Kategorie-Archiv: Archäologisches Museum Frankfurt

Das Kindergrab vom Domhügel – Sonderführung am 13. Dez. im Archäologischen Museum Frankfurt

Goldbrakteat, Dommuseum Frankfurt am Main/ Foto: Uwe Dettmar
Goldbrakteat, Dommuseum Frankfurt am Main/ Foto: Uwe Dettmar

Simone Ganss erläutert Bestattungsformen und welche Schlüsse Archäologen aus ihnen ziehen
(pia) Im Februar 1992 wurde bei den umfangreichen Domgrabungen des Denkmalamtes ein frühmittelalterliches Kindergrab mit sehr reicher Schmuckausstattung und weiteren Beigaben freigelegt. Es handelt sich um die Bestattung von zwei Kindern – beide im Alter von vier Jahren – die nebeneinander in einem Sarg lagen. Das Mädchen war nach fränkisch-merowingischer Sitte mit reicher Kleidung und Schmuck körperbestattet. Das andere Kind war auf einem Bärenfell liegend verbrannt und in Form eines Leichenbrandnestes sowie mit einem Speisetöpfchen deponiert worden. Dieses Grab belegte erstmals die Bedeutung Frankfurts schon einhundert Jahre vor seiner Erstnennung 794.

In der Führung am Sonntag, 13. Dezember, durchs Archäologische Museum erläutert Simone Ganss die unterschiedlichen Bestattungsformen anhand der aktuellen Forschungsergebnisse aus dem im Herbst 2015 veröffentlichen Schriftenband „Franconofurd 2“. Die Befunde eröffnen eine völlig neue Sicht auf den wohl spektakulärsten archäologischen Grabfund Frankfurts und sind von großer Bedeutung für die frühe Herrschafts-, Sozial- und Religionsgeschichte der heutigen Bankenmetropole.

Interessierte Besucher treffen sich am Sonntag um 11 Uhr im Foyer des Museums. Es gilt der reguläre Eintritt – 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Die Führung ist kostenlos.

Bärenkult und Schamanenzauber. Rituale früher Jäger – ab 5. Dez. 2015 im Archäologischen Museum Frankfurt

© Archäologisches Museum Frankfurt
© Archäologisches Museum Frankfurt

Ausstellung „Bärenkult  und  Schamanenzauber. Rituale  früher  Jäger“ vom 5. Dezember 2015 bis 28. März 2016 im Archäologischen Museum Frankfurt a. Main

Warum hat man Bären feierlich bestattet? Und in welchen Zauberwelten weilten Schamanen bei ihren Seelenreisen?
Bärenzeremoniell, Hirschtanz sowie Ren- und Elchkult waren religiös–schamanische Rituale zahlreicher indigener Jägervölker im Norden Skandinaviens und Sibiriens während des letzten Jahrtausends. In diesen archaischen Vorstellungswelten werden Züge einer menschlichen „Urreligion“ sichtbar, deren Wurzeln in den Jäger-Fischer-Sammler-Kulturen der Vorzeit liegen. Neben der weiten Verbreitung dieser Kulte über die gesamte zirkumpolare Zone erstaunt vor allem ihr unergründliches Alter: Die Verehrung von Bären und Geweihträgern, verbunden mit schamanischen Ritualen, ist schon für die Altsteinzeit vor etwa 40 000 Jahren belegt.

Erstmals weltweit wird dieses Thema in der Frankfurter Ausstellung beleuchtet. Einmalige archäologische Funde und faszinierende ethnologische Objekte verbinden sich dabei mit originalgetreuen Inszenierungen und aufschlussreichen Bildzeugnissen.

Der Ausstellungsbesuch wird zu einer Expedition in die religiöse Welt der menschlichen Frühzeit.

Spuren eines Bärenkults finden sich bereits in zahlreichen Höhlen der Altsteinzeit.
Noch bis in das 20. Jahrhundert hinein gehörte ein komplexes Bärenjagd- und Tötungszeremoniell zur Kultur der Jägervölker des zirkumpolaren Raums. Im Zentrum stand das große Bärenfest, das mit der feierlichen Beisetzung der Bärenknochen endete – so konnte der Herr des Waldes und Ahn des Menschen eines Tages wieder auferstehen.

Dieses Ritual wird in der Ausstellung mit reichen archäologischen und ethnographischen Zeugnissen illustriert. Highlights sind skandinavische Bärengräber aus Schweden und Norwegen.

Die Schamanen Sibiriens waren Mittler zwischen dem Diesseits und den jenseitigen Anderwelten. In Trance und Ekstase konnten sie, unterstützt von Hilfsgeistern, auf Seelenreise ins Jenseits gehen. In der Ausstellung werden eine komplette Schamanentracht und –ausstattung, zahlreiche Kultfigürchen sowie eine der seltenerhaltenen Schamanentrommel präsentiert.

