Kategorie-Archiv: Hessisches Sozialministerium

2. Di@-Lotsen-Tag – Ehrenamtliche Digital-Lotsen machen Senioren „computerfit“

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen und Preisträger des 2. Di@-Lotsen-Tages" der hessischen Landesregierung, hier auf der Freitreppe des Schloss Biebrich.  © Foto Diether von Goddenthow
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen und Preisträger des 2. Di@-Lotsen-Tages“ der hessischen Landesregierung, hier auf der Freitreppe von Schloss Biebrich. © Foto Diether von Goddenthow

Die Hessische Landesregierung hat beim 2. Di@-Lotsen-Tag in Wiesbaden neun neue Stützpunkte in Hessen begrüßen können. Der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, überreichte ihnen an diesem Tag ihre Urkunden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir hessenweit nun 50 Stützpunkte und über 300 Di@-Lotsinnen und -Lotsen haben, die ältere Menschen im Umgang mit der digitalen Welt unterstützen. Das zeigt, dass das Interesse an unserem Programm und eben auch der Bedarf groß sind“, sagten der Chef der Staatskanzlei, Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und Sozialstaatssekretärin Anne Janz. Sie ergänzten: „Unser Ziel ist es, gerade die älteren Menschen in unserer Gesellschaft bei der Digitalisierung zu unterstützen. Das Internet bietet gerade ihnen sehr viele Möglichkeiten, die ihnen den Alltag erleichtern können. Den Einkauf zu erledigen beispielsweise oder eben auch den Kontakt zu Freunden und Familien aufrechterhalten – all das ist heutzutage sehr viel leichter machbar und ohne große Hürden zu meistern.“

Anne Janz, Staatssekretärin für Soziales und Integration im Gespräch mit Vorständin Dagmar Hirche des Vereins Wege aus der Einsamkeit, Hamburg. Dagmar Hirche hat Erfahrung mit der Schulung digitaler Kompetenz älterer Menschen und fordert von der Politik unter anderem, dass Banken und Versicherungen, die Online-Banking und digitale Dienste anbieten, verpflichtet werden müssten, ihre Kunden digital zu schulen. Ferner müssten Alten- und Pflegeheime digital aufrüsten, und in jedem Zimmer WLAN anbieten.- Vor allem aber müsste die Wirtschaft verpflichtet werden, einfache Bedieneroberflächen für Menschen mit Einschränkungen anzubieten. Arme ältere Menschen müssten die digitale Infrastruktur gestellt bekommen, um am Leben teilnehmen zu können. Und, so Frau Hirche: "Lernen Sie, solange Sie noch fit sind!". Ihr Hamburger Verein hat mittlerweile 20 000 Senioren geschult. Aber wichtig sei die ständige Wiederholung und offene Zoom-Räume für Hilfe und Rundum-Beratung von Senioren. Denn der größte "Gegner" digitaler Teilhabe älterer und geistig eingeschränkter Menschen ist nun mal das Gedächtnis, und das lässt  im Alter bei den meisten Menschen nach. Ärgerlich und oft unüberwindbar sei für Ältere, wenn sich alle Jahre die Technik ändere, wenn Updates kämen, so dass die Senioren gerade Erlerntes und Trainiertes nicht mehr anwenden könnten, und  immer wieder neu anfangen müssten. © Foto Diether von Goddenthow
Anne Janz, Staatssekretärin für Soziales und Integration im Gespräch mit Vorständin Dagmar Hirche des Vereins Wege aus der Einsamkeit, Hamburg. Dagmar Hirche hat Erfahrung mit der Schulung digitaler Kompetenz älterer Menschen und fordert von der Politik unter anderem, dass Banken und Versicherungen, die Online-Banking und digitale Dienste anbieten, verpflichtet werden müssten, ihre Kunden digital zu schulen. Ferner müssten Alten- und Pflegeheime digital aufrüsten, und in jedem Zimmer WLAN anbieten.- Vor allem aber müsste die Wirtschaft verpflichtet werden, einfache Bedieneroberflächen für Menschen mit Einschränkungen anzubieten. Arme ältere Menschen müssten die digitale Infrastruktur gestellt bekommen, um am Leben teilnehmen zu können. Und, so Frau Hirche: „Lernen Sie, solange Sie noch fit sind!“. Ihr Hamburger Verein hat mittlerweile 20 000 Senioren geschult. Aber wichtig sei die ständige Wiederholung und offene Zoom-Räume für Hilfe und Rundum-Beratung von Senioren. Denn der größte „Gegner“ digitaler Teilhabe älterer und geistig eingeschränkter Menschen ist nun mal das Gedächtnis, und das lässt im Alter bei den meisten Menschen nach. Ärgerlich und oft unüberwindbar sei für Ältere, wenn sich alle Jahre die Technik ändere, wenn Updates kämen, so dass die Senioren gerade Erlerntes und Trainiertes nicht mehr anwenden könnten, und immer wieder neu anfangen müssten. © Foto Diether von Goddenthow

