Kategorie-Archiv: Wiesbadener Staatstheater

Demarkationslinie mitten durch Wiesbaden. Mit Aktion Santiago Sierra startet die Biennale 2018 in der Landeshauptstadt

Und plötzlich ist da ein Grenzzaun quer über die Reisinger Anlage. Einige Besucher und die Fotografen sind abgetrennt von den Besuchern auf der anderen Seite, unter ihnen Oberbürgermeister Sven Gerich, Theater-Intendant Uwe Eric Laufenberg usw. Eröffnungsaktion von Santiago Sierra der Wiesbadener Biennale 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow
Und plötzlich ist da ein Grenzzaun quer über die Reisinger Anlage.  © Foto: Diether v. Goddenthow

Einer der  ersten Höhepunkte der Wiesbadener Biennale 2018 ereignete sich   gleich mit der Eröffnungs-Aktion des spanischen Konzeptkünstlers Santiago Sierra  am 23.August gegen 17.15 Uhr in der Reisinger-Anlage als dieser eine „Demarkationslinie“ quer über die Freizeitwiese errichten ließ.

Startschuss. Der Großtraktor setzt sich in Bewegung. Aus dem Container fallen wie an einer Perlenschnur gereiht vorgefertigte Zaunelemente heraus, die sich automatisch zur Grenze aufbauen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Startschuss. Der Großtraktor setzt sich in Bewegung. Aus dem Container fallen wie an einer Perlenschnur gereiht vorgefertigte Zaunelemente heraus, die sich automatisch zur Grenze aufbauen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Hierzu zog ein Großtraktor einen mit Baubegrenzungs-Zäunen befüllten olivgrünen Übersee-Container vom „Bahnhof“ ausgehend leicht diagonal rund 350 Meter in Richtung RheinMain-CongressCenter über den gepflegten Rasen, während die aneinander geknüpften Zaunelemente wie an einer Perlenschnur herauskamen und sich automatisch zu einem gigantischen Grenzzaun aufstellten.

Und plötzlich ist da ein Grenzzaun quer über die Reisinger Anlage. Einige Besucher und die Fotografen sind abgetrennt von den Besuchern auf der anderen Seite, unter ihnen Oberbürgermeister Sven Gerich, Theater-Intendant Uwe Eric Laufenberg usw. Eröffnungsaktion von Santiago Sierra der Wiesbadener Biennale 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow
Einige Besucher und die Fotografen sind abgetrennt von den Besuchern auf der anderen Seite, unter ihnen Oberbürgermeister Sven Gerich, Theater-Intendant Uwe Eric Laufenberg usw. Eröffnungsaktion von Santiago Sierra der Wiesbadener Biennale 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

Vernahm man anfangs noch Stimmen wie etwa „Was für’n Scheiß mit einem Traktor einen Container über den Rasen zu ziehen!“ veränderte das unmittelbare Erleben dieser überraschenden, simulierten „Mauerbau-Aktion“ die Stimmung abrupt. Viele Besucher waren echt emotional berührt, ja leicht erschüttert, mitzuerleben, wie sie von einer Minute auf die andere von ihren Bekannten plötzlich durch einen undurchsichtigen Grenzzaun getrennt worden waren, und das mitten auf einer der beliebtesten Freizeitwiesen in einer der reichsten und schönsten Landeshauptstädte der Bundesrepublik Deutschland. Assoziationen von der jahrelang durch Deutschland gezogenen Demarkationslinie mit Todestreifen, Wachtürmen und Schießbefehl des sozialistischen DDR-Unrechts-Regimes oder der aktuellen ungarischen Grenzzäune   gegen Flüchtlingsströme lagen in der Luft und erhitzen ein wenig die Gemüter.

Diskutieren und Nachdenken auf der anderen Seite des Grenzzauns. © Foto: Diether v. Goddenthow
Diskutieren und Nachdenken auf der anderen Seite des Grenzzauns. © Foto: Diether v. Goddenthow

Angeregt haben zu dieser Aktion dürften den 52jährigen Konzeptkünstler der Grenzzaun bei Ceuta zwischen Marokko und Stadt Ceuta, die auf nordafrikanischem Festland an der Straße von Gibraltar liegt.

Nach Grußworten von Intendant Uwe Eric Laufenberg, Staatssekretär Patrick Burghardt und Oberbürgermeister Sven Gerich eröffnen die Kuratoren Maria Magdalena Ludewig, und Martin Hammer gegen 20.30 Uhr die Wiesbadener Biennale 2018 auf dem Parkdeck der zum "Hinterland" erklärten Citypassage, in der zahlreiche Aktionskünstler ihre Werke /Installationen und Aktionen zeigen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Nach Grußworten von Intendant Uwe Eric Laufenberg, Staatssekretär Patrick Burghardt und Oberbürgermeister Sven Gerich eröffnen die Kuratoren Maria Magdalena Ludewig, und Martin Hammer gegen 20.30 Uhr die Wiesbadener Biennale 2018 auf dem Parkdeck der zum „Hinterland“ erklärten Citypassage, in der zahlreiche Aktionskünstler ihre Werke /Installationen und Aktionen zeigen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Wiesbadener Biennale 2018 enthält eine Fülle solcher Ideen und bietet ein umfangreiches, auch darstellerisches Programm, welches Sie am besten direkt beim Veranstalter einsehen über:  http://www.wiesbaden-biennale.eu/

Programm Welcome to Hinterland

Terminübersicht-Biennale

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Biennale Wiesbaden – „Bad News“: Autos für’s NEO-BAROCKE PARKHAUS und AUTOKINO im Hessischen Staatstheater gesucht!

logo-bad.newsKann ein Staatstheater Parkhaus sein? Oder doch nur Parkhaus spielen?

Nach monatelangen Planungen und Vorbereitungen stellt sich heraus: Wir alle können aufatmen! Das Hessische Staatstheater kann so einfach kein Parkhaus werden, Brandschutz und Garagenverordnung stellen sich in den Weg. Nur jahrelange Umbauten könnten das Theater in ein voll funktionsfähiges Parkhaus verwandeln.

DOCH ES KANN PARKHAUS SPIELEN! Und dafür brauchen wir SIE!

Spielen Sie mit uns Zukunft! Einmalig und nur im Rahmen der WIESBADEN BIENNALE 2018! Wie könnte es sich in einer spekulativen Zukunftsvision anfühlen, wenn das Staatstheater umgebaut würde zum Parkhaus? Dafür brauchen wir jetzt IHR AUTO!

„Bei so einer Aktion dabei zu sein, ist natürlich etwas absolut Besonderes. Da darf mein 1957er Rolls-Royce mit der handgearbeiteten Hooper-Karosserie natürlich nicht fehlen! Normalerweise würde ich kaum jemand anderen ans Steuer meines Lieblings lassen, aber hier dürfen dann einige glückliche Autokinobesucher*innen auch einmal für zwei Stunden auf den Sitzen Platz nehmen!“, kommentiert Dirk Dohse, Vorstandsmitglied des Wiesbadener HMSC Clubs und Oldtimer-Fan.

Damit IHR AUTO mitspielen darf, sollte es mindestens volljährig sein, also Baujahr 2000 oder älter. Am liebsten wären uns geliebte und gepflegte Senioren, also OLDTIMER & YOUNGTIMER. Sie haben noch den Schönwetter-Zweit- oder Drittwagen in der Garage stehen? Vielleicht sogar ein Cabrio? Oder den in die Jahre gekommenen Jugend-Golf? Die Familienkutsche mit sentimentalem Erinnerungswert?

Dann bewerben Sie sich mit IHREM AUTO für das neobarocke Zukunfts-Parkhaus inklusive Autokino. Ihr Auto wird zum Hauptdarsteller auf Großer Bühne und sogar zum Spielort für das Wiesbaden Biennale-Autokino.

Einzige Bedingung: Wir brauchen Ihr Auto nicht nur für einen Abend, sondern mindestens drei (30.8.-1.9.), bzw. vier Tage (23.8.-26.8.), auch gern für beide Zeiträume, denn es muss für die Teilnahme besonders präpariert werden. Aber keine Angst, wir lassen nur Profis ans Werk. Ihren Wagen bekommen Sie natürlich unbeschadet wieder.

