Kategorie-Archiv: Frankfurter Museen

Spannende NACHT DER MUSEEN 2016 in Frankfurt, Offenbach und Höchst – Samstag, 23. April, 19 bis 2 Uhr

cover-ndm16Auf eine inspirierende Entdeckungsreise zu später Stunde lädt die NACHT DER MUSEEN in Frankfurt, Offenbach und Höchst am Samstag, 23. April 2016 ein.

Entlang des Museumsufers und darüber hinaus präsentieren rund 40 Museen und Kultureinrichtungen ein schillerndes Potpourri der Kunst. Führungen, Live-Performances, Konzerte, Partys und kulinarische Köstlichkeiten runden das nächtliche Programmangebot ab. Per Shuttle-Busse sind alle Veranstaltungslocations bis nach Höchst und Offenbach einfach  zu erreichen.

Folgende Museen, Ausstellungshäuser und Sonderlocations nehmen teil:

Archäologisches Museum
Bibelhaus Erlebnis Museum
Bildungsstätte Anne Frank
caricatura museum frankfurt
Deutsches Architekturmuseum
Deutsches Filmmuseum
Deutsches Museum für Kochkunst und Tafelkultur
Dommuseum Frankfurt
Experiminta ScienceCenter
Fotografie Forum Frankfurt
Goethe-Haus und –Museum
Haus am Dom
Henninger Turm
historisches museum frankfurt
Ikonen-Museum
Institut für Stadtgeschichte im Karmeliterkloster
Kaisersaal im Römer
kinder museum frankfurt
Kriminalmuseum Frankfurt
Liebieghaus Skulpturensammlung
Museum Angewandte Kunst/Villa Metzler
Museum für Kommunikation
Museum für Moderne Kunst, MMK 1
Museum für Moderne Kunst, MMK 2
Museum Giersch der Goethe-Universität
Museum Judengasse
Portikus
Schirn Kunsthalle Frankfurt
Senckenberg Naturmuseum
Skyline Plaza Dachgarten
Städel Museum
Stoltze-Museum
Struwwelpeter-Museum im H.-Hoffmann-Haus
Weltkulturen Museum
Zoo Frankfurt

Höchst:
Bolongaropalast
Justinuskirche
Kronberger Haus (Porzellanmuseum)
Museum im Alten Schloss
Porzellanmanufaktur

Offenbach:
DLM Deutsches Ledermuseum/Schuhmuseum
Haus der Stadtgeschichte
Klingspor Museum

Zusätzliche Programmpunkte runden das Angebot ab:
Führungen
Bahnhofsmission – Menschen am Zug (historischer Rundgang am Hauptbahnhof)
Die Fischergewölbe – Frankfurt, Fischer, finstere Gewölbe
Kulturothek – Figuren, die auf uns niederschauen (Taschenlampenführung auf dem Römerberg)
Open Air
antagon theaterAKTion – Zukunftserinnerungen

Special:Mit der Nostalgie-Tram durch die Stadt

Ungewöhnliches Programm zu ungewohnter Stunde

Kulturdezernent Felix Semmelroth freut sich auf das jährliche Kulturereignis als Frühjahrsauftakt: „Die Nacht der Museen bietet auch in diesem Jahr ein außergewöhnliches Programm zu ungewohnter Stunde. Die Besucher können hinter die Kulissen schauen und erhalten ungewohnte museale Eindrücke bei dieser Kulturnacht – das Motto lautet: Kunst erkunden, entdecken und erleben!“

In einer großen Sonderschau zu Joan Miró zeigt die Schirn Kunsthalle bedeutende Malerei des 20. Jahrhunderts. Das Museum Angewandte Kunst begibt sich mit „The Happy Show“ von Design-Ikone Stefan Sagmeister auf die Suche nach dem Glück, und im Städel lädt die Maniera-Ausstellung zum Erkunden des Florenz der Medici ein. Hauptwerke von Marcel Duchamps, Andy Warhol und Claes Oldenburg haben ihren Weg aus Tate Modern, Centre Pompidou und MMK 1 in „Das imaginäre Museum“ gefunden und sind im MMK 2 zu entdecken. Als alljährliches Highlight kann bei der EY-Benefizaktion im Museum Angewandte Kunst wieder junge Kunst ersteigert werden.

Exklusive Einblicke

Exklusiv können Besucher die Baustelle des neuen alten Wahrzeichens der Stadt betreten: Im 29. Stock des Henninger Turms erhascht man einen einmaligen nächtlichen Rundblick. Auch der Kaisersaal im Römer öffnet seine Pforten. Wo sich sonst Fußball-Helden oder die Queen bei ihren Frankfurt-Besuchen tummeln, erhalten Nachtschwärmer einen Einblick in die spannende Geschichte des Schmuckstücks der städtischen Räumlichkeiten.

Auch die denkmalgeschützte Höchster Altstadt lädt zum Lustwandeln ein: Eine audiovisuelle Installation lässt den Bolongaropalast, der letztmalig vor seiner Sanierung zugänglich ist, in einem faszinierenden Lichtspiel erstrahlen. Hinter historischen Mauern gewähren Führungen und Performances Einblicke in die Zeit des Barock und Rokoko, während Frankfurts Lieblingskabarettist Michael Quast von kauzigen Originalen liest. Feinschmecker können im Porzellan Museum römische Weine kosten, zugleich erfahren modebewusste Damen mehr über die Trends zu Zeiten Marie Antoinettes. Das Gelände des Höchster Schlosses lässt sich bei Taschenlampenführungen erkunden, während in der historischen Justinuskirche eindrucksvoller Chorgesang erklingt.

Besondere Stars

Dirty Dancing, Flashdance und Footloose zum Mittanzen und eine bunte Disco-Diva-Karaoke-Show erwecken im Museum für Kommunikation die 80er Jahre zum Leben. Im Historischen Museum ist Schauspieler Walter Renneisen witzig-pointiert auf der Suche nach hessischer Kultur, während die Bluebox im Filmmuseum Besucher in die Kulissen von Forrest Gump & Co befördert und zum Posen für ein Foto mit den Filmhelden einlädt. Wer glaubt Jedi-Mächte zu besitzen, kann dies im Experiminta ScienceCenter erproben, wenn mit Umkehrbrillen beim „Jedi-Mind-Trick“ optische Täuschungen erzeugt werden. Im stimmungsvoll beleuchteten Zoo sind selten beliebte Zeitgenossen die Stars der Nacht: Insekten! Experten laden zum genauen Hinschauen, Hinhören, Berühren und sogar zum Kosten der artenreichen Krabbeltiere ein.

