Kategorie-Archiv: Allgemein

Bewerbungsrunde für weltweiten Kultur-Freiwilligendienst 2016 ab 1.Oktober 2015

unesco-freiwilligend16Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland 2016: kulturweit-Bewerbungsrunde vom 30. Oktober bis 1. Dezember
Am 30. Oktober beginnt die Bewerbungsrunde für einen internationalen Freiwilligendienst mit kulturweit. Junge Menschen bis 25 Jahren, die sich in Bildungs- und Kultureinrichtungen weltweit engagieren wollen, können sich bis zum 1. Dezember online unter www.kulturweit.de für ein Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland bewerben. Der Freiwilligendienst beginnt am 1. September 2016. Alle Teilnehmer werden pädagogisch begleitet und finanziell unterstützt.

Ob am Goethe-Institut Hanoi, beim „Deutscher Akademischer Austauschdienst in Buenos Aires oder an der Europaschule Tiflis: kulturweit-Freiwillige werden für sechs oder zwölf Monate in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik aktiv. Durch ihr Engagement tragen sie in über 70 Ländern dazu bei, Raum für Dialog, Vertrauen und gegenseitiges Verständnis zu schaffen.
kulturweit fördert zivilgesellschaftliches Engagement, transkulturelle Kompetenzen und die Weltoffenheit junger Menschen. Seit 2009 hat das Programm über 2.300 Freiwillige entsandt und ist mit dem Quifd-Siegel für Qualität in Freiwilligendiensten ausgezeichnet.
kulturweit ist ein Projekt der Deutschen UNESCO-Kommission und wird in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt durchgeführt. Partner sind der Deutsche Akademische Austauschdienst, das Goethe-Institut, die Deutsche Welle Akademie, das Deutsche Archäologische Institut, der Pädagogische Austauschdienst in Kooperation mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen sowie zahlreiche UNESCO-Nationalkommissionen weltweit.

Informationen über Freiwilligendienst weltweit

„Homo – Expanding Worlds“ weltweit einzigartige „Show“ urmenschlicher Funde aus fünf Weltregionen im Hessischen Landesmuseum bis 22.Nov. 2015

Homo - Expanding World, hier einer der wichtigsten Pavillions "Man trifft sich", in dem dargestellt und erläutert wird, wie sich der europäische Neandertaler mit dem afrikanischen Homo sapiens vor rund 50 000 Jahren in der Region des heutigen Israels vermischte und zu unserem Vorfahr wurde. © massow-picture
Homo – Expanding Worlds, hier einer der wichtigsten Pavillons „Man trifft sich“, in dem dargestellt und erläutert wird, wie sich der europäische Neandertaler mit dem afrikanischen Homo sapiens vor rund 50 000 Jahren in der Region des heutigen Israels vermischte und zu unserem Vorfahr wurde. © massow-picture

Seit Freitag, dem 9. Oktober 2015 präsentiert das Hessische Landesmuseum Darmstadt mit der neuen Ausstellung Homo – Expanding Worlds für nur sechs Wochen die „Kronjuwelen der Menschheitsgeschichte“. Das sind weltberühmte Fossilien aus: Südostafrika (Malawi), Südostasien (Indonesien), dem Kaukasus (Georgien), der Levante (Israel) sowie Mittel- & Südwesteuropa (Deutschland, Gibraltar). „Das sind nicht irgendwelche Originale, sondern Skelett-Funde die zu den prominentesten Fossilien der Menschheitsgeschichte weltweit zählen“ schwärmt Museumsdirektor Dr. Theo Jülich, dem solche Superlative eher zuwider sind. Denn „diese Rembrandts der Paläontologie“ ruhten normaler in den großen Tresoren und Safes der Museen der Welt und werden gar nicht ausgestellt, allenfalls ausgewiesenen Forschern vor Ort zur Untersuchung zur Verfügung gestellt.

vl. Dr. Theo Lülich, Direktor des Hessischen Landesmuseum Darmstadt, Dr. Oliver Sandrock, Kustos für Wirbeltiere Paläontologie Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Prof. Dr. Friedemann Schrenk, Paläoanthropologe, Projekt Rockeeh, auf der Pressekonferenz. © massow-picture
vl. Dr. Theo Lülich, Direktor des Hessischen Landesmuseum Darmstadt, Dr. Oliver Sandrock, Kustos für Wirbeltiere Paläontologie Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Prof. Dr. Friedemann Schrenk, Paläoanthropologe, Projekt Rockeeh, auf der Pressekonferenz. © massow-picture

Dass das Hessische Landesmuseum Darmstadt überhaupt diese einzigartigen Original-Fossilien – Funde „von der Wiege der Menschheit Afrika“ bis zum Original-Neandertalerfund nahe Mettmann – in einer solch einzigartigen Reihe von 10 Ur- und Frühmenschen-Typen zeigen kann, verdankt es vor allem Professor Dr. Friedemann Schrenk, international anerkannter Paläoanthropologe, unter anderem Entdecker des 2,4 Millionen Jahre alten „Homo Rudolfensis“, und Dr. Oliver Sandrock, international anerkannter Wissenschaftler und Kurator für fossile Wirbeltiere in der Erd- und Lebensgeschichte des Hessischen Landesmuseums.

Dr. Oliver Sandrock: Funde belegen, dass Frühmenschen bereits sozial gehandelt, etwa ihre alten mitversorgt haben. Das haben wir bewusst auch in den Bildern, hier mit einem älteren Neandertaler, zum  Ausdruck bringen wollen. © massow-picture
Dr. Oliver Sandrock: Funde belegen, dass Frühmenschen bereits sozial gehandelt, etwa ihre alten mitversorgt haben. Das haben wir bewusst auch in den Bildern, hier mit einem älteren Neandertaler, zum Ausdruck bringen wollen. © massow-picture

„Noch nie hat jemand alle diese Originale Urmenschen-Funde aus fünf Weltregionen zusammen gesehen, und niemand wird sie jemals wieder zusammen sehen“, unterstreicht Professor Schrenk die Bedeutung dieser einmaligen Gesamtschau. Sie zeigt die evolutionäre Entwicklung des Menschen nicht als eine Art linearen Stammbaum, sondern als Entwicklungsbusch und als ein Geflecht über Jahrmillionen hinweg dauernder frühmenschlicher Wanderungsbewegungen, Aufeinandertreffen und Vermischungen, wodurch wir zu dem Menschen wurden, der wir heute sind. Den vor- und frühmenschlichen Wanderungs-Wegen können Besucher auf anschaulichen Tafeln nachspüren und in sechs Ausstellungs-Pavillons die dazugehörigen Originalfunde mit vertiefenden (Video)Informationen erleben.

Station 1: Wiege der Menschheit (Afrika)

Unterkiefer des Homo rudolfensis, 2,3 bis  2,5 Mio. Jahre als aus Südostafrika, Malawi.© massow-picture
Unterkiefer des Homo rudolfensis, 2,3 bis 2,5 Mio. Jahre als aus Südostafrika, Malawi.© massow-picture

Die Ausstellung beginnt in Südostafrika, wo sich die Gattung Homo und ihre ausgestorbenen Vorfahren schon bis vor 2 Millionen Jahren entwickelten. Gezeigt wird hier der 2,3 bis 2,5 Mio. Jahre alte frühmenschliche Unterkiefer des Homo rudolfensis, der 1991 in zwei Teilen – sowie nachträglich noch ein fehlender Backenzahn – gefunden wurde und normalerweise im Department of Antiquities, Lilongwe, Malawi aufbewahrt wird.

