten. Details zum Vortrag möchte Henkel im Vorfeld nicht preisgeben. Doch immerhin so viel verrät er: „Es geht um das 200-jährige Rheinhessen-Jubiläum“. Man darf also gespannt sein, was sich das Fastnachts-Urgestein in diesem Jahr ausgedacht hat.
Der Eintritt zu der Veranstaltung kostet einen Euro. Sie ist Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“, die bis 6. November zu sehen ist. In diesem Rahmen begeben sich das Landesmuseum und die Landesdenkmalpflege der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) auf eine stadthistorische Spurensuche. Ölgemälde, Druckgraphiken, Modelle historischer Gebäude, Originalteile von niedergelegten Gebäuden und alte Fotografien vermitteln einen Eindruck davon, wie sich das Mainzer Stadtbild in den vergangenen 250 Jahren verändert hat.

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51.

„Mainz – ein Blick, viele Ansichten“: Erthaler Hof im Fokus

© Landesmuseum Mainz
© Landesmuseum Mainz

„Mainz – ein Blick, viele Ansichten“: Erthaler Hof im Fokus
Ausstellung im Landesmuseum präsentiert Rheinhessen-Gründungsort in der Reihe „Aus der aktuellen Denkmalpflege“

Familienpalast des letzten Mainzer Kurfürsten, Gründungsstätte der Region Rheinhessen, französische Präfektur unter Napoleon: Der Erthaler Hof in der Schillerstraße zählt zu den geschichtsträchtigsten Orten der Stadt Mainz. In diesem Jahr steht das historische Gebäude besonders im Fokus. Denn vor 200 Jahren war das Anwesen Schauplatz eines historisch bedeutenden Ereignisses. Am 8. Juli 1816 wurde dort offiziell die Herrschaft des Großherzogtums Hessen besiegelt – es war die Geburtsstunde von Rheinhessen.

Das Landesmuseum und die Landesdenkmalpflege nehmen das 200-jährige Jubiläum der Region zum Anlass, um den Erthaler Hof im Rahmen der Sonderausstellung „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“ näher zu beleuchten. Das Gebäude ist Teil der Reihe „Aus der aktuellen Denkmalpflege“. Ab Mittwoch, 20. Januar, wird die Geschichte des Adelspalastes anhand historischer Aufnahmen anschaulich präsentiert. Bilder von den prunkvollen Innenräumen dokumentieren, wie sich der Erthaler Hof seit seiner Erbauung im Jahre 1743 bis heute entwickelt hat. Für die Nachwelt ist es besonders erfreulich, dass aus allen Epochen Räume erhalten sind. So sind beispielsweise Stuckdecken und Vertäfelungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert – vom Rokoko über das französische Empire bis zum Biedermeier – vorhanden. Die Geschichte des Hauses von der kurfürstlichen bis in die rheinhessische Zeit lässt sich somit in seltener Vollständigkeit und Kontinuität anhand des baulichen Bestandes nachvollziehen. Im Rahmen der Präsentation ist die bislang noch nie öffentlich gezeigte Gründungsurkunde zu sehen, die den Herrschaftswechsel in Mainz und Rheinhessen besiegelte. Ebenfalls vertreten ist ein ganz besonderes Foto aus dem Jahre 1910. Es zeigt den hessischen Großherzog Ernst Ludwig, der aus einem Fenster des Gebäudes beim Rosenmontagsumzug zusieht.