Alle teilnehmenden Autobesitzer*innen erhalten zum Dank zwei Freikarten für die heiß begehrten und eigentlich seit Monaten ausverkauften Vorstellungen des Autokinos sowie ein Wochenticket des RMV. Also, proben Sie schon mal den Umstieg auf die autofreie Zeit und werden Sie Kompliz*innen der spekulativen Zukunft!

Alle Besucher*innen, die eines der Tickets für die Vorstellungen im Autokino ergattert haben: Diese behalten ihre Gültigkeit, Sie können nun lediglich nicht mehr mit Ihrem eigenen Auto vorfahren, sondern nehmen in den Autos Platz, die uns von freundlichen Wiesbadener*innen zur Verfügung gestellt wurden.

Möchten Sie unbedingt im Autokino im eigenen Auto sitzen? Dann bewerben Sie sich mit Ihrem Wagen! Vielleicht kann er ja mitspielen!

Weitere Infos zu den Bewerbungs- und Teilnahmebedingungen gibt es unter: www.wiesbaden-biennale.eu/ich-will-ins-parkhaus sowie in den angehängten FAQ.

Oder schicken Sie uns eine Email an: ichwillinsparkhaus@wiesbaden-biennale.eu

 

 

»Requiem für Auschwitz« am 19. Juni im Großen Haus Wiesbaden

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Zum Gedenken an die Deportation von Roma und Sinti in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau vor 75 Jahren ist am Dienstag, den 19. Juni 2018, um 20 Uhr das »Requiem für Auschwitz« mit den Roma und Sinti Philharmonikern, Gesangssolisten, Chor und Orgel im Großen Haus des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden zu hören.
Mit dem »Requiem für Auschwitz« soll ein lebendiges Denkmal der Versöhnung und des gegenseitigen Respekts geschaffen werden. Der Komponist Roger Moreno-Rathgeb leistet damit im Namen der Sinti und Roma einen musikalischen Beitrag zur Erinnerung an alle Opfer. Er hat die Emotionen und wesentlichen Fragen über Auschwitz in eine ebenbürtige Menge von Motiven umgewandelt, die sich in verschiedenen Instrumenten und Gesang ausdrücken. Die Komposition enthält Gebete für und von den Opfern selbst. Schülerinnen und Schüler werden im Konzert beispielhaft die Namen der Wiesbadener Sinti verlesen, die am 8. März 1943 nach Auschwitz deportiert wurden.

Die Roma und Sinti Philharmoniker sind ein Projektorchester unter dem Dach des Philharmonischen Vereins der Sinti und Roma Frankfurt am Main e.V. Sie bestehen aus professionell ausgebildeten roma- und sintistämmigen Musikerinnen und Musikern, die hauptberuflich in Sinfonie- und Opernorchestern Europas engagiert sind. Das Orchester steht unter der künstlerischen Leitung des Dirigenten Riccardo M Sahiti.

Das Konzert hat zahlreiche Unterstützer: das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland, das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden (Kulturamt und Ortsbeiräte), das Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma Heidelberg, Verband Deutscher Sinti und Roma Landesverband Hessen sowie der gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain, das Hessische Staatstheater Wiesbaden, die Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region, die Holger Koppe-Stiftung, die Nassauische Sparkasse, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, das Evangelische Dekanat (Haus an der Marktkirche), das Bistum Limburg, der Förderverein Roma Frankfurt am Main e.V., die Martin-NiemöllerStiftung e.V., das Zentrum Ökumene EKHN Frankfurt am Main, Monique und Emil Mangelsdorff und weitere Privatspender.

Zusätzliche Gesprächskonzerte:
Montag, 18. Juni 2018, 12 Uhr, Naumannsaal Wiesbaden (Haus an der Marktkirche, Schlossplatz 4) und Dienstag, 19. Juni 2018, 11 Uhr, Großes Haus im Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Komposition Roger Moreno-Rathgeb Musikalische Leitung Riccardo M Sahiti Lisa Rothländer Sopran Manja Raschka Mezzosopran Yongkeun Kim Tenor Gun Wook Lee Bariton Roma und Sinti Philharmoniker und Frankfurter Singakademie (Einstudierung Jan Hoffmann) Orgel Samuel Kummer

Karten erhältlich unter: Telefon 0611.132 325 | E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de |
www.staatstheater-wiesbaden.de

Durchweg positive Bilanz der Internationalen Maifestspiele 2018 Wiesbaden

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Wie das Hessische Staatstheater in Wiesbaden mitteilt, finden die Internationalen Maifestspiele 2018 am Donnerstag, den 31. Mai mit »Nyassa Alberta & friends in concert« ihren krönenden Abschluss. Auf der Bühne des Großen Hauses wird der erfolgreiche Musical-Star mit einem exklusiven genreübergreifenden Konzertprogramm an der Seite von Gino Emnes und Alex Avenell im Hessischen Staatstheater Wiesbaden zu erleben sein.

Die Internationalen Maifestspiele 2018, die Intendant Uwe Eric Laufenberg künstlerisch verantwortet, fanden vom 30. April bis zum 31. Mai in Wiesbaden statt. Prominente Gäste der Musikwelt, wie Adina Aaron, Arnold Rutkowski und Vladislav Sulimsky eröffneten die Festspielsaison mit Verdis »Ein Maskenball« und erinnerten an das diesjährige Motto »Un sogno lusinghier« – »ein Traum voll Lust und Freude«. »Ein Maskenball« und Wagners »Tannhäuser« mit Klaus Florian Vogt in der Titelpartie erreichten die höchsten Auslastungszahlen. Beim Publikum waren außerdem die Opern »Der fliegende Holländer« mit Egils Silins und Erika Erika Sunnegårdh sowie Donizettis »Ein Liebestrank« besonders beliebt.

In der Sparte Schauspiel verzeichneten die Gastspiele »Tod eines Handlungsreisenden« mit Ulrich Matthes und »Glückliche Tage« mit Dagmar Manzel vom Deutschen Theater Berlin besonders viele Zuschauer.

Dies gilt ebenfalls für die Tanzabende »Petite Messe solennelle« von Martin Schläpfer und »S&S« mit der GöteborgOperans Danskompani.

Zu den Highlights zählten Kirill Serebrennikovs Schauspiel »Who Is Happy in Russia?« mit dem Ensemble des Gogol Centers Moskau, »Das Achte Leben (Für Brilka)« vom Thalia Theater Hamburg, der Konzertabend »In War & Peace« mit der preisgekrönten Joyce DiDonato, der Liederabend mit Florian Boesch und Justus Zeyen sowie das Puppentheater »F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig« mit Nikolaus Habjan. Das Merlin-Ensemble mit Hermann Beil war mit dem Themenschwerpunkt »Nach Italien!« zu Gast bei den diesjährigen Internationalen Maifestspielen. In Kooperation mit der Camerata Nuova war am 30. und 31. Mai im Schlachthof die Bonhoeffer-Oper »Vom Ende der Unschuld« zu erleben.

Bis zum Ende der Internationalen Maifestspiele 2018 werden wieder, wie im Vorjahr, knapp 24.000 Besucher die insgesamt 56 Veranstaltungen frequentiert haben.

In den Sozialen Medien wird die Reichweite der Facebook-Posts bei ca. 103.700 liegen und ca. 14.300 Tweet-Impressions erreicht haben.

Ermöglicht wurde das Programm durch die Förderung der Stadt Wiesbaden und des Landes Hessen sowie durch die Zuwendung des Förderkreises der Internationalen Maifestspiele e.V. Die Nassauische Sparkasse unterstützte die Produktionen der Jungen Woche. Autopartner der Internationalen Maifestspiele 2018 ist das Autohaus Löhr Automobile Wiesbaden, Kulturpartner ist hr2 Kultur.

Dank der Sponsoren und Förderer konnten die Internationalen Maifestspiele 2018 sozialverträgliche Eintrittspreise zwischen 9 Euro und 140 Euro anbieten.

