Wiesbadener Literaturtage starten am 14. Juni im Kunsthaus mit Ausstellungseröffnung: Collagen von Ror Wolf

Am Sonntag, dem 14. Juni findet um 11.00 Uhr im Kunsthaus aus dem Schulberg die kostenfreie Auftaktveranstaltung mit Collagen von Ror Wolf und ab 19.30 Uhr (kostenpflichtig) liest Christian Brückner Texte Ror Wolfs (siehe unten)

ror-wolf-collagencoverDie Wiesbadener Literaturtage werden am Sonntag, 14. Juni, um 11 Uhr mit der Ausstellung „Spaziergänge in der zerschnetzelten Welt“ in der Aula des Kunsthauses, Schulberg 10, eröffnet. Ausgestellt werden Collagen des Mainzer Schriftstellers Ror Wolf. Der Schriftsteller Michael Lentz gibt eine Einführung in die Ausstellung und das Jazzduo Michael Wollny, Pianist, und Heinz Sauer, Saxophon, begleiten die Einführung musikalisch.

Ror Wolf ist nicht nur Autor,sondern auch Collagist. Für Ror Wolf ist das in erster Linie eine schöne Entspannungsübung, die ihm Erholung vom Schreiben gewährt. Im Laufe seines Lebens sind rund 5000 Collagen entstanden, von denen eine kleine Auswahl in der Ausstellung zu sehen ist. Als Grundlage dient ihm hauptsächlich Material aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, illustrierte Zeitschriften der damals üblichen Holzschnitt- oder Stahlstich-Technik, illustrierte populärwissenschaftliche Bücher und ebensolche Trivialromane, wobei er stets Wert darauf legt, dass man die Schnittkanten nicht sieht.

Der Autor und Schriftsteller wurde 1932 in Saalfeld/Thüringen geboren und lebt seit vielen Jahren in Mainz. Er studierte in Frankfurt am Main Literatur, Soziologie und Philosophie und begann dort Ende der 50er Jahre zu veröffentlichen: Lyrik, Prosa, Kritiken und Bildcollagen. Für sein reichhaltiges Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der schönen Künste und dem Friedrich-Hölderlin-Preis. Anfang Juli 2015 erhält er zudem den Günter-Eich-Preis.

Die Ausstellung ist vom 14. bis 5. Juli bei freiem Eintritt im Kunsthaus zu sehen. Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr und Donnerstag von 11 bis 19 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter

http://www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Abendveranstaltung in Kunsthaus zum Auftakt der Wiesbadener Literaturtage
Christian Brückner liest Ror Wolf

pr-literaturtage160Zum Auftakt der Literaturtage liest der diesjährige Gastgeber Christian Brückner am Sonntag, 14. Juni, um 19.30 Uhr im Kunsthaus, Schulberg 10, aus Texten von Ror Wolf. Begleitet wird die Lesung „Die wundersamen Welten des Ror Wolf“ von den Jazzmusikern Michael Wollny und Heinz Sauer. Darüber hinaus sind Wolfs Collagen im Kunsthaus zu sehen.

Der Schriftsteller Ror Wolf hieß ursprünglich Richard Wolf und hat auch unter dem Pseudonym Raoul Tranchirer veröffentlicht.
Getroffen haben sich Tenorsaxophonist Heinz Sauer und Pianist Michael Wollny bereits im Jahr 2000: Wollny stellte sich damals dem Jazzensemble des Hessischen Rundfunks vor und Sauer wurde auf den jungen Jazzer aufmerksam.

Die Karten kosten im Vorverkauf 14,10 Euro, ermäßigt 11,10 Euro, und an der Abendkasse 16 Euro, ermäßigt 13 Euro. Karten sind im Vorverkauf in der Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon 0611 1729930, bei Galeria Kaufhof, Telefon 0611 304808, oder 0611 376444 sowie online unter http://www.wiesbaden.de/literaturtage erhältlich. Unter dieser Internetadresse gibt es auch weitere Informationen zu den Literaturtagen.

Petition zur Rettung des Alten Gerichts in Wiesbaden gestartet

flyerpetition-altes-gerichtNamhafte Bürger* Wiesbadens wollen mit Ihrer Hilfe in der Innenstadt das alte Gericht, einen wunderbaren Neorenaissance-Bau der Gründerzeit, vor einer irreversiblen Zerstörung durch Umwidmung in (gehobene) Wohnbebauung retten. Dazu haben sie die Initiative „Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte“ (HDSK) gegründet, wobei der Name Programm ist, da das historisch  wertvolle Gerichts-Gebäude, selbst bereits ein begehbares Museum, geradezu prädestiniert ist als Kultur- und Stadtgeschichtshaus.

Da bislang jedoch sämtliche stichhaltigen Argumente bei den verantwortlichen Landes- und Stadtpolitikern mit Fehlinformationen wie „Protest sei zu spät“, „Gebäude-Statik zu schwach“, „Stadtmuseum zu teuer“ zurückgewiesen wurden, startete in diesen Tagen die HDSK eine große – bislang sehr erfolgreiche – Unterschriften-Rettungsaktion für das Alte Gericht(www.petition.altesgericht.de).

"Jawohl, da machen wir gerne mit!", zwei Studenten der Buchwissenschaften unterzeichnen auf der Minipressenmesse die Petition Altes Gericht. © DVG – massow-picture
„Jawohl, da machen wir gerne mit!“, zwei Studenten der Buchwissenschaften unterzeichnen auf der Minipressenmesse die Petition Altes Gericht. © DVG – massow-picture

Mit Ihrer Unterschrift können auch Sie mithelfen, das Gründerzeitgebäude im Neorenaissance-Stil in Wiesbadens Zentrum in der Gerichtsstrasse zu retten.
Machen Sie mit! Jede Unterschrift zählt. Je mehr Unterschriften bis 25. November 2015 zusammenkommen, um so höher wird der Druck auf die politisch Verantwortlichen, von der beabsichtigten irreversiblen Gebäude-Verschandelung abzusehen und grünes Licht für ein Stadtkultur- und Geschichtshaus zu geben.