 

Spannende Impulse über die Digitalisierung des Alltages
Mehr als 130.000 Euro stehen in diesem Jahr für Schulungen der Ehrenamtlichen, Technikförderung in Form von Tablets, Smartphones oder auch zum Beispiel Smartwatches sowie für die Unterstützung, Beratung und Begleitung der Stützpunkte bereit.

Das Programm des 2. Di@-Lotsen-Tags in Wiesbaden hielt spannende Impulse über die Digitalisierung des Alltages und die Künstliche Intelligenz bereit. Digitalministerin Sinemus nahm dazu an einer Gesprächsrunde teil. Außerdem ging es unter anderem um Sicherheit im Internet und an IT-Geräten. Sozialstaatssekretärin Anne Janz eröffnete den Tag. „Wir wollen den Di@-Lotsen die Möglichkeit bieten, dass sie sich austauschen und vernetzen können. Schließlich kann man sich ja immer mal etwas abschauen oder Erfahrungsberichte teilen. Die Resonanz ist sehr positiv“, sagten der Chef der Staatskanzlei, die Digitalministerin und die Sozialstaatssekretärin.

Folgende neun neue Stützpunkte haben an diesem Nachmittag ihre Urkunde erhalten:

Staatsminister und Chef der hessischen Staatskanzlei Axel Wintermeyer zeichnete 9 neue Di@Lotsen-Stützpunkte aus. Im Bild der Stützpunkt der DRK Frankenberg gGmbH. © Foto Diether von Goddenthow
Staatsminister und Chef der hessischen Staatskanzlei Axel Wintermeyer zeichnete 9 neue Di@Lotsen-Stützpunkte aus. Im Bild der Stützpunkt der DRK Frankenberg gGmbH. © Foto Diether von Goddenthow

 

Generationenhilfe Oberzent e.V. Odenwaldkreis
Diakonie Odenwald in Reichelsheim Odenwaldkreis
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Darmstadt Stadt e.V. Stadt Darmstadt
Gemeinde Weilrod Hochtaunuskreis
Jugendhilfeverbund St. Elisabeth in Flieden LK Fulda
Stadt Wetzlar Lahn-Dill-Kreis
LandFrauen Fuldastrand in Ludwigsau LK Hersfeld-Rotenburg
DRK Frankenberg gGmbH LK Waldeck-Frankenberg
Stadt Spangenberg Schwalm-Eder-Kreis

„Digital im Alter – Di@-Lotsen“
Die Federführung für „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ liegt bei der Hessischen Staatskanzlei. Das Sozialministerium finanziert und unterstützt die Schulung der Lotsinnen und Lotsen, der Geschäftsbereich der Hessischen Digitalministerin stellt die Technikförderung für die Stützpunkte bereit. Das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. führt die Schulungen durch und bietet darüber hinaus kompetente Medienunterstützung mit Sprechstunden für alle Di@-Lotsinnen und –Lotsen an.

Impression des Marktes der Möglichkeiten. © Foto Diether von Goddenthow
Impression des Marktes der Möglichkeiten. © Foto Diether von Goddenthow

Die Bilder vom 2. Di@-Lotsen-Tag können ab Freitagnachmittag (08.09.23) über https://staatskanzlei.hessen.de/ heruntergeladen werden.