Station 2: Out of Afrika (Kaukasus)

Dieser Fund aus Dmanisi (Georgien, Kaukasus) zählt zu den ältesten Funden menschlicher Existenz außerhalb Afrikas. © massow-picture
Dieser Fund aus Dmanisi (Georgien, Kaukasus) zählt zu den ältesten Funden menschlicher Existenz außerhalb Afrikas.
© massow-picture

In dieser Station lassen sich ein 1,77 Mio. Jahre alter Schädel und Unterkiefer eines Jugendlichen aus Dmanisi, Georgien, bestaunen. Dieser Fund aus Dmanisi zählt zu den ältesten Funden menschlicher Existenz außerhalb Afrikas. Der Schädel ist einer der kleinsten, die außerhalb Afrikas gefunden wurden, und widerlegt so ganz nebenbei, dass die Größe des menschlichen Hirns entscheidend für die Menschwerdung gewesen sei. Sein Hirn war mit einem Gehirnvolumen von 600 ccm extrem klein – nur Homo floresiensis, der Hobbit aus Flores, ist kleiner. Erst im Jahr 2002 wurde Homo georgicus als neue Art beschrieben und zwischen  Homo habilis/rudolfensis und Homo erectus eingeordnet. Vielleicht verließ bereits Homo habilis/rudolfensis Afrika, entwickelte sich in Westasien zu Homo erectus und wanderte vor weniger als 2 Mio. Jahren als ebendieser wieder in Ostafrika ein.

Station 3: Bis ans Ende der Welt (Südostasien)

1,5 bis 1 Mio. Jahre alte Schädel (Sangiran 2 Sangiran 4),© massow-picture
1,5 bis 1 Mio. Jahre alte Schädel (Sangiran 2 Sangiran 4), © massow-picture

Bis 1947 ging man davon aus, dass die Wiege der Menschheit in Asien läge. Zu bestätigen schienen das die Fossil-Funde bei Trini am Solo-Fluss auf Java durch den holländischen Militär-Arzt Eugène Dubios sowie die 1920 als sogenannte Peking-Menschen benannten Fossil-Funde.  Erhärtet wurde zudem die Hypothese  von der Entstehung der Menschheit in Asien mit weiteren Schädel- und Fossil-Funden, bezeichnet als Sangiran 2 bis 4  in den Jahren 1936 bis 1941 des  Geologen Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald. Das Kuriose war, dass ein bereits 1925 in Südafrika entdecktes Urmensch-Fossil, das viel ältere über 2 Mio. Jahre alte „Kind von Taung“ erst 1947 von den führenden Palöoanthropologen der neuen Gattung Australopithecus africanus zugeordnet wurde. Erst seitdem setzte sich die Out-of-Africa-Theorie, nämlich die Überzeugung durch, dass die Wiege der Menschheit in Afrika liege, und die Menschen von dort aus auswanderten in alle Erdteile.

Seit man glaubt, dass sich die Java-Menschen (Sangiran-Funde) deutlich von den jüngeren, als Peking-Menschen bezeichneten Fossilien unterscheiden, wird angenommen, dass beide Homo-erectus-Populationen wahrscheinlich unabhängig voneinander – in verschiedenen Wellen – aus Afrika in Asien eingewandert seien. Gezeigt wird in Station 3 der 1,5 bis 1 Mio. Jahre alte Schädel (Sangiran 2 Sangiran 4). Der Schädel musste wieder zusammengesetzt werden. Arbeiter, die pro Fundstück Prämien erhielten, hatten ihn 1937 zerschlagen, um mehr Fragmente abliefern und höhere Prämien kassieren zu können. Einige Nachfahren dieser Java-Menschen könnten schließlich nach Afrika zurückgekehrt sein und von dort aus in Richtung Europa gezogen sein.

Station 4: Man trifft sich in der Levante

Man traf sich, man liebte sich, man vermischte sich in Levante. Neandertaler aus Amud vermischten sich über Zehntausende von Jahren mit dem afrikanischen Homo sapiens im Gebiet des heutigen Israels.© massow-picture
Man traf sich, man liebte sich, man vermischte sich in Levante. Neandertaler aus Amud vermischten sich über Zehntausende von Jahren mit dem afrikanischen Homo sapiens im Gebiet des heutigen Israels.© massow-picture

Der anatomisch moderne Mensch taucht in Afrika „erst“ vor zirka 200 000 Jahren auf, von wo aus er vor rund 70 000 Jahren in die ganze Welt aufgebrochen zu sein scheint. Noch bis vor wenigen Jahren galt die Lehrmeinung, dass der Neandertaler ausgestorben und nicht unser Vorfahr sei. Doch ab den späten 1980er Jahre werden die Gene moderner Menschen untersucht, später auch die von Neandertalern und Schimpansen, und es zeigte sich, dass der heutige mitteleuropäische Mensch immerhin 4 Prozent Neandertaler-Gene besitzt. Und: Neandertaler verfügten bereits über unser Sprachgen FoxP2. Die Station „Man trifft sich“ zeigt anhand eines 70 000 bis 53 000 Jahre alten Neanderthaler-Schädels aus Israel (Amudhöhle am Wadi) dass diese robusten Kerle über Jahrtausende  hinweg in unmittelbarer Nachbarschaft zum modernen Homo sapiens lebten und sich mit ihnen vermischten. Zur Veranschaulichung wird ein zweiter, mit 92 000 Jahren noch älterer Homo-sapiens-Schädel aus einer in einer Kalksteinhöhle am Jebel Qufzeh bei Nazareth gezeigt. In Qufzeh wurden bis 1980 insgesamt 21 Homininen entdeckt.

Station 5: Letzte Zuflucht

Der Schädelfund eines Neandertalers  in Forbes' Quarry auf Gibralter. An der Südspitze Spaniens hatten die Neandertaler wohl am längsten überleben können. © massow-picture
Der Schädelfund eines Neandertalers in Forbes‘ Quarry auf Gibralter. An der Südspitze Spaniens hatten die Neandertaler wohl am längsten überleben können, bevor sie ganz ausstarben. © massow-picture

Diese Station wurde so bezeichnet, weil vermutlich Spanien die letzte „Zuflucht“ für den einst vorm Aussterben bedrohten Neandertaler war. Gezeigt wird ein wirkliches Kronjuwel der Archäologie, nämlich der zweite Schädelfund eines Neandertalers überhaupt aus dem Jahr 1848 aus Forbes‘ Quarry bei Gibraltar, der bereits Charles Darwin begeisterte. Es ist das erste Mal, dass der Leihgeber, das National History Museum, London, diesen Schatz für sechs Wochen außer Haus gibt.

Station 6: Coole Typen

Der Unterkiefer von Mauer wird zusammen mit Schädeln aus Griechenland, Frankreich und Sambia als Homo-heidelbergensis-Gruppe aus Europa und Afrika angesehen.© massow-picture
Der Unterkiefer von Mauer wird zusammen mit Schädeln aus Griechenland, Frankreich und Sambia als Homo-heidelbergensis-Gruppe aus Europa und Afrika angesehen.© massow-picture

In dieser letzten Station können Besucher einige der wichtigsten Funde zur Evolutionsgeschichte der Menschheit betrachten, wie etwa den 600 000 Jahre alten legendären Unterkiefer von Mauer. Er ist das überhaupt älteste menschliche Fossil eines Europäers, was hierzulande gefunden wurde, und zählt gemeinsam mit Schädeln aus Griechenland, Frankreich und Afrika zur Gruppe des Homo heidelbergensis.  Als er in der Sandgrube Grafenrain bei Mauer (Heidelberg) entdeckt wurde, wäre er einst fast wie ein Leichenrest eines modernen Menschen entsorgt worden, da zunächst niemand seine Bedeutung erkannte.

Homo steinheimensis. © massow-picture
Homo steinheimensis. © massow-picture

Ein „cooler Typ“ ist auch der  Homo steinheimensis, der  auf ca. 400 000 Jahre geschätzte Urmensch von Steinheim an der Mur.  Er oder sie, das weiß man nicht ganz genau, gilt als Übergangsform zwischen Homo erectus und Homo sapiens sowie als Wurzel der europäischen Neandertaler.

Eine besondere Rarität sind  der  Neandertalerfund  von 1856 sowie die  1997 und 2000 nachträglich entdeckten Fossil-Fargmente in der selben „Kleinen Feldhofer Grotte“ bei Mettmann.  So gelang es den Paläoanthropologen Ralf Schmitz und Jürgen Thissen ab 1997 durch Grabungen die Position der „Kleinen Feldhofer Grotte“, aus welcher der 1856er-Fund des rund 40 000 Jahre alten Neandertaler-Skeletts stammt,  zu klären. Dabei entdeckten die Forscher einstmals übersehene Fragmente des Originalskelettes (neue Neandertaler-Fossilien) sowie bislang fehlende Steinwerkzeuge und Nachweise der Tierwelt dieser Zeit. Die Darmstädter Ausstellung kann  erstmals nun diese Ikone der Urgeschichte ergänzt um die Neufunde präsentieren.

