Kategorie-Archiv: IHK-Frankfurt

Frankfurt Fashion Week: Internationale Modemesse kommt an den Main – ein Signal für den Messeplatz

Archivbild: © Foto: Diether v. Goddenthow
Archivbild: © Foto: Diether v. Goddenthow

Die zwei führenden Messeveranstalter Messe Frankfurt und Premium Group initiieren die Frankfurt Fashion Week. Ab Sommer 2021 wird die Rhein-Main-Metropole zur neuen Heimat für eine zukunftsorientierte Mode- und Lifestyle-Community. In Frankfurt am Main wird die Zukunftsvision einer Fashion Week Realität: Mit Tradeshows, Konferenzen, Runways und Events eingebunden in die gesamte Stadt, basierend auf den beiden Säulen Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Sommer 2021 ist der Kick-Off für die Frankfurt Fashion Week. Dafür haben sich der weltweit größte Messe-, Kongress- und Eventveranstalter mit eigenem Gelände – die Messe Frankfurt – und der Veranstalter Europas größter Modemesse – die Premium Group – als Initiatoren sowie die Stadt Frankfurt am Main und das Land Hessen als Host zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie in Frankfurt am Main ein vollkommen neues Ecosystem für Tradeshows, Konferenzen, Runways und Events für Professionals und Konsumenten schaffen. „Damit wird die Wirtschaftsmetropole Frankfurt zum neuen Hotspot der Fashion- und Lifestyleszene und zur neuen internationalen Fashionmetropole. Die Realisierung einer Frankfurt Fashion Week bietet für die Stadt Frankfurt eine einmalige und internationale wirtschaftliche Chance. Wir rechnen mit einer Umwegrentabilität von über 200 Millionen Euro pro Jahr für unsere Heimatstadt und die Region“, betonte Peter Feldmann, der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, in der heutigen Pressekonferenz. „Hotellerie, Gastronomie und Transport werden dadurch massiv angekurbelt. Frankfurt war immer stilprägend für Kunst, Architektur, Design und bekannt für seine einmalige Club-, Bar- und Restaurant-Szene. Durch die neue Frankfurt Fashion Week
steigt jetzt auch unsere Strahlkraft als internationaler Fashionstandort. Wir werden das Thema Mode und Design in die Stadt tragen und mit eigenen spannenden Veranstaltungen ergänzen. Mich macht stolz, das wir diese drei prominente Messen mit immerhin über 2.000 Designern von Berlin nach Frankfurt locken konnten“, so Feldmann abschließend.

„Diese besondere Messe für Frankfurt am Main zu sichern, ist eine große Chance, um unser Image national und weltweit zu stärken. Die Stadt ist bereit dazu, die notwendigen Mittel in den nächsten Jahren aufzubringen, um den Menschen aus Nah und Fern zu zeigen, dass Frankfurt genau der kreative Ort ist, wo die Fashion Week reinpasst und dazugehört. Gemeinsam mit dem Land Hessen und der Messe Frankfurt wollen wir als Stadt Frankfurt, dass die Frankfurt Fashion Week erfolgreich durchstartet und Frankfurt zu dem Deutschen Modezentrum macht. Wir werden unseren Beitrag dazu leisten“, ergänzt Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker, der zusammen mit Wirtschaftsdezernent Markus Frank die Entwicklungsmöglichkeiten der Fashion Week in Frankfurt am Main aufgezeigt hat. „Eine Modeschau auf unserer umsatzstarken Einkaufsmeile Zeil, ein Runway auf dem Eisernen Steg, Streetwear im bei Skatern beliebten Hafenpark – in der innovativen, dynamischen und weltoffenen Mainmetropole heißen alle die Fashion Week herzlich willkommen“, sagt Wirtschaftsdezernent Markus Frank.

BANKENKAPITALE UND FASHIONMETROPOLE

Wolkenkratzer und Gründerzeitvillen. Bausünden und architektonische Meisterwerke. Business und Bürgerlichkeit. Rotlichtmilieu und Luxusmeile. In Frankfurt prallen Welten aufeinander. Das ist der Spirit der City. In diesem Spannungsfeld setzt die Frankfurt Fashion Week neue Impulse.

„Die Rhein-Main-Region ist der perfekte Ort für die Ausrichtung eines international so bedeutenden Ereignisses. Denn wir sind weltoffen und international: In Hessen leben 6,2 Millionen Menschen, ein Drittel von ihnen hat Wurzeln in anderen Ländern und Hessen als Heimat. So bunt und individuell ist auch die Mode. Zugleich ist eine Veranstaltung wie die zukünftige Frankfurt Fashion Week für den Messestandort Frankfurt von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Das ist ein wichtiges und positives Signal für eine von den Folgen der CoronaPandemie gebeutelte Branche. Hinzu kommt: Das Land Hessen setzt sich für nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcen- und Klimaschutz ein, die Förderung der Kreativwirtschaft ist seit Jahren Ziel hessischer Wirtschaftspolitik.
Die Frankfurt Fashion Week hat Nachhaltigkeit als strategische Säule definiert. Auch aus diesem Gesichtspunkt ist sie ein echter Zugewinn und könnte nicht besser zu Frankfurt und Hessen passen“, sagt Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Hessen.

Das Herzstück der Frankfurt Fashion Week bilden Europas größte Modemessen: PREMIUM, die europaweit relevanteste Businessplattform für Advanced Women’s and Menswear, SEEK, eine der progressivsten Tradeshows für Contemporary Fashion, und NEONYT, der führende Hub für Sustainable Fashion. Gemeinsam mit den Konferenzen FashionSustain und FashionTech ziehen sie von Berlin nach Frankfurt am Main.

„Fünf Plattformen, drei Messen, zwei Konferenzen, über 2.000 Designer, Brands und Modeunternehmen – die Frankfurt Fashion Week wird zu einem hochgradig attraktiven und relevanten Standort für das internationale Modebusiness. Wir glauben an das Konzept einer physischen Fashion Week. Aber anders als man es bisher kennt. Die Frankfurt Fashion Week ermöglicht es uns, unsere textile Kompetenz mit weltweit über 50 Textilmessen voll auszuspielen. Es ergeben sich neue Synergien entlang der kompletten Wertschöpfungskette“, sagt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.

In Skyscrapern, Messe- und Konzerthallen, Bars, Clubs und Off-Locations – die ganze Stadt wird zur Bühne, Inspirationsfläche und zum Raum für nachhaltige Business Connections. Fashion, Design, Media, Kunst und Musik – die Runways und Events der Frankfurt Fashion Week bringen Frankfurts Kreativ-Szene mit der internationalen Mode-Community zusammen. Progressiv kuratiert und inszeniert, eng verzahnt mit lokalen und internationalen Akteuren.

„Die Frankfurt Fashion Week richtet sich ganz bewusst an eine zukunftsorientierte, digital-affine Fashion- und Lifestyle-Community. B2B, B2C, B2P, P2P – alle Wege sind offen. Wenn Fashion, Lifestyle, Digitalinnovationen und Nachhaltigkeit eine Synthese eingehen – dann entsteht etwas Neues, Unerwartetes. Genau das ist unser Anspruch. Unveiling The Unexpected. Frankfurt ist dafür ein neuer, unverbrauchter Standort. Wir freuen uns drauf“, sagt Anita Tillmann, Managing Partner der Premium Group.

