Kategorie-Archiv: Rheingoldhalle Mainz

„Götterdämmerung“ beim Jahresempfang der rheinland-pfälzischen Wirtschaft 2017

Gastgeber des Jahresempfangs der Wirtschaft 2017 in der Rheingoldhalle Mainz am 7.Februar waren: Industrie und Handelskammer Rheinhessen, Handwerkskammer Rheinhessen, Architektenkammer Rheinland-Pfalz Handwerkskammer Rheinhessen Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz, Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Rechtsanwaltskammer Koblenz, Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz, Wirtschaftsprüferkammer in Rheinland-Pfalz. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Gastgeber des Jahresempfangs der Wirtschaft 2017 in der Rheingoldhalle Mainz am 7.Februar waren: Industrie und Handelskammer Rheinhessen, Handwerkskammer Rheinhessen, Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Handwerkskammer Rheinhessen, Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz, Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Rechtsanwaltskammer Koblenz, Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz,Wirtschaftsprüferkammer in Rheinland-Pfalz. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Auch beim diesjährigen Jahresempfang der rheinland-pfälzischen Wirtschaft am 7. Februar 2017 in der Rheingold-Halle zu Mainz gab die Publikumskulisse von mehreren tausend mittelständischen Unternehmen der 13 gastgebenden Institutionen wieder ein eindrucksvolles Bild international ausgerichteter, prosperierender Wirtschaftskultur.

Retrospektiv und prospektiv gibt es viel Positives über die – vor allen vom Export geprägte – Wirtschaftsentwicklung zu berichten. Die Auftragsbücher seien (noch) gut gefüllt. Nie ging und geht es der Region wirtschaftlich so gut wie heute, wenn auch die Lage in einzelnen Branchen unterschiedlich zu bewerten sei. Selbst die große Herausforderung der Flüchtlingsunterbringung habe in einigen Branchen für steigende Umsatzzahlen und somit für einen zusätzlichen Wachstumsschub gesorgt. Doch trotz aller  Zuversicht und guten Gründe zum Feiern, gibt es auch Wermutstropfen und zahlreiche Sorgen, insbesondere im Hinblick auf die extrem lockere Geldpolitik der EZB und in Anbetracht von  Brexit, Trump, Infrastrukturdefiziten, demografischem Wandel und, wie ein Gast sagte, einem Götterdämmerung ähnlichen, erstarkenden Populismus, inbesondere mit Blick auf US-Amerika.

Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen , begrüßte die Gäste im Namen aller gastgebenden Institutionen. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen , begrüßte die Gäste im Namen aller gastgebenden Institutionen. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

„Das Jahr 2017 ist wieder eines, das viele Veränderungen bringen wird (…) zumindest die absehbaren Veränderungen bergen eine große Gefahr, dass es sich nicht zum Besseren entwickelt.“ warnte Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen, bei seiner Eröffnungsrede im Namen von  IHK, der Freien Berufe und seiner Kammer. Laut Ankündigung des neuen US Präsidenten, würden sich wohl die USA von vielen etablierten Verfahrensabläufen der internationalen Politik verabschieden. Und es wäre noch nicht absehbar, was“ dies für den weltweiten Klimaschutz, die internationale Zusammenarbeit und auch für die Weltwirtschaft bedeutet“, so Friese. Als weitere Sorgenknackpunkte mahnte der Handwerkspräsident intakte Verkehrswege an. Das Verkehswegenetz sei in desolatem Zustand, wobei entsprechende Investitionen nicht an der mittelständischen Bauwirtschaft vorbeifließend dürften. Deutschland brauche endlich auch ein Glasfasernetz, ansonsten verlöre die Wirtschaft – im wahrsten Wortsinne – den Anschluss an die europäischen und weltweit agierenden Spitzenländer.

Sorgen bereite der Wirtschaft auch die demografische Entwicklung. Das Erwerbspersonenpotenzial sinke, so der HWK-Präsident, während die Ausgaben der gesetzlichen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung weiter wüchsen. Daher sei kein Spielraum für weitere Leistungsausweitungen gegeben. Es gelte stattdessen, die Sozialversicherungsbeiträge bei unter 40 Prozent zu halten und bei Reformen sich am Grundsatz der Beitragssatzstabilität zu orientieren.

Friese warnte zudem, die Europäische Währungsunion zu einer Haftungs- und Transferunion werden zu lassen und teilte einer Vergemeinschaftung der Einlagensicherung oder der Schaffung einer europäischen Arbeitslosenversicherung eine klare Absage. Denn Handlung und Haftung gehörten zusammen: Hierzu müsse ein Insolvenzmechanismus für Staaten entwickelt werden, so Friese.

Die vollständige Rede von Hans-Jörg Friese

Dr.Andrea Benecke, der Vizepräsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Dr.Andrea Benecke, der Vizepräsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Dr. Andrea Benecke, Vizepräsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, ging nach ihrem Dank, im Namen der 13 Veranstalter des Jahresempfangs sprechen zu dürfen, in ihren Grußwort auf die Bedeutung der Arbeit der rund 1800 von ihrer Kammer vertretenden approbierten Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ein: „Wir werden vor allem dann gebraucht, wenn es im Leben mal nicht so rund läuft, wenn chronische Überlastung depressiv macht, wenn Menschen sich aufgrund des Verlustes ihres Arbeitsplatzes wertlos fühlen oder wenn schwere Traumata bewältigt werden müssen – um nur einige Beispiele zu nennen.“ Eine starke Gesellschaft ließe auch Menschen, die zeitweise schwach seien, nicht fallen, so Dr. Benecke weiter. In einer starken Gesellschaft müssten Menschen eine psychische Erkrankung vor ihrem Arbeitgeber nicht verheimlichen, sie könnten offen darüber mit ihren Kollegen und mit ihrem Chef sprechen. Eine starke Gesellschaft unterstütze, wo es dringend notwendig sei und ziehe sich dann wieder zurück, wenn die Hilfe nicht mehr gebraucht würde, sagte Dr. Benecke.

Besorgt äußerte sich die Vizepräsidentin jedoch über die niedrigzins bedingte schwierige Lange der berufsständischen Versorgungswerke. Diese gehörten neben der Beamtenversorgung und gesetzlichen Rentenversicherung zur ersten Säule der Altersabsicherung von Freiberuflern in einem kammerfähigen Beruf wie: Ärzte, Rechtsanwälte, Psychotherapeuten, Apotheker, Ingenieure, Architekten u. Steuerberater. Die Versorgungswerke der genannten Freiberufler-Gruppen funktionierten nach dem Kapitalbildungsprinzip: Jeden Monat würde ein einkommensabhängiger Betrag an das Versorgungswerk gezahlt. Dieses Geld werde fest angelegt und nach Eintritt in den Ruhestand samt Zinsen zurückgezahlt. Der Rechnungszins bezeichnete dabei den Ertrag, der aus dem bereits angesammelten Vermögen, aus den zukünftigen Beiträgen und den wiederangelegten Vermögenserträgen nachhaltig erwirtschaftet werden müsse, um die Alters-, Hinterbliebenen- und Berufsunfähigkeitsrenten erfüllen zu können. Der garantierte Rechnungszins lag in den letzten Jahren bei vielen Versorgungswerken zwischen 3,5 und 4 %. Doch die Auswirkungen der Finanzkrise und das Niedrigzinsumfeld stellten die Versorgungswerke vor große Herausforderungen. Immer mehr Versorgungswerke könnten ihr selbst gesetztes Zins-Ziel nicht halten. Das könne gravierende Folgen haben: Die Landesärztekammer und die Rechtsanwaltskammer für den OLG-Bezirk Koblenz wiesen deswegen mit Sorge bereits darauf hin, dass Versorgungseinrichtungen künftig nur mit höheren Risiken eine auskömmliche Rendite im Bereich des Rechnungszinses erreichen könnten, so Dr. Benecke.

Eine weitere Sorge neben den Folgen des anhaltenden Niedrigzinsniveaus für die Mitglieder der Versorgungswerk sei, dass einige Kammern um ihre Selbstverwaltung und Freiberuflichkeit fürchteten, wobei sie auf eine Urteil des Europäischen Gerichtshofes hinwies, welches ausländische Arzneimittelversender von der Preisbindung auf Medikamente befreite und für die örtlichen Apotheken existenzgefährdend sei.

Aber nicht nur  im Bereich der Finanzen, Stichwort Negativzinsen, scheine die Welt Kopf Kopf zu stehen. Auch in vielen anderen Bereichen, sei das, was uns über viele Jahre verlässlich schien, nun nicht mehr so. Die Weltordnung sei aus den Fugen und viele Menschen häben Angst vor der Unsicherheit, die eine zusammenwachsende Welt mit sich bringe. „Um Angst zu reduzieren“, so Dr. Benecke, „wäre es wichtig, dass man sich zumindest auf Tatsachen und Fakten noch verlassen kann – aber auch diese sind ist nicht mehr eindeutig. Da gibt es Politiker, die postfaktisch die jeweilige Gefühlslage als Wahrheit verkaufen und andere, die flugs sogenannte alternative Fakten in die Welt setzen. Dabei gibt es dafür ein klares deutsches Wort: Lügen. Was kann noch geglaubt werden? Mein Appell an uns alle lautet: Mühen wir uns um die Wahrheit, gerade wenn sie kompliziert ist. Sagen wir sie laut und werden wir dabei nicht müde. So kann man Unsicherheit begegnen.“, empfahl die Psychologische Psychotherapeutin abschließend.