Hessische Landesregierung debattiert mit Akteuren der Region beim „Zukunftsforum Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main“

(v.li.)Dr. Wolfgang Dippel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, Staatsminister Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Staatsministerin Priska Hinz, Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei, Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident, Prof. Dr. Kristina Sinemus, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt,  werben gemeinsam zur länderübergreifenden Zukunftssicherung der zur Zeit gut aufgestellten  Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main.  Foto: Diether v. Goddenthow
(v.li.)Dr. Wolfgang Dippel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, Staatsminister Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Staatsministerin Priska Hinz, Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei, Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident, Prof. Dr. Kristina Sinemus, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt, werben gemeinsam zur länderübergreifenden Zukunftssicherung der zur Zeit gut aufgestellten Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main. Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden/Bad Homburg v. d. Höhe. Ziel der Hessischen Landesregierung ist es, die boomende Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main klug zu gestalten und die mit dem Wachstum verbundenen Herausforderungen nachhaltig zu meistern. „Gemeinsam mit allen Akteuren arbeiten wir daran, die dynamische Entwicklung der Metropolregion als Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturstandort weiter zu stärken, ihre Attraktivität auch in Konkurrenz zu europäischen Mitbewerbern zu sichern und den Menschen, die dort wohnen und arbeiten, ein lebenswertes Umfeld zu bieten“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Zukunftsforum Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main“ in Bad Homburg. „Wir haben schon viel erreicht. Im Bereich des Wohnungsbaus, öffentlichen Nahverkehrs, der Versorgung mit schnellem Internet und der Fachkräftesicherung existieren leistungsfähige Strukturen. Die Zusammenarbeit funktioniert – auch über Ländergrenzen hinweg. Mit Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gibt es eine Fülle von Kooperationsmöglichkeiten, die wir weiter ausbauen wollen.“
Schätzungen zufolge wird die Einwohnerzahl der Metropolregion bis zum Jahr 2030 um rund 200.000 auf 2,4 Millionen wachsen. „Wir haben uns vorgenommen, die Metropolregion intelligent und nachhaltig weiterzuentwickeln. Heute legen wir dazu den nächsten Baustein“, sagte Ministerpräsident Bouffier. Mit zahlreichen Teilnehmern aus Verwaltung, Verbänden, Wirtschaft und Politik berät die Hessische Landesregierung ganztägig in Bad Homburg in den Fachforen „Bauen und Wohnen“, „Arbeit und Fachkräfte“, „Mobilität und Verkehr“ sowie „Metropolregion 4.0 – Digitalisierung“ über zentrale Zukunftsthemen.

Über 200 Akteure aus Kommunen, Kammern, Verbänden, Wirtschaft und Politik waren  der Einladung der hessischen Landesregierung in den KulturBahnhof Bad Homburg gefolgt. Foto: Diether v. Goddenthow
Über 200 Akteure aus Kommunen, Kammern, Verbänden, Wirtschaft und Politik waren der Einladung der hessischen Landesregierung in den KulturBahnhof Bad Homburg gefolgt. Foto: Diether v. Goddenthow

Die IHK Frankfurt hat für die Weiterentwicklung der Metropolregion FrankfurtRheinMain die Einrichtung einer Strategie-Runde der wesentlichen Akteure in der Region vorgeschlagen. „In einem ‚Strategic Board FrankfurtRheinMain‘ sollen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft mindestens zweimal im Jahr zusammenkommen und die strategische Weiterentwicklung der Region in die Hand nehmen“, sagte Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der IHK Frankfurt am Main, auf dem „Zukunftsforum Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main 2020+“ der Hessischen Landesregierung am 29. März 2017 in Bad Homburg.

„Der Vorschlag setzt auf die freiwillige Mitwirkung der wesentlichen Akteure und ergänzt die gleichgelagerten Bemühungen der Landesregierung in Wiesbaden um eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Regierungen der drei Bundesländer Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz.“

„Wir stehen in einem harten Wettbewerb mit anderen Metropolregionen, sowohl national als auch international. Es ist nicht mehr nur der Wettbewerb um Kunden, es ist auch der Wettbewerb um gut ausgebildete Menschen, um Sicherheit, Umweltbedingungen, Unternehmensansiedlungen, Kapital, Investitionen sowie Innovationen und Bildung“, sagte der IHK-Präsident. In einem Umfeld zunehmender Konzentration in Ballungszentren seien nicht mehr einzelne Städte, sondern ganze Regionen der Kristallisationspunkt der wirtschaftlichen Entwicklung.

