Kategorie-Archiv: exground

exground filmfest 34: Preisträger stehen fest

MENSCHEN AM SAMSTAG ist bester internationaler Kurzfilm // SISTERHOOD und ANY DAY NOW gewinnen bei den youth days // Publikumspreis DAS BRETT geht an DIE SAAT // BENZTOWN gewinnt Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb //SCHLAGFERTIG – BOXEN ALS WEGWEISER gewinnt Publikumspreis beim Wiesbaden-Special

Am heutigen Abend wurden im Rahmen der feierlichen Preisverleihung die Gewinner der Wettbewerbe von exground filmfest 34 bekanntgegeben. Nach der letzten Auswertung der Publikumsstimmen startete die Preisverleihung in der Caligari FilmBühne vor anwesenden Filmgästen, Jurymitgliedern, Preisstiftern und Laudatoren. Insgesamt vergab exground filmfest Wert- und Sachpreise im Wert von über 18.000 EUR.

Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb 
Im Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb kürte die internationale Jury den schweizerischen Beitrag MENSCHEN AM SAMSTAG von Jonas Ulrich zum Gewinner. Das Preisgeld von 2.000 EUR stiftet der exground-Freundeskreis. Die Jury-Mitglieder Brendan Conway, Alexander Espigares und Karin Hoffinger begründeten ihre Entscheidung mit den Worten:

„Dieses Jahr geht der Preis innerhalb des Internationalen Kurzfilm-Wettbewerbs an einen Film, der die Grenze zwischen Fiktion und Realität verwischt. Er erlaubt uns dabei, einen observierenden Blick auf die Absurdität unserer Gesellschaft zu werfen und gleichzeitig über uns selbst zu lachen.“

Eine lobende Erwähnung sprach die dreiköpfige Jury für den Film TREASURES [TRÉSOR] von Alexandre Manazanares, Guillaume Concenza, Philipp Merten und Silvan Moutte-Roulet aus:

„Lobend erwähnen möchten wir einen Film, der uns alle wegen seines Stils, seiner Kunstfertigkeit und seines Humors überzeugt hat.“

exground youth days – Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb 
Die Jugendjury im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb vergab den Preis für den besten Langfilm in diesem Jahr an SISTERHOOD [SESTRI] der nordmazedonischen Regisseurin Dina Duma:

„Der Film SISTERHOOD von Dina Duma wurde von der Jugendjury einstimmig zum besten Film des diesjährigen Internationalen Jugendfilm-Wettbewerbs gewählt. Er erzählt die spannungsgeladene Geschichte von zwei Freundinnen, die auf einer Party ein Video hochladen, welches für das Leben einer anderen jungen Frau weitreichende zerstörerische Fol­gen hat. Die Konsequenzen werden meisterhaft dargestellt. Die Spannung steigt mit jeder Szene, unterstützt durch die Musik und die fabelhafte Kameraführung. Die Entwicklung der Charaktere wird wunderbar dargestellt. Die toxische Beziehung der beiden Hauptfiguren lässt den Zuschauer nicht los. Ein Film, der einen packt wie eine Sintflut und mitnimmt auf eine emotionale Achterbahnfahrt.“

© Wiesbadener Kinofestival e.V. exground filmfest
© Wiesbadener Kinofestival e.V. exground filmfest

Beim Publikum konnte hingegen der finnische Film ANY DAY NOW von Hamy Ramezan überzeugen. Der Regisseur darf sich über 1.000 EUR Preisgeld freuen, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Den Jugendjurypreis für den besten Kurzfilm erhielt Marko Dješka für seinen Film ALL THOSE SENSATIONS IN MY BELLY [SVE TE SENZACIJE U MOM TRBUHU]:

„Der Preis der Jugendjury für den besten Kurzfilm geht an ALL THOSE SENSATIONS IN MY BELLY von Marko Dješka. Der Film greift ein sehr relevantes und aktuelles Thema auf. Stark vermittelt der Animationsfilm die Geschichte eines jungen Menschen, der sich selbst und seine Geschlechtsidentität sucht und findet. Als Junge geboren, fühlt er sich zu einer weiblichen Identität hingezogen. In großartigen Metaphern und Farben­spielen wird seine Wandlung mit allen dazugehörigen Höhen und Tiefen dargestellt. Ein fabelhafter Anima­tions­film, dessen Botschaft dringend mehr Jugendliche und auch Erwachsene erreichen muss!“

Das Preisgeld von 500 EUR wird vom Wiesbadener Kinofestival e. V. gestiftet.

Eine lobende Erwähnung sprach die Jury für den Film LIONESS [LEEUWIN] von Philip Besamusca aus.

exground youth days – Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb
Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb setzte sich BEOBACHTET durch. Der Kurzfilm ist im Rahmen der „filmreifen Ferienzeit“, organisiert vom Medienzentrum Wiesbaden e. V., entstanden. Der erste Platz ist dotiert mit 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V. Den zweiten Platz belegten mit gleicher Stimmanzahl zwei Filme: UNHEIMLICH und #HEIMAT. Die zweiten Plätze werden jeweils mit einem Einkaufsgutschein über 75 EUR vom Apple-Store ergo sum honoriert.

Klappe 7 – Kinderfilmfestival
Im Rahmen von exground filmfest 34 fand auch das Klappe 7 – Kinderfilmfestival statt, veranstaltet von den Wiesbadener Kinder-, Jugend- und Stadtteilzentren des Amtes für Soziale Arbeit. Hier wurden 12 Kurzfilme von Filmemachern von 5 bis 12 Jahren gezeigt. Eine Fachjury vergab hier drei Preise an die Filme ROSENMONTAGSUMZUGMARS MISSION und ANTI BENZIN.

Deutscher Langfilm-Wettbewerb: DAS BRETT
Zum zweiten Jahr in Folge entschied statt einer Gefangenenjury das Publikum über den besten Langfilm der Reihe Made in Germany. Aus den sechs nominierten Beiträgen wählten die Zuschauer DIE SAAT von Mia Maariel Meyer. Dotiert ist der Preis mit 1.500 EUR und wird gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.

© Wiesbadener Kinofestival e.V. exground filmfest
© Wiesbadener Kinofestival e.V. exground filmfest

Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb

Der vom Publikum gekürte erste Platz des Deutschen Kurzfilm-Wettbewerbs geht dieses Jahr an BENZTOWN von Gottfried Mentor. Der Preis ist mit 3.000 EUR dotiert und wird gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden. Der zweite mit 2.000 EUR dotierte und von der Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft gestiftete Platz geht an MONA & PARVIZ von Kevin Biele und der dritte mit 1.000 EUR dotierte und von Pille Filmgeräteverleih gestiftete Platz geht an EIN OZEAN von Paul Scheufler.

Außerdem wurden zwei Sachpreise vergeben: Kevin Biele erhält für MONA & PARVIZ Filmequipment im Wert von 2.000 EUR von Pille Filmgeräteverleih für seinen nächsten Film. „Ein Tag Color Grading für ein Kurzfilmprojekt“ von der Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft im Wert von 1.500 EUR geht an Jannis Alexander Kiefer für seinen Film KOLLEGEN.

Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb
Im Publikumswettbewerb um den besten Wiesbadener Kurzfilm konnte sich SCHLAGFERTIG – BOXEN ALS WEGWEISER von Samira Najafian durchsetzen. Der mit 500 EUR dotierte Geldpreis wird gestiftet vom Wiesbadener Kurier.

exground-Gong-Show
Beim Kultwettbewerb für Trashperlen und Amateurwerke konnte sich zum zweiten Mal in diesem Jahr Lorenz Wurdinger für ALLES GUTE, MANU auszeichnen lassen. Der junge Filmemacher, der schon die Gong-Show im Rahmen des FILMZ-Festival in Mainz gewann, nahm die mit 50 EUR dotierte „Goldene exground-Gurke“ mit nach Hause.

