Kategorie-Archiv: IHK-Frankfurt

Lange Nacht der Industrie FrankfurtRheinMain am 20.Juni 2018 – jetzt anmelden!

© Arne Vollstedt/prima events gmbh
© Arne Vollstedt/prima events gmbh

Wer Industrie „live“ erleben erleben möchte, hat dazu Gelegenheit in der LANGEN NACHT DER INDUSTRIE am 20. Juni. Dann öffnen 10 Industriebetriebe des Rhein-Main-Gebietes aus unterschiedlichen Branchen ab 18:00 Uhr ihre Werkstore und gewähren ihren Besuchern einen direkten und persönlichen Einblick in das Unternehmen. Rund 600 Interessierte können teilnehmen.

Orientierungshilfe bei der Berufswahl

Mit dieser landesweiten Veranstaltung wollen die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, die Wirtschaftsförderung Frankfurt, die Hessen Trade & Invest GmbH, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund noch mehr junge Menschen für die regionale Industrie begeistern.

© Arne Vollstedt/prima events gmbh
© Arne Vollstedt/prima events gmbh

Zugleich möchten sie zeigen, dass es hierzulande attraktive Arbeits- und Ausbildungsangebote gibt. Besonders Schüler und Studenten nutzen diese Veranstaltung, um ihre eigenen Zukunftspläne genauer zu definieren und mögliche zukünftige Arbeitsumfelder und Arbeitgeber einer genauen Prüfung zu unterziehen.

„Die Region FrankfurtRheinMain ist aufgrund der Quantität und Qualität der hier ansässigen produzierenden Unternehmen einer der herausragenden Industriestandorte in Deutschland. Die LANGE NACHT DER INDUSTRIE soll Besucher für moderne Technologien, innovative Arbeitsprozesse und neue Produkte begeistern, gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Wirtschaft“, sagt Detlev Osterloh, Geschäftsführer Innovation und Umwelt, IHK Frankfurt am Main.

Unternehmen öffnen ihre Türen und informieren über Karrierewege

10 Industriebetriebe aus den Branchen Automobil- und Fahrzeugbau, Chemie, Energie, Luftfahrt, Maschinen- und Anlagenbau sowie Nahrungsmittel und Getränke öffnen exklusiv ihre Werkstore und ermöglichen den Besuchern die Industrie „live“ zu erleben. Große Unternehmen, aber auch die so genannten „Hidden Champions“ werden zeigen, was und wie sie produzieren, wie sie ausbilden und welches Arbeitsumfeld sie ihren Fachkräften bieten.

Anmeldung für Besucher und Schulen

Die Teilnahme an allen Besuchstouren ist kostenfrei und ab 14 Jahren möglich. Für Schulen aus der Region ist ein besonderer Anmeldeservice eingerichtet, mit dem jeweils eine definierte Anzahl von Schülern als Gruppe auf eine Tour gebucht werden kann. Natürlich sind auch Lehrkräfte herzlich eingeladen die Touren zu begleiten.

Interessierte können sich ab sofort um einen der begehrten Plätze unter
www.langenachtderindustrie.de/regionen/frankfurtrheinmain anmelden.

Touren
Die Industrieunternehmen lassen sich in folgenden Tour-Konstellationen besichtigen:

Tour 1: KAMAX [Check-in Gießen 16:15 Uhr]
Tour 2: KAMAX [Check-in Gießen 18:30 Uhr]
Tour 3: Binding-Brauerei & FlexLink
Tour 4: Mainova & SAMSON
Tour 5: Fraport & ROTHENBERGER Werkzeuge
Tour 6: Infraserv (Wasser) & Infraserv (Ersatzbrennstoff-Anlage)
inkl. einer Rundfahrt durch den Industriepark Höchst
Tour 7: Celanese & Bayer, Division Crop Science
inkl. einer Rundfahrt durch den Industriepark Höchst
Tour 8: Binding-Brauerei (mit eigener Anreise um 17:45 Uhr)
Tour 9: Binding-Brauerei (mit eigener Anreise um 20:00 Uhr)

Ablauf

16:15 Uhr Check-In, Boarding an der TH Mittelhessen, Gießen
16:45 Uhr Kick-Off-Veranstaltung im Industriepark Höchst (Tor Ost), Frankfurt
17:00 Uhr Check-In, Boarding im Industriepark Höchst (Tor Ost), Frankfurt
17:15 Uhr Zeitgleicher Start aller Busse (ausgenommen Tour 1, 2, 8, 9)
18:00 Uhr Eintreffen in den Betrieben:
Führungen, Präsentationen, jeweils 100 Minuten
19:45 Uhr Abfahrt zur zweiten Besichtigung
20:00 Uhr Eintreffen in den Betrieben:
Führungen, Präsentationen, jeweils 100 Minuten
22:00 Uhr Ende und Rückfahrt zum jeweiligen Startplatz
22:30 Uhr Voraussichtliches Ende

Über die LANGE NACHT DER INDUSTRIE:

Die LANGE NACHT DER INDUSTRIE ist ein bundesweit einzigartiges preisgekröntes Veranstaltungskonzept, in dessen Rahmen Unternehmen potenziellen Mitarbeitern, Schülern, Studierenden und anderen Interessierten einen Blick hinter ihre Werkstore gewähren. Ziel ist es, die Industriebetriebe und die Menschen in einer Region in Kontakt zu bringen. In spannenden Führungen erhalten die Besucher Einblicke in Arbeitsprozesse, sie können Fragen stellen und sich ein persönliches Bild vom Betrieb als möglicher zukünftiger Arbeitgeber machen. Die erste Veranstaltung dieser Reihe fand 2008 in Hamburg statt. Seither konnten ständig weitere Regionen gewonnen werden. Inzwischen haben mehr als 600 Unternehmen und rund 68.000 Teilnehmer in bundesweit 12 Regionen an dem Projekt teilgenommen. Für die Zukunft sind 20 Veranstaltungen mit je 50 Unternehmen pro Jahr im gesamten Bundesgebiet geplant. Veranstaltungsagentur ist prima events gmbh. Weitere Infos unter www.lange-nacht-der-industrie.de.