Die Initiativen der letzten Jahre seien dafür ein klares Indiz: Die Erklärung zur Zukunft der Metropolregion FrankfurtRheinMain in der Paulskirche, die Studie FRM 2030, der Prozess FRM 2020+ der Landesregierungen sowie die projektorientierte und länderübergreifende PERFORM-Initiative der Wirtschaftskammern. „Allen gemein ist, dass sie Handlungserfordernisse in weitgehend deckungsgleichen Themenfeldern erkannt haben. Um diese Bestrebungen in einen strategischen Rahmen zu setzen, bedarf es einer koordinierenden Stelle, die sich als Einrichtung über die hessischen Landesgrenzen hinweg versteht.“

Auf diese Weise werde sichergestellt, dass die Akteure in der Region und die Wirtschaft abgestimmt an einer gemeinsamen Strategie für die Region arbeiten. Das Board solle die aktuellen Initiativen, die große Schnittmengen haben, zusammenzuführen und ihnen einen strategischen Rahmen geben. Für diese Steuerung brauche es keine neue regionale Gesellschaft.

Die Wirtschaftskammern der Metropolregion, die im Mai 2016 die Initiative PERFORM gegründet haben, werden die ersten Ergebnisse ihrer Projekte am 11. Mai 2017 beim Tag der Metropolregion in der IHK Frankfurt am Main vorstellen.

Für jeden Ballungsraum ist der Verkehr ein zentrales Thema. Mobilität ist die Taktgeberin für die prosperierende Region im Herzen von Europa und sichert die nationale, europäische und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Sie ist aber auch von großer Bedeutung für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. „Mobilität und wirtschaftliche Entwicklung sind untrennbar miteinander verbunden – gerade in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, die wie kaum eine andere vom Verkehr lebt, aber auch seine Belastungen spürt“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. „Deshalb ist es unsere Aufgabe, Mobilität nachhaltig zu machen: ökonomisch, ökologisch und sozial. Ohne eine solche Verkehrswende wird auch die Energiewende nicht gelingen. Die eigentliche Antwort ist ein vernetztes Verkehrssystem, das alle Verkehrsmittel vom Fahrrad bis zum Frachtschiff miteinander verknüpft und gleichberechtigt behandelt.“ Kern eines solchen vernetzten Systems müsse ein leistungsfähiger öffentlicher Nahverkehr sein. Als wegweisende Projekte nannte der hessische Verkehrsminister den Ausbau der S 6 nach Bad Vilbel, die Wallauer Spange und die Nordmainische S-Bahn, die den Schienennahverkehr der Metropolregion erheblich verbessern werden. Auch das hessenweite Schülerticket und das Jobticket für Landesbedienstete stärkten den ÖPNV erheblich.

Auch der digitale Wandel gehört zu den großen Zukunftsthemen, die Einfluss auf alle Wirtschafts- und Lebensbereiche haben. Um das Potenzial der Metropolregion ausschöpfen zu können, spielt die Leistungsfähigkeit der Informations- und Kommunikationstechnologien eine zentrale Rolle. „Mit einer flächendeckenden schnellen Breitbandversorgung, einer dynamischen FinTech-Gründerszene und zahlreichen Institutionen für mehr Cyber-Sicherheit ist Hessen bereits heute schon sehr gut aufgestellt. Gemeinsam mit den hiesigen Industrie- und Handelskammern sehen wir als Landesregierung eine herausragende Chance, Frankfurt/Rhein-Main zu einer digitalen Vorzeigeregion, einer ‚smart region‘, zu machen“, betonte der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, der in dieser Funktion auch Beauftragter der Landesregierung für die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main ist. „Intelligent vernetzte Infrastrukturen und Verkehrsangebote wie Carsharing, der Einsatz neuer Technologien wie Fahrerassistenz-Systeme oder Projekte im Bereich integrierter Regional- und Stadtplanung bieten viele Möglichkeiten, die Digitalisierung der Region erfolgreich zu gestalten.“

