Gemalte Tatorte – Harald Reiner Gratz Sonderausstellung „Hinter den Spiegeln“ –zum 15. Deutschen Fernsehkrimifestival in Wiesbaden eröffnet

Künstler Harald Reiner (li.) Gratz mit Schauspieler-Freund Heino Ferch bei der Eröffnung der Sonderausstellung "Hinter den Spiegeln" am 10.3..2019 in der SV-AtriumGalerie der Sparkassenversicherung anlässlich  des 15. Deutschen FernsehKrimi-Festivals. © Foto: Diether v. Goddenthow
Künstler Harald Reiner (li.) Gratz mit Schauspieler-Freund Heino Ferch bei der Eröffnung der Sonderausstellung „Hinter den Spiegeln“ am 10.3..2019 in der SV-AtriumGalerie der Sparkassenversicherung anlässlich des 15. Deutschen FernsehKrimi-Festivals. Im Hintergrund Harald Reiner Gratz Werk „Stadt sucht einen Mörder (Leihgabe aus Privatbesitz). © Foto: Diether v. Goddenthow

Dem glücklichen Umstand der Freundschaft zwischen Schauspieler Heino Ferch, Fernsehkrimipreisträger „Bester Darsteller“ 2018, und Thüringens bekanntestem Maler Harald Reiner Gratz ist die wunderbar-abgründig anmutende Festival-Begleitausstellung „Hinter den Spiegeln“ an den zwei Standorten in der SV-Sparkassen-Versicherung und in der Caligari FilmBühne zu verdanken. Kuratiert wurde die Sonderausstellung von Dr. Verena Titze-Winter. Sie wurde zwei Tage vor dem eigentlichen Start des 15. Fernehkrimiwettbewerbs am 10. März 2019 gegen 15 Uhr eröffnet von Dr. Stefan Korbach, Vorstandsmitglied der SV Sparkassenversicherung, gemeinsam mit Cathrin Ehrlich, Leiterin des Fernsehkrimifestivals und Kulturdezernent Axel Imholz in Beisein der Künstlerfreunde Gratz und Ferch.

Dr. Stefan Korbach eröffnete die Sonderausstellung "Hinter den Spiegeln" in der AtriumGalerie der Sparkassenversicherung  , Bahnhofstrasse 69.© Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Stefan Korbach eröffnete die Sonderausstellung „Hinter den Spiegeln“ in der AtriumGalerie der Sparkassenversicherung , Bahnhofstrasse 69.© Foto: Diether v. Goddenthow

Stefan Korbach, bekannt für seinen feinsinnigen Humor, fand so auch den Ort für eine derartige Ausstellung solch zwielichtiger, an Massaker und Tatorte erinnernde Gemälde durchaus passend: Denn vor einiger Zeit erst habe sich während zweier ZDF-Krimi-Drehtage „Der Staatsanwalt“ mit Rainer Hunold in einem „unserer Büros heraus gestellt: Der Böse war ein Versicherer, einer, der zudem noch einen Callgirlring leitete“, so Korbach augenzwinkernd.

Kulturdezernent und Krimifan Axel Imholz. © Foto: Diether v. Goddenthow
Kulturdezernent und Krimifan Axel Imholz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Krimifan Axel Imholz verriet, dass jedes Gratz-Bild, über das er während seines Vorabrundgangs schon mal seinen Blick schweifen ließ, ihn zusehends beeindruckt habe, „gerade weil ich’s auch gerne blutrünstig mag“.

 

 

 

Einige Werke hat Gratz eigens für das Fernsehkrimifestival geschaffen, den Großteil musste der bekennende Fernsehkrimifan jedoch aus seinem Fundus und über Leihgaben für die Ausstellung gemeinsam mit der Kuratorin auswählen. Das war aber von der Motivauswahl her nicht sonderlich kompliziert, da viele seiner Bilder alltägliche Gewalt, Sex, Gemetzel und menschliche Abgründe widerspiegeln.

Harald Reiner Gratz: Porträt Tom Waits (aus der Serie Hinter den Spiegeln), 150 x 240 cm, Öl auf Leinwand 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow
Harald Reiner Gratz: Porträt Tom Waits (aus der Serie Hinter den Spiegeln), 150 x 240 cm, Öl auf Leinwand 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

Stets emotional, sensibel, sind manche Werke gar robust-berührend, hervorgehoben auch durch seinen virtuos eingesetzten, mitunter dicken Farbauftrag, oder durch seine Bildaufteilungen, mittels „abgegrenzter Bildfelder, Blickachsen oder auch Überlagerungen und Motivverbindungen“.

Gratz Werke stehen, wie es an anderer Stelle in der Begleitschrift zur Ausstellung heißt, „ in der Tradition des Deutschen Impressionismus und Expressionismus eines Lovis Corinth, aber auch der DDR-Kunst des sozialistischen Realismus eines Bernhard Heisig oder Werner Tübke.“ In seiner Ausstellung „Hinter den Spiegeln“, einer Metapher, die auf das Rätselhafte und Zweideutige, aber insbesondere auch auf die Dinge hinter dem, was wir sehen, also auf unser Unterbewusstsein anspielen, hat er Werke zusammengestellt, „die uns mit szenischen Bildern eines Kriminalfilms oder eines Tatortes konfrontieren“. Unterstrichen wird dies, indem Gratz mit Schauspielern, etwa aus dem Krimi-Genre, zusammenarbeitet, und sie wie Heino Ferch in seinen Werken „Stadt sucht einen Mörder“ oder „Götz von Berlichingen“ verewigt. Vor drei Jahren hatte Ferch Gratz kennengelernt, als er diesem zusagte, für sein Werk „Reformations-Zyklus“ Model zu stehen. Seither verbindet die beiden eine Freundschaft, und Ferchs Porträt taucht auch in zahlreichen weiteren Gratz-Werken auf.

Krimifestivalleiterin Cathrin Ehrlich. © Foto: Diether v. Goddenthow
Krimifestivalleiterin Cathrin Ehrlich. © Foto: Diether v. Goddenthow

Cathrin Ehrlich lobte, gleichsam begeistert, das Gratz Werk, das so gut zum Deutschen Fernsehkrimifestival passe. Die Festivalleiterin dankte vor allem der Sparkassenversicherung, ohne die diese gewaltige Ausstellung gar nicht möglich gewesen wäre, und den Machern und ihrem Team hinter den Kulissen, insbesondere Nicole Hauptmann (Programm, Ausstellung, Preisverleihung, Sponsoring), Ethel Dadam (Gästebetreuung, Reiseorganisation), Tom Winter ( Programm, Wettbewerb, Drehbuchnachwuchswettbewerb, Serien und Social Media), Aimée Torre Brons (Presse), Bianca Wolf (Festivalassistenz) und den Festival-Fotografen Martin Ohnesorge, Tom Augustiniak & Marisa Luna Santos sowie den vielen anderen.

(v.li.): Tom Winter, Nicole Hauptmann  und Dr. Verena Titze-Winter. © Foto: Diether v. Goddenthow
(v.li.): Tom Winter, Nicole Hauptmann und Dr. Verena Titze-Winter vom Krimi-Festivalteam. © Foto: Diether v. Goddenthow

 

 

Die Ausstellung „Hinter den Spiegeln“ ist noch bis zum 30. April 2019 in der AtriumGalerie (Montag bis Freitag 9:00 bis 18:00, Bahnhofstrasse 69) und bis 17. März (17:00 bis 22:00 Uhr) Caligari Filmbühne kostenfrei zu den jeweiligen Öffnungszeiten besichtigen.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

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