Der 1734-1743 von Reichsfreiherr Philipp Christoph von Erthal erbaute Erthaler Hof gehört zu den wenigen im Zweiten Weltkrieg unzerstörten Adelshöfen von Mainz. Aus ihm ging mit Friedrich Karl Joseph von Erthal der letzte Mainzer Kurfürst hervor. Unter französischer Herrschaft war der Bau Sitz der Präfektur des Departement Mont-Tonnerre, das neben Rheinhessen auch die Pfalz umschloss. In hessischer Zeit diente er als Provinzialdirektion, nach Gründung des Landes Rheinland-Pfalz als Bezirksregierung von Rheinhessen, dann als Kreisverwaltung Mainz-Bingen und schließlich seit 1998 als Landesamt für Denkmalpflege bzw. Landesdenkmalpflege und Sitz des Generaldirektors der GDKE.
Das Landesmuseum und die Landesdenkmalpflege der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) begeben sich in der aktuellen Ausstellung „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“, die bis 6. November zu sehen ist, auf eine stadthistorische Spurensuche. Ölgemälde, Druckgraphiken, Modelle historischer Gebäude, Originalteile von niedergelegten Gebäuden und alte Fotografien vermitteln einen Eindruck davon, wie sich der Wandel des Mainzer Stadtbildes in den vergangenen 250 Jahren verändert hat.

Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51

Neue Ausstellungen 2016 im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow
Neue Ausstellungen 2016

ZeitRaum. Nach Here von Richard McGuire
30. Januar – 11. September 2016

Eröffnung: Freitag, 29. Januar 2016, 18.30 Uhr
In seiner gefeierten Graphic Novel Here bricht der amerikanische Illustrator Richard McGuire die Einheit von Zeit, Raum und Handlung mit einem formalen Geniestreich auf: Im immer gleichen Hier einer gewöhnlichen Wohnzimmerecke setzt er zeitliche Einschübe ins jeweilige Jetzt, lässt innerhalb eines Bildes Bruchstücke der Vergangenheit einbrechen, Fragmente der Zukunft aufblitzen und entfaltet so wie im Zeitraffer ganze Menschenleben.
Die Ausstellung ZeitRaum erweckt McGuires Zimmer als begeh- und bespielbaren Bühnenraum zum Leben. Besucherinnen und Besucher jedweden Alters können sich durch das lebensgroße Setting bewegen und somit selber zu Figuren der Erzählung werden. Darüber hinaus greift ZeitRaum die Idee der Auflösung des Zeit-Raum-Kontinuums auf und fragt, was Bilder und Objekte, was die Wissenschaften uns über die Bedeutung der Zeit für unser Leben erzählen können.
Kurator: David Beikirch

German Design Award
zu Gast im Museum Angewandte Kunst
13. Februar – 28. Februar 2016

Eröffnung: Freitag, 12. Februar 2016, 19 Uhr
Der German Design Award, internationaler Premiumpreis des Rat für Formgebung, zeichnet Projekte aus dem Produkt – und Kommunikationsdesign aus, die auf ihre Art wegweisend in der deutschen und internationalen Designlandschaft sind. Der 2012 initiierte German Design Award zählt bereits heute zu den anerkanntesten Design-Wettbewerben weltweit und genießt in Fachkreisen und darüber hinaus hohes Ansehen.
In der Gastausstellung im Museum Angewandte Kunst werden die Gewinner aus dem Bereich Kommunikationsdesign, die Newcomer-Finalisten sowie der Ehrenpreis Personality präsentiert, der dieses Jahr an Konstantin Grcic geht.

Depotschau: Glück und Verheißung. 99 Stücke aus den Sammlungen und ein Kurzfilmprogramm
17. Februar – 10. April 2016

Eröffnung: Dienstag, 16. Februar 2016, 19 Uhr
Glück – welch ein großes Wort. Doch was genau ist Glück? Ein Gefühl, ein Lebensziel, ein utopischer Gedanke oder doch bloßer Zufall?
So vielschichtig der Begriff, so überaus unterschiedlich fallen die Aktivitäten aus, die Menschen unternehmen, um sich dem Glückszustand zu nähern: das Streben nach Reichtum und materiellen Gütern einerseits, die vollständige Konzentration auf das Geistliche andererseits. Manche verlagern jegliche Glückswünsche auf die Zukunft oder gar auf ein Leben nach dem Tode. Oder erfüllt sich Glück allein in ekstatischer Liebe?
Die Suche in den Depots des Museum Angewandte Kunst hat Artefakte zutage gefördert, die vom Streben nach dem glücklichen Leben zeugen: ein Tafelaufsatz in der Form eines Liebestempels, Trinkgläser, die auf den Alkoholgenuss in geselliger Runde verweisen, oder auch ein kleines Ein-Cent-Stück aus jenem Land, das als Einziges das Streben nach Glück in seine Staatsverfassung aufgenommen hat.
Kuratorin: Grit Weber