NEW TECHNOLOGY MEETS APPLIED SUSTAINABILITY

„Unveiling The Unexpected“ ist ein Versprechen: Die Frankfurt Fashion Week vereint Fashion, Design, Nachhaltigkeit und Technologie, bringt unerwartete Kooperationen hervor und zeigt, was heute schon möglich ist. „Applied Sustainability“ und „Applied Digitisation“ sind die strategischen Säulen. Die Frankfurt Fashion Week macht innovative, nachhaltigere Produkte, Kollektionen und Geschäftsmodelle dem breiten Markt zugänglich. Zugleich fördert sie die zukunftsorientierte Verbindung von Mode und Technologie als Teil der real-digitalen Wirklichkeit. Das Texpertise Network der Messe Frankfurt mit internationalen Leitmessen wie der Techtextil, der Texprocess und der Texworld – und über 50 Textilmessen weltweit – ermöglicht weitere Synergien und Anknüpfungspunkte. Für ein vernetztes, nachhaltigeres Wirtschaften in der textilen Wertschöpfungskette.

IHK Frankfurt „Wichtiges Signal für den Messeplatz“

IHK-Präsident Ulrich Caspar . © Foto: Diether v. Goddenthow
IHK-Präsident Ulrich Caspar . © Foto: Diether v. Goddenthow

„Für den Wirtschaftsstandort Frankfurt ist es eine guten Nachricht, dass wir diese renommierte Messe nach Frankfurt geholt haben“, sagte Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt, am Montag. „Das ist ein ganz wichtiges Signal für den Messeplatz und eine wunderbare Ergänzung der bestehenden starken Branchenthemen der Messe.“

Caspar erinnerte daran, dass Frankfurt schon einmal, in den Jahren des Wirtschaftswunders, als geschmacksbildendes Zentrum der Mode und des Modehandels galt. „Dass die Fashion Week auf dem Weg zu ihrer weiteren Internationalisierung den Standort Frankfurt wählt, ist ein Beleg für die spezifische Bedeutung Frankfurts im globalen Messegeschehen. Mode ist mehr als Bekleidung, es ist auch Kreativität, Innovation, Lebensgefühl und Glanz, das passt zur Wirtschaft in unserer Stadt.“ Besonders wichtig ist IHK-Präsident Caspar, dass die regionale Wirtschaft zusammen mit der Stadt Frankfurt durch eine Vielzahl von Begleitaktivitäten das Potenzial dieser Entwicklung klug aufnimmt. Hierfür sollte auch ein großer Teil des Tourismusbeitrags, den die Wirtschaft in Frankfurt jedes Jahr aufbringt, eingesetzt werden.

Soforthilfeprogramm für Soloselbständige und Kleinunternehmer – Antragstellung ab 30.März 2020 möglich

t1_nebenjob_visionenDer Bund und das Land Hessen sowie das Land Rheinland-Pfalz unterstützen mit einem millionenschweren Soforthilfeprogramm Solo-Selbstständige, Freiberufler, Künstlerinnen und Künstler sowie Kleinst- und Kleinunternehmen mit bis zu 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dafür wurde das Bundesprogramm sowohl in Hessen als auch in Rheinland-Pfalz jeweils um eigene Landesmittel kräftig aufgestockt. Am Montag geht es nun los:

Soforthilfeprogramm für Soloselbständige und Kleinunternehmer in Hessen

Soforthilfeprogramm für Soloselbständige und Kleinunternehmer in Rheinland-Pfalz 

Zuständige Stellen zur Antragsstellung in Rheinland-Pfalz

IHK Wiesbaden bietet 12-Stunden-Service zur Soforthilfe – Corona-Checkliste zur Sicherung der Liquidität.

5.000 Anträge am ersten Tag eingegangen

Wie das Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen meldet sind allein in Hessen am ersten Tag 5000 Anträge auf Corona-Soforthilfe eingegangen.

Seit heute Morgen um neun Uhr kann beim Regierungspräsidium Kassel die Corona-Soforthilfe mit Hilfe eines Online-Formulars beantragt werden. Bereits nach sechs Stunden waren rund 5.000 Anträge eingereicht worden. „Der Ansturm auf den Soforthilfe-Antrag ist erwartungsgemäß hoch ausgefallen. Insgesamt aber lief das System stabil“, sagten Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber. Um möglichst viele Anträge gleichzeitig online annehmen zu können, waren die Kapazitäten noch einmal verdoppelt worden. Insgesamt arbeiten mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes an der Entgegennahme, Prüfung und Bewilligung der Anträge. „Teilweise gab es allerdings mehr als 15.000 gleichzeitige Zugriffsversuche. Daher mussten sich heute etliche Antragsteller leider gedulden und es immer wieder neu versuchen. Für die kommenden Tage erwarten wir eine deutliche Entspannung und bitten noch einmal um Verständnis, wenn es mal etwas länger dauert.“

Al-Wazir: „Ausreichend Geld eingeplant.“

Wenn ein Antrag eingegangen, positiv beschieden und die Soforthilfe festgesetzt wurde, erhält der Antragssteller sofort eine Benachrichtigung. In diesem Moment wird auch die Zahlung der Soforthilfe angewiesen. „Von den 5.000 Anträgen waren etwa die Hälfte vollständig ausgefüllt. Bereits festgesetzt, also Soforthilfe bewilligt, wurden bis jetzt rund 500 Anträge. Insgesamt fünf Millionen Euro Soforthilfe konnten schon bewilligt werden. Wir rechnen damit, dass das Geld bei den Unternehmerinnen und Unternehmern je nach Banklaufzeit schon morgen auf dem Konto ist“, sagte Al-Wazir und betonte: „Wir haben für die Corona-Soforthilfe genug Geld eingeplant. Das bedeutet auch: Kein Antrag, der bis Ende Mai eingereicht wird, wird wegen fehlender Mittel abgelehnt. Es gibt hier kein Windhundprinzip, alle Anträge werden bearbeitet und die Haushaltsmittel stehen zur Verfügung.“

Die Bearbeitungszeit eines Antrags liegt bei etwa zehn bis 15 Minuten. Je mehr die Antragssteller vorbereitet haben, umso schneller und einfacher geht das Ausfüllen. „Wir bitten noch einmal darum, sich die Hilfestellungen, die wir im Internet zur Verfügung stellen, vor der Antragstellung genau anzusehen. Das entlastet letztlich auch das System“, sagte Klüber. Wichtig sei außerdem, die Anträge vollständig einzureichen. Diese werden deutlich schneller bearbeitet.

Der Online-Antrag kann täglich – auch an den Wochenenden – zwischen 6 und 24 Uhr eingereicht werden. Zwischen 24 Uhr und 6 Uhr morgens muss das System aus technischen Gründen pausieren.

Mehr Infos unter:
www.rp-kassel.de
www.wirtschaft.hessen.de

Frankfurter IHK Jahresempfang 2020 – Effizienz der sozialen Marktwirtschaft für Klimaschutz und Wohnungsbau nutzen!

(v.li.) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Ministerpräsident Volker Bouffier, IHK-Präsident Ulrich Caspar und Gastredner des Abends Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.  ©  Foto: Diether  v Goddenthow
(v.li.) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Ministerpräsident Volker Bouffier, IHK-Präsident Ulrich Caspar und Gastredner des Abends Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. © Foto: Diether v Goddenthow

Die angespannte Wohnungssituation, der Mangel an Bauland und Fachkräften sowie Klimaschutz  waren dominierende Themen beim Frankfurter IHK Jahresempfang 2020 am 21. Januar.  Über 1800 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft waren der Einladung gefolgt.

Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, unterstrich bei seiner Begrüßung, dass Fachkräftegewinnung und Wohnungsbau untrennbar miteinander verbunden seien. Wohnen sei das Thema der Stunde für die Wirtschaft; denn „wir haben einen besonderen Engpass in der Wohnraumversorgung“, so der IHK-Präsident. Es gäbe aber sehr unterschiedliche Vorstellungen, was besser funktioniere: planwirtschaftliche oder marktwirtschaftliche Ansätze? In sozialistischen Staaten wie Venezuela funktioniere ja nicht mal die Grundversorgung mit Essen, Trinken und Lebensmitteln, das könne man ja gerade erleben, wo der Staat der Meinung sei, er sei  zuständig für die Grundversorgung. Das sei ein spannendes Thema, weswegen er vorab schon mal herzlich den Gastredner des  Abends, Prof. Dr. Michael Voigtländer vom Institut der Deutschen Wirtschaft für sein Kommen mit dem Fachvortrag „Preiseingriffe und Verstaatlichung – überwunden oder Neuauflage?“ dankte.
Natürlich, so Caspar, dürfe sich die Region über die weiteren Einwohner- und Beschäftigtenzuwächse in die Stadt Frankfurt und in die attraktiven Landkreise freuen, „denn unsere Unternehmen suchen dringend Fachkräfte“. Es sei vor allem jedoch der angespannte Wohnungsmarkt der die Unternehmen bei ihrer Stellenbesetzung belaste: „Bewerber finden oft keinen günstigen Wohnraum vor Ort“, so der IHK-Präsident. So sei im Bezirk der IHK Frankfurt am Main „weiterhin mit steigenden Immobilienpreisen zu rechnen; denn zwischen 2016 und 2018 wurden in Frankfurt nur 79 Prozent dessen gebaut, was rein rechnerisch pro Jahr nötig wäre. Im Main-Taunus-Kreis lag diese Quote bei 68, im Hochtaunuskreis sogar nur bei 49 Prozent. „Ohne eine Erhöhung des Angebots auf dem Wohnungsmarkt lässt sich die Preisspirale nicht bremsen. Dafür werden mehr Wohnungen benötigt und für diese brauchen wir Bauland. Wir appellieren daher an die Politiker im IHK-Bezirk und in der Metropolregion, sich stärker für die Ausweisung von Bauland und die Schaffung von mehr Baurecht in ihrer Kommune einzusetzen. Unternehmen und ihre Mitarbeiter sind darauf angewiesen und von ihrem Wohlergehen hängt unser Wohlstand ab“, betonte Caspar.

Politik muss endlich Verfahren zur Realisierung von Großprojekten beschleunigen

Präsident der IHK Frankfurt Ulrich Caspar. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Präsident der IHK Frankfurt Ulrich Caspar. © Foto: Diether v Goddenthow

Zudem nutzte der IHK-Präsident die Gunst der Stunde, den anwesenden Bundestagsabgeordneten in ihrer Eigenschaft als Vertreter des deutschen Volkes eindringlich ins Gewissen zu reden: „Sie haben als Bundestag schon mal bewiesen, dass Sie es eigentlich besser können: Nämlich bei den Verkehrsprojekten Deutsche Einheit, wo es gelungen ist, durch Beschlussfassung des Bundestages bestimmte Verkehrsprojekte auf den Weg zu bringen in einer Form, in der sie in drei bis vier Jahren in der Lage waren, realisiert zu werden. Und ich finde schon, und wenn ich Bundestagsabgeordneter wäre, da würde ich mir Gedanken machen, welche Verantwortung ich in diesem Land habe. Wenn die Menschen sehen, dass wir Dinge auf den Weg bringen, sie aber nicht in 10, 15, 20 oder 30 Jahren zum Abschluss bringen können, dann würde ich als Bürger als erstes Mal an den Parteien verzagen, und irgendwann an unserem demokratischen System. Und weil wir das nicht wollen, meine Bitte: Werden Sie initiativ! Beseitigen Sie diese Schwäche, die wir in unserem Land haben, die uns Wettbewerbsfähigkeiten nimmt, und die kein Bürger versteht!“, mahnte Caspar unter großem Beifall eindringlich eine längst überfällige Beschleunigung zur Realisierung von Großprojekten in Deutschland an.

Rhein-Main-Region zum nationalen Zentrum für synthetische Kraftstoffe

Ministerpräsident Volker Bouffier.©  Foto: Diether  v Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier.© Foto: Diether v Goddenthow

Ob Globalisierung, Digitalisierung, Urbanisierung und viele anderen Themen: diese seien einerseits global, aber auf der anderen Seite lokal wirksam, und es gelte, so Ministerpräsident Volker Bouffier, die richtigen Prioritäten zu setzen, um diese Entwicklung möglichst erfolgreich zu gestalten. Man müsse sich auch fragen: „Ist denn eigentlich der Mechanismus, wie wir versuchen, unsere Zukunft zu gestalten, noch der richtige oder müssen wir nicht ganz anders an die Dinge herangehen?“ Er könne jedoch nicht nachvollziehen, dass im 30. Jahr des Falls der Mauer und Wiedervereinigung „allen Ernstes über die Sozialisierung der Großindustrie diskutiert wird“, und auch in der Wirtschaft kein Aufschrei nach dem Motto erfolge „Seid ihr verrückt!“. So eine Diskussion hätte er vor 30 Jahren nicht für möglich gehalten. Das sei eine fundamentale Diskussion.
Auch beim Klimaschutz wäre nichts damit gewonnen, den erreichten Wohlstand auf’s Spiel zu setzen. Wenn es uns aber gelänge, einerseits eine effiziente Co2-Reduktion hinzubekommen und gleichzeitig Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand zu erhalten, wäre das „eine Erfolgsnummer“ und könne zum „Exportschlager für Deutschland werden“, so Bouffier. Denn nur mit klugen Ideen würde Deutschland „kopierfähig“ und könnten „wir“ weltweit Klima-Vorreiter sein. Wenn wir aber nur das Eine tun, aber das Andere nicht hinbekommen, werde niemand folgen, und stattdessen sagen: „‘Dankeschön – auf eure Misserfolge werden wir uns in Zukunft nicht einlassen!‘ Wenn wir es aber richtig machen, können wir beides machen, den Klimaschutz und Wohlstand erhalten. Dann haben alle etwas davon“, ist Bouffier überzeugt.

Der Hessische Ministerpräsident möchte, dass Deutschland beim Bemühen um eine emissionsfreie Mobilität an der Spitze marschiert, insbesondere auch bei der Frage schadstofffreier Antriebe.
Gerade in diesen Tagen habe sein Stellvertreter, der Hessische Wirtschaftsminister und Kollege Trarek Al-Wazir ein Modellprojekt auf den Weg gebracht, um zu testen, „wie wir es schaffen synthetische Kraftstoffe (Power-to-Liquid) so schnell und so preiswert zu produzieren, dass wir in Zukunft den Menschen sagen können: ‚Okay, wir wollen dir dein Leben nicht vorschreiben, wir wollen dir auch nichts verbieten, aber wir wollen deine individuelle Mobilität, egal aus welchen Gründen, so gestalten, dass sie möglichst ohne Emissionen oder nur mit sehr geringen Emissionen möglich sein wird’“, so Bouffier, der dieses Pilotprojekt als nationales Zentrum im Rhein-Main-Gebiet, einer Region mit besonders großer Erfahrung in Sachen Mobilität, ausbauen und etablieren möchte.