Die vollständige Rede von Dr. Andrea Benecke

Bundesbank-Präsident Dr. Jens Weidmann, Hauptredners des Abends, erteilt der Niedrigzinspolitik der EZB eine klare Absage. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Bundesbank-Präsident Dr. Jens Weidmann, Hauptredners des Abends, erteilt der Niedrigzinspolitik der EZB eine klare Absage. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Bereits zu Beginn ließ der Hauptredner des Abends Dr. Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, keinen Zweifel daran, den Anwesenden  nicht  ihre Zukunftsungewissheit ein wenig nehmen zu können. Im Gegenteil: Mervyn King, den früheren Gouverneur der Bank of England, zitierend, stellte Weidmann fest, dass nur wenige Menschen tapferer seien als jene, die sich die Rede eines Notenbankers anhörten. Umso mehr freue er sich, dass es in Mainz und Umgebung so viele tapfere Seelen gäbe. Starke Nerven waren denn auch beim mittelfristigen Ausblick des Bundesbankpräsidenten auf die wirtschaftlichen Entwicklungen Deutschlands gefragt. Nach Darlegung des bislang soliden Aufschwungs, der wachsenden Exporte und  der hohen Exportüberschüsse usw. entwarf Weidmann angesichts des bevorstehenden harten Brexits mit noch nicht absehbaren Folgen, die unsichere Lage in den USA und der unverantwortlichen extremen Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, ein gar nicht so rosiges Zukunfts-Szenario.

Wörtlich sagte der Bundesbanker: „Bei allem Konjunkturoptimismus sollte nämlich eines nicht vergessen werden: So rosig sind die langfristigen Wirtschaftsaussichten für Deutschland nicht, Deutschland bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück. Einer Langzeitvorausschätzung der OECD zufolge wächst bis zum Jahr 2060 kein bedeutendes Industrieland so langsam wie Deutschland.
Das liegt nicht zuletzt am demografischen Wandel. Der trifft Deutschland besonders hart. Bereits heute erreichen jedes Jahr 200.000 mehr Erwerbstätige das Rentenalter als Junge in den Arbeitsmarkt eintreten.
Wenn auch der starke Zustrom von Flüchtlingen den Arbeitsmarkt momentan von den Auswirkungen der Demografie abschirmt, wird sich der negative Einfluss des demographischen Wandels in Zukunft noch verstärken. Der altersbedingte Rückgang der Erwerbspersonen kann nur kompensiert werden, wenn mehr Menschen eine Beschäftigung aufnehmen und wir bei steigender Lebenserwartung auch länger arbeiten.
Doch selbst pro Kopf gerechnet wachsen die meisten OECD-Länder und Schwellenländer schneller als Deutschland. Die Politik ist also in der Verantwortung, durch die richtigen Weichenstellungen in der Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik für ein höheres, nachhaltiges Wachstum zu sorgen.
Neben dem demografischen Wandel, der Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt und dem schwachen Wachstumstrend stehen wir jedoch noch vor weiteren wirtschaftspolitischen Herausforderungen. Hier denke ich insbesondere an die Digitalisierung, die ganze Branchen umwälzen wird, und die Energiewende, deren Ausgestaltung darüber bestimmt, ob Energie bezahlbar bleibt.“

Die vollständige Rede von Dr. Jens Weidmann

"Losin' Groove, der Big Band des Stefan-George-Gymnasiums Bingen, Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
„Losin‘ Groove, der Big Band des Stefan-George-Gymnasiums Bingen, Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Nach einer kleinen musikalischen Erfrischung durch „Losin‘ Groove, der Big Band des Stefan-George-Gymnasiums Bingen, sprach der Präsident der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, Engelbert Günster in seinem Schlusswort zur „Wettbewerbsfähigkeit durch Strukturreformen sichern“.

Engelbert Günster, Präsident der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen übte in seinem Schlusswort ebenfalls heftige Kritik an der Politik des lockeren Geldes der EZB. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Engelbert Günster, Präsident der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen übte in seinem Schlusswort ebenfalls heftige Kritik an der Politik des lockeren Geldes der EZB. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

In eine ähnliche Kerbe verfehlter, lockerer Geldpolitik der EZB, die ja nicht zu mehr Kreditvergaben und Investitionen er Unternehmen, sondern nur zur Pflege der Staatshaushalte führte, stieß auch Dr. Engelbert J. Günster, Präsident der IHK für Rheinhessen, in seinem Schlusswort: Unter anderem sagte der Präsident: „Unlängst weist auch der IWF in seinem Bericht darauf hin, dass eine kurzfristige Stimulierung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage – sprich: durch billiges Geld – in Deutschland nicht nötig ist. Gefordert sei stattdessen eine Politik, die dazu beitrage, langfristig die Produktionskapazität und -effizienz durch Investitionen in Infrastruktur und in die Ausbildung der Beschäftigten sowie durch eine gerechte Steuerreform zu erhöhen. Sorge bereitet in diesem Kontext die Tatsache, dass die Steuerquote auf neue Rekordwerte klettert und damit natürlich die Belastung der Bürger erheblich steigt. Wenn in Zeiten niedriger Zinsen und sprudelnder Steuereinnahmen eine Entlastung nicht möglich ist, wann dann? Nur wenn die Politik substanzielle Strukturreformen auf den Weg bringt, kann die Wirtschaft dazu beitragen, die Phase niedriger Zinsen und Renditen zu überwinden und die Länder auf einen stabilen Wachstumspfad zurückzuführen. Dann kommt die Investitionsdynamik in Gang, so dass sich die Finanzmärkte aufgrund solider Ertragslagen und unternehmerischer Investitionen von selbst stabilisieren. Das haben auch Sie, Herr Dr. Weidmann, anschaulich erläutert. Dafür danken wir RheinlandPfälzer Ihnen und möchten Sie heute Abend mit dem Eindruck zurück in die Rhein-Main-Metropole verabschieden, dass Rheinland-Pfalz nicht nur geografisch im Herzen Europas ruht. Hier schlägt das Herz unserer Wirtschaft europäisch und global, und die Industrie, der Mittelstand und die Freien Berufe haben die Zukunft fest im Blick. Die rheinland-pfälzische Wirtschaft ist robust unterwegs, gerne sage ich das auch in Anwesenheit des Stellvertretenden Ministerpräsidenten und der Landespolitiker(inn)en. Doch wir brauchen gerade jetzt den vertrauensvollen Schulterschluss, um gemeinsam an der Stärkung unseres Landes und einer positiven Investitionsdynamik zu Medieninformation „Wettbewerbsfähigkeit durch Strukturreformen sichern“

Die vollständige Rede von Dr. J. Engelbert Günster

Während im Saal noch die letzten Statements abgegeben wurde, netzwerkten zahlreiche Gäste bereits eifrig in der großen Lobby. Hier zeigten auch zahlreiche Firmen ihre Leistungsspektrum. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Noch während im Saal  die letzten Statements liefen, netzwerkten zahlreiche Gäste bereits eifrig in der großen Lobby. Hier zeigten auch zahlreiche Firmen ihr Leistungsspektrum. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

(Diether v. Goddenthow / Rhein-Main.Eurokunst)

„Kunst direkt“ ist auch Selbstvermarktungs-Plattform zeitgenössischer Kunst – vom 2.bis 4.09.2016 auf 7000 qm in Mainzer Rheingoldhalle

Die meisten der 99 Künstler präsentieren ihre Werke in großzügigen gut einsehbaren Kunst-Kabinen. Bild zeigt Stadt von Carmen Stahlschmidt    © massow-picture
Die meisten der 99 Künstler präsentieren ihre Werke in großzügigen gut einsehbaren Kunst-Kabinen. Bild zeigt Stand von Carmen Stahlschmidt © massow-picture

Auf der gestern eröffneten Messe „Kunst direkt“ in der Mainzer Rheingoldhalle zeigen Künstlerinnen und Künstler   vom 2. bis 4. September 2016 einen Querschnitt über das zeitgenössische Kunstschaffen in Rheinland-Pfalz.

Bereits zum zwölften Mal findet die größte und bedeutendste Messe ihrer Art im Bundesland Rheinland-Pfalz statt. Sie geht zurück auf eine Initiative des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler Rheinland-Pfalz im Bund Bundesverband e.V. und wird maßgeblich vom Land und der Stadt Mainz unterstützt.

Der Rheinland-Pfälzische Kultusminister Prof. Dr. Konrad Wolf eröffnet die Künstlermesse "Kunst direkt" 2016 Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Der Rheinland-Pfälzische Kultusminister Prof. Dr. Konrad Wolf eröffnet die Künstlermesse „Kunst direkt“ 2016 Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

„Wir wollen das Interesse für zeitgenössische Kunst aus Rheinland-Pfalz wecken. Bei der ‚Kunst direkt‘ vertreten und vermarkten sich die Künstlerinnen und Künstler mit ihrer Arbeit direkt, im Gegensatz zu den Galeriemessen. Der besondere Reiz liegt in der unmittelbaren Begegnung mit den Künstlerinnen und Künstlern“, sagte Kultusminister Konrad Wolf.