Feiern bis zum Morgengrauen

Auch das musikalische Angebot ist abwechslungsreich: Während im Deutschen Architekturmuseum Indian Vibes den Ton angeben, sorgen groovige Latin- und Funksounds im Senckenberg Naturmuseum für den richtigen Rhythmus. Lieblingsstücke des Jazz und Swing erklingen im Offenbacher Ledermuseum, und im Kriminalmuseum spielt das Landespolizeiorchester Evergreens und aktuelle Hits. Im Goethe-Museum geben die Offenbacher Hip-Hopper „Ohne Fronten“ Beats zum Besten. Zu frischen Partysounds kann im Höchster Bolongaropalast und auf dem Dach des Skyline Plaza mit spektakulärem Blick auf Frankfurts Wolkenkratzer bis zum Morgen gefeiert werden.

Ran an die Tickets

Das Ticket kostet 14 Euro und beinhaltet den Eintritt zu allen teilnehmenden Locations. Es ist zugleich Fahrkarte für die nächtlichen Shuttle-Busse, die historische Straßenbahn und das Shuttle-Schiff, das zwischen Städel und Eisernem Steg verkehrt. Für Besitzer der MuseumsuferCard ist der Eintritt frei. Sie ist während der Nacht in allen Museen erhältlich und kostet 85 Euro pro Jahr.
Die MuseumsCard ist während der NACHT in allen Museen erhältlich und kostet 85 € pro Jahr und bietet freien Eintritt in 34 Museen für ein Jahr (ab Kaufdatum).

Weitere Informationen über Programme, Veranstalter, Shuttle-Busse und Stadtplan  unter:  nacht-der-museen.de und facebook.com/nachtdermuseen.frankfurt

Programmheft downloaden: Nacht-d.-Museen-Progr.2016
Shuttlebusplan-2016Shuttle-Busse

Rund um die Welt und bis auf den Mond – Gebrauchsgrafik im Fokus im Museum für angewandte Kunst in Frankfurt

Foto © massow-picture
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Die Schrifttype ‚Futura‘ – entworfen in Frankfurt und weltweit beliebt

Noch heute ist die „Futura“ die Hausschrift der Stadt Frankfurt. Hier wurde sie entwickelt und schaffte es zur weltweit beliebtesten Reformschrift. Das Museum für Angewandte Kunst zeigt in seiner neuen Ausstellung, wie im Frankfurt der 1920er Jahre die deutsche Typografie insgesamt maßgeblich beeinflusst wurde und blickt auf 100 Jahre Schrift- und grafische Gestaltung zurück.

Frankfurt am Main (pia) Heute sind ihre klaren, geometrischen Linien wieder modern. Bereits im 20. Jahrhundert war die „Futura“ eine der populärsten Schriftarten. Sie ist die einzige, die es sogar bis ins Weltall schaffte. Denn die Plakette, die die beiden Astronauten Neil Armstrong und Edwin Aldrin 1969 bei der ersten Mondlandung auf dem Erdtrabanten zurückließen, ist in Futura gesetzt. Entwickelt wurde die Schriftart in den 1920er Jahren in Frankfurt und trat von hier aus ihren Siegeszug um die Welt an. Dabei war sie kein einzelnes Phänomen. Vielmehr steht sie programmatisch für den damaligen gestalterischen Aufbruch, der zu einem wichtigen Bestandteil des einzigartigen Stadtplanungsprogramms „Das Neue Frankfurt“ wurde.

Gebrauchsgrafik im Fokus

„Alles Neu! 100 Jahre Neue Typografie und Neue Grafik in Frankfurt am Main“ heißt daher die Ausstellung, mit der das Museum für Angewandte Kunst auf diese Phase der Stadtentwicklung zurückschaut. Sie steht in einer Reihe mit bereits gezeigten Ausstellungen zu diesem Thema wie „Das Frankfurter Zimmer“ oder die Ferdinand-Kramer-Schau. Während die architektonischen Leistungen des „Neuen Frankfurt“ mittlerweile wiederholt gewürdigt wurden, ist nun erstmals die Gebrauchsgrafik in den Mittelpunkt gerückt.

Für die Ausstellung konnte das Museum auf eine umfangreiche Sammlung aus dem Nachlass des Buchdruckermeisters und Schriftsetzers Philipp Albinus zurückgreifen. Er war von 1924 an zehn Jahre lang Fachlehrer für Typografie und Werkstattleiter für Schriftsatz an der Städtischen Kunstgewerbeschule. Rund 7.000 Blätter, Geschäfts- und Privatdrucksachen, hatten seine Erben dem Museum zur Verfügung gestellt, von denen eine Auswahl nun zum ersten Mal öffentlich gezeigt wird.

Wandel der Schrifttypen

Die Ältesten stammen aus dem 19. Jahrhundert, wie etwa ein Blatt aus Friedrich Stoltzes „Frankfurter Latern“. Die dort verwendete so genannte Frakturschrift mit den typisch gebrochenen Lettern, die an mit Feder geschriebene Buchstaben erinnern, war damals für fast alle Drucksachen in Deutschland Standard. Klaus Klemp, Kurator der Ausstellung, stellt dem Blatt vier Einladungskarten aus den 1920er Jahren zu unterschiedlichen Veranstaltungen an die Seite. Sie zeigen die damalige rasante Entwicklung. Die erste vom Juni 1925 nutzt noch den Fraktursatz, eine weitere vom Oktober 1925 eine Antiquaschrift, die auf dem lateinischen Alphabet basiert. Die beiden nächsten Blätter vom Mai und November 1926 sind bereits in einer so genannten Groteskschrift gesetzt, mit klaren Formen und ohne Serifen, also den feinen Linien, die bei anderen Schriften den Buchstabenstrich am Ende abschließen.

„Deutschland erlebte zu jener Zeit den größten Wandel seiner Schriftgeschichte in nur einem einzigen Jahrzehnt, den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts“, erläutert Klemp dazu. Der Anstoß sei damals aus der Kunst gekommen, von Avantgardisten wie dem Russen El Lissitzky und dem Bauhaus in Weimar. Man suchte nach einem adäquaten Ausdruck für das neue Zeittempo. „Die Groteskschrift war für die Drucksachen, was das flache Dach für die Architektur war: funktionsorientiert und gleichzeitig Symbol der neuen Gestaltungshaltung“, betont der Kurator.

