Kategorie-Archiv: Buchmesse Frankfurt 2023

Die Buchmesse 2023 und der November im Literaturhaus Frankfurt

© Foto Diether von Goddenthow
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Alle Veranstaltungen unter:
http://literaturhaus-frankfurt.de/programm/kalender/

Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro über den Kartenshop buchbar und 70 h nutzbar.

Oktober 2023

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Montag 09.10.23 / 19.30 h
Frankfurt-Premiere! Kathrin Röggla: Laufendes Verfahren
Moderation: Martín Steinhagen
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (25 VA)

Der NSU-Prozess und unsere Teilhabe daran
„Kein Schlussstrich!“ Das war die Forderung vieler Stimmen aus der Nebenklage nach dem Urteil des NSU-Prozesses. Denn was wurde aufgeklärt? Wie viel politisch versprochen? Was genau passiert mit einem Prozess, um dessen Grenzen gestritten wird? Wer beobachtet die dritte Gewalt bei ihrer Arbeit, wenn es um rassistischen Terror und den Angriff auf unsere Demokratie geht? Kathrin Röggla, die preisgekrönte österreichische Autorin und Wahl-Berlinerin, erzählt in ihrem Roman „Laufendes Verfahren“ (S. Fischer) nicht in der Vergangenheitsform von einem abgeschlossenen Fall. Sie nimmt die Perspektive eines „Wir“ ein, das oben auf den Zuschauerrängen sitzt. Ein Buch über die aktive Teilhabe all der Menschen, die das Gericht zu einem lebendigen Ort der Demokratie machen. Das Gespräch moderiert der Journalist Martín Steinhagen.

AUSVERKAUFT! Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Junges Literaturhaus – Workshops für 3. & 4. Klassen
Dienstag & Mittwoch 10. & 11.10.23 / 9 h & 11 h
Jörg Bernardy: Gedankenflieger. Philosophieren mit Kindern
Klassenticket 75 Euro

Autor und Philosoph Jörg Bernardy philosophiert mit Kindern zum Thema „Was ist Zeit?“
Das Literaturhaus Frankfurt wird erneut zum Flugplatz im Rahmen des erfolgreichen Bildungsangebots „Gedankenflieger“, das am Literaturhaus Hamburg entwickelt wurde. Ausgehend von Bilderbuchgeschichten und unterstützt von einem speziell für „Gedankenflieger“ konzipierten Magazin wird altersgerecht philosophiert. Zwischendurch wird gebastelt, gemalt und geschrieben. Die Workshops laden dazu ein, ohne Bewertung eigene Gedanken zu entwickeln, zu formulieren und zur Diskussion zu stellen. Welche Werte teilen die Kinder mit anderen? Wie lassen sie andere Meinungen gelten? Die Gedankenflieger-Workshops richten sich jeweils an eine Klasse und dauern 90 Minuten. Anmeldung unter junges@literaturhaus-frankfurt.de.

In Kooperation mit Gedankenflieger und mit freundlicher Förderung der Bundeszentrale für politische Bildung. Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Dienstag 10.10.23 / 19.30 h
Andrej Kurkow: Samson und das gestohlene Herz
Moderation: Arine Wick (hr)
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (25 VA)

Freiheit ist wichtiger als Stabilität.
Satire in Kriegszeiten. Der Kriminalroman „Samson und Nadjeschda“, der im Kiew des Jahres 1919 spielt, ist ein exzellentes Beispiel dafür. Sein Schöpfer Andrej Kurkow, gebürtiger Kiewer und bis heute mit seiner Familie in der Ukraine lebend, ist spätestens seit seinem Roman „Picknick auf dem Eis“ einer der wichtigsten zeitgenössischen ukrainischen Autoren. In seinem neuen Fall, „Samson und das gestohlene Herz“ (Diogenes, aus dem Russischen von Johanna Marx und Claudia Zecher), soll der junge sowjetische Polizist Samson wegen illegaler Fleischverkäufe ermitteln. Wie nebenbei wird aber auch vom Versuch der Kommunisten erzählt, die Ukraine nach der Oktoberrevolution zur Republik zu machen. Ein Abend über lösbare Fälle und unlösbare Konflikte. Denn seit der Kriegserweiterung durch Putins Russland ist Kurkow einem großen Publikum hierzulande auch als ein differenzierender, politischer Kopf bekannt. Das Gespräch mit dem Schriftsteller führt die Moderatorin und TV-Autorin Ariane Wick vom Hessischen Rundfunk (Hessenschau).

Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt
Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Mittwoch 18.10.23 / 18 h
Rafik Schami: Wenn du erzählst, erblüht die Wüste
Saalticket 26 / 12 Euro

Alle sind gebannt: Große Bühne, großer Erzähler
Niemand erzählt seine Bücher wie Rafik Schami. Die Bühne ist groß und leer. Schami tritt auf. Sein neues Buch in der Hand. Er legt es gleich beiseite. Und sieht seinem Publikum in die Augen. Dann beginnt Schami zu erzählen, bewegt sich im Fluss seiner Sätze. „Wenn du erzählst, erblüht die Wüste“ (Hanser) ist eine arabische Erzählung von Karam, einem Kaffeehauserzähler, der auszog, um eine Prinzessin zu heilen. Allabendlich versammelt er erzählfreudige Menschen im Palast, um die junge Frau durch die schönsten Geschichten ins Leben zurückzuholen: von Mut und Feigheit, von Freundschaft und Feindschaft, von der Liebe und der Weisheit des Herzens. Es ist Schamis Hommage an die freie Rede, an „Tausendundeine Nacht“.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt. Karten ebendort.

Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt
AUSVERKAUFT! Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Mittwoch 18.10.23 / 20 h
Helge Schneider: Stepptanz
Saalticket 26 / 12 Euro

Ein neuer Fall für Kommissar Schneider
Helge Schneider ist Jazzmusiker, Komiker, Autor und schlicht ein Phänomen mit Hang zur Anarchie. Sein neuer Krimi „Stepptanz“ reiht sich ein in die wilde Folge von Fällen wie „Der Scheich mit der Hundehaarallergie“ oder „Zieh dich aus, du alte Hippe“ (alle KiWi). Der Mühlheimer Universalkünstler selbst sagt: „Die Recherchen waren aufwändiger, als ich mir vorgestellt hatte, denn das Schreiben war ein brutaler Wettlauf zwischen meiner Story und der Realität, die ja in atemberaubendem Tempo voranschreitet. Grismann, was für ein Intelligenzverbrecher! Johnny Espelkamp, was für ein dumpfer Mörder! Jerry Vogel, was für ein faszinierender, aber undurchsichtiger Tanzlehrer. Und der Kommissar Schneider – zu welch grandiosem Spürhund ist dieser Mann im Alter noch aufgestiegen!“ Unglaubliche Entwicklungen, packende Kriminalliteratur, 100% Helge Schneider.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt. Karten ebendort.

Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt
Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Donnerstag 19.10.23 / 19.30 h
Daniel Kehlmann: Lichtspiel
Moderation: Katharina Teutsch (freie Kritikerin)
Saalticket 26 / 12 Euro

Ein beeindruckender Roman über Kunst und Verstrickung
Ein deutschsprachiger Star-Autor, dessen Stoffe immer wieder aufs Neue überraschen: Daniel Kehlmann. Zum Erscheinen seines jüngsten Buches um Kunst, Macht, Schönheit, Verstrickung und Barbarei bittet das Literaturhaus den Autor auf die Bühne des Schauspiels. „Lichtspiel“ (Rowohlt) ist ein Roman, in dessen Zentrum der Kinoregisseur G.W. Pabst steht. Stumm- wie Tonfilm, beides hat er erlebt und geprägt, etwa mit „Die weiße Hölle vom Piz Palü“ und „Die Dreigroschenoper“ von 1931. Mit Greta Garbo und Asta Nielsen hat er gearbeitet. In Kaliforniens grellem Licht, wohin er vor den Nazis geflohen ist, findet sich Pabst wenig zurecht. Doch der Propagandaminister in Berlin will das österreichische Filmgenie haben, er kennt keinen Widerspruch, und er verspricht viel. Es moderiert die Literaturkritikerin und Jurysprecherin des Deutschen Buchpreises 2023 Katharina Teutsch.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt. Karten ebendort.

Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Donnerstag 19.10.23 / 21 h
Frankfurter Buchmesse: Pop-Up-Empfang #WIRMACHENBUECHER
Musik: Reverend Dabeler
Eintritt frei / Anmeldung für Gastgeber unter www.literaturhaus-frankfurt.de.

Großer Mitmach-Empfang des Netzwerks der Literaturhäuser
Von allen, für alle. Das Netzwerk der Literaturhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz lädt in die Empfangs- und Prosit-Zone. Nach den großen Hits 2018, 2019 und dem Wiedererstarken 2022 ist die Buchbranche aufs Neue eingeladen zum Empfang auf Augenhöhe. Verlage, Autorinnen, Leser, Kritikerinnen, Buchhändler, Übersetzerinnen – kurz, alle Büchermacher kommen zusammen. #WIRMACHENBUECHER knipst das Licht an. Die Einladung zum Mitmach-Empfang lautet: Werdet selbst Gastgeber unter Gastgebern. Alles, was es braucht, sind Empfangsstände. Und die gibt es im Literaturhaus, mobil und bestehend aus Bierkiste, Besenstiel und Banner mit eurem Branding, das Starter-Set ab 70 Euro, für alle, die die Geberlaune in sich spüren. Schwung und Musik vom Rhodes Piano kommen vom Reverend Dabeler, live und mittenmang.

#WIRMACHENBUECHER ist ein Pop-up-Empfang des Netzwerks der Literaturhäuser für die
ganze Branche und offen für alle, die Bücher lieben. Von 21.00 bis 01.00 Uhr. Der Eintritt ist
frei. Anmeldung für Gastgeber unter www.literaturhaus-frankfurt.de.