Stadt Frankfurt und Hessen Seit‘ an Seit‘ für den IAA-Verbleib

Oberbürgermeister Peter Feldmann. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann. © Foto: Diether v Goddenthow

Oberbürgermeister Peter Feldmann unterstrich wie zuvor  IHK-Präsident Caspar, dass es aufgrund der immer knapper werdenden Wohn- und Gewerbeflächen gelte, neue Flächennutzungskonzepte zu entwickeln und eigene Neubaugebiete auszuweisen. „Frankfurt wird größer und jünger. Dieser Entwicklung müssen wir Rechnung tragen. Mit Bildungs- und Kulturangeboten, mit Lösungen für die innerstädtische Mobilität und attraktiven Angeboten für die zahlreichen Pendler, die die Mainmetropole tagsüber zur Millionenstadt machen. Investitionen in die urbane Infrastruktur sind zwingend notwendig. Hier müssen Stadt und die Region FrankfurtRheinMain deutschlandweit eine Führungsrolle einnehmen“, so Feldmann.

Das Stadtoberhaupt nutzte zudem die Feierstunde, um den Unternehmerinnen und Unternehmern der Region zu danken, „dass Sie im Wohnungsbau die neuen Baugebiete positiv unterstützen“ und auch für die 2 Milliarden Euro Gewerbesteuereinnahmen 2019 im Stadt-Säckel: „Sie können auch mal für sich selbst applaudieren (…) deshalb auch ihnen allen mein Dank im Namen der Bevölkerung dieser Stadt. Ich glaube, Sie haben es sich verdient“, so Frankfurts Oberbürgermeister.

Den wesentlichen Teil seiner Rede widmete Feldmann dem Verbleib der Internationalen Automobil-Ausstellung  IAA in Frankfurt. Von klein auf sei er ein Fan der Messe und von Autos gewesen. Frankfurt und die Automobilmesse gehörten zusammen, und es sei auch aus marktwirtschaftlichen Gründen her nur logisch, dass die IAA auch künftig in Frankfurt bliebe. Denn „die Frankfurter Messe ist die einzige, die ohne Staatsknete profitabel arbeitet.“ Feldmann wird als Aufsichtsratschef der Messe am freitag morgen  gemeinsam mit Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir in einer Delegation in Berlin beim Autoherstellerverband für den Verbleib der IAA am Standort Frankfurt werben. In dieser Frage kämpfen Stadt und Land Seit‘ an Seit‘ für den Verbleib der IAA in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main.

Frankfurter IHK Jahresempfang 2020. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Frankfurter IHK Jahresempfang 2020. © Foto: Diether v Goddenthow

Mit dem Effizienzgedanken der Marktwirtschaft statt mit Planwirtschaftsideen den  Klimaschutz voranbringen

Gastredner Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter Kompetenzfeld Finanz- und Immobilienmärkte des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. stellte seinem Vortrag „Preiseingriffe und Verstaatlichungen – überwunden oder Neuauflage?“ zunächst augenzwinkernd ein Honecker-Zitat voran: „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf“. Darüber könne man schmunzeln, so der Ökonom, da der letzte Staatsratsvorsitzende als „Ewiggestriger“ den Sozialismus noch im Herbst 1989 beschwor, als das DDR-Ende längst absehbar und kurz darauf erledigt war, und wir die Wiedervereinigung hatten. „Es gab ja immer die Diskussion zwischen Sozialismus und Marktwirtschaft. Was ist das bessere System? Lange zeichnete sich so auf theoretischer Ebene ja ab: Die Marktwirtschaft ist überlegen. Aber, dass es dann auch in dieser praktischen Art und Weise, quasi empirisch diesen Befund gab, dass tatsächlich die Sowjetunion zusammengebrochen ist, die DDR letztlich ja auch zusammengebrochen ist, das war schon ein großartiges Ereignis“, und absehbar gewesen,  so Voigtländer, weil es beispielsweise wie in der Planwirtschaft üblich, unmöglich sei, für fünf Jahre zu planen. „Wir können noch so fähige Politiker haben – aber wenn Herr Bouffier jetzt in die Verlegenheit käme, für fünf Jahre zu sagen, was Sie bitteschön alles produzieren sollen, dann könne das nicht gut gehen. Dafür ändere sich die Welt einfach zu sehr!“, so der Gastredner.

Vor allem aber fehlten in sozialistisch-planwirtschaftlichen Systemen die Anreize, die wahnsinnig wichtig und das Besondere an der Marktwirtschaft seien, „damit wir tatsächlich den Wohlstand im Wettbewerb untereinander mehren können, „der in einem zweiten Schritt eben auch denen zugutekommen kann, die aus welchen Gründen auch immer nicht zu den Erfolgreichen gehören, die bedürftig sind, weil sie eben keiner Arbeit nachgehen können, weil sie vielleicht besonders schwierige Startbedingungen haben, oder Ähnliches“, so Voigtländer über das dem planwirtschaftlichen Sozialismus überlegene Erfolgsmodell der sozialen Marktwirtschaft.

Gastredner des Abends Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.  ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Gastredner des Abends Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. © Foto: Diether v Goddenthow

Bereits in den 90er Jahren habe der ein oder andere, etwa auch sein zweiter Doktorvater Prof. Jürgen Donges, seinerzeit Sachverständigenratsvorsitzender, davor gewarnt, dass uns der Erfolg der Marktwirtschaft mal „auf die Füße“ fallen könne, da es kein „beobachtbares reales Beispiel des Sozialismus“ mehr gäbe und man sehr schnell vergesse, „was Sozialismus eigentlich bedeutet“, und „längst nicht diesen Erfolg bringt, den eben die Marktwirtschaft bringt.“

Ich kenne kein sozialistisches Land mit Klimaschutz!

Diese Gedanken überfielen ihn auch bei Fridays for future-Demos, die er richtig und wichtig findet, aber dann immer „schwer irritiert“ sei, wenn auf etlichen Plakaten ein Konnex, eine untragbare Verbindung geschaffen würde zwischen Marktwirtschaft und Umweltzerstörung, so Voigtländer. Er kenne kein sozialistisches Land, in dem tatsächlich der Energieverbrauch wirklich deutlich zurückgegangen wäre. Das passe auch nicht zu dem Effizienzgedanken, um den es dabei ginge, so Voigtländer. Umgekehrt würde ein Schuh daraus, da wir und auch die jungen Klimaschützer sich klarmachen müssten, dass wir die Marktwirtschaft gerade in einer Weise nutzen könnten, „um eben auch dem Klimaschutz zu dienen. Es geht auch hier wieder ganz entscheidend um die Anreize: Im Sozialismus finden wir diese Anreize nicht. Aber wir können doch marktkonform Instrumente wählen, die eben erlauben, tatsächlich auch Umweltschutz zu betreiben“. Wir könnten das unter anderem über eine entsprechende Bepreisung, über eine Steuer, über den Zertifikate-Handel oder auch mögliche andere Instrumente durchaus in einer Weise steuern, „dass wir tatsächlich auch den Co2-Verbrauch reduzieren“, und zwar immer so, dass dies zu den geringsten Kosten möglich sei, so der Gastredner. Er fügt hinzu: „Wir müssen uns eben klar machen: Es darf kein Widerspruch zwischen Umweltschutz und Wohlstand geben!“.
Denn es müssten ja große Herausforderungen und Investitionen gestemmt werden, „wenn wir uns allein mal überlegen, was wir investieren müssen in die Energieproduktion, in die erneuerbaren Energien, in die Ladeinfrastruktur bei E-Mobilität, in den Schienennahverkehr usw. Dazu brauchen wir auch entsprechenden Wohlstand.