Jahresempfang der IHK Frankfurt am Main 2018: Chance Brexit, Herausforderung Wohnraum, Kultur als Standortvorteil

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Die Chancen für den Finanzplatz aufgrund des Brexits, die Bewältigung der Wohnraum-Nachfrage und die Weiterentwicklung der Metropolregion FrankfurtRheinMain sind nach den Worten von Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der IHK Frankfurt am Main, die wesentlichen Themen für die Wirtschaft im Jahr 2018. Zur Eröffnung des Jahresempfangs der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main am 16. Januar 2018 stellte der IHK-Präsident fest: „Der Wirtschaft geht es gut, die Signale für 2018 stehen weiter auf Wachstum.“ In der Metropolregion rechne er mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von mehr als zwei Prozent.„Die Einstellungsbereitschaft ist hoch. Wir erwarten weitere Beschäftigungsrekorde.“ 2017 stieg die Zahl der Beschäftigten um 44.000, im Jahr 2018 wird es wahrscheinlich weitere 50.000 sozialversicherungspflichtige Stellen mehr geben „FrankfurtRheinMain setzt sein Wachstum als Wirtschaftsstandort auf hohem Niveau weiter fort.“

Dabei gebe es für den Finanzplatz Frankfurt einen Sondereffekt. „So sehr wir den Brexit als politischen Vorgang der Entsolidarisierung eines Nachbarn in Europa bedauern, so deutlich sehen wir den Impuls für den Finanzplatz Frankfurt.“ Mehr als fünfzehn Banken hätten sich entschieden, Teile ihrer Geschäftseinheiten von der Themse an den Main zu verlegen. Der Finanzplatz müsse weiterhin die Chancen nutzen, die sich aus den Veränderungen des regulatorischen Umfelds durch den Brexit ergeben, forderte der IHK-Präsident.

Das wirtschaftliche Wachstum und der Zustrom von Arbeitskräften stelle die Region zugleich vor die Aufgabe, geeigneten Wohnraum für Fachkräfte zu schaffen. „Es muss gebaut werden für Fachkräfte!“ Das mangelnde Wohnungsangebot sei eine Hürde für die Unternehmen bei der Gewinnung von Fachkräften für die Region, so Prof. Dr. Müller. „Neue Wohnviertel müssen entstehen, weil die Menschen hier leben und arbeiten wollen – und wir sind froh darüber, dass FrankfurtRheinMain so attraktiv ist! Wir sollten also auch froh darüber sein, dass viel gebaut wird.“ Prof. Dr. Müller betonte, jetzt müssten die Weichen für die Wirtschaftskraft und Wohnraumversorgung der Zukunft gestellt werden. Um das Wachstum der Wirtschaft nachhaltig zu gestalten, brauchen die Unternehmen gut ausgebildete Fachkräfte. Den hessischen Unternehmen fehlten rund 56.000 Fachkräfte, davon 14.000 akademisch Qualifizierte und 42.000 beruflich Qualifizierte. „Drei Viertel aller Stellen, die aktuell in hessischen Betrieben nicht besetzt werden können, richten sich also an beruflich qualifizierte Fachkräfte.“

Ein besonderes Gewicht legt die IHK seit Jahren auf die Weiterentwicklung der Metropolregion FrankfurtRheinMain. Für die Verständigung unter den verantwortlichen Akteuren in Politik und Wirtschaft habe es in der Metropolregion lange Zeit kein geeignetes Format gegeben. Es sei nun endlich gelungen, ein „Strategieforum FrankfurtRheinMain“ als einen Think Tank für diejenigen zu bilden, die dem Vorwärtsdrängen der Metropolregion eine reale Gestalt geben wollen. In diesem Strategieforum, das am 18. Januar 2018 erstmals in Frankfurt zusammentreten wird, treffen Vertreter der Landesregierungen von Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mit Vertretern der Kommunen und der Wirtschaft zusammen.

„Zum Jahresanfang steht die hessische Wirtschaft hervorragend da: Erstmals gibt es in unserem Land mehr als 2,5 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, zudem ist die Arbeitslosenquote mit 4,7 Prozent die niedrigste seit der Wiedervereinigung. Die Lage ist im Rhein-Main-Gebiet besonders gut, denn hier schlägt das wirtschaftliche Herz unseres Landes extra stark“, sagte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. „In der Metropolregion FrankfurtRheinMain fühlen sich die Menschen wohl und haben beste Perspektiven. Damit die Region weiter boomt, besteht Handlungsbedarf in den Fragen von Wohnraumversorgung, Flächenkonkurrenz oder Mobilität. Weil die Herausforderungen nur gemeinsam gelöst werden können, ruft die Landesregierung, zusammen auch mit der IHK Frankfurt am Main, ein länderübergreifendes Strategieforum für die Metropolregion ins Leben, um die Attraktivität der Region als Wirtschafts- und Unternehmensstandort weiter zu erhalten und auszubauen. Wir haben auch 2018 die besten Voraussetzungen, eine gute Zukunft für die Menschen in unserem Land zu gestalten und selbstbewusst die vor uns liegenden Aufgaben für Hessen anzugehen.“