Sie können entweder der Petition online über www.petition.altesgericht.de beitreten (ihre Kontaktdaten werden dabei nicht öffentlich) oder mittwochs und samstags jeweils zwischen 10.00 und 14.00 Uhr am Info-Tisch Ecke Neugasse/Ellenbogengasse persönlich unterzeichnen.

Weitere Infos zur Petition finden Sie unter www.petition.altesgericht.de und zur Initiative mit Bildern vom Alten Gericht auf www.altesgericht.de

*Initiatoren: Hochschullehrer Prof. Franz Kluge (Sprecher der HDSK), Ex-OB Achim Exner, Stadtrat u. Staatsminister a.D. Dr.Jörg Jordan, Landgerichtspräsident a.D. und Vors. der Casinogesellschaft Georg Schmidt-von-Rhein, Schuldirektor Dr. Gerhard Obermayr)

Minipressenmesse Mainz – Neue Chancen für Kleinverleger –

Ein Treffen zwischen ganz besonderen Menschen mit Visionen und Leidenschaft für Bücher und Buchkunst und Künstlerische Handpressen ist seit 45 Jahren immer wieder die Internationale Mainzer Minipressenmesse, die nun zum zweiten Mal in der Rheingoldhalle und nicht mehr in Zelten am Rheinufer stattfand. © massow-picture
Ein Treffen zwischen ganz besonderen Menschen mit Visionen und Leidenschaft für Bücher und Buchkunst und Künstlerische Handpressen ist seit 45 Jahren immer wieder die Internationale Mainzer Minipressenmesse, die nun zum zweiten Mal in der Rheingoldhalle und nicht mehr in Zelten am Rheinufer stattfand. © massow-picture

Am Sonntag-Nachmittag  ging nach fünf turbulent-kreativen Tagen  das internationale Treffen der Kleinverlage und künstlerischen Handdruckpressen erfolgreich in der Mainzer Rheingoldhalle zu Ende. Auftakt bildete am Mittwochabend die 19. Stomps-Preisverleihung im Gutenberg-Museum Mainz, bevor die Minipressenmesse am Donnerstag, den 4. Juni 2015 durch die Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur, Marianne Grosse in der Rheingoldhalle eröffnet wurde.  Die Stadt Mainz war  Träger der 23. Internationalen Mainzer Minipressen-Messe, die  vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und vom Kultursommer Rheinland-Pfalz der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur gesponsert wurde. Erstmals 1970 ins Leben gerufen, ist die Mainzer Minipressen-Messe mit 45 Jahren  die beständigste und älteste Veranstaltung ihrer Art in Europa. Verdanken ist das vor allem  Jürgen Kipp, der seit praktisch  30 Jahren immer wieder die Minipressenmesse mit viel Herzblut und Know-how organisiert hat.

Über 250 Aussteller präsentierten ihre Produkte vom komplett selbstgemachten Buch (Text, Handdruck, Bindung), über Handpressendrucke und  Bücher im Selbstverlag  bis hin zu Kleinverlagen mit ihren spannenden, bisweilen skurrilen, sozialkritischen und belletristischen Programmen sowie Spezialarchiven wie dem Kleist-Archiv sowie Spiele und Künstlerarbeiten (Holz, Siebdrucke etc.).

Kontrastprogramm der Aussteller

Thorsten Low verlegt vor allem Phantasik-Bücher, hier präsentiert er seine mit  Recycelingstoff – wie einer Jeans oder Slip - überzogenen Tagebuch-Buchcover. © massow-picture
Thorsten Low verlegt vor allem Phantasik-Bücher, hier präsentiert er seine mit Recycelingstoff – wie einer Jeans oder Slip – überzogenen Tagebuch-Buchcover. © massow-picture

frivolestagebuch

Frech präsentierte sich der „bissige“ Verleger Thorsten Low mit seinen Recyceling-Cover Tagebüchern, eines davon  mit ausrangierten Slip designed . Eigentlich sei es nicht sein Genre, nur ein Gag.  Der Jungverleger Torsten Low fing mit einem selbstgeschriebenen Roman an. Inzwischen bietet sein Kleinverlag 32 gedruckte und 5 digitale Werke sowie Hörbücher im Bereich Phantastik und Mystery-Horror an. Eine kleine Erfolgsgeschichte.

Ein Kontrastprogramm hierzu bot Günther Emig, der das  „halbe“ Heilbronner Kleist-Archiv – mittels Gesamtverzeichnis und einigen Neuerscheinungen – präsentierte. Emig ist Bibliothekar und Direktor des Kleist-Archivs

Günther Emig aus Niederstetten, deutscher Bibliothekar, Direktor des Kleist-Archivs Sembdner in Heilbronn, Autor, Förderer und Verleger alternativer Literatur, Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft alternativer Verlage und Autoren e.V. und vieles mehr. © massow-picture
Günther Emig aus Niederstetten, deutscher Bibliothekar, Direktor des Kleist-Archivs Sembdner in Heilbronn, Autor, Förderer und Verleger alternativer Literatur, Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft alternativer Verlage und Autoren e.V. und vieles mehr. © massow-picture

Sembdner in Heilbronn. Er gilt als Förderer und Verleger alternativer Literatur und ist vor allem als Autor, Herausgeber und exzellenter Kenner Heinrich von Kleist’scher Werke bekannt. Seine Publikationsliste, etwa die Heilbronner Kleist-Reprints, ist unendlich lang.