Marktwirtschaft statt Marktschrumpfung

Wenn wir nun den umgekehrten Weg weg von der Marktwirtschaft gingen und tatsächlich sagten: „Wir müssen die Wirtschaft schrumpfen, und wir müssen eine Décroissance-Bewegung haben“, dann habe man schlichtweg nicht „dieses Geld, diesen Wohlstand, um tatsächlich in den Umwelt- und Klimaschutz ausreichend zu investieren“, so der Voigtländer. Zudem müssten wir uns auch klarmachen, „dass wir den Klimaschutz nicht im Alleingang kriegen können. Deutschland ist verantwortlich für 2 Prozent des weltweiten Co2-Ausstoßes. Wenn wir unsere Wirtschaft lahm legen, dann wird vielleicht kurzfristig der Co2-Ausstoß verringert – aber wer wird uns dann noch folgen? Wer wird den Weg mitgehen? Wie wollen wir tatsächlich weiter für Umweltschutz werben, wenn wir uns selber den Wohlstand rauben? Das kann nicht der Weg sein. Und von daher müssen wir ganz klar viel stärker in Richtung marktwirtschaftliche Instrumente gehen, aber wir müssen diesen Weg auch konsequent gehen. Wenn wir hier auf Sozialismus gehen, dann werden wir uns letztlich nur diesen Wohlstand, der hart erarbeitet ist, einfach auch nur zerstören“, ist Voigtländer absolut überzeugt.

Vergesellschaftung und Mietensenkung schaffen keinen neuen Wohnungraum

Voigtländer  leitet über zum Thema des Abends „Wohnungsmarkt“ und stellt fest, dass es hier noch „viel gigantischere Diskussionen um sozialistische Ideen“ gibt.

Noch 2018, als es „schon die eine oder andere Podiumsidee“ gab, hätte er sich „damals nicht träumen können, dass wir über Vergesellschaftung von Wohnungsgesellschaften reden, dass wir über Mietstopps reden, dass wir über Umwandlungsverbote flächendeckend reden“ so Voigtländer, der daran erinnerte, dass es beispielsweise 2005, als er in Köln beim Institut der Deutschen Wirtschaft begann, noch Diskussionen über den „Abriss von Wohnhochhäusern aus den 70er Jahren gab“, da man noch von schrumpfenden Städten ausging. Erst seit 2010 habe es eine bedeutende Verschiebung, eine deutliche Wanderungsbewegung in die Großstädte gegeben. So wachse beispielsweise Berlin jährlich um 40 000 Menschen pro Jahr, auch Frankfurt, München, Hamburg wüchsen stark, da die Großstädte erheblich an Attraktivität und hochqualifizierten Arbeitsplatzzuwachs gewonnen hätten. Es handele sich um ein strukturelles Problem und es gäbe zu wenig Bauland, zu viele Investitionshemmnisse und zu langwierige bürokratische Prozesse, etwa bei Baugenehmigungen, so dass einfach zu wenig neuer Wohnraum geschaffen werden könne.

Bereits das Einfrieren von Mieten führe dazu, dass Wohnungen eher an Selbstnutzer verkauft würden, so dass mittelfristig die Zahl von Mietwohnungen sinke, so Voigtländer. Als weitere Reaktion würden Eigentümer auf Instandsetzung und Modernisierungen verzichten. Noch schlimmer sei es, dass in Berlin die Mieten gesenkt werden sollen, da dieser Eingriff zu einem großen Vertrauensschaden führen und Investoren abschrecken würde, überhaupt noch neue Wohnungen dort zu bauen. All dies wäre ein Irrweg, da allenfalls hierdurch der Mietwohnungsmarkt langfristig kleiner und qualitativ schlechter würde. Stattdessen müsse es verbesserte Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau geben, auch entferntere Umlandgemeinden besser angebunden und bedürftigen Haushalten zielgenau geholfen werden, damit mehr und schneller Wohnraum gebaut werde, um den Bedarf aufgrund des anhaltend starken Zuzugs zu decken. Letztlich liege der Grund für das starke Ansteigen der Mieten und Preise im Auseinanderfallen von Angebot und Nachfrage, erläuterte Voigtländer.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

 

Frankfurter Industrieabend 2019: Die Industrie als Impulsgeberin für Stadtentwicklung und Digitalisierung

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Am Dienstag, den 26. November 2019, begrüßten Wirtschaftsdezernent Markus Frank und IHK-Präsident Ulrich Caspar rund 190 Gäste zum diesjährigen Frankfurter Industrieabend im Römer. In seiner Begrüßung betonte Wirtschaftsdezernent Frank die zentrale Bedeutung der Industrie für Frankfurt am Main: „Seit über 150 Jahren ist die Industrie eng mit der Stadt Frankfurt am Main verbunden und ist mehr denn je durch ihre starken Verflechtungsbeziehungen von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des gesamten Wirtschaftsstandorts. Sie schafft gute Arbeits- und Ausbildungsplätze und damit Lebenschancen. Damit trägt sie zu Wohlstand, aber auch Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe bei. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sichern den finanziellen Handlungsspielraum der Stadt für Investitionen in die Infrastruktur und damit in die Zukunftsfähigkeit von Frankfurt am Main“, so der Stadtrat.

Die Stärkung des Industriestandorts durch die Umsetzung des Masterplans Industrie gehört daher zu den wichtigsten wirtschafts-und strukturpolitischen Zielsetzungen der Stadt Frankfurt am Main. Mit der Fortschreibung des Gewerbeflächenentwicklungsprogramms und der Umsetzung zahlreicher Projekte wie zum Beispiel das Modellprojekt Nachhaltiges Gewerbegebiet Fechenheim-Nord / Seckbach oder Frankfurt Forward zur Vernetzung von Industrie und Startups wird der Industriestandort nachhaltig gestärkt.

Die besondere Rolle von Start-ups hob auch Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, hervor: „Start-ups kommen mit innovativen und disruptiven Geschäftsmodellen auf den Markt. Für etablierte Unternehmen bedeutet dies neuen Wettbewerb, eröffnet ihnen allerdings auch Chancen. Durch die Zusammenarbeit mit Start-ups können auch die etablierten Unternehmen ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln und in neue Märkte eintreten. Der Industriestandort ist jedoch gefährdet, wenn nicht in den nächsten Jahren erheblich höhere Stromkapazitäten bereitgestellt werden. Hierzu muss der Bund das Planungsrecht vereinfachen und erheblich beschleunigen.“

Einen Ausblick auf aktuelle Trends und Forschungsschwerpunkte im Bereich der Digitalisierung gab Agnes Heftberger, Vice President Sales IBM D-A-CH und Mitglied der Geschäftsführung IBM Deutschland, in ihrer Festrede zum Frankfurter Industrieabend. Frau Heftberger hob die Verantwortung der Unternehmen hervor: „Um auf dem Weg zur und mit der Digitalisierung alle mitzunehmen, braucht es Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Verständnis: Transparenz unter anderem dafür, wie mit persönlichen Daten umgegangen wird, Nachvollziehbarkeit dahin gehend, wie Algorithmen zu bestimmten Vorschlägen und Entscheidungen kommen und tiefgehendes Verständnis für Technologie bereits im Rahmen der Schulbildung. Nur so können wir eine aufgeklärte Digitalisierung erreichen und damit die großen Herausforderungen unserer Gesellschaft beispielsweise in Mobilität und Medizin bewältigen.“

In einem anschließenden Industriedialog nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, eigene Fragen einzubringen. In der Diskussion unterstrich Wirtschaftsdezernent Frank die zentrale Rolle der Industrie als Impulsgeberin im Digitalisierungsprozess – etwa in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge, vernetzte Produktion oder auch bei der Entwicklung neuer „Smart City“-Konzepte. „Wir wollen gemeinsam daran arbeiten, weiterhin bestmögliche Rahmenbedingungen für Investitionen in Technologie und Innovation am Standort Frankfurt zu schaffen. Die Digitalisierung verstehen wir als eine Chance zur Stärkung des Industriestandorts“, betonte Wirtschaftsdezernent Frank.

