Der Hessenpark startet nach seinem Winterprogramm am 1. März 2020 in die neue Saison – Gute Besucherzahlen in 2019

Freilichtmuseum Hessenpark - Historischer Marktplatz. Ab März 2020 beginnt die neue Saison. © Foto: Diether v Goddenthow
Freilichtmuseum Hessenpark – Historischer Marktplatz. Ab März 2020 beginnt die neue Saison. © Foto: Diether v Goddenthow

Wenn ab 1. März 2020 die neue Saison im Freilichtmuseum Hessenpark mit spannenden Highlights für die ganze Familie startet, werden auch Landhotel, das Bistro und die Martinsklause mit Peter Stürz und seinem Team wieder für das leibliche Wohl und Übernachtungsmöglichkeiten sorgen mit großer Feier zur Wiedereröffnung des Gasthauses „Zum Adler“ Ende April 2020.

Hessenpark Jahresprogramm  2020

Die Vorbereitungen für die neue Museumssaison im Hessenpark laufen bereits auf Hochtouren. Bis Ende Februar hat der Hessenpark samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet und bietet ein kleines, aber feines Winterprogramm:

am 18. Januar 2020,
11 bis 16 Uhr
Gutes aus der Stube: Die Hausfrau im Winter nochmals
Im Haus aus Eisemroth zeigen unsere historischen Hausfrauen anschaulich, wie die Hausarbeit in vergangenen Zeiten aussah.
Auf dem Programm stehen unter anderem Kochen, Backen und die Vorratshaltung. Außerdem können Besucher erleben, wie unsere Vorfahren ihre Häuser sauber hielten, winterliche Kleidung herstellten und welche Hilfsmittel dabei Verwendung fanden.

18 und 20 Uhr
Öffentliches Spielaufführung: „Paul, der Nachtwächter“
Nächtliche Besucher werden mit Nachtwächter Paul merken, dass die Welt oft ganz anders aussieht, wenn sie erst einmal ins rechte Licht gerückt wird. Nachtwächter Paul kennt zahlreiche Geschichten, humorvolle Anekdoten und gruselige Sagen, die sich um die Häuser im Hessenpark spinnen.

19. Januar 2020,
11 bis 16 Uhr
Von der Sau zur Worscht
Bei der beliebten Winterveranstaltung gewinnen Museumsbesucher einen Einblick in das Fleischerhandwerk früherer Zeiten und können die traditionelle Wurstherstellung in der Schlachtküche erleben. Auch in der Hausfrauenküche wird das Fleischermesser geschwungen, wobei die eine oder andere Kostprobe abfällt. Für Kinder gibt es ein Mitmachangebot zum Thema und um 15 Uhr nimmt die Schauspielvorführung „Allerlei Schweinerei“ die Besucher mit in eine Zeit, in der die Stallhaltung von Nutztieren noch keine Selbstverständlichkeit war.

25. und 26. Januar 2020, 11 bis 16 Uhr
Von Märchen und Geschichten, vom Spinnen und Flachsen
In der Spinnstube kamen im Winter die Frauen und Mädchen eines Dorfes zusammen, um den lebensnotwendigen Arbeiten nachzugehen, die im Haus verrichtet werden konnten. Vorführungen im Spinnen, Sticken und Stricken zeigen passend zur kalten Jahreszeit, wie Flachs und Wolle verarbeitet und wie warme Kleidung und winterliche Textilien früher selbst hergestellt wurden. Dabei kommen in der geselligen Runde auch Geschichten und Lieder nicht zu kurz…

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach
http://www.hessenpark.de

Jahresrückblick bei mit guten Besucherzahlen
 238.450 Besucher fanden 2019 ihren Weg ins Freilichtmuseum Hessenpark. Foto: Jens Gerber
238.450 Besucher fanden 2019 ihren Weg ins Freilichtmuseum Hessenpark. Foto: Jens Gerber

Im Jahr 2019 fanden 238.450 Besucher ihren Weg ins Freilichtmuseum Hessenpark. Im Vergleich zum Jahr 2018 mit 246.691 Gästen ergibt das einen moderaten Besucherrückgang von rund 3,3 Prozent. Verantwortlich dafür: verregnete Veranstaltungswochenenden in Serie. „Das Wetterpech blieb natürlich nicht ohne Auswirkungen auf unsere Besucherstatistik. Nach fünf Rekordjahren in Folge mussten wir erstmals wieder leichte Einbußen hinnehmen“, erklärt Museumsleiter Jens Scheller. Seine Jahresbilanz fällt dennoch positiv aus: „Wir können uns über das drittbeste Ergebnis der letzten 25 Jahre freuen. Das ist für uns ein schöner Erfolg, den wir in den nächsten Jahren weiter ausbauen wollen.“

Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres gehörte die finale Eröffnung der Gärtnerei aus Rechtenbach.

Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres gehörte die finale Eröffnung der Gärtnerei aus Rechtenbach. Foto: Jens Gerber
Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres gehörte die finale Eröffnung der Gärtnerei aus Rechtenbach. Foto: Jens Gerber

Unter dem Titel „Gartenbau und Blumenbinden. Die Gärtnerei Weidmann 1919–2005“ ist dort seit Sommer 2019 eine neue Dauerausstellung zu sehen. Gewächshaus mit Pultdach, Frühbeetkästen, Geräteschuppen – im Gärtnerei-Ensemble erwartet Besucher eine breit angelegte Einführung in die Geschichte des Gartenbaus der letzten 100 Jahre. Darüber hinaus führen die Museumsgärtner praktische Arbeiten durch. Schulkinder erhalten im Rahmen des Projekts „Junges Gemüse“ Einblicke in die Arbeits- und Lebenswelt der Gärtner und lernen die Funktion von Gewächshäusern kennen.

 Am 1. August öffnete die neue Uhrmacherwerkstatt im Haus aus Rörshain ihre Türen. Die Uhrmacher Oliver Hambel und Joshua Becker führen dort Reparaturen an Großuhren durch. Im September wurde die Dauerausstellung im Posthaus erweitert. In einer historischen Telefonzelle vor dem Gebäude kann man seitdem Landbriefträger Rudi zuhören, der die Geschichte der Post- und Fernmeldetechnik erzählt. Außerdem hinaus gibt es im Haus eine neue Ausstellungsvitrine zur Geschichte der Mobilfunktechnik.

 Zu den Ausstellungshighlights zählte die Sonderausstellung „Hessen först“ mit 70 handverlesenen Karikaturen des Erfolgsduos Greser & Lenz im Haus aus Gemünden (Wohra). Die „Kleinen Mauerfälle“ thematisierten im Festen Haus aus Ransbach die Öffnung der hessisch-thüringischen Grenze 1989. Diese Ausstellung ist auch 2020 noch zu sehen. Gleiches gilt für die kleine Sonderschau zur 80jährigen Geschichte des View-Masters im Fotohaus. Auf den Scheiben zu sehen sind unter anderem 3-D-Abbildungen von alten Westernfilmen, den sieben Weltwundern, Michael Jackson, der Mondlandung oder Städten wie Frankfurt und London.

 Zu den wichtigsten Bauprojekten gehörten 2019 die Sanierungen des Fruchtspeichers aus Trendelburg und des Wirtshauses „Zum Adler“ auf dem Marktplatz. Im Herbst wurde die Baustelle am Magazingebäude eingerichtet. Hier entsteht in beeindruckender Geschwindigkeit ein 76 Meter langer Erweiterungsbau, der ab Herbst 2020 mit derzeit ausgelagertem Sammlungsgut bestückt werden soll. Auch die Arbeiten am Fachwerkmusterhaus in der Baugruppe Südhessen schreiten gut voran.

 Spannende Thementage, Ferienprogramme mit Mitmachaktionen, traditionelle Feste und verschiedene Märkte – das Veranstaltungsprogramm 2019 war wie gewohnt vielfältig. Im Mai lautete das Motto der historischen Hausfrauen passend zum Muttertag „Das bisschen Haushalt“, im Juni beleuchtete der Thementag „Alte Sorten, alte Rassen“ die Biodiversität im Hessenpark. Im August trafen sich die Freunde historischer Fahrräder zur Velocipediade. Außerdem fand der hessische „Gudeslam“ mit Jan Cönig statt, bei dem bekannte Poetry Slammer mit selbstgeschriebenen Texten rund um das schönste aller Bundesländer gegeneinander antraten. Nach den großen Festen im Oktober stand im November das Thema „Tod auf dem Land“ im Mittelpunkt. Anfang Dezember lud der beliebte Adventsmarkt zu einem vorweihnachtlichen Bummel durch das Freilichtmuseum ein und zog in diesem Jahr über 17.000 Besucher an.

 Auf dem Marktplatz des Hessenparks war das ganze Jahr über viel los. Zusätzlich zu den eingangs genannten zahlenden Gästen besuchten im vergangenen Jahr 33.044 Personen diesen Bereich des Hessenparks ausschließlich zum Essen oder Einkaufen. Die seit 2015 bestehende Einlassregelung sorgt dafür, dass die musealen Gebäude rund um den Marktplatz in Wert gesetzt werden. Wer die Ausstellungen oder Gebäude besichtigen will, zahlt den regulären Museumseintritt. Wer nur zum Einkaufen oder Einkehren in die Gaststätten auf den Marktplatz kommt, sagt an der Kasse Bescheid und erhält freien Eintritt.

 „Das Museumsjahr 2019 hielt einige Herausforderungen für uns bereit“, fasst Museumsleiter Jens Scheller zusammen. Neben den suboptimalen Wetterbedingungen war es vor allem die Gastronomie-Pleite, die dem Museumsteam zusetzte. „Die negativen Begleitumstände abzufedern, war nicht leicht für uns und erforderte große Einsatzbereitschaft.“ Umso mehr freut sich der Hessenpark nun über den neuen Pächter. „Peter Stürtz und seine Mannschaft werden 2020 hoffentlich für viele kulinarische Höhepunkte im Hessenpark sorgen“, erklärt Scheller. Groß gefeiert wird das neue Pachtverhältnis mit der Eröffnung des Gasthauses „Zum Adler“ Ende April.

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach
http://www.hessenpark.de