Alles neu! 100 Jahre Neue Typografie und Neue Grafik in Frankfurt am Main 25. März – 21. August 2016

Werbeanzeige der Bauerschen Gießerei für die Schrift Futura, um 1928. Sammlung Albinus im Museum Angewandte Kunst Frankfurt a.M.n © Museum für Angewandte Kunst
Werbeanzeige der Bauerschen Gießerei für die Schrift Futura, um 1928.
Sammlung Albinus im Museum Angewandte Kunst Frankfurt a.M.n © Museum für Angewandte Kunst

Eröffnung: Donnerstag, 24. März 2016, 19 Uhr
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand in Frankfurt ein einzigartiges Modernisierungs- und Gestaltungsprojekt, das als „Das Neue Frankfurt“ in die Architekturgeschichte eingegangen ist. Das Museum Angewandte Kunst erweitert die Sicht auf „Das Neue Frankfurt“ um den Bereich des Designs und rückt im Frühjahr 2016 Typografie und Grafik in den Fokus, genauer, die aus Frankfurt stammenden Meilensteine der visuellen Gestaltungsmoderne: So wurde etwa in den 1920er Jahren die erste populäre Reformschrift Futura in der Mainmetropole entworfen und trat von hier aus ihren weltweiten Siegeszug an. Nach 1945 war Frankfurt nicht zuletzt durch die Ansiedlung US-amerikanischer Werbeagenturen, durch Verlage wie Suhrkamp und S. Fischer und den Einfluss der Kasseler Plakatschule ein Hotspot des typografischen und werbegrafischen Geschehens der Zeit – und ist das bis heute.
Kuratoren: Prof. Dr. Klaus Klemp und Prof. em. Friedrich Friedl, Peter Zizka und Matthias Wagner K

Stefan Sagmeister. The Happy Show
23. April – 25. September 2016

Eröffnung: Freitag, 22. April 2016, 19 Uhr
Auf der Suche nach dem Glück: Der in New York lebende Superstar des Grafikdesigns zeigt in The Happy Show die Resultate seiner zehn Jahre andauernden Untersuchung des Glücks in hochgradig emotionalen Infografiken, Skulpturen, Installationen und Filmen. Mit feinem Humor und ironischer Distanz kommentiert er sich selbst und die Welt zum Thema und verarbeitet sozialwissenschaftliche Daten der Glücksforschung bedeutender Historiker, Psychologen und Anthropologen. Sagmeister zeigt Gestaltung als wichtigen gesellschaftlichen Faktor, weniger zur Verkaufsförderung denn als Hilfe für das Verstehen einer Welt, die wie an einem riesigen Gummiband befestigt, endlos beschleunigt wird.
Die vom Institute of Contemporary Art der University of Pennsylvania organisierte und von der ehemaligen ICA-Direktorin Claudia Gould, derzeit Helen Goldsmith Menschel Director, The Jewish Museum, New York, kuratierte und gefeierte Ausstellung wird nach Stationen in Nordamerika, Paris und Wien im Museum Angewandte Kunst von Peter Zizka koordiniert.

