Kategorie-Archiv: Hessisches Landesmuseum Wiesbaden

„Phryne“ von Franz von Stuck – Das neue Highlight ab 12. Juni im Landesmuseum Wiesbaden zu sehen

Phryne (um 1917) von Franz von Stuck (1863 - 1928) Foto © massow-picture
Phryne (um 1917) von Franz von Stuck (1863 – 1928) Foto © massow-picture

Landesregierung  und Freunde des Museums ermöglichen Kauf des Gemäldes „Phryne“ von Franz von Stuck und sorgen für ein neues Highlight im Landesmuseum Wiesbaden

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat heute das Hessische Landesmuseum Wiesbaden besucht, um  das neue  Highlight, das 1917 entstandene Gemälde „Phryne“ von Franz von Stuck, zu besichtigen.

Dem unermüdlichen Einsatz des Kustos der Alten Meister, Dr. Peter Forsters und der  großen Unterstützung des Vereins „Freunde des Museums Wiesbaden“ sowie der unbürokratischen Hilfe der Restfinanzierung des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Kunst ist es zu verdanken, dass der Verein „Freunde des Museums Wiesbaden“ das 1917 entstandene wertvolle Gemälde erwerben und nun als Dauerleihgabe ans Museum Wiesbaden geben konnte.

Der Vorstandsvorsitzende des Vereins „Freunde des Museums Wiesbaden“, Dr. Gerd Eckelmann, bedankte sich „bei allen Beteiligten herzlich für ihre spontane Unterstützung. Die Freunde des Museums Wiesbaden schätzen sich glücklich, erstmals ein Kunstwerk ihr eigen nennen zu dürfen und stellen das Gemälde von nun an dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung. Mit einem so bedeutenden Künstler zu starten, setzt Maßstäbe“, so Dr. Gerd Eckelmann.

(v.l.)Dr. Peter Forster, Kustos, Kunst und kulturminister Boris Rhein, Dr. Gerd Eckelmann, Vorstandsvorsitzender des Vereins Freunde des Museums Wiesbaden, Foto © massow-picture
(v.l.)Dr. Peter Forster, Kustos, Kunst und kulturminister Boris Rhein, Dr. Gerd Eckelmann, Vorstandsvorsitzender des Vereins Freunde des Museums Wiesbaden, Foto © massow-picture

Auch Kunst- und Kulturminister Boris Rhein war voll des Lobes und der Freude über den wertvollen Neuerwerb: „Ich freue mich sehr, dass wir den Verein ‚Freunde des Museums Wiesbaden‘ bei dem Ankauf des Gemäldes mit insgesamt 40.000 Euro unterstützen konnten. Der Erwerb des Gemäldes ‚Phryne‘ von Franz von Stuck schließt eine empfindliche Lücke innerhalb der Sammlung Alter Meister im Museum Wiesbaden. Das meisterhafte Werk demonstriert den künstlerischen Übergang vom ausgehenden 19. Jahrhundert in die beginnende Moderne.“

Dr. Peter Forster, Kustos der Alten Meister, freut sich, dass Abenteuer der Beschaffung nun zu einem guten Ergebnis geführt hat und dass das Gemälde ab dem 12. Juni 2016 einen Ehrenplatz in der kommenden „Galerie des 19. Jahrhunderts“ des Hessischen Landesmuseums erhalten und der Öffentlichkeit erstmals präsentiert wird.  „Die Arbeit“, so Forster, „ergänzt auf hervorragende Weise die beiden zu unserer Sammlungen gehörenden Arbeiten.

Das Motiv der Phryne zählt zu Franz von Stucks Themenkreis der Frau als Verführerin. Das Thema der Verführung des Mannes durch die Frau ist von Stuck in zahlreichen Varianten behandelt worden. Franz von Stuck hat dieses Motiv in drei Fassungen gemalt. Das Wiesbadener Bild ist die erste Fassung, wohl um 1917 entstanden.

 

Aus dem Neunzehnten: Von Schadow bis Schuch 13 Nov 2015 — 22 Mai 2016 im Landesmuseum Wiesbaden

Aus dem Neunzehnten – Von Schadow bis Schuch Ausstellungsansicht im Museum Wiesbaden, 2015 Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert
Aus dem Neunzehnten – Von Schadow bis Schuch Ausstellungsansicht im Museum Wiesbaden, 2015 Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert

Das 19. Jahrhundert steckte voller politischer Umbrüche, die auch die Kunst beeinflussten: In der ersten Hälfte entwickelte sie sich von der gefühlsbetonten Romantik über das Biedermeier hin zum Historismus, der sich auf ältere Stilrichtungen besann. Später stellten die Künstler mit Realismus und Impressionismus die Weichen für die Moderne. Das Museum Wiesbaden zeigt diese Entwicklung unter anderem mit Bildern von Andreas und Oswald Achenbach, Anselm Feuerbach und Franz Carl Spitzweg. Einige dieser einzigartigen Werke sind vom 13. November 2015 bis 22. Mai 2016 jetzt erstmals in Wiesbaden zu sehen.