Bauhausgedanke verfeinert

Frankfurt und Offenbach seien dabei mit ihren Schriftgießereien der wohl wichtigste Standort zur Reform der Typografie gewesen, stellt Klemp weiter fest und schätzt, dass dort damals mindestens 50 bis 60 neue Schriften entstanden. Wichtiger Anstoß dafür war die vom fortschrittsgläubigen Oberbürgermeister Ludwig Landmann ab 1924 geführte Stadt Frankfurt, die dieser mit einem umfangreichen Bauprogramm zum Zentrum einer süddeutschen Großregion machen wollte und dafür unter anderem den Architekten Ernst May als Leiter des Siedlungsamtes und seinen Kollegen Martin Elsaesser als Hochbauamtsleiter nach Frankfurt holte. Aufgrund der hohen Inflation hatte die Stadt bereits 1923 die Städel’sche Kunstschule sowie die Kunstgewerbeschule übernommen und beide zusammengeführt zu einer städtischen „Kunstschule für freie und angewandte Kunst“. Ihr Gründungsdirektor Fritz Wichert habe im Briefkontakt mit Walter Gropius in Weimar gestanden, aber eine eigene ganz bodenständige Verwirklichung des Bauhausgedankens für Südwestdeutschland angestrebt, stellt Klemp fest. Zur Architektur, Innenarchitektur und Produktgestaltung kam der Bereich Typografie und Drucksachengestaltung hinzu. Gerade auf diesem Gebiet habe Frankfurt mit dem Bauhaus in Weimar mithalten können. „Es gab dort weder so bedeutende Lehrer noch so viele neue Schriften wie hier.“

Verkaufsschlager ‚Futura‘

Leiter und Fachlehrer der neuen Satz-, Druck- und Buchbindewerkstatt der Schule wurde Philipp Albinus, der schon damals ein erfahrener und gut vernetzter Typograf war. Er war modernen Schriften gegenüber aufgeschlossen, verwendete zum Beispiel bereits die von Rudolf Koch entwickelte Schrift „Neuland“, die 1923 bei den Gebrüdern Klingspor in Offenbach erschienen war. Die Schule war daher bereits experimentierfreudig, noch bevor Paul Renner ab Mai 1925 als Typografielehrer für ein knappes Jahr dort unterrichtete. Renner entwarf schließlich 1927 die „Futura“-Schrift, von der ein erster Entwurf mit stark geometrischen Formen wie zum Beispiel einem Dreieck als unterem Teil des Buchstabens „g“ in der Ausstellung zu sehen ist. Erschienen ist die „Futura“ schließlich in der Bauerschen Gießerei, die diese weiterentwickelte und sie massentauglich machte. Da das Frankfurter Unternehmen Niederlassungen in New York und Barcelona besaß, schaffte es die „Futura“ schnell bis nach Nord- und Südamerika und wurde zur am besten verkauften Schrift der Firma. Anders als am Bauhaus habe es in Frankfurt eine enge Verbindung zwischen der Kunstgewerbeschule und der Wirtschaft gegeben, so dass viele Ideen praktisch umgesetzt worden seien, betont der Kurator.

Preziosen der Ausstellung

Hans Leistikow, ebenfalls Lehrer an der Schule und zugleich Leiter des städtischen Drucksachenbüros, bildete das Bindeglied zum Hochbauamt. Er habe Aufträge an fähige Studenten vermittelt, berichtet Klemp. Der Typograf Leistikow entwickelte zudem das konstruktivistische Adlersignet, das in der Bauverwaltung seit 1926 und seit 1930 für weite Teile der Stadtverwaltung genutzt wurde. Auch der Adler ist auf einem Protokollauszug des Magistrats der Stadt in der Ausstellung zu sehen. Leistikow gestaltete auch die von Ernst May herausgegebene Zeitschrift „Das Neue Frankfurt“, die in einigen Heften auch die Neue Typografie zum Thema machte. 1930 übernahm der namhafte Stuttgarter Maler und Grafiker Willi Baumeister, der seit 1928 an der Frankfurter Kunstgewerbeschule lehrte, die Gestaltung und nutzte dafür bald auch die „Futura“. Er muss ein gutes Verhältnis zu Philipp Albinus gepflegt haben, denn in dessen Nachlass fanden sich drei originell gestaltete Neujahrskarten des Stuttgarters, die nun als besondere Preziosen die Ausstellung schmücken.

Neue Wege der Kommunikation

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten endete der Aufbruch in die gestalterische Avantgarde. Sie führten die Fraktur-Schrift wieder ein und entließen den Direktor der Kunstgewerbeschule sowie die meisten Lehrenden. Auch Philipp Albinus musste gehen. Das Projekt des „Neuen Frankfurt“ überdauerte die NS-Zeit nicht. Anders als dem Bauhaus war es den Frankfurter Protagonisten nicht gelungen, den Ruf nachhaltig zu bewahren. „Es hat nie ein einheitliches Erscheinungsbild gegeben und keinen Marketingmann, wie Walter Gropius es war“, erklärt sich Klemp diese Entwicklung.

Dass die Typografie in Frankfurt dennoch auch nach dem Krieg eine wichtige Rolle spielte, zeigt der zweite Teil der Ausstellung mit Arbeiten etwa der Vertreter der unter Leistikow nach dem Krieg entstandenen Kasseler Plakatschule, die ihren Arbeitsschwerpunkt in Frankfurt hatte. Auch die Protagonisten der 1980er Jahre schlugen neue Wege der Kommunikation ein und sind ebenfalls in der Schau vertreten wie auch aktuelle Gestalter, die an zwölf Stationen in der Ausstellung ihre Konzepte den historischen gegenüberstellen, damals wie heute mit der gleichen Grundhaltung: „Alles neu!“

Sabine Börchers (Presse- u. Informationsamt der Stadt Frankfurt a. Main)

Nur noch zwei Wochen! Die Ausstellung „Vom Verbergen“ – Museum für angewandte Kunst, Frankfurt

Foto © massow-picture
Foto © massow-picture

Die Ausstellung „Vom Verbergen“ geht in die Schlussphase: Noch bis zum 6. März 2016 präsentiert das Museum Angewandte Kunst ausgewählte Objekte rund um das Phänomen des Verbergens und erzählt im Rahmen des Begleitprogramms Geschichten, die den Sammlungsstücken innewohnen. Das Museum Angewandte Kunst lädt zu zwei letzten Höhepunkten im Rahmen der Ausstellung ein:

Mittwoch, 24. Februar 2016
Verborgene Geschichten – Was gestickte Bilder erzählen. Das Katafalktuch aus dem Kloster Altenberg/Lahn.
Vortrag mit Dr. Stefanie Seeberg, Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln.
Sie gibt Einblick in die verborgene Geschichte des in der Ausstellung gezeigten Katafalktuchs zum Totengedenken der Hl. Elisabeth von Thüringen. In ihrem Vortrag enthüllt Seeberg das, was dem Betrachter der mittelalterlichen Stickerei im Museum
uf den ersten Blick verborgen bleibt: seine Entstehungsgeschichte und sein Verwendungszweck in der Klosterkirche Altenberg/Lahn. Vor diesem Hintergrund beginnt das Objekt selbst zu erzählen, wenn man sich ihm nähert und seinen Schmuck aus gestickten Figuren, Architekturmotiven und Ornamenten genauer betrachtet.
Eine Veranstaltung des Kunstgewerbevereins in Frankfurt am Main e.V. in Kooperation mit dem Museum Angewandte Kunst.

