Kategorie-Archiv: Archäologie

Römerkastell Saalburg Bad Homburg

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römerkastell Saalburg Bad Homburg auf rhein-main.eurokunst.comEntdecken Sie die Vergangenheit an ihrem Originalschauplatz: im wieder aufgebauten Römerkastell und archäologischen Museum. Das Kastell gehört zum UNESCO-Welterbe Limes, der ehemaligen Grenze zwischen dem Römischen Reich und den germanischen Stammesgebieten.Auf Ihrer Zeitreise können Sie sich ein anschauliches und lebendiges Bild von der Geschichte, Kultur und Lebensart einer Epoche machen, die nahezu 2000 Jahre zurückliegt, deren Erbe aber heute noch gegenwärtig ist. Der Rundgang durch die parkartige Anlage in der herrlichen Taunuslandschaft macht Ihren Besuch zu einem angenehmen und erholsamen Erlebnis.

Römische Reiterei während einer Vorführung auf der Saalburg
Römische Reiterei während einer Vorführung auf der Saalburg

Mit informativen und unterhaltsamen Veranstaltungen, Führungen und Aktivprogrammen lassen wir die Antike für Sie lebendig werden.

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Weltweit erstmals ethno-archäologische Ausstellung zu Urreligion um Bärenkult und Schamanenzauber im Archäologischen Museum Frankfurt

Landschaft im russischen Tschukotka 2009 Foto: Diamar Erlebnisreisen
Landschaft im russischen Tschukotka 2009 Foto: Diamar Erlebnisreisen

BärenKult und Schamanenzauber Rituale früherJäger
5. Dezember 2015 – 28. März 2016

Warum hat man Bären feierlich bestattet? Weshalb tanzten Schamanen mit einem Hirschgeweih auf dem Kopf? In welchen Zauberwelten weilten sie bei ihren Seelenreisen? Und wozu dienten Äxte und Stäbe, die wie Köpfe von Elchkühen gestaltet waren?

Die kultische Verehrung von Jagdtieren

Schamane der Niwchen,© Archäologisches Museum Frankfurt
Schamane der Niwchen,© Archäologisches Museum Frankfurt

Bärenzeremoniell, Hirschtanz sowie Ren- und Elchkult waren religiös-schamanische Rituale zahlreicher indigener Jägervölker im Norden Skandinaviens und Sibiriens. Mit Faszination und gleichzeitig Abscheu begegneten Geistliche und Reisende des 17. und 18. Jahrhunderts diesen Praktiken. Sie verdammten sie als „erschröckliche Abgötterej vnnd verehrung der Teuffel“. Dahinter stand jedoch eine urtümliche Vorstellungswelt und Religiosität, die in der Lebensform archaischer Jäger-Fischer-Sammler-Kulturen wurzelte.
Aber es erstaunt nicht nur die weite Verbreitung dieser Kulte über die gesamte zirkumpolare Zone, sondern noch mehr ihr unergründliches Alter. Denn die Verehrung von Bären und Geweihträgern, verbunden mit schamanischen Ritualen, ist schon für die Altsteinzeit überliefert, dem Auftreten des modernen Menschen in Europa vor etwa 40 000 Jahren und noch darüber hinaus. In den religiösen Phänomenen neuzeitlicher Ethnien der nördlichen Hemisphäre werden somit Züge einer menschlichen „Urreligion“ sichtbar.

Die Ausstellung
02_Ausstellungsplakat_AMFbErstmals weltweit wird diese Frage in einer Ausstellung thematisiert und mit faszinierenden archäologischen und ethnologischen Funden präsentiert und inszeniert. Saamische Bärengräber, altfinnische Kultäxte sowie sibirische Schamanenausstattungen und Bärenschmaus-Geschirr verbinden sich mit Inszenierungen altsteinzeitlicher Bärenverehrung, mit Bodenfunden und Bildzeugnissen alt- und mittelsteinzeitlicher Hirschkulte und schamanischer Aktivitäten zu einer einmaligen Expedition in die religiöse Welt der menschlichen Frühzeit.