Bei Wikipedia lesen wir über Emig:
Noch während seiner Studienzeit editierte Emig vier Bände der Gesamtausgabe des Dichters Erich Mühsam (1878–1934). 1972 gründete Emig den Kleinverlag „Günther Emigs Literaturbetrieb – verhält sich zu Andy Warhols Factory wie eine postmoderne Melkmaschine zur Milch der frommen Denkungsart“, der bis 1984 bestand. Emig gilt als „one of the most prominent alternative publishers“.[2] Er war Mitbegründer der kleistarchiv2Arbeitsgemeinschaft alternativer Verlage und Autoren e.V. (AGAV) und der IG Literaturzeitschriften; Zusammenschlüsse, in denen sich junge Autoren ein Forum gegen den etablierten Literaturbetrieb suchten. In diesem Zusammenhang gab Emig u. a. von 1979 bis 1984 dreimal das „Verzeichnis deutschsprachiger Literaturzeitschriften“ (VdL) heraus. Ein Teil seiner Literaturzeitschriftensammlung ging an das Minipressenarchiv der Stadt Mainz. Die Zahl seiner herausgegebenen Veröffentlichungen pflegt er in lfdm auf den Buchrücken anzugeben (3 lfdm, Stand: 8. Februar 2013). Er ist Gründer und Redakteur der Internetseiten zu Ludwig Pfau und Justinus Kerner.“

Gute Chancen, sich als Selbst- und Kleinverleger selbständig zu machen

Besonders ermutigend war, zu erfahren, dass  trotz allgemeiner Verlagskrise eine Existenzgründung als Selbst- oder Kleinverleger auch heute noch funktionieren kann. Ein weiteres Erfolgsbeispiel neben Torsten Lows Weg vom Autor zum Kleinverleger  ist die Gründergeschichte des Archäologen und Historikers  Michael Kuhn, der erst 2008, also vor sieben Jahren, mit einer eigenen Buchveröffentlichung  begann und  mittlerweile – auch mit Hilfe der neuen Medien –  zum  Amminanus-Kleinverlag metaphorisierte:

vl. Verlagsgründer und Bestseller-Autor Michael Kuhn (Marcus-Trilogie), Jungautorin Isabella Benz (Roman: Die Dämonen von Lorch, wunderbar), Yvonne van Acht (Die Hüter des Siebensterns - Zero. Auftakt der mystischen Fantasy-Trilogie) .© massow-picture
Stand des Amminiusverlags auf der Mainzer Minipressenmesse 2015 vl. Verlagsgründer und Bestseller-Autor Michael Kuhn (Marcus-Trilogie), Jungautorin Isabella Benz (Roman: Die Dämonen von Lorch, wunderbar), Yvonne van Acht (Die Hüter des Siebensterns – Zero. Auftakt der mystischen Fantasy-Trilogie) .© massow-Picture

„Gut 30 Prozent unseres Umsatzes machen wir inzwischen über Amazon, und demnächst wird es unsere Bücher auch als E-Book-Ausgaben geben. Ohne diese Mischung aus traditionellem Büchermachen und der Nutzung neuer Technologien und Vertriebswege wären wir als Kleinverlag kaum überlebensfähig“, erläutert Michael Kuhn, Historiker M.A., einen wesentlichen Aspekt des Erfolges seines erst 2008 in Aachen  gegründeten Ammianus-Verlag. Begonnen hatte der langjährig tätige Archäologe Michael Kuhn („habe die halbe Eifel durchgraben“) als Selfpublishing-Autor mit  der im antiken Rom und Germanien angesiedelten Marcus-Trilogie. Inzwischen fesselten die Marcus-Abenteuer über 30 000 Leser, die mit Hilfe des Buchanhangs ganz gezielt auf archäologische Spurensuche gehen können in der ehemaligen römischen Provinz Germaniens, sprich in Westdeutschland.

Michael Kuhn besucht zum wiederholten Mal die Mainzer Minipressenmesse. Zudem ist er auch auf anderen kleineren Regional-Buchmessen vertreten  „weil ich hier meine Leser am ehesten treffe und die lockere Atmosphäre auf der Mainzer Minipressenmesse einfach wunderbar finde“. Kuhn liest aus seinen Büchern in regionalen Buchhandlungen, auf historischen  Veranstaltungen  und präsentiert die Werke seines Verlages auch auf Römertagen und ähnlichen Festen etc. Dies alles mache ihm viel Spaß und sei wichtig für einen nachhaltigen Erfolg. Man müsse immer wieder präsent sein und so viele Leser wie möglich, persönlich kennen lernen.

Die eigentliche Verlags-Geschichte begann eigentlich erst vor drei Jahren, als sich 2012  weitere Autoren zu ihm gesellten. Sie hatten sich ebenfalls die Faszination für Geschichte auf ihre Fahnen geschrieben und waren froh, in Michael Kuhn einen Verleger gefunden zu haben, mit dem sie kooperativ auf gleicher Augenhöhe zusammenarbeiten können.

Ob Mittelalter-Epos, historischer Kriminalroman, Tatsachenroman über die Hexenverfolgung oder Phantastik mit dem Schwerpunkt Mythologie: In seinem Verlagsprogramm, welches übrigens seit 2014 zum ersten Mal nun mit Buchhandelsvertreter durch die Buchhandlungen tourt, werden  Freunde historischer Romane und Fantasy-Books fündig.

Michael Kuhns Erfolgsgeschichte zeigt, dass es auch heutzutage – trotz  wachsendem E-Book-Markt und Krise der Verlagslandschaft – noch möglich ist, mit guter Qualität, einem passenden Konzept und ein wenig Glück, erfolgreich einen Verlag  zu gründen.

freiberufler_at15cov160wWie man  einen Kleinverlag als Self-Publisher (Selbstverleger) kostengünstig freiberuflich und/oder gewerblich starten kann, erläutert Martin Massow ab Seite 410 in seinem sehr empfehlenswerten,  2015 aktualisiertem, Standardwerk Freiberufler-Atlas. Schnell und erfolgreich selbständig werden,  505 Seiten, 12,99 Euro, aus dem Ullsteintaschenbuchverlag Berlin.

Dass neue digitale technologische Möglichkeiten wie  E-Book, Internetvertriebe und Social-Media durchaus sinnvoll von  Kleinverlegern, Druckpressenbetreibern und Künstlern ergänzend genutzt werden können, statt sie von vornherein  generell als Totengräber der Print- und traditionellen  Verlags-Kultur zu verteufeln, war bei den Ausstellern der Mainzer Minipressenmesse ziemlich breiter Konsens. Das Paradoxon besteht dabei für etliche gestandene Büchermacher, Künstler, Autoren und Handdruckpressenbetreiber jedoch darin, sich ausgerechnet digital engagieren zu sollen, um den Fortbestand traditioneller Herstell-Techniken rund um Druck und Büchermachen zu sichern. Doch schon heute sichert   vielen alternativen Verlegern und Druckern die Präsens und Vertriebsmöglichkeit im Internet ihre Existenz.  Beispielsweise können Handdruckpressenbetreiber dank Internet-Popularität ihre ausgefallenen Produkte jetzt bis nach Übersee vertreiben und sind unabhängiger geworden von einem regionalen Markt.

