Kategorie-Archiv: Biennale

Wiesbadener Biennale lädt ein zu experimentellen Neuproduktionen und internationalen Gastspielen ab 25. August 2016

Asyl des müden Europäers Niederlande. Dries Verhoeven – Die Kirche: Die Beerdigung Eintritt frei. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Asyl des müden Europäers Niederlande. Dries Verhoeven – Die Kirche: Die Beerdigung
Eintritt frei. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Mit der Wiesbaden Biennale eröffnet das Hessische Staatstheater die neue Spielzeit 2016/17 und wagt den Aufbruch in die Zukunft. Unter dem Titel „This is not Europe“ präsentiert die Wiesbaden Biennale vom 25.8. bis 4.9.2016 über zwanzig internationale Avantgarde-Künstlerinnen und Künstler, Kollektive und Ensembles, die mit unterschiedlichsten künstlerischen Strategien Narrationen von Europa schaffen.

Das Festival zeigt neun Gastspiele auf allen Bühnen des Staatstheaters, darunter eine Uraufführung, eine Europa-Premiere und zahlreiche Deutschland-Premieren. Zugleich produziert das Festival erstmals in seiner Geschichte Neuproduktionen. Im Programmschwerpunkt „Asyl des Müden Europäers“ entwickeln internationale Residenzkünstler zehn eigens für Wiesbaden entwickelte Projekte an unterschiedlichen Orten in der Stadt. Die Wiesbaden Biennale versteht sich als Fortschreibung des traditionsreichen Festivals „Neue Stücke aus Europa“. Mit Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer übernimmt eine junge Generation die kuratorische Leitung und konzeptionelle Ausrichtung.

Die Wiesbaden Biennale zeigt neue Arbeiten von Rabih Mroué, Dries Verhoeven, Dora García, Thomas Bellinck, Markus Öhrn, Arkadi Zaides, Tiago Rodrigues, Ingo Niermann, Margarita Tsomou, Thomas Hirschhorn sowie internationale Gastspiele, u.a. von Dmitry Krymov, Romeo Castellucci und Kornél Mundruczó.

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Das Alte Gericht im Focus

Ein für Wiesbaden besonderes Projekt dürfte die Produktion „Das Museum“ im Alten Gericht sein, dem bislang immer noch umstrittenen Wunschort zur Etablierung eines Hauses der Stadtkultur mit einem  historischen Stadtmuseum für die Landeshauptstadt.  Wenigstens fiktional, können   während der Biennale Wiesbaden Besucher einzeln das dunkle Neo-Renaissance-Gebäude voller merkwürdiger Exponate, Schrifttafeln und angestaubter Landkarten schlurfen und auf sich wirken lassen und sich in eine ferne Zukunft imaginieren, aus der sie dann  “ durch die Augen des belgischen Künstlers Thomas Bellinck zurück auf unsere Gegenwart“ schauen. Denn im „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo“, dem Haus der europäischen Geschichte im Exil, lässt Bellinck die alte Idee vom vereinten Europa noch einmal aufleben, als wäre sie längst vergangen. Den Wiesbadenern wäre vielleicht  bereits geholfen, wenn sich nach diesem Museums-Projekt wenigstens lokal  die derzeit divergierenden Ideen der Standort-Freunde und -Gegner für ein Haus der Stadtkultur mit Historischem Museum  annähern würden und alle gemeinsam in einen konstruktiven Dialog eintreten würden.

Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater
Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater

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Zum Festival

Anknüpfend an das traditionsreiche Festival »Neue Stücke aus Europa« steht die Frage nach einer europäischen Identität als komplexe gesellschaftliche Erzählung im Zentrum ihrer Neukonzeption. Wer sind die Autoren dieser Erzählung? Welche Narrative werden unterdrückt, manipuliert oder verdrängt? Unter dem Titel »This is not Europe« versammelt die Wiesbaden Biennale 2016 die Widersprüche der neuen Identitätserzählungen, die die massiven Erschütterungen des europäischen Selbstverständnisses hervorbringen. Wer wollen wir sein, was macht uns aus und wer gehört zu uns?

