Hessische Filmförderung verbessert – Nachwuchs profitiert besonders!

Hans-Joachim Mendig, Geschäftsführer der HessenFilm und Medien GmbH, Boris Rhein, Minister für Wissenschaft und Kunst, Sissi Hajtmanek, Pressesprecherin Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
(v.r.n.l.): Hans-Joachim Mendig, Geschäftsführer der HessenFilm und Medien GmbH, Boris Rhein, Minister für Wissenschaft und Kunst, Sissi Hajtmanek, Pressesprecherin Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Hessische Filmförderung investiert verstärkt in den Nachwuchs
Neue Talentförderung garantiert dem Filmnachwuchs in Hessen mindestens 150.000 Euro zusätzlich pro Jahr / Budget für mittelgroße Produktionen verzehnfacht

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat gestern im Vorfeld der Berlinale gemeinsam mit dem Geschäftsführer der HessenFilm und Medien GmbH, Hans-Joachim Mendig, die zwei neuen Säulen der Nachwuchsförderung vorgestellt und eine positive Bilanz der hessischen Filmförderung gezogen.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Wir haben das Ziel, unsere kreativsten Talente in Hessen mehr und nachhaltiger zu unterstützen, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Deshalb beginnen unsere Experten der Filmförderung künftig schon an unseren Hochschulen damit, den Filmnachwuchs nach ihren Abschlussfilmen kompetent zu beraten, kontinuierlich zu begleiten und finanziell zu unterstützen. “

Die hessische Filmförderung hat dafür ein besonderes Förderpaket für talentierte Nachwuchskräfte geschnürt. Es bietet jungen Filmschaffenden einen Anreiz, in Hessen zu bleiben, zu arbeiten und sich hier am Filmmarkt zu etablieren. Insgesamt wurden die Zuschüsse für die Filmförderung in diesem Jahr um zwei Millionen Euro erhöht, sodass sich die Filmförderung in Hessen nun auf fast zehn Millionen Euro beläuft.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Von der Erhöhung der Zuschüsse profitiert vor allem der Nachwuchs: Ab diesem Jahr gibt es die Möglichkeit, nicht nur die Abschlussfilme unserer Hochschulabsolventen zu fördern, sondern auch ihre Debüt- und Zweitfilme. Darüber hinaus haben wir jetzt auch eine Talent-Paketförderung geschaffen. Das bedeutet, junge Produktionsfirmen mit Sitz in Hessen können sich um eine mehrjährige Förderung bewerben. Dieses Instrument soll dafür sorgen, dass sich der Filmnachwuchs mit einem soliden Fundament am Filmmarkt in Hessen etablieren kann.“

Im Rahmen dieser Talent-Paketförderung werden junge Produktionsfirmen über drei Jahre mit pauschal bis zu 150.000 Euro gefördert, wenn sie bis zu fünf Kino- und/ oder Fernsehfilmprojekte in dieser Zeit entwickeln.

Seit diesem Jahr ist es außerdem möglich, dass die hessische Filmförderung Projekte mit einem mittleren Produktionsbudget – also maximal 1,5 Millionen Euro – nun auch mit einem größeren Betrag unterstützt. Die maximale Fördersumme wurde in diesem Bereich von 50.000 Euro auf 500.000 Euro angehoben. Unbeschadet dessen bleibt es bei der Darlehensförderung der großen Kinoproduktionen.

„Wir sprechen somit jetzt auch Projekte an, die zwischen einem kleinen Arthouse-Filmbudget und einem sehr großen Kinofilmbudget liegen, beispielsweise auch Dokumentarfilme. Wir haben damit einen lang gehegten Wunsch der hessischen Filmwirtschaft umgesetzt“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein.

Das Maßnahmenpaket zur weiteren Stärkung des Filmlandes Hessen ist Bestandteil einer neuen Förderrichtlinie, die rückwirkend zum 1.1.2017 in Kraft tritt. Sie ist ab sofort auf der Website der HessenFilm und Medien GmbH veröffentlicht.

Rückblende  geförderter Filme 2016 – Preisträger und Kinohits

2016 gab es wieder preisgekrönte und von Hessen geförderte Filme. Zu nennen sind „Der Staat gegen Fritz Bauer“ mit sechs LOLAs beim Deutschen Filmpreis oder „Jonathan“, der auf nationalen und internationalen Festivals mehrere Preise gewann. Aktuell in der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis 2017 sind „Morris aus Amerika“ und die „Die Welt der Wunderlichs“. Aber auch der Kassenschlager „Pettersson und Findus – Das schönste Weihnachten überhaupt“ hatte 2016 Premiere. Mit knapp 1,2 Millionen Besuchern bis Jahresende zählt er zu einem der besucherstärksten deutschen Filme des Jahres.

„Qualität ist ein wichtiges Kriterium für uns, um eine Förderzusage zu erteilen. Die im Jahr 2016 bereitgestellten Fördergelder haben sich gelohnt. Die von uns geförderten Filme sind nicht nur die beste Werbung für unser Land, sie machen sich auch bezahlt. Denn die Produzenten geben auch wieder wesentlich mehr als die erhaltene Filmförderung in Hessen aus. Das hilft der Wirtschaft und stärkt gleichzeitig den Filmstandort Hessen“, stellte Kunst- und Kulturminister Boris Rhein fest.

Hintergrundinformationen
Die Filmförderung in Hessen beläuft sich seit 2017 auf fast zehn Millionen Euro. Über die HessenFilm und Medien GmbH stellt das Land Hessen 2017 insgesamt 8,2 Millionen Euro Filmförderung zur Verfügung. Hinzu kommen die Mittel des Hessischen Rundfunks, so dass seit Anfang des Jahres knapp neun Millionen Euro für die Filmförderung bereit stehen. Das Land unterstützt darüber hinaus mit rund 0,8 Millionen Euro weitere Filmfördermaßnahmen. U.a. ist die Förderung hessischer Institutionen, wie das Deutsche Filminstitut, das Film- und Kinobüro Hessen oder die Filmbewertungsstelle zu erwähnen.