Auch der kultischen Verehrung großer Geweihträger, Hirsch, Ren und Elch, die Symbol einer zyklisch wiederkehrenden Fruchtbarkeit waren, spürt die Schau mit hochkarätigen, erstmals außerhalb Skandinaviens gezeigten Ausstellungsobjekten nach. Maskentänze, allegorische Vereinigungen mit den mächtigen Tieren, lassen sich seit der Altsteinzeit bis ins 19. Jahrhundert der Polarregionen nachweisen.

Besucher sind zu vier Vorträgen (Eintritt frei) eingeladen, die verschiedene Themen der faszinierenden Welt des Schamanismus vertiefen.

An zwei festen Terminen pro Woche – sonntags um 14 Uhr und mittwochs um 18 Uhr – können interessierte Besucher ohne vorherige Anmeldung an öffentlichen Führungen durch die Sonderausstellung teilnehmen.

Besondere Glanzlichter im Rahmenprogramm sind das JOIK-Konzert (5.12.2015, 19 bis 21 Uhr) des gefeierten Künstlers und Joikers Simon Issát Mareinen sowie das ethno-poetische Erzähl-Spiel »Beim Alten in den Wäldern« (13.02.2016, 19 Uhr) für Jugendliche und Erwachsene.

Ein spezielles Führungsangebot richtet sich an Schulen, Kindertagesstätten und Jugendhäuser

Für Familien mit Kindern wird ein umfangreiches Programm mit einer musikalischen Märchenreise zu fernen Völkern, spannenden Taschenlampenführungen oder einer Lesung angeboten.

Kinder können außerdem mit dem Rätselheft »Bärenkult und Schamanenzauber – das bärenstarke Rätselheft« auf Expedition zum Polarkreis gehen und die geheimnisvolle  Welt der Schamanen entdecken.

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog (14.95 €).

Die im Archäologischen Museum Frankfurt konzipierte Ausstellung entstand in Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und dem Neanderthal Museum Mettmann.

Förderung
Dezernat für Kultur und Wissenschaft  der Stadt Frankfurt am Main
Historisch-Archäologische Gesellschaft Frankfurt am Main e.V.
Verein für das Historische Museum und das Archäologische Museum

Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag
10 – 18 Uhr
Mittwoch 10 – 20 Uhr

Ort
Archäologisches Museum Frankfurt
Karmelitergasse 1, 60311 Frankfurt am Main
www.archaeologisches-museum.frankfurt.de

‚Der Hellenismus im Spiegel seiner Keramik‘ am 1. Nov. im Archäologischen Museum Frankfurt

AMF-Megarischer Reliefbecher 1 und 2-Jd-n-Chr ©- Archäologisches Museum Frankfurt
AMF-Megarischer Reliefbecher 1 und 2-Jd-n-Chr ©- Archäologisches Museum Frankfurt

‚Der Hellenismus im Spiegel seiner Keramik‘
Themenführung am Sonntag mit Laura Picht
(pia) Der Hellenismus gilt in der archäologischen und historischen Forschung als eine Epoche großer Veränderungen. Mit dem Alexanderzug wird die griechische Welt nach Osten geöffnet und die demokratischen Gemeinwesen der klassischen Zeit werden in Monarchien umgewandelt.

Aber auch im Bereich der materiellen Kultur und damit auch der Keramik gibt es viele Innovationen. War Athen vorher das Vorbild, an dem sich andere Töpfereien orientierten, so kommt es jetzt zu einer Regionalisierung. Vor allem die Töpfereien im Osten beginnen sich zu emanzipieren und entwickeln ihren eigenen Keramikstil. Dies führt zu einer Fülle an neuen Formen und Dekorationen, die wiederum die veränderten Trink- und Essgewohnheiten spiegeln.

Einen Einblick in diese Mannigfaltigkeit der Keramik und die darin enthaltenen Informationen über die hellenistische Gesellschaft gibt Archäologin Laura Picht am 1. November, um 11 Uhr, in der Sonntagsführung „Der Hellenismus im Spiegel seiner Keramik“. Treffpunkt ist im Foyer des Archäologischen Museums. Es gilt der reguläre Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Die Führung ist kostenlos.

‚Die Macht des Keltenfürsten‘ Führung im Archäologischen Museum Frankfurt am 27.09.15

Das Programm des Archäologischen Museums Frankfurt

Simone Ganss berichtet über den Keltenfürsten aus Oberrad
(pia) Frankfurts bedeutendster Grabfund aus der Hallstattzeit wurde beim Bau der A661 im Stadtteil Oberrad 1966/67 entdeckt und archäologisch untersucht. Um 700 v. Chr. wurde hier ein Mann von außergewöhnlich hohem Rang bestattet. Davon zeugte ehemals ein monumentaler Hügel von 36 Metern Durchmesser und 3,5 Metern Höhe, den man über der Grabkammer des sogenannten „Keltenfürsten“ errichtet hatte.