„Frankfurt am Main gehört zu den attraktivsten Standorten in Europa“, stellte der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann zu Beginn seiner Ausführungen fest. „Die Menschen und die Unternehmen schätzen unsere Stadt aufgrund der hohen Lebens und Standortqualitäten. Dies führt in der Konsequenz dazu, dass Frankfurt am Main eine höchst positive Bevölkerungs- als auch Arbeitsplatzbilanz aufweist. Um die aktuelle Position unserer Stadt dauerhaft zu sichern, ist es daher alternativlos, neue Flächen für Wohnen und Arbeiten auszuweisen. Dies muss sowohl auf dem Frankfurter Stadtgebiet als auch in enger Zusammenarbeit mit der Region geschehen“, führte das Frankfurter Stadtoberhaupt aus. „Preiswerter Wohnungsbau für alle Bevölkerungsschichten, also auch junge Familien, Erzieherinnen, Pflegekräfte, Polizisten, sichert unseren Wohlstand auch für die Zukunft“, so Feldmann abschließend.

„Heute rangiert Frankfurt in einer Flughöhe, die das Wort vom Frankfurter Museumswunder nicht übertrieben erscheinen lässt“, sagte Dr. Philipp Demandt, Direktor Städel Museum, Schirn Kunsthalle Frankfurt und Liebieghaus Skulpturensammlung, in seinem Gastvortrag zum IHK-Jahresempfang. „Kunst- und Kultureinrichtungen in Paris, London, Wien, New York sind allesamt Partner unserer Frankfurter Museen. Die schönsten Leihgaben aus aller Welt reisen an den Main, ganze Ausstellungen mit Heroen der Kunstgeschichte wie Botticelli, Monet, Dürer, Magritte, Matisse und Bonnard oder Rubens kommen in die Stadt, die sich wie kaum eine andere in Deutschland international positioniert hat. Und unsere Ausstellungen gehen auch den umgekehrten Weg: die Richard Gerstl-Retrospektive wurde in New York präsentiert, die Baselitz-Ausstellung in Stockholm, Bilbao und in Rom und die kommende Victor-Vasarely-Ausstellung wird im Herbst im Pariser Centre Pompidou gezeigt. Geschichte, Gegenwart und ganz besonders auch die Zukunft unserer Frankfurter Museen sind untrennbar verbunden mit den Unternehmerinnen und Unternehmern, mit den Politikerinnen und Politikern dieser Stadt und dieser Region, und mehr als das: mit allen Menschen, die wir für die Kunst begeistern können. Doch kein Wachstum ohne Investition – versuchen wir also gemeinsam, die Dynamik dieser Stadt und dieser Region zu erhalten. Dabei ist und bleibt unser Anspruch, alle Schichten der Gesellschaft, unabhängig von Herkunft, Vorbildung und Wohlstand, an die Kunst heranzuführen.“

Gemeinsam Zukunft gestalten: Frankfurter Industrieabend: Dialog über Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts

Moderierter Industriedialog (v.li.): Moderator Dr. Klaus Winkler, Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH, Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr. Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main.Foto: Diether v. Goddenthow
Moderierter Industriedialog (v.li.): Moderator Dr. Klaus Winkler, Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH, Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr. Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main.Foto: Diether v. Goddenthow

(kus) Oberbürgermeister Peter Feldmann und IHK-Vizepräsident Stefan Messer haben am Dienstag, 28. November, 200 Gäste zum Frankfurter Industrieabend im Römer begrüßt. Feldmann hob den Stellenwert der Industrie für die Stadt hervor: „Die Industrie und das Handwerk stehen in Frankfurt und der Region für Innovation, Beschäftigung, Finanzkraft und das Wachstum der Stadt. Frankfurt ist sich bewusst, dass die Industrie nicht nur eine große Bedeutung für die Gesamtwirtschaft besitzt, sondern vor allem auch für die gesellschaftliche Stabilität und für eine integrierte Stadtentwicklung von Frankfurt. Mit dem Frankfurter Industrieabend möchten wir der Industrie unsere große Wertschätzung zeigen.“

Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main. Foto: Diether v. Goddenthow
Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main. Foto: Diether v. Goddenthow

IHK-Vizepräsident Stefan Messer ergänzte: „Frankfurt und die Region bieten der Industrie mit ihrer hohen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dynamik vielseitige Perspektiven. Der heutige Industriedialog lädt ein, gemeinsam zu diskutieren, wie Industrie, Politik und Gesellschaft diese Chancen für einen nachhaltigen und erfolgreichen Industriestandort Frankfurt am Main noch stärker nutzen können. Unternehmen benötigen in der verdichteten Metropolregion FrankfurtRheinMain vor allem eins, um wachsen und gedeihen zu können: nämlich Flächen! Egal ob bei Neuansiedlungen oder Erweiterungen, Gewerbeflächen sind in Frankfurt knapp und oft nicht für den Markt zugänglich. Die Umnutzung von insbesondere zentrumsnahen Gewerbegebieten ohne eine entsprechende Bereitstellung geeigneter Alternativflächen muss deswegen unterbleiben und bedarf eines gesamtstädtischen Konzepts. Wir blicken daher gespannt auf die Fertigstellung des integrierten Stadtentwicklungskonzepts und hoffen, dass hier die Leitplanken für ein gleichberechtigtes Wachstum gesetzt werden.“

Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH. Foto: Diether v. Goddenthow
Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH. Foto: Diether v. Goddenthow

In seiner Festrede „Gemeinsam Zukunft gestalten. Frankfurt und die Region aus Sicht eines Industrieunternehmens“ forderte Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hanauer Heraeus Holding, die regionalen Stärken gemeinsam zu entwickeln. „Der Ballungsraum Frankfurt ist auf Wachstumskurs. Die europäische Konkurrenz bei Standortentscheidungen ist jedoch groß. Es ist daher von zentraler Bedeutung, dass die Stadt Frankfurt, die Umlandgemeinden sowie die angrenzenden Regionen stärker an der gemeinsamen Entwicklung des Wirtschaftsraums arbeiten. Hohe Lebensqualität und digitale Infrastruktur werden immer wichtiger, wenn es um die Rekrutierung von Topp-Talenten, Start-ups oder die Neuansiedlung von nationalen und internationalen Unternehmen geht“, sagte Rinnert.

Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr der Stadt Frankfurt am Main. Foto: Diether v. Goddenthow
Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr der Stadt Frankfurt am Main. Foto: Diether v. Goddenthow

Wirtschaftsdezernent Markus Frank betonte die weitreichende wirtschaftspolitische Bedeutung des Masterplans Industrie. „Für eine gelungene Entwicklung der Industrie in einem flächenmäßig begrenztem Stadtgebiet wie wir es in Frankfurt am Main haben, ist es besonders wichtig, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und damit des Wirtschaftsstandorts langfristig zu sichern. Themen wie Digitalisierung, Infrastrukturausbau, Fachkräftesicherung oder Flächenmanagement gewinnen dabei eine hohe Priorität. Dass wir diese Herausforderungen der Zukunft mit gemeinsamer Stärke angehen, das ist der Erfolg des Masterplans Industrie.“

Frankfurter Industrieabend - Kaisersaal im Römer. In der ersten Reihe unter anderem (v.r.n.li.:) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main, Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH, Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr der Stadt Frankfurt am Main. Foto: Diether v. Goddenthow
Frankfurter Industrieabend – Kaisersaal im Römer. In der ersten Reihe unter anderem (v.r.n.li.:) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main, Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH, Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr der Stadt Frankfurt am Main. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Frankfurter Industrieabend stellt die zentrale Veranstaltung in der Kommune dar, um dem Wirtschaftszweig angesichts seiner Bedeutung Wertschätzung zu demonstrieren. Jedes Jahr laden die Stadt und die IHK gemeinsam hochrangige Vertreter aus der Wirtschaft, Industrie und Politik ein. Der Frankfurter Industrieabend findet abwechselnd im Römer und in der IHK statt.

Hessische Landesregierung debattiert mit Akteuren der Region beim „Zukunftsforum Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main“

(v.li.)Dr. Wolfgang Dippel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, Staatsminister Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Staatsministerin Priska Hinz, Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei, Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident, Prof. Dr. Kristina Sinemus, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt,  werben gemeinsam zur länderübergreifenden Zukunftssicherung der zur Zeit gut aufgestellten  Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main.  Foto: Diether v. Goddenthow
(v.li.)Dr. Wolfgang Dippel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, Staatsminister Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Staatsministerin Priska Hinz, Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei, Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident, Prof. Dr. Kristina Sinemus, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt, werben gemeinsam zur länderübergreifenden Zukunftssicherung der zur Zeit gut aufgestellten Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main. Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden/Bad Homburg v. d. Höhe. Ziel der Hessischen Landesregierung ist es, die boomende Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main klug zu gestalten und die mit dem Wachstum verbundenen Herausforderungen nachhaltig zu meistern. „Gemeinsam mit allen Akteuren arbeiten wir daran, die dynamische Entwicklung der Metropolregion als Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturstandort weiter zu stärken, ihre Attraktivität auch in Konkurrenz zu europäischen Mitbewerbern zu sichern und den Menschen, die dort wohnen und arbeiten, ein lebenswertes Umfeld zu bieten“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Zukunftsforum Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main“ in Bad Homburg. „Wir haben schon viel erreicht. Im Bereich des Wohnungsbaus, öffentlichen Nahverkehrs, der Versorgung mit schnellem Internet und der Fachkräftesicherung existieren leistungsfähige Strukturen. Die Zusammenarbeit funktioniert – auch über Ländergrenzen hinweg. Mit Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gibt es eine Fülle von Kooperationsmöglichkeiten, die wir weiter ausbauen wollen.“
Schätzungen zufolge wird die Einwohnerzahl der Metropolregion bis zum Jahr 2030 um rund 200.000 auf 2,4 Millionen wachsen. „Wir haben uns vorgenommen, die Metropolregion intelligent und nachhaltig weiterzuentwickeln. Heute legen wir dazu den nächsten Baustein“, sagte Ministerpräsident Bouffier. Mit zahlreichen Teilnehmern aus Verwaltung, Verbänden, Wirtschaft und Politik berät die Hessische Landesregierung ganztägig in Bad Homburg in den Fachforen „Bauen und Wohnen“, „Arbeit und Fachkräfte“, „Mobilität und Verkehr“ sowie „Metropolregion 4.0 – Digitalisierung“ über zentrale Zukunftsthemen.

Über 200 Akteure aus Kommunen, Kammern, Verbänden, Wirtschaft und Politik waren  der Einladung der hessischen Landesregierung in den KulturBahnhof Bad Homburg gefolgt. Foto: Diether v. Goddenthow
Über 200 Akteure aus Kommunen, Kammern, Verbänden, Wirtschaft und Politik waren der Einladung der hessischen Landesregierung in den KulturBahnhof Bad Homburg gefolgt. Foto: Diether v. Goddenthow

Die IHK Frankfurt hat für die Weiterentwicklung der Metropolregion FrankfurtRheinMain die Einrichtung einer Strategie-Runde der wesentlichen Akteure in der Region vorgeschlagen. „In einem ‚Strategic Board FrankfurtRheinMain‘ sollen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft mindestens zweimal im Jahr zusammenkommen und die strategische Weiterentwicklung der Region in die Hand nehmen“, sagte Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der IHK Frankfurt am Main, auf dem „Zukunftsforum Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main 2020+“ der Hessischen Landesregierung am 29. März 2017 in Bad Homburg.