Die 35 Ausgabe des exground filmfest findet vom 11. bis 22. Novemer 2022 statt.

exground filmfest dankt allen Förderern und Sponsoren.

exground filmfest 34 startet Internationales Stelldichein in Wiesbaden // angemessene Hygienemaßnahmen

exground-34-logo450Am Freitagabend startet exground filmfest 34 in der Caligari FilmBühne mit QUEEN OF GLORY von Nana Mensah in Anwesenheit von Kamerafrau Cybel Martin. Vom 12. bis zum 21. November präsentiert das Festival über 150 unabhängig produzierte Lang- und Kurzfilme aus 47 Ländern auf der großen Leinwand, darunter 13 Welt-, fünf internationale, zwei Europa-, 26 Deutschland- und zahlreiche Rhein-Main-Premieren. Neben dem Filmprogramm erwartet die Gäste ein spannendes Rahmenprogramm mit Diskussionsrunden, Ausstellungen, Filmquiz und einer Lesung. Zahlreiche Filmgäste aus dem In- und Ausland werden in Wiesbaden erwartet, um mit dem Publikum über ihre Filme zu diskutieren.

USA

Aus dem Programm des diesjährigen Fokuslandes USA reisen etliche Filmschaffende an, darunter die Regisseure Paul Felten (SLOW MACHINE) und James Finn (THE ANNOTATED FIELD GUILD OF ULYSSES S. GRANT) sowie die Kamerafrau Cybel Martin (QUEEN OF GLORY) und der Kurzfilmschaffende Timothy Rainbow (ENJOYING A NICE LIFE). Für die Paneldiskussion zum Thema US CINEMA? WAS IST DAS? AUF DER SUCHE NACH EINER NATIONALEN KINEMATOGRAFIE werden zudem Filmkritikerin Beatrice Loayza und Filmemacher Noel Lawrence zu Gast sein.

Deutschland

Auch aus Deutschland werden ebenfalls viele Filmgäste vor Ort sein. So werden zur Vorstellung von SCHATTENSTUNDE am 18.11. um 17 Uhr in der Caligari FilmBühne sowohl Regisseur Benjamin Martins als auch die Darstellenden Christoph Kaiser, Beate Krist, Klaus Rodewald und Boris Becker für ein Gespräch anwesend sein. Regisseur Ronny Trocker wird für die Vorführung seines Films DER MENSCHLICHE FAKTOR am 15.11. um 19.30 Uhr zu Gast sein, und das Screening von EIN GROSSES VERSPRECHEN wird am 20.11. um 17.30 Uhr von einem Gespräch mit Regisseurin Wendla Nölle begleitet. Doch auch aus anderen Gewerken finden sich Gäste ein. So werden die Produzentin und Drehbuchautorin Marisa Meier (YOUTH TOPIA) und der Produzent Christoph Holthof, zusammen mit Darstellerin Anna Blomeier (DIE SAAT) vor Ort sein, um mit dem Publikum zu reden.

Benjamin Martins © Herbsthundfilme
Benjamin Martins © Herbsthundfilme

Kurzfilmgäste aus aller Welt

Besonders viele Kurzfilmschaffende machen sich in diesem Jahr auf den Weg in die hessische Landeshauptstadt. So kommen aus den Niederlanden unter anderem Regisseur Philip Besamusca (LIONESS) und Regisseurin Lara Aerts (GIRLSBOYSMIX), während die Filmemacherin Ceres Machado (AMATEURS) und Iker Esteibarlanda (BEFORE I DIE) aus Spanien anreisen. Auch aus Großbritannien (Jeb Hardwick für METEOR), Frankreich (Alexandre Manzanares für TREASURE), Serbien (Bojana Babić für FERAL), Singapur (Mun Chee Yong für 21 DAYS) und Israel (Sharon Israeli für TOURISTS) machen sich Gäste auf den Weg, um dem Wiesbadener Publikum persönlich ihre Filme näher zu bringen.

Internationale Jury für den Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb

Passend zum Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb, setzt sich die diesjährige Jury des mit 2.000 EUR dotierten Preises für den besten internationalen Kurzfilm aus drei Jurymitgliedern aus drei Ländern zusammen. Aus den USA macht sich dafür Filmproduzent Brendan Conway auf den Weg, während der spanisch-luxemburgische und Oscar-prämierte Kurzfilmregisseur Alexander Espigares aus seiner Wahlheimat, dem Rheingau anreist. Komplettiert wird die Jury durch die geborene Wiesbadenerin Karin Hoffinger, Leiterin des Bereichs International Relations der Berlinale.

Alexander Espigares, Karin Hoffinger und Brendan Conway
Alexander Espigares, Karin Hoffinger und Brendan Conway

Pandemiebedingte Einschränkungen für internationales Zusammenkommen

Sowohl für alle nationalen und internationalen Gäste als auch für das Kinopublikum vor Ort gelten in diesem Jahr noch einige pandemiebedingte Einschränkungen, um ein sicheres Festival zu gewährleisten. Alle Veranstaltungen finden unter 2-G-Bedingungen statt. In allen Kinos und Veranstaltungsorten gilt Maskenpflicht bis zum Platz und die Sitzplätze werden im Schachbrettmuster vergeben. Die Abstandregeln sind einzuhalten.

Weitere Infos und Programm

exground filmfest 34 vom 12. bis 21.11.2021: Das Programm mit über 150 Filmen aus 47 Ländern steht

ex34-Plakat-250Über 150 Filme aus 47 Ländern // World und European Cinema // gesellschaftskritische Themen und ungewöhnliche Einblicke in andere Kulturen // Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR
Das Programm für die 34. Ausgabe von exground filmfest ist ab sofort online verfügbar. Vom 12. bis 21.11. präsentiert das Festival über 150 Filme aus 47 Ländern in den gewohnten Wiesbadener Spielstätten. Dafür sichtete das Kuratorenteam über 1.600 Filme aus 93 Ländern. Wie im vergangenen Jahr wird es daneben auch ein On-Demand-Programm geben. Der YouTube-Kanal von exground filmfest wird ebenso wieder mit Inhalten bespielt werden. Unter anderem werden die Eröffnung und die Preisverleihung sowie Fachveranstaltungen und Filmgespräche online mitzuerleben sein. In insgesamt sieben Wettbewerben werden Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR vergeben.

„Wir freuen uns sehr, dass wir trotz erschwerter Produktionsbedingungen dieses Jahr so viele spannende, neue Filme sichten konnten“, erklärte Festivalorganisatorin Andrea Wink auf der heutigen Pressekonferenz: „Mit dem ausgewählten Programm wieder auf die Leinwand zurückkehren zu können ist für uns von immenser Wichtigkeit, denn wir wollen das Kino als Ort der Begegnung erhalten.“

Länderstatistik, Rahmenprogramm und Spielorte

Unter den ausgewählten Filmen befinden sich 13 Welt-, fünf internationale, zwei Europa- und 26 Deutschland-Premieren. 59 Filme werden zudem zum ersten Mal im Rhein-Main-Gebiet gezeigt. Wie 2020 führt Deutschland die Länderstatistik (49) an, während das Fokusland USA mit 26 Filmen auf Platz zwei landet, dicht gefolgt von Frankreich (19). Aber auch weniger bekannte Filmnationen wie Montenegro, Katar, die Dominikanische Republik und Singapur sind im Programm vertreten.

Neben dem Filmprogramm erwarten die Gäste bei den exground-Xtras Fachveranstaltungen, Kunstausstellungen und Events wie die beliebte exground-Gong-Show und das Filmquiz. In der Krypta der Marktkirche wird Bernd Brehmer in seinem Programm LES ANNÉES SCOPITONES die Vorläufer der Musikvideos präsentieren, die in den 1960er-Jahren in jukeboxähnlichen Geräten mit Monitor abgespielt wurden. Seine Auswahl an Scopitones-Perlen auf 16-mm-Originalkopien reicht von Sylvie Vartan über Petula Clark bis Debbie Reynolds sowie Alice & Ellen Kessler.

© UFO Production // THE WITCHES OF THE ORIENT
© UFO Production // THE WITCHES OF THE ORIENT

Neben den etablierten Spielstätten in Wiesbaden, der Caligari FilmBühne, dem Murnau-Filmtheater, der Krypta in der Marktkirche sowie dem Nassauischen Kunstverein, werden ausgewählte Filme des Länderfokus auch wieder in Darmstadt (programmkino rex) und Frankfurt am Main (Pupille – Kino in der Uni) zu sehen sein.