Über Waffen. Fire and Forget 2
10. September 2016 – 8. Januar 2017

Eröffnung: Freitag, 9. September 2016, 19 Uhr
Die Ausstellung folgt den Spuren, die Waffen und Gewalt in unserem täglichen Leben, in Mode, Design und Kunst hinterlassen. Sichtbar und doch unter der Oberfläche erzählen sie eine Geschichte von der stets fragilen Zähmung unserer Triebe, der Veränderung unserer Fantasien durch die Entwicklung neuer Technologien und den immanenten Widersprüchen in einer Gesellschaft.
Die Ausstellung basiert auf dem Konzept der Ausstellung Fire and Forget. On Violence, kuratiert von E. Blumenstein und D. Tyradellis für das KW Institute for Contemporary Art, vom 14.6.-30.8.2015 in Berlin.
KuratorInnen: Ellen Blumenstein, Daniel Tyradellis, Matthias Wagner K, Juliane Duft

LAMY. Design als Prozess
24. September 2016 – 26. Februar 2017

Eröffnung: Freitag, 23. September 2016, 19 Uhr
Von 1963 bis 1966 entwickelte Gerd A. Müller das Design für ein völlig neues Schreibgerät des Heidelberger Herstellers LAMY. Der Füllfederhalter LAMY 2000 wird seitdem ununterbrochen hergestellt und ist als Ikone einer sachlich-eleganten Gestaltung in vielen Sammlungen großer Designmuseen vertreten. Die Ausstellung nimmt die 50-jährige Produktionsgeschichte des LAMY 2000 zum Anlass, am Beispiel dieses Füllers einmal sehr illustrativ hinter die Kulissen der Entstehung unserer Dingwelten zu schauen. Was sind die Voraussetzungen für eine überzeugende Gestaltung? Und warum ist im Design oftmals gerade das Einfache das Schwierige?
Kurator: Prof. Dr. Klaus Klemp

Yokohama 1868-1912. Als die Bilder leuchten lernten
8. Oktober 2016 – 29. Januar 2017

Utagawa Sadahide (1807-ca. 1878): Hafenszene in Yokohama (Ausschnitt) ukiyoe-Holzschnitt, 1861 (Privatsammlung), © Museum für Angewandte Kunst,
Utagawa Sadahide (1807-ca. 1878): Hafenszene in Yokohama (Ausschnitt)
ukiyoe-Holzschnitt, 1861 (Privatsammlung), © Museum für Angewandte Kunst,

Eröffnung: Freitag, 7. Oktober, 19 Uhr
Yokohama ist der Ort, an dem symbolisch die japanische Moderne und die Öffnung des Landes zur Welt beginnen. Zeitgleich mit dem wirtschaftlichen Umbruch zum Ende der Edo-Zeit werden in Yokohama um 1860 die ersten Fotostudios eröffnet. Die Pioniere der japanischen Fotografie bedienen zunächst vordergründig das Klischee eines naiv-exotischen Japanbildes, brechen es in der Folge jedoch virtuos mit meisterhaft komponierten Motiven und einer eigenen Handschrift. Mit dem rasanten Aufstieg der neuen Bildtechniken verschwindet zugleich das Interesse am traditionellen Handwerk des ukiyoe-Holzschnitts, der um 1900 mit Kriegspropaganda aus dem Chinesisch-Japanischen und dem Russisch-Japanischen Krieg eine skurrile letzte Blüte treibt. Im Gegenüber bieten das eigenwillige Schlusskapitel der japanischen Holzschnittkunst und der parallele Aufstieg der japanischen Fotografie einen überraschenden Einblick in ein Land im Umbruch.
Kurator: Dr. Stephan von der Schulenburg

Ewig flüchtig. Duft zwischen Produkt, Information und Identität
14. Oktober 2016 – 26. März 2017