„Der Vorschlag setzt auf die freiwillige Mitwirkung der wesentlichen Akteure und ergänzt die gleichgelagerten Bemühungen der Landesregierung in Wiesbaden um eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Regierungen der drei Bundesländer Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz.“

„Wir stehen in einem harten Wettbewerb mit anderen Metropolregionen, sowohl national als auch international. Es ist nicht mehr nur der Wettbewerb um Kunden, es ist auch der Wettbewerb um gut ausgebildete Menschen, um Sicherheit, Umweltbedingungen, Unternehmensansiedlungen, Kapital, Investitionen sowie Innovationen und Bildung“, sagte der IHK-Präsident. In einem Umfeld zunehmender Konzentration in Ballungszentren seien nicht mehr einzelne Städte, sondern ganze Regionen der Kristallisationspunkt der wirtschaftlichen Entwicklung.

Die Initiativen der letzten Jahre seien dafür ein klares Indiz: Die Erklärung zur Zukunft der Metropolregion FrankfurtRheinMain in der Paulskirche, die Studie FRM 2030, der Prozess FRM 2020+ der Landesregierungen sowie die projektorientierte und länderübergreifende PERFORM-Initiative der Wirtschaftskammern. „Allen gemein ist, dass sie Handlungserfordernisse in weitgehend deckungsgleichen Themenfeldern erkannt haben. Um diese Bestrebungen in einen strategischen Rahmen zu setzen, bedarf es einer koordinierenden Stelle, die sich als Einrichtung über die hessischen Landesgrenzen hinweg versteht.“

Auf diese Weise werde sichergestellt, dass die Akteure in der Region und die Wirtschaft abgestimmt an einer gemeinsamen Strategie für die Region arbeiten. Das Board solle die aktuellen Initiativen, die große Schnittmengen haben, zusammenzuführen und ihnen einen strategischen Rahmen geben. Für diese Steuerung brauche es keine neue regionale Gesellschaft.

Die Wirtschaftskammern der Metropolregion, die im Mai 2016 die Initiative PERFORM gegründet haben, werden die ersten Ergebnisse ihrer Projekte am 11. Mai 2017 beim Tag der Metropolregion in der IHK Frankfurt am Main vorstellen.

Für jeden Ballungsraum ist der Verkehr ein zentrales Thema. Mobilität ist die Taktgeberin für die prosperierende Region im Herzen von Europa und sichert die nationale, europäische und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Sie ist aber auch von großer Bedeutung für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. „Mobilität und wirtschaftliche Entwicklung sind untrennbar miteinander verbunden – gerade in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, die wie kaum eine andere vom Verkehr lebt, aber auch seine Belastungen spürt“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. „Deshalb ist es unsere Aufgabe, Mobilität nachhaltig zu machen: ökonomisch, ökologisch und sozial. Ohne eine solche Verkehrswende wird auch die Energiewende nicht gelingen. Die eigentliche Antwort ist ein vernetztes Verkehrssystem, das alle Verkehrsmittel vom Fahrrad bis zum Frachtschiff miteinander verknüpft und gleichberechtigt behandelt.“ Kern eines solchen vernetzten Systems müsse ein leistungsfähiger öffentlicher Nahverkehr sein. Als wegweisende Projekte nannte der hessische Verkehrsminister den Ausbau der S 6 nach Bad Vilbel, die Wallauer Spange und die Nordmainische S-Bahn, die den Schienennahverkehr der Metropolregion erheblich verbessern werden. Auch das hessenweite Schülerticket und das Jobticket für Landesbedienstete stärkten den ÖPNV erheblich.

Auch der digitale Wandel gehört zu den großen Zukunftsthemen, die Einfluss auf alle Wirtschafts- und Lebensbereiche haben. Um das Potenzial der Metropolregion ausschöpfen zu können, spielt die Leistungsfähigkeit der Informations- und Kommunikationstechnologien eine zentrale Rolle. „Mit einer flächendeckenden schnellen Breitbandversorgung, einer dynamischen FinTech-Gründerszene und zahlreichen Institutionen für mehr Cyber-Sicherheit ist Hessen bereits heute schon sehr gut aufgestellt. Gemeinsam mit den hiesigen Industrie- und Handelskammern sehen wir als Landesregierung eine herausragende Chance, Frankfurt/Rhein-Main zu einer digitalen Vorzeigeregion, einer ‚smart region‘, zu machen“, betonte der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, der in dieser Funktion auch Beauftragter der Landesregierung für die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main ist. „Intelligent vernetzte Infrastrukturen und Verkehrsangebote wie Carsharing, der Einsatz neuer Technologien wie Fahrerassistenz-Systeme oder Projekte im Bereich integrierter Regional- und Stadtplanung bieten viele Möglichkeiten, die Digitalisierung der Region erfolgreich zu gestalten.“