Adolf Ehrhardt Die Töchter Clara und Anna des Künstlers, 1844 Museum Wiesbaden, ©  Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
Adolf Ehrhardt Die Töchter Clara und Anna des Künstlers, 1844 Museum Wiesbaden, © Hessisches Landesmuseum Wiesbaden

Die Ausstellung „Aus dem Neunzehnten“ führt uns durch das „lange“ 19. Jahrhundert, dessen stilistische Entwicklung sich von der Romantik über das Biedermeier und den Anfängen des Historismus erstreckte, um dann ab den 1850er Jahren mit dem Realismus und dem Impressionismus die entscheidenden Weichen für die Moderne zu stellen. Exemplarisch werden die jeweiligen künstlerischen Positionen und der sich daraus ergebende Transformationsprozess in der Ausstellung thematisiert. Was ursprünglich als kleine Präsentation geplant war, entwickelte sich im Zuge der Forschungen des Kurators Peter Forster zu einer großen Überblicksausstellung. Einen Schwerpunkt bildet der quantitativ wie qualitativ hochwertige Anteil an Werken von Louis Eysen, dessen Vielseitigkeit die dichte Hängung, die an Fotoaufnahmen seines Ateliers anlehnt, verdeutlicht. Darüber hinaus lassen sich Veränderungen des Menschenbildes und der Landschaftsauffassung an Beispielen von Hermann von Kaulbach, Wilhelm Trübner, Johann Wilhelm Schirmer oder Hans Thoma nachvollziehen. Gezeigt werden insgesamt über 120 Werke, die teils zum eigenen Bestand des Hauses gehören, wie auch Leihgaben aus bedeutenden Privatsammlungen sind und eine einzigartige Ergänzung darstellen. Viele sind bislang nicht öffentlich gezeigt worden. Die Vielschichtigkeit der hohen künstlerischen Produktivität dieser Epoche verdichtet sich in der Ausstellung anhand der Werke von rund 40 Künstlern zu einem facettenreichen und lebendigen Bild des 19. Jahrhunderts.

Otto Scholderer Bildnis einer jungen Dame mit Sonnenschirm / Luise Scholderer, 1870 Museum Wiesbaden,©  Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
Otto Scholderer
Bildnis einer jungen Dame mit Sonnenschirm / Luise Scholderer, 1870
Museum Wiesbaden,© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden

Die Ausstellung „Aus dem Neunzehnten. Von Schadow bis Schuch“ ist ab dem 13. November zu den normalen Öffnungszeiten des Museums Wiesbaden zu sehen: dienstags und donnerstags von 10 bis 20 Uhr sowie mittwochs, freitags und am Wochenende von 10 bis 17 Uhr. Montags bleibt das Museum geschlossen.

Öffnungszeiten
Mo geschlossen
Di, Do 10:00—20:00 Uhr
Mi, Fr—So 10:00—17:00 Uhr
An Feiertagen 10:00—17:00 Uhr geöffnet.
Auch Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet.

Eintritt
Sonderausstellung* 10,— Euro (7,— Euro)
* Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der
Sammlungen.

Familienangebot: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre in Begleitung
ihrer Eltern freier Eintritt.

Verkehrsanbindung
PKW und Reisebusse: A 66, Abfahrt Wiesbaden-Erbenheim,
Richtung Stadtmitte, Parkhaus Rheinstraße
Bahn: Zum Hbf Wiesbaden mit DB und S1, S8 und S9 aus Richtung
Frankfurt und Mainz. Vom Hbf 10 min Fußweg zum Museum
Linienbusse: Rheinstraße und Wilhelmstraße

Service
Schwellenfreier Zugang links des Haupteingangs.
Ausleihbare Rollstühle, Buggies und Sitzhocker im Foyer.
Museumsshop: Fon 0611 ⁄ 335 2251

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
Fon 0611 ⁄335 2250, Fax 0611 ⁄335 2192
www.museum-wiesbaden.de
museum@museum-wiesbaden.de

Katsura Funakoshi Sphinx – Skulpturen und Zeichnungen im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden ab 23. Okt. 2015

© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden

Katsura Funakoshi Sphinx Der in Japan geborene und in Tokyo lebende Katsura Funakoshi (*1951) verbindet mit seinen Arbeiten japanische Kultur mit Einflüssen der europäischen Kunstgeschichte aus dem Mittelalter, der Romantik und der zeitgenössischen Kunst. Ausgangspunkt seiner Werke ist stets der Mensch ins seiner „Vielheit“. Der Künstler begibt sich unter Menschen, beobachtet sie und erfasst bestimmte Momente skizzenhaft und entwickelt daraus in seinem winzigen Atelier in Tokyo spannungsreiche, anatomisch häufig befremdlichen Skulpturen. Den Weg nimmt er über die Zeichnung, in der er die Form der Figur entwickelt. Einige dieser kraftvollen und zum Teil großformatigen Zeichnungen unterstreichen die durchdachte und konzentrierte Arbeitsweise des Künstlers. Wirken sie doch trotz ihrer starken Konturierung zerrissen durch die Verwischung der Umrisslinien. Es entsteht ein Fließen zwischen dem Innen und Außen der Figuren. Erst, wenn ihn die Ausstrahlung der Figur auf der Zeichnung überzeugt, greift er zu einem Stück Kampferholz und fertigt Kopf und Korpus. Mit „A Sound of Lunar Eclipse“ (2004) entwickelte er eine weibliche Figur, die erstmalig ohne Modell auskam. Mit diesem Schritt befreite er sich vom Abbildhaften und bereitete sich selbst den Weg zu der androgynen Form von „A Tale of the Sphinx“ (2004). Die Figur geht zurück auf die Sphinx des frühromantischen Romans „Heinrich von Ofterdingen“ (1800) von Novalis alias Friedrich von Hardenberg (1772—1801). Sie gilt als Torwächterin und bildet die Hürde zum Gewinn von Erkenntnis. Diese Funktion übernehmen speziell die Augen bei Funakoshis Arbeiten. Er setzt auffallende, marmorne Augen als kommunikative Elemente ein. Als Organe des Sehens, Beobachtens und Erkennens versetzen sie den Künstler an die Position der Sphinx von Novalis. Funakoshi überträgt diese Leistung auf seine Skulpturen und gestaltet sie so zur Allegorie der künstlerischen Muse, die den Dialog mit ihrem Betrachter herausfordernd sucht.

Katsura Funakoshi Biografie

1951 Geboren in Morioka, Präfektur Iwate, Japan
1971—75 Studiert an der Tokyo Zokei University of Art and Design, B.A.
1975—77 Weiterführendes Studium an der Tokyo National University of Fine Arts and Music, M.A.
1984 Ausgezeichnet mit dem Kunstpreis Oyama-City with Sculpture
1986—87 Aufenthalt in London mit dem Austauschprogramm der japanischen Regierung für Künstler

Seit 1976 jährlich Teilnehmer von Gruppenausstellungen vornehmlich in Japan, aber auch USA, Großbritannien, Brasilien (The XX Sao Paulo Biennale 1989), Australien, Deutschland (u.a. documenta IX 1992, EXPO 2000 Hannover), Niederlande (2001), China (2013).
Seit 1982 zahlreiche Einzelausstellungen vornehmlich in Japan, aber auch New York (1989, u.w.), San Francisco (1994), Deutschland (2000, u. w.), Frankreich (2006) und China (2013).

Ausgezeichnet mit verschiedenen Preisen: 1st Takashimaya Charitable Trust for Art and Culture Prize (1991), 26th Nakahara Teijiro Prize for Excellence (1995), 18th Hirakushi Denchu Prize (1997), 33rd Nakahara Teijiro Prize (2003), 50th Mainichi Art Award (2009) und dem 59th Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology Art Encouragement Award (2009).

Ausgezeichnet mit der japanischen Ehrenmedaille Medal with Purple Ribbon (2011) Seit 1985 Lehrveranstaltungen an National University of Fine Arts and Music (bis 1986) und seit 1989 an der Zokei University of Art and Design, Tokyo (Gastprofessur) Lebt und arbeitet in Tokyo.

Führungen und Veranstaltungen zur Ausstellung
Öffentliche Führungen
Di 10 Nov 18:00
Di 24 Nov 18:00
Di 1 Dez 18:00
Sa 5 Dez 15:00

KunstPause
Mi 18 Nov 12:15

Art after Work
Di 15 Dez 19:00

Ort:
Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2,
65185 Wiesbaden
www.museum-wiesbaden.de

Karl Schmidt-Rottluff Bild und Selbstbild vom 2 Okt 2015—17 Jan 2016 im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden

Heute, 1. Oktober 2015, 19.00 Uhr Vernissage

Karl Schmidt-Rottluff Bild und Selbstbild
2 Okt 2015—17 Jan 2016

Schmidt-Rottluff Selbstbildnis 1919© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
Schmidt-Rottluff Selbstbildnis 1919© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden

Das Museum Wiesbaden und das Brücke-Museum Berlin, das die weltweit bedeutendste Sammlung zum Künstler beherbergt, präsentieren die Ausstellung „Karl Schmidt-Rottluff – Bild und Selbstbild“. Neben über einhundert Werken des Malers sind Selbstbildnisse und Porträts seiner berühmten Weggefährten wie Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller oder Emil Nolde vertreten.