 

Die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse erinnerte einmal mehr die Arbeiten des Ruanda-Kunstprojekt "Rwanda-Treasure-Painting" Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse erinnerte einmal mehr die Arbeiten des Ruanda-Kunstprojekt „Rwanda-Treasure-Painting“ Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

„Neben eindrucksvollen Angeboten arrivierter und aufstrebender Kunstschaffender präsentiert die Messe in der Sonderschau ‚Junge Positionen‘ erneut Künstlerinnen und Künstler mit sehenswerten experimentellen Arbeitsansätzen, die am Beginn ihrer Berufslaufbahn stehen, so die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse.

August Moderer, Geschäftsführer der mainzplus CITYMARKETING  GmbH, freut sich sehr, dass die Künstlermesse zum wiederholten Male in der Rheingoldhalle stattfindet: „Erstmals wurde die Messe 2004 an diesem zentralen Innenstadt-Standort präsentiert. In der Mainzer Rheingoldhalle wird erneut ein angemessener professioneller Rahmen als Plattform zur Vermarktung der künstlerischen Arbeiten geboten.“

So versteht sich die Künstlermesse „Kunst direkt“ nicht nur als Ort der Präsentation, sondern auch als „Selbstvermarktungsplattform“ der Künstler.

Vorsitzendes des BBK Rheinland-Pfalz im Bundesverband e.V  Sylvia Richter-Kundel hofft auf gute Gewinne für Besucher und  Künstler. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Vorsitzendes des BBK Rheinland-Pfalz im Bundesverband e.V Sylvia Richter-Kundel hofft auf gute Gewinne für Besucher und Künstler. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Das Thema „Einkommens-erwirtschaftung“ stehe durchaus im Fokus für den BBK, sagte dessen Vorsitzende Sylvia Richter-Kunkel. „Obwohl zeitgenössische Kunst allgegenwärtig ist wie z. B. im öffentlichen Raum, als Kunst am Bau wie an Verwaltungsgebäuden, Kitas, Schulen, Gemeindezentren usw. oder in Firmen, Kanzleien u.a.m., in der kulturellen Bildung, im Hintergrund bei Berichterstattungen und im Internet und Printmedien, obwohl Kunst und das ihr innewohnende Potential also vielfach genutzt werden, lebt die Mehrzahl der Kunstschaffenden im Land – von jenen im internationalen Kunstmarkt agierenden Ausnahmen abgesehen – nachweislich auch 2016 in prekären Einkommensverhältnissen.“, so die BBK-Vorsitzende weiter.

Mit Blick auf die geringe Galeriedichte in Rheinland-Pfalz käme deshalb für die hiesigen Kunstschaffenden der Messe Kunst direkt, der in der Mainzer Rheingoldhalle ein angemessener professioneller Rahmen geboten wird, als Plattform zur Vermarktung ihrer Arbeit besondere Bedeutung zu, so Sylvia Richter-Kundel.

Auf 7000 Quadratmetern präsentieren die Rheinland-Pfälzischen Künstler neben experimentellen Arbeiten viel Kunst, die auch verkäuflich ist. © massow-picture
Auf 7000 Quadratmetern präsentieren die Rheinland-Pfälzischen Künstler neben experimentellen Arbeiten viel Kunst, die auch verkäuflich ist. © massow-picture

Auf 7000 Quadratmeter stellen rund 99 Künstlerinnen und Künstler aus Rheinland-Pfalz aus. 160 Künstler hatten sich dem Auswahlverfahren der Jury unterzogen, wobei Björn Lewalter, Kurator der Sonderschau „Junge Positionen“ betonte, dass sämtliche Bewerbungs-Arbeiten von sehr hoher künstlerischer Qualität zeugten,  so dass die Endauswahl nicht sehr einfach gewesen sei.

Messe-Sonderschau „Junge Positionen“

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Auf besonderes Interesse stoßen die von Professor Dr. Salvatore Barbaro, Kulturstaatssekretär, präsentierten junge Positionen, die mittlerweile in der Kunstmesse schon Tradition haben.

Zehn vielversprechende Nachwuchstalente mit Rheinland-Pfalz Bezug, deren Studienabschluss nicht länger als 3 Jahre zurück liegt, kuratiert von Björn Lewalter, wurden dieses Mal für die vom Land Rheinland-Pfalz geförderte Ausstellungsfläche ausgewählt.

‚Junge Positionen‘ steht für die Präsentation herausragender Arbeiten aus Rheinland-Pfalz. Sie gibt einer jungen Künstlergeneration die Möglichkeit, sich im professionellen Umfeld zu behaupten und sich einem großen kunstinteressierten Publikum vorzustellen“, betont Kulturstaatssekretär Salvatore Barbaro.

Anstelle einer Kojen-Präsentation werden in einem offenen Parcours unterschiedliche künstlerische Positionen präsentiert. Bezüge zwischen den verschiedenen Arbeiten der Künstler sind dabei nicht nur bewusst einkalkuliert, sondern Teil des offenen Konzeptes.

In der Halle des Westfoyers sind neben Videokunst und Installation zum Thema Farbe von Lisa Gehrig, Studentin der Kunsthochschule Mainz, Installationen und Objekte in Glas und Keramik von Clara Clauter, Susanne Kunkel und Verena Schatz, Absolventinnen der Kunstschule Höhr-Grenzhausen, zu sehen.

Glaskünstlerin Susanne Kunkel

Susanne Kunkel, Glaskünstlerin posiert vor ihrer gläsernen Zeitung.  Foto: Dieter v. Goddenthow © massow-picture
Susanne Kunkel, Glaskünstlerin posiert vor ihrer gläsernen Zeitung. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Susanne Kunkel hat gerade ihren Bachelor of Fine Arts am Institut für Künstlerische Keramik und Glas an der Hochschule Koblenz am Standort Hör-Grenzhausen absolviert und sich bereits für den Masterstudiengang eingeschrieben. Ihre gläserne Zeitungen entstanden nach Aufbringung fiktiv-zusammengestellter überregionaler Tageszeitungen mit einer Spezial-Schwarzdruckfarbe am Heißglasofen. Nach dem „Einbrennvorgang“ hat die Glaskünstlerin abschließend die Ecken bei 850 Grad Celsius leicht in die jetzige Formen gebogen, die den Zeitungen das einzigartige Design verleihen. Zudem reflektieren Innen- und Außenseiten unterschiedlich. Befragt nach ihrem Berufsziel, berichtet Frau Kunkel, die aus der Nähe von Würzburg stammt und seit drei Jahren ihrer Studienzeit in Ransbach-Baumbach bei Hörgrenzhausen im Westerwald lebt, von zuhause aus fertige Glasveredlerin zu sein. Eine ihrer größten Arbeiten war die Restaurierung und teilweise Neugestaltung der Glasfenster in einer Kapelle in Amorbach (Odenwald). Vor allem hat ihr bei dieser restoratorischen Arbeit sehr gefallen, alles selber machen zu können: von der Planung bis zur Umsetzung: die Vorlagen anzufertigen,  die Farben zu bestimmen, die Gläser zu besorgen und das Glas zu schneiden, einzupassen und zu verbleien usw.  Solche Art Handwerkstätigkeit  im denkmalpflegerischen Bereich wäre eine mögliche „Brotbasis“. Doch die Künstlerin träumt auch davon, mit ihren eigenen modernen Entwürfen überzeugen und Interessenten finden und hieraus eine Haupt-Existenzschiene aufbauen zu können. Doch erst die weitere Entwicklung wird zeigen, welche Türen der  handwerklich und künstlerisch hochtalentierten 26jährigen Nachwuchskünstlerin künftig offenstehen werden und durch welche sie gehen möchte.

Aqua-Perlen künstlerisch nutzen 

Lisa Gehrig Aqua-Perlen-Bodeninstallation. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Lisa Gehrig Aqua-Perlen-Bodeninstallation. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Durch besondere Originalität fallen Lisa Gehrigs performative Video-Arbeiten und ihre Farben-Experimente mit ein wenig zweckentfremdeten Aqua-Perlen auf, über die der Besucher, wenn er nicht aufpasst, stolpern kann. Aqua-Perlen werden eigentlich in der Floristik verwendet, um Schnitt-Blumen in Tischdekorationen oder Veranstaltungs-Arrangements frisch zu halten. Dazu werden die im trockenen Zustand zirka 1 Millimeter großen Perlen mit Wasser „aufgegossen“, wodurch sie sich bis zu gut einem Zentimeter  Feuchtvolumen entfalten können. Statt mit Blumenwasser hat Frau Gehring die winzigen Perlen mit Farbwasser anwachsen lassen. Mit den hierdurch farbig gewordenen Kügelchen experimentiert Frau Gehrig und hat unter anderem festgestellt: Wenn man unterschiedlich gefärbte Kügelchen miteinander in ein Glas gibt, dann gleichen diese nach etlichen Stunden „des Zusammenseins“ ihre Farben einander an, dann vermischen sich die Farben. Gelbe und blaue Kügelchen werden zu grünen. Aber der Gag wäre, so die  27jährige Mainzer Künstlerin, dass sie mit den  bunten Kügelchen sogar die  Farbgesetze ein wenig außer Kraft setzen könne. Das hinge von der jeweiligen unterschiedlichen Farbintensität der zusammengebrachten Kügelchen ab. Wie dies genau funktionieren kann, verrät die Künstlerin vor Ort.
Aber aufpassen, wohin Sie als Besucher treten: Ich wäre fast über die in Gläsern und lose auf einer hellen Bodenmatte verstreut platzierten Kugelinstallationen gestolpert. Das sei aber so gewollt. Denn latschen Besucher aus Versehen in die bodennahe bunte Kugellandschaft werden sie zu einer Art Selbst-Performern oder Co-Künstlern, die „aus Versehen“ die farbkugelige Bodeninstallation mit ihren Füßen weiterentwickeln.