© massow-picture Expanding World: Prof. Dr. Friedemann Schenk mitte li. und Dr. Oliver Sandrock erläutern am Neandertalerfund von 1856 bei Mettmann Journalisten wie in Europa die ersten Weltbilder zur Evoultion des Menschen entstanden.
Pavillon „Coole Typen“ in der Ausstellung Homo Expanding Worlds. Prof. Dr. Friedemann Schrenk Mitte li. und neben ihm Dr. Oliver Sandrock, erläutern den mit Neufunden von 1997 und 2000 komplettierten Neandertalerfund von 1856 bei Mettmann (Düsseldorf). Kaum eine andere Urmensch-Gattung beflügelte wohl die Wissenschaft und Autoren mehr zur Entwicklung erster Weltbilder über Evolution des Menschen als der Neandertaler.

Die ersten ab 1997 durchgeführten DNA-Studien ergaben, dass wir Europäer zu einem gewissen genetischen Prozentsatz doch auch Nachfahren eben dieser robusten Neandertaler sind, was lange Jahre ausgeschlossen schien. Bis zu 4 Prozent Neandertaler-DNA besitzen wir Europäer im Schnitt noch.

Fund-Interpretation immer auch durch die Brille des Zeitgeistes

Die Fossilien in der gezeigten Ausstellung „Homo Expanding Worlds“ sind Originale von Ur- und Frühmenschen, der ältestes 2,3 bis 2,5 Mio. Jahre alt, der jüngste um die 40 000 Jahre (Neandertaler). Obwohl die Fossilien tot seien, so Dr. Sandrock, sprächen sie eine Sprache, die jedoch nicht eindeutig wäre. Vielmehr interpretiere die Wissenschaft Funde stets nach den vorherrschenden Welt-, Religions- und Wissenschaftsbildern. Denn letztlich könne man sich ja nur auf eine Handvoll Skelette, Schädel-, Kiefer- und Zahnfragmente stützten. So würden diese Urmenschen-Funde und –Fragmente kontrovers diskutiert und in zehn Jahren würde diese Ausstellung, falls überhaupt nochmals möglich, eventuell schon wieder anders aufgebaut sein, da sich Erkenntnisse und Ansichten – auch durch neue Funde – verändert haben könnten.

Prof. Dr. Friedemann Schrenk: „Erst seit ca. 500 Generationen sind wir alleine auf der Welt, Homo sapiens hatte alle anderen Mitmenschen verdrängt. Moderne Menschen sind das Produkt großräumiger Expansionsbewegungen. Die heutige Abschottung von Wohlstandsregionen wird höchstens wenige Generationen lang erfolgreich sein. Nur die kulturell globale Vernetzung kann das Überleben moderner Menschen langfristig sichern.“

Dr. Oliver Sandrock: „»Expanding Worlds« bedeutet die wiederholte Ausbreitung unserer Vorfahren aus Afrika heraus nach Eurasien. Es beschreibt auch, dass sich Weltbilder und die Rolle der Wissenschaft zur Evolution des Menschen erweiterten.“

Die Ausstellung präsentiert sowohl Originalfunde aus großer zeitlicher und räumlicher Verbreitung als auch – wissenschaftshistorisch – den je unterschiedlichen Blick der Forschung auf diese Funde. Die Fossilien werden von Videoinstallationen mit Wissenschaftlern und unterschiedlichen Schwerpunktthemen begleitet. Großformatige Banner zeigen die unterschiedlichen Lebensräume mit den tierischen Zeitgenossen unserer Vorfahren.

Diether v. Goddenthow

Veranstaltungsort:
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1, 64283 Darmstadt

Laufzeit:
Oktober bis 22. November 2015
Öffnungszeiten
Dienstag, Donnerstag, Freitag                  10.00 – 18.00 Uhr
Mittwoch                                       10.00 – 20.00 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertag                    11.00 – 18.00 Uhr
Montag geschlossen

Ticket
Erwachsene 10, ermäßigt 6 Euro
Das Ticket berechtigt auch zum Besuch der Ständigen Sammlung.
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt.

Gruppen- und Einzelführungen
Individuelle Buchung beim Besucherservice Bildung und Vermittlung ab 01. Juli 2015 möglich unter: Telefon: +49 (0) 6151-1657111, Mail: vermittlung@hlmd.de
Anmeldungen auch für Gruppen ohne gebuchte Führung erforderlich!
Die Führungen sind auf 25 Personen beschränkt.
Erreichbarkeit: Dienstag und Freitag 10.00 – 12.00 Uhr, Mittwoch 14.00 – 16.00 Uhr
pro Führung und Gruppe: 60,- Euro zzgl. Eintritt, fremdsprachig: 70,- Euro zzgl. Eintritt

Angebote für Schulklassen
Für Schulklassen gibt es speziell zugeschnittene Rundgänge „Der lange Weg der Menschwerdung“. Weiterführende Informationen unter www.hlmd.de

Kataloghomo-buchcover
Im Theiss Verlag – WBG erscheint ein Katalog, Preis Museumsausgabe: 14,95 Euro, Buchhandelsausgabe: 19,95 Euro.

Rahmenprogramm von Expanding Worlds Originale Urmenschen-Funde aus fünf Weltregionen

Anlässlich der Sonderausstellung gibt es ein umfangreiches Angebot an Veranstaltungen. Weiterführende Informationen ab Juli 2015
Öffentliche Führungen
Sonntag 11.10., 18.10., 25.10., 1.11., 8.11., 15.11., 22.11.2015
je zwei Führungen 11.30 Uhr und 15.30 Uhr

Mittwoch 14.10., 21.10., 28.10., 4.11., 18.11.2015
Je zwei Führungen 18.30 Uhr

Kostenfrei, lediglich Sonderausstellungseintritt, max. 25 Teilnehmer pro Führung,
Teilnahmekarten am Veranstaltungstag an der Museumskasse

Vorträge
Mittwoch 21.10.2015, 18.30 Uhr

»Die Evolution der menschlichen Entwicklung: was wir von Neandertalern über uns selbst lernen können«
Dr. Philipp Gunz, Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig

Mittwoch 4.11.2015, 18.30 Uhr
»Paläo-Cuisine« Die Ernährung unserer Vorfahren
Vortrag PD Dr. Ottmar Kullmer, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Sektion Tertiäre Säugertiere, Frankfurt am Main

Mittwoch 11.11.2015, 18.30 Uhr
»Ursprünge, Umbrüche, Umwege – 6 Millionen Jahre Mensch«
Vortrag Prof. Dr. Friedemann Schrenk, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Sektion Paläoanthropologie, Frankfurt am Main

Vortragssaal des HLMD
kostenfrei, lediglich Sonderausstellungseintritt

Die Videoinstallation »MENSCHBILD«
Zwischen Liebe, Schuld und Unsterblichkeitswahn

Anlässlich der Sonderausstellung »EXPANDING WORLDS – Originale Urmenschen-Funde aus fünf Weltreligionen« präsentiert das Hessische Landesmuseum Darmstadt während der Laufzeit im Vortragssaal die Videoinstallation »Menschbild« von Frank Moritz, Claudius A. Massinger und Ralf Stutz (2007).

Der filmische Diskurs wirft die Kernfragen unserer Zeit auf: nach Schuld und Strafe, Schmerz und Unsterblichkeit, Liebe und Vereinzelung. In den Textfragmenten des Hirnforschers Wolf Singer, des Dichters Friedrich Hölderlin und des Philosophen Friedrich Nietzsche verschmelzen rationale und irrationale Erkenntnisse. Die Bestandteile des Lebens splittern sich visuell und akustisch auf, werden getrennt in Körper, Seele, Geist und deren Sehnsucht nach Einheit.