Filmprogramm: Deutschland, Europa und die Welt

Neben dem umfangreichen Programm im Länderfokus USA ist die Langfilmauswahl vor allem geografisch gegliedert. Zu der seit Jahren bestehenden Sektion Made in Germany, gesellen sich dieses Jahr die Reihen European Cinema und World Cinema. Entsprechend dem multinationalen Anspruch von exground filmfest finden sich hier Filme von allen Kontinenten und gewähren einen umfassenden Eindruck in mannigfaltige Filmschulen und
-sprachen.

In der deutschen Auswahl besticht unter anderem der Film DER MENSCHLICHE FAKTOR (Deutschland/Italien/Dänemark 2021) von Ronny Trocker. Prominent besetzt, erzählt der Film von Konflikten und Misstrauen in einer modernen, wohlhabenden Familie. Der preisgekrönte Regisseur legte in seiner Inszenierung sehr viel Wert darauf, das Publikum durch die Kamera so eng wie möglich in die Familienverflechtungen mit hineinzuweben.

© Klemens Hufnagl / Zischlermann Filmproduktion
© Klemens Hufnagl / Zischlermann Filmproduktion

 

Preisgekrönt könnte bald auch das Drama LEAVE NO TRACES (Polen 2021) sein, das als Oscar-Kandidat für Polen ins Rennen geschickt wird. Regisseur Jan P. Matuszyńskis Politfilm über die Nachwehen eines Mordes durch Polizisten thematisiert Repression, Militarisierung und die Wichtigkeit von Bürgerrechten.

Ana Katz’ absurder Schwarz-Weiß-Film THE DOG WHO WOULDN’T BE QUIET (Argentinien 2021) erzählt in kurzen Episoden aus dem Leben des Grafikdesigners Sebastián, der zwischen der Liebe zu seinem Hund und einer herannahenden Katastrophe versucht, seinen Weg im Leben zu finden.

Auch in den Kurzfilmprogrammen spiegelt sich die internationale Diversität von exground filmfest. So wird es neben den iranischen Filmen auch die Kurzfilmrolle Weltreise geben, in der vier Kurzdokumentationen von Lebensrealitäten in aller Welt zeugen.

Soziale (Un-)Gerechtigkeit und Gesellschaftskritik

Eine Vielzahl der Filme des Langfilmprogramms scheut sich nicht davor, mutig Gesellschaftskritik zu üben. Soziale Ungerechtigkeit, migrantische Lebensrealitäten, Unterdrückung von Frauen, queeres Leben und das Recht auf Zukunft – die Stimmen für eine bessere und gerechtere Welt sind laut im Programm von exground filmfest.

So handelt der Film BANTU MAMA von Ivan Herrera (Dominikanische Republik 2021) vom Schicksal von Emma, einer Französin mit afrikanischen Wurzeln, die sich auf der Flucht vor der Polizei in Santo Domingo versteckt. Inmitten einer schwarzen Diaspora findet sie hier ein Zuhause in einer Gemeinschaft von drei Waisenkindern.

Im Dokumentarfilm LUCHADORAS (Deutschland/Mexiko 2021) porträtieren Paola Calvo und Patrick Jasmin drei mexikanische Wrestlerinnen. Aufgewachsen in Juárez, einer vom Drogenkrieg erschütterten Stadt, kämpfen sie selbstbewusst gegen vorgeprägte Geschlechterrollen und für Gerechtigkeit.

YOUTH TOPIA (Deutschland/Schweiz 2021) von Dennis Stormer und Marisa Meier entwirft eine dystopische Gesellschaft, in der das Leben eines jeden Menschen vom Algorithmus bestimmt wird. Als eben dieser ausgerechnet der Langzeitjugendlichen Protagonistin Wanja eine Stelle als privilegierte Architektin zuweist, muss sie sich für oder gegen das Erwachsenwerden entscheiden.

Wettbewerbe beim exground filmfest

In insgesamt sieben Wettbewerben vergibt das exground filmfest Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR. Die Jury des 19. Internationalen Kurzfilm-Wettbewerbs besteht aus Brendon Conway, New Yorker Filmproduzent, Alexander Espigares, Animationsfilmregisseur aus Luxemburg, und Karin Hoffinger, Leiterin der International Relations der Berlinale.

Karten für das Programm von exground filmfest 34 sind ab 29.10. über www.exground.com erhältlich.

Das komplette Programm lässt sich hier einsehen.

18. exground youth days 13 Lang- und Kurzfilme aus aller Welt – 13.–17. November 2021

18-youth-day-exground-34-2021_160Die 18. Ausgabe der exground youth days, der Jugendfilmsektion von exground filmfest, wird vom 13. bis 17. November 2021 stattfinden. Insgesamt sieben Lang- und sechs Kurzfilme konkurrieren im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb um Preisgelder von 4.000 EUR. In der vielfältigen Langfilm-Auswahl sind in der diesjährigen Ausgabe vier von sieben Filmen von Frauen gedreht worden, während im gesamten Wettbewerb Filme aus elf Ländern gezeigt werden.

 

Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb: junge Protagonisten – ernste Theme

Eröffnet wird der Wettbewerb am 13. November um 17.30 Uhr mit dem Film ANY DAY NOW (Finnland 2020) von Hamy Ramezan. Das Migrationsdrama verfolgt den liebevollen Alltag der Familie Mehdipour, speziell des 13-jährigen Ramin, die in einem finnischen Flüchtlingsheim leben. Zwischen der steten Angst vor einem negativen Asylbescheid und den Freuden und Unsicherheiten des Heranwachsens zeichnet der Film das herzergreifende Porträt einer Gemeinschaft, in der Hoffnung groß geschrieben wird.

© Aamu Film Compan
© Aamu Film Compan

Cristiane Oliveiras THE FIRST DEATH OF JOANA (LA PRIMEIRA MORTE DE JOANA, Brasilien/Frankreich 2021) verfolgt die 13-jährige Joana auf der Fährte ihrer Großtante Rosa. Diese ist im Alter von 70 Jahren gestorben, ohne je mit einem Mann ausgegangen zu sein – Joana will verstehen, warum. Doch auf den Spuren von Rosa beginnt Joana auch viel über sich selbst zu lernen.

In der Community in Dina Dumas SISTERHOOD (SESTRI, Mazedonien/Kosovo/ Montenegro 2021) dreht sich alles um Likes, Follower und digitale Reichweite in den sozialen Medien. Vollkommen entfremdet von der realen Welt und echten zwischen­menschlichen Beziehungen, müssen sich die beiden Freundinnen Jana und Maya mit den Folgen ihres manipulativen Verhaltens auseinandersetzen und lernen, Verantwortung zu übernehmen.

Kurzfilme bei den exground youth days

Im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb blicken sechs internationale Kurzfilme, die jeweils vor einem Langfilm gezeigt werden, auf die Lebenswelten jugendlicher Protagonisten. Zum dritten Mal vergibt die Jugendjury einen Preis für den besten Kurzfilm, dotiert mit 500 EUR und gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.

In der Kurzdokumentation GIRLSBOYSMIX (MEISJESJONGENSMIX, Niederlande 2020) von Lara Aerts porträtiert die Regisseurin das intersexuelle Kind Wen Long. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, prangert das aufgeweckte Kind hier Vorurteile an und spricht über die eigenen Unsicherheiten.

© Projekor
© Projekor

Auch in der Animation ALL THOSE SENSATIONS IN MY BELLY (SVE TE SENZACIJE U MOM TRBUHU, Kroatien/Portugal 2020) wird die geschlechtliche Identität jenseits eines binären Geschlechterverständnisses thematisiert. In einem dynamischen und farbenfrohen Zeichenstil erzählt Regisseur Marko Dješka die Geschichte von Transfrau Matia, die sich nach nichts mehr sehnt als einer liebevollen Beziehung.

LIONESS (LEEUWIN, Niederlande 2020) von Philip Besamusca feiert im Rahmen der exground youth days Deutschlandpremiere. Mit viel Respekt wird hier das Dilemma der minderjährigen Sylvie inszeniert, die schwanger in einer Jugendeinrichtung lebt und eine Entscheidung für die Zukunft ihres ungeborenen Kindes treffen muss.

Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb haben einheimische 12- bis 18-jährige Regietalente die Chance, ihre Werke zum ersten Mal auf der großen Leinwand zu präsentieren. Der mit Sach- und Geldpreisen von 650 EUR dotierte Wettbewerb wird am 13. November um 15 Uhr die diesjährigen exground youth days eröffnen, nachdem er im Vorjahr leider coronabedingt ausfallen musste.