Bärenverehrung und Schamanentum in der Altsteinzeit
Aus zahlreichen Höhlen der mittleren und jüngeren Altsteinzeit (etwa 25 000 – 12 000 v. Chr.) kennt man die sorgfältige Deponierung und Behandlung von Schädeln und Knochen des Höhlenbären und des Braunbären. Noch ist ungeklärt, welche konkreten Vorstellungen und Rituale sich dahinter verbergen. Ebenfalls aus der jüngeren Altsteinzeit stammende Befunde und Darstellungen schamanischer Praktiken legen nahe, auch die Bärenverehrung in diesem Kontext zu sehen.

Wir illustrieren diese paläolithischen Phänomene mit originalgetreuen Inszenierungen zweier Höhlenbefunde aus Rumänien und Frankreich sowie mit altsteinzeitlichen Werkzeugen und künstlerischen Erzeugnissen.

Tanzender Schamane der sibirischen Tungusen mit Geweihaufsatz und Trommel © Archäologisches Museum Frankfurt
Tanzender Schamane der sibirischen Tungusen mit Geweihaufsatz und Trommel © Archäologisches Museum Frankfurt

Sibirische Schamanen
Besonders gut ist das Wirken von Schamanen bei sibirischen Völkern beschrieben worden. Schamanen waren die Mittler zwischen dem Diesseits und den jenseitigen Welten. Durch Ekstasetechniken und unterstützt von Hilfsgeistern konnten sie auf Seelenreise gehen und so die gestörte Weltordnung oder Gesundheit wiederherstellen.

Aus ethnologischen Sammlungen in Mannheim und Frankfurt zeigt die Ausstellung eine komplette Schamanentracht und -ausstattung, zahlreiche Kultfiguren sowie eine der seltenen Schamanentrommeln.

Der zikumpolare Bärenkult

Baerenschmaus bei den Niwchen © Archäologisches Museum Frankfurt
Baerenschmaus bei den Niwchen © Archäologisches Museum Frankfurt

Das komplexe Zeremoniell der Jägervölker der nördlichen Hemisphäre rund um die Jagd und Tötung des Bären war bis in das 20. Jahrhundert hinein von großer Einheitlichkeit. Im Zentrum stand das große Bärenfest, und es endete mit der feierlichen Beisetzung der Bärenknochen – damit dieses gewaltige, menschenähnliche Raubtier, der Herr des Waldes und Ahn des Menschen, eines Tages wieder auferstehen könne.
In der Ausstellung illustrieren wir das Ritual mit reichen archäologischen und ethnographischen Zeugnissen der Saamen (Lappen) Nordskandinaviens und der Niwchen (Giljaken) Nordostsibiriens. Highlights sind die Bärengräber von Gällholmen in Schwedisch-Lappland und von Salsfjell in Nordnorwegen, eine der selten erhaltenen saamischen Schamanentrommeln aus den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim sowie die große Illustration zum saamischen Bärenfest von Ossian Elgström.

Hirschtanz und Elchkult
Die Verehrung der großen Geweihträger Hirsch, Ren und Elch als Symboltiere zyklisch wiederkehrender Fruchtbarkeit und die allegorische Vereinigung mit ihnen in Maskentänzen
bilden einen weiteren Phänomenkomplex, der sich seit den jungpaläolithischen Höhlenmalereien bis in die zirkumpolaren Kulte des 19. Jahrhunderts nachweisen lässt.
Das Thema illustrieren mesolithische Hirsch- und Elchgeweihkappen, eine sibirische Schamanenkappe mit Rehgehörn und nordskandinavische Felsritzungen. Erstmals außerhalb Schwedens und Finnlands werden zwei altfinnische Kultäxte in Gestalt von Elchköpfen gezeigt, Highlights der Nationalmuseen in Stockholm und Helsinki.

Die im Archäologischen Museum Frankfurt konzipierte Ausstellung entstand in Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und dem Neanderthal Museum Mettmann.

Die Sonderausstellung steht unter der Schirmherrschaft S.E. Lars Danielsson, Botschafter von Schweden.