Das Literaturhaus Frankfurt und das ZEITmagazin im Schauspiel Frankfurt
Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Freitag 20.10.23 / 19.30 h
Alice Hasters: Identitätskrise
Moderation: Sascha Chaimowicz (ZEITmagazin)
Saalticket 20 / 12 Euro

Zweifel als Beginn gesellschaftlicher Neuerfindung
Die Autorin, Moderatorin und Speakerin Alice Hasters hat ein Buch über die Ängste unserer Gegenwart geschrieben. Nach dem großen Erfolg ihrer autobiografisch geprägten Analyse über Alltagsrassismus in Deutschland („Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten“) gibt sie jetzt mit „Identitätskrise“ einen Ausblick auf Chancen (beide hanserblau). Denn ja, unsere Gesellschaft befindet sich in einem Selbstfindungsdilemma. Alle Systeme, die Sicherheit, Zukunft und Gerechtigkeit versprachen, scheinen versagt zu haben. Eher herrschen Zweifel und Verunsicherung. Identitätskrisen haben einen schrecklichen Ruf. Sie sind anstrengend für alle Beteiligten. Doch sie sind unbedingt notwendig, sagt Hasters. Nur so können sich Menschen und Gesellschaften weiterentwickeln. Die Moderation übernimmt der Chefredakteur des ZEITmagazin Sascha Chaimowicz.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt in Kooperation mit dem ZEITmagazin und dem Schauspiel Frankfurt. Karten ebendort.

Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Freitag 20.10.23 / 21 h
Hotlist-Preise 2023. Vorstellung der Bücher des Jahres und Preisverleihung
Moderation: Anna Engel (hr2-kultur)
Eintritt: Hotlist & Party 9 Euro

Hotlist: Hot Books!
Endlich. Im Literaturhaus wird am Freitag der Buchmessewoche wieder die Unabhängigkeit gefeiert. Es kommen die Verlegerinnen, Autoren, Bewunderer und Leserinnen unabhängiger Verlage zusammen, um den jährlichen Preis der Hotlist zu vergeben. Die Hotlist versammelt die zehn bemerkenswertesten Bücher aus unabhängigen Verlagen – fast 200 Verlage reichen dafür ein Buch ein. Eine Zahl, die für Vielfalt und Qualität steht und für das Korrektiv, das die Unabhängigen für die gesamte Buchbranche sind. Ihr Idealismus und ihr Entdeckungsgeist sind Voraussetzung für einen Buchmarkt mit Zukunft. Vorgestellt werden die zehn Hotlist-Titel und bekannt gegeben wird der Preisträgerverlag des Jahres. Außerdem wird der Dörlemann ZuSatz, ein Preis für unabhängige Verlage, verliehen. Durch die Preisverleihung führt die hr2-Moderatorin Anna Engel. Im Anschluss findet die große Party der Independent Verlage und des Literaturhauses statt.

Die Hotlist 2023 ist erschienen:
• Albino Verlag: David Santos Donaldson, Grönland, Roman
• Berenberg Verlag: Margherita Costa, Christine Wunnicke (Hg.), Die schöne Frau bedarf der Zügel nicht, Porträt und Werkauswahl
• edition.fotoTAPETA: Haska Shyyan, Hinter dem Rücken, Roman
• hochroth Verlag: Franziska Winkler (Hg.), handverlesen, Gebärdensprachpoesie in Lautsprache
• Karl Rauch Verlag: Viktor Gallandi, Kaspar, Roman
• Kookbooks: Yevgeniy Breyger, Frieden ohne Krieg, Gedichte
• Limmat Verlag: Charles Ferdinand Ramuz, Sturz in die Sonne, Roman
• MaroVerlag: Verónica Gerber Bicecci, Leere Menge, Roman
• Spector Books: Don Mee Choi, DMZ Kolonie, Lyrik
• Wieser Verlag: Michel Jean (Hg.), Wapke, Anthologie indigener Autoren und Autorinnen

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt, des Vereins der Hotlist und des Netzwerks unabhängiger Verlage.

Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Freitag 20.10.23 / 22 h
Party der Independents und des Literaturhauses
Die unabhängigen Verlage und das Literaturhaus laden zum großen Tanz
DJanes: Antje Keil & Katharina Schmidt aka keilschmidt
Eintritt: Hotlist & Party 9 Euro

Hotlist: Hot People, hot Dance!
Im Anschluss an die Verleihung des Hotlist-Preises 2023 laden die unabhängigen Verlage gemeinsam mit dem Literaturhaus zur Party der Independents. Pils und Puls der Branche. Am DJ-Reglement die vielverehrten DJanes Antje Keil (Lektorin) & Katharina Schmidt (Illustratorin) alias keilschmidt. Leut, es ist Zeit. Die Messegänge waren lang und groß. Schmeißt eure Jacken auf die Garderoben, und auf den Fluren lasst die Hüften los. Wer jetzt im Haus tanzt, wird auf lange bleiben.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt und des Netzwerks unabhängiger Verlage.

Alle Veranstaltungen unter:
http://literaturhaus-frankfurt.de/programm/kalender/

Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro über den Kartenshop buchbar und 70 h nutzbar.

Übrigens: Alle (Streaming-)Tickets sowie das Streaming-Abo (25 Veranstaltungen für 50 Euro) sind dann auch im Webshop erhältlich: https://literaturhaus-frankfurt.reservix.de/events

Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro bis Veranstaltungsbeginn über den Kartenshop buchbar und 70 h nutzbar.

November 2023

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Junges Literaturhaus – Schullesung ab Klasse 7
Freitag 03.11.23 / 10.30 h
Tania Witte: Einfach nur Paul
Saalticket 3 Euro / Klassenticket Stream 50 Euro

Wer bin ich?
Wenn es so einfach wäre, „Einfach nur Paul“ (Arena) zu sein. Denn in Pauls Leben läuft alles schief. Aber am Ende doch alles richtig. Doch wer hat gesagt, dass das Leben unkompliziert ist? Paul liebt Amira, die seine Gefühle nicht erwidert. Er ist Frontmann in ihrer Band, obwohl sie besser singen kann und er eigentlich davon träumt, DJ zu sein. Und jedes Gespräch mit seinem Vater endet im Streit. Als er erfährt, dass er nicht das biologische Kind seiner Eltern ist, zieht ihm das vollends den Boden unter den Füßen weg. Er fängt an, seine Mutter zu suchen, und lernt schmerzhaft, dass die Erfüllung seiner Sehnsüchte nicht der einzige Weg zum Glück ist. Die Schriftstellerin, Journalistin und Spoken-Word-Performerin Tania Witte erzählt mit großer Sensibilität, authentisch von Identität, Toleranz und dem Erwachsenwerden zwischen binären und nicht-binären Geschlechterbildern.

Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Montag 06.11.23 / 19.30 h
Bonnie Garmus: Eine Frage der Chemie
Moderation (dt./engl.): Margarete von Schwarzkopf
Lesung deutscher Text: Anna Böger
Saalticket 12 / 8 Euro ausverkauft!
Streamingticket 5 Euro vorhanden / Streaming-Abo 50 Euro

Chemie heißt Veränderung der Zustände.
„Eine Frage der Chemie“ (Piper) war der große Publikums-, Verlags- wie auch Kritikererfolg der letzten Monate. Denis Scheck jubelte: „Dieser Debütroman vereinigt Tiefgang mit Witz! Ein großer, kluger literarischer Spaß – und ein anrührender Familienroman.“ Elizabeth Zott, die Heldin darin, ist eine Frau mit dem Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden. Als bald Alleinerziehende steht sie irgendwann in der TV-Show „Essen um sechs“. Für Elizabeth Zott ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet bekanntlich Veränderung der Zustände. Übersetzt hat den Roman das Übersetzerduo Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, bekannt durch die Übertragung des Bestsellers „Der Gesang der Flusskrebse“. Das Gespräch mit der amerikanischen Autorin moderiert die Literaturkritikerin Margarete von Schwarzkopf. Deutscher Text: Anna Böger.

Mit freundlicher Unterstützung des US-Generalkonsulats Frankfurt.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Montag 13.11.23 / 19.30 h
Väter. Ein Abend mit Fikri Anıl Altıntaş, Paul Brodowsky und Christian Dittloff
Moderation: Lena Bopp (F.A.Z.)
Saalticket 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (25 VA)

Söhne und Väter: Männlichkeitsbilder
It’s toxic, baby! Väter – das Verhältnis zu ihnen ist schon immer ein besonderes, selten unbelastet. Das macht die Auseinandersetzung mit Vaterfiguren zu einem unerschöpflichen Quell für Literatur. An diesem Abend kommen drei Autoren zusammen, die in ihren Büchern offen, berührend und erhellend über ihre Väter, eigene Vaterschaft, Prägungen, letztlich über ihren Weg zu den Männern, die sie heute sind oder sein wollen, geschrieben haben. So erzählt Fikri Anıl Altıntaş in „Im Morgen wächst ein Birnbaum“ (btb) radikal ehrlich über seine Erfahrungen als nicht-weißer muslimisch gelesener Mann. Paul Brodowsky reflektiert in seinem Roman „Väter“ (Suhrkamp) transgenerationelle familiäre Muster. Und Christian Dittloff rechnet in „Prägung“ (Berlin Verlag) autofiktional mit dem Patriarchat und seinen auch popkulturellen Erscheinungsformen seit den 80er Jahren ab. Es moderiert die F.A.Z.-Literaturredakteurin Lena Bopp.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Dienstag 14.11.23 / 19.30 h
Krimiabend mit Andreas Pflüger: Wie Sterben geht
Moderation: Christoph Schröder
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (25 VA)