Weitere Infos zu den exground youth days finden sich auf dem Flyer.

exground filmfest 34 findet vom 12. bis 21. November statt Rückkehr ins Kino // Länderfokus USA // Videokunst

exground-34-plakat250Vom 12. bis 21. November 2021 kehrt das exground filmfest für seine 34. Ausgabe endlich wieder in die Kinos zurück. Nachdem die letztjährige Ausgabe des Festivals kurzfristig von seinem hybriden Konzept abrücken und komplett online stattfinden musste, kann das mit zahlreichen Perlen des unabhängigen Weltkinos bestückte Filmprogramm endlich wieder vor Ort in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden und Umgebung stattfinden. Mit einem der Pandemielage angemessenen Hygienekonzept werden die Caligari FilmBühne, das Murnau-Filmtheater und die Krypta der Marktkirche somit abermals zum Zentrum des seit 1990 stattfindenden Filmfestivals. Ein Online-Angebot wird es dennoch geben: Ein großer Teil des Filmprogramms wird On-Demand zur Verfügung stehen, während Filmgespräche und Panels, sowie die Eröffnung und Preisverleihung, auf dem exground YouTube-Kanal übertragen werden.

Eröffnungsfilm QUEEN OF GLORY von Nana Mensah

Mit den USA hat das exground filmfest dieses Jahr ein Land als Schwerpunkt gewählt, dem es sich schon seit Jahren mit der etablierten Sektion American Independents widmet. Den Start in die Beschäftigung mit dieser vielfältigen Region und gleichzeitig ins Festival macht die Komödie QUEEN OF GLORY, für den Nana Mensah nicht nur das Drehbuch schrieb und im Regiestuhl Platz nahm, sondern auch die Hauptrolle spielte. Der Film erzählt mit viel Witz die Geschichte der genialen Doktorandin Sarah Obeng, die zwischen der Entscheidung, bei ihrem Geliebten in Ohio zu sein, und dem unerwarteten Tod ihrer ghanaisch-stämmigen Mutter versucht, ihren Weg zu finden. Für diesen empathischen Blick auf eine migrantische Identität zwischen den verschiedenen Lebensrealitäten in den USA gewann die Regisseurin bereits den Best Director Award auf dem Tribeca Film Festival.

© Magnolia Pictures
© Magnolia Pictures

Darüber hinaus wird in Lance Oppenheims Dokumentarfilm SOME KIND OF HEAVEN ein Einblick in die für Rentner und Rentnerinnen angelegte Gated Community The Villages in Florida gewagt. Hier leben seit mehreren Dekaden über 100.000 Ruheständler in einem utopisch wirkenden Paradies. Doch auch abseits des Länderfokus hält das exground filmfest spannende Werke bereit: Leos Caraxs fantastisches Musical ANNETTE (FRA 2021) über die Beziehung eines Stand-Up-Comedian und einer Opernsängerin konnte als Eröffnungsfilm in Cannes bereits das Publikum begeistern, während Sebastian Meises GROSSE FREIHEIT (AUT 2021), der die Geschichte des in der Nachkriegszeit für seine Homosexualität verfolgten Hans Hoffmann erzählt, dort bereits mit dem Jurypreis ausgezeichnet wurde.

© Freibeuterfilm
© Freibeuterfilm

Videokunst im Nassauischen Kunstverein

Bereits ab dem 23. September 2021 zeigt der Nassauische Kunstverein in Wiesbaden in Kooperation mit exground filmfest die achtteilige Videokunstserie 2 LIZARDS der Künstlerinnen Orian Barki und Meriem Bennani. In der europäischen Premiere dieses Programms nähern sich die beiden Künstlerinnen durch computeranimierte Tiere Fragen der der Sozialität in einer von einer Pandemie dominierten Welt an. In den ca. dreiminütigen Videos erzählen sie im Mockumentary-Stil von ihren eigenen Erfahrungen inspirierte Geschichten, die die Lebensrealität einer gesamten Generation absurd kommentieren. Das New Yorker MoMa wurde auf die Videoserie aufmerksam, nachdem die beiden Künstlerinnen in kurzer Zeit große Bekanntheit in den Sozialen Medien erfuhren.

Filmeinreichungen für exground filmfest 34 ab sofort bis zum 1. Juli 2021 möglich

Für die 34. Ausgabe von exground filmfest vom 12. bis 21. November 2021 können noch bis 1. Juli 2021 Filme eingereicht werden. Teilnahmeberechtigt sind sowohl lange als auch kurze Werke in den Gattungen Spielfilm, Dokumentarfilm, Animation und Experimentalfilm. exground filmfest vergibt in sieben Wettbewerben Geld- und Sachpreise im Wert von rund 20.000 EUR. Neben einem spannenden Filmprogramm aus internationalen, unabhängigen Produktionen sowie diversen Rahmenveranstaltungen präsentiert exground filmfest traditionell einen Länderschwerpunkt, der in diesem Jahr dem Filmschaffen der USA gewidmet ist. Wir sind gespannt auf die vielen Produktionen, die sich mit einem tiefgespaltenen Land sowie den Folgen von Trumpismus und Rassismus auseinandersetzen.

Filmeinreichungen-Regularien

Gewinner beim exground filmfest 33

© exground
© exground

SCHICHTELN gewinnt Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb // Mexikanische Produktion NIGHTCRAWLERS ist bester internationaler Kurzfilm // ALBTRÄUMER gewinnt Jury- und Publikumspreis bei den youth days // Publikumspreis DAS BRETT geht an WALCHENSEE FOREVER // goEast-Publikumspreis für ZANA

Am heutigen Abend wurden die Jury- und Publikumspreise der Online-Ausgabe von exground filmfest 33 vergeben. Nach der Auswertung der letzten Publikumsstimmen startete um 20 Uhr die Übertragung der Preisverleihung: Andrea Wink vom Organisationsteam begrüßte aus der Caligari FilmBühne anwesende und zugeschaltete Preisstifter*, Jury-Mitglieder, Laudatoren und Gewinner. Insgesamt vergab exground filmfest Geld- und Sachpreise von 17.500 EUR. Darüber hinaus verkündete Heleen Gerritsen, Leiterin von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films, den in der Reihe „goEast@exground“ vergebenen Publikumspreis von 1.500 EUR. Die Festivalfilme der letzten beiden Tage sind ab dem jeweiligen Vorführstart noch für 48 Stunden auf ondemand.exground.com kaufbar und können ab dem Kauf innerhalb von 48 Stunden angeschaut werden.

Deutscher Langfilm-Wettbewerb: DAS BRETT
In der Reihe „Made in Germany“ entschied in diesem Jahr coronabedingt nicht eine Gefangenenjury, sondern das Publikum über den besten deutschen Langfilm. Aus den sechs nominierten Beiträgen wählten die Zuschauer WALCHENSEE FOREVER von Janna Ji Wonders. Dotiert ist der Preis mit 1.500 EUR und wird gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.

Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb
Das Publikum kürte im Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb SCHICHTELN von Verena Wagner zum Gewinnerfilm. Der mit 3.000 EUR dotierte erste Preis wurde in diesem Jahr erneut von der Landeshauptstadt Wiesbaden gestiftet. Den zweiten Platz belegte UNTER MENSCHEN von Caren Wuhrer, der sich über ein Preisgeld von 2.000 EUR freuen kann, gestiftet von der Wiesbadener Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft. Jannis Alexander Kiefer wurde für MEETING mit dem dritten Preis (1.000 EUR, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden) ausgezeichnet.

Außerdem wurden zwei Sachpreise vergeben: Tom Otte erhält für FOR REASONS UNKNOWN Filmequipment im Wert von 2.000 EUR von Pille Filmgeräteverleih für seinen nächsten Film. „Ein Tag Color Grading für ein Kurzfilmprojekt“ von der Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft im Wert von 1.500 EUR geht an Jannis Alexander Kiefer für seinen Film MEETING.

Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb
Im Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb kürte die internationale Jury den mexikanischen Beitrag NIGHTCRAWLERS [NOCTÁMBULOS] von Arturo Baltazar zum Gewinner. Das Preisgeld von 2.000 EUR stiftet der exground-Freundeskreis. Die Jury-Mitglieder Alexandra Gramatke (Geschäftsführerin der Kurzfilm Agentur Hamburg), Thomas Johnson (Künstler und Filmemacher aus Großbritannien) und Marion Klomfaß (Festivalleiterin von Nippon Connection aus Frankfurt am Main) begründeten ihre Entscheidung mit den Worten:

„Arturo Baltazar zeigt uns Lebensfragmente von Menschen in der Großstadt. Ausschließlich bei Nacht gedreht, streift der Film die Vorstellung von Verlust und Sehnsucht. Wir erfahren wenig über die Geschichten dieser Nachtschwärmer. Stattdessen setzt der geschickte Schnitt starke Szenen zu einem Puzzle zusammen, das längst nicht vollständig ist, aber uns ermöglicht, die Leerstellen mit eigenen Gefühlen und Gedanken zu füllen. Präzise Bildkompositionen, die Gemälden ähneln, sowie eine subtile Sound- und Musikebene verstärken die emotionale Tiefe dieses wunderschönen und melancholischen Kurzfilms. Wir gratulieren dem Filmemacher, der trotz seiner jungen Jahre offensichtlich sehr lebenserfahren ist!“

Eine lobende Erwähnung erhielt JUST A GUY von Shoko Hara aus Deutschland, was die Jury wie folgt begründete:
„Ohne Zweifel ein schockierendes Thema. Shoko Haras animierter Kurzdokumentarfilm handelt von einem der bekanntesten Serienmörder und fokussiert sich dabei auf einige der zahllosen Frauen, die eine Beziehung mit ihm eingingen, während er in der Todeszelle saß. Warum verlieben sich Frauen in einen solchen Mann? Der Film gibt weder eine Antwort auf diese Frage, noch verurteilt er die Frauen. Er lässt sie einfach ihre Geschichten erzählen. Der Umgang mit diesem Thema ist ebenso erfrischend wie der einzigartige Animationsstil der Regisseurin: Mit einer Kombination aus traditioneller Stop-Motion-Technik mit ausgeschnittenen Flachfiguren und zusammengesetzten realen Augen wird etwas völlig Neues und Nie-Dagewesenes geschaffen. Die Jury war tief beeindruckt.“

Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb
Im Publikumswettbewerb um den besten Wiesbadener Kurzfilm hinterließ SOMMERREGEN von Julia Skala und Oscar Jacobson den stärksten Eindruck, weshalb sich das Regieduo über 500 EUR, gestiftet vom Medienpartner Wiesbadener Kurier, freuen kann.

exground youth days – Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb

Die Jugendjury im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb vergab den Preis für den besten Langfilm in diesem Jahr an ALBTRÄUMER von Philipp Klinger aus Deutschland:
„Der Film erzählt die Geschichte von Rebekka, die versucht, den Suizid ihres Bruders zu verarbeiten, der trotz seines Todes in ihrem Alltag immer präsent ist. Auf der Suche nach Antworten lässt sie sich mit demjenigen ein, dem von allen die Schuld am Tod ihres Bruders gegeben wird. Eine Geschichte von Verlust, Trauer, Wut, Liebe und Schuld. Dank glaubhafter Charaktere und bedrückend dichter Atmosphäre schafft es der Film, bis zum Ende fesselnd zu sein. Durch geschickt eingesetzte Nahaufnahmen wird der Zuschauer unausweichlich mit den Emotionen der handelnden Personen konfrontiert. Am Schluss kommen unerwartete Wahrheiten ans Licht. Alles in allem: ein meisterhaftes Filmerlebnis.“

Das Preisgeld von 2.500 EUR stiftet die Landeshauptstadt Wiesbaden.

Philipp Klingers ALBTRÄUMER ging auch aus dem Publikumsentscheid für den besten Langfilm im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb als Sieger hervor.
Der Regisseur darf sich über weitere 1.000 EUR Preisgeld freuen, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Den Jugendjurypreis für den besten Kurzfilm erhielt Jerry Hoffmann für seinen Film MALL:
„Eine berührende Geschichte in sieben Minuten. Ein Junge klaut eine Meerjungfrauen-Puppe im Supermarkt und wird erwischt. Anstatt wütend zu werden oder ihn auszulachen, entschließt sich der Vater, ihm die Puppe zu schenken. Damit zaubert er seinem Sohn ein seliges Lächeln aufs Gesicht. Ohne Sprache und ohne Farbe schafft es der Film, dem Zuschauer eine klare Botschaft zu vermitteln: Auch Jungs dürfen mit Meerjungfrauen spielen.“

Das Preisgeld von 500 EUR wird vom Wiesbadener Kinofestival e. V. gestiftet.

Gewinner-Filme im Überblick

goEast-Publikumspreis
Aus den Wettbewerbsfilmen der Reihe goEast@exground entschied das Publikum sich für ZANA von Antoneta Kastrati. Das Preisgeld von 1.500 EUR wurde ermöglicht durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne, die von „kulturMut“ – die Crowdfunding-Plattform von Aventis Foundation und Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgezeichnet wurde.

exground filmfest 33: Wiesbaden hybrid – 13.–22. November 2020 Schwerpunkt Italien – spannendes Programm

© exground
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121 Filme aus 45 Ländern // Themen: starke Frauen & Familienbande // Klaus-Lemke-Special // DAS BRETT in diesem Jahr Publikumspreis // Geld- und Sachpreise im Wert von 17.500 EUR
Das Programm für die 33. Ausgabe von exground filmfest ist ab sofort online verfügbar. In seiner Corona-Edition präsentiert das Festival vom 13. bis 22. November insgesamt 121 unabhängig produzierte Lang- und Kurzfilme sowie Klassiker aus 45 Ländern in den Wiesbadener Spielstätten. In Zusammenarbeit mit den neuen Partnern Festivalscope und Shift72 können darüber hinaus große Teile des Filmprogramms OnDemand angeschaut werden. Zum ersten Mal werden Eröffnung und Preisverleihung live übertragen sowie Panels und Filmgespräche für den YouTube-Kanal von exground filmfest aufgezeichnet. In diesem Jahr sichtete das Kuratorenteam über 2.000 Einreichungen aus 111 Ländern. In insgesamt sechs Wettbewerben werden Geld- und Sachpreise im Wert von 17.500 EUR vergeben.

Andra Wink,  Festival-Leiterin © exground
Andra Wink, Festival-Leiterin © exground

Wir sind sehr froh darüber, die vielen Herausforderungen bisher gemeistert und ein qualitativ hochwertiges Festivalprogramm in fast gewohntem Umfang auf die Beine gestellt zu haben“, erklärte Andrea Wink vom Festivalteam auf der heutigen Pressekonferenz. „Wir hoffen darauf, dass die Besucher/-innen in die Wiesbadener Spielstätten kommen und können nur dazu ermuntern, auch das OnDemand-Angebot wahrzunehmen.“

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Weitere Informationen rund um das exground filmfest 33

Festivalfokus: Italien

Der diesjährige Länderschwerpunkt liegt auf Italien, wobei sich viele Werke mit prekären Arbeitsbedingungen befassen.  Im Dokumentarfilm THERE IS A WOLF IN THE PARK OF THE KING (2019) porträtiert Virginia Nardelli das alltägliche und -nächtliche Treiben im Favorita-Park am Stadtrand von Palermo, wo unter anderem Sexarbeiterinnen beim Warten auf Kundschaft Anekdoten teilen. Die Arbeit der trans Prostituierten Bianca setzte Luca Ferri als humorvolles Kammerspiel in THE HOUSE OF LOVE (2020) um, der in einer Doppelvorstellung zusammen mit THERE IS A WOLF IN THE PARK OF THE KING gezeigt wird.

THE HOUSE OF LOVE von Luca Ferri © Taskovski Films LTD /exground
THE HOUSE OF LOVE von Luca Ferri © Taskovski Films LTD /exground

Ein arbeitendes Kind und ein Geflüchteter stehen im Mittelpunkt von Michele Pennettas intimer Studie IL MIO CORPO (Schweiz/Italien 2020). Im Dokumentarfilm THE YOUNG OBSERVANT von Davide Maldi fällt es den jungen Auszubildenden eines Hotels schwer, immer die strenge Etikette und Akkuratesse einzuhalten.