Ohne Anmeldung. Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.

Sonntag, 6. März 2016

Foto © Anja Jahn Museum für Angewamdte Kunst
Foto © Anja Jahn Museum für Angewamdte Kunst

Von weißen Mäusen und anderen Leerstellen. Verbergen und Zeigen im Museum.
Führung mit Juliane Duft, kuratorische Assistentin der Ausstellung „Vom Verbergen“.Die Ausstellung Vom Verbergen geht in die Schlussphase: Noch bis zum 6. März 2016 präsentiert das Museum Angewandte Kunst ausgewählte Objekte rund um das Phänomen des Verbergens und erzählt im Rahmen des Begleitprogramms Geschichten, die den Sammlungsstücken innewohnen.

Zur Finissage am 6. März 2016 um 16 Uhr widmet sich Juniorkuratorin Juliane Duft dem Sammeln, Verwahren und Präsentieren an einem Museum. Das Museum verbirgt und schützt Gegenstände in dunklen, klimatisierten Depots, um sie der Nachwelt präsentieren zu können. Dabei bleiben die persönlichen Geschichten der Schränke, Truhen und Koffer jedoch für immer in ihnen verborgen. Was zum Beispiel wollten frühere Besitzer in den Kästchen und Geheimfächern vor fremden Blicken abschirmen? Vom Verbergen gibt den Dingen ihre – möglichen – Geschichten zurück, entfacht die Imagination der Besucher und zeigt somit, was die Museumsobjekte uns heute noch sagen können, was sie mit unserer Gegenwart, unserem Leben zu tun haben.

Ohne Anmeldung, im Eintrittspreis von 9 Euro, ermäßigt 4,50 Euro enthalten.

Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main

Das Netz des Lebens – Neue Sonderausstellung „Vielfalt zählt! Eine Expedition durch die Biodiversität“ im Senckenberg-Museum

dfg © Deutsche Forschungs- Gesellschaft
dfg © Deutsche Forschungs- Gesellschaft

Neue Sonderausstellung „Vielfalt zählt! Eine Expedition durch die
Biodiversität“ startet am 19. Februar im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt

Frankfurt, den 17.2.2016. Vom höchsten Berg bis zur tiefsten Stelle im Meer, von den eisigen Polen bis in die trockensten Wüsten wird unsere Erde von einem Netz des Lebens umspannt, das eine unermessliche Vielfalt birgt. Die Wanderausstellung „Vielfalt zählt! Eine Expedition durch die Biodiversität“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) macht an zehn Stationen erlebbar, was biologische Vielfalt bedeutet und wie wir sie erforschen. Über 50 interaktive Exponate und Medieninstallationen laden zum Beobachten, Mitmachen und Miterleben ein. Vom 19. Februar bis 26. Juni 2016 ist sie im Senckenberg Naturmuseum zu sehen.

Im Mittelpunkt steht die große Eiche. Rund herum spannt sich ein mit Linien und Pfeilen verbundenes Netz von Tieren und Organismen. Ein Falter legt seine Eier unter die Borke; ein Vogel frisst den Falter; Ameisen leben im Laub am Fuß des Baums; Rötelmaus, Wildschwein und Reh ernähren sich von Eicheln und jungen Trieben. Alles hängt mit allem zusammen. Das Netz des Lebens, die Biodiversität, beinhaltet mehr als die Vielfalt der Tiere. Es geht auch um die Vielfalt der Gene, die Vielfalt der Wechselwirkungen zwischen Organismen und die Vielfalt der Lebensräume selbst. Wie dies genau funktioniert – von den großen Zusammenhängen bis ins kleinste Detail – versucht die Biodiversitätsforschung zu verstehen. Einen kleinen Einblick in die Biologische Vielfalt auf unserem Planeten und ihre Erforschung gibt die Ausstellung „Vielfalt zählt!“ anhand anschaulicher Beispiele und den drei Lebensräumen Wiese, Wald und Gewässer.

So kann man beispielweise Biodiversität in der Ausstellung hören oder riechen und erfährt, dass rund die Hälfte aller Säugetierarten Nagetiere sind. Primaten, zu denen auch der Mensch gehört, sind mit 400 Arten nur eine winzig kleine Gruppe. Wimmelbilder geben kombiniert mit einem Wissensquiz einen Eindruck, welche Organismen in Wald, Wiese und Gewässern leben. An orangefarbenen Notrufsäulen melden sich bedrohte Arten zu Wort, während in der Schatztruhe Schlüsselarten der Lebensräume vorgestellt werden, die auch uns Menschen lebenswichtige Güter zur Verfügung stellen, wie saubere Luft, klares Wasser, ertragreicher Boden und vieles mehr. Wer tiefer in die Forschung einsteigen möchte, kann sich Filme ansehen, in denen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ihre aktuellen Projekte rund um den Globus vorstellen. Interaktive Ausstellungsstücke verbinden die drei vorgestellten Lebensräume. In einem virtuellen Garten können Besucherinnen und Besucher zum Beispiel Vielfalt selber pflanzen und eine Animation der Meeresströme zeigt, welchen Weg Plastikmüll rund um den Globus nimmt.

Auf den dunklen Wänden der Wunderkammer am Ende der Ausstellung wirken die Lebensräume noch einmal optisch und akustisch in ihrer Gesamtheit.
In der Selfie-Box werden Besucher buchstäblich Teil der biologischen Vielfalt und können ein digitales Andenken an ihren Besuch mitnehmen.
Familien können mit einer Forscherkarte zudem die Ausstellung erkunden und auch für Lehrer und Schulkassen werden Materialien zur Ausstellung bereitgestellt.

Der Eintritt ist im Ticket für das Senckenberg Naturmuseum enthalten.

Fotowettbewerb
Begleitend zu der Ausstellung „Vielfalt zählt!“ veranstaltet das Senckenberg Naturmuseum einen Fotowettbewerb unter dem Motto „Wir in der Natur“. Mit dem Schlagwort #WirInDerNatur können Senckenberg-Fans ihre schönsten Schnappschüsse aus der Natur in den sozialen Netzwerken Instagram und Facebook einreichen. Erwünscht sind Bilder von und aus Wald, Wiese, Meer, sowie den dort lebenden Tieren oder Pflanzen – dabei spielt es keine Rolle, ob diese aus fernen Ländern oder dem heimischen Garten stammen. Einsendeschluss ist der 12. Juni 2016. Die drei schönsten, kreativsten oder faszinierendsten Fotos werden vom 13. bis 26. Juni in der Ausstellung im Senckenberg Naturmuseum gezeigt.
Unter allen Einsendungen werden eine Patenschaft für die Texas-Krötenechse, sowie eine Familien- und Einzelmitgliedschaft der
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung verlost.
http://tinyurl.com/WirInDerNatur

Begleitet wird die Ausstellung zudem durch eine Vortragsreihe sowie Führungen und Veranstaltungen für Kinder, Familien und Erwachsene. Mehr unter www.Seckenberg.de/veranstaltungen

Deutsches Filminstitut Frankfurt: Kinoprogrammheft März 2016

© massow-picture
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Jetzt online abrufbar: Kinoprogrammheft März  des Deutschen Filminstitut 

Die Highlights im März:

Hou Hsiao-hsien
Filmreihe mit Werken des taiwanesischen Regisseurs, von seinem ersten Film JIU SHI LIU LIU DE TA (Cute Girl, TW 1980) bis zu seiner jüngsten Rückkehr zum Genrefilm mit
NIE YIN NIANG (The Assassin, TW/CN/HK/FR 2015).