Der Frankfurter Industrieabend stellt die zentrale Veranstaltung in Frankfurt am Main dar, um der Industrie die Wertschätzung entgegenzubringen, die ihrer weitreichenden und vielfältigen Bedeutung entspricht. In jedem Jahr laden die Stadt Frankfurt am Main und die IHK Frankfurt am Main gemeinsam hochrangige Vertreter aus der Frankfurter Wirtschaft, Industrie und Politik ein. Der Frankfurter Industrieabend findet abwechselnd im Römer und in der IHK Frankfurt statt.

„Die Politik sollte sich am realen Mobilitätsbedarf orientieren“ – Kammern und Verbände fordern Ausbau der Verkehrsinfrastruktur

(v.li.):: Kaweh Nemati, Dachverband der Gewerbevereine, Bernd Ehinger, Handwerkskammer, Prof. Manfred Güllner, forsa, Ulrich Caspar, IHK Frankfurt, Franz Steul, Gewerbeverein Bornheim Mitte e. V. Foto: Goetzke Photographie
(v.li.):: Kaweh Nemati, Dachverband der Gewerbevereine, Bernd Ehinger, Handwerkskammer, Prof. Manfred Güllner, forsa, Ulrich Caspar, IHK Frankfurt, Franz Steul, Gewerbeverein Bornheim Mitte e. V.
Foto: Goetzke Photographie

Kammern und Verbände fordern Ausbau der Verkehrsinfrastruktur – „Für keine Region hat gute Mobilität eine solch hohe Bedeutung wie für FrankfurtRheinMain“ – Forsa-Umfrage zeigt erhebliche Unzufriedenheit.

Vertreter verschiedener Wirtschaftsorganisationen in Frankfurt haben einen Kurswechsel in der Verkehrspolitik angemahnt. „Wir fordern eine Verkehrspolitik mit Augenmaß, Kreativität und Leidenschaft zugleich, die sich an realen Situationen und Anforderungen messen lässt, und auch die Auswirkungen verkehrspolitischer Weichenstellungen auf die Unternehmen und ihre Arbeitnehmer einbezieht. Es ist dabei geboten, notwendige Veränderungen nicht hektisch zu überstürzten, sondern klug vorzunehmen und dabei auch die Wirtschaft in Form eines Masterplan-Prozesses einzubeziehen“, so Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main.

Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main (HWK) und Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) hatten über 300 Mitglieder der Kammern sowie ergänzend die Kooperationspartner der Dachverband der Frankfurter Gewerbevereine, der Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen und der Handelsverband Hessen-Süd 1.005 repräsentativ ausgewählte Menschen aus der Bevölkerung befragt. Davon jeweils rund 500 aus Frankfurt und den unmittelbar an die Stadt angrenzenden Gebietskörperschaften. Ziel war es, Erkenntnisse zum individuellen Mobilitätsverhalten, den Erwartungen an eine gute Mobilitätsinfrastruktur sowie zur Haltung in Bezug auf aktuelle Themen der Verkehrspolitik zu gewinnen. Durchgeführt wurde die Umfrage vom renommierten Meinungsforschungsinstitut forsa.
Prof. Manfred Güllner, Geschäftsführer von forsa, stellte die Ergebnisse vor.

Die Umfrage bietet aus Sicht der Kammern und Verbände eine gute Datenbasis, um sich den Fragen der Mobilität schnell und mit großer Entschlossenheit zu widmen. Für keinen Wirtschaftsstandort in Deutschland habe „eine gute Erreichbarkeit und vernetzte Mobilität eine solch hohe Bedeutung wie für FrankfurtRheinMain mitten in Deutschland, mit dem größten Flughafen und dem zentralsten Bahnhof des Landes“, so Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main „Wenn wir heute mehr Einwohner, mehr Arbeitsplätze und mehr Warenverkehr haben, brauchen wir einen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und keinen Rückbau. Es fehlt ein durchdachter Gesamtverkehrsplan, der alle Verkehrsmittel nach ihren jeweiligen Stärkensinnvoll miteinander vernetzt und so die Mobilität zukunftsfest macht. Nur so können wir den Warentransport oder die Erreichbarkeit von Unternehmen für Kunden und Arbeitnehmer langfristig sicherstellen. Ich appelliere an die Stadt, einen breiten öffentlichen Dialog zur Mobilität der Zukunft zügig zu beginnen“, forderte Caspar.

Vertreter des Dachverbandes Frankfurter Gewerbevereine, des Hotel- und Gastronomieverbandes DEHOGA Hessen und des Handelsverbandes Hessen-Süd ergänzten, dass es bei Unternehmen, deren Kunden sowie Arbeitnehmern eine hohe Unzufriedenheit mit der verkehrlichen Situation und dem strategischen Umgang mit dem Thema in Frankfurt und in der Region gebe. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf in Form eines koordinierten und moderierten Prozesses. Einig war man sich darin, dass die Politik sicherstellen müsse, dass auch in Zukunft eine schnelle und zuverlässige Mobilität am Wirtschaftsstandort FrankfurtRheinMain möglich ist. Viele Mitglieder der Kammern und Verbände hatten sich bereits in den letzten Wochen und Monaten im Rahmen einer gemeinsamen Videoaktion zusammengeschlossen und ihre Anliegen vorgetragen.

Wirtschaft der Metropolregion FrankfurtRheinMain entwickelt sich überdurchschnittlich

Ministerpräsident Volker Bouffier,  Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus, IHK-Präsident Prof. Dr. Mathias Müller, Oberbürgermeister Peter Feldmann auf dem Jahresempfang der IHK Frankfurt am 22. Januar 2019. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier, Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus, IHK-Präsident Prof. Dr. Mathias Müller, Oberbürgermeister Peter Feldmann auf dem Jahresempfang der IHK Frankfurt am 22. Januar 2019. © Foto: Diether v. Goddenthow

Der scheidende Präsident der Frankfurter Industrie- und Handelskammer (IHK), Prof. Dr. Mathias Müller, zog am Dienstagabend beim Jahresempfang der Kammer vor mehr als 1800 geladenen Gästen eine positive Leistungsbilanz und gab einen zuversichtlichen Ausblick.