Ungeachtet der Entdeckung mancher Vorteile von E-Book und Internet-Vertrieb  stand die Mainzer Minipressenmesse jedoch einmal mehr als Fels in der Brandung für traditionelles Büchermachen und haptisches Lesevergnügen. Darauf hatte bereits die Mainzer Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur Marianne Grosse in ihrer Eröffnungsrede mit den Worten hingewiesen: „Die Minipressen-Messe ist der Beweis, dass wir nicht allein mit E-Books leben“.

Kommunikation und gemeinsames Soziales Engagement auf der Minipressenmesse

Studenten der Buchwissenschaften Mainz unterzeichnen auf der Minipressenmesse Mainz eine  Petition zum Erhalt des alten Gerichtes in Wiesbaden
Svenja Heinle und Lukas Lineke, Studenten der Buchwissenschaft der Universität Mainz, präsentieren ihren zweijährigen typographischen Kalender. Nebenbei bekunden sie Solidarität zur Erhalt des alten Gerichtes Wiesbaden und unterzeichnen die Petition. © massow-picture

Die 23. Mainzer Minipressenmesse ließ vor allem auch wieder viel Raum für Kommunikation und Austausch über alternative und soziale Projekte, man lernte sich kennen und gegenseitig unterstützen, und wenn es beispielsweise darum ging, das alte Amtsgericht in Wiesbaden, ein Neorenaissance-Bau der Gründerzeit, vor der Zerstörung  durch Umnutzung in Eigentumswohnungen zu bewahren. Ob am Stand der Fakultät der Mainzer Buchwissenschaften oder des Verein für Sozialgeschichte Mainz e.V. : Viele Aussteller bekundeten sogleich ihre Solidarität mit der Wiesbadener  Initiative „Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte“  und traten der Petition bei.

Künstler und Rahmenprogramm

 

Ellen Löchner. Es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht, meinen Stand vorzubereiten und es ist toll hier zu sein. © massow-picture
Ellen Löchner. Es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht, meinen Stand vorzubereiten und es ist toll hier zu sein. © massow-picture

Viele Künstler, vom Illustrator bis zum Siebdrucker, waren mit eigenen Werken oder auch als Dienstleister mit ihrem Angebot vertreten. Beispielsweise auch wieder vertreten mit neuesten siebdrucktechnischen Kreationen war Ellen Löchner, Kunst- und Musikpädagogin, Mitglied in der Künstlergruppe Nahe und seit 2010 mit einen eigenen Siebdruck-Atelier in Undenheim.  Sie strahlt über das ganze Gesicht und findet die Minipressenmesse unheimlich inspirierend und motivierend und aktivierend, die vielen Gespräche mit Gleichgesinnten, die Lesungen, einfach die Atmosphäre, da kann ich so richtig auftanken.

Hanna Rut Neidhardt absolvierte ihr Kunststudium an der Städelschule Ffm als  Meisterschülerin. Studienaufenthalte in Westafrika usw. lebt in Frankfurt a. Main. © massow-picture
Hanna Rut Neidhardt absolvierte ihr Kunststudium an der Städelschule Ffm als Meisterschülerin. Studienaufenthalte in Westafrika usw. lebt in Frankfurt a. Main. © massow-picture

Manch  Autor ist nicht nur schreibgewandt, sondern auch verbaler Wortkünstler, wie beispielsweise die Multikünstlerin und „Märchentante“ Hanna Rut Neidhardt aus Frankfurt, die Kids an Kunst heranführt, mit Kindern und Familien und in sozialen Projekten arbeitet, Bücher illustriert und eben  Märchen und andere Texte vorliest.

 

 

Freundeskreis Buchkinder Leipzig e.V. zeigt Kindern, wie sie selbst ein Buch machen können. © massow-picture
Freundeskreis Buchkinder Leipzig e.V. zeigt Kindern, wie sie selbst ein Buch machen können. © massow-picture

Begleitet wurde die Mainzer Minipressenmessen von einem  umfangreichem Rahmenprogramm  in Rheingoldhalle, Eisenturm (Kunst-Ausstellung) und Gutenberg-Museum mit: Poetry-Slam, Seminaren (z.B. booktree – E-Books aus der Buchhandlung von Guido Stemme, und Selfpublishing 2.0 Matthias Matting), täglichen Marathonlesungsprogrammen, Kinderprogrammen mit Dimido, Lese-Showabend „Erotischer Nachschub: LOVE Bites“ sowie Sonderaktionen wie: „Papier schöpfen“, „Drucken direkt“, „Klassischer Kupferstich“, „Linoldruck“, „Drucktechniken-Präsentation“ und begleitende Ausstellungen im Gutenberg-Museum: „e-wald – Buchkunstwerke der Berliner Katzengraben-Presse seit 1990″ (Stomps-Preisträger 2013), geht bis 9. August, und „Am 8. Tag schuf Gott die Gloud“ noch bis September (über Medienentwicklung von Gutenberg bis I-Pad).

Hier finden Sie weitere Infos zur Minipressenmessen 2015 und demnächst zur 24. Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Druckpressen.

Jahreskonzert der WMA/WMK am 14. Juni im Kloster

Basilika Kloster Eberbach mit herrlicher Akustik, Ort des diesjährigen Jahreskonzertes der Wiesbadender Musikakadmie am 18. Juni 2015 © wiesbadener-musikakademie
Basilika Kloster Eberbach mit herrlicher Akustik, Ort des diesjährigen Jahreskonzertes der Wiesbadender Musikakadmie am 14. Juni 2015 © wiesbadener-musikakademie

Für das traditionelle Jahreskonzert der Wiesbadener Musikakademie (WMA) und der Wiesbadener Musik- & Kunstschule (WMK) am Sonntag, 14. Juni, 18 Uhr, in der Basilika von Kloster Eberbach gibt es weiterhin Karten im Vorverkauf. Das Jugend-Sinfonie-Orchester der WMA/WMK präsentiert unter Leitung von Christoph Nielbock Werke für Klavier und Orchester in der Basilika. Die Solisten sind Studierende der Wiesbadener Musikakademie.