Soziale Utopien
Filmreihe mit lauten Aufrufen zur Revolution, leisen Protesten gegen bestehende Strukturen und eskapistischen Reisen an andere Orte

Dino Risi, Luigi Comencini und die Commedia all´italiana
Filmreihe. Parallel zum italienischen Neorealismus entstand im Italien der 1950er Jahre ein satirisches Komödienformat: die Commedia all’italiana. Zwei führende Vertreter des Genres sind Dino Risi und Luigi Comencini, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag gefeiert hätten.

Junger Filmclub Treppe 41
Zwei Verfilmungen kompletter Musikalben: PINK FLOYD – THE WALL (GB 1982, R: Alan Park) und die Daft-Punk-Space-Opera INTERSTELLA 5555 – THE 5TORY OF THE 5EcRET 5TAR 5YSTEM (JP/FR 2003, R: Kazuhisa Takenouch)

Was tut sich: GRÜSSE AUS FUKUSHIMA
Doris Dörrie zu Gast!
Was tut sich: 4 KÖNIGE
Theresa von Eltz zu Gast!

Luminale-Special
Zwei Filme zum Thema „Licht“

„Schauplätze Frankfurt in den 50er Jahren“ – Foto-Ausstellung im Institut für Stadtgeschichte

"Berliner Straße beim Durchbruch, 1952" © ISG/W. Woscidlo, S7C1998_4461 Westlich der Neuen Kräme wurde die Berliner Str. neu durchgebrochen und im Bogen zur Weißfrauenstr. geführt. Dafür fielen die Ruinen der Weißfrauenkirche sowie von Teilen des Hirschgrabens und des Kornmarkts; mehrere kl. Straßen verschwanden ganz.
„Berliner Straße beim Durchbruch, 1952″
© ISG/W. Woscidlo, S7C1998_4461
Westlich der Neuen Kräme wurde die Berliner Str. neu durchgebrochen und im Bogen zur Weißfrauenstr. geführt. Dafür fielen die Ruinen der Weißfrauenkirche sowie von Teilen des Hirschgrabens und des Kornmarkts; mehrere kl. Straßen verschwanden ganz.

Ausstellung thematisiert Frankfurt am Main in den 50er Jahren
„Das Interesse der Öffentlichkeit am Wandel des Stadtbildes wächst stetig“, unterstrich Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth bei der Vorstellung der Fotoausstellung „Schauplätze. Frankfurt in den 50er Jahren“ im Institut für Stadtgeschichte. Sie zeigt vom 16. Februar bis 6. November 2016 in 15 Kapiteln die Veränderungen der Stadt in der Nachkriegs- und Wirtschaftswunderzeit und spürt dem Lebensgefühl dieser zunehmend von US-amerikanischen Einflüssen geprägten Jahre nach.

„Unsere neue Sonderausstellung lenkt mit 150 Abbildungen den Blick auf einen Zeitraum, der von größter Bedeutung für die Frankfurter Stadtentwicklung war“, sagte die Leitende Direktorin des Instituts Dr. Evelyn Brockhoff – mit dem Geburtsjahr 1955 selbst ein Kind dieser Zeit. So freut sie sich besonders, dass „alte“ Frankfurter, die diese Jahre selbst erlebt haben, angesichts der gezeigten „Schauplätze“ ihren eigenen Erinnerungen nachgehen können.

"Nachtleben, 1960"  © ISG/F. Frischmann, S7FR_254 In den fünfziger Jahren entwickelte sich im „Flussgebiet“ des Bahnhofsviertels, zwischen Mosel- und Weserstraße, ein Vergnügungszentrum, in dem sich deutsche und internationale Messebesucher, Bewohner der Stadt und ihrer Umgebung und amerikanische Militärangehörige mischten. An den Wochenenden, vor allem am Pay-day, wenn sich die Soldaten in Gaststätten, Musik- und Striplokalen sowie Bordellen amüsierten, gab es für den Streifendienst der amerikanischen Militärpolizei häufig Anlass einzuschreiten.
„Nachtleben, 1960″
© ISG/F. Frischmann, S7FR_254
In den fünfziger Jahren entwickelte sich im „Flussgebiet“ des Bahnhofsviertels, zwischen Mosel- und Weserstraße, ein Vergnügungszentrum, in dem sich deutsche und internationale Messebesucher, Bewohner der Stadt und ihrer Umgebung und amerikanische Militärangehörige mischten. An den Wochenenden, vor allem am Pay-day, wenn sich die Soldaten in Gaststätten, Musik- und Striplokalen sowie Bordellen amüsierten, gab es für den Streifendienst der amerikanischen Militärpolizei häufig Anlass einzuschreiten.

Das Frankfurt der 50er Jahre war eine Stadt des Übergangs und der harten Kontraste. Neben Neubauten lagen Trümmer, Tausende warteten auf die Zuteilung einer Wohnung, während das Wirtschaftswunder von der Stadt Besitz ergriff und die provisorischen Verkaufsstände auf der Zeil den Einkaufspalästen Platz machten. Bei allen Vorbehalten den amerikanischen Besatzern gegenüber waren viele fasziniert von den Versprechungen des American Way of Life, der mit Musik, Film, Mode und Konsum im Alltag an Bedeutung gewann. Frankfurt gehörte zu den Kommunen in Westdeutschland, die ihre alte Stadtgestalt preisgaben, um dem motorisierten Verkehr gerecht zu werden. Nahezu alle Verkehrswege wurden verbreitert, kleinere Straßen und Gassen verschwanden, neue Verkehrsachsen wurden durchgebrochen sowie erste Parkhäuser errichtet. Der „Wiederaufbau Innenstadt“, als Frankfurter Lösung bekannt, gab dem zerstörten Zentrum ein neues Gesicht. Der Altstadtkern jedoch, wie in der Folgezeit das kleine Areal zwischen Römer und Dom bezeichnet wurde, blieb von dem Aufbau ausgenommen; die damals ungelöste Frage des Wiederaufbaus begleitet die Frankfurter bis heute.