Begleitprogramm

Katalog
02_Ausstellungsplakat_AMFbEin reich bebilderter Katalog mit facettenreichen Einblicken in die Themen der Ausstellung erscheint im Verlagshaus Schnell und Steiner zum Preis von 14,95 €:
Egon Wamers (Hg.), Bärenkult und Schamanenzauber. Rituale früher Jäger.
Der Katalog ist an der Museumskasse erhältlich. Bestellungen über den Verlag.

Wissenschaftliche Vorträge
Das Archäologische Museum Frankfurt ist Schnittstelle von aktueller Wissenschaft und einer breiten, interessierten Öffentlichkeit. Im Rahmen der Sonderausstellung finden vier Vorträge zu verschiedenen Themen der faszinierenden Welt des Schamanismus statt. Das Spektrum reicht dabei von den Ursprüngen dieses religiösen Phänomens in der Altsteinzeit bis hin zu den schillernden Ausprägungen in unserer Zeit. Die Vorträge vermitteln den Zuhörern vertiefende und unterhaltsame Einblicke in aktuelle archäologische und ethnologische Forschungen zu den Themen der Sonderausstellung.

Veranstaltungen in der Sonderausstellung
Konzert: JOIK – der rituelle Gesang der saamischen Schamanen
Am 5. Dezember, 19 bis 21 Uhr, singt der saamische Künstler und Joiker Simon Issát Mareinen in der Sonderausstellung. Er ist Sänger der gefeierten schwedisch-norwegischen Band ÁRA und beherrscht sowohl den traditionellen wie den modernen Joik-Gesang. Neben dem Schlagen der Zaubertrommel versetzte vor allem das Joiken den saamischen Schamanen in rituelle Ekstase. Joik-Gesänge begleiteten ihn auf seiner Reise in die Anderwelten.
Das außergewöhnliche Klangerlebnis entführt die Besucher in die Weiten des nördlichen Skandinaviens.

Ethno-poetisches Erzähl-Spiel
»Beim Alten in den Wäldern«
Am 13. Februar 2016, 19 Uhr, folgen Uschi Erlewein (Geschichtenspielerin) und Ulrika Bohnet (Ethnologin) der Fährte des Bären durch die Geschichten und Kulturen Sibiriens, Zentralasiens und Alaskas. Mit der Reise in die Landschaften der Schamanen und Schlitzohren beschreibt dieses ethno-poetische Erzähl-Spiel für Jugendliche und Erwachsene neue Wege der Kulturvermittlung.

Öffentliche Führungen
An zwei festen Terminen pro Woche – sonntags um 14 Uhr und mittwochs um 18 Uhr – können interessierte Besucher ohne vorherige Anmeldung an Führungen durch die Sonderausstellung teilnehmen. Ausgewählte Sonntagsführungen – jeweils um 11 Uhr – bieten zudem abwechslungsreiche und unterhaltsame Einblicke in spezielle Themen rund um Bärenkult, Hirschverehrung und Schamanismus.
Darüber hinaus können jederzeit private Gruppenführungen gebucht werden.

Führungen für Schulen, Kitas und Jugendhäuser
Im speziellen Führungsangebot für Schulen, Kindertagesstätten und Gruppen aus Jugendhäusern werden die Ausstellungsthemen von qualifizierten Führungskräften individuell abgestimmt erläutert.
Für Schülerinnen und Schüler ab Sekundarstufe 1 bietet sich die Gesprächsführung »Schamanenzeiten« an, während sich die »Geschichten aus der Schamanentrommel« – musikalische Rundgänge mit Gesprächen vor spannenden Ausstellungsobjekten – bestens für Grundschüler und Kita-Gruppen eignen.

Lehrerinnen und Lehrer haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Einführung mit dem Thema der Ausstellung für ihre Unterrichtsgestaltung vertraut zu machen (9. Dezember, 15.30 – 17 Uhr).