Die Wiesbaden Biennale versammelt in diesem Jahr über zwanzig internationale Avantgarde-Künstler*innen, Kollektive und Ensembles, die auf ganz unterschiedliche Art Narrationenvon Europa schaffen – radikal subjektiv, bruchstückhaft, herausfordernd und spielerisch zugleich.

Sie erforschen, wie wir unsere Identitäten konstruieren – wie wir zu Autoren unserer Biographien – aber auch von Gemeinschaft werden können. Ihre Arbeiten – neun Gastspiele auf allen Bühnen des­ Staatstheaters,darunter eine ­Uraufführung, eine Europa-Premiere und zahlreiche Deutschland-Premieren, sowie im Asyl des Müden Europäers zehn eigens für Wiesbaden neu produzierte Projekte an unterschiedlichsten Orten in der Stadt – sind Abbild eines vielstimmigen und widersprüchlichen Dialogs. Wie wollen wir leben? Was macht Europa in Zukunft aus? Elf Tage lang ist die Wiesbaden Biennale Einladung und Herausforderung zugleich. Von morgens früh bis spät in die Nacht können Sie sich verführen lassen zu hitzigen Debatten, avantgardistischen Performances, beeindruckenden Installationen, großem Theater, wilden Konzerten und rauschenden Partys. Und vielleicht entsteht ja ganz nebenbei für eine kleine Weile mitten in der Weltkurstadt eine utopische Gemeinschaft aus Künstlern, Wiesbadenern und Gästen, die Lust macht zum Aufbruch ins spekulativ Ungewisse.

ASYL DES MÜDEN EUROPÄERS

Das vereinte Europa, es war eine große utopische Erzählung: Frieden, Freiheit und Wohlstand. Generationen haben an ihr mitgeschrieben in der Hoffnung, dass aus Utopie und Behauptung dauerhafte Wirklichkeit werden könnte. Lässt sich diese Erzählung noch fortschreiben? Oder ist sie schon unwiederbringlich zerbrochen? Wie sieht sie aus, die neue Erzählung unserer Identität?

Die internationalen Künstler*innen haben den Entwurf einer utopischen Gemeinschaft mit exemplarischen Institutionen geschaffen, die uns an Kirche, Parlament oder Museum erinnern. Zwölf Orte und Projekte, verteilt in der Innenstadt und rund um das Staatstheater. Mit kritischer Skepsis wagen sie in ihren Arbeiten einen vorsichtigen Neubeginn.
Erkunden Sie die utopischen Institutionen auf einem der geführten Spaziergänge oder erobern Sie sich Ihren eigenen Weg durch Installationen und Performances im spätsommerlichen Wiesbaden.

Geführte Spaziergänge
KLEINE RUNDE / GROßE RUNDE
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Mit Wiesbadener Biennale startet Hessisches Staatstheater in die neue Spielzeit 2016/17 in Wiesbaden

vektorMit der Wiesbadener Biennale eröffnet das Hessische Staatstheater die neue Spielzeit 2016/17 und wagt den Aufbruch in die Zukunft.

Unter dem Titel „This is not Europe“ präsentiert die Wiesbaden Biennale vom 25.8. bis 4.9.2016 über zwanzig internationale Avantgarde-Künstlerinnen und Künstler, Kollektive und Ensembles, die mit unterschiedlichsten künstlerischen Strategien Narrationen von Europa schaffen.

Das Festival zeigt neun Gastspiele auf allen Bühnen des Staatstheaters, darunter eine Uraufführung, eine Europa-Premiere und zahlreiche Deutschland-Premieren. Zugleich produziert das Festival erstmals in seiner Geschichte Neuproduktionen. Im Programmschwerpunkt „Asyl des Müden Europäers“ entwickeln internationale Residenzkünstler zehn eigens für Wiesbaden entwickelte Projekte an unterschiedlichsten Orten in der Stadt. Die Wiesbaden Biennale versteht sich als Fortschreibung des traditionsreichen Festivals „Neue Stücke aus Europa“. Mit Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer übernimmt eine junge Generation die kuratorische Leitung und konzeptionelle Ausrichtung.

Das Programmheft der Wiesbaden Biennale als Download finden Sie hier.