Der Wohnungsmarkt ist in Teilen Hessens angespannt, insbesondere in der Metropolregion. Priska Hinz, Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, sagte dazu: „Bezahlbarer Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger, das ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Darum stellen wir bis Ende 2019 auch 1,2 Milliarden Euro an Fördermitteln für die Schaffung neuen Wohnraums zur Verfügung. Auch bei der Mobilisierung und Entwicklung brachliegender Flächen für den Wohnungsbau wird das Land künftig eine aktivere Rolle einnehmen, um die Kommunen hierbei zu unterstützen. Allerdings können die großen Herausforderungen am Wohnungsmarkt nicht vom Land alleine gestemmt werden. Alle Akteure müssen hierfür zusammenarbeiten – vom Land über die Kommunen bis hin zu den öffentlichen und privaten Wohnungsbaugesellschaften. Dies gilt insbesondere für den Ballungsraum Rhein-Main, denn hier ist der Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum am größten. Darum ist es gut, dass wir heute auf der Veranstaltung der Metropolregion zusammentreffen, um zu diskutieren, wie wir möglichst schnell möglichst viele neue Wohnungen zu bezahlbaren Preisen gebaut bekommen.“

Die besondere Attraktivität der Metropolregion liegt auch an ihrem großen Angebot an –qualitativ hochwertigen – Arbeitsplätzen. Jahr für Jahr kommen aktuell rund 30.000 Arbeitsplätze in der Region dazu. Die ansässigen Unternehmen benötigen gut ausgebildete Fachkräfte, die das Rückgrat des Wirtschaftswachstums und des Wohlstandes eines Landes sind. „Hessen verfügt über einen soliden Arbeitsmarkt mit funktionierenden Strukturen und einer ausgeprägten Vernetzung der Arbeitsmarktpartner. Fachkräftesicherung ist originäre Aufgabe der Wirtschaft und als Landesregierung setzen wir seit langem hierfür die Rahmenbedingungen, dass Unternehmen die Fachkräftesicherung gelingen kann. Dafür stellen wir weiterhin zuverlässig die Weichen“, betonte der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Dr. Wolfgang Dippel.

Hintergrundinformation

Die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main ist eine dynamische, leistungsfähige und innovative Region. Im Interesse ihrer Weiterentwicklung greift die Landesregierung im „Zukunftsforum Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main“ vorhandene Ansätze auf, um den breiten Dialogprozess von Teilnehmern aus der Verwaltung, Verbänden, Wirtschaft und Politik zu steuern. Zentrales Ziel ist eine bessere Vernetzung und Förderung der Kooperation in der Metropolregion. Der Dialogprozess wird sich in mehreren Veranstaltungen einzelnen Aspekten der Metropolregion widmen, einschließlich der Ausgestaltung der Zusammenarbeit der vier Länder, über die sich die Region erstreckt. Die heutige Auftaktveranstaltung steht unter dem Motto „Eine wachsende Region gestalten – Lebensqualität sichern“ und greift in vier Fachforen zentrale Zukunftsthemen auf.

Elisabeth-Selbert-Preis 2015 an Uschi Madeisky, Ulla Ziemann, Erica von Moeller und Juliane Thevissen überreicht

vlnr.: Dagmar Margotsdotter-Fricke, Autorin und Kulturforscherin, Wedel, Laudatorin, Angela Spizig, Bürgermeisterin der Stadt Köln 2000 - 2014, Laudatorin; Stefan Grüttner, Hessischer Sozialminister, vor ihm Ruth Selbert (Tochter von Elisabeth Selbert), Juliane Thevissen, Produzentin, Preisträgerin, Prof. Erica von Moeller, Regisseurin, Preisträgerin, Uschi Madeisky, Filmemacherin und Produzentin, Preisträgerin bei der Verleihung des Elisabeth Selbert-Preises 2015 im Biebricher Schloss © massow-picture
vlnr.: Dagmar Margotsdotter-Fricke, Autorin und Kulturforscherin, Wedel, Laudatorin, Angela Spizig, Bürgermeisterin der Stadt Köln 2000 – 2014, Laudatorin; Stefan Grüttner, Hessischer Sozialminister, vor ihm Ruth Selbert (Tochter von Elisabeth Selbert), Juliane Thevissen, Produzentin, Preisträgerin, Prof. Erica von Moeller, Regisseurin, Preisträgerin, Uschi Madeisky, Filmemacherin und Produzentin, Preisträgerin bei der Verleihung des Elisabeth Selbert-Preises 2015 im Biebricher Schloss Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Sozialminister Stefan Grüttner zeichnete Uschi Madeisky, Ulla Ziemann, Erica von Moeller und Juliane Thevissen mit dem Elisabeth-Selbert-Preis 2015 aus für „Herausragende Leistungen für die Verankerung und Weiterentwicklung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft“