In Kooperationen mit den regionalen Festivals Terza Visione und Verso Sud sowie der Kinothek Asta Nielsen kommen italienische Filmklassiker zur Aufführung, darunter CAMORRA der süditalienischen Filmemacherin Lina Wertmüller. Im Fokus-Rahmenprogramm geben eine Videokunst-Ausstellung mit Clemens von Wedemeyer im Nassauischen Kunstverein, ein Vortrag zur Situation von Geflüchteten, eine Lesung sowie eine Plakatausstellung zum italienischen Genrekino weiteren Einblick in das kulturelle und politische Geschehen sowie die Filmhistorie Italiens. Traditionell laufen einige Filme des Fokus-Programms im Nachspiel in Frankfurt am Main und Darmstadt. Unter dem Titel „exground goes Verso Sud“ präsentiert das Festival einen Film aus dem Schwerpunkt-Programm am 8. Dezember im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum. Der Fokus Italien wird vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain gefördert.

Programm länderschwerpunkt italien

Länderstatistik, Rahmenprogramm und Spielstätten
Unter den ausgewählten Filmen befinden sich acht Welt-, eine internationale, drei Europa- und 30 Deutschland-Premieren. Die Länderstatistik führt Deutschland mit 41 Produktionen an, gefolgt vom diesjährigen Fokusland Italien (20) und Frankreich (10). Ebenfalls im Programm vertreten sind Filme aus Albanien, Guatemala, dem Irak, Kolumbien und Uruguay.

(vli.) Gerald Pucher exground Filmfest /youth days, Dr. Julia Cloot, stellvertretende Geschäftsführerein Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden u. Andrea Wink, exground Filmfest, © exground
(vli.) Gerald Pucher exground Filmfest /youth days, Dr. Julia Cloot, stellvertretende Geschäftsführerein Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden u. Andrea Wink, exground Filmfest, © exground

Neben dem Filmprogramm erwartet die Gäste bei den exground xtras ein den Umständen angepasstes Rahmenprogramm mit Panels, Ausstellungen und Events wie der beliebten exground-Gong-Show und dem Filmquiz mit Rex Kramer. In der Krypta der Marktkirche wird Moderator Bernd Brehmer in seinem Programm LES ANNÉES SCOPITONES die Vorläufer der Musikvideos präsentieren, die in den 60er-Jahren in jukeboxähnlichen Geräten mit Monitor abgespielt wurden. Seine Auswahl an Scopitones-Perlen auf 16-mm-Originalkopien reicht von Sylvie Vartan über Petula Clark bis Debbie Reynolds sowie Alice & Ellen Kessler.

Außer der Krypta zählen die Caligari FilmBühne und das Murnau-Filmtheater sowie der Nassauische Kunstverein zu den Festivalspielorten. Das Theater im Pariser Hof ist erstmals vertreten und beherbergt in diesem Jahr die LESUNG: QUATTRO LIBRI mit Eva-Maria Damasko und Markus Schippers. Ausgesuchte Filme aus dem Länderschwerpunkt Italien sind wie immer nicht nur in Wiesbaden, sondern auch in Darmstadt (programmkino rex) und Frankfurt am Main (Pupille Kino, Kino des DFF) zu sehen.

Trailer exground filmfest 33: TRANSGRESS BORDERS
Der diesjährige Festivaltrailer TRANSGRESS BORDERS (Deutschland 2020) von Martin Gessner zeigt eindrücklich, wie mit filmischen Mitteln Grenzen, die in der heutigen Zeit auf persönlicher und gesellschaftspolitischer Ebene immer mehr errichtet werden, überwunden werden können.

Filmprogramm: Starke Frauen und Familienbande
Die Lang- und Kurzfilme der Wettbewerbsprogramme zeichnen ein ausgeglichenes Gender-Verhältnis hinter der Kamera: Etwa die Hälfte der Produktionen stammen hier von Regisseurinnen, wie etwa bei sieben der 13 Langfilme in den Sektionen „Made in Germany“ und „Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb“.

Thematisch befassen sich diverse Filme im Programm mit starken Frauen und Familienbanden: In der französisch-kanadischen Westernhommage SAVAGE STATE (2019) [L‘ÉTAT SAUVAGE] von David Perrault spielen Frauen einmal nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern haben den Colt fest in der Hand.

Die schräge Einzelgängerin Patty (Emily Skeggs) macht sich in Adam Carter Rehmeiers DINNER IN AMERICA (USA 2020) nichts aus vermeintlichen Schönheitsidealen. Zusammen mit dem flüchtigen Punkrocker Simon (Kyle Gallner) zieht sie auf einem irren Roadtrip durch die verfallenen Vororte des Mittleren Westens.

SAVAGE STATE von David Perrault © Pyramide International /exground
SAVAGE STATE von David Perrault © Pyramide International /exground

Starke Familienbande zeigt der Debütfilm TAGUNDNACHTGLEICHE von Lena Knauss (Deutschland 2020). Alexander begegnet endlich der vermeintlich großen Liebe seines Lebens in Gestalt der Varietékünstlerin Paula. Als er nach Paulas plötzlichem Unfalltod ihre Familie kennenlernt, fühlt Alexander sich auch zu deren Schwester Marlene hingezogen. Zunehmend verliert er sich zwischen den beiden Frauen und zwei Lieben.

Blicke in die Familienvergangenheit gewähren gleich zwei Dokumentarfilme: Während Janna Ji Wonders in WALCHENSEE FOREVER (Deutschland 2020) eindrucksvoll die Geschichte ihrer Familie über ein ganzes Jahrhundert erzählt, geht Sharon Ryba-Kahn in DISPLACED (Deutschland 2020) der Geschichte ihres Vaters auf den Grund. Der Versuch der Nachfahrin von Shoah-Überlebenden, mit dem Vater über dessen Vater während der Shoah zu sprechen, erweist sich als schwierig.

Gesellschaftskritik
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt im exground-Programm ist die Kritik an gesellschaftspolitischen Umständen. In THE EVENING HOUR (USA 2020) adaptiert Regisseur Braden King die gleichnamige Novelle von Carter Sickels: der 30-jährige Altenpfleger Cole Freeman verdient in einer postindustriellen Kleinstadt in den Appalachen mit Drogenhandel Geld dazu. Eine Anklage der verheerenden Auswirkungen, die Bergbauunternehmen auf Gesellschaft und Natur haben.

Ein Exposé über Bürger zweiter Klasse in einer intoleranten Gesellschaft liefert NASIR von Arun Karthick (Indien/Niederlande 2020). Nasir verliert trotz harter Arbeit und beengter Verhältnisse nicht seine gute Laune und seinen Glauben an das Gute. Als Muslim in Südindien ist er jedoch einem immer brutaleren Hindu-Nationalismus ausgeliefert.

Mit dem Status quo deutsch-jüdischer Identität befasst sich MASEL TOV COCKTAIL (Deutschland 2020) von Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch. Dimitrij Liebermann (19) ist Jude und soll sich bei Tobi für den Schlag ins Gesicht entschuldigen. Auf dem Weg zu Tobi steht Dimitrij immer wieder vor einem Kampf, den er überwinden muss: seiner deutsch-jüdischen Identität. Der vielfach ausgezeichnete 30-Minüter läuft bei exground filmfest im Programm MiG 3-er mit zwei anderen mittellangen Filmen.

Klaus-Lemke-Special

EIN CALLGIRL FÜR GEISTER von Klaus Lemke © KLF /exground
EIN CALLGIRL FÜR GEISTER von Klaus Lemke © KLF /exground

Zu Ehren von Klaus Lemke, der gerade seinen 80. Geburtstag feierte, zeigt exground filmfest zwei seiner neuesten Produktionen. Als Inbegriff eines „Independent Filmmakers“ verschmäht Klaus Lemke das deutsche Filmförderungssystem und dreht mit kleinem Budget das, was ihn wirklich interessiert.

In EIN CALLGIRL FÜR GEISTER (Deutschland 2020) entsorgt eine tödliche Blondine im weißen Ford Gran Torino verliebte Opfer im Kanal von Venedig. Die schwarze Komödie im noch sorglosen München 2019 ist der finale Teil von Lemkes MAXVORSTADT-BALLADEN.