Ausblick Internationale Maifestspiele 2019:

Mit einem »Mozart-Doppel« eröffnen am 29. April 2019 die Internationalen Maifestspiele 2019. Unter der Musikalischen Leitung von Konrad Junghänel und in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg werden »Idomeneo« und »Titus« zueinander in Beziehung gesetzt. Zu den Sängern gehören Olesya Golovneva, Netta Or, Thomas Blondelle, Gloria Rehm und Mirko Roschkowski.

Der Vorverkauf für neun Opernproduktionen der Internationalen Maifestspiele 2019 hat bereits begonnen. Im Februar 2019 wird das Gesamtprogramm veröffentlicht.

 

Mehr Infos & Karten: www.staatstheater-wiesbaden.de

Wiesbadener Staatstheater eröffnet mit begeisternder Verdi-Oper „Maskenball“ die Internationalen Maifestspiele 2018

Glanzvolle Eröffnung der Internationalen Maifestspiele Im Foyer des Hessischen Staatstheater Wiesbaden . © Foto: Diether v. Goddenthow
Glanzvolle Eröffnung der Internationalen Maifestspiele Im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden . © Foto: Diether v. Goddenthow

Am Montag, den 30. April 2018 eröffneten Kunst- und Kulturminister Boris Rhein und Oberbürgermeister Sven Gerich im glanzvollen Rahmen die diesjährigen Internationalen Maifestspiele  mit Giuseppe Verdis »Ein Maskenball« im Hessischen Staatstheater Wiesbaden.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein eröffnet die Maifestspiele. © Foto: Diether v. Goddenthow
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein eröffnet die Maifestspiele. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Internationalen Maifestspiele bringen nicht nur bekannte Opern auf die Bühne. Das Publikum erlebt auch die große Vielfalt des Theaters in all seinen Sparten. Besonders freut mich, dass zum Programm auch international bedeutsame Inszenierungen im Kinder- und Jugendtheater gehören. Die breite kulturelle Bildung über alle Altersgrenzen hinweg ist ein wichtiges Anliegen der Hessischen Landesregierung“, sagte der Kunst- und Kulturminister und wünschte einen anregenden Theatergenuss.“

(v.l.n.r.): Uwe Eric Laufenberg, Dieter Robrecht, Bernd Fülle, Horst Strehlau, Dr. Alexander Klak, Annemarie Lang, Charlotte Andresen. © Foto:  Hessisches Staatstheater Wiesbaden
(v.l.n.r.): Uwe Eric Laufenberg, Dieter Robrecht, Bernd Fülle, Horst Strehlau, Dr. Alexander Klar, Annemarie Lang, Charlotte Andresen. © Foto: Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Im Rahmen der feierlichen Eröffnung übergab Vorsitzender Holger Strehlau im Namen des Förderkreises der Internationalen Maifestspiele e.V. einen Scheck in Höhe von 120.000 € an Intendant Uwe Eric Laufenberg und den Geschäftsführenden Direktor Bernd Fülle.

Ein  Maskenball
„Ein Maskenball“ stammt aus Giuseppe Verdis mittlerer, fruchtbarer Schaffensperiode und ist heimliche Lieblingsoper vieler Verdi-Freunde.  Mit Beka Savić fulminant inszenierter Eröffnungsproduktion der Internationalen Maifestspiele unter der Musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Patrick Lange und mit Starbesetzung international renommierter Sängerinnen und Sänger sowie einem überzeugenden Bühnenbild im „Bostoner Prohibitions-Style“ kamen Verdi-Kenner und Freunde der romantischen Oper voll auf ihre Kosten.

Szene aus Verdi-Oper Ein Maskenball. Foto: Karl & Monika Forster
Szene aus Verdi-Oper Ein Maskenball. Foto: Karl & Monika Forster

Vor dem Hintergrund bestehender Machthierarchien, moralisch und kulturell in Stein gemeißelter Überzeugungen  geraten  Verdis Protagonisten immer wieder in schier ausweglose  Konfliktlagen:  Beim „Maskenball“, ein Stück bei dem gesellschaftlicher Schein und private Sehnsüchte aufeinanderprallen, geht es um  menschliches  Vertrauen,   narzisstische Leichtgläubigkeit, eine heimliche Liebe,  und das Umschlagen nibelungentreuer Freundschaft in hasserfüllte Feindschaft aufgrund einer Fehleinschätzung.

Eine verbotene Liebe. Szene aus Verdi-Oper Ein Maskenball. Foto: Karl & Monika Forster
Eine verbotene Liebe. Szene aus Verdi-Oper Ein Maskenball. Foto: Karl & Monika Forster

Dreh- und Angelpunkt in Verdis Oper „Ein Maskenball“ ist die verbotene Liebe des Grafen Riccardo zu Amelia,  der Frau seines besten Freundes und Beschützers Renato. Amelia, die ihrerseits dem mächtigen Grafen heillos verfallen ist, möchte den ehebrecherischen Dämon ihres Begehrens endlich loswerden: „Reiß den Mann aus meinem Herzen, der mich beherrscht!°“. In ihrer größten Verzweiflung sucht Amelia Rat bei der Wahrsagerin und als Hexe verrufenen Ulrica. Diese empfiehlt Amelia die Vergessensdroge. An dem elenden Ort, wo sie die Droge zu erhalten hofft, taucht jedoch überraschend Riccardo auf. Er war ihr heimlich gefolgt. Amelias Widerstand schwindet: Erneut erliegt sie seiner Ausstrahlung, verfällt ihm stärker als je zuvor. Es kommt zu einer leidenschaftlichen Umarmung, aus der sich Amelia gerade noch befreien und  rasch ihr Gesicht verhüllen kann, als sie ihren Ehemann Renato erblickt, der dem Grafen gefolgt war, um ihn vor der tödlichen Gefahr gedungener Mörder zu beschützen. Zur Täuschung der Verschwörer tauschen Graf und Freund ihre Mäntel. Riccardo flieht, befiehlt zuvor seinem Freund seine „unbekannte Begleiterin“ wortlos und um jeden Preis verhüllt, um ihr Inkognito zu wahren, durch die Stadt zu geleiten. Renato ahnt nicht, dass er in Wirklichkeit seiner ehebrecherischen Gattin diesen Geleitschutz gewährt, bis aus der Dunkelheit sich die Verschwörer auf den vermeintlichen Grafen stürzen, und Renato und Amelia entlarven und verspotten. Das  Drama nimmt seinen unaufhaltsamen, unheilvollen Verlauf. Denn vom offensichtlichen Verrat seines Grafenfreundes und seiner untreuen Frau tief verletzt, schwört Renato blutige Rache „Blut muss fließen!“. In seiner blinden Eifersucht und von Hass erfüllt, schließt er sich den Verschwörern, seinen bislang größten Widersachern und Feinden an.

Entlarvt. Szene aus Verdi-Oper Ein Maskenball. Foto: Karl & Monika Forster
Entlarvt. Szene aus Verdi-Oper Ein Maskenball. Foto: Karl & Monika Forster

Zum Showdown kommt es im 3. Akt auf dem gräflichen Maskenball. Obgleich Riccardos und Amelias verbotene Affäre längst beendet ist, nähert sich Amelia  in größter Sorge Riccardo ein letztes Mal, um ihn vor dem erneut geplanten Mordanschlag zu warnen. Als Renato das Treffen bemerkt, glaubt er, die beiden in flagranti bei einen erneuten Tête-à-Tête ertappt zu haben. Blind vor Eifersucht erschießt er seinen vermeintlichen Rivalen Riccardo. Sterbend verbürgt dieser sich jedoch für seine Entsagung und Amelias Unschuld. Jetzt erst erkennt Renato schmerzhaft seinen Irrtum,  einen Ehrenmann und zugleichj seinen besten Freund grundlos getötet zu haben.

Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit um den 1792 von Adeligen auf einem Maskenball ermordeten schwedischen König Gustav III. Eugène Scribe hat die Geschichte 1833 zu dem dramatischen Bühnenwerk „Gustave ou Le Bal masqué“ verarbeitet und Giuseppe Verdi komponierte hieraus einen spannenden Krimi, der 1859 in Rom uraufgeführt wurde.