Hat man diese Engpass-Passage mit der „Kugelinstallation“ hinter sich, gelangen Besucher ins Nordfoyer der Rheingoldhalle, welches weiteren „Jungen Positionen“  gewidmet ist. Hier zeigen Naehoon Huh und Gritt Reiß, Studentinnen der Kunsthochschule Mainz, eine Videoarbeit zum Thema Entstehen und Vergehen sowie Fotoarbeiten, die sich mit den Möglichkeiten fotografischer Abstraktion auseinandersetzen. Auch von Thomas Friedrich Schäfer, Student der Technischen Kunsthochschule Berlin, werden Fotoarbeiten zu sehen sein.

Für die im weitesten Sinne klassische Kunst auf Leinwand stehen die ebenfalls im Nordfoyer platzierten, teils großformatigen Gemälde der Absolventen der Kunsthochschule Mainz Ekaterina Hildmann, Lea Schweikhard und Bastian Piejkos .

Junge Malerin mit dem Strich eines „alten Hasens“

Lea Schweikhard vor einem ihrer titellosen wunderbaren Malereien , Titelvorschlag: "Die Schutzsuchende in rot"   Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Lea Schweikhard vor einem ihrer titellosen wunderbaren Malereien , Titelvorschlag: „Die Schutzsuchende in rot“ Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Malerin Lea Schweikhard, ebenfalls als“ Junge Position“ rheinland-pfälzischer Nachwuchs-Künstlerinnen und Künstler präsentiert, überzeugt in Form-,  Farbgebung und Ausdrucksweise mit einer Professionalität, die man eher einem „alten Hasen“,  denn einer 25jährigen Jung-Malerin zuschreiben würde. Soeben ihren Masterabschluss an der Kunsthochschule Mainz in der Tasche (Masterausstellung war am 2.2.2016), möchte Frau Schweikhard  das Meisterschülerstudium zur  Erlangung des Meisterschülerbriefs draufsatteln, um ihre Kunst noch weiter zu verfeinern und sich weiterzuentwickeln. Lea Schweikhard hat schon immer gemalt, eine Zeit lang fotorealistisch. Das beherrschen  nur wenige wirklich perfekt, was sie aber sogleich herunterspielt: „Das kann man lernen!“ Diese Art der Kunst habe sie irgendwann nicht mehr befriedigt, „da sie nicht nur abbilden, sondern das Machen, den Bildprozess zeigen wollte“, so die Künstlerin. Es ginge ihr immer mehr um die Offenlegung des Prozesses der Malerei, weswegen sie ihren Werken auch keine Titel mehr verleiht. Die Deutung der Bilder überließe sie den Betrachtern, die sich ihren persönlichen Titel überlegen könnten. Wir stehen von ihren Werken.

Tea Schweikard Ohne Titel. Titelvorschlag: "Der Abwesende"   Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Tea Schweikard Ohne Titel. Titelvorschlag: „Der Abwesende“ Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Das Bild mit dem jungen Mann am Tisch, der nach draußen schaut, wäre momentan der Publikumsfavorit. Eigentlich ist es nicht zu verstehen, denn er schaut ja weg, nach draußen, weswegen ich das Werk „Abwesenheit“ oder „Tagträumerei“ nennen würde, weil es einfach so eine gewisse autistisch distanzierende Atmosphäre ausstrahlt. Aber wer weiß, welchen Streich das Unterbewusstsein uns modernen Menschen einer oftmals als autistisch bezeichneten Gesellschaft spielt.
Um  ein Preisbeispiel  zu nennen, würden  der  „Abwesende am Tisch“ um 2.400 Euro und die „Schutzsuchende in rot“  um 1.400 Euro kosten. Der Preis der Bilder hängt auch immer von der Bildgröße ab. Meines Erachtens sind dies günstige Einstiegspreise.  Beruflich möchte Frau Schweikhard neben ihrem Schaffen als freie Künstlerin Kunstlehrerin werden.

Schloss Balmoral mit Stefanie Klingemann auf der „KUNST direkt“

Das Künstlerhaus Schloss Balmoral präsentiert Stefanie Klingemanns Installation »Haarstudio Stefanie« (2016) auf der Messe KUNST direkt 2016. Die Kölner Künstlerin war im Jahr 2015 Anwesenheitsstipendiatin im Schloss Balmoral, wo auch das Werk »Haarstudio Stefanie« entstanden ist.

Haarstudio Stefanie Klingmann auf der "Kunst direkt" 2016 in Mainz Foto © massow-picture
Haarstudio Stefanie Klingmann auf der „Kunst direkt“ 2016 in Mainz Foto © massow-picture

Stefanie Klingemann (1977 in Moers geboren) reagiert mit ihren Arbeiten unmittelbar auf die vorgefundenen Gegebenheiten. haarstudio-klingmann2Verhältnisse von Kunst und Alltag, Original und Imitation oder auch Trivial- und Hochkultur werden untersucht. Merkmale der Reproduktion und das Spiel mit Bildern unserer alltäglichen Medienkultur kennzeichnen ihr künstlerisches Handeln. Durch ihre Interventionen macht sie auf Klischees, festgefahrene Ansichten und Wertesysteme aufmerksam. Sie schlüpft selbst in die Rolle ihrer Hauptdarstellerinnen, so auch in ihrer Werkserie zum Thema »working women – Arbeiten in Bad Ems«. Auf der KUNST direkt präsentiert sie eine ortsbezogene Installation und agiert darin.

Das Künstlerhaus Schloss Balmoral in Bad Ems ist eine Einrichtung der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur. Seit 1995 werden  internationale Bildende Künstlerinnen und Künstler durch die Vergabe von Anwesenheitsstipendien im Künstlerhaus in Bad Ems gefördert. Seit 2013 werden die Stipendien jeweils für eine künstlerische Gattung oder ein Thema ausgeschrieben. Durch dieses bundesweit einmalige Angebot soll eine noch stärkere gegenseitige kreative Befruchtung unter den anwesenden Künstlerinnen und Künstlern ermöglicht werden. Zusätzlich wird ein Anwesenheitsstipendium an eine Kuratorin oder einen Kurator vergeben. Schloss Balmoral betreut außerdem die Stipendien des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, die das Angebot für rheinland-pfälzische Künstlerinnen und Künstler um Reise-, Projekt- und Auslandsstipendien erweitern.

fliozan – GERMAN RIVERS

„fliozan“ ist eine audiovisuelle Reise entlang der wichtigsten deutschen Flüsse. In zehn Jahren entstand ein filmisches Porträt von deutschen Haupt- und Nebenflüssen von ihrer Quelle bis zur Mündung. Motive aus über 7500 Flusskilometern zeigen Vertrautes wie Unbekanntes – sie eröffnen einen Blick auf Deutschland aus der Flussperspektive: Flüsse in unberührter Natur und eingezwängt in künstliche Flussbetten, als Transportweg und Touristenattraktion, Flüsse gesäumt von historischen Wahrzeichen und Baudenkmalen der Industriekultur, schmucklose, triste Wasserstraßen ebenso wie idyllische Romantik.

Bei den Aufnahmen handelt es sich zumeist um kreisförmige Panoramaschwenks, die die Szenerie abtasten. Von links nach rechts durchqueren die Einstellungen das Breitwandbild, auf dem Weg variieren die Proportionen, zudem überlagern sich die verschiedenen Ebenen. So entsteht eine vielschichtige Collage, ein Geflecht von ineinander greifenden Fließbewegungen, die begleitet werden von Tönen, die ihrerseits den Raum durchqueren.

„fliozan“ (althochdeutsch: fließen) lädt ein, einen meditativen Fluss der Bilder und Klänge zu erleben.

Drei-Kanal-Videoinstallation von Harald Schleicher

2006 – 2016. Format 48:9. Stereo. 195 Minuten

Technische Mitarbeit: Joachim Eger-Constantin

VIDEO:BOX – Retrospektive der Filmklasse / Kunsthochschule Mainz

In einer umfangreichen Retrospektive werden Videoarbeiten von Film-Studierenden der Kunsthochschule sowie von dem langjährigem Leiter der Filmklasse Prof. Harald Schleicher gezeigt.

Präsentiert werden 80 Videos – Kurz-Spielfilme, Dokumentarfilme, experimentelle Arbeiten, Musikvideos und Dokumentationen von Installations-Projekten. Die ältesten Arbeiten stammen aus dem Jahr 1995, die jüngsten wurden 2016 fertig gestellt. Das kürzeste Video dauert eine Minute, das längste fast 90 Minuten. Die Gesamtlaufzeit der Retrospektive beträgt rund zehn Stunden.