Roman Krupskyy erhielt zunächst Klavier-Unterricht bei Ludmila Teslenko (Charkiw/Ukraine), Elita Vilcane (Limburg) und Uwe Balser (Heidelberg). Erste Erfolge konnte er 2001 beim Schostakowitsch-Festival in Moskau erzielen, 2002 gefolgt vom 3. Preis beim internationalen Klavierwettbewerb „Blauer Vogel“ in Simpferopol/Krim. Seit Oktober 2013 ist er Student der Ausbildungsklasse von Johannes Möller an der Wiesbadener Musikakademie. Roman Krupskyy wird im Kloster Eberbach mit dem Konzert Nr. 3 c-Moll von Ludwig van Beethoven zu hören sein.

Solisten: Roman Krupskyy und ChristohrPopp, © wiesbadener-musikakademie
Solisten: Roman Krupskyy_und_ChristohrPopp,

 

Christopher Popp begann seine Laufbahn mit Unterricht bei Irina Gontscharow-Arnold und dem Konzertpianisten Wolfgang Arnold in Würzburg. Nach dem Abitur besuchte er die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen in der Klasse von Gert Drost. Seit 2012 studiert er in der Ausbildungsklasse von Franz Vorraber an der Wiesbadener Musikakademie. Seinen ersten Solo-Abend gab er 2014 im Rahmen des Studiums mit Werken von Ravel, Fauré und Liszt. Christopher Popp wird am 14. Juni das Konzert für Klavier und Orchester a-Moll von Edvard Grieg interpretieren.

Weiterhin stehen die Werke 4‘33‘‘ für Orchester von John Cage sowie Fratres für Streichorchester und Schlagzeug von Arvo Pärt auf dem Programm.

Der Eintritt beträgt 7,50 Euro bei freier Platzwahl. Karten gibt es im Vorverkauf, bis 11. Juni, bei Musikalien Petroll, Marktplatz 5, und Ticket Rhein-Main (Galeria Kaufhof), Kirchgasse. An der Kasse von Kloster Eberbach sind Karten am Veranstaltungstag ab 16 Uhr erhältlich. Karten-Reservierungen sind unter der Nummer (0611) 313044 oder per E-Mail karin.traudes-beck@wiesbaden.de möglich.

UNESCO-Welterbetag am 7. Juni – Welterbestätten in Hessen besuchen

Karolingische Koenigshalle im Weltkulturerbe Areal Lorsch
Die ehemalige Benediktiner-Abtei im südhessischen Lorsch mit dem Kloster Altenmünster ist Weltkulturerbe seit 1991 und die erste Welterbestätte in Hessen auf der UNESCO-Liste. Hier die karolingsche Königshalle in Lorsch. Hier beginnt das Klostergelände und dahinter das Freilichtlabor Lauresham, ein rekonstruierter karolingscher Herrenhof © massow-pictureBesucher feiern unter dem Motto „UNESCO-Welterbe verbindet“

Freilichtlabor Lauresham

Flyer zum 11. UNESCO-Welterbetag – Hessen

Am 7. Juni findet der elfte UNESCO-Welterbetag statt. Kultur- und Naturerbestätten in ganz Deutschland bieten Besuchern an diesem Tag Führungen, Vorträge, Ausstellungen, Malwettbewerbe und vieles mehr an. Die zentrale Veranstaltung richtet die Welterbestätte „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ in Unteruhldingen aus. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist Schirmherr des Welterbetags 2015.

„Das UNESCO-Welterbeprogramm ist eine einzigartige Grundlage für den internationalen Kulturdialog. Kultur- und Naturstätten bieten die Möglichkeit, dass jeder von uns sich selbst in den Zeugnissen der eigenen und der anderen Kulturen besser verstehen lernt. Das Welterbe verbindet über nationale Grenzen hinweg. Am Welterbetag wollen wir in Zeiten barbarischer Angriffe auf UNESCO-Welterbestätten in Syrien und dem Irak den völkerverbindenden Charakter unseres gemeinsamen Erbes in Erinnerung rufen. Der Schutz des Welterbes liegt in unserer Verantwortung“, so Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission.

Eröffnet wird der Welterbetag unter dem Motto „UNESCO-Welterbe verbindet“ am 7. Juni 2015 um 10.30 Uhr in Uhldingen. Das Programm der zentralen Veranstaltung umfasst Führungen durch die Stätte „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“, Vorträge, Ausstellungen zum UNESCO-Welterbe und Bootsfahrten zu den Pfahlbaufundstellen. Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen lädt zum Tag der Wissenschaft ein. Zahlreiche Mitmachstationen ermöglichen Einblicke in die wissenschaftliche Erforschung der prähistorischen Pfahlbauten. Kinder können an einer Leserallye zum Welterbe, einem Quiz oder Aufführungen des Pfahlbaupuppentheaters teilnehmen.

Weltkulturerbe und Weltnaturerbe in Hessen

In Hessen sind bisher aufgrund der UNESCO-Konvention über den Schutz des Weltkulturerbes und Weltnaturerbes vom 16. November 1972 (Bundesgesetzblatt II 1977, 213) in die Welterbeliste aufgenommen:

Weltdokumentenerbe

Die UNESCO gründete 1992 das Programm Weltdokumentenerbe (Memory of the World) „zum Erhalt des dokumentarischen Erbes der Menschheit“. Aufgenommen werden wertvolle Buchbestände, Handschriften, Partituren, Unikate, Bild-, Ton- und Filmdokumente.
Zum Weltdokumentenerbe in Hessen gehören:

Detaillierte Informationen zu den hessischen Stätten auf der UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit finden Sie auf den oben genannten weiterführenden Internetseiten. Daneben gibt es noch ausführliche Infos zurDeutschen UNESCO-Kommission sowie die internationale UNESCO(englischsprachig).