Thriller der Extraklasse: Wie Spannung geht
Auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs verlässt die Analystin Nina Winter ihren sicheren Schreibtisch beim BND, um sich als Führungsoffizierin eines russischen Top-Agenten in Moskau zu profilieren. Es ist die Chance ihres Lebens. Sie muss es nur schaffen, am Leben zu bleiben. Andreas Pflüger, „einer der besten Thriller-Autoren weltweit“ (Krimibestenliste), erzählt wortgewaltig und mit großer Aktualität von der Welt der Spionage und Gegenspionage Anfang der Achtziger. Und wer könnte das besser als einer, dem der ehemalige Chef der BKA-Spionageabwehr ein präzises Wissen um die Strukturen internationaler Geheimdienste bescheinigt? „Wie Sterben geht“ (Suhrkamp) ist Pflügers sechster Roman, nach u.a. der preisgekrönten Trilogie um die blinde Elitepolizistin Jenny Aaron. Angefangen hat das Schreiben für den im Saarland Aufgewachsenen mit Drehbüchern, für viele „Tatort“-Folgen ebenso wie die Schlöndorff-Filme „Der neunte Tag“ und „Strajk“. Das Gespräch mit dem Autor führt der freie Literaturkritiker Christoph Schröder.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Donnerstag 16.11.23 / 19.30 h
Uwe Timm: Alle meine Geister
Moderation: Torsten Hoffmann
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (25 VA)

Die Entdeckung der ersten Jahre
In seinem neuen Buch „Alle meine Geister“ (KiWi) erzählt Uwe Timm von seinen Lehrjahren als Kürschner im Hamburg der fünfziger Jahre. Von kuriosen Erlebnissen im Beruf und der Welt der Mode, von besonderen Freundschaften und den Büchern, die sein Leben verändert haben. Ein Erinnerungsbuch und eine Fibel des Aufbruchs. Ein sprechendes Zeitbild, ein Initiationsroman der Liebe, des Lesens, des Arbeitens und des Träumens von einem anderen Leben. Das Gespräch mit dem Autor, der spätestens durch die Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“ oder den Kinderroman „Rennschwein Rudi Rüssel“ berühmt wurde, führt der Literaturwissenschaftler Torsten Hoffmann (Universität Stuttgart).

Das Literaturhaus Frankfurt im Deutschen Architekturmuseum
Mittwoch 22.11.23 / 18.00 h Abfahrt Bustour / 19.30 h Veranstaltungsbeginn
ACHT ORTE – Acht Autor*innen I
Eckhart Nickel & Anna Yeliz Schentke
14 / 10 Euro (Kombiticket Bus & Veranstaltung ausverkauft)
9 / 6 Euro (Veranstaltung vorhanden)

Frankfurter Begegnungen zwischen Architektur und Literatur
Von der Jahrhunderthalle ganz im Westen bis zur Riederwaldsiedlung im Osten: Acht Autor*innen nehmen bekannte und noch zu entdeckende Orte und Viertel Frankfurts in den Fokus. Ihre literarischen Betrachtungen präsentieren sie im Deutschen Architekturmuseum (DAM). Zuvor aber geht es mit dem Bus gemeinsam an die jeweiligen Orte. Zum Auftakt zum Bockenheimer Campus sowie zum Paternoster im I.G. Farben-Haus. Ausgewählt haben diese Orte Eckhart Nickel, der 2022 mit „Spitzweg“ (Piper) auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, und Anna Yeliz Schentke, die mit ihrem Debüt „Kangal“ (S. Fischer) für denselben Preis nominiert war. Im Anschluss an den Busausflug und die Lesung gibt es bei einem Getränk Gelegenheit zum Gespräch.

Veranstaltungsort: DAM Ostend, Henschelstraße 18.
Abfahrt Bustour: 18 h. Lesungsbeginn: 19.30 h ebendort.

Ein Projekt des Literaturhauses Frankfurt in Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum. Mit freundlicher Unterstützung der Aventis Foundation und des Kulturamtes Frankfurt am Main. In Zusammenarbeit mit hr2-kultur, dem Kulturradio des Hessischen Rundfunks.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Donnerstag 23.11.23 / 19.30 h
Verleihung des Literaturpreises 2023 der Jürgen Ponto-Stiftung an Charlotte Gneuß: für „Gittersee“
Laudatio: Lena Gorelik
Saalticket 7 / 4 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (25 VA)

Laudatio, Preisverleihung und Lesung
Die Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler vergibt seit 1978 jährlich einen Förderpreis an junge deutschsprachige Autorinnen und Autoren, die an ihrem ersten Buchmanuskript arbeiten und eine besondere literarische Begabung erkennen lassen. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Geehrt wurden bisher unter anderen Einar Schleef, Miku Sophie Kühmel, Deniz Ohde und zuletzt Kim de l´Horizon. 2023 zeichnet die Jürgen Ponto-Stiftung Charlotte Gneuß für den Debütroman „Gittersee“ aus (S. Fischer). Die Jury des Literaturpreises der Jürgen Ponto-Stiftung, bestehend aus der Literaturvermittlerin und Autorin Emily Grunert, der Autorin Lena Gorelik und Literaturhausleiter Hauke Hückstädt, ist überzeugt: „Charlotte Gneuß, die ab sofort zu den Besten der jüngsten Generation deutschsprachiger Autorinnenschaft zu rechnen ist, beweist: Die Geschichte lehrt, aber ihre Schüler belehren nicht.“ Ein Abend mit einer Laudatio von Lena Gorelik, mit Preisverleihung und mit einer Lesung von Charlotte Gneuß.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Junges Literaturhaus – Schullesung ab Klasse 4
Mittwoch 29.11.23 / 10.30 h
Susan Schädlich & Michael Stang: Mensch!
Saalticket 3 Euro / Klassenticket Stream 50 Euro

Eine Zeitreise durch unsere Evolution
Die spannendste Geschichte überhaupt ist doch eigentlich die Geschichte der Menschen. Woher kommen wir? Wer sind unsere Vorfahren? Wie lebten wir früher? Was wissen wir eigentlich über die etwa 7 Millionen Jahre Menschheitsgeschichte? Susan Schädlich und Michael Stang erzählen es uns. Gemeinsam mit der Comiczeichnerin Bea Davies haben sie „Mensch!“ (Carlsen) entwickelt. Ein von Expertinnen und Experten geprüftes illustriertes Sachbuch, das gleichzeitig eine aufregende und wahnwitzige Graphic Novel ist. Es erzählt die spannenden Zeitreisen von Tali, der mit seinem kleinen digitalen Begleiter, der KI-Zeitmaschine XYZO, auf der Suche nach seinen Vorfahren ist. Im Literaturhaus machen die Veterinärmedizinerin und Wissenschaftsjournalistin Susan Schädlich und der Anthropologe und Wissenschaftsjournalist Michael Stang unsere Geschichte anschaulich und beantworten die Fragen der Kinder.
Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Mittwoch 29.11.23 / 19.30 h
Monika Helfer: Die Jungfrau
Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.)
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (25 VA)

Die Meisterin der Lebenserinnerungen
Monika Helfer, preisgekrönte Autorin, die mit ihren Romanen „Die Bagage“, „Vati“ und „Löwenherz“ bereits manch einen Einblick in ihre eigene Familiengeschichte gewährt hat, entführt uns nun mit „Die Jungfrau“ (alle Hanser) in die Welt der jahrzehntelangen Freundschaft zweier Frauen. Gloria und Moni, beste Jugendfreundinnen, die im Mief der sechziger Jahre aufwachsen, finden nach einem halben Jahrhundert erneut zueinander. Und Gloria offenbart Moni ein Lebensgeheimnis. Monika Helfer und F.A.Z.-Feuilletonchefin Sandra Kegel im Gespräch über die Bedeutung von Freundschaft und die Suche nach Selbstbestimmung.
In Kooperation mit dem Journal Frankfurt.

Das Literaturhaus Frankfurt zu Gast im Schauspiel Frankfurt
Donnerstag 30.11.23 / 19.30 h
Navid Kermani: Das Alphabet bis S
Moderation: Andreas Platthaus (F.A.Z.)
Saalticket 24 / 12 Euro / Karten ab 07.10. bzw. 10.10.23

Verlust. Erkenntnis. Neuanfang.
Navid Kermani, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, verwebt auf virtuose Weise grundlegende Themen wie Geschlecht, Krieg und Vergänglichkeit mit dem Alltäglichen. In „Das Alphabet bis S“ (Hanser) begleiten wir eine Schriftstellerin, die sich auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs befindet, jedoch gleichzeitig mit den Tiefpunkten des Lebens konfrontiert wird. Das Scheitern ihrer Ehe, der Verlust ihrer Mutter und die Infragestellung ihres Status als öffentliche Intellektuelle werfen existenzielle Fragen auf. Kermani verwebt auf virtuose Weise grundlegende Themen wie Geschlecht, Krieg und Vergänglichkeit mit dem Alltäglichen. Das Gespräch mit dem Autor moderiert der F.A.Z.-Literaturchef Andreas Platthaus. Karten unter www.schauspielfrankfurt.de.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt.

Literaturnobelpreis 2023 geht an Jon Fosse

John Fosse erhält den Literaturnobelpreis 2023 © Tom A.Kolstad / Det Norske Samlaget
John Fosse erhält den Literaturnobelpreis 2023 © Tom A.Kolstad / Det Norske Samlaget

Der Nobelpreis für Literatur geht in diesem Jahr an Jon Fosse. Das hat das Nobelpreiskomitee in Stockholm am heutigen Donnerstag verkündet.

Der Norweger erhält den Preis für seine innovativen Theaterstücke und seine Prosa, die dem Unsagbaren eine Stimme geben, begründet das Literaturnobelpreiskomitee die Wahl.

«Sein immenses Werk, das in norwegischer Sprache (Nynorsk) verfasst wurde und eine Vielzahl von Genres umfasst, besteht aus einer Fülle von Theaterstücken, Romanen, Gedichtsammlungen, Essays, Kinderbüchern und Übersetzungen», so Anders Olsson, Vorsitzender des Literaturnobelpreiskomitees.

Jon Fosse folgt auf Annie Ernaux, die im vergangenen Jahr den begehrten Preis entgegennehmen durfte. Der norwegische Autor war bei den Buchmachern als Favorit gehandelt worden, und wir freuen uns sehr, dass er dieser verdienten Rolle gerecht werden konnte.