Von den Gründungsmitgliedern der Dresdner Künstlervereinigung „Brücke“ hat sich am häufigsten Karl Schmidt- Rottluff (1884—1976) selbst porträtiert. Ausgangspunkt sind daher die etwa 70 Selbst-porträts des Künstlers (Malerei, Zeichnung, Druckgrafik). Mit ihnen werden die unterschiedlichen Werkphasen seiner Malerei in der Ausstellung thematisiert.

Nach zwei wichtigen Selbstbildnissen der „Brücke“-Zeit (1905—1913) folgen die hoffnungsvollen Zwischenkriegsjahre mit ihrer Aufbruch-stimmung von 1919 bis 1930, in welchen Schmidt-Rottluff sich häufig selbst dargestellt hat. Auch privat findet er mit Emy Frisch seine Lebenspartnerin, die er kurz nach dem ersten Weltkrieg heiratet und in vielen Porträts festhalten sollte. Gerade an ihren Bildnissen wird deutlich, dass Schmidt-Rottluff sich selbst als ausgleichendes beziehungsweise ergänzendes Pendant mitgedacht hat. Emy ist Teil von Schmidt-Rottluffs künstlerischem Kosmos und erscheint als selbstverständlicher Bestandteil seiner Lebenswelt. Dabei hat er sie, dem künstlerischen Stil der jeweiligen Zeit entsprechend, gestaltet. Diesen Bildnissen, von denen die meisten hier erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden, ist ein wesentlicher Teil der Ausstellung gewidmet.

Während des Nationalsozialismus schuf Schmidt-Rottluff, der nicht nur Berufsverbot hatte, sondern auch als vom politischen System angefeindeter Expressionist 1937 auf der Schandausstellung „Entartete Kunst“ in München mit über 50 Werken vertreten war, bemerkenswerter Weise nur ein einziges Selbstbildnis. In diesen Jahren entstand demgegenüber eine Vielzahl von Darstellungen, die metaphorisch jenen von ihm im Nachhinein als „dunkle Jahre“ bezeichneten Lebensabschnitt kommentieren. Schmidt-Rottluff malte nicht nur beengte Innenräume, die diese eingeschränkte Situation eindringlich vor Augen führen, sondern auch zerstörte Landschaften mit entwurzelten Bäumen, die den Verlust seines Fundamentes verdeutlichen, und schuf damit spannungsreiche, teilweise sogar apokalyptisch wirkende „Selbstbildnisse ohne Selbst“.

Als ein weiterer Aspekt in der Ausstellung werden jene Bildnisse in den Blick genommen, die wichtige Personen im Leben des Künstlers zeigen und sein Schaffen über sieben Jahrzehnte hinweg begleitet haben. Besonders nahe standen ihm neben seiner Frau Emy und den anderen Künstlerkollegen der „Brücke“-Vereinigung der Maler Lyonel Feininger, die Kunsthistorikerin Rosa Schapire sowie die Förderin Hanna Bekker vom Rath. Letztere hatte Schmidt-Rottluff nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in ihrem Hofheimer „Blauen Haus“ ihr eigenes Atelier zur Verfügung gestellt; damit hat sie ihm – unerschrocken und mutig zugleich – den nötigen Platz eingeräumt, um weiterhin mit den „verräterischen“ Ölfarben malen zu können. Hanna Bekker, die als Schmidt-Rottluffs langjährige Mäzenin eine der wenigen Personen war, die einen allumfassenden Einblick in sein Schaffen hatte, legte 1974 in einer Kabinettausstellung das erste und bis heute einzige Mal den Fokus auf seine Selbstbildnisse.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Leuchtkraft der Farben im Werk von Schmidt-Rottluff enorm gesteigert. Sie gewinnt an Energie und Klarheit. Dass sich der Künstler in jenen Jahren als reiner Farbmaler verstand, verdeutlichen diejenigen Bilder, in welchen er uns seine Palette, Staffelei und Pinsel in leuchtenden Farben vorführt und sich
selbst als stillen Herrscher seines Reichs im Künstleratelier präsentiert.