(Diether v. Goddenthow / Rhein-Main.Eurokunst)

Besetzung:
Riccardo Arnold Rutkowski
Renato Vladislav Sulimsky
Amelia Adina Aaron
Ulrica Romina Boscolo
Oscar Gloria Rehm
Silvano Benjamin Russell
Tom Florian Kontschak
Samuel Young Doo Park
Chor, Extrachor & Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

Musikalische Leitung Patrick Lange
Inszenierung Beka Savić
Bühne Luis Carvalho
Kostüme Selena Orb
Licht Andreas Frank
Chor Albert Horne
Dramaturgie Regine Palmai

Weitere Termine „Ein Maskenball“
Internationlaen Maifestspiele –
Großes Haus
jeweils 19:30 bis 22: 15 Uhr
Karten 11,00 € – 113,30 €
Sa, 05.05.2018
Fr, 18.05.2018
Sa, 02.06.2018
Do, 07.06.2018
So, 10.06.2018

 

Die diesjährigen Internationalen Maifestspiele finden vom 30. April bis 31. Mai 2018 statt.

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Gesamtprogramm

»Who is Happy in Russia?« 3. & 4. Mai 2018
Schauspiel | Von Kirill Serebrennikov | Gogol Center | Moskau | Russland

»Ennui – Geht es immer so weiter?« 11. Mai 2018
Konzert | Lesung | Franui Musicbanda & Peter Simonischek | Salzburg, Innsbruck | Österreich

»Götterdämmerung« 21. Mai 2018
Oper | Von Richard Wagner | Musikalische Leitung Alexander Joel | Inszenierung Uwe Eric Laufenberg

»He Who Falls – Celui Qui Tombe« 29. & 30. Mai 2018
Tanz | Choreografie Yoann Bourgeois | Centre chorégraphique national de Grenoble | Frankreich

Mehr Infos & Karten: www.maifestspiele.de

Die Internationalen Maifestspiele 2018 eröffnen in wenigen Tagen – Higlights auf einen Blick

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Am Montag, den 30. April werden die Internationalen Maifestspiele 2018 feierlich eröffnet. Sven Gerich, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst und Uwe Eric Laufenberg, Leiter der Internationalen Maifestspiele und Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, sprechen im Rahmen der Eröffnung Grußworte. Im Anschluss feiert Verdis »Ein Maskenball« in der Inszenierung von Beka Savić und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange Premiere im Großen Haus.

Vom 30. April bis 31. Mai 2018 finden die Internationalen Maifestspiele unter der künstlerischen Leitung von Uwe Eric Laufenberg am Hessischen Staatstheater Wiesbaden statt. Das Festspiel-Programm mit über 50 Veranstaltungen steht unter dem Motto aus Verdis »Un Ballo in maschera«: »Un sogno lusinghier – Ein Traum voll Lust und Freude«. Weltbekannte Sängerinnen und Sänger, renommierte Schauspielensembles und hochkarätige Tanzkompanien sind zu Gast in Wiesbaden.

Highlights der diesjährigen Internationalen Maifestspiele

Gregory Kunde, einer der gefragtesten Verdi-Sänger dieser Zeit, ist in der Titelpartie in »Otello« zu erleben. In Donizettis »Der Liebestrank« singt Patrick Carfizzi aus der New Yorker Met Dulcamara. In »Arabella«, dem letzten großen Publikumserfolg von Richard Strauss, sind in der Titelpartie Maria Bengtsson und Ryan McKinny als Mandryka in der Neuinszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange zu sehen. Lance Ryan ist Siegfried und Johannes Martin Kränzle singt Gunther in Wagners »Götterdämmerung«.

Mit »Who Is Happy in Russia?« bringt Kirill Serebrennikov, zusammen mit Mitgliedern des Ensembles des Gogol Center Moskau, eine provokante Inszenierung auf die Bühne. Basierend auf einem Klassiker der russischen Literatur, inszeniert er das Märchen als melancholische Parabel und zeichnet so ein Bild vom heutigen Russland.

Die preisgekrönte Inszenierung »Das achte Leben (Für Brilka)« vom Thalia Theater in Hamburg, in der Regie von Jette Steckel, ist in der Bühnenfassung des gleichnamigen Romans von Nino Haratischwili zu sehen. Vor dem Hintergrund der Historie Georgiens entfaltet die Aufführung die Geschichte eines Familienepos, die sich über sechs Generationen erstreckt.

Die Osttiroler Musicbanda Franui experimentieren mit unterschiedlichen Musikgenres in »Ennui – Geht es immer so weiter?«. Der Burgtheater-Schauspieler Peter Simonischek streut Texte von Erik Satie und Ernst Jandl ein.

Rockig geht es zu beim Konzertabend mit Musicalstar »Nyassa Alberta & friends in concert«. Zusammen mit zwei Gesangspartnern stellt sie genreübergreifend ihr Gesangstalent unter Beweis.

Zwischen Tanz und Zirkus bewegen sich die Tänzer des Centre Choréographique national de Grenoble unter der Leitung von Yoann Bourgeois in »He Who Falls – Celui Qui Tombe«. Das Ausloten und die Theatralität physikalischer Kräfte stehen hier im Mittelpunkt.

Zum ersten Mal wird das Festspiel-Café anlässlich der Internationalen Maifestspiele, »No Exitus«, vom 30. April bis 31. Mai 2018 öffnen und während der gesamten Festspielzeit durchgehend geöffnet bleiben. Es wird kulinarisch und kulturell eine Vielzahl ausgewählter Leckereien angeboten. Es ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs für die Besucher des Festivals und Kulturschaffenden, ebenso wie für Genießer und Kaffeeliebhaber, für freudige Morgengeister und Nachtschwärmer. Abgerundet wird das Angebot mit spannenden Projekten.

Die Internationalen Maifestspiele werden ermöglicht aus Mitteln der Landeshauptstadt Wiesbaden und des Landes Hessen. Sie werden durch den Förderkreises der Internationalen Maifestspiele e.V. unterstützt. Das Programm der Jungen Woche fördert die Nassauische Sparkasse. Autopartner der Internationalen Maifestspiele ist das Autohaus Löhr Automobile Wiesbaden.

Karten sind an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder online unter www.maifestspiele.de erhältlich.

Wiesbadener Biennale 2018 wirft ihre Schatten voraus – „Bad-News-Programm“ vom 23.8. bis 2.9. steht jetzt!

wb_logo.w.2018Mit der WIESBADEN BIENNALE 2018 vom 23.8. bis 2.9.2018 eröffnet das Hessische Staatstheater Wiesbaden die Spielzeit 2018/2019. Nach der erfolgreichen Neuausrichtung des traditionsreichenFestivals im Jahr 2016 in der Intendanz von Uwe Eric Laufenberg lädt die zweite Ausgabe unter der Leitung des Kuratoren-Duos Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammerknapp 25 internationale Künstler*innen, Kollektive und Ensembles in die Hessische Landeshauptstadt ein. An insgesamt elf Tagen präsentieren sie unter der Überschrift BAD NEWS zeitgenössische Positionen und vor Ort entwickelte Neuproduktionen aus den Bereichen Performance, Theater und Bildende Kunst.

BAD NEWS!

Bei der Pressekonferenz wurden die Medienvertreter selbst zu Akteuren einer Art "BAD-NEWS"-Programm-Synchron-Lesung, einer Art "Read-In", was Kuratorin Magdalena Ludewig ihrerseits smartphonefotografisch festhielt. Dieses Bild zeigt die "Ad-hoc-Biennale-Lesegemeinde" mit Blick aufs Podium im Foyer des Staatstheaters beim Pressegespräch.  Die Biennale-Programmzeitung "Bad News" wird es demnächst an vielen "kulturellen Brennpunkten" der Stadt geben. © Foto: Diether v. Goddenthow
Bei der Pressekonferenz wurden die Medienvertreter selbst zu Akteuren einer Art „BAD-NEWS“-Programm-Synchron-Lesung, eines „Read-In“, was Kuratorin Magdalena Ludewig ihrerseits smartphone-fotografisch festhielt. Dieses Bild zeigt die „Ad-hoc-Biennale-Lesegemeinde“ mit Blick aufs Podium im Foyer des Staatstheaters beim Pressegespräch.
Die Biennale-Programmzeitung „Bad News“ wird es demnächst an vielen „kulturellen Brennpunkten“ der Stadt geben. © Foto: Diether v. Goddenthow