Programmleitung Ulrike Ostermeyer gratuliert im Namen aller Rowohlt-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

«Mit Jon Fosse wird einer der ganz großen Autoren unserer Zeit ausgezeichnet. Ein ‹säkularer› Mystiker, der in seinem Werk das Geheimnis der Schöpfung beschwört, einer, der in der Tradition des Staunens und Zweifelns steht – eine Tradition, die in unserer immer lauter werdenden Welt verloren zu gehen droht. Wir bei Rowohlt freuen uns unheimlich für unseren Autor und gratulieren ganz herzlich!»

Die ersten beiden Bände der «Heptalogie»
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Zum Buch
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Biographie

Jon Fosse, 1959 in der norwegischen Küstenstadt Haugesund geboren und am Hardangerfjord aufgewachsen, veröffentlichte auf Deutsch zunächst die Romane „Melancholie“, „Morgen und Abend“ und „Das ist Alise“. Für sein Prosawerk „Trilogie“ bekam er 2015 den Literaturpreis des Nordischen Rates verliehen, den renommiertesten Literaturpreis Skandinaviens. Mit dem ersten Band seines siebenteiligen Opus magnum, „Der andere Name“, war er 2020 für den Booker International Prize nominiert, mit dem letzten Band „Ein neuer Name“ stand er 2022 auf der Shortlist und wurde mit den wichtigsten norwegischen Literaturpreisen Brageprisen und Kritikerprisen ausgezeichnet. Er gilt als einer der wichtigsten europäischen Schriftsteller unserer Zeit. Seine mehr als dreißig Theaterstücke werden weltweit aufgeführt und brachten ihm zahlreiche Preise ein. Seit 2011 genießt er lebenslanges Wohnrecht in der „Grotte“, einer Ehrenwohnung des norwegischen Königs am Osloer Schlosspark, und lebt mitunter auch in Hainburg an der Donau/Österreich oder in Frekhaug/Norwegen. Seit 2022 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
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JON FOSSE
Die Nacht singt ihre Lieder
In Jon Fosses frühen Stücken sind die Situationen von erschütternder Alltäglichkeit: Ein Paar schottet sich gegen die Außenwelt ab, bis plötzlich ein Nachbar die Ruhe stört (Da kommt noch wer). Ein Mädchen kehrt nach langer Zeit hochschwanger zu seinen überrraschten Eltern zurück (Der Name). Eine junge Frau und Mutter verzweifelt an der Passivität ihres Mannes (Die Nacht singt ihre Lieder).
In Jon Fosses frühen Stücken wird das Banale zur Bedrohung. Scheinbar harmlose Ereignisse werfen die Menschen aus der gewohnten Bahn und bewirken lebensverändernde Einschnitte. So durchschnittlich die Probleme sind, die Fosse zeigt: Mit seiner wunderbar lakonisch-poetischen Sprache entwickelt er einen eindringlichen Sog.

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JON FOSSE
Ich bin der Wind
Zart und unerbittlich zugleich kreisen Jon Fosses späte Stücke um die Unausweichlichkeit des Todes: Eine Familie muss mit dem Selbstmord der einzigen Tochter fertig werden (Todesvariationen). Wie Wiedergänger begegnet sich ein hoffnungsfrohes junges Paar in einer Wohnung selbst im hohen Alter (Schlaf). Auf einem Boot versucht ein Mann seinen besten Freund in der Gegenwart zu halten, obwohl der sich von der Welt längst verabschiedet hat (Ich bin der Wind).
«Magisch, berührend, manchmal auch von leiser Komik» (Frankfurter Allgemeine Zeitung), setzt Jon Fosse seine Figuren tiefgreifenden Lebenskrisen aus und schreibt lange nachhallende, poetisch verdichtete Meditationen über das Menschsein, die Angst und Lust des spurlosen Verschwindens.
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Auf unserer Website finden Sie weitere Werke des Literaturnobelpreisträgers: https://www.book2look.com/book/9783499272370

Rowohlt-Autorin Narges Mohammadi erhält den Friedensnobelpreis 2023

Die iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi wird mit dem Friedensnobelpreis 2023 ausgezeichnet. Ihr Buch «Frauen! Leben! Freiheit! Frauen in iranischen Gefängnissen erzählen» ist im Rowohlt Verlag erschienen. Darin versammelt sie dreizehn Interviews mit im Iran inhaftierten Frauen, die sich für die Freiheit in ihrem Land einsetzen. Ihre Haftstrafe hat sich unter anderem aufgrund dieser Interviews erneut verlängert.
Narges Mohammadi schreibt in ihrem Buch: «Ich werde nicht aufhören zu kämpfen, bis in meinem Heimatland die Menschenrechte geachtet werden und Gerechtigkeit herrscht.»

(Rowohlt Verlag)

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Frankfurter Innenstadt wird zur Bühne der Bücher OPEN BOOKS 2023 mit 115 Lesungen zur Buchmesse und erstmalig mit „Debüts im Römer“

openbooks-2023_450Die Stadt Frankfurt am Main veranstaltet auch in diesem Jahr zur Buchmesse das beliebte Lesefest OPEN BOOKS. Insgesamt bietet das Programm 115 Lesungen mit vielen Neuerscheinungen des Herbstes. Mit rund 170 Autor:innen wird die Frankfurter Innenstadt an vier Tagen zur großen Lesebühne. Auftreten werden Doris Knecht, Nele Pollateschek, Marion Poschmann, Deniz Utlu, Ilija Trojanow, Herfried Münkler, Brigitte Giraud, Rita Falk, Deborah Feldman, Gabriele von Arnim, Elke Heidenreich, Lizzie Doron, Monika Maron, Can Dündar, Terézia Mora, Harald Welzer, Florian Illies, Vera Politkowskaja, Christopher Clark, Aleš Šteger, Reinhold Beckmann, Steffen Mau, Bov Bjerg, Jeannette Walls und viele mehr. OPEN BOOKS 2023 präsentiert Novitäten deutschsprachiger und internationaler Belletristik, Sachbücher, Gedichtbände, Graphic Novels und neue Kinderbücher. Eröffnet wird das Lesefest mit einer großen Autorengala und dem Blauen Sofa am Dienstag, 17. Oktober in der Deutschen Nationalbibliothek.

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig freut sich über das vielfältige und prominente Programm von OPEN BOOKS 2023: „Die Frankfurter Buchmesse feiert in diesem Jahr ihr 75. Jubiläum. Dazu gratuliere ich sehr herzlich. Die enge Verbundenheit Frankfurts mit dieser Institution der internationalen Buchkultur zeigt seit Jahren das von der Stadt veranstaltete Lesefest OPEN BOOKS. Das ist unser Bekenntnis zur Zukunft der Buchmesse, der Buchkultur und des Lesens. Die Stadt Frankfurt und die Buchmesse bilden eine untrennbare Einheit, die in diesem großen Jubiläumsjahr bekräftigt wird.“

Die Veranstaltungsorte von OPEN BOOKS 2023 sind der Römer, die Evangelische Akademie, das Haus am Dom, der Frankfurter Kunstverein, das Historische Museum, die Volksbühne, die Katharinenkirche sowie die Galerie Heussenstamm und in diesem Jahr mit der Feier zum 50. Jubiläums des Stadtschreiberpreises von Bergen-Enkheim erstmalig das Massif Central. „Literatur im Römer“, der traditionelle Lesemarathon am Buchmessen-Mittwoch und -Donnerstag erhält mit „Debüts im Römer“ einen jungen Ableger. Um die ganz jungen Leserinnen und Leser dreht sich wieder alles bei OPEN BOOKS KIDS, das am Wochenende mit zehn Lesungen in der Deutschen Nationalbibliothek zu Gast sein wird. Zum Abschluss von OPEN BOOKS findet das vierte Mal ein Frankfurt-Abend in der Volksbühne statt, der drei neue Bücher zu, aus oder über Frankfurt vorstellt.

Programmleiterin Dr. Sonja Vandenrath dankt den Verlagen für ihr Engagement und die Mitwirkung am Lesefest: „OPEN BOOKS bietet mit rund 110 neuen Titeln, die alle im Herbst 2023 erscheinen, echte Zeitgenossenschaft. Die neuen Bücher verhandeln Gegenwart, ob mit literarischen Mitteln oder als Sachbuch. Das Publikum kann auf Lesungen und Diskussionen die Themen und Stoffe entdecken, die den Buchherbst bestimmen. Die Begegnung mit Autorinnen und Autoren, das Signieren im Anschluss an die Veranstaltung und das gesellige Drumherum erzeugen eine vibrierende Atmosphäre, die unser Lesefest zum Erlebnis macht. Die teilnehmenden Verlage leisten dazu einen großen Beitrag.“

Mehrere Kooperationsveranstaltungen erweitern auch in diesem Jahr das Programm des Lesefests. Dazu gehören die vom Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in der Katharinenkirche kuratierte Reihe „Zwischen Zeilen“, die Lesung der Nominierten des Schweizer Buchpreises sowie das Kritiker:innengespräch zur SWR Bestenliste. Die Frankfurter Rundschau führt eine Debatte zum Thema „Künstliche Freiheit und natürliche Intelligenz“ und die Frankfurter Allgemeine Zeitung lädt zu einer Diskussion über die Frage „AfD im Aufwind: Kippt die Demokratie?“ ein. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Einzige Ausnahme bildet die Eröffnungsveranstaltung am 17. Oktober in der Deutschen Nationalbibliothek. Für die Veranstaltungen von OPEN BOOKS KIDS können online wieder kostenlos Plätze reserviert werden.