Stomps-Preis 2015 am Vorabend der Minipressenmesse Mainz verliehen

Stomps-Preis an vl.: Annette Köhn, (Kulturdezernentin Marianne Grosse Grußwortrednerin),  Bettina Haller, Birgit Reichert, Andrea Lange. © massow-picture
Stomps-Preis an vl.: Annette Köhn, (Kulturdezernentin Marianne Grosse Grußwortrednerin),
Bettina Haller, Birgit Reichert, Andrea Lange. © massow-picture

Am 3. Juni 2015, am Vorabend der Internationalen Minipressen-Messe, verlieh die Stadt Mainz in Andenken an den Verleger, Schriftsteller und Literaturförderer Victor Otto Stomps (1897 – 1970) den 19. Stomps-Preis. Dies geschah zum ersten Mal separat im Gutenberg-Museum. Denn die „Eröffnung der Minipressen-Messe“ sei „schon aufregend und Ereignis genug“, erklärte Marianne Grosse, Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur in Mainz. Das habe in den vorigen Malen mitunter ein wenig vom Stomppreis abgelenkt. Deswegen solle der Stomps-Preis ab diesem Jahr in einem würdigen Rahmen separat vom Aufbautrubel im Vortragssaal verliehen werden.

Der Förderpreis in Höhe von 1.500 Euro ging an Annette Köhn und ihren vor erst fünf Jahren gegründeten Jaja-Verlag Berlin. In ihrer Laudatio lobte Amelie Persson die Leistungen des erst vor fünf Jahren gegründeten Ein-Frau-Unternehmen, welches inzwischen eine weitere feste Miterarbeiterin, Praktikanten und etwa 60 Autoren habe und inzwischen in Berlin-Neukölln in der Tellstrasse mit seiner Musenstube zu einer Institution geworden sei. Bereits 50 Werke hätten hier das Licht der Welt erblickt, beispielsweise der von ihr selbst verfasste Comic über den Drachen Leto mit seinen Reiseerlebnissen in die Halong-Bucht in Vietnam. Annette Köhn war selbst dort. Inzwischen wurde ihr Comic ins Vietnamesische übersetzt.

Den Hauptpreis mit 3.500 Euro erhielt die Sonnenberg-Presse Chemnitz/Kemberg vertreten durch das Autorenkollektiv Andrea Lange, Bettina Haller und Birgit Reichert. Die Laudatio hielt der extra aus der Schweiz angereiste Rainer Stöckli, der die „eigenhändigen, stupend gestalteten Buchkorpora“ lobte und feststellte, „dass zu einer jeden leinengedeckelten oder schubergeschützten Textauswahl der Chemnitzer/Kemberger Buchgraphikerinnen sich die Textquellen befänden. Am Oeuvre des Verlages falle Parteinahme für ältere und zeitgenössische Belletristik sowie die bemerkenswerte Wahl der Formate auf.

Mit dem V.O. Stomps-Preis werden Qualität und persönliches Engagement im Bereich der Kleinver-lagsszene honoriert. Diese Auszeichnung gilt nicht dem wirtschaftlichen Erfolg, sondern solchen Leistungen, die unter den schwierigen Bedingungen kleinverlegerischen Arbeitens besonderes Talent und Einfallsreichtum erkennen lassen.
Bisherige V.O. Stomps-Preisträger sind die Verlage: Rainer Verlag (1978), Galerie Patio (1980), Edition Dieter Wagner (1984), Edition Fundamental (1987), Flugblatt-Presse (1989), Schierlings-presse (1991), Herbst-Presse Wien ( 1993), Herbstpresse Düsseldorf (1995), Edition Thanhäuser (1997), Hertenstein-Presse (1999), Mariannen-Presse (1999), Edition Atelier Bodoni (2001), Edition Dschamp (2003), Rixdorfer Druckwerkstatt (2005), Kunsthaus hinter den Zäunen (2007), Corvinus Presse (2009/Hauptpreis), Edition Thurnhof (2011/Hauptpreis), Katzengraben-Presse (2013/Hauptpreis), SchwarzHandPresse (Förderpreis/2013), und die Zeitschriften: Heft (1982), Dire (1987), Plages (1989), Entwerter/Oder (1991), Freibord (1993), Pips (1995), Das Gedicht (1997), miniature obscure (2001), Wespennest (2003), Herzattacke (2005), plumbum (2007), Buchmacherey H. Helserdeich (Förderpreis 2009) und der SuKuLTur-Verlag (Förderpreis 2011).

e-wald- Ausstellung im Gutenberg-Museum Mainz © massow-picture
e-wald- Ausstellung im Gutenberg-Museum Mainz © massow-picture

Christian Ewald, e-wald – Buchkunstwerke der Berliner Katzengraben-Presse, (2013) Seine originelle Ausstellung „e-wald“ ist noch bis 9. August im Gutenberg-Museum zu sehen.

Großes Künstlerprogramm zum Wilhelmstrassenfest am 12. und 13 Juni 2015

Street Act mit Daniel-de-Groot. © Stadt Wiesbaden
Street Act mit Daniel-de-Groot. © Stadt Wiesbaden

Bald ist wieder  Theatrium-Time: Die  Stadt Wiesbaden und das Kurhaus laden vom 12. bis 13. Juni 2015 zum 38. Wiesbadener Wilhelmstrassenfest ein, dem wohl ältesten Kultur-Stadtfest Deutschlands mit zuletzt über  250 000 Besuchern. Die Rue wird dann wieder jeweils von 12.00 bis 2.00 Uhr Mitternacht zu Deutschlands längster Kultur-, Fress- und Party-Meile  mit einem gigantischen Künstlerprogramm mit Musik, Shows, kulinarischen Ständen und einem der größten Kunsthandwerkermärkte. Zwischen 140 bis 160 Aussteller aus ganz Europa und Übersee (Hawaii) werden ihre – weitestgehend –  handgefertigten Produkte präsentieren.

Zum ersten Mal wird es zum Abschluss am 13. Juni 2015 ab 22.00 Uhr gegen 10 Euro Eintritt eine After Rue Total Party im Marktgewölbe geben.

Neu ist auch die stärkere Ausrichtung des Angebots in der Burgstrasse auf das jüngere Publikum. Hier wird sich das Who ist Who der Szene ein Stelldichein geben. Beachte den Sonderflyer an den üblichen Auslagen oder in der Tourist-Information!