Als spekulative Zukunftsvision wird das Hessische Staatstheater einer Nachnutzung als Parkhaus, Shopping-Arcade und Autokino unterworfen. Die leerstehende City Passage hingegen, umstritten verwaistes Wasteland der Wiesbadener Innenstadt, eröffnet als neuer Ort der Künste. Während auf der großen Bühne des Staatstheaters täglich die Autos parken, entwerfen internationale Künstler*innen wie Roger Ballen, Florentina Holzinger oder Tetsuya Umeda neue Arbeiten für einen installativ-performativen Parcours in der City Passage. Mit dem Umzug von der historischen Kurpromenade in das Hinterland der Landeshauptstadt erprobt die WIESBADEN BIENNALE exemplarisch Praktiken konsumorientierter Profanierung und künstlerischer Wertschöpfung im Stadtraum und sucht die Konfrontation mit Ästhetiken vulgärer Drastik und populistischer Agitation. Im Keller des Nachgenutzten Theaters zeigt das Performative Pornokino die Arbeiten einer jungen Generation von Künstler*innen, die die Exponiertheit ihrer Körper, ihrer intimsten Sehnsüchte, Bedürfnisse und ihre Ängste zur ästhetischen Arbeitspraxis formen. Im Wechsel sind vier Soloarbeiten zwischen Performance und Videokunst von Katy Baird, Rosana Cade, Kim Noble und Samira Elagoz zu sehen. Auf der Schwalbacher Straße hingegen, im letzten Pornokino Wiesbadens, ist mit Erik van Lieshouts Videoarbeit »Sex is Sentimental«, das Selbstporträt eines schamlos Liebenden inmitten von ungehemmter Pornografie zu sehen. Die Wartburg, bisher Außenspielstätte des Staatstheaters – jetzt Migrantenstadl – erfindet sich für elf Tage neu als postmigrantische »Unterhaltungs-Mehrzweckhalle« mit täglich wechselndem Programm von und für radikal unterhaltsame Parallelgesellschaften aus Kanak-Stars, Textterroristen, Rap-Ladies, Boxkampf und Teesalon. An den topografischen Bruchlinien städtischen Wandels werden künstlerische Interventionen von Künstler*innen wie Santiago Sierra, Dries Verhoeven oder Vincent Glowinski die spekulative Verunsicherung im Stadtraum vorantreiben und eine erlebbare Kritik des Status quo schaffen.

Auf dem Podium von links nach rechts: Oberbürgermeister Sven Gerich, KuratorInnen des Festivals Martin Hammer und Magdalena Ludewig, Intendant Uwe Eric Laufenberg, und Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH präsentieren das umfangreiche Biennale-Programm, welches Wiesbaden wieder mal ein wenig wachrütteln und noch ein Stück lebendiger machen wird. © Foto: Diether v. Goddenthow
Auf dem Podium von links nach rechts: Oberbürgermeister Sven Gerich, KuratorInnen des Festivals Martin Hammer und Magdalena Ludewig, Intendant Uwe Eric Laufenberg, und Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH präsentieren das umfangreiche Biennale-Programm, welches Wiesbaden wieder mal ein wenig wachrütteln und noch ein Stück lebendiger machen wird. © Foto: Diether v. Goddenthow

Zur Eröffnung am 23.8.2018 weiht die kapverdische Choreografin Marlene Monteiro Freitas mit »Bacantes für die City Passage«, das neue pulsierende Herz der Biennale – die City Passage – mit einem kultischen Ausnahmezustand zwischen Zombietanz, dadaistischer Performance und wilder Lebenssehnsucht ein.

Das Festivalzentrum  und der Club befinden sich an der Schwalbacher Straße /Ecke Faulbrunnenstrasse. Das  Sonnendeck wird auf dem Parkhaus der City eingerichet. Festivalzentrum und Club an der Schwalbacher Straße und Sonnendeck auf dem Parkhaus der City
Das Festivalzentrum und der Club befinden sich an der Schwalbacher Straße /Ecke Faulbrunnenstrasse. Das Sonnendeck wird auf dem Parkhaus der City eingerichet. Festivalzentrum und Club an der Schwalbacher Straße und Sonnendeck auf dem Parkhaus der City

Mit Festivalzentrum und Club an der Schwalbacher Straße und Sonnendeck auf dem Parkhaus der City Passagelädt die Wiesbaden Biennale ihre Besucher wieder zum lustvollen Verweilen, zu durchtanzten Nächten, Konzerten unter freiem Himmel und hitzigen Debatten ein.

»Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer ist es wieder gelungen, die ideale Ergänzung, auch einen Widerspruch und eine Neuausrichtung unserer Arbeit am Hessischen Staatstheater und der Internationalen Maifestspiele zu formulieren. Ihre konsequenten Setzungen fordern erneut dazu heraus, den Status quo spielerisch zu hinterfragen. Die Arbeiten, die die Künstler*innen hier vor Ort entwickeln, sind eine mitreißende Einladung zur Konfrontation mit den Ängsten und der aufkommenden Wut, die an der Stabilität der westlichen Demokratien rütteln und Europa auffordern, neu Stellung zu beziehen! Ausgang: Offen!«, so Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters.

Weitere Infos

PREMIERE mit Verdis OPER »Ein Maskenball« zur Eröffnung der Internationalen Maifestfpiele in Wiesbaden am 30.04.2018

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Die Internationalen Maifestspiele 2018 werden am 30. April um 19.30 Uhr im Großen Haus des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden mit Giuseppe Verdis Oper »Ein Maskenball« feierlich eröffnet.

Die diesjährigen Internationalen Maifestspiele stehen unter dem Motto »Un sogno lusinghier« – ein »Traum voll Lust und Freude«, einem Zitat aus dem 3. Akt der Oper. Die junge Regisseurin Beka Savić inszeniert, die Musikalische Leitung übernimmt GMD Patrick Lange.

Arnold Rutkowski gibt sein Rollendebüt in der Partie des Riccardo. Vladislav Sulimsky debütiert in Wiesbaden in der Partie des Renato. Die amerikanische Sopranistin Adina Aaron, zuletzt in der Titelpartie von »Norma«, singt Amelia. Marie Nicole Lemieux, eine der international gefragtesten Altistinnen der Zeit, ist Ulrica. Die FAUST-Theaterpreis-Gewinnerin Gloria Rehm ist Oscar, Benjamin Russell singt Silvano. Florian Kontschak und Young Doo Park sind die Verschwörer Tom und Samuel.

Inszenierung Beka Savić Musikalische Leitung GMD Patrick Lange Bühne Luis Carvalho Kostüme Selena Orb Licht Andreas Frank Chor Albert Horne Dramaturgie Regine Palmai

Riccardo Arnold Rutkowski Renato Vladislav Sulimsky Amelia Adina Aaron

Ulrica Marie Nicole Lemieux Oscar Gloria Rehm Silvano Benjamin Russell Tom Florian Kontschak Samuel Young Doo Park Ein Richter Jochen Elbert Diener Amelias John Holyoke

Chor, Extrachor und Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

Die beiden nächsten Vorstellungstermine: 5. & 18. Mai 2018, jeweils um 19.30 Uhr

Kartenvorverkauf

Wiesbadener Internationale Maifestspiele 2018 mit hochkarätigem Programm – Kartenvorverkauf ab 16.02.