Der Wohnungsmarkt ist in Teilen Hessens angespannt, insbesondere in der Metropolregion. Priska Hinz, Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, sagte dazu: „Bezahlbarer Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger, das ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Darum stellen wir bis Ende 2019 auch 1,2 Milliarden Euro an Fördermitteln für die Schaffung neuen Wohnraums zur Verfügung. Auch bei der Mobilisierung und Entwicklung brachliegender Flächen für den Wohnungsbau wird das Land künftig eine aktivere Rolle einnehmen, um die Kommunen hierbei zu unterstützen. Allerdings können die großen Herausforderungen am Wohnungsmarkt nicht vom Land alleine gestemmt werden. Alle Akteure müssen hierfür zusammenarbeiten – vom Land über die Kommunen bis hin zu den öffentlichen und privaten Wohnungsbaugesellschaften. Dies gilt insbesondere für den Ballungsraum Rhein-Main, denn hier ist der Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum am größten. Darum ist es gut, dass wir heute auf der Veranstaltung der Metropolregion zusammentreffen, um zu diskutieren, wie wir möglichst schnell möglichst viele neue Wohnungen zu bezahlbaren Preisen gebaut bekommen.“

Die besondere Attraktivität der Metropolregion liegt auch an ihrem großen Angebot an –qualitativ hochwertigen – Arbeitsplätzen. Jahr für Jahr kommen aktuell rund 30.000 Arbeitsplätze in der Region dazu. Die ansässigen Unternehmen benötigen gut ausgebildete Fachkräfte, die das Rückgrat des Wirtschaftswachstums und des Wohlstandes eines Landes sind. „Hessen verfügt über einen soliden Arbeitsmarkt mit funktionierenden Strukturen und einer ausgeprägten Vernetzung der Arbeitsmarktpartner. Fachkräftesicherung ist originäre Aufgabe der Wirtschaft und als Landesregierung setzen wir seit langem hierfür die Rahmenbedingungen, dass Unternehmen die Fachkräftesicherung gelingen kann. Dafür stellen wir weiterhin zuverlässig die Weichen“, betonte der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Dr. Wolfgang Dippel.

Hintergrundinformation

Die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main ist eine dynamische, leistungsfähige und innovative Region. Im Interesse ihrer Weiterentwicklung greift die Landesregierung im „Zukunftsforum Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main“ vorhandene Ansätze auf, um den breiten Dialogprozess von Teilnehmern aus der Verwaltung, Verbänden, Wirtschaft und Politik zu steuern. Zentrales Ziel ist eine bessere Vernetzung und Förderung der Kooperation in der Metropolregion. Der Dialogprozess wird sich in mehreren Veranstaltungen einzelnen Aspekten der Metropolregion widmen, einschließlich der Ausgestaltung der Zusammenarbeit der vier Länder, über die sich die Region erstreckt. Die heutige Auftaktveranstaltung steht unter dem Motto „Eine wachsende Region gestalten – Lebensqualität sichern“ und greift in vier Fachforen zentrale Zukunftsthemen auf.

Unternehmen zum nachhaltigen Wirtschaften aufgefordert – IHK Frankfurt am Main hat Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit eingerichtet

Nachhaltiges Wirtschaften ersetzt die Kurzfristigkeitsperspektive durch solides langfristiges ressourcenschonendes, sozial- und umweltverantwortliches Planen und Agieren. ( v.r.) Marlene Haas, Vizepräsidentin der IHK Frankfurt,Jens Scheller, Geschäftsführer des Freilichtmuseum Hessenpark GmbH,Matthias Gräßle, Hauptgeschäftsführer der IHK Frankfurt, Eva Marie Bergauer, Leiterin Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit, IHK Frankfurt am Main. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Nachhaltiges Wirtschaften ersetzt die Kurzfristigkeitsperspektive durch solides langfristiges ressourcenschonendes, sozial- und umweltverantwortliches Planen und Agieren. ( v.r.) Marlene Haas, Vizepräsidentin der IHK Frankfurt,Jens Scheller, Geschäftsführer des Freilichtmuseum Hessenpark GmbH,Matthias Gräßle, Hauptgeschäftsführer der IHK Frankfurt und Eva Marie Bergauer, Leiterin Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit, IHK Frankfurt am Main stellten heute Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Nachhaltiges Wirtschaften“ vor und präsentierten das Positionspapier der IHK Frankfurt „Nachhaltiges Wirtschaften“. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die IHK Frankfurt am Main hat die Mitgliedsunternehmen zum nachhaltigen Wirtschaften aufgefordert. „Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung, sondern ein Konzept, unsere Art zu leben und zu wirtschaften zukunftsfähig zu machen,“ heißt es in einem Positionspapier, das die IHK-Vollversammlung verabschiedet hat.

Der Klimawandel, ein verändertes Verständnis von Wohlstand und dem Umgang mit natürlichen Ressourcen stellen neue Herausforderungen. Auch die Europäische Union verlangt von Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2017 eine Berichterstattung zur Nachhaltigkeit. Große kapitalmarktorientierte Unternehmen sowie Kreditinstitute und Versicherungen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind direkt, kleine und mittlere Unternehmen über die Zulieferketten indirekt davon betroffen. Beispielsweise können Unternehmen darüber berichten, ob und wie sie sicherstellen, dass die Zulieferer grundlegend Menschenrechte einhalten oder inwieweit bereits Leistungsindikatoren wie etwa Umweltkennzahlen bestimmt wurden.

„Vor diesem Hintergrund haben wir in der IHK Frankfurt einen Prozess angestoßen, um die Aufgabenstellung des nachhaltigen Wirtschaftens für die Unternehmen in unserer Region zu übersetzen“, so Marlene Haas, Vizepräsidentin der IHK Frankfurt. In einer Arbeitsgruppe, in der Vertreter aller relevanten Branchen beteiligt waren, wurde ein Positionspapier „Nachhaltiges Wirtschaften“ entwickelt. Am 14. Dezember 2016 hat die IHK-Vollversammlung das Papier einstimmig angenommen. Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck. „Unter nachhaltigem Wirtschaften versteht die IHK Frankfurt am Main einen Prozess, in dem Unternehmen ihr Kerngeschäft wirtschaftlich erfolgreich, aber auch sozial und ökologisch verantwortlich, betreiben und dabei ihre gesamte Wertschöpfungskette im Blick haben“, ergänzt Haas.

