Viele Besucher feierten Römerfest im Mainzer Landesmuseum – Gemälde-Premiere der Stadtansicht des spätantiken Mainz

Gleich zwei römische Gruppen aus unterschiedlichen Jahrhunderten schlagen zum Römerwochenende am 23. und 24. Juli im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ihre Lager auf und bieten sehenswerte Einblicke und spektakuläre Vorführungen aus dem militärischen Alltag. © Foto Diether von Goddenthow
Gleich zwei römische Gruppen aus unterschiedlichen Jahrhunderten schlagen zum Römerwochenende am 23. und 24. Juli im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ihre Lager auf und bieten sehenswerte Einblicke und spektakuläre Vorführungen aus dem militärischen Alltag. © Foto Diether von Goddenthow

Großer Andrang herrschte am Wochenende vom 23. Bis 24. Juli 2022 im Innenhof des Mainzer Landesmuseums beim großen Römerfest.  Zwischen jeweils 10 und 17 Uhr hatten an beiden Tagen gleich zwei römische Historien-Gruppen aus unterschiedlichen Jahrhunderten ihre Lager aufgeschlagen. Sie gaben authentische Einblicke in römisches Militärlager-Leben und Alltag. In ihren militärischen Vorführungen zeigten die Hobby-Römer zudem anschaulich die Weiterentwicklung von Ausrüstungen und Kriegsführung des römischen Heereswesen bis zur Spätantike.

Die Truppe „Truncensimani“, ein spätantikes Projekt der Classis Augusta Germanica, zeigt authentische Kleidung und Waffen des spätantiken roemischen Heers des 4. Jahrhunderts n. Chr. © Foto Diether von Goddenthow
Die Truppe „Truncensimani“, ein spätantikes Projekt der Classis Augusta Germanica, zeigt authentische Kleidung und Waffen des spätantiken roemischen Heers des 4. Jahrhunderts n. Chr. © Foto Diether von Goddenthow

Während die Legionäre der I. Römercohorte Opladen das römische Militär des 1. Jahrhunderts n. Chr. darstellten, präsentierte die erstmals im Landesmuseum vertretene spätantike Gruppe „Truncensimani“ römische Soldaten des 4. Jahrhunderts. Bei ihren Darbietungen gelang es ihnen bestens, die Unterschiede in der Ausrüstung römischer Legionäre und Auxiliartruppen zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert – auf für Kinder und Jungendliche – anschaulich zu vermitteln.

Der I. Römercohorte Opladen e.V., präsentiert die Ausrüstung der röemischen Truppen, wie sie im 1. Jhd. auch in Mainz u. Mainz-Kastel stationiert waren, hier bei der Erklärung eines mobilen Feldgeschützes. © Foto Diether von Goddenthow
Der I. Römercohorte Opladen e.V., präsentiert die Ausrüstung der röemischen Truppen, wie sie im 1. Jhd. auch in Mainz u. Mainz-Kastel stationiert waren, hier bei der Erklärung eines mobilen Feldgeschützes. © Foto Diether von Goddenthow

Zudem erklärten und zeigten die Akteure den ganzen Tag über unterschiedliche früh- und spätantike Handwerkstechniken – vom Feldschmied über Steinmetz und Rüstungsmacher bis zum Holzschnitzer – und den Gebrauch von römischen Küchenkräutern.

Wie römisches Lagerleben ablief. Das  und viele andere Aspekte der Römer am Rhein fasziniert  Jung und  Alt  gleichermaßen. © Foto Diether von Goddenthow
Wie römisches Lagerleben ablief. Das und viele andere Aspekte der Römer am Rhein fasziniert Jung und Alt gleichermaßen. © Foto Diether von Goddenthow

Den Verein I. Römercohorte Opladen e.V. gibt es bereits seit fast 40 Jahren, er zählt zu den bekanntesten Römergruppen Deutschlands und ist auch immer wieder Gast im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) . Die „Truncensimani“ war zum ersten Mal im Landesmuseum. Sie ist ein spätantikes Projekt der Classis Augusta Germanica, einer Interessengemeinschaft, die sich auf die authentische Präsentation des spätrömischen Heerwesens spezialisiert hat.