Weitere Informationen auf www.openbooks-frankfurt.de

 

Archäologisches Museum Frankfurt: Archäologie in Slowenien, Altstadtfest, Führungen und mehr

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Am 13. Oktober 2023 öffnet das Archäologische Museum Frankfurt für seine neue Slowenien-Sonderausstellung Türen, passend zum Thema der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt. Auch zum Altstadtfest am 02. und 03. Oktober bietet es spannende Führungen und musikalische Klänge an. Noch im September findet eine Buchvorstellung im Historischen Museum statt, zu der das Archäologische Museum im Namen seines Kooperationspartners herzlich einlädt.

Vorschau Sonderausstellungen Herbst 2023

Tweets from the Past Archäologie Sloweniens: Klänge, Symbole und älteste Schriftzeugnisse

13. Oktober 2023 bis 17. März 2024
Die Ausstellung wurde auf Initiative des Archäologischen Museums Frankfurt als Teil der Begleitveranstaltungen der Frankfurter Buchmesse und des Ehrengastes Slowenien ins Leben gerufen.

Das Ziel der Ausstellung ist es, die slowenische Archäologie durch drei spezifische Objektgattungen vorzustellen. Zunächst sind archäologische Objekte zu sehen, die mit Klang verbunden sind. Das sind entweder Musikinstrumente – von prähistorischen Flöten aus Höhlenbärenknochen über antike Doppelflöten bis hin zu mittelalterlichen Maultrommeln – oder Rasseln, die bei Ritualen oder als Kinderspielzeug verwendet wurden.

Bei der zweiten Gruppe von Objekten handelt es sich um Exponate, die Symbole tragen oder selbst eine symbolische Bedeutung besitzen. Dies können prähistorische Figuren sein, die wahrscheinlich Darstellungen uns unbekannter Gottheiten sind, kleine Statuen antiker Götter, Objekte mit eingravierten astralen Symbolen, Figuren in Tiergestalt, Miniaturobjekte und Bildträger mit gravierten Figuren, die wie ein Comic eine Geschichte erzählen.

Die dritte Gattung von Exponaten sind archäologische Objekte, die die ältesten Inschriften aus Slowenien tragen. Unter diesen finden sich Beispiele für venetische Schrift aus der frühen Eisenzeit auf dem Fragment einer bronzenen Situla und einer Silberplatte, Inschriften mit den Namen lokaler Gottheiten, ein antikes Miniaturbuch und Graffiti.

All diese Objekte ermöglichen uns durch ihren Klang, durch die Symbole oder Texte einen tieferen Einblick in die Spiritualität, das Leben und die Welterklärung der Menschen aus der Vergangenheit. Sie zeigen das tiefe Bedürfnis des Menschen nach Ausdruck von Abstraktem bzw. nach der Verwendung von Symbolen und der dauerhaften Aufzeichnung von Geschichten, Gelöbnissen oder informellen Texten. Sie sind deutliche Kennzeichen für die Entwicklung menschlicher Kreativität, die zu einem ihrer Höhepunkte – dem Buch – geführt hat.

Durch die Exponate werden wichtige archäologische Fundorte Sloweniens vorgestellt und die Geschichte der Region bekannt gemacht, zu deren Erforschung die Archäologie einen großen Beitrag leistet.
Zehn größere Museen, die das slowenische archäologische Erbe bewahren, waren an der Vorbereitung der Ausstellung beteiligt. Neben dem Nationalmuseum von Slowenien, das das Projekt leitet, beteiligen sich auch das Regionalmuseum in Celje, das Regionalmuseum in Murska Sobota, das Regionalmuseum Ptuj Ormož, das Museum und die Galerien von Ljubljana, das Regionalmuseum in Novo Mesto, das Regionalmuseum Koper, das Regionalmuseum in Kranj, das Regionalmuseum in Nova Gorica und das Regionalmuseum in Tolmin.

Ausgeschlossen. Archäologie der NS-Zwangslager
Alkett-Kannen aus einem Zwangsarbeiterlager in Berlin-Reinickendorf. Foto: F. Hoffmann.

23. November 2023 bis 26. Mai 2024
Kämme, Löffel, Essnäpfe und Stacheldraht – archäologische Funde erzählen vom Leben und Überleben, aber auch vom Sterben in den national sozialistischen Zwangslagern. Seit den 1990er Jahren werden an ehemaligen Lagerstandorten in Berlin und Brandenburg archäologische Grabungen durchgeführt und massenweise Funde geborgen. Die Ausstellung „Ausgeschlossen. Archäologie der NS-Zwangslager“ zeigt viele dieser Dinge zum ersten Mal. Über 300 Objekte in sieben Kapiteln geben einen Einblick in das komplexe System der Zwangs­lager, in ihre archäologische Überlieferung sowie die Arbeit der zeithistorischen Archäologie.

Altstadtjubiläum in Frankfurt am Main
Jazz zum 3. – Altstadtjubiläum 2023 in der KAISERPFALZ franconofurd

2. u. 3. Oktober 2023
Jazz und Archäologie am Ursprungsort der Stadt
Das Archäologische Museum Frankfurt präsentiert auf dem Domhügel die KAISERPFALZ franconofurd. Feiern Sie mit uns beim Altstadtfest 2023 bei entspannter Musik und spannenden Erkenntnissen der Archäologie an dem Ursprungsort Frankfurts.

onemoment-jazz ist ein Jazz-Trio aus Frankfurt am Main mit eigenen Kompositionen (instrumental). Auf der Suche nach der Melodie kombinieren Carsten Kromschröder (piano), Dirk „Märshall“ Schiller (Bass) und Roland Glöckler (Drums) Jazz-Rock mit Elementen aus Latin, Oriental und Modern Jazz und betten eingängige melodische Themen in rhythmisch-groovige Arrangements, garniert mit kunstvollen Soli aller Instrumente. Die Songs von onemoment-jazz sind konzertant, verspielt, groovig, dramatisch, melodisch und sprechen sowohl den routinierten Jazzfan als auch den Jazz-Neuling an.

An beiden Tagen führen Sie Archäologen des Museums durch die KAISERPFALZ franconofurd und stehen auch sonst jederzeit für Fragen zur Verfügung. Geschützt durch das „Stadthaus am Markt“ bietet die KAISERPFALZ franconofurd ein Schaufenster in die Ursprünge der Stadt Frankfurt: ein römisches Bad, die Mauern des karolingischen Königshofes, spätmittelalterliche Keller – Spuren aus rund 2000 Jahren Stadtgeschichte! Darüber hinaus werden ausgewählte Funde aus den Grabungen im Herzen der Frankfurter Altstadt präsentiert.

Programm
Montag, 2. Oktober 2023
geöffnet 13 – 20 Uhr
14 – 15 Uhr Führung durch die KAISERPFALZ franconofurd (Dr. Carsten Wenzel)
16-17 Uhr Führung durch die KAISERPFALZ franconofurd (Dr. Carsten Wenzel)
17 – 18:30 Uhr Musik mit onemoment – jazz
18:30 – 19 Uhr Führung durch die KAISERPFALZ franconofurd (Kilian Treitl B.A.)
19 – 20 Uhr Musik mit onemoment – jazz

Dienstag, 3. Oktober 2023
geöffnet 13 – 18 Uhr
14 – 15 Uhr Musik mit onemoment – jazz
15 – 15:30 Uhr Führung durch die KAISERPFALZ franconofurd (Kilian Treitl B.A.)
15:30 – 16:30 Uhr Musik mit onemoment – jazz
16:30 – 17 Uhr Führung durch die KAISERPFALZ franconofurd (Kilian Treitl B.A.)
17 – 18 Uhr Musik mit onemoment – jazz

Wenn keine Führungen laufen, stehen Archäologen des Museums für Fragen zur Verfügung.

Politiktheater im alten Rom
Lesung und Podiumsdiskussion mit Karl-Joachim Hölkeskamp
„Geschichte Jetzt!“, die gemeinsame Veranstaltungsreihe von Historischem Museum, Goethe-Universität Frankfurt und Archäologischem Museum, wendet sich in ihrer nächsten Lesung der Antike zu: „Theater der Macht. Die Inszenierung der Politik in der römischen Republik“ heißt die Neuerscheinung des international renommierten Althistorikers Karl-Joachim Hölkeskamp.
Dieser hat als Professor für Alte Geschichte am Historischen Institut der Universität zu Köln besonders zu Sozial-, Kultur- und Mentalitätsgeschichte des römischen Reichs geforscht und gelehrt.
Sein Fokus liegt auf der politischen Kultur der Aristokratie. Denn die als Republik geltende „res publica“ der alten Römer war eher ein aristokratisch-oligarchisches System, mit viel Selbstdarstellung und Machtinszenierung: streng festgelegte Rituale, ausgefeilte Zeremonien, gigantische Bauwerke und Denkmäler. Als Zentrum des Imperium Romanum wurde Rom zur Bühne dieser öffentlichen Aufführungen.
Der Autor wird sein neues Buch vorstellen und mit den Anwesenden diskutieren. Die Moderation hat der Frankfurter Althistoriker Hartmut Leppin.

MI, 27.9., 18.30 Uhr
Eintritt: 4€ / 2€ ermäßigt
Leopold-Sonnemann-Saal
Lesung und Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geschichte Jetzt!“
mit Karl-Joachim Hölkeskamp; Moderation: Hartmut Leppin
In Kooperation mit dem Historischen Seminar der Goethe-Universität, dem Archäologischen Museum Frankfurt und hr2-kultur. Medienpartner ist die FAZ.

Eine Anmeldung im Vorfeld wird empfohlen. Möglich ist diese über den Online Ticketshop, oder beim Besucherservice von Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr unter T +49 69 212-35154, oder per Mail an besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de. Sind noch Plätze verfügbar, kann man sich auch unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung an der Museumskasse anmelden.