Eröffnung: Donnerstag, 13. Oktober 2016, 19 Uhr
Der Geruchssinn als Sinn der Erinnerung und des Verlangens – so beschreibt schon Rousseau im 18. Jahrhundert unser rätselhaft inniges Verhältnis zu Düften. Tatsächlich ist das Riechen der früheste Sinn von Lebewesen überhaupt, stellen Duftstoffe ein lebenswichtiges Verbindungsmedium zwischen Subjekt und Umwelt dar. Darüber hinaus kann der Hauch eines Duftes ganze Erinnerungswelten wachrufen und Vergangenes urplötzlich intensiv in uns lebendig werden lassen.
Mit der Ausstellung widmet sich das Museum Angewandte Kunst der Frage nach der Gestaltung rund um das Medium Duft und dessen Auswirkungen auf Gefühlswelten und Verhalten. An der Schnittstelle zwischen Design und Kunst entsteht eine Schau, die eine im Konsumalltag ständig präsente Disziplin auslotet, welche jedoch selten hinterfragt wird.
Kurator: Martin Hegel

Ort:
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main
Information
T +49 69 212 31286
F +49 69 212 30703
www.museumangewandtekunst.de
Öffnungszeiten
Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr

 

12. Deutsches FernsehKrimi-Festival – Filme stehen fest ab 8. März 2016

© Kulturamt der Stadt Wiesbaden
© Kulturamt der Stadt Wiesbaden

Die Filme des 12. Deutschen FernsehKrimi-Festivals in Wiesbaden stehen fest. Die Eröffnung ist am Dienstag, 8. März, mit der Premiere des Films „Vertraue mir“; Schauspieler August Zirner ist bei der Premiere anwesend.

Schwer fiel es den Juroren der Vorjury, die Wettbewerbsbeiträge für das diesjährige Deutsche FernsehKrimi-Festival, das vom 8. bis 13. März in der Caligari-Filmbühne in Wiesbaden stattfindet, auszuwählen. Die Leiterin des Festivals, Cathrin Ehrlich, wie auch die anderen Mitglieder der Vorjury lobten die vielen herausragenden Filme unter den 58 Einreichungen, aus denen nach langen Diskussionen zehn Produktionen ausgewählt wurden. „Ich freue mich besonders, dass wir in diesem Jahr mit ‚Die Ungehorsame‘ und ‚Mordkommission Berlin 1‘ zwei Produktionen von Sat.1 im Programm haben. Spannend und ungewöhnlich ist die Nachwuchsproduktion ‚Trash Detective‘ – ein schwäbischer Film Noir, für den sich die Mitglieder der Vorjury einstimmig ausgesprochen haben“, so Cathrin Ehrlich zu den Filmen des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2016.

Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz, die ebenfalls der Vorjury angehörte, betont, wie wichtig ihr die gesellschaftliche Relevanz der Filme sei, die ausgewählt wurden. „Besonders bedeutend sind für mich die Filme ‚Operation Zucker. Jagdgesellschaft‘ über den Missbrauch von Kindern und ‚Die Ungehorsame‘ mit dem Thema Gewalt gegen Frauen – und das in einem Milieu, in dem wir es eigentlich nicht erwarten“, so die Kulturdezernentin.

Zur Eröffnung steht am Dienstag, 8. März, 20 Uhr, die Premiere „Vertraue mir“ vom ZDF auf dem Programm. Unter der Regie von Franziska Meletzky spielen darin unter anderen Julia Koschitz, Jürgen Vogel und August Zirner. Das Buch schrieb John-H. Karsten. Zu der Premiere werden unter anderen die Regisseurin Franziska Meletzky, die Schauspieler August Zirner und Sascha Alexander Gersak sowie der Drehbuchautor John-H. Karsten erwartet.