Etwa ab 1960 rücken nicht nur motivisch, sondern auch thematisch das Selbstbildnis und das Bildnis seiner Frau Emy wieder stärker ins Zentrum seines Schaffens. Der „Alte Maler“, wie die letzten Selbstbildnisse programmatisch heißen, konfrontiert sich immer wieder, auf fast manische Art und Weise, mit sich selbst. Die derartig intensive Begegnung mit seinem Gegenüber im Wissen um das bevorstehende Lebensende wirkt gleichzeitig melancholisch resümierend, dabei sich dem Unvermeidbaren stellend, entgegensehend und annehmend.

© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden

Zur Ausstellung, die ab März 2016 auch im Brücke-Museum Berlin präsentiert wird, erscheint im Hirmer Verlag ein umfangreicher Katalog, der von der Ernst von Siemens Kunststiftung München maßgeblich mitfinanziert wurde.

Weitere Infos, auch zu Eintritt und Öffnungszeiten, Hessisches Landesmuseum Wiesbaden

Jäger und Sammler – Vom Ende einer Kultur – Hessisches Landesmuseum Wiesbaden ab 27.09.2015

© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
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Die Natur bietet dem Menschen alles was er zum Leben braucht. Doch nur noch wenige Kulturen haben die Fähigkeit das Angebot in seiner Fülle so zu nutzen, dass der Naturhaushalt keinen extremen Schaden erfährt.

Die Naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden geben mit ihrer aktuellen Sonderausstellung „Jäger und Sammler – Vom Ende einer Kultur“ vom 27. September 2015 bis zum 22. Mai 2016 Einblicke in das Leben und die Umwelt dieser Gesellschaften. Beispielhaft wird in drei Ausstellungsälen mit großen Dioramen ein Eindruck von der südafrikanischen Kalahari, dem australischen Outback und dem Amazonasregenwald vermittelt. Taschen aus Vogelnestern und messerscharfe Klingen aus Steinen, Schmuckgegenstände aus Federn und Nüssen, Speere und Pfeile aus leichtem Holz sind nur einige der über 300 Ausstellungsstücke, die als Leihgaben in die Ausstellung kamen oder aus der völkerkundlichen Sammlung des Museums Wiesbaden stammen.

© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
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So hat das Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig aus ihren bedeutenden Sammlungen einen Bogen der Andamanen und historische Bumerangs der Aborigines ausgeliehen. Ein Modell eines Eskimokanus aus Originalmaterialien kommt aus Mannheim von den Reiss-Engelhorn-Museen. Einen Großteil der Objekte brachte der Wiesbadener Werner Hammer von seinen Expeditionen mit. Er lebte viele Jahre bei den Menschen in den Urwäldern Südamerikas und anderer Regionen. Bereits als Jugendlicher entwickelte sich sein Interesse für indigene Völker und so studierte er alle ihm zur Verfügung stehende Literatur. Mit 20 Jahren reiste er erstmals alleine tief in den Amazonas. Alle weiteren Expeditionen unternahm er mit seiner Frau Marion Dirksen. Für die Ausstellung stellt Werner Hammer nicht nur seine mitgebrachten Alltags- und Kultgegenstände und Fotografien zur Verfügung. Im Kuratorenteam entwickelte er mit den Mitarbeitern des Museums auch das Konzept der Ausstellung und brachte sein Wissen und seine Erfahrungen ein. „Für diese Menschen und ihre Kultur gibt es in unserer Welt immer weniger Platz“, sagt Hammer. Unter welchen Bedingungen eine Vielfalt an Jäger- und Sammlerkulturen erhalten bleiben können, wird in der Ausstellung auch zum Thema gemacht.

Alle in der Ausstellung vertretenden Gesellschaften, wie die San und Pygmäen Afrikas, die Avá Guajá und Inuit Amerikas, die Stämme der Aborigines in Australien und die Semang Asiens leben heute im Kontakt mit der modernen Welt, und das zumeist unfreiwillig. Straßen, Erdölpumpen und Plantagen breiten sich in ihrem Lebensraum aus und zerstören die natürlichen Lebensgrundlagen. Fanatische Missionare tragen mit dazu bei, ihre Kultur zu vernichten.

© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
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In Mittel- und Nordeuropa traten vor 7500 Jahren Ackerbau und Viehzucht ihren Siegeszug an und verdrängten nach und nach die Jäger- und Sammlerkulturen. Mit einem Rückblick auf die Frühgeschichte macht die Ausstellung auf diese Kulturen aufmerksam, die über die längste Zeit der Geschichte die bestimmende Lebensform der Menschen war. Im Fokus stehen dabei die von Prof. Dr. Thomas Terberger erforschten Pferdejäger von Wiesbaden-Igstadt. Sie lebten vor etwa 23 000 Jahren, also noch während der letzten Kaltzeit. Die Ausgrabungen förderten auch Schmuck aus fossilen Muscheln und Schnecken zutage und lassen eine vielseitige Kultur erkennen. Die Leihgaben stammen aus den Sammlungen des Stadtmuseums Wiesbaden. Die letzten Jäger- und Sammlerkulturen Europas sind schließlich Gegenstand der Forschung von Wolfram Viel, der in der Ausstellung einen besonderen Fundplatz der nordwesteuropäischen Ertebølle-Ellerbek-Kultur aus der Zeit vor etwa 7000 Jahren vorstellt.

Heute leben lokale Gemeinschaften von Jägern und Sammlern meist nur noch in extra für sie geschaffenen Reservaten oder in Gebieten,die bis jetzt aus ökonomischer Sicht für die Welt uninteressant waren. Die dort lebenden Menschen sollten selber entscheiden können, ob sie weiterhin isoliert ihre Kultur pflegen oder sie mit der Außenwelt Kontakt haben möchten. Mit der Ausstellung möchten die Kuratoren auf ihre Lebensweise aufmerksam machen und dazu beitragen, dass ihnen der Raum gelassen wird, der ihnen zusteht.

Führungen und Veranstaltungen zur Ausstellung
Führungstermine
Donnerstags um 18:00 Uhr und sonntags um 11:00 Uhr laden wir Sie zu öffentlichen Führungen durch die Naturhistorischen Sammlungen und die Sonderausstellung Jäger und Sammler ein.
Die aktuellen Themen finden Sie im Veranstaltungskalender der Interseite. Hier können Sie auch die Termine entnehmen, an denen Werner Hammer durch die Ausstellung führt.

Vorträge
Di 13 Okt 2015, 18:00 Uhr
Die Asmat in Papua, Sammler und Jäger im Aufbruch in die Moderne
Mit Prof. Dr. Gunter Konrad, Mönchengladbach

Di 8 Dez 2015, 18:00 Uhr
Die Pferdejäger von Wiesbaden
Mit Prof. Dr. Thomas Terberger, Greifswald

Di 9 Feb 2016, 18:00 Uhr
Die Ureinwohner von Australien
Mit Dr. Scheps-Bretschneider, Leipzig
Exkursionen

Sa 17 Okt 2015, 14:00 – ca. 17:00 Uhr
Pferdejäger und Muschelsammler – Geologisch-archäologische Wanderung zum altsteinzeitlichen Fundplatz Wiesbaden-Igstadt
Mit Prof. Dr. Thomas Terberger, Hannover und Dr. Michael Weidenfeller, Wiesbaden
Treffpunkt: 14:00 Uhr, Bushaltestelle „Am Wiesenhang“ (Linie 23), in der Susannastraße, Wiesbaden-Igstadt

Angebote für Schulen und Familien
Sa 10 Oktober, 11:00 – 13:30 Uhr
Museumswerkstatt für Kinder: Auf den Spuren von Jägern und Sammlern: Blasrohre bauen und damit schießen

So 15 November, 11:00 – 14:00 Uhr
Offenes Atelier für Kinder und Familien in der Ausstellung Jäger und Sammler

Sa 21 November, 11:00 – 13:30 Uhr
Museumswerkstatt für Kinder: Auf den Spuren von Jägern und Sammlern: Masken, Gesichtsbemalung und mehr herstellen

Ort:

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum 
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
Fon 0611 ⁄ 335 2250
Fax 0611 ⁄ 335 2192

Fliegen, Mücken, Bremsen 15 Mär 2015 — 30 Aug 2015 Landesmuseum Wiesbaden

© Landesmuseum Wiesbaden
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Eine Ausstellung der Naturhistorischen Sammlungen
Kleine Tiere sind selten Thema großer Ausstellungen. Fliegen, Mücken und Bremsen kommen jetzt im Museum Wiesbaden groß raus. Aber nicht nur, weil ein Schwarm übergroßer Tigermückenmodelle ausgestellt wird. In hochaufgelösten

© Landesmuseum Wiesbaden
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Fotografien wird ihre bizarre Schönheit zur Schau gestellt und unter dem Mikroskop kann ihre filigrane Bauweise studiert werden. Dank der Stubenfliegen und Stechmücken ist die Insektenordnung der Zweiflügler gut bekannt, beliebt sind sie weniger und das Wissen über sie gering. Allein in Deutschland leben 10.000 verschiedene Arten von Zweiflüglern. Sie sind nicht nur Plagegeister, sondern auch intelligent und faszinieren mit spannenden Lebensweisen. In der Ausstellung können Besucher die Tiere mit dem Mikroskop erforschen, sich von lebenden Fliegen umschwärmen lassen und die Tiere bei der Nahrungssuche beobachten. Die Ausstellung informiert auch über die Gefahren, die von den Tieren als Krankheitsüberträger ausgehen und über die ungeahnten Dienste, die sie als Putzkommando für die Umwelt leisten. Eine Welt ohne Fliegen ist nicht denkbar, sind doch ein Fünftel aller auf dem Erdball vorkommenden Tierarten Zweiflügler.