WIESBADEN BIENNALE STARTET IM ALTEN GERICHT MIT AUFBAU DER AUSSTELLUNG VON THOMAS BELLINCK

altesgericht450Das Alte Gericht wird während der Wiesbaden Biennale die Ausstellung „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo (Haus der europäischen Geschichte im Exil) des belgischen Künstlers Thomas Bellinck beherbergen. Der Starschuss für die Aufbauarbeiten fiel am Montag, als ein Sattelschlepper mit den Exponaten aus Athen und drei weitere LKWs mit  Ausstattungsmaterial in der hessischen Landeshauptstadt eintrafen.

Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater
Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater

“Das Alte Gericht ist ein idealer Ort für das “Museum” von Thomas Bellinck und wir freuen uns sehr, daß wir das Gebäude für ein Kunstprojekt der Wiesbaden Biennale nutzen dürfen” erklärt Maria Magdalena Ludewig, die zusammen mit Martin Hammer das Festival kuratiert.

Der belgische Künstler Thomas Bellinck ist einer der zwölf international renommierten Residenzkünstler, die an zehn verschiedenen Orten in Wiesbaden neue Projekte erarbeiten. Seine utopische und mittlerweile doch so erscheckend reale Vision vom Untergang Europas war zuvor auf dem Fast Foreward Festival in Athen zu sehen.

Auf allen vier Ebenen – vom Erdgeschoss bis zum Dach – wird er für die Wiesbaden Biennale das Alte Gericht als Museum bespielen, u.a. mit Exponaten die er eigens für Wiesbaden und Athen neu entwickelt hat. Ab 25. August können die Besucher das Gebäude durchstreifen. Im „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo“, dem Haus der europäischen Geschichte im Exil, lässt Thomas Bellinck die alte Idee vom vereinten Europa noch einmal aufleben, als wäre sie längst vergangen.

Da Besucher im „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo“ nur einzeln eingelassen werden,  ist die Platzkapazität begrenzt. Tickets sollten möglichst frühzeitig an der Theaterkasse reserviert werden.

Ab dem 25. August macht die Wiesbaden Biennale die hessische Landeshauptstadt zum Schauplatz von Performances, Installationen und internationalem Schauspieltheater. Unter dem Titel „This is not Europe“ präsentiert das Festival bis 4. September über zwanzig internationale Avantgarde-Künstlerinnen und Künstler, Kollektive und Ensembles, die mit unterschiedlichsten künstlerischen Strategien Narrationen von Europa schaffen.

Siehe auch: Biennale holt Europäische Künstler nach Wiesbaden 

Der Ticket-Vorverkauf läuft seit Montag, 25.April 2016
Programm wiesbaden_biennale_2016_programm

WIESBADEN BIENNALE holt europäische Anvantgarde-Künstler nach Wiesbaden

(vli.) Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin, Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Herr Sven Gerich, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Maria Magdalena Ludewig, Kuratoren, Martin Hammer, Kurator, Albert Zetzsche, Theaterreferent im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. © massow-picture
(vli.) Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin, Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Herr Sven Gerich, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Maria Magdalena Ludewig, Kuratoren, Martin Hammer, Kurator, Albert Zetzsche, Theaterreferent im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Foto. Diether v. Goddenthow © massow-picture

DAS PROGRAMM DER WIESBADEN BIENNALE vom 25.8.-4.9.2016

Der Ticket-Vorverkauf startet am Montag, 25.April 2016
Programm wiesbaden_biennale_2016_programm

Mit der Wiesbaden Biennale eröffnet das Hessische Staatstheater die neue Spielzeit 2016/17 und wagt den Aufbruch in die Zukunft. Unter dem Titel „This is not Europe“ präsentiert die Wiesbaden Biennale vom 25.8. bis 4.9.2016 über zwanzig internationale Avantgarde-Künstlerinnen und Künstler, Kollektive und Ensembles, die mit unterschiedlichsten künstlerischen Strategien Narrationen von Europa schaffen.