Familienprogramm
Zur Sonderausstellung wird ein speziell auf die Bedürfnisse von Familien mit Kindern (ab 10 Jahren) abgestimmtes Programm angeboten: die phantasievollen, musikalisch auf der Gitarre begleiteten Kinder-Führungen »Bärentatzen im Schnee. Musikalische Märchenreise zu fernen Völkern«, die spannenden Taschenlampenführungen oder die Lesung aus dem Kinderbuchklassiker »Grischka und sein Bär«.
Kinder können außerdem mit dem Aktionsheft zur Sonderausstellung »Bärenkult und Schamanenzauber. Das bärenstarke Rätselheft« auf Expedition zum Polarkreis gehen und die geheimnisvolle Welt der Schamanen entdecken. An der Kasse wartet eine kleine Belohnung.

Förderung
Dezernat für Kultur und Wissenschaft
der Stadt Frankfurt am Main

Historisch-Archäologische Gesellschaft Frankfurt am Main e.V.
Verein für das Historische Museum und das Archäologische Museum

Archäologisches Zentrum Mainz: Erster Spatenstich

(bia) Rund 2000 Jahre ist die Stadt Mainz alt, und da überrascht es fast, dass die Rückbesinnung auf die Anfänge der Stadtgeschichte erst in den vergangenen Jahren stattfand.

Die Stadt verdankt diese Rückbesinnung und damit das Wieder-erblühen des „römischen Mainz“ in nicht unerheblichem Maße der „Initiative Römisches Mainz“ und ihren vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Daran erinnerte der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling heute beim Spatenstich des geplanten Archäologischen Zentrums. Das international renommierte Römisch-Germanische Zentralmuseum soll das Kurfürstliche Schloss verlassen und bekommt mit seinen bedeutenden Sammlungen eine neue, glanzvolle Heimstatt mitten in der Landeshauptstadt.

Das künftige Archäologische Zentrum in Mainz ist eine außerordentlich bedeutende Kulturinvestition in die Landeshauptstadt und in das Land Rheinland-Pfalz insgesamt. Michael Ebling: „Damit erhält auch die römische Gründungsepoche der Mainzer Geschichte ein neues Zuhause, eine Epoche, die den Mainzerinnen und Mainzern besonders am Herzen liegt und die mit Drususstein, Amphitheater und Römerschiff-Museum im unmittelbaren Umfeld des künftigen Hauses deutliche Spuren hinterlassen hat. Das Museum leistet einen wichtigen Beitrag zum Bewahren und Verstehen der Vergangenheit und diesen Beitrag wird das Archäologische Zentrum Mainz künftig noch öffentlichkeitswirksamer erbringen können, als es das Römisch-Germanische Zentralmuseum im Schatten des Schlosses schon heute tut“.

Einen Schatz bewahrt haben die engagierten Bürge¬rinnen und Bürger der „Initiative Neutorschule“, erinnert Bau-, Kultur- und Denkmalschutzdezernentin Marianne Grosse. Der Initiative sei der Erhalt der denkmalgeschützten Schule zu verdanken, die jetzt Teil des neuen Archäologischen Zentrums werden soll. Auch architektonisch verbinde sich damit Historisches und Modernes, Vergangenheit und Gegenwart an ein und demselben Standort, freut sich Marianne Grosse und fügt hinzu: „Was könnte besser zu einer geschichtsträchtigen und zugleich modernen Stadt wie Mainz passen?“

Am südlichen Ende der Altstadt entsteht ab heute ein neuer Anziehungspunkt für Mainzerinnen und Mainzer und für Touristen aus aller Welt. „Hier eröffnen sich mit dem Umzug des RGZM neue Zukunfts¬perspektiven für auch für das Kurfürstliche Schloss. Und nicht zuletzt erfährt von hier aus auch der Universitäts- und Wissenschaftsstandort Mainz eine neue, ungeahnte Schubkraft“, beschreibt der Oberbürgermeister die Chancen, die sich auf diese Weise eröffnen. „Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz stemmt mit dem Archäologischen Zentrum ein Kulturprojekt erster Güte und erhebt unsere Stadt damit einmal mehr zu einem würdigen Mitspieler im Kreise der bedeutenden Museumsstandorte in Rhein-Main und der Republik“, so der OB abschließend.