Die Besucher können aus der VIDEO:BOX auswählen was sie interessiert und somit ihr Programm selbst zusammenstellen.

Beteiligte Filmemacher/innen: Ferdinand Barth • Dirk Bartsch • Steven Batesaki • Albert Beckmann • Joanna Bielinski •  Steffen Conradi •  Lea Creter • Oliver Dürr • Hans Eichberg • Sabine Ermann • Jonas Etten • Dennis  Feser • Alexandra Fox • Servet Golbol • David Gomez • Katrin Große • Karin Guse • Gerald Haffke • Stefan Heintzenberg • Nils Hillebrand • Silke Jäger • Steffi Jaehde • Peter Kaplan • Nils Keber • Markus Kiefer • Taesub Kim • Max Klink •  Elke Klotsch • Stella Lennert • Sebastian Linke • Vladimir Mladenov • Erica von Moeller • Claudia Münch • Christoph Otto • Björn Rodday • Jaime Sanjuan • Alexander Scheid • Harald Schleicher • Tobias Schmücking • Michael Schwarz • Morteza Sedaghat • Sabine Streich • Daniel Stümpfig • Gregor Vanerian • Danilo Vogt • Claudia Vonend • Marcin Wierzchowski • Saad Yaseen

Institut für Künstlerische Keramik und Glas präsentiert sich auf der „KUNST direkt“

Auch das Institut für Künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz, Standort Höhr-Grenzhausen, präsentiert sich auf der „Kunst direkt“. Die Werkstoffe Keramik und Glas als künstlerische Ausdrucksmittel im Kontext des zeitgenössischen Kunstdiskurses werden dort gelehrt. Das Kunstinstitut hat sich seit seiner Gründung vor mittlerweile 28 Jahren international einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Es kooperiert weltweit mit renommierten Partneruniversitäten. International anerkannte Künstlerinnen und Künstler dozieren jährlich als Gastprofessorinnen und Gastprofessoren. Derzeit sind Studierende aus zehn unterschiedlichen Nationen am Institut und verleihen der Hochschuleinrichtung den Status als internationale Ausbildungsstätte.

Polina Grinberg und Lena Trost werden das Institut mit Werken auf der „KUNST direkt“ 2016 vertreten.

Polina Grinberg zeigt verschiedene Aquarelle und kleinplastische Objekte.

Auf den Blättern schweben Formgruppierungen, die lose Assoziationscluster bilden, die auf teilweise spielerische Art die stets aktuelle und im steten Wandel begriffene Problematik der Geschlechterrolle aufgreifen. Polina Grinbergs Arbeiten sind poetische, vielschichtige, teilweise humorige Kommentare, die höchst ästhetisch und liebevoll auf durchaus harte Themen verweisen.

Das Ziel menschlicher Existenz ist unklar, vielen nicht bewusst. Aber wir wissen in der Regel, woher wir kommen. Jeder hat so einen Ort, der prägend war, manche nennen ihn Heimat, manche nennen ihn den Ort der Kindheit. Es sind Orte der Sehnsucht, oder der Flucht, Orte des Vergessens, des Gedenkens oder der ersten Trunkenheit, Orte die mit Emotionen aufgeladen sind, nicht immer mit Liebe und Wärme. Lena Trosts Ort ist München. Sie stellt verschiedenste Arbeiten in Zusammenhang mit dieser Stadt aus. Klar wird, es geht nicht um die grafische Schönheit einer Landkarte und nicht um das Klischee, welches man mit dieser oder jener Stadt verbindet. Es geht um einen inneren Ort, nicht um das Bild von einem Ort, sondern um Ansichten eines Unortes.

Die ‚KUNST direkt’ ist an allen drei Tagen ab 12 Uhr geöffnet, Freitag und Sonntag jeweils bis 19 Uhr, am Samstag gibt es verlängerte Öffnungszeiten bis 21 Uhr.

Weitere Infos Kunstmesse „Kunst direkt“

 

‚KUNST direkt‘ – zehn vielversprechende Nachwuchstalente präsentieren „junge Positionen“

Schweikhard. Ohne Titel
Lea Schweikhard . Ohne Titel.

Barbaro: ‚Junge Positionen‘ präsentieren herausragende Arbeiten Sie hat sich mittlerweile etabliert die junge, unkonventionelle Ausstellung in der Kunstmesse. Die Rede ist von der bereits vierten Auflage der ‚Junge Positionen‘ auf der Künstlermesse ‚KUNST direkt‘, die vom 2. bis 4. September in der Mainzer Rheingoldhalle stattfindet.

Zehn vielversprechende Nachwuchstalente mit Rheinland-Pfalz Bezug, deren Studienabschluss nicht länger als 3 Jahre zurück liegt, kuratiert von Björn Lewalter, wurden dieses Mal für die vom Land Rheinland-Pfalz geförderte Ausstellungsfläche ausgewählt.

„‚Junge Positionen‘ steht für die Präsentation herausragender Arbeiten aus RheinlandPfalz. Sie gibt einer jungen Künstlergeneration die Möglichkeit, sich im professionellen Umfeld zu behaupten und sich einem großen kunstinteressierten Publikum vorzustellen“, betont Kulturstaatssekretär Salvatore Barbaro.
Anstelle einer Kojen-Präsentation werden in einem offenen Parcours unterschiedliche künstlerische Positionen präsentiert.

Bezüge zwischen den verschiedenen Arbeiten der Künstler sind dabei nicht nur bewusst einkalkuliert, sondern Teil des offene Konzeptes.
In der Halle des Westfoyers sind neben Videokunst und Installation zum Thema Farbe von Lisa Gehrig, Studentin der Kunsthochschule Mainz, Installationen und Objekte in Glas und Keramik von Clara Clauter, Susanne Kunkel und Verena Schatz, Absolventinnen der Kunstschule Höhr-Grenzhausen, zu sehen.

Im Nordfoyer der Rheingoldhalle zeigen Naehoon Huh und Gritt Reiß, Studentinnen der Kunsthochschule Mainz, eine Videoarbeit zum Thema Entstehen und Vergehen sowie Fotoarbeiten, die sich mit den Möglichkeiten fotografischer Abstraktion auseinandersetzen. Auch von Thomas Friedrich Schäfer, Student  der Technischen Kunsthochschule Berlin, werden Fotoarbeiten zu sehen sein.
Für die im weitesten Sinne klassische Kunst auf Leinwand stehen die ebenfalls im Nordfoyer platzierten, teils großformatigen Gemälde der Absolventen der Kunsthochschule Mainz Ekaterina Hildmann, Lea Schweikhard und Bastian Piejkos .

Die ‚KUNST direkt’ ist an allen drei Tagen ab 12 Uhr geöffnet, Freitag und Sonntag jeweils bis 19 Uhr, am Samstag gibt es verlängerte Öffnungszeiten bis 21 Uhr.

Im Trainingslager der Wein-Majestätinnen zur Wahlder deutschen Weinkönigin 2016 in Mainz

trainingscamp-weinkoeniginnenSieben Wochen vor der Wahl zur 68. Deutschen Weinkönigin hat das Deutsche Weininstitut (DWI) alle Bewerberinnen aus den 13 deutschen Weinbaugebieten zu einem Vorbereitungseminar nach Mainz eingeladen.

Zentraler Bestandteil des dreitägigen Workshops ist ein Kamera- und Rhetorik-Training, in dem die jungen Fachfrauen wertvolle Tipps für ihre Bühnenauftritte erhalten, die von den Zuschauern live in der Mainzer Rheingoldhalle und an den Bildschirmen daheim mitverfolgt werden. Auch eine Stilberatung und ein Fotoshooting stehen auf dem Programm. Ein Crashkurs „English for Winequeens“ bereitet die Kandidatinnen auf die englischen Fragen vor, die Bestandteil der fachbezogenen Vorentscheidung sind.

Der SWR nutzt ebenfalls die Gelegenheit des Workshops, um über das Sendekonzept der Wahlveranstaltungen zu informieren. Zudem gibt Josefine Schlumberger, die derzeit amtierende Deutsche Weinkönigin aus der Baden, hilfreiche Anregungen für die anstehende Wahl. SWR-Moderator Holger Wienpahl, der in diesem Jahr wieder durch die Vorentscheidung und das Finale führen wird, freut sich ebenfalls darauf, die Kandidatinnen bei einem guten Glas Wein vorab persönlich kennen zu lernen.