In welcher Art und Weise Unternehmen ihre Aktivitäten nachhaltig ausrichten, hängt auch von der Größe sowie den Branchen und Märkten ab, in denen sie agieren. Die Leitfragen, die sich Unternehmen auf dem Weg des nachhaltigen Wirtschaftens zu stellen haben, sind: Was sind die wesentlichen Handlungsfelder, in denen ein Unternehmen Verantwortung übernehmen kann und will? Welche Anspruchsgruppen beeinflussen das unternehmerische Handeln? Warum ist das Unternehmen erfolgreich am Markt und welchen Beitrag wird mit dem Unternehmen am Markt für das Gemeinwohl getan.

„Es ist uns wichtig, Unternehmen Mut zu machen, sich auf den Weg des nachhaltigen Wirtschaftens einzulassen. Dabei ist es ratsam, nicht alles gleichzeitig anzupacken, sondern Wesentliches zu identifizieren und damit anzufangen“, sagt Jens Scheller, Geschäftsführer des Freilichtmuseum Hessenpark GmbH, als Teilnehmer der Arbeitsgruppe Nachhaltiges Wirtschaften. „Nachhaltigkeit ist nicht nur eine abstrakte Sache, sondern muss auf jede spezifische unternehmerische Situation angepasst werden.“

Jens Scheller fasste  einige mögliche betriebliche „nachhaltige“ Handlungsfelder  unter den Begriffen Markt, Arbeit, Umwelt und Gemeinwesen beispielhaft aus dem Positionspapier „Nachhaltiges Wirtschaften“zusammen:
Im Handlungsfeld Markt könne nachhaltiges Wirtschaften beispielsweise bedeuten, verantwortlich und langfristig eine Lieferkette zu gestalten, beispielsweise „durch Selbstverpflichtungen im Umgang mit Lieferanten und Beachtung der Menschenrechte auch bei Zulieferern“, so Scheller. Weitere Punkte könnten sein: „Beachtung ausformulierter Umwelt- und Sozialstandards und Forderung der Beachtung gleicher Standards bei Zulieferern. Fortwährendes Hinterfragen und Anpassen des eigenen Geschäftsmodels gemessen am Beitrag, den das Unternehmen am Markt für das Gemeinwohl leistet“, sagte der Chef des Hessenparks. Im Handlungsfeld Arbeit könne sich nachhaltiges Wirtschaften darin zeigen, arbeitsrechtliche Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen einzuhalten und vor allem auf Chancengleichheit, Gesundheit, Weiterbildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Inklusion zu achten, erörterte Scheller weiter. Ein großes Handlungsfeld sei der ganze Umweltsektor: Zentrale Fragen könnten hier sein, wie stark die Unternehmensaktivitäten für die Umwelt relevant seien, welche Reduktionsziele sich Unternehmen vornehmen könnten und welche Maßnahmen zur Energie- und Ressourcen-Effizienz umgesetzt werden könnten, so Scheller.
Ein weites Feld nachhaltigen Handels eröffnete sich Unternehmen auch im Bereich „Gemeinwesen“. Der Fokus liege in diesem Fall hierauf, Unternehmen in das lokale Umfeld einzubinden. „Idealerweise“, so Scheller, „ist das lokale Engagement mit dem Kerngeschäft verbunden. Ein Beispiel dafür wäre ein Getränkehersteller, der sich für die Bildung der Kinder zum Thema Wasser engagiert oder sich an Standorten im Ausland für den Zugang der Menschen zu sauberem Wasser einsetzt“, sagte Jens Scheller.
Natürlich würden  Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen die Fragen, wo sie Verantwortung übernehmen könnten, unterschiedlich beantworten. „Beispielsweise wird ein Finanzdienstleister andere Handlungsfelder identifizieren als ein Bauunternehmen. Das Finanzinstitut befasst sich insbesondere damit, in welche Projekte und Unternehmen die Anlagegelder investiert werden. Beim Bauunternehmer geht es vorrangig um Themen der Beschaffung und Verarbeitung von Materialien.“, so der Geschäftsführer des Hessenparks. Er untermauerte einige genannte Ansätze des Positionspapiers mit gelungenen Beispielen und weiteren Nachhaltigkeits-Vorhaben des Freilichtmuseums Hessenpark.  

 

„Die Impulse aus dem Positionspapier werden wir breit in die Unternehmerschaft tragen“, sagt Matthias Gräßle, Hauptgeschäftsführer der IHK Frankfurt. Auch die IHK selbst werde sich in die Pflicht nehmen. Zur Bündelung der Aktivitäten rund um das Thema Nachhaltigkeit ist seit Beginn des Jahres in der IHK ein Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit eingerichtet worden.

Das Positionspapier steht unter folgendem Link zum Download bereit:  www.frankfurt-main.ihk.de/NH

Jahresempfang der IHK Frankfurt am Main 2017: Chancen für die Metropolregion FrankfurtRheinMain

Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der traditionelle Jahresempfang der IHK Frankfurt am Main stand im Zeichen neuer Herausforderungen für die Wirtschaft, aber auch der Chancen für die Metropolregion FrankfurtRheinMain. IHK-Präsident Prof. Dr. Mathias Müller nannte in seiner Begrüßung vor rund 1800 Gästen die Schlagworte USA und Brexit, die das politische Weltbild im vergangenen Jahr markant verändert haben.