Kuratiert von Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer sind neun Gastspiele auf allen Bühnen des Staatstheaters zu sehen, darunter eine Uraufführung, eine Europa-Premiere und zahlreiche Deutschland-Premieren. Zugleich produziert das Festival erstmals in seiner Geschichte Neuproduktionen. Im Programmschwerpunkt „Asyl des Müden Europäers“ entwickeln internationale Residenzkünstler zehn eigens für Wiesbaden entwickelte Projekte an unterschiedlichsten Orten in der Stadt. Sie alle sind Abbild eines vielstimmigen und widersprüchlichen Dialogs. Wie wollen wir leben? Was macht Europa in Zukunft aus?

 Foto. Alla poppersoni, © Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Foto. Alla poppersoni, © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Ab dem 25. August macht die Wiesbaden Biennale die Landeshauptstadt zum Schauplatz von Performances, Installationen und internationalem Schauspieltheater. Sie lädt dazu ein, utopische Formen von Gemeinschaft zu erproben. Sei es beim Verweilen und Feiern mit den internationalen Künstlern, Aktivisten, Studenten und Gästen im Festivalzentrum am Warmen Damm, beim Übernachten im temporären Grandhotel oder bei Diskurs, Konzerten und Partys in den langen Festivalnächten des Wiesbadener Spätsommers.

„Mit Martin Hammer und Maria Magdalena Ludewig tritt eine neue junge Generation das Erbe dieses traditionsreichen Festivals an und wird Wiesbaden für elf Tage zum vibrierenden Versammlungsort vieler innovativer und gesellschaftlich relevanter Künstler Europas machen“, so Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, über die Wiesbaden Biennale.

THIS IS NOT EUROPE

Die Wiesbaden Biennale versteht sich als Fortschreibung des traditionsreichen Festivals „Neue Stücke aus Europa“. Mit Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer übernimmt eine junge Generation die kuratorische Leitung und konzeptionelle Ausrichtung. Als Wiesbaden Biennale entwerfen sie das Festival neu und besinnen sich gleichzeitig auf dessen Ursprünge. Als 1992 das Festival „Neue Stücke aus Europa“ entstand, befand sich Europa in einer Zeit des Aufbruchs. Die Biennale wurde zu einem der wichtigsten Austauschorte europäischer Autoren und Übersetzer. Heute, 24 Jahre später, steckt Europa in der Dauerkrise. Es ist eine Krise der Institutionen und der Narrationen – eine Identitätskrise. Wie lässt sich eine Narration von Europa neu schreiben? Und wer sind die Autoren dieser Erzählung?

Die Akademie: Academy of Translations
Die Akademie: Academy of Translations Do 25.8. bis So 4.9.
Das detaillierte Programm der Akademie erscheint im Juni 2016. In Kooperation mit dem BürgerKolleg Wiesbaden, Freiwilligenzentrum Wiesbaden e.V., EVIM Evangelischer Verein für Innere Mission in Nassau, Internationales Theaterinstitut und Goethe Institut.
Eintritt frei. Foto: Elenore Herder © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

„Künstler und Künstlerinnen sind Autoren von Narrationen, sie schaffen Identitäts-Erzählungen auf vielfältigste Weisen, die unsere Sicht auf die Wirklichkeit herausfordern. Sie sind Provokateure dessen, was möglich ist, Seismographen von Ängsten und Hoffnungen, aber vor allem Experten für das spekulativ Ungewisse. This is not Europe. – Das ist die Lust am Widerspruch und die Aufforderung zur kritischen Infragestellung dessen, was wir Europa nennen.“ (Maria Magdalena Ludewig & Martin Hammer)

GASTSPIELE

Eine Uraufführung, eine Europa-Premiere, eine Wiesbadener Neuproduktion, eine internationale Koproduktion und drei Deutschland Premieren

Deutschland|Niederlande Julian Hetzel – Sculpting Fear Eine Produktion des SPRING Performing Arts Festival Utrecht in Koproduktion mit South East Dance Brighton und Quadrennial Prague. Gefördert von Fonds Podiumkunsten, Gemeente Utrecht und Netzwerk SPACE – Supporting Performing Art Circulation in Europe.
Deutschland|Niederlande Julian Hetzel – Sculpting Fear Eine Produktion des SPRING Performing Arts Festival Utrecht in Koproduktion mit South East Dance Brighton und Quadrennial Prague. Gefördert von Fonds Podiumkunsten, Gemeente Utrecht und Netzwerk SPACE – Supporting Performing Art Circulation in Europe.
Ohne Sprache. Foto: Martin Wickenhaeuser

Die Angst geht um in Europa und ist zum beherrschenden Gefühl geworden. Julian Hetzel fasst in seiner Arbeit „Sculpting Fear“ in kraftvolle Bilder, was zum diffusen Hintergrundgeräusch unseres Alltags geworden ist und setzt an zum stürmischen Befreiungsschlag.