Mehr Informationen zur Reihe „Geschichte Jetzt“ unter: https://historisches-museum-frankfurt.de/geschichte-jetzt

Ausstellung anlässlich des Paulskirchenfestes zum 175. Jubiläum der Deutschen Nationalversammlung in Frankfurt am Main
Letzte Chance zum Besuch der Ausstellung: Zwischen Römern und Germanen – Auf der Suche nach dem „deutschen Altertum“
18. Mai – 3. Oktober 2023

Die Ausstellung im Archäologischen Museum in der Karmeliterkirche sowie in der KAISERPFALZ franconofurd beleuchtet mit Schaubildern und archäologischen Funden die Zeit des Umbruchs in der Altertumsforschung in Deutschland. Erörtert wird die Frage, welche Rolle Kelten, Germanen, Römer und Slawen am Anfang der „deutschen Geschichte“ spielten.

Mit der Demokratiebewegung und dem Streben nach nationaler Einheit ist nach den Befreiungskriegen 1813 bis 1815 gegen die napoleonische Herrschaft auch die Suche nach einem „deutschen Altertum“ verbunden. In der Folge kommt es im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts in den deutschen Ländern zur Gründung zahlreicher Geschichts- und Altertumsvereine. Der damit verbundene Beginn der systematischen archäologischen Forschung in Deutschland wird maßgeblich von der Suche nach gemeinsamen Wurzeln und einer Urgeschichte der deutschen Nation bestimmt.

Mit der wachsenden Bedeutung der Archäologie als eigenständiger Wissenschaft einher gingen heute in Vergessenheit geratene, kontroverse Debatten über die Frage, welche Rolle Kelten, Germanen, Römer und Slawen am Anfang der „deutschen Geschichte“ spielten. Wenige Jahre nach Auflösung der Nationalversammlung in der Paulskirche erfolgte 1852 die Gründung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz als gemeinsamem (Archäologie-)Museum aller deutschen Länder. Das Museum verfügt heute über Weltgeltung, während der historische und geistesgeschichtliche Kontext seiner Entstehung im Umfeld der Paulskirchenversammlung aus dem öffentlichen Bewusstsein geraten ist.

Alle Infos unter Archäologisches Museum
Mi 10 – 20 Uhr, Do – So 10 – 18 Uhr
Mo und Di geschlossen

KAISERPFALZ franconofurd
Mi – So 13 – 17:30 Uhr

And the Story goes on! Mit Geschichten, Debatten, Philosophie, Poesie und Politik feiert die Frankfurter Buchmesse ihr 75 Jahre-Jubiläum

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Die 75. Frankfurter Buchmesse (18.-22. Oktober 2023) bietet in ihrem Jubiläumsjahr ein kulturell wie politisch hochkarätiges Programm – als Forum der Literatur und der gesellschaftlichen Debatten. Eröffnet wird das international größte Zusammentreffen in der Publishing-Branche am Dienstag, den 17. Oktober von Bundeskanzler Olaf Scholz und der slowenischen Staatspräsidentin Nataša Pirc Musar. Eine philosophische und eine literarische Festrede auf der Eröffnungsfeier halten – ausgewählt vom Komitee des Ehrengastlands Slowenien – der Autor und Philosoph Slavoj Žižek sowie die Lyrikerin und Publizistin Miljana Cunta. Weitere Redner*innen sind der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Mike Josef, als Vertreterin des Landes Hessen die Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, und die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs.

Heute fand in der Evangelischen Akademie Frankfurt die Vorschau-Pressekonferenz zur 75. Frankfurter Buchmesse (18.-22.Okt.2023) statt. Unter dem Motto „And the Story goes on“ wird die Frankfurter Buchmesse ihre Tore öffnen und spannende Geschichten und die Autoren und Verlage dahinter feiern. (v.li.:): Simone Bühler, Leiterin Ehrengast-Programm, Ines Bachor, PR Managerin Frankfurter Buchmesse, Torsten Casimier, Sprecher Frankfurter Buchmesse und Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, stellten ihr umfangreiches Programm der Presse vor. © Foto Diether von Goddenthow
Heute fand in der Evangelischen Akademie Frankfurt die Vorschau-Pressekonferenz zur 75. Frankfurter Buchmesse (18.-22.Okt.2023) statt. Unter dem Motto „And the Story goes on“ wird die Frankfurter Buchmesse ihre Tore öffnen und spannende Geschichten und die Autoren und Verlage dahinter feiern. (v.li.:): Simone Bühler, Leiterin Ehrengast-Programm, Ines Bachor, PR Managerin Frankfurter Buchmesse, Torsten Casimier, Sprecher Frankfurter Buchmesse und Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, stellten ihr umfangreiches Programm der Presse vor. © Foto Diether von Goddenthow

Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, betonte auf der heutigen Pressekonferenz „die wachsende Bedeutung intellektueller und künstlerischer Verortung in Zeiten einer Verunsicherung, die in der Wirtschaft, in der Politik, auch in der Kultur überall zu beobachten ist. Für demokratischen Austausch, für Begegnungen in Frieden und Sicherheit steht die Frankfurter Buchmesse seit ihren Anfängen der frühen Nachkriegsjahre bis heute. Wir sind die Demokratiemesse.“

Frankfurt Pavilion

In zahlreichen Veranstaltungen werden während der fünf Messetage die drängendsten Themen aus Politik und Gesellschaft in den Fokus gerückt: Auf der kulturpolitischen Hauptbühne im ikonischen Frankfurt Pavilion diskutieren u.a. der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk und die philippinische Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa über die Lage und die Zukunft der Menschenrechte. Ebenfalls dort gibt die israelische Sängerin Liraz, die auf Farsi singt und mit ihren Liedern zu einer Identifikationsfigur der iranischen Frauenbewegung geworden ist, am Abend des Messedonnerstags ein Konzert.

Zum 70. der Buchmesse wurde erstmals der Frankfurt Pavilion, die kulturpolitische Hauptbühne der Buchmesse, aufgebaut. © Foto Diether von Goddenthow
Zum 70. der Buchmesse wurde erstmals der Frankfurt Pavilion, die kulturpolitische Hauptbühne der Buchmesse, aufgebaut. © Foto Diether von Goddenthow

Auf der International Stage widmen sich Experten der Vereinten Nationen dem Klimawandel und regen unter dem Titel „The era of global boiling – what can we do?“ den Schritt von der Analyse zur Aktion an. Auch die Klima-Aktivistin und Mitgründerin der „Letzten Generation“, Lea Bonasera, ist in Frankfurt zu Gast. Sie ist neben anderen Aktivistinnen Teil des Programms „SHEROES – Streiterinnen für die Zukunft“ auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat. Zu den geladenen Autorinnen gehören in diesem Jahr des weiteren die ehemalige Femen-Aktivistin Zana Ramadani und die KI-Expertin Mina Saidze.

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Fans guter Geschichten und literarischer Live-Begegnungen können sich in diesem Jahr auf eine Menge Highlights freuen. Im Bereich Frankfurt Audio, in dem es ums Hörbuch und um Podcasts geht, sind so bekannte Stimmen zu hören wie die von Rufus Beck (Harry Potter), Marc-Uwe Kling (Känguru-Chroniken) sowie der Moderatorin, Satirikerin und Autorin Sophie Passmann. Zum ersten Mal kommt der reichweitenstarke Politik-Podcast Lage der Nation in den Saal Harmonie des Congress Centers (CMF). Philip Banse und Ulf Buermeyer nehmen dort bei „Lage Live“ vor rund 2.000 Zuschauer eine neue Folge ihres Erfolgsformats auf und kommen mit ihren Hörern ins Gespräch. Ebenfalls im CMF wird es eine von ARD, ZDF und 3sat kuratierte Literaturgala mit Christopher Clark, Lizzie Doron, Cornelia Funke, Amir Gudarzi und Thomas Hettche geben. Auch der diesjährige Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, Salman Rushdie hat seine Teilnahme an der Literaturgala zugesagt. Täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr werden auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat literarische Neuheiten präsentiert. Bekannte Moderatoren wie Bärbel Schäfer, Denis Scheck, Knut Cordsen, Mona Ameziane, Thea Dorn, Katty Salié, Jo Schück, Vivian Perkovic und Gert Scobel treffen auf illustre Autoren.

Große Namen der Kinder- und Jugendliteratur versammelt das Frankfurt Kids Festival von Freitag bis Sonntag auf verschiedenen Bühnen des Messegeländes. Zu den Stars, die sich angekündigt haben, gehören neben Margit Auer und Cornelia Funke auch Benjamin Lacombe und Ursula Poznanski. Der runde Geburtstag Otfried Preußlers (er wäre am 20. Oktober 2023 100 Jahre alt geworden) wird ebenfalls gebührend gefeiert. Bei so viel literarischer Prominenz darf die Möglichkeit zu Signierstunden nicht fehlen: Das Meet the Author Areal in Halle 4.1 ist eine neue Eventlocation für die Begegnung zwischen Autoren und Fans auf Augenhöhe.

Großes Ehrengast-Kino verspricht das Organisationsteam des slowenischen Buchmesse-Auftritts. Rund 75 Autoren und Kreative aus dem erst seit 32 Jahren eigenständigen Nationalstaat gehören zur Delegation. Dazu kommen mehr als 30 ausstellende Verlage und Institutionen, eine Illustratoren-Ausstellung und ein umfangreiches Programm mit mehr als 70 Veranstaltungen im Ehrengast-Pavillon. Zu den Höhepunkten dort gehört ein Gespräch, das Messedirektor Juergen Boos mit UEFA-Präsident Aleksander Čeferin führen wird. Literarisch steht die Lyrik im Mittelpunkt des slowenischen Auftritts, unter dem Motto „Waben der Worte“.