(vl.)Tobias Picard M.A., Kurator, Dr. Evelyn Brockhoff, Leitende Direktorin des Instituts, Dr. Michael Fleiter, Kurator
(vl.)Tobias Picard M.A., Kurator, Dr. Evelyn Brockhoff, Leitende Direktorin des Instituts, Dr. Michael Fleiter, Kurator

Die beiden Kuratoren Dr. Michael Fleiter und Tobias Picard haben die umfangreichen Sammlungen des Instituts für Stadtgeschichte ausgewertet und aus mehreren zehntausend Motiven die eindringlichsten ausgewählt. Die Ausstellung ist das erste größere Projekt, für das auch die von der Frankfurter Rundschau übernommenen Fotobestände systematisch durchgegangen wurden – augenscheinlich ein Riesengewinn für die Bebilderung der jüngeren Stadtgeschichte. Ausgehend von Orten wie Paulskirche, Römerberg, Konsummeile Zeil, Flughafen, Messegelände oder Stadionbad lässt sie Schauplätze lebendig werden, die im Leben der Bevölkerung in den 50er Jahren eine Rolle spielten. Ihr Design ist in Form und Farben der „Nierentisch-Ära“ angelehnt.

Die Ausstellung soll die erste in einer Reihe von Dokumentationen zur Entwicklung Frankfurts sein. Das Institut für Stadtgeschichte plant Folgeveranstaltungen zu den 60er, 70er, 80er und 90er Jahren, wie Brockhoff ankündigte.

"Begleitbuch zur Ausstellung“" © ISG, Michael Fleiter und Tobias Picard
„Begleitbuch zur Ausstellung““
© ISG, Michael Fleiter und Tobias Picard

Zur Schau ist unter dem Ausstellungstitel bei Henrich Editionen ein 192seitiger, reich bebilderter Begleitband (ISBN 978-3-943407-59-4) erschienen. Er ist im Institut für Stadtgeschichte sowie im Buchhandel für 14,90 Euro erhältlich.

 

 

 

Ein vielseitiges Begleitprogramm widmet sich Einzelaspekten.
Neben regelmäßigen Kuratorenführungen wird eine Vortragsreihe angeboten, die Kurator Tobias Picard M. A. mit dem Filmabend über Frankfurt im Wiederaufbau am 4. April 2016 um 18.30 Uhr eröffnet.

Der Leiter des Eintracht Frankfurt Museums Matthias Thoma stellt am 9. Mai 2016 unter dem Titel „Vom Neubeginn bis zur Deutschen Meisterschaft“ das sportliche Frankfurt vor. Es folgt am 4. Juli 2016 das Referat von Dr. Thomas Bauer „Ein Hoffnungsträger im Wiederaufbau: Walter Kolb, Oberbürgermeister 1946-1956“.

Ausstellungstafel "Schauplätze" zeigt historischen Fotos der Stunde Null mit erläuternden Texten.
Ausstellungstafel „Schauplätze“ zeigt historischen Fotos der Stunde Null mit erläuternden Texten.

Nach der Sommerpause geht es am 22. August 2016 mit Dr. Almut Gehebe-Gernhardt weiter, die über „Bomben – Bagger – Bauen. Planung und Entwicklung im Frankfurter Städtebau nach 1945“ spricht. Am 12. September 2016 geht es bei Jürgen Schwab unter dem Titel „Durchgejazzt“ um Streifzüge durch die Jazzhauptstadt der Republik in den 50er Jahren.

 

 

Dr. Bettina Tüffers beschäftigt sich am 17. Oktober 2016 mit Frankfurts Umgang mit der NS-Vergangenheit. Den Schlusspunkt der Reihe bildet der Vortrag „Welcome to little America“ von Thorsten Halsey M. A. Bis auf den Filmabend beginnen sämtliche Veranstaltungen um 18 Uhr.

Der Eintritt beträgt jeweils vier Euro, ermäßigt drei Euro. Daneben veranstaltet das Institut für Stadtgeschichte am 12. März 2016 um 16 Uhr ein Frankfurter Erzählcafé mit Stadtrat a. D. Dr. h. c. Ernst Gerhardt, der einen Rückblick auf seine Zeit als Stadtverordneter in den 50er Jahren wirft. Die Teilnahme kostet inklusive Umtrunk sechs Euro.

Die Archivpädagogin Manuela Murmann bietet für Gruppen die Arbeit mit Originalquellen unter dem Titel „Trümmer, Flüchtlinge und Wirtschaftswunder: Was die Frankfurter in den 50er Jahren bewegte“ an.

Die Angebote finden Sie auch auf dem flyer_schauplaetze

Anmeldung unter Tel. 069-212 339 51 oder manuela.murmann@stadt-frankfurt.de. Kosten entstehen den Teilnehmern nicht.

Die neue Sonderausstellung lenkt mit 150 Abbildungen. Foto © massow-pictureden Blick auf einen Zeitraum, der von größter Bedeutung für die Frankfurter Stadtentwicklung war. (Dr. Evelyn Brockhoff , leitende Direktorin des Instituts für Stadtgeschichte)
Die neue Sonderausstellung lenkt mit 150 Abbildungen. Foto © massow-pictureden Blick auf einen Zeitraum, der von größter Bedeutung für die Frankfurter Stadtentwicklung war. (Dr. Evelyn Brockhoff , leitende Direktorin des Instituts für Stadtgeschichte)

Die Ausstellung ist im Institut für Stadtgeschichte im Karmeliterkloster, Münzgasse 9, zu sehen und montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Der Eintritt ist frei. Für Gruppen können Führungen unter 069-212 314 17 oder info.amt47@stadt-frankfurt.de gebucht werden.

Nähere Informationen und genaue Termine der Veranstaltungen sind im Internet unter www.stadtgeschichte-ffm.de zu finden.

Auf den Spuren von Paul Ehrlich am 3. Feb 2016 im Historischen Museum Frankfurt

Frida Leupold beim Auswerten von Testergebnissen © Rockefeller_Archive_Center
Frida Leupold beim Auswerten von Testergebnissen © Rockefeller_Archive_Center

Auf den Spuren von Paul Ehrlich mit Besuch der historischen Laborräume des Nobelpreisträgers
Historisches Museum bietet Stadtgang mit Dieter Wesp an

(pia) Am Mittwoch, 3. Februar, 15 Uhr, lädt das Historische Museum Stadtgänger ein, auf den Spuren von Paul Ehrlich zu wandeln. Dieter Wesp zeigt die normalerweise nicht öffentlich zugänglichen historischen Labore und vermittelt einen lebendigen Eindruck von den Forschungen, die der geniale Wissenschaftler in dem Institutsgebäude im Sandhofweg, heute Paul-Ehrlich-Straße, durchgeführt hat.