Im Einzelnen:

Das im Volksmund genannte „Wilhelmstraßenfest“, eines der ältesten Straßenfeste Deutschlands, wird am zweiten Juni-Wochenende rund um das Hessische Staatstheater, auf dem Bowling Green, dem Warmen Damm, der Burgstraße und natürlich auf der Wilhelmstraße gefeiert. „Das Theatrium ist einer der Veranstaltungshöhepunkte im Sommer, auf das sich jedes Jahr tausende Bewohner wie Gäste der Landeshauptstadt freuen“, so Wiesbadens Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel. Erstmalig 1977 als Theater-fest initiiert hat sich das Fest zu einem Publikumsmagnet entwickelt, dass eine bunte Mischung für jedermann bietet: Jung und Alt, Kulturbeflissene, Jazzliebhaber, Freunde der Straßenkunst und kulinarische Genießer finden hier, was das Herz begehrt. Fester Bestandteil des Festes sind neben dem beliebten Kunsthandwerkermarkt, der mit rund 140 Ständen auf dem Bowling Green einzigartige Schmuck- und Keramikkreationen sowie ausgefallene Accessoires präsentiert, die vielfältigen Shows auf den Bühnen. Insgesamt 28 – meist lokale Acts – bieten auf fünf Bühnen beste Unterhaltung. Mit dabei ist auch Antonio Gerardi, der kürzlich den 3. Platz bei „Deutschland sucht den Superstar“ belegt hat (Freitag, 21.30 – 22.00 Uhr/ Bühne Bowling Green). Das Bühnenprogramm wird von 60 Straßenkünstlern, darunter Gaukler, Stelzenläufer und Marching Bands ergänzt. Insgesamt 120 Gastronomiestände lassen keine kulinarischen Wünsche mehr offen! Die Burgstraße präsentiert sich darüber hinaus mit neuem Konzept. Erstmals sind hier bekannte Wiesbadener Gastronomen vertreten, wie beispielsweise das Restaurant Lumen, das Spital, Gestüt Renz, die Manoamano Bar oder auch das Curry Kartell.

Das Bühnen-Programm

Das Bühnen-Programm und Künstler-Portraits 

Offizielle Eröffnung am Freitag 16.00 Uhr

Die Eröffnung findet am Freitag, den 12. Juni um 16.00 Uhr auf der Bühne Bowling Green statt. Oberbürgermeister Sven Gerich und Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel werden das Fest eröffnen und die Gäste mit Kuchen von der Domäne Mechthildshausen willkommen heißen. Die offizielle After-Rue Party findet am Samstag, 13. Juni ab 22 Uhr im Marktgewölbe statt.

Kruschel-Kinderland
Für die Kleinen verspricht auch in diesem Jahr das Kruschel-Kinderland wieder jede Menge Spaß und Aktion. Hüpfburg, Luftkissen, Airtramp, Rollenbahn, Riesenseifenblasen, Spielstation und Kinderschminken sind nur einige der Attraktionen die an beiden Tagen jeweils von 11 – 19 Uhr am Warmen Damm geboten werden.

Sicherheit
Wie in den letzten Jahren wird der Bereich im Warmen Damm wieder eine Alkoholfreie Zone sein. Die Begrenzungen sind im Programmheft eingezeichnet. Vor Ort wird auch eine Chillout-Zone von der Suchthilfe Wiesbaden angeboten.

Hashtag-Bilder-Aktion
Im Rahmen der Veranstaltungsbroschüre „12 gute Gründe“ wurde von der Wiesbaden Marketing GmbH eine Hashtag-Kampagne für ausgewählte Veranstaltungen initiiert. Für das Theatrium werden die Besucher nun aufgerufen, ihre schönsten Theatrium-Momente in den Sozialen Medien Facebook und Instagram zu teilen. Unter allen Fotos, die am 12. und 13. Juni mit dem Hashtag #ruetotal und #meinwiesbaden auf Instagram oder Facebook hochgeladen werden, werden die fünf schönsten, witzigsten und ausgefallensten Fotos mit Preisen belohnt, u. a. mit einem Gutschein für einen Brunch bei Käfer´S.

Das Theatrium präsentiert sich in diesem Jahr mit einem neuen kommunikativen Auftritt. Der Hashtag #ruetotal findet sich auch in der diesjährigen Kommunikation wieder.

Programmhefte zum kompletten Bühnenprogramm sind ab sofort in der Tourist Information und an der Kurhaus Information sowie an den Ständen während der Festtage ausgelegt.

Ort und Öffnungszeiten
Wiesbaden: Wilhelmstrasse ab Ecke Friedrich-Strasse bis zum Kureck, Warmer Damm und Bowling-Green.
Freitag, 12.06. von 12.00 bis 2.00 Uhr
Samstag, 13.06. von 11.00 bis 2.00 Uhr

Das Bühnen-Programm

Das Bühnen-Programm und Künstler-Portraits 

After Rue Total Party 13.Juni 2015 – zum ersten Mal nach dem Wilhelmstrassenfest

After Rue Total Party.jpgAfter Rue Total Party
Marktgewölbe, Wiesbaden
13. Juni 2015, ab 22.00 Uhr
präsentiert von der Kurhaus Wiesbaden GmbH und Radio bigFM

Wieder einmal wird auf der „Rue“ sowie auf dem Bowling Green vor dem Kurhaus, am Warmen Damm und in der Burgstraße mit Musik, Show und kulinarischen Genüssen das Theatrium gefeiert.
Und wenn die Lichter in der Wilhelmstraße ausgehen, gehen sie im Marktgewölbe an.
Denn wir verwandeln das Marktgewölbe am 13.06.2015 in einen gigantischen Tanzpalast, um mit euch die offizielle After Rue Total Party zu feiern. Ab 22.00 Uhr heißt es dann treiben lassen von den Beats und Bass bis in die Zehenspitzen.
Und weil das ohne richtig gute Musik nicht geht, steht und dreht für euch an den Turntables bigFM DJ Koc.
2009 führte ihn sein Weg zu bigFM, wo er im Party Night Bereich eine neue Heimat fand. Seit dem Start der bigFM Worldbeats Sendung im Mai 2011, zählt er zu den Resident DJs.
Ob R´n´B/Hip Hop, House/Electro oder Pop/Rock, seine Mission an diesem Abend lautet das Partyvolk in ekstatische Bewegung zu versetzen und mit frischen Beats zu füttern.