Zusammen mit dem Naturhistorischen Museum Neuchâtel und dem Museum für Naturkunde Berlin bieten die Naturhistorischen Sammlungen Wiesbadens mit dieser Ausstellung eine natur- und kulturgeschichtliche Reise in das wenig bekannte Reich der Fliegen.

Zur Ausstellung

© Landesmuseum Wiesbaden
© Landesmuseum Wiesbaden

Der Ausstellungsrundgang startet mit dem Surren von Stubenfliegen. Eine alleine kann schon nerven. Wie klingen dann erst tausend Tiere? Gut sichtbar und auch gesichert sind die nervösen Tiere in der Eingangsinszenierung zu erleben. Die nächsten Stationen zeigen das Wirken der Tiere, im Nützlichen wie im Schädlichen. Nützlich sind sie als Aasfresser und in der Ausstellung können die Maden bei dieser Tätigkeit beobachtet werden. Sie sind es, die sich im Lebenszyklus der Fliegen von Tierkadavern ernähren.

© Landesmuseum Wiesbaden
© Landesmuseum Wiesbaden

Wen es dabei schaudert, sollte bedenken, dass Fliegen innerhalb von kurzer Zeit Aas verschwinden lassen. Diese Fliegen sind die Müllabfuhr der Natur und in den Städten würde man ohne sie im Haustierkot versinken. Dieser Säuberungsdienst half übrigens viele Jahrhunderte lang auch Wunden zu heilen und wird heute dort wieder nützlich, wo Antibiotika nicht mehr wirken.

Raubfliege © Landesmuseum Wiesbaden
Raubfliege © Landesmuseum Wiesbaden

Zweiflügler tun aber auch weh, gerade wenn Bremsen und Gnitzen zustechen. Gefährlicher sind die Stiche tropischer Bluttrinker. Malariamücke und Tsetsefliege sind die bekanntesten Arten. Zusammen mit einigen weiteren Arten tragen sie dazu bei, dass fast die Hälfte der Menschheit durch Zweiflügler von Krankheit bedroht ist. Jährlich erkranken weltweit eine halbe Millionen Menschen an einem Insektenstich schwer. In rot getaucht zeigt die

© Landesmuseum Wiesbaden
© Landesmuseum Wiesbaden

Ausstellunginszenierung Krankenbetten und informiert eindrücklich mit Filmen und Fotos über die Krankheiten, ihre Verursacher und stellt neuste Forschungsprojekte vor.
Die Zweiflügler-Forschung beschäftigt sich aber nicht nur mit medizinischen Fragen. Die Tau- oder Essigfliege Drosophila melanogaster kam schon vor einhundert Jahren als Modellorganismus zu Ehren. Sie gehört zu den ersten höheren Organismen, deren Erbgut erforscht werden konnte und verhalf damit der heutigen Medizinforschung zu einem ungeheuren Schub. Techniker studieren die Flugkünste der Zweiflügler mit ihren halsbrecherischen Landemanövern und träumen von Fluggeräten mit ähnlich guten Flugeigenschaften. Dieses und weiteres Wissenswertes erfahren die Besucher im letzten Raum der 800 Quadratmeter großen Ausstellung.

Wussten Sie, dass man mit Fliegen auch Trüffelpilze findet? Oder dass sie den industriellen Fischfang entlasten, weil man sie statt Fischmehl verfüttern kann? Die kleinen Insekten mit den zwei Flügeln überzeugen in der Wiesbadener Ausstellung auch optisch. Hier sind neben den einheimischen Zweiflüglern besonders schöne Exemplare aus der ganzen Welt zu sehen. Stielaugenfliege, Langhornmücke oder Regenbremse, Waffen-, Tanz- und Buckelfliege, Hummelschwärmer und Schneckenfliege sind nur einige davon.

Aber Achtung, Stein-, Köcher- und Kamelhalsfliegen führen mit ihren Namen in die Irre, sind sie doch mit den Zweiflüglern nicht näher verwandt. Und die Fliegenfischer erfinden ihre ganz eigenen, kunstvollen Fliegen, um Fische an die Angel zu bekommen.