DER TOD AUS DEM NICHTS – ANTIKE GESCHÜTZE ab 3. Juli auf der Saalburg – ArtillerieTag 5.Juli

Soldaten-Großpuppen der Vexillatio Legionis Octaviae Augustae (VEX LEG VIII AUG) bedienen ein römisches Feldgeschütz  © massow-picture
Nachgestellte Szene: Soldaten-Großpuppen der Vexillatio Legionis Octaviae Augustae (VEX LEG VIII AUG) bedienen ein römisches Feldgeschütz © massow-picture

DER TOD AUS DEM NICHTS – ANTIKE GESCHÜTZE

Sonderausstellung der VEX LEG VIII AVG in Zusammenarbeit mit dem Römerkastell Saalburg

FREITAG, 3 JULI BIS SONNTAG, 1 NOVEMBER 2015

Die Sonderausstellung im Römerkastell präsentiert mit originalen Fundstücken, Nachbauten, Installationen, informativen Texten und Abbildungen einen spannenden Überblick über die ausgefeilte Waffentechnik der römischen Armee.

Sammlung von Rekonstruktionen und Funktionsmodellen antiker Geschütze der Saalburg, erstmals vollständig gezeigt. © massow-picture
Die Sammlung von Rekonstruktionen und Funktionsmodellen antiker Geschütze der Saalburg ist eine der weltweit größten Sammlungen, die hier erstmals vollständig gezeigt wird. © massow-picture

Ausgangspunkt sind die rekonstruierten Geschütze aus der in ihrer Vielfalt einzigartigen Sammlung des Römerkastells Saalburg. Diese Katapulte entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf der Saalburg und haben seitdem Besucher und Archäologen gleichermaßen in ihren Bann gezogen.

Die Vexillatio Legionis Octaviae Augustae baut und experimentiert seit über 20 Jahren mit antiken Geschützen und präsentiert in dieser spektakulären Ausstellung erstmals ihre gesammelten Erfahrungen.

Vortrag SONNTAG, 05 JULI 2015 11 UHR
REKONSTRUKTION RÖMISCHER FELDGESCHÜTZE

Praktische Erprobung und technikgeschichtliche Erkenntnisse zu römischen Feldgeschützen von der späten Republik bis in die Kaiserzeit

Prof. Dr. Christoph Schäfer, Universität Trier
Arne Döpke M.A., Universität Trier

In dem Projekt „Rekonstruktion römischer Feldgeschütze“ wurden im Jahr 2012 verschiedene Versionen römischer Artillerie nachgebaut und
seitdem ausgiebig getestet. Unterstützt durch die Varus-Gesellschaft entstanden an den Universitäten Hamburg, Osnabrück und Trier Varianten
unterschiedlicher römischer Geschütztypen. Im Fokus der Testreihen stehen die operative Gefechtsweite sowie die Einsatzfähigkeit der
Maschinen unter widrigen Witterungsbedingungen.

1. Thementag Antike Artillerie

(für die ganze Familie)
SONNTAG, 5 JULI 2015 10-17 UHR

Ein ganzer Tag zu römischen Geschützen mit Führungen, Vorträgen und Aktionen. © massow-picture
Ein ganzer Tag zu römischen Geschützen mit Führungen, Vorträgen und Aktionen. © massow-picture

Technisch ausgereifte Geschütze mit enormer Durchschlagskraft und Präzision hat es bereits in der Antike gegeben. In der römischen Armee waren diese den Legionen vorbehalten. Dennoch verfügt die Saalburg als ehemaliges Hilfstruppenkastell über eine der umfangreichsten und eindrucksvollsten Sammlungen mit Nachbauten römischer Geschütze weltweit. An diesem Thementag werden die verschiedenen Waffen der antiken Artillerie erläutert, Informationen zur aktuellen Forschung
präsentiert und rekonstruierte Geschütze in der Praxis vorgeführt.