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Die Festivalsaison ist eröffnet! Die Internationalen Maifestspiele 2018 stehen vor der Tür.  In wenigen Wochen wird die Hessische Landeshauptstadt Wiesbaden  dann wieder zur Bühne für Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt.  Auf der heutigen Pressekonferenz im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, gab Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und Leiter der Internationalen Maifestspiele, zusammen mit seinem Team sowie Staatssekretär Patrick Burghardt und Kulturdezernent Axel Imholz  das umfangreiche Festival-Programm vom 30.4. bis 31.05.2018 bekannt.  Der Intendant freute sich, dass es auch in diesem Jahr wieder gelingen werde ein Fest in allen Genres der Darstellenden Kunst und der Musik bieten zu können. In diesem Jahr stünde das Festspiel-Programm mit über 50 Veranstaltungen unter dem Motto aus Verdis »Un Ballo in maschera«: »Un sogno lusinghier – Ein Traum voll Lust und Freude«. Weltbekannte Sängerinnen und Sänger, renommierte Schauspielensembles und hochkarätige Tanzkompanien werden zu Gast in Wiesbaden sein. Darunter werden die vier der gefragtesten Verdi-Sängerinnen und Sänger bei den Maifestspielen zu erleben sein: Adina Aaron als Amelia, Marie-Nicole Lemieux als Ulrica, Arnold Rutkowski ist Riccardo und Vladislav Sulminsky vom Mariinsky Theater St. Petersburg ist Renato.
„Wir sind breitest aufgestellt, um auch diesen Mai in der Hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden zu einem besonderen Erlebnis zu machen: Von Verdis ≫Maskenball≪, der diesmal so kulinarisch wie spannend die Festspiele eroffnet, bis zur Bonhoeffer-Oper ≫Vom Ende der Unschuld≪ von Stephan Peiffer im Schlachthof, die die Beschäftigung der Maifestspiele mit Neuer Musik weiterführt. Vom Schauspiel bis zum Tanz, von der Performance bis zum Liederabend, von Kammerkonzerten und Lesungen bis hin zur Jungen Woche.“, so Laufenberg.

In Donizettis »Der Liebestrank« ist wieder Patrick Carfizzi aus der New Yorker Met als Dulcamara zu sehen.

In »Arabella«, dem letzten großen Publikumserfolg von Richard Strauss, sind in der Titelpartie Maria Bengtsson und Ryan McKinny als Mandryka und Katharina Konradi und Thomas Blondelle als Zdenka und Matteo in der Neuinszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange zu erleben.

Stephan Peiffers Bonhoeffer-Oper »Vom Ende der Unschuld«, speziell für einen Evangelischen Kirchentag komponiert, und von Stephan Peiffer auf Kammer-Oper-Format umgeschrieben, erzählt bei Verwendung sakraler und spätromantischer Klänge bis hin zu Marschmusik und Kinderliedern vom Widerstand. Es ist ein Thema von zeitloser Aktualität und gesellschaftspolitischer Bedeutung, und von verzweifelten Menschen, die in Bedrängnis um ihre Ehre und um ihr Leben kämpfen und sich dabei von einem vermeintlichen Retter und Erlöser blenden lassen, bis er seine Pläne mit Gewalt umsetzt.

Bernd Fülle, Geschäftsführender Direktor des Hessischen Staatstheaters, Uwe Eric Laufenberg, Intendant & Künstlerischer Leiter der Internationalen Maifestspiele, Patrick Burghardt, Staatssekretär, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Axel Imholz, Stadtkämmerer, Schul- & Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Bernd Fülle, Geschäftsführender Direktor des Hessischen Staatstheaters, Uwe Eric Laufenberg, Intendant & Künstlerischer Leiter der Internationalen Maifestspiele, Patrick Burghardt, Staatssekretär, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Axel Imholz, Stadtkämmerer, Schul- & Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden. © Foto: Diether v. Goddenthow

»Schon immer war Wiesbaden in der Festspielzeit ein Treffpunkt für Künstlerinnen, Künstler und Publikum aus aller Welt, ein grenzenloses Forum für den Dialog verschiedener Kulturen, Theaterformen und Sprachen. Besonders freut mich zudem, dass zum Angebot international bedeutsame Inszenierungen im Kinder- und Jugendtheater gehören. Die breite kulturelle Bildung über alle Altersgrenzen hinweg ist ein wichtiges Anliegen der Hessischen Landesregierung. Ich danke allen Beteiligten für das großartige Programm, das eine weitere erstklassige Ausgabe der Internationalen Maifestspiele verspricht«, sagt Staatssekretär Patrick Burghardt.

»Herausragende Stimmen, überzeugende Darstellungen und atemberaubende Inszenierungen erwarten das Publikum der Internationalen Maifestspiele 2018. Erneut öffnet sich in Wiesbaden das künstlerische Tor zur Welt«, ergänzt Kulturdezernent und Stadtkämmerer Axel Imholz.

Außerdem neu in diesem Jahr sind die Wiesbaden Besucher-Pakete in Zusammenarbeit mit Wiesbaden Marketing. Die Rund-um-Sorglos-Pakete enthalten Hotelübernachtungen, Eintritt in ausgewählte Operngalavorstellungen und weitere kleine Überraschungen.

Zum ersten Mal wird das Festival-Café der Internationalen Maifestspiele, No Exitus, vom 30. April bis 31. Mai 2018 öffnen und während der gesamten Festspielzeit durchgehend geöffnet bleiben, um auch die Nachtschwärmer mit Speisen und Getränken zu verköstigen.

Die Kooperation mit der Caligari FilmBühne bleibt eine feste Größe bei den Internationalen Maifestspielen 2018.

Die Internationalen Maifestspiele 2018 werden durch die Unterstützung des Förderkreises der Internationalen Maifestspiele e.V. ermöglicht. Das Programm der Jungen Woche fördert die Nassauische Sparkasse. Autopartner der Internationalen Maifestspiele ist das Autohaus Löhr Automobile Wiesbaden.

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

 

Das Programm im Überblick:

Oper / Konzerte

Verdis »Ein Maskenball« ist die diesjährige Eröffnungsproduktion der Internationalen Maifestspiele, in der Inszenierung der jungen Regisseurin Beka Savić und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange. Zwei der gefragtesten Verdi-Sängerinnen, Adina Aaron als Amelia und Marie-Nicole Lemieux als Ulrica, sind zu erleben. Arnold Rutkowski ist Riccardo und Vladislav Sulimsky vom Mariinsky Theater St. Petersburg ist Renato.

Gregory Kunde übernimmt die Titelpartie in »Otello«. In der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von Daniela Musca singt Olesya Golovneva die Partie der Desdemona und Bariton Aleksei Isaev ist Jago.

Wagners »Der fliegende Holländer«, einem Gipfelwerk der deutschen Romantik, ist in der spektakulären Wiesbadener Geisterschiff-Inszenierung im Großen Haus zu erleben. Der lettische Bassbariton Egils Silins singt die Titelpartie. Sopranistin Erika Sunnegårdh ist Senta, Albert Pesendorfer singt Daland und Thomas Blondelle steht als Erik auf der Bühne.

Die »Götterdämmerung«, das große Finale des Weltdramas um Liebe, Macht, Gier und Überlebensfähigkeit der Menschheit, ist in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von Alexander Joel im Mai zu sehen. Lance Ryan ist als Siegfried, Catherine Foster als Brünnhilde, Albert Pesendorfer als Hagen und Johanns Martin Kränzle als Gunther zu sehen.

Bayreuth-Star Klaus Florian Vogt übernimmt unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange in Uwe Eric Laufenbergs Neuinszenierung »Tannhäuser« die Titelpartie. Als Elisabeth ist Sabina Cvilak, als Venus Jordanka Milkova zu erleben, als Wolfram von Eschenbach ergänzen Markus Brück und als Landgraf Albert Pesendorfer die Festspielbesetzung.

In Donizettis »Liebestrank« ist die südafrikanische Sopranistin Pretty Yende, die derzeit gefragteste Adina, zu Gast bei den Internationalen Maifestspielen. Als Nemorino stehen alternierend Levy Sekgapane und Ioan Hotea auf der Wiesbadener Bühne, als Dulcamara singt einmal mehr Patrick Carfizzi aus New York.

In »Arabella«, dem letzten großen Publikumserfolg von Richard Strauss, sind in der Titelpartie Maria Bengtsson und Ryan McKinny als Mandryka in der Neuinszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange zu sehen.

»Vom Ende der Unschuld« erzählt vom Widerstand, ein Thema von zeitloser Aktualität und gesellschaftspolitischer Bedeutung, und von verzweifelten Menschen, die in Bedrängnis um ihr Leben fürchten. Die Oper, eine Inszenierung von Michiel Dijkema, Preisträger des Europäischen Opernregie-Preises, ist eine Kooperation mit dem Schlachthof Wiesbaden e.V. und der Camerata Nuova e.V.