Die Wirtschaft in der Metropolregion FrankfurtRheinMain trotze den Widrigkeiten und werde auch 2018 diesen vergleichsweise besser gewachsen sein. „Die Metropolregion entwickelt sich innerhalb Deutschlands überdurchschnittlich. Immer mehr Menschen finden eine Beschäftigung, die Arbeitslosenzahlen in Hessen liegen auf dem niedrigsten Niveau seit kurz nach der Wiedervereinigung.“, sagte Prof. Dr. Müller Die Wachstumsrate in FrankfurtRheinMain habe 2018 voraussichtlich bei 1,7 Prozent gelegen. Für Deutschland gehen die Vorhersagen von einem Wachstum von 1,5 Prozent aus. Im Jahr 2019 erwartet die IHK eine Wachstumsrate von 1,6 Prozent für die Metropolregion, das ist gleichauf mit der Prognose der Deutschen Bundesbank für das gesamte Bundesgebiet.

„Das ist eine gute Performance, trotz mancher ungünstiger Rahmenbedingungen: Der Dauerstreit in der Bundesregierung, die Sprunghaftigkeit des amerikanischen Präsidenten und die transatlantischen Spannungen, die Wirren um die zahllosen Brexit-Szenarien oder auch das immer näher rückende Diesel-Fahrverbot.“ Vor diesem Hintergrund sei 2018 ein gutes Jahr für die Wirtschaft gewesen, sagte der IHK-Präsident.

Brexit hinterlässt zunehmend wirtschaftliche Schleifspuren

Allerdings würde der unkalkulierbare Ausgang des „Brexits“ täglich sichtbarere Schleifspuren in den Unternehmen hinterlassen. So sei daher nicht verwunderlich, „dass in den letzten beiden Jahren Großbritannien von Platz 3 auf Platz 5 unserer wichtigsten Exportmärkte zurückgefallen ist.“, sagte der IHK-Präsident. Er befürchte, dass angesichts der festgefahrenen Positionen im Parlament eine rasche Lösung nicht in Sicht sei. Der Austritt der Britten, so Prof. Dr. Müller, werfe aber auch einen langen Schatten auf das gesamte Gefüge der europäischen Union, deren Gründungsidee, Europas Interessen gemeinsam und solidarisch zu vertreten, immer mehr zu egoistischen Bestrebungen einzelner Länder verkomme. „Wir sind also alle gefordert, bei der Europawahl im Mai dafür Sorge zu tragen, dass antieuropäische Interessen nicht mehrheitsfähig werden“, appellierte der IHK-Präsident an die Unternehmer.

2019 keine Rezession in FrankfurtRheinMain – China-Hoffnung

IHK-Präsident Prof. Dr. Mathias Müller. © Foto: Diether v. Goddenthow
IHK-Präsident Prof. Dr. Mathias Müller. © Foto: Diether v. Goddenthow

Trotz Brexit und anderer zum Teil ungünstigerer Rahmenbedingungen werde sich das Wachstum vielleicht etwas abschwächen. Eine Rezession müsse man aber nicht befürchten, schon gar nicht  in diesem Jahr, sagte Prof.  Dr. Müller. Eher komme die Zeit, mal durchzuatmen und sich auf qualitatives Wachstum zu konzentrieren.
Noch beschäftige die Wirtschaft im IHK-Bezirk momentan eher „Wachstumssorgen“ ganz anderer Art, nämlich, dass die Unternehmen derzeit händeringend 71 000 Fachkräfte suchten und mit Schwierigkeiten kämpften, die Stellen zu besetzen, so der IHK-Präsident.

Gute Nachrichten hatte Prof. Dr. Müller auch aus Fernost zu vermelden: Auf ersten Importmesse Chinas in Shanghai im November 2018 habe der chinesische Staatspräsident erklärt, so der IHK-Präsident, dass China beabsichtige, in den nächsten 15 Jahren Waren und Dienstleistungen im Wert von 40 Billionen US-Dollar zu beziehen. Das seien jährlich – durchgerechnet – 2,66 Billionen US-Dollar und ein klarer Fingerzeig Richtung USA.  Aber in Sachen hochwertiger Konsumgüter und Maschinen der Leichtindustrie habe Deutschland durchaus auch die Chance auf eine Pole Position. Denn, so der IHK-Präsident, seien 1,4 Milliarden Chinesen, die besser leben und konsumieren wollen, weltweit mit Abstand größter Markt der nächsten zwei Dekaden. Dazu passe, so Prof. Dr. Müller, dass China zurzeit hinter verschlossenen Türen mit Amerika verhandelte und, wie die Erfahrung zeige, seine Märkte ebenso heimlich wie wirksam öffnen werde. „Und da sollten wir vorbereitet sein“, so der IHK Präsident.

Rückblick –  Leistungskraft der IHK Frankfurt

Im Rückblick auf zehn Jahre als IHK-Präsident skizzierte Prof. Dr. Müller die Rolle der IHK Frankfurt insbesondere als Treiber der Wirtschaft in der Metropolentwicklung, als Think Tank und als Impulsgeber. Zahlreiche Studien wurden erstellt und vielfältige Anregungen zur Gestaltung der Wirtschaft in der Metropolregion ins Gespräch gebracht. Prof. Dr. Müller erinnerte an die Initiative zur Wissensregion, das Demographienetzwerk FrankfurtRheinMain, den Masterplan Industrie der Stadt Frankfurt, den Arbeitskreis Nachhaltigkeit, die Zukunftsinitiative Perform der regionalen Wirtschaftskammern und das länderübergreifende Strategieforum.

Zu den dringenden Aufgaben, die weiterhin zur Lösung anstehen, zählte der IHK-Präsident den rapide wachsenden Fachkräftebedarf sowie bezahlbaren Wohnraum für Fachkräfte, die mangelnde Berufsorientierung, schnelleres Internet, flächendeckendes Mobilfunknetz, eine moderne Verkehrsinfrastruktur, den zügigen Bau von Schienenverbindungen und die Ermöglichung von verkaufsoffenen Sonntagen.

Leistungsstarke IHK Frankfurt – Dank an Mitarbeiter und Ehrenamtliche

Anhand von ein paar Zahlen unterstrich Prof. Dr. Müller einmal mehr Bedeutung und Leistungskraft der IHK-Frankfurt: So sei die IHK Frankfurt in der abgelaufenen Wahlperiode allein 13.000-mal aufgefordert worden, gutachterlich zu Handelsregisterfragen Stellung zu nehmen. Die Mitarbeiter hätten 14 000 Besuche in Betrieben zur Abklärung wichtiger Fragen durchführt und 34.000 potentielle Existenzgründer beraten. 38.000 neue IHK-Mitglieder konnten begrüßt werden. 110 000-mal wurde die Rechtsabteilung konsultiert und 16 Millionen Mal sei die IHK-Website angeklickt worden. Dies alles, so er IHK-Präsident sei nicht mit 200 Mitarbeitern und 89 Mitgliedern der Vollversammlung allein nicht leistbar gewesen. „Das ist nur deswegen leistbar, weil sich jedes Jahr über 4000 Mitglieder aus den Betrieben zusätzlich ehrenamtlich in der IHK engagieren“.

Prof. Dr. Müller dankte den Mitarbeitern, Ehrenamtlichen und allen Mitstreitern für ihren Einsatz sowie für die Weiterentwicklung der Metropolregion. „In der Region ist der Einsatz der IHK Frankfurt ein Markenzeichen geworden. Zugleich ist klar: Die Weiterentwicklung der Metropolregion ist heute nicht mehr Sache eines Einzelnen, es ist eine Bewegung geworden, der sich viele verschrieben haben, in Frankfurt, im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis und in den umliegenden Teilen der Region! Ihnen allen rufe ich zu: Bleiben Sie am Ball. Folgen Sie Ihrer Vision für die Metropolregion!“

Die IHK-Mitgliedsunternehmen rief Prof. Dr. Müller auf, an der bis 19. Februar 2019 laufenden Wahl der Mitglieder der IHK-Vollversammlung teilzunehmen.