Die I. Römercohorte Opladen wird ihre rekonstruierten antiken Schusswaffen vorführen, unter anderem eine Ballista von beeindruckender Größe, die Steinkugeln von fast 3 kg Gewicht verschießt.© massow-picture
Die I. Römercohorte Opladen wird ihre rekonstruierten antiken Schusswaffen vorführen, unter anderem eine Ballista von beeindruckender Größe, die Steinkugeln von fast 3 kg Gewicht verschießt.© massow-picture

Highlight wird ein fast hausgroßes römisches Geschütz sein, welches auf dem Freigelände des archäologischen Parks in Position gebracht wird.

Erwachsene: 7,- EUR | Kinder/Jugendliche: 5,- EUR | Familien: 14,- EUR
Inklusive Führungen und Aktionen | Keine Ermäßigungen und Gruppenpreise

 

 

 

 

2. Thementag – Experimentiertag
(für die ganze Familie)

30. August 2015 10 – 17.00 Uhr

An dem Thementag „Antike Artillerie“ werden die verschiedenen rekonstruierten Geschütze von den Soldaten der Vexillatio Legionis Octaviae Augustae (VEX LEG VIII AUG) erläutert und in der Praxis vorgeführt. Die VEX LEG VIII AUG baut und experimentiert seit über 20 Jahren mit antiken Geschützen und präsentiert an diesem Tag erstmals ihre gesammelten Erfahrungen. © massow-picture
An dem Thementag „Antike Artillerie“ werden die verschiedenen rekonstruierten Geschütze von den Soldaten der Vexillatio Legionis Octaviae Augustae (VEX LEG VIII AUG) erläutert und in der Praxis vorgeführt. Die VEX LEG VIII AUG baut und experimentiert seit über 20 Jahren mit antiken Geschützen und präsentiert an diesem Tag erstmals ihre gesammelten Erfahrungen. © massow-picture

Experimentiertag zur Sonderausstellung:
Der Tod aus dem Nichts – Antike Geschütze
Soldaten der VEX LEG VIII AVG laden zum Mitmachen ein.

3. Experten in der Sonderausstellung

25.September 2015 10 – 17.00 Uhr
Der Tod aus dem Nichts – Antike Geschütze
Soldaten der VEX LEG VIII AVG erklären die Geschütze

Weitere Informationen über Jahresprogramm Saalburg

Archäologische Museen/ Parks

Im Aufbau befindlich:

Auf den folgenden Seiten finden Sie wichtige archäologische Museen und Parks über die  Rhein-Main-Region hinaus, wie etwa das das Museum am Caput Limitis in Rheinbrohl. Die Kurzporträts  enthalten zudem direkte Links zu weiterführenden Informationen über die Einrichtung, Öffnungszeiten, Eintrittsgelder sowie zu den aktuellen Veranstaltungsprogrammen und – falls vorhanden – zu Anfahrt-Skizzen:

Archäolgogisches Museum Frankfurt a. Main
Römerkastell Saalburg Bad Homburg
Freilichtlabor Lauresham im Weltkulturerbe Areal Lorsch
RömerWelt am caput limitis Rheinbrohl

Archäologisches Museum Frankfurt

Bild:  Experimentelle Anfertigung einer Steinsäule auf einer nach antikem Vorbild rekonstruierten römischen Stein-Drechselbank.

„Bewahren – präsentieren – erforschen

Das Archäologische Museum Frankfurt präsentiert, bewahrt und erforscht die Archäologie und Geschichte der Stadt Frankfurt und seines Umlandes – vom Neolithikum bis zur frühen Neuzeit.

Die bedeutenden regional- und stadtgeschichtlichen Funde stammen aus umfangreichen archäologischen Ausgrabungen. Hierzu zählen unter anderem die großen Flächengrabungen in der römischen Stadt NIDA (Frankfurt-Heddernheim), der Frankfurter Altstadt und im ehemaligen jüdischen Ghetto am Börneplatz.