Wiesbaden. Anlässlich der Verleihung des Elisabeth-Selbert-Preises sagte der Hessische Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, am Donnerstag: „Die Preisträgerinnen haben sich in jeweils ganz besonderer Weise, mit hervorragenden Leistungen und gestalterischer Kraft für die Verankerung und Weiterentwicklung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft eingesetzt. Ich freue mich, ihnen für diese Leistung heute den Elisabeth-Selbert-Preis überreichen zu können.“ Der Preis 2015 geht zu gleichen Teilen an die Filmemacherin und Produzentin Uschi Madeisky aus Frankfurt sowie an das Team des Elisabeth-Selbert-Films „Sternstunde ihres Lebens“ mit Ulla Ziemann als Autorin, Erica von Moeller als Regisseurin und Juliane Thevissen als Produzentin.

Grüttner überreichte den Preis der Hessischen Landesregierung im Rahmen eines Festaktes in Wiesbaden. Die Laudatio hielten die ehemalige Bürgermeisterin der Stadt Köln Angela Spizig und die Autorin und Kulturforscherin Dagmar Margottsdotter-Fricke aus Wedel. Der Jury des Elisabeth-Selbert-Preises gehören der Minister Grüttner (Jurypräsident), Prof. Dr. Ulrike Detmers (Professorin für Betriebswirtschaft und Unternehmerin), Prof. Dr. Gertrud Höhler (Publizistin und Unternehmensberaterin), Eva Kühne-Hörmann (Hessische Ministerin für Justiz), Brunhilde Raiser (Deutscher Frauenrat) und Maria von Welser (Journalistin, Elisabeth-Selbert-Preisträgerin 2007 und stellvertretende Vorsitzende von UNICEF Deutschland) an.

Stefan Grüttner, Hessischer Sozialminister, überreicht Uschi Madeisky die 1. Hälfte des Elisabeth Selbert Preises 2015 in Höhe von 5.000 Euro, © massow-picture
Stefan Grüttner, Hessischer Sozialminister, überreicht Uschi Madeisky die 1. Hälfte des Elisabeth Selbert Preises 2015 in Höhe von 5.000 Euro, © massow-picture

Die Mitglieder der Jury freuten sich besonders, so Grüttner, dass mit der Produzentin Uschi Madeisky eine Frau geehrt würde, die auf ein mehr als vierzigjähriges umfangreiches Lebenswerk als Filmemacherin und Produzentin zurückblicken könne. Die im bayrischen Altmühltal geborene Preisträgerin verzog schon in frühster Jugend mit ihren Eltern nach Frankfurt. Ihr filmischer Werdegang nahm 1973 seinen Anfang mit Produktionen zu pädagogischen, kulturellen, gesundheitlichen und Jugendthemen für öffentlich rechtliche Fernsehanstalten und Bildungseinrichtungen. Eng verknüpft mit ihrer Tätigkeit ist ihr Engagement für die Belange weiblicher Kulturschaffender. Mit drei weiteren Stifterinnen gründete sie im Jahr 2000 die Stiftung „maecenia“ für Frauen in Wissenschaft und Kunst. Einzigartig ist ihr Dokumentarfilmwerk über zeitgenössische matriarchale Gesellschaften in China, Indien, Mikronesien und Eritra, das sie zugleich als Anregung für die Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft verstanden wissen möchte. Uschi Madeiskys Filme lenken den Blick nicht nur auf die in der Ferne lebenden Völker , sondern geben darüber hinaus auch eine Vielzahl von zukunftsweisenden Impulsen für ein friedliches und partnerschaftliches Miteinander von Frauen und Männern. Die besondere Preiswürdigkeit des künstlerischen Schaffens von Uschi Madeisky wird durch ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Originalität bei der filmischen Erkundung des Zusammenlebens von Frauen und Männern im Zeichen von Toleranz und Respekt unterstrichen. In einer Welt, in der Mädchen und Frauen allein wegen ihres Geschlechts Gewalt erfahren und häufig als wertlos gelten, vermitteln die mit einer starken visionären Kraft und vielen positiven Beispielen weiblicher Stärke ausgestatteten Filme der Preisträgerin Ermutigung, Selbstachtung und Identitätsstiftung.