Eine Mischung aus Mysterienspiel und Welttheater bringt das Ensemble Mattiacis unter der Musikalischen Leitung von Thomas de Vries mit »Rappresentatione die Anima et di Corpo« von Emilio de’Cavalieri auf die Bühne. Katharina Heißenhuber, Benjamin Russell und Sharon Kempton sind im Foyer zu erleben.

Michael Quast liest, singt, tanzt und spielt »Orpheus in der Unterwelt« in allen Rollen. Eine komplette Operette, frech und komödiantisch aus dem Ärmel geschüttelt.

Die preisgekrönte Mezzosopranistin Joyce DiDonato ist mit dem bewegenden Programm »In War and Peace – Harmony through Music« in einem Galakonzert bei den Internationalen Maifestspielen zu Gast.

Neben den hochkarätigen Operngalas haben Liederabende bei den Internationalen Maifestspielen Tradition. Maria Bengtsson interpretiert in ihrem Rezital neben Liedern von Richard Strauss und Hugo Wolf auch Werke aus der nordischen Romantik. Die preisgekrönte Altistin Marie-Nicole Lemieux und der Bassbariton Florian Boesch füllen jeweils ihre eigenen Liederabende mit Musik aus der Früh,- Hoch- und Spätromantik und mit Liedern von Franz Schubert bis Johannes Brahms.

Die Osttiroler Musicbanda Franui experimentieren mit unterschiedlichen Musikgenres in  »Ennui – Geht es immer so weiter?«. Der Burgtheater-Schauspieler Peter Simonischek streut Texte von Erik Satie und Ernst Jandl ein.

Das Merlin Ensemble aus Wien gestaltet gleich drei Konzertabende in Wiesbaden. Antonio Vivaldi’s »Die vier Jahreszeiten« – im Klimawandel, »Una Festa dell’Opera – senza voce« und »Nach Italien! Ein italienischer Reiseführer« sind ein Fest für die Ohren.

Schauspielerin Chris Pichler und Instrumentalisten des Hessischen Staatsorchesters spüren den Quellen nach»Wie Shakespeare zu Romeo und Julia kam«. Novellen der italienischen Renaissance-Dichter treffen auf Kompositionen von Prokofjew, Gounod und d`Indy.

Rockig geht es zu beim Konzertabend mit Musicalstar »Nyassa Alberta & friends in concert«. Zusammen mit zwei Gesangspartnern stellt sie genreübergreifend ihr Gesangstalent unter Beweis.

Tanz

In dem Ballett »Petite Messe solennelle« von Martin Schläpfer wird das Theater zu einem Ort, der sakral und weltlich, Gotteshaus und italienischer Marktplatz zugleich ist. Das Ensemble tanzt eine Ode an das pralle Leben, ein Zwiegespräch mit Gott und mit dem Tod.

Der zweiteilige Ballettabend »S&S« von Sang Jija und Sharon Eyal bringt die größte Kompanie Skandinaviens, die GöteborgsOperans Danskompani, auf die Wiesbadener Bühne. Der Doppelabend verbindet die Arbeiten zweier international renommierter Choreografen zu einem Ganzen.

Zwischen Tanz und Zirkus bewegen sich die Tänzer des Centre Choréographique national de Grenoble unter der Leitung von Yoann Bourgeois in »He Who Falls – Celui Qui Tombe«. Das Ausloten und die Theatralität physikalischer Kräfte stehen hier im Mittelpunkt.

Im »Salón Tango« sind das junge Orchester La Juan D`Arienzo mit einem Tango-Konzert und anschließend Tanzpaare in Tango-Choreografien von Gabriel Sala zu sehen.

 Schauspiel / Lesungen     

Kirill Serebrennikov gilt als Sprachrohr einer jungen russischen Generation und seine provokanten Inszenierungen ließen ihn in die politische Schusslinie geraten. Mit »Who Is Happy in Russia?« bringt er, zusammen mit Mitgliedern des Ensembles des Gogol Center Moskau, eine provokante Inszenierung auf die Bühne. Basierend auf einem Klassiker der russischen Literatur, inszeniert Serebrennikov das Märchen als melancholische Parabel und zeichnet so ein Bild vom heutigen Russland.

Die preisgekrönte Inszenierung »Das achte Leben (Für Brilka)« vom Thalia Theater in Hamburg, in der Regie von Jette Steckel, ist in der Bühnenfassung des gleichnamigen Romans von Nino Haratischwili zu sehen. Vor dem Hintergrund der Historie Georgiens entfaltet die Aufführung die Geschichte eines Familienepos, die sich über sechs Generationen erstreckt.

Arthur Millers Tragödie des kleinen Mannes, »Tod eines Handlungsreisenden«, spiegelt unsere Träume und Wünsche nach Anerkennung, Glück und Erfolg. In der Inszenierung von Bastian Kraft ist das Schauspiel des Deutschen Theaters mit Ulrich Mathes zu Gast bei den Maifestspielen.

In Samuel Becketts Schauspiel »Glückliche Tage« steht Ausnahmeschauspielerin Dagmar Manzel wieder auf der Wiesbadener Bühne. Regisseur Christian Schwochow inszeniert die zwanghaft glückliche Frauenfigur am Deutschen Theater.

»F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig« ist ein Puppentheater anderer Art der Wiener Off-Szene. Nikolaus Habjan steht in Gesellschaft seiner charakteristischen Klappmaulpuppe auf der Bühne.

Erzählungen und Novellen lesen das prominente Schauspielerpaar Claudia Amm und Günter Lamprecht. Werke von Literaturnobelpreisträger Luigi Pirandello stehen im Mittelpunkt.

»Stimmen«, Sam Shepards Stück für Stimme und Percussion ist das Ergebnis szenischer Forschungen des Autors und bildet eine Dramatik, die vollständig auf das Lautliche reduziert ist. Vorgelesen wird von Schauspieler Uwe Kraus, begleitet von Percussionist Edzard Locher.

Junge Woche

Das Programm für das junge und jung gebliebene Publikum gibt es in diesem Jahr wieder konzentriert in der Jungen Woche des JUST. In »Spaghetti« (3+) erzählt Regisseur Søren Ovesen eine Geschichte über große Gegensätze, die trotz Unterschiede zusammenfinden können. »Solo for two« (5+) zeigt ein hochkomisches und musikalisches Stück, über die unliebsame Zusammenkunft zweier Musiker. »Little T and the Fobidden Teddy Bears« (4+) ist ein kleines Stück mit hoher musikalischer Energie und viel Humor in der fernen Welt der Teddybären. Außerdem kehrt das Ljubljana Puppentheater »Turlututu« (3+) zurück nach Wiesbaden. Gemeinsam mit dem Publikum macht es sich auf die Suche nach dem verlorengegangenen Turlututu.

Regisseur Giacomo Ravicchio inszeniert in »Overture« (6+) eine poetische Komödie über das Leben mit dem Batida Ensemble, einem außergewöhnlichen Orchester aus Dänemark.

»Das Gespenst von Canterville« (8+), nach eine Erzählung von Oscar Wilde und in der Regie von Carsten Kochan, erzählt die schaurig schöne Geschichte einer unsterblichen Figur, die Generationen von Kindern und Erwachsenen begeistert.

Mit der Frage »Wie würdest du der Welt deine Geschichte erzählen?« werden in »White Rabbit / Red Rabbit« (+12) Grenzen von Freiheit und der Wirkung des Theaters ausgelotet. Über Politik als Spiel, als Instrument der Macht wird in »Reineke Fuchs« (14+) vom Theater Rayo nachgedacht. Die interaktive Performance »Konferenz der wesentlichen Dinge« (8+) sucht nach der Bedeutung von Verwandtschaft, Verantwortung und Abhängigkeit.

Die Junge Woche feiert ihren Abschluss mit »Der Drache, die Riesin & der dicke Ritter« (6+) und einem bunten Rahmenprogramm am Warmen Damm.

Weitere Informationen Internationale Maifestspiele 2018

Kartenvorverkauf startet am 16. Februar 2018
Karten sind an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder online unter www.maifestspiele.de erhältlich.
Über die Themenpakete informiert und berät das Abonnement-Büro montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr telefonisch unter 0611.132 340, oder per Email an abonnement@staatstheater-wiesbaden.de.
Die Buchung der Wiesbaden Besucher-Pakete erfolgt telefonisch unter 0611.17 29 777,
per Email an hotel@wiesbaden-marketing.de, oder online unter www.wiesbaden.de/tourismus.