Seinen unvollendeten Projekten verschafft der Meister des unabhängigen deutschen Films mit BAD BOY LEMKE eine Plattform. Denn auch die in die Tonne gehauenen Werke sind radikal und kraftvoll.

Wettbewerbe beim exground filmfest
In insgesamt sechs Wettbewerben vergibt das exground filmfest Geld- und Sachpreise im Wert von 17.500 EUR (Übersicht aller Auszeichnungen). Die Jury des 19. Internationalen Kurzfilm-Wettbewerbs besteht aus Alexandra Gramatke, Geschäftsführerin der Kurzfilm Agentur Hamburg, Thomas Johnson, Künstler und Filmemacher aus Großbritannien, und Marion Klomfass, Festivalleiterin von Nippon Connection aus Frankfurt am Main.

Der Preis DAS BRETT kann in diesem Jahr wegen Covid-19 nicht von der Gefangenenjury vergeben werden. Daher hat sich der Trägerverein von exground filmfest, der Wiesbadener Kinofestival e. V., entschlossen, das Preisgeld selbst zu stiften und das Publikum in den Kinos über den Gewinnerfilm entscheiden zu lassen.

Programmheft exground 33 Wiesbaden hybrid

17. exground youth days
© exground
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13 Filme aus 13 Ländern // Bewerbung für Jugendjury noch möglich // Kein Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb
Die 17. Ausgabe der exground youth days, der Jugendfilmsektion von exground filmfest, wird vom 14. bis 18. November 2020 stattfinden. Die insgesamt 13 Lang- und Kurzfilme aus 13 Ländern (darunter viele deutsche Produktionen) kommen wie das übrige exground-Filmprogramm in den Wiesbadener Spielstätten zur Aufführung und können darüber hinaus on Demand angeschaut werden. Für die Jugendjury, die im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb über den besten Lang- und Kurzfilm entscheidet, können sich interessierte Filmfans noch bis Ende Oktober bewerben. Zusammen mit dem Publikumspreis für den besten Langfilm werden bei den exground youth days Auszeichnungen im Wert von 4.000 EUR vergeben. Der Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb, der Filme von jungen Regietalenten aus Wiesbaden und Umgebung präsentiert, findet in diesem Jahr coronabedingt nicht statt.

Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb: Liebe, Sex und Tod

Eröffnet werden die exground youth days mit LOVECUT (Österreich/Schweiz 2020) von Iliana Estañol und Johanna Lietha. In Momentaufnahmen folgt der Film sechs jungen Digital Natives in Wien auf der Suche nach einem Platz im echten Leben. Auf schmerzliche Art müssen sie erfahren, dass Liebe, Sex und Identität in der Welt aus Chats und Dating-Apps nicht unkomplizierter werden. Seit 2014 haben Iliana Estañol und Johanna Lietha als Drehbuch- und Regie-Duo an ihrem Debütfilm LOVECUT gearbeitet, der im Januar 2020 beim Filmfestival Max Ophüls Preis seine Uraufführung feierte und den Fritz-Raff-Drehbuchpreis für das beste Drehbuch erhielt.

In Philipp Klingers Spielfilm ALBTRÄUMER (Deutschland 2020) zerbricht für die 17-jährige Rebekka nach dem Selbstmord ihres Bruders die heile Welt in ihrem Dorf. Gegen den Widerstand ihrer Eltern entspinnt sich eine Liebesbeziehung zum Außenseiter Vincent, die ebenso heilsam wie zerstörerisch ist. Einfühlsam inszeniert Philipp Klinger in seinem Debütfilm den Umgang mit Trauer und Tod.

Mauricio Leiva Cocks kolumbianisch-mexikanische Produktion THE NIGHT OF THE BEAST [LA NOCHE DE LA BESTIA] (2020) lässt die Herzen von Metal-Fans höher schlagen. Die Freunde Mario und Francisco fiebern dem ersten Auftritt ihrer Lieblingsband „Iron Maiden“ in Bogotá entgegen. Ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als Ganoven die Eintrittskarten stehlen. Untermalt mit Tracks der Kultband, gelingt Regisseur Cock in seinem ersten Langfilm eine hinreißende Komödie über Freundschaft und Leidenschaft.

Kurzfilme bei den exground youth days

Im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb blicken sechs internationale Kurzfilme, die jeweils vor einem Langfilm gezeigt werden, auf die Lebenswelten jugendlicher Protagonisten. Zum dritten Mal vergibt die Jugendjury einen Preis für den besten Kurzfilm, dotiert mit 500 EUR und gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.

BECKY’S WEIGHTLOSS PALACE von Bela Brillowska (Deutschland 2020) gibt eine ganz neue Perspektive auf die immergleichen, prüden und dunklen Darstellungen von Magersucht in den Medien. Der 14-jährige Bela Brillowska wurde für seinen raffinierten Film bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der Jugendjury bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen.

In UNLEADED [SANS PLOMB] (Frankreich 2019) von Louise Groult plant die 17-jährige Martha abzuhauen, da sie ihr Zimmer nicht mehr mit ihrer kleinen Schwester Lili teilen möchte. Marthas nächtlicher Fluchtversuch nimmt eine unerwartete Wendung, als sie von Lili überrascht wird.

Anders als geplant läuft auch Christophs Coming-Out-Versuch in Clara Zoë My-Linh von Arnims Spielfilm IN DEN BINSEN (Deutschland 2019). Furchtbar verkatert, krümmt Christoph sich neben seiner Mutter auf einem Hochsitz. Während sie einen Hirsch im Visier hat, fasst Christoph sich ein Herz – doch da geht auf einmal alles schief.

Programm exground youth days

Weitere Informationen rund um das exground filmfest 33

Filmeinreichungen für exground filmfest 33 gesucht

© exground filmfest
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#Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb / Wiesbaden-Special – Kurzfilm-Wettbewerb // Programmvorschau: Fokus Italien / goEast-Wettbewerb 2020

Für die 33. Ausgabe von exground filmfest vom 13. bis 22. November 2020 können derzeit wieder Filme eingereicht werden. Neben langen und kurzen Werken in den Gattungen Spielfilm, Dokumentarfilm, Animation und Experimentalfilm, freut sich das Festival-Team insbesondere über Filmeinreichungen aus der Region für den Wiesbaden-Special – Kurzfilm-Wettbewerb und den #Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb. Insgesamt vergibt exground filmfest in sieben Wettbewerben Geld- und Sachpreise im Wert von über 20.000 EUR.

Wiesbaden-Special – Kurzfilm-Wettbewerb & #Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb

Das regionale Filmschaffen hat seit jeher einen hohen Stellenwert im Programm von exground filmfest. Im Wiesbaden-Special – Kurzfilm-Wettbewerb werden Filme präsentiert, die entweder von hier geborenen oder lebenden Filmemacher*innen oder in Wiesbaden gedreht wurden. Der vom Publikum gewählte Gewinnerfilm erhält 500 EUR. Einsendeschluss ist der 1. Juli 2020.

In der Jugendfilmsektion von exground filmfest, den exground youth days (14. bis 19. November 2020) haben heimische Nachwuchsfilmer die Chance, ihre Kurzfilme im #Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb zu zeigen und können auf ein Preisgeld von 500 EUR hoffen. Zudem erhält die/der Zweitplatzierte einen Einkaufsgutschein vom Mainzer Apple-Fachhändler ergo sum im Wert von 150 EUR. Teilnahmeberechtigt sind alle Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren, die in Wiesbaden oder Umgebung wohnen und ihren maximal 30 Minuten langen Film bis spätestens 23. September 2020 an exground filmfest schicken.

Ausblick: Filme aus Italien & goEast-Wettbewerb

Neben einem spannenden Filmprogramm aus internationalen, unabhängigen Produktionen sowie diversen Rahmenveranstaltungen präsentiert exground filmfest traditionell einen Länderschwerpunkt, der in diesem Jahr dem bedeutenden Filmschaffen Italiens gewidmet ist.

Ein Programmpunkt steht bereits fest: Das Organisationsteam hat für das befreundete Partnerfestival goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films Programmplätze freigeräumt, damit deren gesamter Wettbewerb dem Wiesbadener Publikum im November 2020 beim exground filmfest präsentiert werden kann.

„Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, unsere Kolleg*innen von goEast in dieser Krise so weit wie möglich zu unterstützen,“ erklärt Andrea Wink vom Festival-Organisationsteam.