Übersicht über die Filme im Wettbewerb des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2016 sowie die Termine der Vorführung in der Caligari-Filmbühne, Marktplatz 9:

Dienstag, 8. März, 20 Uhr
Eröffnungsfilm
Vertraue mir
ZDF, Regie: Franziska Meletzky, Buch: John-H. Karsten, Franziska Meletzky
u. a. mit Julia Koschitz, Jürgen Vogel, August Zirner

Mittwoch, 9. März, 10 Uhr
Tatort – Verbrannt
NDR, Regie: Thomas Stuber, Buch: Stephan Kolditz
u. a. mit Wotan Wilke Möhring, Petra Schmidt-Schaller, Werner Wölbern

Mittwoch, 9. März, 13.30 Uhr
Die Ungehorsame
Sat.1, Regie: Holger Haase, Buch: Michael Helfrich
u.a. mit Felicitas Woll, Marcus Mittermeier, Alina Levshin

Mittwoch, 9. März, 16 Uhr
Operation Zucker. Jagdgesellschaft
BR/ARD Degeto, Regie: Sherry Hormann, Buch: Friedrich Ani, Ina Jung
u.a. mit Nadja Uhl, Misel Maticevic, André Szymanski

Mittwoch, 9. März, 19.30 Uhr
Tatort – Wer bin ich
HR, Regie & Buch: Bastian Günther
u.a. mit Ulrich Tukur, Barbara Philipp, Martin Wuttke

Mittwoch, 9. März, 21.45 Uhr
Trash Detective
SWR, Regie: Maximilian Buck, Buch: Michael Glasauer
u.a. mit Rudolf Waldemar Brem, Therese Hämer, Sebastian Fritz

Donnerstag, 10. März, 10 Uhr
Auf kurze Distanz
WDR/ARD Degeto, Regie: Philipp Kadelbach, Buch: Holger Karsten Schmidt, Oliver Kienle
u.a. mit Tom Schilling, Edin Hasanovic, Jens Albinus

Donnerstag, 10. März, 14.30 Uhr
Polizeiruf 110 – Kreise
BR, Buch & Regie: Christian Petzold
u.a. mit Matthias Brandt, Barbara Auer, Justus von Dohnányi

Donnerstag, 10. März, 17 Uhr
Wenn Du wüsstest, wie schön es hier ist
ORF, Regie: Andreas Prochaska, Buch: Stefan Hafner, Thomas Weingartner
u.a. mit Gerhard Liebmann, Simon Hatzl, Ines Honsel

Donnerstag, 10. März, 19 Uhr
Mordkommission Berlin 1
Sat.1, Regie: Marvin Kren, Buch: Arndt Stüwe, Benjamin Hessler
u.a. mit Friedrich Mücke, Frederick Lau, Tobias Moretti

In der Vorjury des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2016 entschieden Burkhard Althoff (stellvertretender Redaktionsleiter „Das kleine Fernsehspiel“/ZDF), Birgit Brandes (Redaktion fiktionale Filme und Serien ProSiebenSat1), Anne Even (ehemalige Arte/ZDF-Fernsehfilmredakteurin), Jürgen Heimbach (Redakteur „Kulturzeit“/3Sat, Krimiautor), Liane Jessen (Fernsehfilmchefin HR), Ulrike Leibfried (RTL-Redakteurin) sowie die Leiterin des Festivals Cathrin Ehrlich und die Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden Rose-Lore Scholz über die Filme im Wettbewerb.

Der Kartenvorverkauf für das Deutsche Fernsehkrimi-Festival 2016 beginnt am Samstag, 20. Februar, ab 10 Uhr in der Tourist Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden.
Die Preisverleihung des Deutschen FernsehKrimi-Festivals findet am Freitag, 11. März, 20 Uhr, in der Caligari Filmbühne statt. Beendet wird das Festival wie im vergangenen Jahr mit der langen FernsehKrimi-Nacht am Wochenende 12. Und 13. März.

Das Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, den Hessischen Rundfunk, satis&fy und das Weingut Udo Ott, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Literaturhaus Villa Clementine und dem Wiesbadener Kurier.