Die spektakulärsten Funde aktueller Ausgrabungen des Denkmalamtes Frankfurt werden jährlich in die Ausstellung integriert.“ (Archäologisches Museum Frankfurt a. Main)

Detaillierte Informationen über die Dauerveranstaltung, Sonderausstellungen und Veranstaltungen finden Sie unter:
Dauerausstellungen
Archiv Sonderausstellungen
Veranstaltungen
Sonderausstellungen

Museum open air

Freilichtlabor Lauresham Lorsch

 Veranstaltungskalender

Saisonstart 2015 – Der Auszug aus Lauresham

Dominus von Lauresham führt den Heerestross aus dem Herrenhof Lauresham
© massow-picture Dominus von Lauresham führt den Heerestross aus dem Herrenhof Lauresham

 

Zum Saisonstart wurde der karolingische Herrenhof Lauresham zum Schauplatz eines zweitägigen Historienspiels: Im März des Jahres 833 bereitete sich Dominus von Lauresham, der hochrangige Gefolgsmann des späteren Königs Ludwig des Deutschen, auf einen Kriegszug vor. Nachdem der Tross auf dem Dorfplatz eine Runde gedreht und sich neu formiert hatte, verließ er den Herrenhof Lauresham und zog in Begleitung vieler Schaulustiger zum Kaisertor zu Lorch.

Wie im späteren Lehnswesen üblich, hatte der Herr von Lauresham als Gegenleistung seines Beneficiums „Herrenhof Lauresham“ seinem König Kriegsdienste zu leisten und entsprechende Kämpfer zu stellen. Die Living History-Gruppe Reges Francorum spielte den Plot historisch fundiert nach und zeigte dabei den Besuchern hautnah, wie sich der Gutsherr von Lauresham in karolingischer Zeit auf ein solches Ereignis mit seinen Leuten einst vorbereitet hatte: von der Ankunft der Freien über den Appell mit Waffeninspektion bis zum Auszug aus Lauresham und der Ankunft in der Königshalle mit Gefolge.

Lauresham mit seinem Heerestross auf dem Weg zur Königshalle in Lorsch
© massow-picture Dominus von Lauresham mit seinem Heerestross auf dem Weg zur Königshalle in Lorsch

An der Spitze ritt hoch zu Roß Herr von Lauresham begleitet vom Anführer der Freien. Diese folgten zu Fuß,  erkennbar an ihrer bereits ritterlich anmutenden Ausstattung mit Kettenhemd, Helm, Schwert, Lanze und Schild. Hinter den Freien zogen David und Darius, zwei Ochsen einer zurückgezüchteten alten Haustierrasse, den original getreu rekonstruierten Versorgungskarren. Dieser war hauptsächlich beladen mit einem Riesenfass und der Verpflegung. Daran schlossen sich an die zu Kämpfern bestimmten hörigen Bauern (Leibeigenen) aus Lauresham. Sie marschierten in ihrer üblichen Kluft und waren lediglich mit Stöcken und Mistgabeln bewaffnet.

Ochsenknechte führen hinter den bewaffneten Freien das Ochsengespann mit der Verpflegung
© massow-picture Ochsenknechte führen hinter den bewaffneten Freien das Ochsengespann mit der Verpflegung.

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Das Freilichtlabor – Der Herrenhof Lauresham

karolingischer Herrenhof, Brunnen, Lauresham auf rhein-main.eurokunst.com
© massow-picture Brunnen im karolingischen Herrenhof Lauresham

Im Weltkulturerbe Areal Kloster Lorsch entstand seit August 2012 auf vier Hektar die idealtypische Rekonstruktion eines karolingischen Zentralhofs (Herrenhofs) des 8./9. Jahrhunderts mit dem Namen Lauresham. Wissenschaftlich  Freilichtlabor Lauresham genannt, soll hier das Thema Grundherrschaft der frühmittelalterlichen Gesellschaftsstruktur ab der Zeit Karls des Großen erforscht werden.

© massow-picture Leibeigene im Hörigenhaus 1
© massow-picture Leibeigene im Hörigenhaus 1

Bislang entstanden auf der Grundlage aktueller Forschungserkenntnisse der Siedlungsarchäologie ein weitläufiges Gebäudeensemble und landwirtschaftliche Nutzflächen und Gärten.