Wahl der Deutschen Weinkönigin 2016:

Die 13 Kandidatinnen:
• Ahr: Michelle Skruth, Bad Neuenahr-Ahrweiler
• Baden: Isabella Vetter, Herbolzheim
• Franken Christina Schneider, Nordheim
• Hessische Bergstraße: Anja Antes, Heppenheim
• Mittelrhein: Sarah Hulten, Leutesdorf
• Mosel: Lena Endesfelder, Mehring
• Nahe: Clarissa Peitz, Spabrücken
• Pfalz: Julia Kren, Meckenheim
• Rheingau: Louisa Follrich, Hattenheim
• Rheinhessen: Sabrina Becker, Spiesheim
• Saale-Unstrut: Sandra Warzeschka, Jena
• Sachsen: Daniela Undeutsch, Leipzig
• Württemberg: Mara Walz, Vaihingen/Enz-Ensingen

Künstlermesse Rheinland-Pfalz „KUNST direkt“ vom 2. bis 4. September 2016 in der Rheingoldhalle Mainz

Logo_Kunst-direkt-2016,jpg„KUNST direkt“ präsentiert etablierte Kunst und junge Talente Wolf: „Aufregender Überblick über die zeitgenössische Szene“

Vom 2. bis zum 4. September findet in der Mainzer Rheingoldhalle auf mehr als 7.000 qm die zwölfte rheinland-pfälzische Künstlermesse „KUNST direkt“ statt. Eine unabhängige Fachjury hat dafür aus knapp 170 eingereichten Bewerbungen 99 teilnehmende Künstlerinnen und Künstler ausgewählt. Hinzu kommen neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Jungen Positionen“, die in einer kuratierten Sonderpräsentation eine vom Land Rheinland Pfalz geförderte Ausstellungsfläche erhalten.

Neben aufstrebenden Talenten sind zahlreiche etablierte Künstlerinnen und Künstler dabei, wie Thomas Brenner, Delef Böhmer, Klaus Maßem, Barbara Rumpf, Susanna Storch oder Hedda Wilms. „Die Kunstmesse bietet einen aufregenden Überblick über die zeitgenössische Szene. Sie zeigt einen interessanten Querschnitt von dem, was die Bildende Kunst in Rheinland-Pfalz insgesamt zu bieten hat. Gleichzeitig stellt die Messe ein wertvolles Selbstvermarktungsforum dar, auf dem sich Künstlerinnen und Künstler kunstinteressierten Käuferinnen und Käufern präsentieren können“, so Kulturminister Konrad Wolf. Besonders gelte dies für junge kreative Köpfe, die ihre Arbeiten im Rahmen der „Jungen Positionen“ vorstellten.

Diese Sonderschau, die erstmals 2010 mit großem Erfolg eingeführt wurde, wird diesmal kuratiert von dem Wiesbadener Galeristen Björn Lewalter mit Unterstützung von Sylvia Richter-Kundel und Anne-Marie Sprenger vom Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler. Gezeigt werden auf einer vom Land geförderten Ausstellungsfläche herausragende Arbeiten der jungen Künstlergeneration aus Rheinland-Pfalz. „Sich sicher auf dem Kunstmarkt bewegen und die eigene Kunst vermarkten zu können, gehört zu einer guten Ausbildung des künstlerischen Nachwuchses ausdrücklich dazu“, so Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur. Daher sei es auch wichtig, jungen Künstlerinnen und Künstlern Ausstellungsmöglichkeiten zu bieten und sie mit einem kunstinteressierten Publikum zusammenzubringen.

Mit 48 Künstlerinnen und Künstlern stellt die Sparte Malerei auf der 11. „Kunst direkt“ das größte Kontingent, gefolgt von der der Grafik (36) und Bildhauerei/Plastik (14). Die übrigen Kunstschaffenden decken die gesamte Bandbreite künstlerischer Ausdrucksformen ab. Aufschlussreich ist auch ein Blick auf das breite Altersspektrum.

Der jüngste Teilnehmer wurde 1988 geboren, der Älteste im Jahr 1925. Die meisten Künstlerinnen und Künstler kommen aus dem Großraum Mainz beziehungsweise aus dem Landkreis Mainz-Bingen (26), gefolgt von Kaiserslautern (8) und Bad Kreuznach (5). Die weiteren Künstlerinnen und Künstler sind über die übrigen Landkreise verteilt. Insgesamt zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ihren Wohnsitz mittlerweile außerhalb von Rheinland-Pfalz. Mit insgesamt 28 Künstlerinnen und Künstlern liegt der Anteil derer, die sich erstmals erfolgreich für die „KUNST direkt“ beworben haben, bei einem guten Viertel.

Besucherinnen und Besucher können sich neben den regulären Kojen der Künstlerinnen und Künstler auch wieder auf verschiedene Sonderpräsentationen freuen: Stefan Budian stellt sein Ruanda Treasure Painting vor, das während eines Stipendienaufenthaltes in Kigali in Zusammenarbeit mit 17 ruandischen Künstlerinnen und Künstlern als multimediales Schatzbild entstanden ist.

Die Filmklasse der Kunsthochschule Mainz zeigt in einer Retrospektive eine Auswahl studentischer Arbeiten aus den Jahren 1995 – 2016, ergänzt um ausgewählte Kurzfilme von Prof. Harald Schleicher, der zudem mit seiner Installation „fliozan“, einer audiovisuellen Reise entlang der wichtigsten deutschen Flüsse, präsent ist.

Das Institut für künstlerische Keramik und Glas (IKKG) und dessen Ausbildung haben mittlerweile eine weltweite Reputation erworben, und diese Internationalität zeichnet sich auch bei der Zusammensetzung der Studierenden ab, die auf der Kunst direkt zeigen, welchen kreativen Raum sie beim IKKG vorfinden.
Das Künstlerhaus Schloss Balmoral zeigt in seiner One-Artist-Show Arbeiten der Künstlerin Stefanie Klingemann, die 2015 Stipendiatin des Künstlerhauses war.

Daneben informieren der Berufsverband Bildender Künstler Rheinland-Pfalz und der Berufsverband Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz über ihre Institutionen. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern steht eine Standfläche von 16 Quadratmetern zur Verfügung.

August Moderer, Geschäftsführer der mainzplus CITYMARKETING GmbH, freut sich, dass das Unternehmen zum wiederholten Male mit der Durchführung der Messe betraut worden ist. „ Die langjährige Zusammenarbeit mit den Akteuren und Organisatoren der KUNST direkt hat die rheinland-pfälzische Künstlermesse zu einer Messe gemacht, die aus Mainz nicht mehr wegzudenken ist. Die großzügigen und lichtdurchfluteten Foyers der Rheingoldhalle sind für die Präsentation der Kunstwerke ideal geeignet“, so Moderer.

Ideeller Träger der Messe ist der Berufsverband Bildender Künstler Rheinland-Pfalz; wirtschaftliche Träger sind das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und die mainzplus CITYMARKETING GmbH.

Die „KUNST direkt“ öffnet an allen drei Tagen ihre Pforten um 12 Uhr. Während die Messe am Freitag und am Sonntag bis jeweils 19 Uhr besucht werden kann, gibt es verlängerte Öffnungszeiten am Samstag: Alle Kunstinteressierten haben hier bis 21 Uhr die Chance, sich einen Eindruck von der Vielseitigkeit der Kunst in RheinlandPfalz zu verschaffen.

An allen Messetagen werden zu festen Zeiten Führungen für Erwachsene angeboten, besondere Führungen für Schulklassen werden nach Terminvereinbarung organisiert. Für alle Sieben- bis 18-Jährigen wird eine Karte zum Sonderpreis von 5,00 Euro angeboten. Das pädagogisch betreute Kinderprogramm ermöglicht es auch Familien mit jüngeren Kindern die Messe zu besuchen.

Eintrittskarten zur „KUNST direkt“ sind an der Tageskasse erhältlich. Zusätzlich wird ein Online-Katalog aufgelegt.

Weitere Informationen: www.kunst-direkt.rlp.de

Minipressenmesse Mainz – Neue Chancen für Kleinverleger –

Ein Treffen zwischen ganz besonderen Menschen mit Visionen und Leidenschaft für Bücher und Buchkunst und Künstlerische Handpressen ist seit 45 Jahren immer wieder die Internationale Mainzer Minipressenmesse, die nun zum zweiten Mal in der Rheingoldhalle und nicht mehr in Zelten am Rheinufer stattfand. © massow-picture
Ein Treffen zwischen ganz besonderen Menschen mit Visionen und Leidenschaft für Bücher und Buchkunst und Künstlerische Handpressen ist seit 45 Jahren immer wieder die Internationale Mainzer Minipressenmesse, die nun zum zweiten Mal in der Rheingoldhalle und nicht mehr in Zelten am Rheinufer stattfand. © massow-picture

Am Sonntag-Nachmittag  ging nach fünf turbulent-kreativen Tagen  das internationale Treffen der Kleinverlage und künstlerischen Handdruckpressen erfolgreich in der Mainzer Rheingoldhalle zu Ende. Auftakt bildete am Mittwochabend die 19. Stomps-Preisverleihung im Gutenberg-Museum Mainz, bevor die Minipressenmesse am Donnerstag, den 4. Juni 2015 durch die Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur, Marianne Grosse in der Rheingoldhalle eröffnet wurde.  Die Stadt Mainz war  Träger der 23. Internationalen Mainzer Minipressen-Messe, die  vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und vom Kultursommer Rheinland-Pfalz der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur gesponsert wurde. Erstmals 1970 ins Leben gerufen, ist die Mainzer Minipressen-Messe mit 45 Jahren  die beständigste und älteste Veranstaltung ihrer Art in Europa. Verdanken ist das vor allem  Jürgen Kipp, der seit praktisch  30 Jahren immer wieder die Minipressenmesse mit viel Herzblut und Know-how organisiert hat.

