Internationale Tage Ingelheim – Das Kunstforum Ingelheim – Altes Rathaus wird ab 12. August 2018 mit der Ausstellung „Mensch! Skulptur“ wiedereröffnet

Die Renovierung und zeitgenössische Erweiterung des Alten Rathauses am FrancoisLachenal-Platz in Nieder-Ingelheim sind nach zwei Jahren intensiver Bautätigkeit abgeschlossen. Das Ensemble wird ab dem 12. August 2018 unter dem neuen Namen „Kunstforum Ingelheim – Altes Rathaus“ wiedereröffnet. Das frisch sanierte und mit einem Anbau ergänzte und modernisierte Gebäude, das 1982 zuletzt umgebaut und zum Ort für Ausstellungen eingerichtet wurde, bietet in diesem Jahr nun Gelegenheit, historische Architektur und Kunst in einer neuen Symbiose zu erleben.

Die Ausstellung „Mensch! Skulptur“ vereint 12 unterschiedliche bildhauerische Positionen, in denen jeweils die künstlerische Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper im Mittelpunkt steht. Ausgehend von einer realistischen Darstellung werden unterschiedliche Wege aufgezeigt, die die Entwicklung der dreidimensionalen Körperlichkeit hin zur Abstraktion dokumentieren.

Anhand von Motivgruppen wie stehenden, sitzenden oder liegenden menschlichen Körpern und Figuren in tänzerischer Bewegung oder einzelnen Gliedmaßen wie dem Kopf und den Händen wird eine facettenreiche Auswahl gezeigt, die Museen und Privatsammler aus Deutschland, Großbritannien und der Schweiz nach Ingelheim ausleihen.

Die Öffnungen der Rundbogenfenster des Alten Rathauses werden einsichtig sein, so dass der Außenraum der rheinhessischen Landschaft, die Architektur des Alten Rathauses und die Wirkung der Skulpturen im wechselnden Licht in besonders intensiver Weise erlebbar werden. Das einfallende Tageslicht verändert sowohl die Ausstellungsräume als auch die Objekte mit ihren unterschiedlichen Oberflächen. Im Streiflicht – eine ideale Voraussetzung, um Skulpturen zu sehen – wird die dritte Dimension, die Plastizität, und der umgebende Raum zu einer Einheit. Die Objekte entfalten so ihre volle Wirkung und werden den Betrachter in ihren Bann ziehen. Insgesamt werden rund 60 Skulpturen aus Marmor, Bronze oder Terrakotta zu sehen sein.

Die Konzentration auf Skulpturen, die den menschlichen Körper darstellen, hat der Kurator und Leiter der Internationalen Tage Dr. Ulrich Luckhardt mit Bedacht gewählt. Anhand einzelner Motiv- und Themengruppen werden die Entwicklungen und Veränderungen anschaulich, die sich in der Skulptur von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis ca. 1960 ergeben. Es ist der Weg von der realistischen Auffassung des menschlichen Körpers als Einheit hin zur Reduktion abstrakter Flächen oder organischer Formen. Den Besuchern wird durch vergleichendes Sehen die Möglichkeit gegeben, diese Schritte nachzuvollziehen.

Die Auswahl der zwölf Künstler – Alexander Archipenko, Max Beckmann, Rudolf Belling, Edgar Degas, Alberto Giacometti, Georg Kolbe, Henri Laurens, Wilhelm Lehmbruck, Aristide Maillol, Henry Moore, Pablo Picasso, Auguste Rodin – führt den Formenreichtum der Skulptur der letzten hundert Jahre vor Augen.

„Mensch! Skulptur“ stellt nach der Schau „Figuren Afrikas“ (2002) ein weiteres Mal bei den Internationalen Tagen dreidimensionale Kunstwerke in das Zentrum einer Ausstellung.

Der Katalog, in dem die Inszenierung der Werke in den neuen Räumen dokumentiert wird, erscheint Anfang September 2018.