SCHICHTELN gewinnt Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb // Mexikanische Produktion NIGHTCRAWLERS ist bester internationaler Kurzfilm // ALBTRÄUMER gewinnt Jury- und Publikumspreis bei den youth days // Publikumspreis DAS BRETT geht an WALCHENSEE FOREVER // goEast-Publikumspreis für ZANA
Am heutigen Abend wurden die Jury- und Publikumspreise der Online-Ausgabe von exground filmfest 33 vergeben. Nach der Auswertung der letzten Publikumsstimmen startete um 20 Uhr die Übertragung der Preisverleihung: Andrea Wink vom Organisationsteam begrüßte aus der Caligari FilmBühne anwesende und zugeschaltete Preisstifter*, Jury-Mitglieder, Laudatoren und Gewinner. Insgesamt vergab exground filmfest Geld- und Sachpreise von 17.500 EUR. Darüber hinaus verkündete Heleen Gerritsen, Leiterin von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films, den in der Reihe „goEast@exground“ vergebenen Publikumspreis von 1.500 EUR. Die Festivalfilme der letzten beiden Tage sind ab dem jeweiligen Vorführstart noch für 48 Stunden auf ondemand.exground.com kaufbar und können ab dem Kauf innerhalb von 48 Stunden angeschaut werden.
Deutscher Langfilm-Wettbewerb: DAS BRETT
In der Reihe „Made in Germany“ entschied in diesem Jahr coronabedingt nicht eine Gefangenenjury, sondern das Publikum über den besten deutschen Langfilm. Aus den sechs nominierten Beiträgen wählten die Zuschauer WALCHENSEE FOREVER von Janna Ji Wonders. Dotiert ist der Preis mit 1.500 EUR und wird gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.
Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb
Das Publikum kürte im Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb SCHICHTELN von Verena Wagner zum Gewinnerfilm. Der mit 3.000 EUR dotierte erste Preis wurde in diesem Jahr erneut von der Landeshauptstadt Wiesbaden gestiftet. Den zweiten Platz belegte UNTER MENSCHEN von Caren Wuhrer, der sich über ein Preisgeld von 2.000 EUR freuen kann, gestiftet von der Wiesbadener Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft. Jannis Alexander Kiefer wurde für MEETING mit dem dritten Preis (1.000 EUR, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden) ausgezeichnet.
Außerdem wurden zwei Sachpreise vergeben: Tom Otte erhält für FOR REASONS UNKNOWN Filmequipment im Wert von 2.000 EUR von Pille Filmgeräteverleih für seinen nächsten Film. „Ein Tag Color Grading für ein Kurzfilmprojekt“ von der Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft im Wert von 1.500 EUR geht an Jannis Alexander Kiefer für seinen Film MEETING.
Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb
Im Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb kürte die internationale Jury den mexikanischen Beitrag NIGHTCRAWLERS [NOCTÁMBULOS] von Arturo Baltazar zum Gewinner. Das Preisgeld von 2.000 EUR stiftet der exground-Freundeskreis. Die Jury-Mitglieder Alexandra Gramatke (Geschäftsführerin der Kurzfilm Agentur Hamburg), Thomas Johnson (Künstler und Filmemacher aus Großbritannien) und Marion Klomfaß (Festivalleiterin von Nippon Connection aus Frankfurt am Main) begründeten ihre Entscheidung mit den Worten:
„Arturo Baltazar zeigt uns Lebensfragmente von Menschen in der Großstadt. Ausschließlich bei Nacht gedreht, streift der Film die Vorstellung von Verlust und Sehnsucht. Wir erfahren wenig über die Geschichten dieser Nachtschwärmer. Stattdessen setzt der geschickte Schnitt starke Szenen zu einem Puzzle zusammen, das längst nicht vollständig ist, aber uns ermöglicht, die Leerstellen mit eigenen Gefühlen und Gedanken zu füllen. Präzise Bildkompositionen, die Gemälden ähneln, sowie eine subtile Sound- und Musikebene verstärken die emotionale Tiefe dieses wunderschönen und melancholischen Kurzfilms. Wir gratulieren dem Filmemacher, der trotz seiner jungen Jahre offensichtlich sehr lebenserfahren ist!“