Über 250 Aussteller präsentierten ihre Produkte vom komplett selbstgemachten Buch (Text, Handdruck, Bindung), über Handpressendrucke und  Bücher im Selbstverlag  bis hin zu Kleinverlagen mit ihren spannenden, bisweilen skurrilen, sozialkritischen und belletristischen Programmen sowie Spezialarchiven wie dem Kleist-Archiv sowie Spiele und Künstlerarbeiten (Holz, Siebdrucke etc.).

Kontrastprogramm der Aussteller

Thorsten Low verlegt vor allem Phantasik-Bücher, hier präsentiert er seine mit  Recycelingstoff – wie einer Jeans oder Slip - überzogenen Tagebuch-Buchcover. © massow-picture
Thorsten Low verlegt vor allem Phantasik-Bücher, hier präsentiert er seine mit Recycelingstoff – wie einer Jeans oder Slip – überzogenen Tagebuch-Buchcover. © massow-picture

frivolestagebuch

Frech präsentierte sich der „bissige“ Verleger Thorsten Low mit seinen Recyceling-Cover Tagebüchern, eines davon  mit ausrangierten Slip designed . Eigentlich sei es nicht sein Genre, nur ein Gag.  Der Jungverleger Torsten Low fing mit einem selbstgeschriebenen Roman an. Inzwischen bietet sein Kleinverlag 32 gedruckte und 5 digitale Werke sowie Hörbücher im Bereich Phantastik und Mystery-Horror an. Eine kleine Erfolgsgeschichte.

Ein Kontrastprogramm hierzu bot Günther Emig, der das  „halbe“ Heilbronner Kleist-Archiv – mittels Gesamtverzeichnis und einigen Neuerscheinungen – präsentierte. Emig ist Bibliothekar und Direktor des Kleist-Archivs

Günther Emig aus Niederstetten, deutscher Bibliothekar, Direktor des Kleist-Archivs Sembdner in Heilbronn, Autor, Förderer und Verleger alternativer Literatur, Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft alternativer Verlage und Autoren e.V. und vieles mehr. © massow-picture
Günther Emig aus Niederstetten, deutscher Bibliothekar, Direktor des Kleist-Archivs Sembdner in Heilbronn, Autor, Förderer und Verleger alternativer Literatur, Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft alternativer Verlage und Autoren e.V. und vieles mehr. © massow-picture

Sembdner in Heilbronn. Er gilt als Förderer und Verleger alternativer Literatur und ist vor allem als Autor, Herausgeber und exzellenter Kenner Heinrich von Kleist’scher Werke bekannt. Seine Publikationsliste, etwa die Heilbronner Kleist-Reprints, ist unendlich lang.

Bei Wikipedia lesen wir über Emig:
Noch während seiner Studienzeit editierte Emig vier Bände der Gesamtausgabe des Dichters Erich Mühsam (1878–1934). 1972 gründete Emig den Kleinverlag „Günther Emigs Literaturbetrieb – verhält sich zu Andy Warhols Factory wie eine postmoderne Melkmaschine zur Milch der frommen Denkungsart“, der bis 1984 bestand. Emig gilt als „one of the most prominent alternative publishers“.[2] Er war Mitbegründer der kleistarchiv2Arbeitsgemeinschaft alternativer Verlage und Autoren e.V. (AGAV) und der IG Literaturzeitschriften; Zusammenschlüsse, in denen sich junge Autoren ein Forum gegen den etablierten Literaturbetrieb suchten. In diesem Zusammenhang gab Emig u. a. von 1979 bis 1984 dreimal das „Verzeichnis deutschsprachiger Literaturzeitschriften“ (VdL) heraus. Ein Teil seiner Literaturzeitschriftensammlung ging an das Minipressenarchiv der Stadt Mainz. Die Zahl seiner herausgegebenen Veröffentlichungen pflegt er in lfdm auf den Buchrücken anzugeben (3 lfdm, Stand: 8. Februar 2013). Er ist Gründer und Redakteur der Internetseiten zu Ludwig Pfau und Justinus Kerner.“

Gute Chancen, sich als Selbst- und Kleinverleger selbständig zu machen

Besonders ermutigend war, zu erfahren, dass  trotz allgemeiner Verlagskrise eine Existenzgründung als Selbst- oder Kleinverleger auch heute noch funktionieren kann. Ein weiteres Erfolgsbeispiel neben Torsten Lows Weg vom Autor zum Kleinverleger  ist die Gründergeschichte des Archäologen und Historikers  Michael Kuhn, der erst 2008, also vor sieben Jahren, mit einer eigenen Buchveröffentlichung  begann und  mittlerweile – auch mit Hilfe der neuen Medien –  zum  Amminanus-Kleinverlag metaphorisierte:

vl. Verlagsgründer und Bestseller-Autor Michael Kuhn (Marcus-Trilogie), Jungautorin Isabella Benz (Roman: Die Dämonen von Lorch, wunderbar), Yvonne van Acht (Die Hüter des Siebensterns - Zero. Auftakt der mystischen Fantasy-Trilogie) .© massow-picture
Stand des Amminiusverlags auf der Mainzer Minipressenmesse 2015 vl. Verlagsgründer und Bestseller-Autor Michael Kuhn (Marcus-Trilogie), Jungautorin Isabella Benz (Roman: Die Dämonen von Lorch, wunderbar), Yvonne van Acht (Die Hüter des Siebensterns – Zero. Auftakt der mystischen Fantasy-Trilogie) .© massow-Picture

„Gut 30 Prozent unseres Umsatzes machen wir inzwischen über Amazon, und demnächst wird es unsere Bücher auch als E-Book-Ausgaben geben. Ohne diese Mischung aus traditionellem Büchermachen und der Nutzung neuer Technologien und Vertriebswege wären wir als Kleinverlag kaum überlebensfähig“, erläutert Michael Kuhn, Historiker M.A., einen wesentlichen Aspekt des Erfolges seines erst 2008 in Aachen  gegründeten Ammianus-Verlag. Begonnen hatte der langjährig tätige Archäologe Michael Kuhn („habe die halbe Eifel durchgraben“) als Selfpublishing-Autor mit  der im antiken Rom und Germanien angesiedelten Marcus-Trilogie. Inzwischen fesselten die Marcus-Abenteuer über 30 000 Leser, die mit Hilfe des Buchanhangs ganz gezielt auf archäologische Spurensuche gehen können in der ehemaligen römischen Provinz Germaniens, sprich in Westdeutschland.

Michael Kuhn besucht zum wiederholten Mal die Mainzer Minipressenmesse. Zudem ist er auch auf anderen kleineren Regional-Buchmessen vertreten  „weil ich hier meine Leser am ehesten treffe und die lockere Atmosphäre auf der Mainzer Minipressenmesse einfach wunderbar finde“. Kuhn liest aus seinen Büchern in regionalen Buchhandlungen, auf historischen  Veranstaltungen  und präsentiert die Werke seines Verlages auch auf Römertagen und ähnlichen Festen etc. Dies alles mache ihm viel Spaß und sei wichtig für einen nachhaltigen Erfolg. Man müsse immer wieder präsent sein und so viele Leser wie möglich, persönlich kennen lernen.

Die eigentliche Verlags-Geschichte begann eigentlich erst vor drei Jahren, als sich 2012  weitere Autoren zu ihm gesellten. Sie hatten sich ebenfalls die Faszination für Geschichte auf ihre Fahnen geschrieben und waren froh, in Michael Kuhn einen Verleger gefunden zu haben, mit dem sie kooperativ auf gleicher Augenhöhe zusammenarbeiten können.

Ob Mittelalter-Epos, historischer Kriminalroman, Tatsachenroman über die Hexenverfolgung oder Phantastik mit dem Schwerpunkt Mythologie: In seinem Verlagsprogramm, welches übrigens seit 2014 zum ersten Mal nun mit Buchhandelsvertreter durch die Buchhandlungen tourt, werden  Freunde historischer Romane und Fantasy-Books fündig.

Michael Kuhns Erfolgsgeschichte zeigt, dass es auch heutzutage – trotz  wachsendem E-Book-Markt und Krise der Verlagslandschaft – noch möglich ist, mit guter Qualität, einem passenden Konzept und ein wenig Glück, erfolgreich einen Verlag  zu gründen.

freiberufler_at15cov160wWie man  einen Kleinverlag als Self-Publisher (Selbstverleger) kostengünstig freiberuflich und/oder gewerblich starten kann, erläutert Martin Massow ab Seite 410 in seinem sehr empfehlenswerten,  2015 aktualisiertem, Standardwerk Freiberufler-Atlas. Schnell und erfolgreich selbständig werden,  505 Seiten, 12,99 Euro, aus dem Ullsteintaschenbuchverlag Berlin.