Auf diesem Stand wurden typische Kräuter und Gewürze und ihre Anwendungen in der römischen Küche gezeigt. © Foto Diether von Goddenthow
Auf diesem Stand wurden typische Kräuter und Gewürze und ihre Anwendungen in der römischen Küche gezeigt. © Foto Diether von Goddenthow

 

 

Gemälde-Premiere der Stadtansicht des spätantiken Mainz

Ein weiteres Highlight war die Präsentation der fast 2 x 1 Meter großen, rekonstruierten Stadtansicht des spätantiken Mainz des Historienmalers André Brauch, welches er im Auftrag des Mainzer Mäzens Stefan Schmitz in Öl gemalt hat.

Der renommierte Historienmaler André Brauch (li.) hat im Auftrag des Mainzer Mäzens Stefan Schmitz eine beeindruckende Stadtansicht des spätantiken Mainz auf eine fast zwei Meter große Leinwand gebannt. Museumsdirektorin Dr. Birgit Heide, eskortiert von zwei römischen Begleitern, lobt den Detailreichtum  der archäologisch nach dem derzeitigen Kenntnisstand ins Bild eingebrachten Anlagen und Gebäude. © Foto Diether von Goddenthow
Der renommierte Historienmaler André Brauch (li.) hat im Auftrag des Mainzer Mäzens Stefan Schmitz eine beeindruckende Stadtansicht des spätantiken Mainz auf eine fast zwei Meter große Leinwand gebannt. Museumsdirektorin Dr. Birgit Heide, eskortiert von zwei römischen Begleitern, lobt den Detailreichtum der archäologisch nach dem derzeitigen Kenntnisstand ins Bild eingebrachten Anlagen und Gebäude. © Foto Diether von Goddenthow

Erstmals kann man sich damit einen Eindruck verschaffen, wie Mainz in der spätantiken Römerzeit ausgesehen haben könnte. Brauch hat sich neben aufwendigen Recherchen bei der einzigartigen Rekonstruktion auch von Archäologen und namhaften Historikern beraten lassen.

Gezeigt wurde u.a. auch Andre Brauchs Rekonstruktion vom Römischen Bühnentheater Mainz.  © Foto Diether von Goddenthow
Gezeigt wurde u.a. auch Andre Brauchs Rekonstruktion vom Römischen Bühnentheater Mainz. © Foto Diether von Goddenthow

Auf dem Öl-Gemälde ist u.a. das Legionslager mit Großbauten, das Aquädukt, das Bühnentheater, aber auch der rechtsrheinische Brückenkopf mit Römerbrücke, dem Kastell, dem Germanicus-Ehrenbogen sowie der zivilen Siedlungen zu sehen.
Auch weitere Gemälde André Brauchs wurden exklusiv zum Römerwochenende präsentiert, darunter auch eine eindrucksvolle Ansicht des spätrömischen Mainzer Bühnentheaters.

Ausstellungs-Tipp:  „High Tech Römer“ u. „Niedergang oder Neuanfang?“
Parallel zum Römerfest im Innenhof des Landesmuseums wurden auch zu einem weiteren  Publikumsmagnet die zwei zurzeit laufenden Ausstellungen:
High Tech Römer – Das Phänomen römischer Erfindungen (12.04.2022 – 15.01.2023)
sowie
Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter (11. Juni 2022 bis 29. Januar 2023).
Beide Ausstellungen können weiterhin bis einschließlich zum 15.01. bzw. 29.01,2023 während der regulären Öffnungszeiten im Landesmuseum Mainz besucht werden.

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49 – 51
55116 Mainz
Telefon 06131 2857 0
Fax 06131 2857 288
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