Libanon
Libanon
Rabih Mroué – So Little Time
Eine Koproduktion der Wiesbaden Biennale mit HAU – Hebbel am Ufer, Theatre de la Bastille und Festival d’Automne à Paris.
Arabisch und Englisch mit deutschen und englischen Übertiteln. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

 

In seiner neuen Theaterarbeit „So Little Time“, die in Wiesbaden zur Uraufführung kommt, untersucht der libanesische Künstler Rabih Mroué Mythen, Selbstdarstellungen und Abbilder von Märtyrern. Was passiert mit einem Menschen, der seinem Abbild als überlebensgroßem Mythos wieder begegnet? Eine feinsinnige Untersuchung moderner Mythen zwischen Reproduktion und Manipulation.

Moskau | Russland
Moskau | Russland
Dmitry Krymov – Russian Blues: Auf der Suche nach Pilzen Produktion des Dmitry Krymov Lab-School of Dramatic Art.
Russisch und Deutsch mit deutschen Übertiteln Foto: Natalia Cheban, © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Der russische Regisseur Dmitry Krymov wirft in „Russian Blues. Auf der Suche nach Pilzen“ einen Blick voller Melancholie und tiefgründigem Witz auf die Lebensrealität in einem Land, in dem nicht nur die Freiheit der Kunst zusehends in Bedrohung gerät. Ein quietschbuntes Satire-Märchen mit virtuosen Schauspielern, zu sehen als Europa Premiere – nur in Wiesbaden!

talien
talien Motus – MDLSX Italienisch mit deutschen und englischen Übertiteln Foto: Ilaria Scarpa. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Silvia Calderoni ist eine Ausnahme-Performerin, die ihresgleichen sucht. Sie ist die schillernde Protagonistin von „Mdlsx“, der neuesten Produktion von Motus, einer der innovativsten und mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichneten Theater-Kompanien Italiens, die diese Arbeit zum ersten Mal in Deutschland zeigt. Mit umwerfendem Charme und beeindruckender Chuzpe zeigt uns Calderoni eine Neuerzählung der eigenen Identität, eine Hymne auf die Freiheit von ausnehmend berührender Zartheit und Zerbrechlichkeit.

Italien Romeo Castellucci – The Parthenon Metopes Eine Produktion von Romeo Castellucci / Socìetas in Koproduktion mit Theater Basel, La Villette, Festival d’Automne à Paris. Präsentiert in Kooperation mit Künstlerhaus Mousonturm, Theater Rüsselsheim / Kultur123 Stadt Rüsselsheim und Adam Opel AG. Foto: Guidomencari
Italien Romeo Castellucci – The Parthenon Metopes. Eine Produktion von Romeo Castellucci / Socìetas in Koproduktion mit Theater Basel, La Villette, Festival d’Automne à Paris.
Präsentiert in Kooperation mit Künstlerhaus Mousonturm, Theater Rüsselsheim / Kultur123 Stadt Rüsselsheim und Adam Opel AG. Foto: Guidomencari

Der italienische Künstler Romeo Castellucci wurde 2013 von der Biennale in Venedig für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er habe die Fähigkeit, „eine neue Sprache für die Bühne zu schaffen, die Theater, Musik und Bildhauerei ineinander verwebt.“ Mit „The Parthenon Metopes“ zeigt er uns ein raffiniertes Spiel um Kunst und Realität, das die großen Menschheitsfragen aufruft: Woher kommen wir, wohin gehen wir? Und was geschieht mit uns, wenn wir das Leiden Anderer betrachten? Die Wiesbaden Biennale zeigt diese außergewöhnliche Arbeit erstmals in Deutschland in Kooperation mit der Stadt Rüsselsheim im Opelwerk Rüsselsheim.
Lustvoll und radikal schön – Jérôme Bel porträtiert in der Performance „Gala“ Individuen, Köper, eine Stadt. Er unterläuft gängige Systeme der Repräsentation und gibt dem Einzelnen die Chance zur Autonomie. Neuinszeniert für Wiesbaden mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und der Rhein-Main Region in Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm.

© Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Griechenland
Anestis Azas – Farmakonisi
Griechisch mit englischen und deutschen Übertiteln
Eine Produktion des Athens Theatre Festival 2015Foto: Karol Jarek. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Der junge griechische Regisseur Anestis Azas reinszeniert den Gerichtsprozess zum Fall „Farmakonisi“, in dem ein junger Syrischer Flüchtling zu 145 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er für den Tod von elf Menschen auf einem 2014 gesunkenen Flüchtlingsboot verantwortlich gemacht wurde. Dabei wurde das Unglück mutmaßlich von griechischen Grenzbeamten verursacht. Ein radikal persönliches und schonungslos ehrliches mitten aus der griechischen Krise. Auch diese Arbeit ist erstmals in Deutschland zu sehen.
Auch der ungarische Regisseur Kornel Mundruczó, international gefeiert für seine in Cannes und Locarno preisgekrönten Filme, entwickelt „Imitation of Life“ mit seiner ungarischen Gruppe „Proton Theatre“ vor dem Hintergrund realer Fakten: Im Frühjahr 2005 wurde in Ungarn ein junger Roma von einem gleichaltrigen Mann mit einem Schwert ermordet. Schnell ging man in der aufgeheizten Stimmung von einer rassistischen Tat aus, doch der wahre Täter war selbst Roma. Mundruczós Arbeiten sind große Erzählungen und entfalten filmischer Sogwirkung.
Einer großen Erzählung widmet sich auch das berühmte britisch-deutsche Performance-Kollektiv Gob Squad. Sie stellen sich der Herausforderung und bringen ihre ganz eigene Version von Leo Tolstois Monumentalwerk „Krieg und Frieden“ auf die Bühne des Kleinen Hauses.

ASYL DES MÜDEN EUROPÄERS

Do 25.8. bis So 4.9. Warmer Damm, täglich
Do 25.8. bis So 4.9. Warmer Damm, täglich Rainer Casper, Enzo Mari, Jan Liesegang / raumlabor Berlin – Das Asyl: Festivalzentrum. © Maria Magdalena Ludewig Hessisches Staatstheater Wiesbaden

12 internationale Residenzkünstler- und Künstlerinnen an 10 Orten in Wiesbaden

Neben den Gastspielen bildet „Das Asyl des müden Europäers“ den programmatischen Schwerpunkt des Festivals. Mit Rabih Mroué, Dries Verhoeven, Thomas Bellinck, Tiago Rodrigues, Ingo Niermann, Dora Garcia, Margarita Tsomou, Arkadi Zaides, Thomas Hirschhorn und Markus Öhrn, Rainer Casper und Jan Liesegang werden einige der wichtigsten Impulsgeber der neuen europäischen Künstler- und Autorengeneration Wiesbaden zu ihrer temporären künstlerischen Heimat machen. Gemeinsam entwerfen sie die exemplarischen Institutionen einer utopischen Gemeinschaft und machen die alte Kurstadt zu einem künstlerischen Brennpunkt, um an der Zukunft zu arbeiten: Was macht die europäische Identität heute aus? Wer wollen wir sein, wer gehört zu uns und wer schreibt alles an der „Erzählung Europa“ mit?

Asyl des müden Europäers
Asyl des müden Europäers Niederlande. Dries Verhoeven – Die Kirche: Die Beerdigung
Eintritt frei. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Täglich um 18 Uhr begrüßt der niederländische Künstler Dries Verhoeven die Besucher an den Türen der St. Augustine’s Church. Die Glocken läuten, ein Sarg ist aufgebahrt, der Kirchenchor singt und eine uns lieb gewonnene Idee, ein Wert oder auch ein Teil unserer Gesellschaft wird feierlich zu Grabe getragen. In seinem Projekt „Die Beerdigung“ orientiert sich Verhoeven mit großer Ernsthaftigkeit an christlichen Ritualen und lenkt den Blick auf sterbende Ideen.

Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater
Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater

Im Alten Gericht durchstreifen die Besucher einzeln das dunkle Gebäude voller merkwürdiger Exponate, Schrifttafeln und angestaubter Landkarten. Aus der Zukunft schauen sie durch die Augen des belgischen Künstlers Thomas Bellinck zurück auf unsere Gegenwart. Denn im „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo“, dem Haus der europäischen Geschichte im Exil, lässt Bellinck die alte Idee vom vereinten Europa noch einmal aufleben, als wäre sie längst vergangen.

Tiago Rodrigues – Die Bibliothek
Tiago Rodrigues – Die Bibliothek
Library ist eine Produktion der Wiesbaden Biennale in Koproduktion mit Teatro Nacional D. Maria II. Foto Eleonora_herder © Hessisches Staatstheater

Der portugiesische Künstler Tiago Rodrigues lädt ein in seine Bibliothek ohne Bücher. Zwei leere Räume, acht Performer. In ihren Köpfen gespeichert: literarische Fetzen, Bücher und Dokumente. Die Performer teilen ihr Wissen mit den Besuchern und erschaffen einen wachsenden Schatz gespeicherten Wissens: Abhörsicher und spurlos – weitergegeben von Einem zum Anderen.

Tiago Rodrigues – By Heart © Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Tiago Rodrigues – By Heart © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Mit „By Heart“ ist zudem in der Wartburg eine weitere Arbeit von Rodrigues zu sehen. Ein intensiver, berührender Abend über fast verlorene Schriften, die Asyl in unserer Erinnerung finden.

 

Im Kino des Asyls des müden Europäers zeigt Rabih Mroué, künstlerischer Grenzgänger zwischen Performance und Bildender Kunst, seine Videoarbeit „Footnotes of an unwritten text about war, body and theatre“.

Rabih Mroué – Das Kino: Footnotes
Rabih Mroué – Das Kino: Footnotes
Footnotes entstand im Rahmen eines Stipendiums am International Research Center: Interweaving Performance Cultures / FU / Berlin, 2013 und wurde für die Wiesbaden Biennale erstmals fertiggestellt. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Fragmente der langjährigen Beschäftigung mit seinem Heimatland, dem Libanon, mit dem Krieg und seinen Abbildern, mit den Spuren und Erzählungen, die er in Körpern und Biographien hinterlässt. Zur Eröffnung des Kinos und an ausgewählten Abenden zeigt Rabih Mroué außerdem die Uraufführung seiner neuen Theaterarbeit „So Little Time“ (s. Gastspiele).

Schweden ,  Italien
Schweden ,  Italien
Markus Öhrn – Das Therapiezentrum: Azdora. Eine Produktion der Wiesbaden Biennale, ursprünglich erarbeitet für und in Koproduktion mit dem Santarcangelo Festival Internazionale del Teatro in Piazza. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

„Azdora“ ist die Bezeichnung für die Herrin des Hauses, die Mutter der Familie. Der schwedische Künstler Markus Öhrn erarbeitete mit zehn italienischen „Azdore“, elf Rituale voll abgründiger Kraft, befreiender Energie und mitreißendem Mut. Nun wird der „Hausfrauen-Club“ um weitere zehn Wiesbadener „Azdoras“ erweitert!

Griechenland, Deutschland
Griechenland, Deutschland
Margarita Tsomou – Das Parlament: Die Agora. Das detaillierte Programm der Agora erscheint im Juni 2016 online. Foto © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Die Agora ist ein partizipatives Parlament unter freiem Himmel. Frei nach dem altgriechischen Vorbild entwickelt die griechische Aktivistin und Publizistin Margarita Tsomou einen Marktplatz des kritischen Dialogs, der die Repräsentations-mechanismen unseres politischen Alltags hinterfragt.

Griechenland, Deutschland
Griechenland, Deutschland
Arkadi Zaides – Agora Extra: Talos 2
Das Parlament: Agora Extra. Arkadi Zaides’ Projekt ist eine Koproduktion von Les Subsistances, O Espaco Do Tempo, Maison de la Danse und Wiesbaden Biennale. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Für seine neue Arbeit „Talos 2“ beschäftigt sich der israelische Performer und Choreograph Arkadi Zaides mit dem Zusammenhang von Grenzen und Bewegungen. Am Beispiel der europäischen Außengrenze und eines einst von der EU entwickelten Grenzroboters untersucht er, wie Grenzen nicht nur Bewegungen unterbinden, sondern selbst zu Zonen ethischer Konflikte und physischer Auseinandersetzung werden.