Einen zweiten Schwerpunkt im Ehrengast-Programm bildet die Philosophie. So werden an der Goethe-Universität Theoretiker der Frankfurter Schule der Kritischen Theorie und der Ljubljana-Schule der Psychoanalyse und Philosophie aufeinandertreffen, um verschiedene Ansätze der Ideologiekritik zu diskutieren. Mit Spannung zu erwarten ist das von dem Buchwissenschaftler Miha Kovač kuratierte Fachprogramm, das sich interdisziplinär mit dem Thema „Higher Level Reading“ befasst. Kultureller Höhepunkt im Ehrengast-Programm wird das Konzert von Sloweniens berühmtester Band Laibach, die gemeinsam mit iranischen Interpretinnen und dem RTV Slovenia Symphony Orchestra „Alamut – Historische Sinfonie” in der Jahrhunderthalle aufführt. Das interkulturelle Werk basiert auf einem 1938 erschienenen Roman Vladimir Bartols.

plakat-75-jahre-frankfurter-buchmesseAus Anlass ihres Jubiläums wird die 75. Frankfurter Buchmesse mit besonderen Aktionen auf sich aufmerksam machen und die Bürger der Stadt Frankfurt in die Feier „ihrer“ Buchmesse einbeziehen. Unter dem Claim „And the story goes on“ verbindet die Kampagne Erinnerungen an historische Meilensteine mit dem Ausblick auf die nächsten Kapitel. Im öffentlichen Raum werden verschiedene Motive bereits vor der Messe in vielfältigen Werbeformaten ausgespielt. Werbeflächen an Bussen und Bahnhöfen sprechen potenzielle Besucher und Passanten im gesamten Stadtgebiet an, während die Positionierung am Flughafen und Hauptbahnhof ankommende Passagiere und Fahrgäste willkommen heißt. Ganz Frankfurt wird bereits ab Ende September zur Literaturstadt, wenn alle öffentlichen Bücherschränke der Stadt das diesjährige FBM-Branding tragen. Vorbeischauen lohnt sich: Im Inneren der Bücherschränke sind gelbe Umschläge versteckt, in denen sich Tickets für den Eintritt aufs Messegelände und weitere Gewinne befinden.

Am Montag, den 16. Oktober, verwandelt sich der geschichtsträchtige Paulsplatz in einen Ort der Geschichten: 75 Stühle werden auf dem Platz verteilt, an jedem Stuhl ist ein QR-Code angebracht, der zu einer persönlichen Geschichte über die Frankfurter Buchmesse führt. Unter den Erzähler*innen befinden sich bekannte Namen ebenso wie Besucher*innen und Menschen hinter den Kulissen.

Frankfurter Buchmesse 2023

MARUŠA SAGADIN LUV BIRDS IN TOTEN WINKELN – Rotundenausstellung in der Schirn des Ehrengastlandes Slowenien zur 75. Frankfurter Buchmesse

DSCF9706-marusa-sagin-rotunde-schirnAnlässlich des Ehrengastauftritts Sloweniens auf der Frankfurter Buchmesse 2023 präsentiert die Schirn Kunsthalle Frankfurt vom 21. September 2023 bis zum 14. Januar 2024 eine ortspezifische Installation der Künstlerin Maruša Sagadins (*1978) in ihrer Rotunde. Beeinflusst durch die Architekturgeschichte kreist ihre künstlerische Auseinandersetzung um die mit einem Gebäude oder Ort verbundenen sozialen Aspekte. So steht am Anfang ihrer Installationen oft die zentrale Frage des sozialurbanen Framings: „Wer baut was, für wen und wo?“
Wie in der Rotunde der Schirn präsentiert, interagiert die Künstlerin mit „Luv Birds in toten Winkeln“ mit den Bedingungen des halböffentlichen Raums und versammelt monumentale Skulpturen aus drei zentralen Werkgruppen, die an Durchgänge, Säulen und Bänke erinnern und von den Besuchern durchquert und zum Verweilen genutzt werden können. Sagadins Augenmerk liegt dabei auf wenig beachteten architektonischen Strukturen, die sie mit neuen Bedeutungen, Funktionen und physischen Assoziationen belegt. Mittels Humor und Übertreibung in ihrer Formensprache und in der Verwendung von Farben deckt sie gesellschaftliche Ein- und Ausschlussmechanismen im gebauten Stadtraum auf und bricht mit etablierten Codes der Kunstbetrachtung. Spielerisch-subversiv verweisen ihre Arbeiten auf Elemente der Pop- und Subkultur und der angewandten Kunst. Im Zusammenspiel von Gender, Sprache und Skulptur unterwandern sie bestehende Normen und thematisieren Bildhauerei als eine Form des Sichtbarmachens von Ungleichheiten.

Wer baut, was, für wen und wo? Beein­flusst durch die Archi­tek­tur­ge­schichte erkun­det Maruša Saga­din (*1978) die einem Gebäude oder Ort zugrunde liegen­den sozia­len Aspekte. Ihre künst­le­ri­sche Arbeit bewegt sich an der Schnitt­stelle von priva­tem und öffent­li­chem Raum und vereint Elemente aus Archi­tek­tur, Skulp­tur und Male­rei. Saga­din nutzt Humor und Über­trei­bung in ihrer Formen­spra­che und in der Verwen­dung von Farben, um Ein- und Ausschluss­me­cha­nis­men aufzu­de­cken und mit etablier­ten Codes der Kunst­be­trach­tung zu brechen. © Foto Diether von Goddenthow
Wer baut, was, für wen und wo? Beein­flusst durch die Archi­tek­tur­ge­schichte erkun­det Maruša Saga­din (*1978) die einem Gebäude oder Ort zugrunde liegen­den sozia­len Aspekte. Ihre künst­le­ri­sche Arbeit bewegt sich an der Schnitt­stelle von priva­tem und öffent­li­chem Raum und vereint Elemente aus Archi­tek­tur, Skulp­tur und Male­rei. Saga­din nutzt Humor und Über­trei­bung in ihrer Formen­spra­che und in der Verwen­dung von Farben, um Ein- und Ausschluss­me­cha­nis­men aufzu­de­cken und mit etablier­ten Codes der Kunst­be­trach­tung zu brechen. © Foto Diether von Goddenthow

Mit dem toten Winkel als gedanklichem Ausgangspunkt ihrer Installation in der Rotunde der Schirn nimmt Sagadin Widersprüchlichkeiten in den Blick, die im Stadtraum sekundären Architekturen wie Treppen, Gehsteigkanten oder Häuserfluchten innewohnen. So können tote Winkel per Definition schwer einsehbar, gefährlich oder hinderlich sein, gleichzeitig aber auch als Orte des Rückzugs, Ausruhens oder Versteckens genutzt werden. Mit „Luv Birds in toten Winkeln“ verweist die Künstlerin auf Orte in der Peripherie unseres Blicks und die Möglichkeit, ihnen neue Bedeutungen zuzuschreiben. Ihre Skulpturen aus Holz, Beton und Karton vermitteln durch ihre kulissenhafte Anmutung, bunte Farben, cartooneske Elemente und ausufernde Formen eine Zugänglichkeit, die zu einer unmittelbaren Interaktion einlädt. Die humorvollen Titel der Arbeiten wirken dabei oft wie parodierte Sprichwörter, die spielerisch den Bruch zwischen Sprache und Zuordnung aufzeigen. Wiederkehrende Elemente in Sagadins Werken sind stilisierte Körperformen, die Intimität erzeugen: So treten etwa die vier eigens für die Ausstellung entstandenen Arbeiten Luv Bird (Noses), Luv Birds (Tongues), Luv Bird (Belly) und Schlechter Witz (alle 2023) durch überproportionierte Körperteile in direkte Beziehung mit den Betrachter*innen. Riesige Nasen, leckende Zungen oder ein rundlicher Bauch widersetzen sich zudem konventionellen Zuschreibungen und fragen danach, wann Körper(teile) aus der sie umgebenden Norm fallen. Andere Arbeiten wie Paravent (2022) oder Nasse Füsse (2022) unterbrechen die gewohnten Durchgänge durch die Rotunde, sie schaffen Zwischenräume für alternative Perspektiven und eröffnen neue Wege durch den Raum. Daneben bieten die skulpturalen Bänke Selbe Schuhe, andere Wohnung (Luisa), Schlechte Laune ohne Kiosk und Küche (Juliana) oder Summer (alle 2020) an, auf ihnen zu verweilen und wie auf gemütlicheren Gehsteigkanten zu sitzen. Damit rebellieren sie gegen die traditionelle Vorstellung einer aktiv-rationalen Kunstrezeption, die aufrechten Körpern vorbehalten ist. Gleichzeitig fordern sie zu einer kritischen Auseinandersetzung mit etablierten Formen der Kunstbetrachtung auf, indem sie zur ästhetischen Betrachtung im Ruhen anleiten.

Spie­le­risch-subver­siv verwei­sen ihre Arbei­ten auf Elemente der Pop- und Subkul­tur und der ange­wand­ten Kunst. Im Zusam­men­spiel von Gender, Spra­che und Skulp­tur unter­wan­dern sie beste­hende Normen und thema­ti­sie­ren Bild­haue­rei als eine Form des Sicht­bar­ma­chens. Anläss­lich des Ehren­gast­auf­tritts Slowe­ni­ens auf der Frank­fur­ter Buch­messe 2023 reali­siert die in der Rotunde der Schirn Kunst­halle Frank­furt neue Arbei­ten, die auf die spezi­fi­sche Beschaf­fen­heit des halb­öf­fent­li­chen Raumes einge­hen. © Foto Diether von Goddenthow
Spie­le­risch-subver­siv verwei­sen ihre Arbei­ten auf Elemente der Pop- und Subkul­tur und der ange­wand­ten Kunst. Im Zusam­men­spiel von Gender, Spra­che und Skulp­tur unter­wan­dern sie beste­hende Normen und thema­ti­sie­ren Bild­haue­rei als eine Form des Sicht­bar­ma­chens. Anläss­lich des Ehren­gast­auf­tritts Slowe­ni­ens auf der Frank­fur­ter Buch­messe 2023 reali­siert die in der Rotunde der Schirn Kunst­halle Frank­furt neue Arbei­ten, die auf die spezi­fi­sche Beschaf­fen­heit des halb­öf­fent­li­chen Raumes einge­hen. © Foto Diether von Goddenthow