Einige Zahlen und Fakten zu den Zweiflüglern

© Landesmuseum Wiesbaden
© Landesmuseum Wiesbaden

• Zweiflügler werden wissenschaftlich als Diptera bezeichnet und umfassen die beiden Großgruppen Fliegen und Mücken.
• Die meisten Fliegen haben sechs Beine, zwei Flügel und zwei Schwingkölbchen. Abweichungen existieren aber überall. So gibt es etwa einige Lausfliegen ohne Flügel.
• Zweiflügler durchlaufen nach einem Larvenstadium eine vollständige Metamorphose (Ei – Larve – Puppe – Imago).
• Die Larven entwickeln sich von unterschiedlichsten Nahrungsquellen (tote organische Substanzen, Pflanzen, Fleisch).
• Die Aufgabe der erwachsenen Tiere ist es, die Verbreitung und Vermehrung zu sichern.
• Besonders spannend sind beispielsweise Balz und Paarung, insbesondere bei Geweihfliegen, Stielaugenfliegen, Tanzfliegen und Raubfliegen.
• Ein Hektar westeuropäischer Laubwald produziert pro Jahr 7 kg (6 Millionen) Zweiflügler – Wirbeltiere nur 6,3 kg pro Hektar und Jahr.
• Wie in fast allen Tiergruppen sind etwa ein Drittel aller Arten Parasiten (Buckelfliegen, Raupenfliegen, Wollschweber, Kugelfliegen).
• Feinde der Fliegen sind unter anderem Menschen, Vögel, Fledermäuse, Eidechsen, Frösche, Fische, Spinnen, Sandlaufkäfer.
• Heute werden 175 Familien unterschieden (z.B. Schwebfliegen, Bremsen, Stechmücken).
• Fossil sind weitere 43 Familien belegt.
• Mehr als 150.000 Arten sind bisher weltweit beschrieben worden. Es wird mit mindestens einer Millionen Arten zu rechnen sein.
• Zur vollständigen Erfassung müssten wir etwa weitere 500 Jahre intensiv forschen.
• Auf dem letztjährigen Internationalen Kongress der Fliegenforscher trafen sich etwa 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 40 Ländern in Potsdam.
• In Deutschland leben mehr als 10.000 Arten (von insgesamt 48.000), also sind ein Fünftel aller Tierarten Zweiflügler.
• Alleine von den Schwebfliegen gibt es mehr als 440 Arten in Deutschland und über 5.000 Arten weltweit. Sie fallen dadurch auf, dass sie fliegend auf einer Stelle verharren und mit ihrer auffälligen Färbungen Wespen und andere wehrhafte Hautflügler imitieren.
• Der älteste bekannte Zweiflügler (Grauvogelia arzvilleriana) stammt aus der Trias (etwa 240 Millionen Jahre).
• Besonders in Bernstein finden sich ungeheure Mengen an fossil überlieferten Zweiflüglern.
• Baltischer Bernstein (etwa 44 Mio Jahren) zeigt bereits alle heutigen Familien und oft können diese auch heutigen Gattungen zugeordnet werden.
• Für den Menschen sind Zweiflügler nützlich als Destruenten, Bestäuber, Parasiten von Schädlingen, Nahrung, in der Medizin und Forensik.
• Als Quälgeister für Menschen gelten Stechmücken (Culicidae), Gnitzen (Ceratopogonidae) [Virus – Blauzungenkrankheit], Kriebelmücken (Simuliidae) [Flussblindheit], Bremsen (Tabanidae), Lausfliegen (Hippoboscidae), Wadenstecher (Muscidae), Dasselfliegen (Oestridae), Sandmücken (Phlebotominae), Zungenfliegen (Glossinidae).
Aktuelle Invasoren: (1) Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) seit 2007 in Deutschland (Überträger von Dengue- und Gelbfieber), (2) Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) seit 2011 in Deutschland, (3) Sandmücken (Phlebotominae) (Überträger von Leishmaniose) seit 1999 in Deutschland.
• Häufigste von Zweiflüglern übertragene Krankheiten: Malaria (durch Culicidae), Schlafkrankheit (durch Tsetse-Fliege, Glossinidae), Flussblindheit (durch Simuliidae), Leishmaniose (durch Phlebotominae), Gelbfieber-Virus (durch Culicidae), Denguevirus (durch Culicidae), Chikungunya-Virus (durch Culicidae), West-Nil-Virus (durch Culicidae), etc.
• Bedeutende Forscher in Deutschland: Johann Wilhelm Meigen (1764-1845), Rudolf Wiedemann (1770-1840), Willi Hennig (1913-1976), Christiane Nüsslein-Volhard (1942)