Wissenschaft und Kunst im Dialog
Wolf Singers Frage nach dem »neuen Menschbild« entfaltet Hölderlins »Hyperion« für eine neue Zeit. Der biologischen Evolution und den natürlichen Grenzen der Möglichkeiten von »Menschsein« gegenüber steht die Sehnsucht nach dem Vernunft begabten Wesen und seiner kulturell, sozialen Entwicklung durch kognitive Prozesse. Polaritäten entstehen. Zwiespalt der Seele. Das Aushalten dieser komplexen Strukturen irritiert. Unsere Gedanken wollen zwischen wahr und falsch unterscheiden, das Gehirn aber funktioniert abstrakt, wirkt dem entgegen.

Das neue »Menschbild« zwischen Aufbruch und Vision
Das HLMD verbindet mit dieser Videoinstallation die Themen Aufbruch und Evolution. Hier wird der Beginn allen Seins, der Beginn allen Lebens dargestellt. Selbst in einer Zeit, in der der Mensch noch keine Rolle spielt, ist seine Bestimmung bereits ausgelegt und in die Zukunft gerichtet: Was will der Mensch? Welches Menschbild entsteht? Oder wie Wolf Singer es formuliert: »Wie können wir wissen, was wir wollen sollen?« Am Ende steht jedoch nicht vollständige Destruktion, sondern Versöhnliches: Bei Singer im Begriff der Regel, der es möglicherweise vermag, Ordnungszustände herzustellen und bei Hölderlin im Begriff der Liebe, in dem sich das Subjekt wieder aufrichtet: »Daher kommen wir. Dahin gehen wir.«

Präsentation samstags und sonntags und am Tag der Philosophie 19.11.2015 von 11 bis 18 Uhr.

Kulturticket der Deutschen Bahn
Gemeinsam mit der Deutschen Bahn bieten wir den Besuchern die umweltfreundliche und kostengünstige Anreise mit dem Sparpreis Kultur an. Die Fahrt mit dem Sparpreis Kultur nach Darmstadt gilt innerhalb von 3 Tagen hin und zurück – bequem und schnell im ICE/EC/IC ab allen Bahnhöfen in Deutschland. In der 2. Klasse ab 39 Euro bis 219 Euro (in der 1. Klasse ab 49 Euro bis 349 Euro). Bis zu vier Mitfahrer sparen jeweils 10 Euro. Kinder unter 15 Jahren reisen in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern kostenlos mit. Der Sparpreis Kultur ist nur erhältlich bei gleichzeitigem Kauf oder Vorlage einer Eintrittskarte zur Ausstellung „Expanding Worlds“ in allen DB Reisezentren und DB Agenturen oder online auf www.hlmd.de undwww.bahn.de/Kultur.

 

Silvester-Party 2015 /16 im Kurhaus Wiesbaden – Karten sichern!

silvestparty-kurhaus15bSilvester-Party im Kurhaus Wiesbaden – Karten ab sofort erhältlich

Für viele Wiesbadener und Gäste der Stadt gehört die Party im Kurhaus zum letzten Vorhaben im alten Jahr. Auch diesmal öffnet das Kurhaus wieder seine Pforten und Räumlichkeiten und lädt Jung und Alt ein, gemeinsam einen rauschenden Jahreswechsel zu feiern.

Der Abend beginnt um 20 Uhr mit einem Sektempfang im ansprechenden Foyer des Kurhauses. Im Anschluss wird in zehn Sälen ein buntes Programm geboten, das zum Flanieren, Verweilen, Tanzen und Feiern einlädt. Musikalische Highlights werden von den bekannten Nightbirds, dem Duett „Blanc de Noir“, der Rock`n`Roll Band Boppin`B sowie der Latina Kim Morales und Los Marcapasos geboten. Die Disco ist auch in diesem Jahr wieder mit PRR1 DJ Hardy der absolute Stimmungsgarant. Abkühlen kann man sich dann im Wintergarten, der in diesem Jahr zur „Icelounge“ wird. Ab 20 Uhr können sich die Gäste kulinarisch am Speisen-Verkaufsbuffet der Kurhaus Gastronomie Käfer´S verwöhnen lassen. Noch vor Mitternacht erhellen „Mondfeuer“ mit verschiedenen Feuerelementen und Feuerspuckern dann den Nachthimmel um das Kurhaus.

Feuerwerk inklusive
Wenn um 0 Uhr die Korken geknallt haben und die Neujahrswünsche ausgesprochen sind, lässt sich um kurz nach Mitternacht das farbenprächtige Feuerwerk mit musikalischer Untermalung in einem extra für die Gäste abgetrennten Bereich vor dem Kurhaus genießen. Nach dem Lichtspektakel am Himmel folgt dann im Kurhaus die Fortsetzung der Neujahrs-Begrüßung mit ausgelassener Stimmung bis in die frühen Morgenstunden.

Feiern mit der ganzen Familie – Angebot
Kinderbetreuung
Letztes Jahr bewährt und von vielen Eltern freudig angenommen, wird es auch 2015 die Möglichkeit geben, gemeinsam mit Kindern ins neue Jahr zu starten. Kinder zwischen sechs und 14 Jahren können entweder mit ihren Eltern den Abend verbringen oder ihre eigene Party mit bunter Kinderdisco sowie viel Spiel und Spaß gemeinsam mit Gleichaltrigen feiern. Für professionelle Betreuung und Verpflegung wird gesorgt sein, sodass der Nachwuchs den Start ins neue Jahr, genau wie die „Großen“, im schönen Kurhaus genießen kann.

Silvester im Kurhaus – ein Feinschmeckererlebnis mit Käfer´S
Nicht nur in den Räumlichkeiten der Silvester-Party kann man sich gastronomisch verwöhnen lassen. Wer an Silvester ein Dinner in einem angenehmen Gala-Ambiente genießen möchte, ist mit einer Buchung bei der Kurhaus Gastronomie „Käfer‘S“ an der richtigen Adresse. Ob im Käfer’S Bistro, in der Belétage, im Spielbank Restaurant oder im Christian-Zais-Saal: Die exquisiten 4- und 5-Gang-Menüs lassen die Gäste der renommierten Küche auch aus kulinarischer Sicht bestens in das neue Jahr starten. Außerdem ist im Preis für die jeweils gebuchte Dinner-Variante das Flanieren auf der Silvester-Party inklusive.

Karteninformation
Karten für die Silvester-Party sind für 85 Euro, inklusive 20 Euro Verzehrgutschein und aller Vorverkaufsgebühren, bei der Wiesbadener Tourist-Information oder online unter www.wiesbaden.de/silvester an allen bekannten ADticket-Vorverkaufsstellen sowie unter www.ADticket.de erhältlich. Die Tages- beziehungsweise Abendkasse ist am 31. Dezember 2015 ab 14 Uhr vor dem Kurhaus geöffnet. Der Abendkassen-Preis für das Ticket zur Silvester-Party beträgt 90 Euro.

Karten für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren kosten 45 Euro, inklusive Betreuung und Verpflegung. Das Kartenkontingent ist begrenzt und ausschließlich im Vorverkauf über die Wiesbadener Tourist-Information erhältlich.

Informationen und Reservierungen für Dinner-Arrangements bei Käfer’S sind über die Tickethotline (0611) 536200 oder per E-Mail an info@kurhaus-gastronomie.de erhältlich. Weitere Informationen gibt es auch unter www.kurhaus-gastronomie.de sowie unter www.wiesbaden.de/silvester.

Freakadelle oder Bulletten – Seyfried-Ausstellung im Caricatura Frankfurt eröffnet

Achim Frenz begrüßt die zahlreichen Gäste. © massow-picture
Achim Frenz begrüßt die zahlreichen Gäste. © massow-picture

Gemäß F.W. Bernsteins Motto „Gelobt sei seine pusselige, wuselige Linie, die sich um die winzigsten Kleinigkeiten kringelt…“ eröffnete am Sonntag Achim Frenz, der unermüdlich engagierte Museumsleiter, die Ausstellung des Comicszeichners und Cartonnisten Gerhard Seyfried.

Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfond Rhein-Main hatte die Ausstellung finanziell unterstützt. © massow-picture
Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfond Rhein-Main hatte die Ausstellung finanziell unterstützt. © massow-picture

Ermöglicht wurde die Ausstellung auch mit Hilfe des Kulturfonds Frankfurt Rhein Main, und Dr. Helmut Müller, Wiesbadener Ex-Oberbürgermeister und Geschäftsführer des Kulturfonds, erinnerte sich noch eine seine Kasseler Studienzeit als er für die Studentenzeitung per „Klebelayout“ Seyfried-Cartoons „geklaut“ hatte, wofür er sich in seinem Grußwort nun coram publico beim Meister entschuldigte, der ihm sogleich rückwirkende Absolution erteilte.

Arnulf Rating, hier in seiner Paraderolle als Krankenschwester, brachte Gerhard Seyfrieds Leben und die derzeitigen Verhältnisse im Merkelland, inklusiv der Flüchtlings-Tragödie urkomisch auf den Punkt © massow-picture
Arnulf Rating, hier in seiner Paraderolle als Krankenschwester, brachte Gerhard Seyfrieds Leben und die derzeitigen Verhältnisse im Merkelland, inklusiv der Flüchtlings-Tragödie urkomisch auf den Punkt © massow-picture

Nachdem der Kabarettist  Arnulf Rating als Krankenschwester von der Flüchtlingsfront berichtet hatte und vorschlug, statt Seyfried „zu hängen“, lieber Flüchtlinge ins Caricatura einzuweisen und schließlich einen urkomischen Abriss von Seyfrieds Leben und Schaffen gegeben hatte, fehlten dem so geehrten und mit langem Applaus Gefeierten einfach die Worte. Gerhard Seyfried war sichtlich gerührt, und überwältigt von der Situation.

Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfond Rhein-Main hatte die Ausstellung finanziell unterstützt. © massow-picture
Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfond Rhein-Main hatte die Ausstellung finanziell unterstützt. © massow-picture

Noch bis zum 24. Januar 2016 zeigt das caricatura museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst mit 474 Exponaten einen Querschnitt von Gerhard Seyfrieds Werk, eine lohnenswerte Ausstellung, die man nicht versäumen sollte! Öffnungszeiten jeweils Di.-So. 11-18.00 Uhr. Mi. 11 – 21 Weitere Informationen: www.caricatura-museum.de

 

 

 

Caricatura auf der Buchmesse!
14.10.2015 – 18.10.2015
Halle 3.0 / K45 – der schönste Messestand der Welt!
Signierstunden am Freitag, den 16.10.2015
11 Uhr: Steffen Gumpert / Denis Metz
12 Uhr: Burkhard Fritsche (BURKH)
13 Uhr: Wolf-Rüdiger Marunde
14 Uhr: Schilling & Blum
15 Uhr: Piero Masztalerz
16 Uhr: Gerhard Seyfried

Signierstunden am Samstag, den 17.10.2015
12 Uhr: Michael Holtschulte / Oli Hilbring
13 Uhr: Rudi Hurzlmeier / Günter Mayer
14 Uhr: Dorthe Landschulz
15 Uhr: André Sedlaczek / Piero Masztalerz
16 Uhr: Gerhard Seyfried
17 Uhr: ©Tom

Signierstunden am Sonntag, den 18.10.2015
12 Uhr: Michael Holtschulte

Gourmet Gallery auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse: Hier wird Essen zur Weltsprache

Henssler, Lichter, Raue, Kleeberg und Co. an den Kochtöpfen / Aussteller aus Gaza und Israel an einem Stand

Die ganze kulinarische Welt auf 1.000 Quadratmetern: Rund 80 Aussteller aus mehr als 30 Ländern werden diese Jahr in der Gourmet Gallery der Frankfurter Buchmesse (Halle 3.1, L135) erwartet – damit hat sich die Zahl der ausstellenden Verlage im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Etwa 1.000 Titel werden zu sehen sein, in Showküche und Gourmet Salon sind 50 Veranstaltungen geplant. 2015 wird die Gourmet Gallery erstmals in Kooperation mit Gourmand International, dem Veranstalter der World Cookbook Fair ausgerichtet.

Showküche und Gourmand World Cookbook Awards

Starköche und Gourmetbuch-Autoren wie Steffen Henssler, Horst Lichter, Tim Raue, Martin Walker (UK), Vefa Alexiadou (Griechenland), Chef Wan (Malaysia), Marlena Spieler (USA) und Chakall (Argentinien) bespielen die Bühnen von Showküche und Gourmet Salon im Rahmen von Kochshows, Verkostungen und Talkrunden. Prominente internationale Gäste werden auch bei der Jubiläumsveranstaltung der Gourmand World Cookbook Awards erwartet: Am Messe-Donnerstag werden die besten Kochbücher aus 20 Jahren gekürt. Die Preisverleihung startet um 19.00 Uhr im Saal Harmonie auf dem Messegelände. Alle Veranstaltungen der Gourmet Gallery (Showküche und Gourmet Salon) gibt es hier:http://bit.ly/gourmet-programm

Gaza, Israel und die nordirische Diaspora

Wie sehr die Gourmet Gallery ein Ort der Zusammenkunft ist, demonstrieren die palästinensische Bloggerin und Aktivistin Leila El-Haddad (Gaza City) und der israelische Verlag LunchBox Press (Tel-Aviv). In der Gourmet Gallery teilen sich die Autorin von „The Gaza Kitchen“ und der israelische Verlag einen Stand und setzen damit ein deutliches Zeichen für eine friedliche Zukunft.
In diesem Sinne ist auch „Northern Irish Connections“ mit einem Stand und einer Veranstaltung in der Gourmet Gallery vertreten. Nach einem politisch dramatischen 20. Jahrhundert möchte das Netzwerk die irische Diaspora weltweit ansprechen und organisiert Zusammenkünfte rund um Themen wie Bücher, Rezepte und kulinarische Produkte.

Neue Reichweite für einen international boomenden Markt

In der Gourmet Gallery in Halle 3.1 (K92 -151, L99 – 159) präsentieren sich Unternehmen mit ihren Koch- und Backbüchern, Weinführern, kulinarischen Reiseführern, enhanced e-books und Apps sowie Geschenk- und Dekorationsideen. Der transnationale Rechtehandel in diesem Sektor nimmt zu, ebenso haben digitale Innovationen rasanten Einzug ins Kochbuch-Publishing gehalten. Neue Geschäftsmodelle wie Sponsoring oder Eigenfinanzierung von Buchtiteln werden hier ebenfalls erfolgreich umgesetzt.

Einen kompakten Überblick über die Trends, Zahlen und Innovationen gibt Edouard Cointreau (World Cookbook Fair/Gourmand International) am Mittwoch, 14. Oktober 2015 von 11.00 bis 11.45 Uhr im Gourmet Salon. Geführte Rundgänge durch die Gourmet Gallery werden ebenfalls am Messe-Mittwoch, sowie am Donnerstag angeboten. Anmeldung hier:http://buchmesse.de/de/fbm/besuchen/tours/

Seit 2011 unterstützt die Firma Miele die Gourmet Gallery als Premium Partner. Weitere Partner sind Die Eintagsküche, Essen & Trinken und Chefkoch und – seit 2015 – Gourmand International.

Einige Programmhighlights:

*** Trends of the Cookbook Market 14.10.2015 – 11.00-11.45 Uhr
Edouard Cointreau (World Cookbok Fair/Gourmand International) über die neuesten Zahlen, Trends und Innovationen auf dem internationalen Kochbuch-Markt.

*** Kochshow mit Chef Wan (Malaysia) 14.10.2015 – 16.00 – 17.00 Uhr
Seit mehr als 20 Jahren prägt Chef Wan das kulinarische Geschehen in Asien – seine Talente lebt er als Koch, Autor, Schauspieler und Verleger aus. Spaß garantiert bei seiner Verkostung in der Showküche!

*** Chakall kocht aus seinem Buch „Chakalls Sudaka“ 15.10.2015 – 15.00-16.00 Uhr
Der argentinische Fernsehkoch Chakall stellt sein neues Buch „Chakalls Sudaka – Südamerikanische Trendküche“ vor und kocht live vor Ort einige Kostproben daraus für die Zuschauer. Frisch, bunt, aromatisch und voller Lebensfreude!