Gewinnung von Diphtherieserum. © Emil-von-Behring-Bibliothek
Gewinnung von Diphtherieserum. © Emil-von-Behring-Bibliothek

1899 zog Paul Ehrlich mit seinem gesamten Mitarbeiterstab von Berlin nach Frankfurt um. Dort hatte der Frankfurter Oberbürgermeister Franz Adickes eigens für ihn das Institut für experimentelle Therapie – jene historistische Villa in der Paul-Ehrlich-Straße – errichten und mit modernstem Forschungsgerät ausstatten lassen. Ehrlichs bahnbrechende Erkenntnisse zur Überwindung der Diphterie wurden 1908 mit dem Nobelpreis belohnt. Zu dieser Zeit leitete er schon eine zweite Forschungseinrichtung, das Georg-Speyer-Haus. In beiden Institutionen, dem nach dem Ausnahmeforscher benannten Paul-Ehrlich-Institut und im Georg-Speyer-Haus wird noch heute geforscht.

Die Kosten für die Führung betragen sechs Euro. Treffpunkt ist vor dem Georg-Speyer-Haus, Paul-Ehrlich-Straße 42–44. Für die Führung ist eine Anmeldung beim Besucherservice des Historischen Museums erforderlich unter Telefon 069/212-35154 oder
per E-Mail an besucherservice.historisches-museum@stadt-frankfurt.de .

Fotoausstellung im Senckenbergmuseum stellt ab 5. Feb. 2016 Frankfurter Senioren an ihren Lieblingsorten vor

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Neue Altersbilder

(pia) Anti-Aging ist ein zentrales Schlagwort unserer Gesellschaft – dabei erreichen immer mehr Menschen ein immer höheres Alter. Einen neuen, bejahenden Blick auf diesen Lebensabschnitt eröffnet ab dem 5. Februar die Sonderausstellung „Das ist doch noch kein Alter! Meine Zukunft in Frankfurt gestalten“ im Senckenberg Naturmuseum. Großformatige Fotografien zeigen Senioren an ihren Lieblingsorten in der Stadt, sie erzählen persönliche Geschichten und vermitteln viel Lebensfreude.

„Wir werden alle nicht jünger und hübscher – aber dafür bekommen wir Weisheit, Erfahrung und Reife geschenkt“, sagt Cäcilia H. Die 83-Jährige ist eine der dreizehn Frauen und Männer, die der Fotograf Hans Keller in Zusammenarbeit mit der Seniorenagentur Frankfurt der gemeinnützigen GFFB für das Projekt ausgesucht hat. Ziel der Ausstellung ist es, die sehr heterogene Gruppe von älteren Menschen in Frankfurt in den Fokus zu nehmen, ihre Vielfalt fernab von Klischees zu verdeutlichen. „Die Ausstellung zeigt, wie selbstverständlich aktiv unsere Senioren am städtischen Alltag teilnehmen. Sie gehören in unsere Mitte und leisten wertvolle Beiträge zum gesellschaftlichen Leben. Wir können von ihrer Lebenserfahrung nur profitieren“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann, der die Ausstellung eröffnen wird.

„Wir zeigen Senioren in anderen Zusammenhängen, als man es von ihnen erwartet“, sagt Barbara Wagner, Geschäftsführerin der GFFB. Oft werde das Alter mit Krankheit, Trauer und Einsamkeit assoziiert. „Die Lebensfreude, das Interesse oder auch die Fitness kommen viel zu kurz.“ Also rief die Seniorenagentur während der Aktionswochen Älterwerden im Sommer 2015 Menschen ab 65 Jahren dazu auf, an einem Workshop und Casting teilzunehmen und ihre persönliche Sicht auf Frankfurt zu schildern. Aus mehr als 30 Bewerbern wurden schließlich dreizehn Personen für das Foto-Shooting an ihren individuellen Lieblingsorten ausgewählt. Dabei ging es vor allem darum, den Geschichten der Senioren ein Gesicht zu verleihen.

Stiftsfrauen machten den Anfang

Dieses Ziel verfolgt der Bockenheimer Fotograf Hans Keller schon seit 2012. Damals traf er 140 Frauen des Frankfurter Katharinen- und Weißfrauenstifts zusammen, die zwischen 60 und 101 Jahre alt waren. „Das war für das gesamte Team eine überraschende Erfahrung und ein Riesenspaß“, erinnert sich Keller. Der Fotograf war bis dahin hauptsächlich in der oft künstlichen, von jungen Menschen geprägten Welt der Werbebranche tätig. „Dann kamen wir in Berührung mit dem wahren Leben und merkten, dass diese alten Damen, die auch viel Schlechtes im Leben durchgemacht hatten, voller Energie und guter Laune steckten.“ Die Fotos der Stiftsfrauen waren ab Herbst 2013, als erster Teil des Projekts „DIE KUNST ZU ALTERN“ (DKZA), öffentlich in Frankfurt zu sehen, unter anderem im Rathaus für Senioren. So kam der Kontakt zwischen der Seniorenagentur Frankfurt und Hans Keller zustande, der nun zur gemeinsamen Sonderausstellung führte.

86-jährige Sportskanone am Skaterpark abgelichtet

„Die älteren Leute freuen sich sehr, wenn sie gesehen und gehört werden – das setzt ganz viel Potenzial frei“, berichtet Barbara Wagner. Begeistert nutzten die Auserwählten des Castings die Gelegenheit, sich an ihren Lieblingsorten professionell ablichten zu lassen. Die Sportskanone Horst G. (86) spielte Guerilla Golf in dem neuen Hafenpark an der Europäischen Zentralbank. Vittoria M. (84) und Thomas B. (69) tanzten in der Frankfurter Liebfrauenkirche, um symbolisch ihre zwei Leidenschaften zu verbinden: „Den Tanz und den Glauben und der Freude an beidem“. Auch Bodo B. (78), der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, ließ es sich nicht nehmen, sich auf dem Oberdeck eines Ausflugsschiffes mit seiner Ehefrau Christa in Szene setzen zu lassen. Die beiden versuchen, trotz mancher Hürden, ihre Freizeit so zu gestalten, wie vor seiner Erkrankung. „Sie posierten wie einst Leonardo di Caprio und Kate Winslet in „Titanic“, das war ein richtig romantischer Moment“, erinnert sich der Fotograf.