Bouffier – Allen Grund, mit Zuversicht Herausforderungen anzupacken

Ministerpräsident Volker Bouffier. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die positive Wertung des vergangenen Jahres brachte auch der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier in seiner Rede zum Ausdruck. „2018 war ein erfolgreiches Jahr für die Wirtschaft. Wir haben die höchste Anzahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und die niedrigste Arbeitslosenzahl seit Anfang der 90er Jahre. Davon profitieren auch die hessischen Unternehmen. 92 Prozent von ihnen schätzen ihre derzeitige Lage als gut oder befriedigend ein. Das ist nicht selbstverständlich und hilft uns, die großen
Herausforderungen besser als andere zu bewältigen. Dazu zählen beispielsweise der Brexit, den wir zwar bedauern, aber für die Region klug nutzen wollen, die Integration der berechtigt bei uns bleibenden Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt und die Digitalisierung. Wir wollen, dass Hessen in diesem Bereich führend wird. Unser Digitalministerium startet mit der Arbeit. Wir werden für eine Digitalisierungsoffensive in dieser Legislaturperiode insgesamt eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Auch wenn die Herausforderungen nicht kleiner werden, haben wir allen Grund, sie mit Zuversicht anzugehen. Dies gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern als wichtige Partner der Politik und starke Stimme der Wirtschaft. Damit Hessen mit Frankfurt als Herzstück eines prosperierenden Rhein-Main-Gebiets auch zukünftig einer der attraktivsten Standorte in Europa bleibt“, sagte Ministerpräsident Bouffier.

OB Feldmann – Stadt und IHK ziehen am gleichen Strang 

Oberbürgermeister Peter Feldmann. © Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann. © Foto: Diether v. Goddenthow

Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann hob in seinem Grußwort die Leistung von Prof. Dr. Müller, der bei der IHK-Wahl nicht wieder antritt, hervor. „Mein Dank geht an IHK-Präsident Prof. Müller für die gute Zusammenarbeit. Sie haben sich um den Wirtschaftsstandort Frankfurt sowie die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main sehr verdient gemacht. Wir verfolgen in unserer Arbeit die gleichen Ziele und betrachten den Masterplan Industrie als bedeutendes strukturpolitisches Instrument, welches aus dem industriepolitischen Dialog heraus entstanden ist.“

Der Masterplan sei ein strategischer Rahmen zur langfristigen Stärkung und Weiterentwicklung industrieller Wertschöpfung. Auch die Umsetzung Seveso-III-Richtlinie sei ein großer Erfolg, der gemeinsam mit den Unternehmen der Industrieparks Höchst, Griesheim und Alessa Fechenheim erzielt wurde und bundesweiten Vorbildcharakter habe. „Die Projekte des Masterplan Industrie werden Schritt für Schritt umgesetzt. Aber wir wollen 2019 auch neue Projekte umsetzen und unter anderem bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende in der Industrie schaffen. Der geplante Bau eines Azubi-Wohnheimes ist eine Investition in Zukunft, um den Fachkräfte von morgen bestmögliche Bildung zu bieten.“

Der Oberbürgermeister kündigte an, neue Perspektiven für Stadtteilgewerbe zu schaffen und somit das Stadtzentrum sowie Stadtteile attraktiver zu gestalten. „Die gewerbliche Vielfalt dieser Stadt ist der Mittelpunkt unseres wirtschaftspolitischen Handelns. Sie sind Botschafter unseres Wirtschaftsstandortes und geben in der Zusammenarbeit mit regionalen und internationalen Geschäftspartnern eine hervorragende Visitenkarte für die Stadt ab. Daher danke ich Ihnen im Namen der Stadt für Ihren Beitrag und die partnerschaftliche Zusammenarbeit“, sagte Oberbürgermeister Feldmann.

FrankfurtRheinMain in Zahlen 2019 – Gutes Klima für Gründer

Fotolia_77539030_XS_drubig-photo.jpg
Fotolia_77539030_XS_drubig-photo.jpg

Wie die IHK Frankfurt in ihrem aktualisierten Datenflyer „FrankfurtRheinMain in Zahlen 2019″ mitteilt, profitieren die Unternehmen in FrankfurtRheinMain auf im neuen Jahr von der stabilen Konjunktur und guten Standortbedingungen.
Zudem wächst FrankfurtRheinMain: Die Zahl der im Handelsregister eingetragenen Unternehmen ist im Vergleich zu 2017 um über zwei Prozent auf 121.427 gestiegen, was Frankfurt und das RheinMainGebiet zudem auch als beliebte GründerRegionen auszeichnet (mehr).

Frankfurter Industrieabend in der IHK Frankfurt am Main

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Die Bedeutung der Industrie für die Metropolregion FrankfurtRheinMain ist weiterhin ungebrochen: Im Verarbeitenden Gewerbe finden etwa 380.000 Menschen einen Arbeitsplatz, das Netzwerk Industrie – die Industrie gemeinsam mit ihren Dienstleistern – beschäftigt sogar über 1,1 Millionen Menschen. Rund 50 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind somit Teil dieser für das Wachstum und die Zukunftsfähigkeit der Region so bedeutenden Branche.

Die Industrie selbst schaut überwiegend positiv in die Zukunft. Alleine im IHK-Bezirk Frankfurt am Main schätzen laut Umfrage der IHK Frankfurt am Main beachtliche 65 Prozent der Unternehmen ihre Lage als gut ein. Auch mit einem hohen Investitionsvolumen der Industrie in den nächsten Monaten ist laut der Umfrage zu rechnen. Dagegen verringern sich die Erwartungen der Unternehmen an den Export erneut deutlich. Grund dafür sind die anhaltenden Unsicherheiten im internationalen Handel. (mehr)

Frankfurter Gründerpreis verliehen

Die Preisträger des Frankfurter Gründerpreises 2018 mit Stadtrat Markus Frank (rechts), Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr Foto: Doris Brelowski
Die Preisträger des Frankfurter Gründerpreises 2018 mit Stadtrat Markus Frank (rechts), Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr Foto: Doris Brelowski

(ffm) Am Dienstagabend, 14. Mai, hat Wirtschaftsdezernent Markus Frank in Vertretung des Oberbürgermeisters Peter Feldmann bei der feierlichen Preisverleihung im Kaisersaal des Römers die Preisträger verkündet. Absolute Überraschung: alle fünf Finalisten haben einen Preis gewonnen!

Den ersten Preis des Frankfurter Gründerpreises 2018 und 10.000 Euro gewinnt das Unternehmen MINDS-Medical GmbH. Es ist eine Gründung von Matthias Bay und Lukas Naab mit Sitz im Unibator der Goethe Universität. Jurybegründung: „Die Gründer von MINDS-Medical, Matthias Bay und Lukas Naab haben mit ihrer selbstlernenden Software, also mit einer Anwendung der Künstlichen Intelligenz, sowohl für den Krankenhaus- als auch für den Versicherungsmarkt eine Lösung gefunden, die in einem riesigen Umfang Zeit und Kosten spart.“ (weiterlesen)