*** Rich Roll & Jukie Piatt „Das Plantpower Kochbuch“ 16.10.2015 – 10.00-11.00 Uhr
Ultra-Athlet Rich Roll ist Kultfigur der veganen Ernährung und Bestseller-Autor von „Finding Ultra“. In seinem neuem „Plantpower-Kochbuch“ zeigt er mit seiner Frau Julie, dass vegan auch für Familien richtig Spaß macht und gesund und nachhaltig ist.

*** One Nation, Thousands of Flavours 16.10.2015 – 15.00-16.00 Uhr
Einblicke in die vielfältige und komplexe Küche des Buchmesse-Ehrengasts Indonesien – mit den TV-Köchen Sandra Djohan und Bondan Winarno.

*** Streetfood & Sambal 16.10.2015 – 17.30-18.30 Uhr
Inspiriert vom Gastland Indonesien, hat Claudia Zaltenbach und ihr Foodblog „Dinner um Acht“ gemeinsam mit der Frankfurter Buchmesse die Foodblogger-Szene aufgerufen, ein indonesisches Streetfood-Gericht zu entwickeln und kocht zusammen mit dem Sieger das beste Gericht.

*** Martin Walker talks about „Brunos Kochbuch“ 17.10.2015 – 11.00-11.45 Uhr
Martin Walker, Autor der Krimiserie rund um „Bruno, Chef de Police“ (Diogenes) im Gespräch

*** Horst Lichter verrät seine Lieblingsrezepte 17.10.2015 – 12.30-13.30 Uhr
Horst Lichter schwelgt in Kindheitserinnerungen und präsentiert unterhaltsam und mit Witz seine Lieblingsrezepte. Kostproben & Signierstunde

*** Steffen Henssler: Tipps, Tricks und tolle Rezepte 17.10.2015 – 15.00-16.00 Uhr
Kochduell, leckere Kostproben sowie eine Signierstunde mit dem Fernsehkoch Steffen Henssler, der sein neues Buch „Grill den Henssler – Das Kochbuch“ vorstellt.

Mehr Informationen zur Gourmet Gallery im Internet:
– Gourmet Gallery auf der Buchmesse-Webseitehttp://www.buchmesse.de/de/im_Fokus/kochenundgeniessen/
– Interview mit Edouard Cointreau http://countdown.buchmesse.de/de/ausgabe-7
– Blogevent auf „Dinner um Acht“ http://www.dinnerumacht.de
– Programm Showküche und Gourmet Salon http://bit.ly/gourmet-programm
– Geschmacksverstärker – der Ideenwettbewerb für Buchhändler zum Thema Kochbuchhttp://bit.ly/geschmack_bbl

Über das Unternehmen

Die Frankfurter Buchmesse ist mit 7.100 Ausstellern aus über 100 Ländern, rund 270.000 Besuchern, über 4.000 Veranstaltungen und rund 9.300 anwesenden akkreditierten Journalisten die größte Fachmesse für das internationale Publishing. Darüber hinaus ist sie ein branchenübergreifender Treffpunkt für Player aus der Filmwirtschaft und der Gamesbranche. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet seit 1976 der jährlich wechselnde Ehrengast, der dem Messepublikum auf vielfältige Weise seinen Buchmarkt, seine Literatur und Kultur präsentiert. Die Frankfurter Buchmesse organisiert die Beteiligung deutscher Verlage an rund 20 internationalen Buchmessen und veranstaltet ganzjährig Fachveranstaltungen in den wichtigen internationalen Märkten. Mit der Gründung des Frankfurt Book Fair Business Clubs bietet die Frankfurter Buchmesse Unternehmern, Verlegern, Gründern, Vordenkern, Experten und Visionären ideale Voraussetzungen für ihr Geschäft. Die Frankfurter Buchmesse ist ein Tochterunternehmen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. www.buchmesse.de

‚Die Macht des Keltenfürsten‘ Führung im Archäologischen Museum Frankfurt am 27.09.15

Das Programm des Archäologischen Museums Frankfurt

Simone Ganss berichtet über den Keltenfürsten aus Oberrad
(pia) Frankfurts bedeutendster Grabfund aus der Hallstattzeit wurde beim Bau der A661 im Stadtteil Oberrad 1966/67 entdeckt und archäologisch untersucht. Um 700 v. Chr. wurde hier ein Mann von außergewöhnlich hohem Rang bestattet. Davon zeugte ehemals ein monumentaler Hügel von 36 Metern Durchmesser und 3,5 Metern Höhe, den man über der Grabkammer des sogenannten „Keltenfürsten“ errichtet hatte.

AMF_Trinkgeschirr des Frankfurter Keltenfürsten-700 v-Chr© Archäologisches Museum Frankfurt
AMF_Trinkgeschirr des Frankfurter Keltenfürsten-700 v-Chr© Archäologisches Museum Frankfurt

Als Insignien der Macht gelten die Grabbeigaben wie Schwert mit Scheide und Ortband. Sie kennzeichnen den verstorbenen als Krieger, während das Trink- und Speisegeschirr auf einen Gastgeber hinweisen, der gesellschaftliches und politisches Leben zu vereinen und zu lenken wusste. Die Macht des Keltenfürsten in der Zeit der Hallstattkultur im Rhein-Main-Gebiet erläutert Simone Ganss am Sonntag, 27. September, um 11 Uhr, anhand der kostbaren Grabbeigaben. Interessierte Besucher treffen sich im Foyer des Archäologischen Museums. Es gilt der reguläre Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Die Führung ist kostenlos.

Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag
10 – 18 Uhr
Mittwoch 10 – 20 Uhr
Montag geschlossen

Das Museum ist geöffnet
3. Oktober 2015
(Tag der deutschen Einheit)
25. und 26. Dezember 2015
(Weihnachten)

Ort:
Archäologisches Museum
Karmelitergasse 1
60311 Frankfurt am Main

Wiesbadener exground filmfest 28 eröffnet mit CHEVALIER aus Griechenland am 13. Nov. 2015

© exground Filmfestival
© exground Filmfestival

Erste Highlights mit Star- und Frauenpower // Themenschwerpunkt: Flucht und Krise

Das exground filmfest startet am 13. November 2015 mit dem griechischen Beitrag CHEVALIER, einer bitterbösen Charakterstudie von Athina Rachel Tsangari. Der erste Film im diesjährigen Festivalfokus Griechenland feiert in der Wiesbadener Caligari FilmBühne um 19 Uhr zugleich seine Rhein-Main-Premiere.

Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von sechs Männern, zwischen denen sich bei einem Trip auf einer Luxusjacht ein absurder Wettkampf entspinnt. Wie bereits in ihrem vielbeachteten Langfilm ATTENBERG (2010) liefert Tsangari auch in ihrem neuesten Werk eine genaue Beobachtung menschlichen Verhaltens, die sie mit viel schwarzem Humor inszeniert.

Neben Regisseur Yorgos Lanthimos (THE LOBSTER), mit dem sie mehrere Filmprojekte realisierte (ALPEN), gilt sie als das Gesicht des „Neuen griechischen Kinos“. exground filmfest präsentiert im diesjährigen Länderfokus noch 15 weitere lange und kurze Filme aus Griechenland.

Starke Frauen bei exground filmfest
exground filmfest 28 startet nicht nur mit dem Beitrag einer Regisseurin, es finden sich im diesjährigen Programm auch eine Reihe Filme zum Thema „starke Frauen“. In BETI UND AMAR flieht eine junge Frau im Äthiopien des Jahres 1936 zunächst vor Mussolinis Truppen und muss sich dann mit einheimischen Milizionären, Hunger und Durst herumschlagen, bis ihr Wesen aus einer anderen Welt zu Hilfe kommen. Regisseur Andy Sieges realisierte seinen Debütfilm mit einem Minibudget und schuf gleichzeitig den ersten Sciencefiction-Film aus Äthiopien.

