Das älteste Gutenberg-Denkmal der Welt kehrt in neuem Glanz zurück auf einen Ehrenplatz ins Gutenberg-Museum Mainz

Das älteste Gutenberg-Denkmal der Welt bekommt einen Ehrenplatz im gläsernen Verbindungsbau des Gutenberg-Museums Mainz.  © Foto: Diether v Goddenthow
Das älteste Gutenberg-Denkmal der Welt bekommt einen Ehrenplatz im gläsernen Verbindungsbau des Gutenberg-Museums Mainz. © Foto: Diether v Goddenthow

Mainz. Das älteste Gutenberg-Denkmal der Welt kehrt nach umfangreicher Restaurierung ins Gutenberg-Museum zurück und bekommt einen Ehrenplatz im gläsernen Verbindungsbau. Dort kann der „Mann des Jahrtausends“ nun rund um die Uhr gesehen werden.

Was zuvor nur Herrschenden, Helden und Heiligen, Feldherren und der hohen Geistlichkeit vorbehalten war, das wurde Johannes Gutenberg (um 1400 – 1468) in seiner Vaterstadt zuteil: Man hob ihn auf den Sockel, errichtete ihm zu Ehren ein vollplastisches Denkmal.

Alle Welt kennt heute das monumentale Bronze-Standbild des dänischen Künstlers Bertel Thorvaldsen am Gutenbergplatz, das 1837 feierlich eingeweiht wurde. Aber bereits zehn Jahre zuvor hatte der seinerzeit bekannte Mainzer Bildhauer Joseph Scholl (1796 – 1842) eine 150 cm hohe Gutenbergstatue aus Sandstein geschaffen. In der Linken hält der steinerne Gutenberg ein Satzschiff mit dem „ABC“, in der Rechten eine Planzeichnung der Druckpresse, am Boden liegen zwei Bücher.
Dieses Standbild war nicht für einen öffentlichen Platz bestimmt, sondern wur-de im Hof der Casino Gesellschaft, die bis 1894 im „Hof zum Gutenberg“, dem Nachfolgebau des Gutenbergschen Anwesens an der heutigen Ecke Schus-terstraße/Christophstraße beheimatet war, am 4. Oktober 1827 enthüllt, nahe bei einem „Denkstein“ zu Ehren des „Erfinders der Buchdruckerkunst, Wohlthä-ters der Menschheit.“

Als Dauerleihgabe der Casino-Gesellschaft wurde das Denkmal Ende der 1920er Jahre zum Blickfang im Gutenberg-Museum, das gerade Teile des Hauses „Zum Römischen Kaiser“ am Liebfrauenplatz bezogen hatte. Nach Krieg und Wiederaufbau stand Scholls Gutenberg nun seit Jahrzehnten im Eingangsbereich des „Römischen Kaiser“ – beliebtes Fotomotiv für die an-kommenden Besuchergruppen aus aller Welt, aber doch abseits des Mainzer Lebens ringsum, weil nur während der Öffnungszeiten des Hauses zugänglich.

Das Gutenberg-Museum rückte die Statue in den Fokus, indem es sie 2018 in die Sonderausstellung „Ohne Zweifel Gutenberg“ anlässlich des Gutenberg-Jubiläumsjahres integrierte. Gutenberg symbolisierte dort als Torwächter den Teil der Ausstellung, der die Erfindung des Buchdrucks in Europa zeigte. Die Schau war der Anstoß, Gutenberg mutig vom Sockel zu holen und im Rahmen der Ausstellung für die Finanzierung der Restaurierung durch den Eigentümer zu sorgen.

Auf neuem Sockel, hinter Glas und vom neuen, prominenten Aufstellungsort aus blickt Gutenberg nun aus dem gläsernen Verbindungsgang, der derzeit die bauhaus.werkstatt beheimatet, hinaus in seine Stadt.

Anlässlich der Rückkehr von Gutenberg findet ein Pressetermin statt, zu dem auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen ist,

am Mittwoch, 30. Oktober, 18.30 Uhr
im Vortragssaal des Gutenberg-Museums, Liebfrauenplatz 5.

Marianne Grosse, Kulturdezernentin der Stadt Mainz hält ein Grußwort.
Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums informiert über die Hintergründe der Restaurierungsmaßnahmen und den neuen Aufstellungsort.
Matthias Steyer, Restaurator des Denkmals, gibt einen bebilderten Einblick in seine Arbeit.
Der Eigentümer informiert über die Zusammenarbeit.

Ort:
Vortragssaal des Gutenberg-Museums,
Liebfrauenplatz 5