Schweiz Thomas Hirschhorn – Das Denkmal: Sperr 264 Stunden, Eintritt frei. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Schweiz
Thomas Hirschhorn – Das Denkmal: Sperr
264 Stunden, Eintritt frei. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Thomas Hirschhorn, dessen Werke u.a. bei der documenta in Kassel und der Biennale in Venedig ausgestellt wurden, entwirft mit seiner neuesten Arbeit „Sperr“ ein temporäres Monument in Wiesbaden, ein Denkmal ohne Dauerhaftigkeit: Eine prekäre Skulptur, für zehn Tage aufgebaut, belebt und danach wieder verschwunden.

Spanien, Schweiz
Spanien, Schweiz
Dora García & Ingo Niermann – Die Bewegung: Die Armee der Liebe. Mit freundlicher Unterstützung von mattiaqua und Schwarzer Bock Hotel Wiesbaden. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Der Schriftsteller Ingo Niermann und die Künstlerin Dora García kommen nach Wiesbaden, um neue Liebes-Aktivisten für ihre „Armee der Liebe“ zu rekrutieren. Eine utopische Bewegung, die daran arbeitet, dass Liebe endlich gerecht verteilt wird.

Das Programmheft zur Wiesbaden Biennale ist gerade erschienen und liegt im Staatstheater sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen aus. Der Vorverkauf startet am 25.4.2016.

Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Das Hessische Staatstheater in Wiesbaden schafft es, mit jährlich 900 Vorstellungen mehr Besucher anzuziehen, als die Landeshauptstadt Wiesbaden Einwohner hat. Wiesbaden ist somit die einzige deutsche Stadt mit unter 300 000 Einwohnern, deren Bühne unter den Top Ten rangiert.

Zum Hessischen Staatstheater Wiesbaden gehören:
Schauspiel mit Kleinem und Großem Haus
Oper
Ballet
Konzert (Sinfoniekonzerte, Kammerkonzerte, Hessisches Staatsorchester, Musik-Theater-Labor),
Just (Junges Staatsschauspiel, Stücke für Kinder, Stücke für Jugendliche, Junges StaatsmusicalKonzert & Schule)
Theaterwerkstatt

Höhepunkte am Hessischen Staatstheater bilden unter anderem die Internationalen Maifestspiele jeweils vom 1. bis zum 31.Mai,
die Wiesbaden Biennale 2016 und
die Schultheatertage zum Jahresbeginn sowie eine Reihe gesellschaftlicher Ereignisse (Theaterfest etc.)

Informieren Sie aktuell über den:  Spielplan (Programm)  und hier zu Extras A bis Z sowie über die Wiesbaden-Seite.

Adresse und Kasse im Großen Haus
Christian-Zais-Str. 3
65189 Wiesbaden
Telefon 0611.132 325
Fax 0611.132 367
E-Mail vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de

Öffnungszeiten

Montag – Freitag 10.00 – 19.30 Uhr
Samstag 10.00 – 14.00 Uhr
Sonntag, Feiertag 11.00 – 13.00 Uhr

Die Abendkasse ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn in der jeweiligen Spielstätte geöffnet.
Abonnent-Büro erreichen Sie auch über:
Telefon (0611)132 340
Fax (0611)132 367

E-Mail abonnement@staatstheater-wiesbaden.de

 

Wiesbadener Operngastronomie im Foyer
Wiesbadener Operngastronomie im Foyer

Wiesbadener Operngastronomie

In einem der schönsten  Theater-Foyers Europas bietet die Wiesbadener Operngastronomie vor den Vorstellungen und während der Pausen sowie nach individueller Vereinbarung eine große Auswahl erlesener Speisen und Getränke.

Telefon (0611) 580 181 49
E-Mail: info@wiesbadener-operngastronomie.de
Getränke und Speisekarte