Alle Filme des goEast-Wettbewerbs werden in Anwesenheit der Filmschaffenden aufgeführt und laufen außer Konkurrenz.
Filmeinreichungen für das 33. exground filmfest
Einreichformular (inkl. Wiesbaden-Special – Kurzfilm-Wettbewerb) unter www.exground.com/entryForm

Die Regularien für die Filmeinreichung finden sich hier:
ex33 – Technical Specifications
ex33 – Filmeinreichungen-Regularien

Einreichungsfrist: 1. Juli 2020

Einreichformular und Teilnahmebedingungen für den #Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb finden sich hier.
Einreichungsfrist: 23. September 2020

16. exground youth days eröffnet mit THE ORPHANAGE (PARWARESHGAH) von Shahrbanoo Sadat

© exground filmfestival
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16 Filme aus 24 Ländern // Einreichfrist für Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb endet am 18. Oktober

Die 16. Auflage der exground youth days, der Jugendfilmsektion von exground filmfest, wird am 16. November 2019 um 17.30 Uhr mit THE ORPHANAGE (PARWARESHGAH) von Shahrbanoo Sadat in der Caligari FilmBühne eröffnet. Zwischen dem 16. und 21. November präsentieren die exground youth days ein spannendes Programm mit 16 Lang- und Kurzfilmen aus 24 Ländern (darunter internationale Koproduktionen), die Einblicke in die unterschiedlichen Lebenswelten junger Menschen gewähren. Während der Internationale Jugendfilm-Wettbewerb Lang- und Kurzfilme von renommierten und aufstrebenden Regisseur(en)/-innen aus aller Welt präsentiert, stehen beim Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb die Werke von jungen Regietalenten aus Wiesbaden und Umgebung im Mittelpunkt. Hierfür können sich Interessierte zwischen 12 und 18 Jahren noch bis zum 18. Oktober bewerben. Insgesamt werden in beiden Wettbewerben Geld- und Sachpreise im Wert von insgesamt 4.650 EUR vergeben.

Eröffnungsfilm exground youth days:

THE ORPHANAGE (PARWARESHGAH) Afghanistan/Dänemark/Deutschland/Frankreich/Katar/Luxemburg 2019 I 96 Min. I farsi Omd+eU. © exground filmfestival
THE ORPHANAGE (PARWARESHGAH) Afghanistan/Dänemark/Deutschland/Frankreich/Katar/Luxemburg 2019 I 96 Min. I farsi Omd+eU. © exground filmfestival

 

 

 

THE ORPHANAGE (PARWARESHGAH)
Regie: Shahrbanoo Sadat I Afghanistan/Dänemark/Deutschland/Frankreich/Katar/Luxemburg 2019 I 96 Min. I farsi Omd+eU

Afghanistan 1989: Kino, das ist die große Liebe des 15-jährigen Qodrat. Nicht nur, dass er sich als Protagonist in farbenfrohe Bollywoodfilme hineinträumt. Er verdient sogar Geld damit, indem er Kinotickets billig kauft und teurer verscherbelt. Doch dann wird die Polizei auf ihn aufmerksam und steckt ihn in ein von den Sowjets geführtes Waisenhaus. Während sich für Qodrat eine neue, aufregende Welt eröffnet, rücken draußen die Mudschahedin immer näher.

Wie in ihrem preisgekrönten Debütfilm WOLF AND SHEEP (2016) stellt die Regisseurin Shahrbanoo Sadat in THE ORPHANAGE erneut Kinder in Afghanistan in den Mittelpunkt und konnte auch erneut Quodratollah Qadiri für die Hauptrolle gewinnen. Sadat gelingt ein berührender Film über die Träume im Leben eines Jugendlichen, das von einem inneren wie äußeren Umbruch geprägt ist.

Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb: Revolution, Social-Media-Hype und der Clash von Tradition und Moderne

Um Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsensein in politisch aufregenden Zeiten geht es auch in der britischen Produktion BEATS von Brian Welsh. In Schottland im Sommer 1994 ist das politische Klima aufgeheizt: Versammlungsverbote sollen Zusammenstöße zwischen Rebellen und Polizei verhindern. Die besten Freunde Spanner und Johnno wachsen Tür an Tür in einer Arbeitersiedlung in einer Kleinstadt auf. Auf dem Weg zu einem illegalen Underground-Rave reisen die beiden Jungs in eine Unterwelt der Anarchie, bevor sie das Leben in verschiedene Richtungen führen wird. Vor dem Hintergrund der Rave-Kultur der 1990er-Jahre inszeniert Brian Welsh diese bittersüße Coming-of-Age-Geschichte in beeindruckenden Schwarzweiß-Aufnahmen.

Von den ekstatischen Beats der Rave-Bewegung geht es zu den energiegeladenen Protesten der jungen Bevölkerung Brasiliens in YOUR TURN (ESPERO TUA (RE)VOLTA) von Eliza Capai. Im Fokus des preisgekrönten Dokumentarfilms stehen die Erfahrungen, Leidenschaften und Ängste von Jugendlichen, die in ihrem Protest für das Recht auf Bildung eine mitreißende Dringlichkeit entwickeln. Eliza Capai gelingt mit YOUR TURN eine hochaktuelle Studie der Protestbewegungen und ihrer Entwicklung bis zur Wahl des rechtsextremen Jair Bolsonaro zum Präsidenten von Brasilien.

Eine weiteren aufschlussreichen Blick auf ein aktuelles Phänomen wirft Liza Mandelup in ihrem Dokumentarfilm JAWLINE (USA 2019). Mandelup begleitet den 16-jährigen Austyn Tester auf der Jagd nach Likes und Followern, um endlich die engen Grenzen seines deprimierenden Heimatortes irgendwo in Tennessee hinter sich zu lassen. Großen Erfolg verspricht dabei der Manager Michael Weist, dessen Instagram-Boys zwar millionenfach geklickt werden, aber auch einen zweifelhaften Ruf genießen.

In eine ganz andere Welt taucht Michela Occhipinti in ihrem Spielfilm FLESH OUT (Italien 2019) ein. Nach einer mauretanischen Tradition sollen zukünftige Bräute zunehmen, denn nur Frauen mit wohlgerundeten Figuren entsprechen dem mauretanischen Schönheitsideal. Veridas Hochzeit findet in drei Monaten statt, und bis dahin soll sie 20 Kilo zunehmen. Verida quält sich durch eine Prozedur, die sie physisch wie psychisch extrem belastet: sechs Mahlzeiten am Tag, auch nachts Couscous mit Milch. Das Interesse eines anderen Mannes stürzt sie endgültig in einen Gewissenskonflikt zwischen Tradition und Moderne. Michela Occhipintis Spielfilmdebüt ist inspiriert von wahren Begebenheiten.

Kurzfilme bei den exground youth days

Im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb werfen acht internationale Kurzfilme, die jeweils vor einem Langfilm gezeigt werden, einen Blick auf die Lebenswelten jugendlicher Protagonisten. Zum zweiten Mal vergibt die Jugendjury einen Preis für den besten Kurzfilm, dotiert mit 500 EUR und gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.

Zu sehen sein wird unter anderem der israelische Beitrag GIRL ON A BIKE von Thekra Mekalde, in dem ein muslimisches Mädchen ihre Leidenschaft fürs Fahrradfahren auslebt, obwohl dies für Frauen in ihrer Umgebung als „unangemessen“ gilt. Gegen gesellschaftliche Konventionen und Anpassungen verstößt auch die Gruppe Jugendlicher in Martin A. Walthers Dokumentarfilm TRAIN ROBBERS (TOGRǾVERE) aus Norwegen, die in den 1990er-Jahren regelmäßig Züge überfiel. Dem beengten Leben im ländlichen Neuseeland versucht ein junger Mann in SHADOW CUT von Lucy Suess (Neuseeland 2018) zu entrinnen – und zögert dennoch, seine Pläne seiner besten Freundin anzuvertrauen.

Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb haben einheimische Regietalente die Chance, ihre Werke zum ersten Mal auf der großen Leinwand zu präsentieren. Noch bis zum 18. Oktober können junge Menschen zwischen 12 und 18 Jahren ihre Werke beim exground filmfest einreichen. Alle Details zur Einreichung finden sich hier.

Programm exground Youth Days