Digital ins Senckenberg Naturmuseum Frankfurt – Senckenberg wird Partner des Google Cultural Institutes

senckenberg-googleDie berühmte Schlange, die das Wasserschwein verschlingt, die Dino-Mumie des Edmontosaurus oder der Jaguar – eines der neuesten Präparate im Museum – können nun auch online besucht werden. Das Senckenberg Naturmuseum ist ab sofort auf den Seiten des Google Cultural Institutes vertreten. Mittels 360 Grad-Aufnahmen können Besucherinnen und Besucher sich virtuell im Raum bewegen und über 160 Ausstellungsstücke digital entdecken. Als erstes Museum in Deutschland bietet Senckenberg geführte Kurztouren für Schulklassen und Individualbesucher an, bei der das Smartphone zur 3D-Virtual-Reality-Brille wird. Mit Projektstart gehen weitere Naturkundemuseen weltweit als Teil des Google Cultural Institutes online.

Auf der Projektseite https://artsandculture.google.com/partner/senckenberg-nature-museum-frankfurt werden per Street-View-Technologie Einblicke in die Dauerausstellung des Senckenberg Naturmuseum Frankfurt gegeben. Viele außergewöhnliche Stücke – von den Dinosauriern über eine bunte Vogelwelt bis zu den Säugetieren unterschiedlicher Kontinente und den erstaunlichen Bewohnern der Meere – können bei einem Gang durch das Museum entdeckt und angeklickt werden. „Eine großartige Chance, die einzigartigen Schätze, die wir bewahren, auch mit Menschen zu teilen, die unser Museum sonst nicht besuchen könnten. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung unseres Naturmuseums, das damit nicht mehr an den physischen Grenzen des Gebäudes endet, sondern zu den Besuchern nach Hause kommt.“, sagt Generaldirektor Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger und ergänzt: „In diese Richtung wollen wir uns auch beim „Projekt Senckenberg 2020 – das Neue Museum“, unserem geplanten Um- und Neubau, bewegen. Das Objekt bleibt im Fokus – die Präsentation wird aber durch modernste Technik unterstützt.“

Als erstes Museum in Deutschland bietet Senckenberg im Rahmen des Projektes geführte virtuelle Ausflüge, sogenannte „Expeditions“, für Schulklassen und Individualbesucher an. Der Rundgang wird dabei auf das  Mobiltelefon gestreamt, das dann als Bildschirm in eine sogenannte cardboard-Halterung eingelegt und wie eine echte Virtual-Reality-Brille auf die Nase gesetzt wird. Während die virtuelle Tour für Einzelbesucher durch Audioinformationen ergänzt wird, erhalten Lehrer und Lehrerinnen bestimmte Fragen und Aufgaben, die sie zusammen mit der Klasse bei ihrem virtuellen Besuch im Klassenzimmer beantworten und lösen können.

Zwei zusätzliche digitale Führungen leiten zu den Highlights des Museums sowie durch die Ausstellung zur Grube Messel. Dort kann auf einem hochauflösenden Gigapixel-Foto ein spektakulärer Fund aus dem UNESCO Welterbe Grube Messel bis auf das kleinste Details herangezoomt werden: Eine fossile Schlange, in deren Magen eine Echse zu erkennen ist, die wiederum einen Käfer verspeist hat. Diese dreigliedrige etwa 48 Millionen Jahre alte fossile Nahrungskette ist für Messel einmalig; weltweit gibt es nur ein einziges vergleichbares Fundstück. Durch die Gigapixel-Technologie lässt sich der Fund in seiner gesamten Komplexität und in all seinen Facetten betrachten. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Untersuchung dieses spektakulären Fossils wurden kürzlich im Senckenberg-Fachjournal „Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments“ veröffentlicht.