Wiesbaden feiert Fastnacht – Termine auf einen Blick

© massow-picture
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In der hessischen Landeshauptstadt werden die närrischen Tage auch in diesem Jahr wieder ausgiebig mit der Rathausstürmung, dem Kinderfastnachtsumzug und, als Höhepunkt, dem großen Fastnachtssonntagszug gefeiert. Und wer gerne „Fastnacht uff de Gass“ erlebt, findet in der Innenstadt und rund um das Rathaus zahlreiche Anlaufpunkte, um mit Gleichgesinnten närrisch und fröhlich zusammen zu sein.

Los geht es am Samstag, 6. Februar, um 11.11 Uhr mit dem Sturm auf die Ortsverwaltung Kastel/Kostheim am St. Veiter Platz 1. Im Anschluss werden Oberbürgermeister Sven Gerich und Oberbürgermeister Michael Ebling Wiesbadener und Mainzer Stadtorden an die Fastnachterinnen und Fastnachter verleihen. Der AKK-Fastnachtszug startet um 13.33 Uhr in der Steinern Straße/Ludwig-Wolker-Straße und führt über die Admiral-Scheer-Straße, In der Witz, Roonstraße, Zehnthofstraße, Frankfurter Straße, Elisabethenstraße, Admiral-Scheer-Straße, Hochheimer Straße, Innsbrucker Straße, Wiener Platz, Bischofsheimer Straße, Flörsheimer Straße, August-Lutz-Brücke, Viktoriastraße, Friedrichstraße, Wilhelmstraße, Taunusstraße, Viktoriastraße, Winterstraße zur Hauptstraße, wo sich der Zug auflöst.

Nachmittags steht die Innenstadt ganz im Zeichen der Kinderfastnacht. Der Kinderfastnachtsumzug unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister und Sozialdezernent Arno Goßmann startet am Fastnachtssamstag um 15.33 Uhr am Luisenplatz. Nach dem Umzug durch die Fußgängerzone werden dem Kinderprinzenpaar auf der Rathaustreppe von Oberbürgermeister Gerich Stadtorden verliehen. Im Anschluss, etwa gegen 16.35 Uhr, erfolgt der Sturm auf das Wiesbadener Rathaus. Ob es dem Oberbürgermeister mit seinen Helfern in diesem Jahr gelingt, das Rathaus zu verteidigen? Wenn nicht, können sich alle kleinen Narren freuen, denn die „Beute“, die im Foyer des Rathauses aufgeteilt wird, ist sicherlich ganz nach ihrem Geschmack. Und während des närrischen Programms auf der Bühne werden die besten fünf teilnehmenden Gruppen des Kinderumzugs prämiert.

Der große Fastnachtssonntagszug startet am Fastnachtsonntag, 7. Februar, um 13.11 Uhr am Elsässer Platz. Von dort bahnt sich der Umzug seinen Weg durch die Innenstadt, vorbei am Rathaus und an Tausenden von Närrinnen und Narren am Straßenrand. Entlang der Zugstrecke gibt es wieder Sprechzellen, von denen aus einzelne Zugnummern erläutert werden. Die Auflösung und das Ende des Zugs am Elsässer Platz sind für circa 18.00 Uhr geplant. Die Zugstrecke verläuft auch in diesem Jahr wieder über Elsässer Platz, Klarenthaler Straße, An der Ringkirche (nördliche Fahrbahn), Rheinstraße (nördliche Fahrbahn), Wilhelmstraße, Taunusstraße, Kranzplatz/Georg-August-Zinn-Straße, Langgasse/ Webergasse, An den Quellen, Schloßplatz, Marktstraße, Friedrichstraße, Schwalbacher Straße, Bleichstraße, Bismarckring, Dotzheimer Straße, Klarenthaler Straße und zurück zum Elsässer Platz.