AMF_Trinkgeschirr des Frankfurter Keltenfürsten-700 v-Chr© Archäologisches Museum Frankfurt
AMF_Trinkgeschirr des Frankfurter Keltenfürsten-700 v-Chr© Archäologisches Museum Frankfurt

Als Insignien der Macht gelten die Grabbeigaben wie Schwert mit Scheide und Ortband. Sie kennzeichnen den verstorbenen als Krieger, während das Trink- und Speisegeschirr auf einen Gastgeber hinweisen, der gesellschaftliches und politisches Leben zu vereinen und zu lenken wusste. Die Macht des Keltenfürsten in der Zeit der Hallstattkultur im Rhein-Main-Gebiet erläutert Simone Ganss am Sonntag, 27. September, um 11 Uhr, anhand der kostbaren Grabbeigaben. Interessierte Besucher treffen sich im Foyer des Archäologischen Museums. Es gilt der reguläre Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Die Führung ist kostenlos.

Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag
10 – 18 Uhr
Mittwoch 10 – 20 Uhr
Montag geschlossen

Das Museum ist geöffnet
3. Oktober 2015
(Tag der deutschen Einheit)
25. und 26. Dezember 2015
(Weihnachten)

Ort:
Archäologisches Museum
Karmelitergasse 1
60311 Frankfurt am Main

Griechisch-römische Modenschau beim SATOURDAY im Archäologischen Museum Frankfurt am 26.09.15

Programm des Archäologischen Museums

Eos, die Göttin der Morgenröte, raubt Tithonos. © Archäologisches Museum Frankfurt
Eos, die Göttin der Morgenröte, raubt Tithonos. © Archäologisches Museum Frankfurt

(pia) Welche Kleider die Leute vor mehr als 2.000 Jahren schön fanden, zeigen die aufwendig bemalten Vasen aus der griechischen Antike und die prachtvollen römischen Steindenkmäler in der Dauerausstellung des Archäologischen Museums. Nach einem gemeinsamen Museumsrundgang können Kinder ab acht Jahren und Erwachsene beim SATOURDAY am 26. September, von 14 bis 15.30 Uhr, unter Anleitung mit vorbereiteten Stoffen eine griechisch-römische Modenschau veranstalten. Der Eintritt inklusive Rundgang und Modenschau ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag
10 – 18 Uhr
Mittwoch 10 – 20 Uhr
Montag geschlossen

Das Museum ist geöffnet
3. Oktober 2015
(Tag der deutschen Einheit)
25. und 26. Dezember 2015
(Weihnachten)

Ort:
Archäologisches Museum
Karmelitergasse 1
60311 Frankfurt am Main

Archäologisches Museum – Museumsuferfest-Programm

Programm zum MUSEUMSUFERFEST (Überblick)
28. – 30. August 2015

Beim diesjährigen Museumsuferfest dreht sich im Archäologischen Museum Frankfurt alles um „Bodenschätze“! In der Ausstellung gibt es spannende Kurzführungen für Familien und Kinder ab 8 Jahren, und auf der Wiese vor dem Museum bietet der „Verein Bandkeramisches Aktionsmuseum e.V.“ vielfältige Mitmachaktionen an.

Kurzführungen ca. 15 Minuten

Bodenzauber – so entsteht Boden
Freitag 15 Uhr
Samstag 11 Uhr, 16:30 Uhr
Sonntag 11 Uhr, 16:30 Uhr

Wie alt ist das? – Archäologische Datierungsmethoden
Freitag 17:30 Uhr
Samstag 15 Uhr, 17:30 Uhr
Sonntag 13:30 Uhr

Mitmach-Aktionen

Schalen, Flaschen, Kümpfe – Gefäße der Jungsteinzeit selber töpfern
Für Kinder ab 8 Jahren.
Die selbst getöpferten Gefäße können (ungebrannt!) mit nach Hause genommen werden.
Freitag 15.30 Uhr
Samstag 11:30 Uhr, 15:30 Uhr
Sonntag11:30 Uhr, 15:30 Uhr

Detaillierte Programm-Infos

Kontakt
Archäologisches Museum
Karmelitergasse 1
60311 Frankfurt am Main

Tel.: 069/21 23 58 96
Fax: 069/21 23 07 00

Internet:
E-Mail: info.archaeolmus@stadt-frankfurt.de
WWW: www.archaeologisches-museum.frankfurt.de

Öffnungszeiten:
Fr.: 15 – 20 Uhr
Sa. und So.: 10.00 – 20.00 Uhr