 

 

 

 

 

 

Gebäude:

Tafel im Herrenhaus des karolingischen Herrenhof Lauresham, dem Freilichtlabor im Weltkulturerbe Areal Lorsch
© massow-picture Tafel im Herrenhaus des karolingischen Herrenhof Lauresham

Gänsestall, Haus des Drechslers, Ochsenunterstand, Heuberg, Multifunktionshäuser, Brunnen, Schmiede mit Außensee, Scheune, Haus der Hörigen 1, Frauenarbeitshaus, Haus der Hörigen II, Haus des Clericus, Herrenhaus, Kapelle, Backhaus, Färberhaus, Schafsunterstand, Schweineställe, Kelter.

Landwirtschaftliche Nutzflächen und Gärten:
Weingarten, Gemüsegarten, Färbergarten Obstgarten, Ochsenweide, Schafweide, Schweineweide, Ackerflächen.

Backhaus auf dem karolingischen Herrenhof Lauresham
© massow-picture
Backhaus auf dem karolingischen Herrenhof Lauresham

Öffnungszeiten
Saison: 28.03. bis 1.11.2015, mit Ausnahme von Sonderveranstaltungen während der Wintermonate.

Dienstag – Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr.
Anders als in Freilichtmuseen und archäologischen Parks üblich, können Besucher das karolingische Freilichtlabor Lauresham/ Museumsdorf
frei betreten nur während der Sonderveranstaltungen
ansonsten können sie (ohne Anmeldung) mehrmals stündlich zwischen 10.00 und 16.00 Uhr
an Führungen teilnehmen oder ab 10 Personen Führungen buchen.

Besucherzentrum und Haupteinganz zum Freilichtlabor Lauresham
© massow-picture Besucherzentrum und Haupteinganz zum Freilichtlabor Lauresham

Adresse:
Der Eingang erfolgt über das Besucherinformationszentrum
Im Klosterfeld 12-16
64653 Lorsch
Telefon (Touristinformation): +49 (0)6251-17526-0

Siehe auch Museumszentrum Lorsch mit Tabakmuseum etc.

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RömerWelt am caput limitis Rheinbrohl

Die Cohorte XXVI. Vol C.R. Rheinbrohl marschiert auf dem Exerzierplatz des Erlebnismuseums. Foto: Diether v. Goddenthow.
Die Cohorte XXVI. Vol C.R. Rheinbrohl marschiert auf dem Exerzierplatz des Erlebnismuseums. Foto: Diether v. Goddenthow.

Dort, wo in Rheinnähe in Rheinbrohl der Beginn des römischen Limes, der caput limitis,  ist, entstand, ein paar hundert Meter  nördlich davon, am Arienheller  das Erlebnismuseum RömerWelt am cuput limitis sowie ein regionales Limes Infozentrum für die ganze Familie, Schulklassen, Jugendgruppen sowie für individuelle Events mit Catering von Institutionen und Unternehmen.

Erlebnismuseum Römer-Welt:
Erlebnismuseum & Ausstellung
Mannschaftsstube
Pfahlramme
Backhaus
Museumslädchen

 

Dr. Mario Becker erklärt bei den Römertagen das Agrarwesen zu Zeiten des Limies
Dr. Mario Becker erklärt bei den Römertagen das Agrarwesen zu Zeiten des Limes

Veranstaltungen über das ganze Jahr hinweg wie Saisoneröffnung, Römertage, UNESCO Welterbetag, Sommernacht im Museum, Backhaustage, Limes Wandertage, Die Reiter Roms, Ferienprogramme usw.

Germanischer Besuch auf dem  Römertag

 

Saisoneröffnung am 15.03.2015 und weitere Veranstaltungen

Öffnungszeiten:
Von Mitte März bis Mitte November ist die Römerwelt täglich – außer montags – geöffnet:
Dienstag bis Freitag                      10.00 bis 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertag 10.00 bis 18.00 Uhr

Anschrift
Römerwelt am Caput Limitis
Arienheller 1
56598 Rheinbrohl
Telefon 02635 /92 18 66