Stefan Grüttner, Hessischer Sozialminister, überreicht Prof. Erica von Moeller und Juliane Thevsisen die 2. Hälfte des Elisabeth Selbert Preises 2015 in Höhe von 5.000 Euro, © massow-picture
Stefan Grüttner, Hessischer Sozialminister, überreicht Prof. Erica von Moeller und Juliane Thevsisen die 2. Hälfte des Elisabeth Selbert Preises 2015 in Höhe von 5.000 Euro, © massow-picture

Die weiteren Preisträgerinnen Ulla Ziemann, Erica von Moeller und Juliane Thevissen behandeln in dem Fernsehfilm „Sternstunde ihres Lebens“ den Kampf Elisabeth Selberts um die Aufnahme des nun in Art. 3 des Grundgesetzes aufgeführten Gleichheitssatzes „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Die 1896 geborene Selbert musste trotz guter Schulnoten allein wegen ihres Geschlechts als 16jährige die Realschule ohne Abschluss verlassen. Erst im Jahr 1926 – als 30 jährige Mutter von zwei kleinen Kindern – holte sie ihr Abitur nach und absolvierte das Jurastudium in Marburg in nur sechs Semestern. Als eine der letzten Frauen erhielt sie zu Beginn der nationalsozialistischen Diktatur die Zulassung als Rechtsanwältin. Hier war sie nahezu täglich mit den Nöten von Frauen, deren Ehen gescheitert waren, konfrontiert. Nach Ende des Krieges wurde sie in verschiedene Gremien zur Neuordnung der Justiz berufen. 1948 folgte dann die Berufung in den Parlamentarischen Rat nach Bonn, der die Verfassung für die Bundesrepublik Deutschland erarbeitete. An dieser Stelle setzt „Sternstunde ihres Lebens“ ein. Als Drehbuchautorin, Regisseurin und Produzentin haben es die Preisträgerinnen auf vorbildliche Weise verstanden, das Wirken und die besonderen Verdienste von Elisabeth Selbert atmosphärisch dicht und spannend zu visualisieren. Der „hessischen Mutter“ des Grundgesetzes wird mit dem Film und dem namhaften Darstellerstab um Iris Berben und Anna Maria Mühe in den Hauptrollen von Elisabeth Selbert und ihrer Sekretärin Lankwitz ein würdiges Denkmal gesetzt. Mit „Sternstunde ihres Lebens“ liege eine anschauliche, prägnante und zeitlose Aufarbeitung der Geschichte der rechtlichen Gleichstellung von Frauen in Deutschland vor, die es in dieser Form für eine große Öffentlichkeit bislang noch nicht gegeben habe, unterstrich der Staatsminister. Gerade die jüngere Generation werde durch den Film wirkungsvoll angesprochen.

Wissenswertes zum Elisabeth-Selbert-Preis

© Hessisches Sozialministerium
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Der Elisabeth-Selbert-Preis wird seit 1983 von der Hessischen Landesregierung verliehen. Der Preis trägt den Namen der hessischen Juristin und Politikerin Dr. Elisabeth Selbert aus Kassel. Die Aufnahme der Gleichberechtigung in die bundesdeutsche Verfassung war zum großen Teil ihr Verdienst. Elisabeth Selbert setzte 1949 bei den Verhandlungen im Parlamentarischen Rat über das Grundgesetz den Gleichberechtigungsgrundsatz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ durch und wird als eine der „Mütter des Grundgesetzes“ bezeichnet. Mit dem Elisabeth-Selbert-Preis werden Frauen und Männer ausgezeichnet, die sich in hervorragender Weise mit gestalterischer Kraft für die Verwirklichung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in der Gesellschaft eingesetzt haben. Der Preis wird bundesweit ausgeschrieben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird in einem Zwei-Jahres-Rhythmus verliehen.