Letzte Ausstellungswoche: Contemporary Muslim Fashions Noch bis zum 1. September 2019

Ausstellungs-Impression ©  Foto: Diether v Goddenthow
Ausstellungs-Impression © Foto: Diether v Goddenthow

Rund 60.000 Menschen besuchten seit der Eröffnung im April in Frankfurt am Main mit Contemporary Muslim Fashions die weltweit erste umfassende Museumsausstellung, die sich dem Phänomen der zeitgenössischen muslimischen Mode widmet. Die Schau wurde an den Fine Arts Museums in San Francisco inhaltlich erarbeitet und von Max Hollein initiiert. Nach dem Museum Angewandte Kunst als erste Station in Europa reist die Ausstellung nun weiter an das Cooper Hewitt, Smithsonian Design Museum in New York.

Die Ausstellung präsentiert eine Momentaufnahme aktueller muslimischer Kleidungsstile aus aller Welt, mit einem Schwerpunkt auf dem Nahen Osten und Südostasien sowie Europa und den USA. Dabei reflektiert sie, wie Kleidung dem Ausdruck der vielen Facetten individueller, religiöser und kultureller Identität dient – und wie sie Identität prägt. Neben rund 80 Ensembles von etablierten und aufstrebenden Designer*innen aus den Bereichen Luxus-Mode, Streetwear, Sportswear und Couture umfasst Contemporary Muslim Fashions zahlreiche Kunst-, Dokumentar- und Mode-Fotografien, die die ausgestellten Kleidungsstücke kontextualisieren. Daneben gibt Originalmaterial aus den sozialen Netzwerken, die eine zentrale Rolle für die Verbreitung des neuen Trends spielen, Einblicke in die Vielfalt der Positionen in der muslimischen Welt und lässt verschiedene Akteur*innen zu Wort kommen.

Ausstellungs-Impression ©  Foto: Diether v Goddenthow
Ausstellungs-Impression © Foto: Diether v Goddenthow

Besucher*innen, die sich eingehender mit der Ausstellung befassen wollen, können noch bis zum 1. September 2019 an der Kasse des Museums einen Audioguide für 1,50 Euro erwerben oder an einer der letzten öffentlichen Führungen teilnehmen und ein deutschsprachiges Magazin mit nach Hause nehmen.

Burkini, eine Kombination aus Burka und Bikini. Soll laut Designer Aheda Zanetti, wie auf einer Texttafel zu lesen ist "Freizeit, Glück und Ausgelassenheit, Sportlichkeit und Gesundheit" symbolisieren. Für Bikini-Anhängerinnen symbolisiert solch Ganzkörperverhüllung eher religiös-kulturell internalisierte  Körperfeindlichkeit, Prüderie und, als Badekleidungs-Gebot,  Frauenunterdrückung.
Burkini, eine Kombination aus Burka und Bikini. Soll laut Designer Aheda Zanetti, wie auf einer Texttafel zu lesen ist, „Freizeit, Glück und Ausgelassenheit, Sportlichkeit und Gesundheit“ symbolisieren. Für Bikini-Anhängerinnen symbolisiert solch Ganzkörperverhüllung eher religiös-kulturell internalisierte Körperfeindlichkeit und Prüderie .

Über die Laufzeit der Ausstellung hinaus, stehen nun auf der Website des Museums Videoaufzeichnungen des Contemporary Muslim Fashion Forums bereit, zu dem das Museum Angewandte Kunst vom 12.–14. April 2019 in Kooperation mit dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt eingeladen hatte. An diesem Wochenende kamen Wissenschaftler*innen, Künstler*innen sowie Blogger*innen und Influencer*innen aus den sozialen Medien zu Vorträgen, Paneldiskussionen, Interviews und Talking Tables zusammen, um spezifische Themen wie kulturelle Identität, Gender, Nachhaltigkeit, Politik und Gleichberechtigung zu diskutieren. Zu den Höhepunkten des Programms zählte der Vortrag „The Politics of Curating: Contemporary Muslim Fashions“ von Reina Lewis vom London College of Fashion, die als beratende Kuratorin an der Ausstellung mitgewirkt hat.

Direkt im Anschluss an Contemporary Muslim Fashions beginnen am Museum Angewandte Kunst die umfangreichen Umbauarbeiten für die Ausstellung House of Norway, die ab dem 11. Oktober im Rahmen des Ehrengastlandauftritts zur Frankfurter Buchmesse 2019 herausragende Positionen aus Norwegens Kunst und Kultur zeigen wird. Zu den besonderen Highlights dieser Ausstellung gehören noch nie ausgestellte Zeichnungen von Edvard Munch sowie ein Gastspiel des Sámi National Theatre Beaivváš mit insgesamt 24 Aufführungen auf einer eigens dafür geschaffenen Bühnenlandschaft innerhalb der Ausstellung. Die Ausstellung Sagmeister & Walsh: Beauty ist noch bis zum 15. September im 1. Obergeschoss zu sehen.

Öffentliche Führungen
Mittwoch, 28. August, 18.30 Uhr / Sonntag, 1. September, jeweils 15 Uhr
Im Eintrittspreis inbegriffen. Mit Anmeldung unter create.angewandte-kunst@stadtfrankfurt.de oder 069 212 38522.

Video-Archiv Contemporary Muslim Fashions Forum
www.museumangewandtekunst.de/de/veranstaltungen/contemporary-muslim-fashionsforum