Dass neue digitale technologische Möglichkeiten wie  E-Book, Internetvertriebe und Social-Media durchaus sinnvoll von  Kleinverlegern, Druckpressenbetreibern und Künstlern ergänzend genutzt werden können, statt sie von vornherein  generell als Totengräber der Print- und traditionellen  Verlags-Kultur zu verteufeln, war bei den Ausstellern der Mainzer Minipressenmesse ziemlich breiter Konsens. Das Paradoxon besteht dabei für etliche gestandene Büchermacher, Künstler, Autoren und Handdruckpressenbetreiber jedoch darin, sich ausgerechnet digital engagieren zu sollen, um den Fortbestand traditioneller Herstell-Techniken rund um Druck und Büchermachen zu sichern. Doch schon heute sichert   vielen alternativen Verlegern und Druckern die Präsens und Vertriebsmöglichkeit im Internet ihre Existenz.  Beispielsweise können Handdruckpressenbetreiber dank Internet-Popularität ihre ausgefallenen Produkte jetzt bis nach Übersee vertreiben und sind unabhängiger geworden von einem regionalen Markt.

Ungeachtet der Entdeckung mancher Vorteile von E-Book und Internet-Vertrieb  stand die Mainzer Minipressenmesse jedoch einmal mehr als Fels in der Brandung für traditionelles Büchermachen und haptisches Lesevergnügen. Darauf hatte bereits die Mainzer Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur Marianne Grosse in ihrer Eröffnungsrede mit den Worten hingewiesen: „Die Minipressen-Messe ist der Beweis, dass wir nicht allein mit E-Books leben“.

Kommunikation und gemeinsames Soziales Engagement auf der Minipressenmesse

Studenten der Buchwissenschaften Mainz unterzeichnen auf der Minipressenmesse Mainz eine  Petition zum Erhalt des alten Gerichtes in Wiesbaden
Svenja Heinle und Lukas Lineke, Studenten der Buchwissenschaft der Universität Mainz, präsentieren ihren zweijährigen typographischen Kalender. Nebenbei bekunden sie Solidarität zur Erhalt des alten Gerichtes Wiesbaden und unterzeichnen die Petition. © massow-picture

Die 23. Mainzer Minipressenmesse ließ vor allem auch wieder viel Raum für Kommunikation und Austausch über alternative und soziale Projekte, man lernte sich kennen und gegenseitig unterstützen, und wenn es beispielsweise darum ging, das alte Amtsgericht in Wiesbaden, ein Neorenaissance-Bau der Gründerzeit, vor der Zerstörung  durch Umnutzung in Eigentumswohnungen zu bewahren. Ob am Stand der Fakultät der Mainzer Buchwissenschaften oder des Verein für Sozialgeschichte Mainz e.V. : Viele Aussteller bekundeten sogleich ihre Solidarität mit der Wiesbadener  Initiative „Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte“  und traten der Petition bei.

Künstler und Rahmenprogramm

 

Ellen Löchner. Es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht, meinen Stand vorzubereiten und es ist toll hier zu sein. © massow-picture
Ellen Löchner. Es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht, meinen Stand vorzubereiten und es ist toll hier zu sein. © massow-picture

Viele Künstler, vom Illustrator bis zum Siebdrucker, waren mit eigenen Werken oder auch als Dienstleister mit ihrem Angebot vertreten. Beispielsweise auch wieder vertreten mit neuesten siebdrucktechnischen Kreationen war Ellen Löchner, Kunst- und Musikpädagogin, Mitglied in der Künstlergruppe Nahe und seit 2010 mit einen eigenen Siebdruck-Atelier in Undenheim.  Sie strahlt über das ganze Gesicht und findet die Minipressenmesse unheimlich inspirierend und motivierend und aktivierend, die vielen Gespräche mit Gleichgesinnten, die Lesungen, einfach die Atmosphäre, da kann ich so richtig auftanken.

Hanna Rut Neidhardt absolvierte ihr Kunststudium an der Städelschule Ffm als  Meisterschülerin. Studienaufenthalte in Westafrika usw. lebt in Frankfurt a. Main. © massow-picture
Hanna Rut Neidhardt absolvierte ihr Kunststudium an der Städelschule Ffm als Meisterschülerin. Studienaufenthalte in Westafrika usw. lebt in Frankfurt a. Main. © massow-picture

Manch  Autor ist nicht nur schreibgewandt, sondern auch verbaler Wortkünstler, wie beispielsweise die Multikünstlerin und „Märchentante“ Hanna Rut Neidhardt aus Frankfurt, die Kids an Kunst heranführt, mit Kindern und Familien und in sozialen Projekten arbeitet, Bücher illustriert und eben  Märchen und andere Texte vorliest.

 

 

Freundeskreis Buchkinder Leipzig e.V. zeigt Kindern, wie sie selbst ein Buch machen können. © massow-picture
Freundeskreis Buchkinder Leipzig e.V. zeigt Kindern, wie sie selbst ein Buch machen können. © massow-picture

Begleitet wurde die Mainzer Minipressenmessen von einem  umfangreichem Rahmenprogramm  in Rheingoldhalle, Eisenturm (Kunst-Ausstellung) und Gutenberg-Museum mit: Poetry-Slam, Seminaren (z.B. booktree – E-Books aus der Buchhandlung von Guido Stemme, und Selfpublishing 2.0 Matthias Matting), täglichen Marathonlesungsprogrammen, Kinderprogrammen mit Dimido, Lese-Showabend „Erotischer Nachschub: LOVE Bites“ sowie Sonderaktionen wie: „Papier schöpfen“, „Drucken direkt“, „Klassischer Kupferstich“, „Linoldruck“, „Drucktechniken-Präsentation“ und begleitende Ausstellungen im Gutenberg-Museum: „e-wald – Buchkunstwerke der Berliner Katzengraben-Presse seit 1990″ (Stomps-Preisträger 2013), geht bis 9. August, und „Am 8. Tag schuf Gott die Gloud“ noch bis September (über Medienentwicklung von Gutenberg bis I-Pad).

Hier finden Sie weitere Infos zur Minipressenmessen 2015 und demnächst zur 24. Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Druckpressen.

Mainzer Minipressenmesse vom 4. bis 7. Juni in der Rheingoldhalle

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Die 23. Mainzer Minipressen-Messe präsentiert sich vom 4. bis zum 7. Juni 2015 in der Mainzer Rheingoldhalle.

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„Für die durch Internet und neue Medien geschundenen Buchmenschen ist die Mainzer Minipressen-Messe auch wie eine Heil- und Pflegeanstalt: Sie heilt das pessimistische Denken vom Untergang der Buchkultur und sie pflegt, nicht zuletzt durch die Vergabe des V.O.Stomps-Preises (der Landeshauptstadt Mainz), die Liebe zu den besonders schönen Büchern.“
Riewert Quedens Tode (Buchantiquar und Verleger, Berlin) in seiner Lobrede auf Hendrik Liersch (Corvinus Presse, Berlin) zur Vergabe des 16. V.O. Stomps-Preises der Stadt Mainz 2009.

Die 23. Mainzer Minipressen-Messe findet vom 4.- 7. Juni 2015 statt.

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360 Aussteller aus mehr als 15 Ländern und 10.000 Besucher bilden den größten Handelsplatz für Kleinverlagsbücher und künstlerische Pressendrucke. 
4 Tage lang wird den Besuchern hier angeboten, was in den Werkstätten an teilweise Jahrzehnte alten Druckpressen produziert wurde: rund 10.000 Titel, davon 1000 Neuerscheinungen. Das Treiben an diesem zentralen Treffpunkt ist immer wieder ein kulturelles Ereignis: über 30 Kultur- und Fachveranstaltungen informieren über neueste Ideen und Trends für das Verlegen von Literatur und Kunst und sorgen für Unterhaltung.

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Die Mainzer Minipressen-Messe bietet aber auch Raum für Entwicklung: 
Seminare für den verlegerischen Nachwuchs, für angehende VerlegerInnen, Workshops von Fachleuten zu brandaktuellen Themen, häufig ist die Minipressen-Messe auch ihrer Zeit voraus und bietet mit ihrem Angebot Themen, die sich erst in kommender Zeit als Trends erweisen. Ob im Bereich Multimedia, Hörbuch oder Internet – auf der Mainzer Minipressen-Messe erleben Sie die Autoren und ihre VerlegerInnen noch zum Anfassen.


Sie sind herzlich eingeladen mit dabei zu sein.

Bitte beachten Sie auch folgende Mitteilungen:

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Achtung: Wir warnen vor – auf den ersten Blick – kostenlosen Adressbucheinträgen. 

Viele Aussteller der Minipressen-Messe wurden von Adressbuchverlagen zur Vervollständigung ihrer – auf den ersten Blick – „kostenlosen“ Adressbucheinträge angeschrieben. Wir warnen davor: Ausstellerwarnung

Ausstellerverzeichnis 23. Mainzer Minipressen-Messe 2015: 
Sie finden oben im Suchfeld oder hier alle ausstellenden Kleinverlage und Handpressen.

Neue Internetplattform für kleine und unabhängige Verlage: 
www.smallpress.de – virtuelle Messe der Kleinverlage und Selbstverleger, Autoren, Künstler, Labels und Editionen. Auf diesem elektronischen Marktplatz finden Sie eine stetig wachsende Auswahl an Werken, Produkten und Informationen aus den Bereichen Literatur, Kunst, Musik und Wissenschaft sowie angrenzenden Themengebieten. Die Mainzer Minipressen-Messe unterstützt diese kostenlose Initiative. 

Text: Jürgen Kipp © Stadt Mainz – Mainzer Minipresse