Gutenbergs Erfindung und die Reformation – Szenische Lesung von Texten und Thesen am 23.6.2016 im Gutenberg-Museum

© massow-picture
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Der Einfluss von Gutenbergs Erfindung auf den Reformationsprozess war enorm. Um dies aufzuzeigen, lädt das Gutenberg-Museum gemeinsam mit der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft und der Mainzer Bibliotheksgesellschaft am Donnerstag, 23. Juni, um 18 Uhr zu einer szenischen Lesung im Veranstaltungssaal des GutenbergMuseums ein. Der Schauspieler Rolf Hartmann wird Texte und Thesen von Kirchenreformern aus der Zeit vor Luther wie John Wyclif und Jan Hus rezitieren. Der Mainzer Pfarrer Dr. Peter Meyer beschreibt Luthers Rolle im Reformationsprozess, der durch den Buchdruck enorm beschleunigt wurde. Mit dieser Veranstaltung im Vorfeld der Verleihung des Gutenberg-Preises knüpft das Gutenberg-Museum an seine vielbeachtete Sonderausstellung „Am 8. Tag schuf Gott die Cloud. Die Reformation als Medienereignis in Text und Bild“ im Rahmen des Mainzer Lutherjahres an.

In dieser Veranstaltung wird erstmals der Fokus auch auf die Zeit vor Luther gelegt und die Einflüsse der Vorläufer und Zeitgenossen wie Erasmus von Rotterdam auf Luther veranschaulicht. Anhand ausgewählter Texte wird deutlich, dass Luther auf geistige Strömungen der Zeit zurückgreifen konnte. Die Moderation des Themas „Der Einfluss des Buchdrucks auf den Reformationsprozess“ übernimmt Dr. Erwin Kreim, der dem Gutenberg-Museum als Unterstützer sehr verbunden ist. Die Cellistin Traudl Herrmann spielt auf einem 300 Jahre alten Violoncello Werke der Renaissancezeit.

Der Gutenberg-Preis der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft und der Stadt Mainz geht in diesem Jahr an den Kulturmanager und Bibliothekar Professor Klaus-Dieter Lehmann aus München. Der Preis wird in einem Festakt im Rathaus der Stadt Mainz am Sonntag, 26. Juni 2016, um 12.30 Uhr verliehen.
Die Laudatio hält der Chefredakteur des ZDF, Dr. Peter Frey. Die Jury begründete ihre Entscheidung unter anderem mit Lehmanns Verdienste um die Zusammenführung der Deutschen Bücherei in Leipzig und der Deutschen Bibliothek in Frankfurt zur heutigen „Deutschen Nationalbibliothek“.