„Wie eine Prinzessin“: Mit Krönchen auf dem Römerberg

Aus „reiner Neugier“ hatte sich Edith P.-S. (75) am Casting beteiligt, und auch sie wurde für das Shooting auserwählt. „Offenbar ist meine Sachsehäuser Babbelgosch gut angekommen“, sagt sie lachend. Getreu ihrem Lebensmotto: „Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen“, wurde Edith mit Krönchen auf dem Römerberg abgelichtet, auf dem sie damals als Kind mit den Trümmerfrauen Steine geklopft hatte. „Da fühlte ich mich wirklich wie eine Prinzessin.“ Gerne gibt die Seniorin ihre Erfahrungen an jüngere Leute weiter – ob es nun darum geht, aus wenigen Resten eine leckere Suppe zu kochen oder im Waschsalon ein Spannbettlaken vernünftig zusammenzulegen. „Ich hoffe, dass die Ausstellung den Dialog zwischen den Generationen belebt“, meint sie.

Das ist auch erklärtes Ziel der Verantwortlichen, und Keller freut sich sehr darüber, dass die Seniorenagentur das Senckenbergmuseum als Ausstellungsort gewinnen konnte. „Hier erreichen wir sehr viele Menschen aus allen Altersgruppen.“ Fester Bestandteil der Schau ist der Katalog, in dem die Porträtierten aus ihrem Leben berichten und die Wahl ihres Lieblingsortes erklären.

Eigenes Schicksal weckt Verständnis für Flüchtlinge

Cäcilia H. ließ sich am Frankfurter Hauptbahnhof ablichten, weil sie hier 1950, als 18 Jahre alter Flüchtling aus Ostschlesien, ganz alleine in der Freiheit ankam. „Wenn ich jetzt die Flüchtlingsströme sehe, kommt das natürlich wieder hoch“, sagt sie. Daher hilft sie seit Jahren ehrenamtlich: Cäcilia hat Flüchtlingskindern vorgelesen, Deutschunterricht gegeben und Neuankömmlinge zu Behörden oder Ärzten begleitet. Auch in der gegenwärtigen Situation will sie sich wieder engagieren. „Wir leben hier seit 70 Jahren in Frieden, und viele scheinen vergessen zu haben, wie gut es uns geht“, meint die Seniorin. Mit dem Projekt möchte sie um Verständnis für die Flüchtlinge werben – und ihre Altersgenossinnen ermutigen: „Was ich kann, das können sie auch.“

Ältere Menschen, die das Leben genießen und die Zukunft mitgestalten: „Das schreit nach mehr“, sagt Hans Keller. Noch steht der Gedanke des „Pro-Aging“ gesellschaftlich am Anfang – aber den Fotografen hat die Arbeit an „DIE KUNST ZU ALTERN“ schon ganz persönlich verändert: „Durch das Projekt habe ich die Angst vor dem Alter verloren.“

Nicole Unruh 

Informationen zur Ausstellung

Die Ausstellung „Das ist doch noch kein Alter! Meine Zukunft in Frankfurt gestalten“ ist vom 5. Februar bis 24. April 2016 zu sehen im 2. OG des Senckenberg Naturmuseums, Senckenberganlage 25, in Frankfurt.
Die Öffnungszeiten sind montags, dienstags und donnerstags von 9 bis 17 Uhr, mittwochs von 9 bis 20 Uhr, am Wochenende sowie an Feiertagen von 9 bis 18 Uhr.
Anschließend zeigt die GFFB die Bilder dauerhaft in ihren Räumlichkeiten in der Mainzer Landstraße 349. Die Ausstellung kann auch ausgeliehen werden. Weitere Informationen zu dem Projekt und der Ausstellung gibt es bei Lea Wissel, Telefon 069/951097-311, E-Mail an wissel@gffb.de .

 

Fünf Gebäude aus acht Jahrhunderten – Führung: Die Architektur des Historischen Museums Frankfurts am 31.Jan. 2016

© Historisches Museum Frankfurt
© Historisches Museum Frankfurt

(pia) In der Führung am Sonntag, 31. Januar, um 15 Uhr begleitet Pascal Heß die Teilnehmer durch die Architektur des Historischen Museums und gibt Einblicke in die Geschichte der einzelnen Gebäude.

Dabei kann das älteste noch stehende Gebäude der Stadt Frankfurt, die staufische Königsburg, besichtigt werden. Weitere architektonische Besonderheiten werden in einem Abriss der Entstehungsgeschichte des vom 12. bis zum 19. Jahrhundert errichteten Gebäudes beleuchtet. Dazu gehören der Saalhof, der Rententurm, das Zollgebäude sowie der Bernus- und Burnitzbau. Die Sanierung dieser Altbauten konzentrierte sich auf die Ausarbeitung der historischen Substanz und ist seit Mai 2012 abgeschlossen. Auch die Stadtgeschichte Frankfurts lässt sich mit der Reise durch die Jahrhunderte gut nachvollziehen.
Zum Saalhofkomplex gehört die staufische Königsburg aus dem 12./13. Jahrhundert, in der mittelalterliche Fundamente und Mauern freigelegt und der staufische Wohnturm rekonstruiert wurden. Die zur Königsburg zählende Saalhofkapelle beherbergt das Morgensternʼsche Miniaturkabinett. Der spätgotische Rententurm der ehemaligen Stadtbefestigung aus der Mitte des 15. Jahrhunderts bietet einen eindrucksvollen Ausblick auf Stadt und Main. Im zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichteten Bernusbau befinden sich heute die Stadtmodelle und die Bibliothek der Alten. Als repräsentatives Wohngebäude wurde der Burnitzbau Mitte des 19. Jahrhunderts mit neoromanischer Fassade nach Plänen des Architekten Rudolf Burnitz erbaut. Das ehemalige Zollgebäude aus dem 19. Jahrhundert komplettiert das Ensemble.

Der Eintritt kostet 7, ermäßigt 3,50 Euro. Zwei Euro kommen für die Führung dazu. Treffpunkt ist das Foyer im Historischen Museum.

Kultur und Religion in der Vorgeschichte am 10. Jan 2016 Archäologischen Museum Frankfurt

Menschenfiguren, © C. Breckle, M. Schumann, rem
Menschenfiguren, © C. Breckle, M. Schumann, rem

 

 

 

 

 

 

Rudi Gerharz erläutert Kultur und Religion in der Vorgeschichte
(pia) In allen Phasen der Menschheitsgeschichte sind Kultur und Religion eng miteinander verbunden. Häufig kann dies auch im Fundgut der Archäologen nachgewiesen werden.

In der Führung am 10. Januar im Archäologischen Museum erläutert der Archäologe Rudi Gerharz, dass durch Analogien mit ethnographischem Material die Relikte der Vorgeschichte zum Leben erweckt werden können und dadurch gleichsam die Ursprünge religiösen Denkens wahrnehmbar werden, dessen Wirkungen bis in unsere heutige Lebenswelt reichen. Die Führung beginnt um 11 Uhr, Treffpunkt ist das Museumsfoyer. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro, die Teilnahme ist kostenlos.