Marie Oucherif, Kuratorin der Ausstellung, betont: „In ihren Arbeiten beschäftigt sich Maruša Sagadin mit Fragen zu Raumentwürfen, Bildhauerei und Feminismus. Diese drei Elemente vereint die Installation in der Rotunde der Schirn und regt damit zum Nachdenken über soziale und geschlechtliche Ungleichheiten an, die in den öffentlichen Stadtraum eingeschrieben sind. Nichtsdestotrotz geschieht dies immer mit einem Augenzwingern – Sagadins Werke verbinden Leichtigkeit und Freude mit tiefgründiger Reflexion.“

Dr. Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, erläutert: „Mit ihrer eigens für die Schirn-Rotunde geschaffenen Installation lädt Maruša Sagadin dazu ein, den öffentlichen Raum neu zu betrachten und zu besetzen. Der Künstlerin ist es ein Anliegen, mit ihren Skulpturen Infrastrukturen zu schaffen, die ohne Bedingungen funktionieren und somit neue Formen der Zugänglichkeit und Interaktion ermöglichen. Damit setzt Sagadin wichtige Impulse, um diskursive Festschreibungen zu hinterfragen. Ihre Kunst eröffnet neue Perspektiven auf unser Stadtbild wie auch auf Körperlichkeit, Kommunikation und Teilhabe in der Gesellschaft.“

Maruša Sagadin (*1978, Ljubljana) lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte Architektur an der Technischen Universität Graz sowie Performative Kunst und Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie wurde in internationalen Institutionen in bedeutenden Gruppen- und Einzelausstellungen präsentiert, darunter das MAK Center for Art and Architecture, Mackey Apartments Garage Top, Los Angeles (2022); die Cukrarna Gallery, Ljubljana (2022); die Hobusepea Gallery, Tallin (2021); das Belvedere 21, Wien (2021); das Künstlerhaus, Halle für Kunst und Medien, Graz (2018); die Secession, Wien (2018) und der SPACE, London (2016).

Förderung: Die Ausstellung „Maruša Sagadin. Luv Birds in toten Winkeln“ wird gefördert durch das Slowenische Kulturministerium und SKICA Berlin – Slowenisches Kulturzentrum Berlin im Rahmen von Sloweniens Ehrengastauftritt auf der Frankfurter Buchmesse 2023 sowie von den SCHIRN ZEITGENOSSEN, einem Kreis privater Förderer junger Kunst an der Schirn Kunsthalle Frankfurt.

ORT :SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, Römerberg, 60311 Frankfurt am Main
DAUER: 21. September 2023 – 14. Januar 2024.

EINTRITT frei
INFORMATION www.schirn.de E-MAIL welcome@schirn.de TELEFON +49.69.29 98 82-0

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Deutscher Buchpreis 2023: Sechs Romane im Finale

© Foto Christof Jakob
© Foto Christof Jakob

Die Jury hat diese sechs Romane für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2023 ausgewählt:

  • Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
  • Necati Öziri: Vatermal (claassen, Juli 2023)
  • Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück (Klett-Cotta, März 2023)
  • Tonio Schachinger: Echtzeitalter (Rowohlt Verlag, März 2023)
  • Sylvie Schenk: Maman (Carl Hanser Verlag, Februar 2023)
  • Ulrike Sterblich: Drifter (Rowohlt Hundert Augen, Juli 2023)

Jurysprecherin Katharina Teutsch, Freie Kritikerin: „Sechs Romane, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Sie spielen zu unterschiedlichen Zeiten, beschreiben unterschiedliche Milieus in unterschiedlichen Ländern und finden dafür die je überzeugendsten Ausdrucksmittel. Legt man diese Sechs aber nebeneinander, kommen sie unweigerlich miteinander ins Gespräch. Dieses Gespräch handelt von unseren Prägungen: von Erziehung und sozialer Herkunft, von politischen Ideologien, von dramatischen Systemwechseln und den Härten der Migration – von all dem also, was unsere Gegenwart ausmacht und herausfordert. Darüber wird mit so viel Scharfsinn, aber auch Witz und Wärme geschrieben, dass wir uns nach der Lektüre dieser Shortlist nicht nur die Frage stellen, wo wir herkommen, sondern auch wo wir hinwollen.“

Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 196 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2022 und dem 19. September 2023 erschienen sind. Der Jury gehören neben Katharina Teutsch an: Shila Behjat (Journalistin und Publizistin), Heinz Drügh (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Melanie Mühl (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Lisa Schumacher (Steinmetz’sche Buchhandlung, Offenbach), Florian Valerius (Gegenlicht Buchhandlung, Trier), Matthias Weichelt (Zeitschrift Sinn und Form).

Mit dem Deutschen Buchpreis 2023 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 16. Oktober 2023 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt und wird live übertragen. Interessierte können die Preisverleihung unter www.deutscher-buchpreis.de verfolgen.

Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur übertragen die Veranstaltung live über den Sonderkanal „Dokumente und Debatten“ im Digitalradio und als Livestream auf Dokumente und Debatten | deutschlandradio.de.

Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Ab 4. Oktober 2023 werden Auszüge aus den Shortlist-Titeln in englischer Übersetzung und ein englischsprachiges Dossier zur Shortlist auf dem Internetportal www.new-books-in-german.com präsentiert.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis lautet: #dbp23

Zur Frankfurter Buchmesse: Pop-Up-Empfang des Netzwerks der Literaturhäuser am 19.10.2023 im Literaturhaus Frankfurt

Unter dem Motto #WIRMACHENBUECHER gibt das Netzwerk der Literaturhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz während der Frankfurter Buchmesse am Donnerstag, 19.10.2023, 21.00 – 01.00 Uhr, einen großen einen Pop-Up-Empfang (Mitmach-Empfang) im Literaturhaus Frankfurt.

Gedacht ist, dass sich die Buchbranche auf Augenhöhe trifft. Verlage, Autorinnen, Leser, Kritikerinnen, Buchhändler, Übersetzerinnen – kurz, alle Büchermacher kommen zusammen. #WIRMACHENBUECHER knipst das Licht an, nunmehr zum vierten Mal.

Die Einladung zum Mitmach-Empfang lautet: Werden Sie selbst Gastgeber unter Gastgebern. Deswegen sind alle Branchenplayer eingeladen, ihre Kollegen, Freundinnen, Kunden und Geschäftspartnerinnen am Abend des Messedonnerstags im Literaturhaus zu empfangen. Alles, was es dafür braucht, sind Empfangsstände. Und die gibt es im Literaturhaus Frankfurt, mobil und bestehend aus Bierkiste, Besenstiel und Banner mit Branding. Ein Bierempfangsstand kostet 70 Euro, Mineralwasser 50 Euro. Schwung und Musik vom Rhodes Piano kommen vom Reverend Dabeler.

#WIRMACHENBUECHER ist ein Pop-up-Empfang des Netzwerks der Literaturhäuser für die ganze Branche und offen für alle, die Bücher lieben und ins Gespräch kommen wollen.
Am 19.10.23 von 21.00 bis 01.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Anmeldung für Gastgeber kann ab sofort erfolgen; Anmeldeformular anbei bzw. unter www.literaturhaus.net. #WIRMACHENBUECHER und buchen bis 17.10.23 unseren Stand unter: wirmachenbuecher@literaturhaus-frankfurt.de

Das Netzwerk der Literaturhäuser freut sich auf Sie und alle Gäste!

Herbstprogramm im Literaturhaus Frankfurt

September
11.9. Ilija Trojanow: „Tausend und ein Morgen“.
12.9. Ulrike Draesner: „Die Verwandelten“
13.9. Sasha Filipenko: „Kremulator“
19.9. Gelebtes Leben. Denker der Freiheit im Porträt: Max Weber & Ernst Troeltsch
20.9. Queer Gold u.a. mit Harpreet Cholia, Tessa Hart, Nargess Eskandari-Grünberg
25.9. Michel Friedman: „Schlaraffenland abgebrannt“
26.9. Die 59. Schönen Aussichten. Das Frankfurter Literaturgespräch mit Lena Gorelik, Miryam Schellbach und Alf Mentzer
28.9. Nele Pollatschek: Kleine Probleme

Oktober
4.10. Şeyda Kurt & Moshtari Hilal: Hass & Hässlichkeit
5.10. Marion Poschmann: Chor der Erinnyen
9.10. Kathrin Röggla: Laufendes Verfahren (Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2023)
10.10. Andrej Kurkow: Samson und das gestohlene Herz

Buchmesse 2023
19.10. #WIRMACHENBUECHER – Mitmach-Empfang des Netzwerks der Literaturhäuser
20.10. Hotlist-Preisverleihung
20.10. Party der Independents und des Literaturhauses

Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt
8.10. Deutscher Buchpreis – Die Nominierten der Shortlist // Ausverkauft
18.10. Rafik Schami: „Wenn du erzählst, erblüht die Wüste
18.10. Helge Schneider: „Stepptanz“
19.10. Daniel Kehlmann: „Lichtspiel“
20.10. Alice Hasters: „Identitätskrise“

Junges Literaturhaus im September & Oktober
11.9. Nils Mohl: „Wilde Radtour mit Velociraptorin“, ab 5 Jahren
18.9. Ein Abend zu Otfried Preußler: Tilman Spreckelsen „Ein Leben in Geschichten“
24.9. Philip Waechter: Weltreise mit Freunden, ab 4 Jahren
6.10. Martin Schäuble: Alle Farben Grau, ab Klasse 8
9.10. Regina Feldmann: Kami und Mika, ab Klasse 2 // Ausverkauft
10. & 11.10. Gedankenflieger mit Jörg Bernardy, Klasse 3 & 4

Karten
Das Programm bis Mitte Dezember ist erschienen, der VVK für die Tickets läuft. Die Übersicht und Details finden Sie anbei.
Übrigens: Alle (Streaming-)Tickets sowie das Streaming-Abo (25 Veranstaltungen für 50 Euro) sind dann auch im Webshop erhältlich: https://literaturhaus-frankfurt.reservix.de/events
Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro bis Veranstaltungsbeginn über den Kartenshop buchbar und 70 h nutzbar.