Ein weiteres Spielfilmdebüt führt nach Ramallah in die VILLA TOUMA, in der die Zeit stehengeblieben scheint. Drei unverheiratete Schwestern sehnen sich dort nach den Zeiten vor dem Sechstagekrieg vor über 30 Jahren und ignorieren die reale Welt, bis ihre Nichte Badia auftaucht und die triste Routine unterbricht. Regisseurin Suha Arraf fesselt mit ihrem psychologischen Kammerspiel vor dem Hintergrund des israelisch-palästinensischen Krieges.

Im Schweizer Beitrag UNTER DIE HAUT muss sich Alice nach 18 Ehejahren damit auseinandersetzen, dass ihr Mann sich immer stärker von Männern angezogen fühlt. Claudia Lorenz inszeniert die Folgen für die ganze Familie mit unaufgeregten, ruhigen Szenen, manchmal traurig, manchmal heiter.

Internationale Starbesetzung: Deneuve, Rampling, Garfield
Mit Catherine Deneuve wird eine weitere starke Frau im Programm von exground filmfest 28 zu sehen sein. Jaco van Dormaels skurrile Komödie DAS BRANDNEUE TESTAMENT spinnt das Gedankenexperiment, dass Gott mit Frau und Kind in Brüssel wohnt und ein Scheusal ist. Die Grande Dame des französischen Kinos spielt hier einen weiblichen Apostel.

Im US-Indie-Drama 99 HOMES gibt Andrew Garfield (THE AMAZING SPIDER-MAN) einen jungen Vater, der um sein Zuhause kämpft und dabei in ein moralisches Dilemma gerät. Emile Hirsch (PRINCE AVALANCHE, INTO THE WILD) nimmt in JUST JIM den Teenager Jim unter seine Fittiche, damit dieser endlich ein Cool Kid wird. Der junge Regisseur Craig Roberts spielt gleichzeitig die Hauptrolle. Mit einem Star-Ensemble (Charlotte Rampling, Udo Kier, Geraldine Chaplin u. a.) wartet Guy Maddins neuester Film THE FORBIDDEN ROOM auf. In traumhaften Bilderfolgen schickt Maddin seine Zuschauer auf einen herrlich-schrägen Trip durch die Filmhistorie und bedient sich dabei am Fundus der Stummfilmzeit.

Thema: Flucht und Krise
Weiterer Themenschwerpunkt im Programm von exground filmfest sind Flucht und Krise. Dazu zählen der bereits erwähnte BETI UND AMAR genauso wie der griechische Beitrag RIVERBANKS von Panos Karkanevatos, der eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der europäischen Flüchtlingskrise erzählt. In BABAI begibt sich der zehnjährige Nori auf die gefährliche Reise nach Deutschland, in das sein Vater aus dem Vorkriegskosovo der 1990er-Jahre ohne Nori geflüchtet ist. Der Junge findet seinen Vater schließlich und konfrontiert ihn mit seiner Tat, die Nori ihm nicht verzeihen kann. Auf dem Filmfest München wurde BABAI in mehreren Kategorien mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino ausgezeichnet.

exground filmfest: 13. – 22.11.2015
Das komplette Programm wird ab dem 20. Oktober 2015 auf www.exground.com veröffentlicht.

Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik an Juli Zeh in Mainz überreicht

Dr. Juli Zeh, neben ihr der Publizistik-Preis in Form einer  Bronzefigur von Hildegard von Bingen  Foto © massow-picture
Dr. Juli Zeh, neben ihr der Publizistik-Preis in Form einer Bronzefigur von Hildegard von Bingen Foto © massow-picture

Die Schriftstellerin und Journalistin Juli Zeh hat am Samstag, 19.09.2015, im Erbacher Hof in Mainz den mit 10 000 Euro dotierten Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik aufgrund ihres zeitgeschichtlichen Anspruchs erhalten, wie das Kuratorium des Preises mitteilte.

Die Laudatio hielt die FAZ-Literaturkritikerin Felicitas von Lovenberg (li. im Bild). Foto © massow-picture
Die Laudatio hielt die FAZ-Literaturkritikerin Felicitas von Lovenberg (li. im Bild). Foto © massow-picture

Mit Zeh werde eine Autorin und Journalistin geehrt, so das Kuratorium, „die die politische, ja sozialpolitische Welt ebenso intelligent, fein gegliedert in der Sprache, genau in der Analyse und mit hellwachem Geist schildert, wie die persönlichen Kreise des Privaten“. Zeh beeindrucke mit ihrer schöpferischen Gestaltungskraft.

Zeh schreibt etwa für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ), „Die Zeit“ und den „Spiegel“.

Benannt ist der Medienpreis nach der Mystikerin und Gelehrten Hildegard von Bingen (1098-1179). Die Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz lobt ihn mit der Deutschen Apotheker- und Ärztebank aus. Beim 20-jährigen Bestehen waren am Samstag unter anderem „Focus“-Herausgeber Helmut Markwort, FAZ-Literaturkritikerin Felicitas von Lovenberg und der Preisträger von 2014, Denis Scheck, anwesend. Zeh hat schon zahlreiche Literaturpreise bekommen. Zu den Preisträgern gehörten auch Peter Scholl-Latour, Maybrit Illner, Claus Kleber, Giovanni di Lorenzo und Harald Schmidt.

Der Preis feierte in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag.

Schrei nach Gerechtigkeit – Am Vorabend der Reformation. Im Dommuseum Mainz vom 5.09.15 bis 17.1.2015

n.gerechtigkeitIn einer einmaligen Präsentation stellt die große Sonderausstellung die Frage nach den Lebensverhältnissen am Vorabend der Reformation. Hochkarätige Exponate bieten einen tiefen Einblick in Mentalität und Kultur der Zeit um 1500. Auf 2000 m² werden über 200 Ausstellungsstücke den Glanz des späten Mittelalters erstrahlen lassen.

Der Mittelrhein zählte um 1500 zu den wirtschaftlich stärksten Regionen des Reiches. Bedingt durch einen starken überregionalen Wettbewerb entwickelten sich hier unter der „Wirtschaftsförderung“ der Mainzer Erzbischöfe innovative Produktionsformen wie die serielle Fertigung mit Hilfe von Tonmodeln oder die aus Bayern importierte Flachschnitzerei. In Kloster Eberbach entstand das größte Weinfass der Welt und in der Pfarrkirche zu Lorch der erste Altaraufsatz, dessen Figuren nicht farbig gefasst waren. Einhergehend mit einer überdurchschnittlichen Bildung resultierte aus dieser florierenden Wirtschaft ein ungekannter Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten. Unter diesen Voraussetzungen wurde in den Jahren vor der Reformation der Ruf nach sozialer Gerechtigkeit immer lauter. Diesen modern anmutenden Entwicklungen folgt die Ausstellung anhand von eindringlichen historischen Dokumenten und herausragenden Kunstwerken der Spätgotik.

DommuseumDie erste Sonderausstellung zur Kunst am Mittelrhein um 1500 mit einer Fülle hochkarätiger, zum Teil noch nie gezeigter Exponate.

 

Ort:
Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz
Domstr. 3
55116 Mainz

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage von 11 bis 18 Uhr

Bei Veranstaltungen ggf. länger geöffnet.
Geschlossen am 1.11. (Allerheiligen)
24.-26.12, 31.12.2015 und 1.1.2016

Eintritt:
Regulär 8 € / Ermäßigt 6 €
Familienkarte I: 8 € / Familienkarte II: 16 €
Die Sonderausstellung ist zu 2/3 barrierefrei.

Führungen:
Öffentliche Führungen sonntags um 14 Uhr
Teilnahmegebühr: 2,50 € + Eintritt
Gruppenführungen:
60 Min. / 60 € + erm. Eintritt
90 Min. / 90 € + erm. Eintritt
Private Führungen bitte telefonisch / per E-Mail vereinbaren

Weitere Informationen über das Dommuseum Mainz

Umfangreiches Begleitprogramm hier!