Nach dem „müden Europäer“ nun „Bad News“ aus dem „Hinterland“- Wiesbadener Biennale 2018 in den Startlöchern!

Unter der Intendanz von Uwe Erc Laufenberg (r.) verantworten die beiden Kuratoren Maria Magdalena Ludwig und Martin Hammer die zweite Ausgabe der Wiesbadener Biennale vom 22.3.8. bis 2.9.2018. Gestern eröffneten sie das Biennale-Projektbüro Schwalbacher Strasse /Ecke Faulbrunnenstrasse und setzten den Startschuss für die künstlerische Intervention unter dem Schwerpunktthema "Hinterland". © Foto: Diether v. Goddenthow
Unter der Intendanz von Uwe Erc Laufenberg (r.) verantworten die beiden Kuratoren Maria Magdalena Ludwig und Martin Hammer die zweite Ausgabe der Wiesbadener Biennale vom 22.3.8. bis 2.9.2018. Gestern eröffneten sie das Biennale-Projektbüro Schwalbacher Strasse /Ecke Faulbrunnenstrasse und setzten den Startschuss für die künstlerische Intervention unter dem Schwerpunktthema „Hinterland“. © Foto: Diether v. Goddenthow

Noch wird nichts verraten, nur so viel: „Eines der Elemente der Wiesbadener Biennale 2018 wird die ‚Überraschung‘ sein“, beschrieb Museumsdirektor Dr. Alexander Klar, einer der  drei Biennale-Kooperationspartner des Hessischen Staatstheaters, treffend den Planungs-Stand des alle zwei Jahre  veranstalteten Wiesbadener Avantgarde-Festivals „Biennale“  auf der heutigen Eröffnung des Projektbüros an  der Schwalbacher Straße.

Mit diesem ersten Schritt in die Öffentlichkeit setzte das Kuratoren-Team Maria Magdalena Ludwig und Martin Hammer unter der Intendanz von Uwe Eric Laufenberg den Startschuss für die künstlerische Intervention der Wiesbadener Biennale, die  vom  23. August bis 2. September 2018 neben den Spielstätten „Großes Haus“, „Kleines Haus“, „Studio“, „Wartburg“, „Malsaal“, „Foyer Großes Haus“, „Warmer Damm“ und „Projektbüro“ als besonderes Highlight die im Stadtzentrum  leerstehende , heruntergekommene, beinahe dörflich-morbid anmutende City Passage unter dem Schwerpunktthema „Hinterland“ bespielen wird. International renommierte Künstler, wie Santiago Sierra oder Roger Ballen, werden speziell für die Wiesbadener Biennale neue Projekte entwickeln, die zugleich als Pilotprojekt erstmals  durch die Partner  Museum Wiesbaden,  Schlachthof Wiesbaden  und dem Nassauischen Kunstverein  mit dem  Kunstsommer verflochten sein werden.

Von der Wilhelmstrasse ins „Hinterland“?

Würdig „eingeweiht“ mit anregender Diskussion zwischen dem Kuratoren-Team, den Biennale-Partnern: Alexander Klar (Museum Wiesbaden), Carsten Schack u. Hendrik Seipel-Rotter (Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden) und Evelyn König (Nassauischer Kunstverein), sowie Vertretern der Presse. © Foto: Diether v. Goddenthow
Würdig „eingeweiht“ mit anregender Diskussion zwischen dem Kuratoren-Team, den Biennale-Partnern: Alexander Klar (Museum Wiesbaden), Carsten Schack u. Hendrik Seipel-Rotter (Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden) und Evelyn König (Nassauischer Kunstverein), sowie Vertretern der Presse. © Foto: Diether v. Goddenthow

Dabei verschiebt die Wiesbadener Biennale 2008 ihr Zentrum von der Wilhelmstrasse an die Schwalbacher Straße und setzt, entsprechend damit den Fokus auf ein Quartier Wiesbadens, welches in starkem Kontrast zum neo-barocken Hessischen Staatstheater und den historischen Kuranlagen steht. Es sei in etwa vergleichbar mit dem Verhältnis kulturell und wirtschaftlich prosperierender Metropolen zu ihrem „Hinterland“. Solch Provinzgefühl hatte sich  Maria Magdalena Ludwig einst bei einem unfreiwilligen, längerem  S-Bahn-Stopp im Örtchen Flörsheim aufgedrängt, einem Ort der Pendler zwischen Wiesbaden und Frankfurt, vom Lärm dreier Einflugschneisen des nahen Flughafens gequält, ein zersiedeltes Gebiet, an dem man sich im Rhein-Main-Gebiet jedoch noch den „Traum“ vom  Häuschen im Grünen leisten könne, ein Ort, der auf den ersten Blick wie Hinterland wirke, eher zweckmäßig, gesichtslos und austauschbar.

Themenschwerpunkt HINTERLAND
Historisch verstanden, bezeichnete Hinterland den Einzugsbereich des Hafens oder die Versorgungsgebiete um die Metropolen, erläuterte Biennale-Kurator Martin Hammer. Im Kolonialzeitalter galt das bereits eroberte oder noch nicht kontrollierte Gebiet hinter der Grenzlinie als Hinterland. Hier gab es weniger Regeln, weniger Schutz und mehr Freiraum. In den USA nenne man es Fly-Over-Country, da es für die Bewohner von Metropolen keinen Grund gäbe, dort zu landen, so Hammer. Wer hier lebe, sei statistisch schlechter ausgebildet, verdiene weniger und stürbe früher, so der Kurator.

Impression des Bürojektbüros, gut sichtbar am Nadelöhr zwischen Westend und Fußgängerzone als erster Anker des Dialogs zwischen künstlerischer Intervention und einem Stadtquartier im Umbruch. Mit der nahegelegenen City-Passage wird die Wiesbadener Biennale ein "Wasteland" bespielen, ein Hinterland mitten im Zentrum Wiesbadens.. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression des Bürojektbüros, gut sichtbar am Nadelöhr zwischen Westend und Fußgängerzone als erster Anker des Dialogs zwischen künstlerischer Intervention und einem Stadtquartier im Umbruch. Mit der nahegelegenen City-Passage wird die Wiesbadener Biennale ein „Wasteland“ bespielen, ein Hinterland mitten im Zentrum Wiesbadens.. © Foto: Diether v. Goddenthow

HINTERLAND als Themenschwerpunkt der Wiesbadener Biennale 2018 solle, so das Kuratoren-Team, jedoch „nicht nur geografisch eine Region abseits der Metropole bezeichnen, sondern auch eine Geisteshaltung: eine aufgestaute Wut und das Aufbegehren gegen das bleierne Gefühl, den Auswirkungen der globalisierten Wirtschaft nichts entgegensetzen zu können.“ So werden sich die von international renommierten Künstlerinnen und Künstlern im Rahmen von HINTERLAND entwickelten neuen Arbeiten auch explizit „ästhetisch mit der aufkeimenden Protestkultur, mit populistischer Rhetorik, vulgärer Bildsprache und aktionistischer Machtdemonstration auseinandersetzen“, so die Kuratoren. Deshalb lautet das Leitmotiv der Biennale: „Bad News“, vielleicht auch gedacht als  Versuch einer kollektiven paradoxen Intervention? Denn eines soll und wird auch 2018 das experimentelle Wiesbadener  Theater- und Kunstfestival Biennale  gewiss nicht werden: depressiv!

Am 17. April 2018  wissen wir Genaueres. Dann wird das Festival-Gesamtprogramm mit Theater-Angeboten, Performances, künstlerischen Positionen zwischen Bildender Kunst und Intervention und weiteren Überraschungen vorliegen. Schon jetzt lädt das Projektbüro an der Schwalbacher Strasse/ Ecke Faulbrunnenstrasse  zum Dialog mit dem Biennale-Team ein. Der Vorverkauf beginnt voraussichtlich ab dem 18.April 2018.

(Diether v. Goddenthow/ Rhein-Main.Eurokunst)

Weitere und aktuelle Informationen: Wiesbadener Biennale 2018

Kleiner Rückblick auf Avantgarde-Festival Biennale 2016