Das wird eure Nacht!

Einlass ab 22.00 Uhr, FSK 18
Getränkespecials bis 23.00 Uhr
Karten können im Vorverkauf für 10,00 € inkl. VVK-Gebühr oder an der Abendkasse für 12,00 € erworben werden. Erhältlich sind die Karten bei Tickets für Rhein Main, Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Wiesbaden. Ticket-Hotline 0611/304808 oder 0611/376444 und bei der Tourist Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden, Ticket-Hotline 0611/1729930.

„Ritter! Tod! Teufel? Ein Blick hinter die Kulissen und spannende Juni-Termine.

schlachtFührung mit der Kuratorin Karoline Feulner im Landesmuseum Mainz

Wie bereitet man eine Ausstellung vor? Was macht eigentlich ein Kurator? Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Reif für Kultur“ wirft die Kuratorin der Sonderausstellung „Ritter! Tod! Teufel? Franz von Sickingen und die Reformation“, Dr. Karoline Feulner, am 5. Juni um 14.30 Uhr einen Blick hinter die Kulissen und gibt Einblicke in die Vorbereitung, Planung und Umsetzung der Ausstellung. Dabei gab es bei „Ritter! Tod! Teufel?“ einige Besonderheiten, wie beispielsweise die aufwändigen Inszenierungen von Leihgaben in einer Schlachteninszenierung. In der Führung kommen darüber hinaus die Zusammenarbeit mit den Leihgebern, den Restauratoren und dem Architekturbüro bis hin zu logistischen Fragen wie dem Transport der Exponate in speziellen Klimakisten oder dem Anbringen der Objektbeschriftung zur Sprache. Nicht nur der Alltag der Museumsarbeit, sondern auch besondere Entdeckungen und Probleme rund um die Ausstellung werden dabei thematisiert.

„Reif für Kultur“ ist eine Veranstaltungsreihe von sechs Mainzer Museen. Das Landesmuseum Mainz, das Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz, das Gutenberg-Museum, das Naturhistorische Museum, das Dom- und Diözesanmuseum und die Kunsthalle bieten in diesem Rahmen abwechselnd Führungen und Austausch- sowie Kontaktmöglichkeiten für Senioren/-innen an. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl von 20 Personen ist eine Voranmeldung an der Kasse des Landesmuseums unter 06131-2857-190 empfohlen.

Die Führung von Dr. Karoline Feulner beginnt am Freitag, 5. Juni, um 14.30 Uhr im Landesmuseum. Der Eintritt beträgt 7 Euro – inklusive Kaffee und Kuchen.

Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.

Weitere spannende Veranstaltungstermine zur Ausstellung im Juni 2015

© wien Kunsthistorisches Museum. Harnisch Philipps von Hessen.
© wien Kunsthistorisches Museum. Harnisch Philipps von Hessen.

DO 04.06.| 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

FR 05.06. | 14.30 – 16.00
REIF FÜR KULTUR
Der Blick hinter die Kulissen: Die Vorbereitung, Planung und Umsetzung der Sonderausstellung „Ritter! Tod! Teufel? Franz von Sickingen und die Reformation“
› Dr. Karoline Feulner

 

SA 06.06. | 10.00 – 16.45
Tagung
19. Mittelrheinisches Burgensymposion
› Stefan Köhl M.A.

SO 07.06. | 11.00 – 12.00
Themen-Führung
Herberge der Gerechtigkeit – Die Ebernburg als Zentrum der Reformation

SO 07.06. | 14.00 – 16.00
Familiensonntag
Leben im Mittelalter

DI 09.06. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DI 09.06. | 18.00
Themen-Führung
Ritterromantik – Das Nachleben Sickingens

DO 11.06. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

SO 14.06. | 11.00 – 12.00
Themen-Führung
Kunst und Migration

SO 14.06. | 11.00 – 12.00
„Kunst gucken“ – Kinderführung
Kunst und Migration

SO 14.06. | 13.00 – 17.00
Kultur heißt Willkommen!
› Fest zum Austausch der Kulturen mit Flüchtlingen, Bürgern und Akteuren der Kultur- und Flüchtlingsarbeit
› Eine Initiative des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und des Ministeriums für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen in Zusammenarbeit mit der GDKE

DI 16.06. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DI 16.06. | 18.00
Vortrag aus der Reihe „Geschichte lebendig – Alltagsleben um 1500“
Franz von Sickingen: Burgen und Belagerung
› Jürgen Keddigkeit M.A.

DO 18.06. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

SO 21.06. | 11.00 – 12.00
Führung durch die Sonderausstellung „Ritter! Tod! Teufel? Franz von Sickingen und die Reformation“

SO 21.06. | 11.00 – 12.00
„Kunst gucken“ – Kinderführung
Was trägt der Ritter?

SO 21.06. | 15.00
„beziehungsWeise. Kunst – Religion – Musik“

DI 23.06. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DI 23.06. | 18.00
Themen-Führung
Franz von Sickingen – Ritter zwischen Rebellion und Reformation

DO 25.06. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

SA 27.06. | 15.00
Kostümführung – Alltag zu Gutenbergs Zeiten
› Ein Rundgang durch die Mittelalter-Abteilung des Landesmuseums zum Thema Handel, Wandel und Frömmigkeit in der Zeit um 1450
› In Zusammenarbeit mit mainzplus Citymarketing

SO 28.06. | 11.00 – 12.00
Themen-Führung
Turnier und Kampf – Ritterliche Lebenswelten um 1500

SO 28.06. | 11.00 – 12.00
„Kunst gucken“ – Kinderführung
Was trägt der Ritter?

DI 30.06. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DI 30.06. | 18.00
Vortrag aus der Reihe: Reformation in der Region – Personen, Erinnerungsorte in Rheinland-Pfalz
› „Die Speyerer Protestation von 1529“
› Prof. Dr. Irene Dingel

Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.