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Begrüßung des Bischofs von Mainz, Karl Kardinal Lehmann, bei der Eröffnung im Mainzer Dom

Frau Ministerpräsidentin mit den Mitgliedern der Landesregierung von Rheinland-Pfalz, Frau Staatsministerin Vera Reiß und Herr Staatsminister Prof. Dr. Gerhard Robbers, Herr Generaldirektor Thomas Metz, meine Herren Oberbürgermeister, Michael Ebling und Michael Kissel, Mainz und Worms, Herr Dekan Klodt, meine Damen und Herren Ehrengäste, vor allem aus allen Ebenen der Politik, besonders der Parlamente: des Europäischen Parlaments, des Bundestags und der Landtage, hochgeschätzte Leihgeber und Autoren, sehr verehrte Damen und Herren, lieber Herr Direktor Wilhelmy mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Dommuseums!

Wir haben schon bei der Eröffnung der Ausstellung „Franz von Sickingen“ betont, wie wichtig es beim Reformationsgedenken ist, neben den klassischen Gedenkstätten vor allem in Mitteldeutschland im Südwesten einen eigenen Schwerpunkt zu setzen, der die drei Ausstellungen zur Reformation als Medienereignis, zu Ritter Franz von Sickingen und nun die dritte und letzte Ausstellung „Schrei nach Gerechtigkeit. Leben am Mittelrhein am Vorabend der Reformation“ umfasst. Ich freue mich über Ihr Interesse und darf Sie alle gemeinsam herzlich begrüßen, vor allem Sie, verehrte Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit den Mitgliedern der Landesregierung. Dankbar erwähne ich auch vielfache finanzielle Hilfen der Generaldirektion Kulturelles Erbe und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Frau Staatsministerin Prof. Dr. Monika Grütters.

Wir wollen erkunden, wie die Menschen um 1500 in unserer Region gelebt haben. Dies ist auch wichtig zu wissen, wenn man auf die Themen und Probleme der Reformationszeit schaut. Manchmal gibt es doch auch in der Reformationsgeschichte Verengungen. Wir haben in den letzten Jahrzehnten gelernt, ohne Martin Luthers Originalität abzustreiten, wie sehr diese Zeit in den mannigfachen Aufbruch- und Erneuerungsbewegungen des zu Ende gehen-den Mittelalters und der frühen Neuzeit wurzelt: Die große Bedeutung der deutschen Mystik, der spätmittelalterlichen Theologie, des gelebten Mönchtums und der zeitgenössischen Reformbewegungen. Gewiss gehört zur Reformationsgeschichte auch die Rolle sozialer Probleme, wie sie uns dann etwa auch im Bauernkrieg und im Täufertum begegnen. Aber das normale Leben der Menschen in jener Zeit war im Kontext der kirchlichen Ereignisse doch ein Stück weit Stiefkind. Bekannt ist jedoch z.B. die Inschrift auf einer Kirchenbank aus dem Jahr 1510 in der Kiedricher Pfarrkirche: „Die Gerechtigkeit lit in grosser Not – die Wahrheit ist geschlagen dot.“ Diese bitteren Worte zeigen, dass die Ängste und Hoffnungen dieser Zeit mit zum Reformationsgedenken gehören. Doch zeigen wichtige Abhandlungen im Katalog, dass man sich kirchlicherseits damit nicht zufrieden gab.

Ganz gewiss wird dies, konzentriert auf die Region am Mittelrhein, in den Grußworten von Frau Ministerpräsidentin Dreyer, Herrn Dekan Klodt und ganz besonders im Festvortrag von Herrn Staatsminister Prof. Dr. Robbers zur Sprache kommen. Sie sind, Herr Staatsminister Robbers, durch Ihre großen wissenschaftlichen Arbeiten zu „Gerechtigkeit als Rechtsprinzip“ und „Sicherheit als Menschenrecht“, um nur diese zu nennen, besonders sensibel für dieses Thema. Sie sind außerdem Regierungsbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz für das Reformationsjubiläum und Vorsitzender des Leitungskreises Reformationsjubiläum 2017, der die Jubiläumsveranstaltungen plant und koordiniert.

Ich heiße alle Vertreterinnen und Vertreter staatlicher und kommunaler Verantwortung herzlich willkommen, Sie, verehrte Frau Staatsministerin Vera Reiß, zugleich „Kirchenministerin“, den Generaldirektor Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Herrn Thomas Metz, die Herren Oberbürgermeister Ebling und Kissel aus Mainz und Worms mit den hochverdienten Damen und Herren aus ihrem Bereich. Ich nenne nur Herrn Dr. Joachim Glatz, den ehemaligen verdienstvollen Landeskonservator.

Unsere Ausstellung ist auch ein Erweis hervorragender Zusammenarbeit der Museen unterei-nander. Ich begrüße die Verantwortlichen des Gutenberg-Museums, Frau Dr. Annette Ludwig, des Landesmuseums Mainz (Frau Dr. Andrea Stockhammer) und vor allem auch der Stadtbibliothek, hier namentlich Frau Dr. Annelen Ottermann, und danke Ihnen für die gute Zusammenarbeit. Dies gilt in hohem Maß auch für das Diözesanmuseum in Limburg, besonderen Dank an Herrn Prof. Matthias Kloft. Mit besonderer Dankbarkeit begrüße ich die zahlreichen Damen und Herren aus der Wissenschaft, von denen zahlreiche Autoren wichtige Beiträge aus vielen Disziplinen beigesteuert haben, stellvertretend nenne ich nur für die Kirchengeschichte Herrn Prof. Dr. Johannes Schilling aus Kiel, aus der säkularen Geschichtswissenschaft Herrn Prof. Dr. Michael Matheus, aus der Kunstwissenschaft Herrn Prof. Dr. Andreas Tacke. Ich möchte bewusst aber auch jüngere Wissenschaftler nennen, wie die Privatdozenten Dr. Michael Oberweis und Dr. Christoph Nebgen mit ihren wegweisenden neuen Erkenntnissen. Es ist ein hohes Verdienst nicht nur der Katalogredaktion in Mainz unter Leitung von Herrn Dr. Wilhelmy, sondern auch des Verlages Schnell & Steiner aus Regensburg unter der bewährten Leitung von Dr. Albrecht Weiland, dass wir trotz der drängenden Zeit einen so herausragenden Katalog auf dem Tisch liegen haben. Unter den vielen Leihgebern möchte ich aber auch die Kirchengemeinden, besonders aus dem Rheingau, nicht vergessen, ganz besonders die Pfarrgemeinde St. Valentinus und Dionysius aus Kiedrich, namentlich Herrn Pfarrer Dr. Robert Nandkisore und Herrn Bürgermeister Winfried Steinmacher.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte mich noch besonders bedanken bei der Evangelischen Kirche, besonders dem Mainzer Dekanat, vornehmlich bei Frau Präses Dr. Birgit Pfeiffer und Herrn Dekan Andreas Klodt. Dankbar nenne ich auch als Schirmherrn Herrn Kirchenpräsident Dr. Volker Jung. Zusammenfassend möchte ich den Dank abschließen für mannigfache Unterstützung, wie z.B. von Herrn Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Herrn Stefan Schmitz und Herrn Prof. Stefan Weinfurter.

Den größten Dank möchte ich jedoch Ihnen, Herrn Dr. Winfried Wilhelmy, Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, sagen. In einer seltenen Verbindung haben Sie eine außerordentlich große wissenschaftliche Kompetenz mit hohem praktischem Sinn, pädagogischer Einfühlungskraft, Organisationstalent in das Werden dieser Ausstellung eingebracht, dazu noch Ihren immensen Fleiß und Ihre erkennbare Leidenschaft. Sie haben auch dadurch herausragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tief begeistert. Ein relativ kleines Team hat eine große Ausstellung gemeistert. Sie, verehrter und lieber Herr Dr. Wilhelmy, werden dies bei der Einführung in die Ausstellung noch selbst präzisieren können. Sie haben oft weit über alle Maßen und bis an den Rand der Erschöpfung alles für „Ihre“ Ausstellung gegeben. Unser Dank kommt darum auch wirklich von Herzen. Bedanken möchte ich mich auch für die schöne und passende Musik „Ars Choralis“.

Ich danke Ihnen und darf Frau Ministerpräsidentin Dreyer um ihr Grußwort bitten.

Karl Kardinal Lehmann