Eine lobende Erwähnung erhielt JUST A GUY von Shoko Hara aus Deutschland, was die Jury wie folgt begründete:
„Ohne Zweifel ein schockierendes Thema. Shoko Haras animierter Kurzdokumentarfilm handelt von einem der bekanntesten Serienmörder und fokussiert sich dabei auf einige der zahllosen Frauen, die eine Beziehung mit ihm eingingen, während er in der Todeszelle saß. Warum verlieben sich Frauen in einen solchen Mann? Der Film gibt weder eine Antwort auf diese Frage, noch verurteilt er die Frauen. Er lässt sie einfach ihre Geschichten erzählen. Der Umgang mit diesem Thema ist ebenso erfrischend wie der einzigartige Animationsstil der Regisseurin: Mit einer Kombination aus traditioneller Stop-Motion-Technik mit ausgeschnittenen Flachfiguren und zusammengesetzten realen Augen wird etwas völlig Neues und Nie-Dagewesenes geschaffen. Die Jury war tief beeindruckt.“
Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb
Im Publikumswettbewerb um den besten Wiesbadener Kurzfilm hinterließ SOMMERREGEN von Julia Skala und Oscar Jacobson den stärksten Eindruck, weshalb sich das Regieduo über 500 EUR, gestiftet vom Medienpartner Wiesbadener Kurier, freuen kann.
exground youth days – Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb
Die Jugendjury im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb vergab den Preis für den besten Langfilm in diesem Jahr an ALBTRÄUMER von Philipp Klinger aus Deutschland:
„Der Film erzählt die Geschichte von Rebekka, die versucht, den Suizid ihres Bruders zu verarbeiten, der trotz seines Todes in ihrem Alltag immer präsent ist. Auf der Suche nach Antworten lässt sie sich mit demjenigen ein, dem von allen die Schuld am Tod ihres Bruders gegeben wird. Eine Geschichte von Verlust, Trauer, Wut, Liebe und Schuld. Dank glaubhafter Charaktere und bedrückend dichter Atmosphäre schafft es der Film, bis zum Ende fesselnd zu sein. Durch geschickt eingesetzte Nahaufnahmen wird der Zuschauer unausweichlich mit den Emotionen der handelnden Personen konfrontiert. Am Schluss kommen unerwartete Wahrheiten ans Licht. Alles in allem: ein meisterhaftes Filmerlebnis.“
Das Preisgeld von 2.500 EUR stiftet die Landeshauptstadt Wiesbaden.
Philipp Klingers ALBTRÄUMER ging auch aus dem Publikumsentscheid für den besten Langfilm im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb als Sieger hervor.
Der Regisseur darf sich über weitere 1.000 EUR Preisgeld freuen, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Den Jugendjurypreis für den besten Kurzfilm erhielt Jerry Hoffmann für seinen Film MALL:
„Eine berührende Geschichte in sieben Minuten. Ein Junge klaut eine Meerjungfrauen-Puppe im Supermarkt und wird erwischt. Anstatt wütend zu werden oder ihn auszulachen, entschließt sich der Vater, ihm die Puppe zu schenken. Damit zaubert er seinem Sohn ein seliges Lächeln aufs Gesicht. Ohne Sprache und ohne Farbe schafft es der Film, dem Zuschauer eine klare Botschaft zu vermitteln: Auch Jungs dürfen mit Meerjungfrauen spielen.“
Das Preisgeld von 500 EUR wird vom Wiesbadener Kinofestival e. V. gestiftet.
goEast-Publikumspreis
Aus den Wettbewerbsfilmen der Reihe goEast@exground entschied das Publikum sich für ZANA von Antoneta Kastrati. Das Preisgeld von 1.500 EUR wurde ermöglicht durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne, die von „kulturMut“ – die Crowdfunding-Plattform von Aventis Foundation und Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgezeichnet wurde.