Sven Regener mit Carl-Zuckmayer-Medaille ausgezeichnet

vl. Malu Dreyer, Ministerpräsidentin, Seven Regener, Preisträger, Markus MÜller, Intendant Mainzer Theater. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
vl. Malu Dreyer, Ministerpräsidentin, Seven Regener, Preisträger, Markus MÜller, Intendant Mainzer Theater. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeichnet Sven Regener mit Carl-Zuckmayer-Medaille aus

Der Schriftsteller, Musiker und Sänger Sven Regener erhält die Carl-Zuckmayer-Medaille 2016. „Sven Regener ist ein Allroundtalent, das mit seinen deutschsprachigen Songtexten und Romanen unglaublich viele Menschen erreicht. Seine Kunst ist erfrischend kompromisslos und deutlich“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie wird ihm die bundesweit beachtete Auszeichnung bei einem Festakt am 18. Januar 2016, dem Todestag des großen rheinhessischen Dichters, im Mainzer Staatstheater verleihen.

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
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„Sven Regener hat es geschafft, dass die von ihm getexteten Lieder seiner Band Element of Crime in WG-Wohnküchen ebenso gehört werden wie in Häusern mit Designer-Ausstattung. Auch seine Bücher erreichen ein Millionenpublikum aus allen Gesellschaftsschichten, begründete die Ministerpräsidentin ihre Entscheidung, die sie aufgrund von Vorschlägen einer Kommission getroffen hat.

Während die Rock- und Pop-Songs von Element of Crime mit ihrer Melange aus melancholischen Melodien und einfallsreichen Texten die Zuhörerinnen und Zuhörer verzauberten, sei es in den Romanen der schnoddrig-norddeutsche Ton, der einen nicht mehr loslasse. „Sven Regeners Texte ziehen in den Bann. Wenn man angefangen hat, ihn zu lesen oder zu hören, will man immer mehr davon haben“, so die Ministerpräsidentin. So wie auch Carl Zuckmayer habe Sven Regener keinen intellektuellen Dünkel, der Mainstream war ihm stets egal. „Auch wenn Sven Regener sehr erfolgreich ist, hat er sich nicht verbiegen lassen. Seinem Stil ist er immer treu geblieben“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Sven Regener wurde 1961 in Bremen geboren. Gemeinsam mit anderen gründete er 1985 die Band Element of Crime, die seither in nahezu unveränderter Besetzung knapp 20 CDs eingespielt und Kultstatus erlangt hat. 2001 gelang ihm mit seinem Debütroman Herr Lehmann über einen sympathischen Loser im Kreuzberg der Vorwende-Zeit ein Sensationserfolg. Mit seinen nachfolgenden Veröffentlichungen Neue Vahr Süd, Der kleine Bruder, Meine Jahre mit Hamburg-Heiner und Magical Mystery oder Die Rückkehr des Karl Schmidt konnte Regener an diesen Erfolg anknüpfen. Seine Bücher verkauften sich bislang mehr als drei Millionen Mal; Regener gehört damit zu den auflagenstärksten deutschsprachigen Autoren unserer Zeit.

Mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ehrt das Land Rheinland-Pfalz seit 1979 Persönlichkeiten, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Der Preisträger bekommt die von dem Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass mit dem von Carl Zuckmayer geschätzten Nackenheimer Wein.

Der Jury unter Leitung von Kulturministerin Vera Reiß gehörten an:

Bruno Ganz (Preisträger 2015), Peter Krawietz (Präsident der Carl-Zuckmayer-Gesellschaft Mainz e.V.), Professor Dr. Ulrich Port (Universität Trier), Professorin Dr. Dagmar von Hoff (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz), Professor Dr. Lothar Bluhm (Universität Koblenz-Landau), Monika Böss (stellvertretende Landesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftsteller), Denis Scheck (Literaturkritiker), Dr. Joachim Unseld (Verleger, Frankfurter Verlagsanstalt), Martina Zöllner (Journalistin und Autorin), Petra Gerster (Moderatorin und Autorin), Petra Plättner (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz), Eberhard Duchstein (Buchhändler), und Ernst Schwall (Staatskanzlei).

Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:

Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014) und Bruno Ganz (2015).