Prof. Dr. Müller ging auf die Amtseinführung Donald Trumps ein und stellte fest, dass im Regierungsstab große unternehmerische Erfahrung zu finden ist. „Es sieht so aus, als wollte Trump die USA wie ein Vorstandsvorsitzender sein Unternehmen führen“, sagte Prof. Dr. Müller. Mit diesem Programm verfolge er ebenso wie die Wirtschaft Wachstum für Amerika. Vor dem Hintergrund, dass die USA der wichtigste Handelspartner für Hessen sei, müsse ein Augenmerk darauf gelegt werden, dass sich die transatlantischen Handelsbeziehungen weiter stabil entwickeln.

Mit Blick auf Europa betonte Prof. Dr. Müller, dass dem Außenhandel mit dem Vereinigten Königreich Einbußen drohten. „Die Europäische Union muss mit den Folgen des Brexits zurechtkommen“, sagte er und betonte, dass es wichtig sei, den Blick nach vorne zu richten und zu schauen, welche Chancen sich für den Wirtschaftsstandort FrankfurtRheinMain. Denn viele Unternehmen insbesondere aus Asien und der arabischen Welt würden wegen des Brexit Standorte in der Europäischen Union prüfen. „FrankfurtRheinMain zählt dabei für viele zum Kreis der Favoriten“, sagte Prof. Dr. Müller. „Das freut uns, denn es bestätigt die Einschätzung, dass FrankfurtRheinMain in den vergangenen Jahren zunehmend attraktiver im internationalen Wettbewerb der Metropolregionen geworden ist.“

Die geplante Fusion der Frankfurter und der Londoner Börse betrachtete der IHK-Präsident ebenfalls im Hinblick auf den Standort Frankfurt. „Wir sind davon überzeugt, dass wesentliche Funktionen der Börse in Frankfurt bleiben müssen, damit dies auf den Finanzplatz insgesamt abstrahlt und dieser seine volkswirtschaftliche Funktion dauerhaft erfüllen kann“, betonte Prof. Dr. Müller. Die IHK Frankfurt setze ihr Vertrauen in den Hessischen Wirtschaftsminister als Träger der Hessischen Börsenaufsicht, dass er bei seiner abschließenden Entscheidung sowohl die Frage der Aufsicht als auch die Sicherung der Weiterentwicklung  des Finanzplatzes im Auge haben werde.

Fredi Bobic, Sportvorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG und Gastredner des Abends, blickte zu Beginn seiner Rede auf seine Anfangszeit in Frankfurt zurück, als ihm größte Skepsis entgegenschlug. „Mir ist natürlich bewusst, dass ich zu liefern habe, dass ich Erfolg haben muss, um die Chance zu bekommen, mich langfristig hier niederzulassen“, fasste er seine ersten Eindrücke zusammen. Er habe allerdings inzwischen das Gefühl, angekommen zu sein: „Ich weiß, was ein Bembel und ein Ebbelwoi aus dem Gerippten ist.“ Bobic betonte die Bedeutung des Jobmotors Fußball für eine Stadt und eine Region: „Eintracht Frankfurt ist der bekannteste Werbeträger der Stadt und der größte Multiplikator des Namens Frankfurt.“

Ministerpräsident Volker Bouffier zog in seinem Grußwort eine Bilanz des vergangenen Jahres. Es sei trotz zahlreicher Herausforderungen für die Wirtschaft erfolgreich gewesen. „Die höchste Anzahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und die niedrigste Arbeitslosenzahl seit Anfang der 90er Jahre sind ein deutlicher Beleg für eine pulsierende Wirtschaft in Deutschland“, sagte er. Hessen und das Rhein-Main-Gebiet seien Impulsgeber des anhaltenden Aufschwungs. Das Land stehe wirtschaftlich so stark da wie noch nie in seiner 70-jährigen Geschichte. Die Aussichten für die Unternehmen seien auch für 2017 und die kommenden Jahre weiterhin erfreulich. Dabei gelte es, sich auf die kommenden wirtschaftlichen Veränderungen einzustellen. Dazu zählen beispielsweise der Brexit, den es für die Region klug zu nutzen gelte oder auch die Integration von Flüchtlingen in den hiesigen Arbeitsmarkt. „Auch wenn die Herausforderungen nicht kleiner werden, haben wir allen Grund, sie mit Zuversicht anzugehen. Damit Hessen mit Frankfurt als Herzstück eines prosperierenden Rhein-Main-Gebiets auch zukünftig eines der wirtschaftsstärksten Länder und attraktivster Standort in Europa bleibt“, sagte der Ministerpräsident.

Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, betonte in seinem Grußwort, dass Frankfurt weit mehr als Finanzmetropole und Logistikdrehscheibe ist. „Frankfurt ist Industriestandort mit Tradition, bietet attraktive Arbeitsplätze und weist eine hohe Leistungsfähigkeit und Produktivität auf. Für die großen Herausforderungen wie Brexit und Digitalisierung ist Frankfurt strategisch gut gerüstet“, so der Oberbürgermeister. Ein großes Plus der Wirtschaftsregion FrankfurtRheinMain sei die Internationalität der Bevölkerung und der Wirtschaftsbeziehungen. „Für die Wirtschaft und für die Freizeitgestaltung sind schnelle Verbindungen und kurze Wege hilfreich, auch in dieser Hinsicht ist Frankfurt top“, fügt Oberbürgermeister Feldmann an. „Frankfurt ist und bleibt ein Ort der Toleranz und Freiheit und ein sicherer Ort für die Menschen, die hier leben wie auch für die, die hier gewohnt sind, faire Geschäfte zu machen.“