Wiesbadener Jahr des Wassers eröffnet – Einweihung Speer des Ekko – 150 Programmpunkte – Museum Wiesbaden mit zwei Ankerausstellungen Wasser im Jugendstil

Ein Trommelwirbel zum Auftakt des Wiesbadener Jahrs des Wassers am 22. März 2022 auf dem Kochbrunnenplatz. Hinten links ist die Speer-Installation erkennbar.  © Foto Heike v. Goddenthow
Ein Trommelwirbel zum Auftakt des Wiesbadener Jahres des Wassers am 22. März 2022 auf dem Kochbrunnenplatz. Hinten links ist die Speer-Installation erkennbar. © Foto Heike v. Goddenthow

Mit der Einweihung der Installation „Speer des Riesen Ekko“  starteten gestern am 22.3.2022 bei herrlichem Wetter Oberbürgermeister Gerd Uwe Mende, Projektleiter Dr. Thomas Weichel und Museumsdirektor Dr. Andreas Henning das „Wiesbadener Jahr des Wassers“ auf dem Kochbrunnenplatz.

„Heute ist der internationale Weltwassertag, das ist auch der Grund, warum wir das Datum gewählt haben“, so der Oberbürgermeister.. Wiesbaden sei eingebettet zwischen den Taunusquellen und den Flüssen Rhein und Main mit den seit der Römerzeit bekannten Quellen, „den unsere Stadt den Wohlstand verdankt. Dazwischen mit Bächen als Lebensadern und Wasserspielen und Brunnen als Anziehungs- und Beziehungspunkten, und vieles was uns selbstverständlich erscheint, ist keineswegs selbstverständlich“, so Mende. Die Grundidee vor zwei sei es gewesen, „das Thema Wasser teils als identitätsstiftende Klammer für Wiesbaden neu zu entdecken.“ Corona war immer wieder der Grund dafür, das Projekt zu verschieben. Aber wir haben stets weitergemacht, was aus heutiger Perspektive gut war, freut sich Mende. So ging es ers t im Herbst 21  richtig los. Da wurde das Projektbüro von Dr. Thomas Weichel mit Angeboten, sich zu beteiligen, förmlich überschüttet. „Statt der ursprünglich einmal anvisierten 15 Veranstaltungen haben wir inzwischen fast 150 Einzelveranstaltungen, die wir so nicht erwartet hatten“, verkündet der OB ganz begeistert. Man habe hierdurch ein rundes und ganz tolles Programm. Als Folge des Anmeldebooms sei das Programmheft nunmehr eher zu einem 170seitigen starken Buch und deswegen  nicht termingerecht fertig geworden.

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende hat bei seiner Begrüßung noch eine Überraschung parat: Jeder Besucher erhält  einen, in symbolisch blau gehaltene Regen-Schirm . © Foto Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Gert Uwe Mende hat bei seiner Begrüßung noch eine Überraschung parat: Jeder Besucher erhält einen, in symbolisch blau gehaltene Regen-Schirm . © Foto Diether v. Goddenthow

Zu den zentralen Partnern gehöre das Wiesbadener Museum, welches zum Jahr des Wasser zwei wunderbare Ausstellungen vorbereitet habe, die zu einem Kern im Jahr des Wassers würden. Weitere Partner seien die Kirchen, eine Moschee, Schulen, zahlreiche Vereine und Institutionen, aber auch viele Künstlerinnen und Künstler, Galerien und viele mehr, so der Oberbürgermeister. Zudem werde eine ganze Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen von der Stabsstelle und den städtischen Ämtern, insbesondere dem Umweltamt und dem Kulturamt durchgeführt. Zudem kämen Unterstützungen von den Hochschulen Rhein-Main und Fresenius, „was unser Projekt noch einmal aufgewertet“ habe, unterstreicht Mende und lobt den „Vater des Projektes“ Dr. Thomas Weichel, „ohne den wir hier heute nicht stünden“. Die Stabsstelle mit Thomas Weichel habe versucht, das Thema Wasser in der Stadt populär zu machen, die Politik davon zu überzeugen, dass wir das machen, das wir das gut finden“, so der Oberbürgermeister lobend.

Wiesbadens heiße Quellen wussten schon Kelten und Römer zu schätzen. (siehe auch Keltenland Hessen – Im Spannungsfeld der Kulturen im SAM) © Foto Diether v. Goddenthow
Wiesbadens heiße Quellen wussten schon Kelten und Römer zu schätzen. (siehe auch Keltenland Hessen – Im Spannungsfeld der Kulturen im SAM) © Foto Diether v. Goddenthow

Am Ende sei es gelungen, so der OB, eine solche thematische Breite der Veranstaltung zu erhalten, „dass diese den Ansatz des Jahres des Wasser widerspiegelt“. Das sei das Ziel und der Plan gewesen, dass neben der Darstellung der natürlichen Rahmenbedingungen und der Geschichte, insbesondere eine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft stattfindet. Das Jahr des Wassers solle eine Aufforderung an die Stadtgesellschaft sein, sich diesen Aufgaben zu stellen, so Mende. Denn gerade eine Stadt, die so eng mit dem Wasser verknüpft sei wie Wiesbaden, solle mit forschen und innovativen Projekten vorangehen. „Aus diesem Jahr des Wassers erwächst der Auftrag gegenüber Stadt und unseren Kindern, sorgsam mit dem Gut Wasser umzugehen.“, hofft der Oberbürgermeister

Die Legende mit dem „Speer des Riesen Ekko“

Installation Speer des Ekko. © Foto Heike v. Goddenthow
Installation Speer des Ekko. © Foto Heike v. Goddenthow

Nach seinen einleitenden Worten kam Mende gemeinsam mit Dr. Thomas Weichel und Dr. Andreas Henning zur Einweihung der Installation „Speer des Riesen Ekko. Mit diesem Speer habe nunmal der Legende nach in Wiesbaden wassermäßig alles begonnen. Der Speer reflektiere die Geschichte dazu, so der Oberbürgermeister, der diese kurz zusammenfasste: „Der Legende nach wurde der gutmütige Riese Ekko von einem Drachen gereizt- Der Drache verschwand in der Erde. Bei der Verfolgung des Drachen stürzte Ekko und formte dabei mit seinen Fingern die Taunustäler und entdeckte mit seinen  unfreiwillig in die Erde einschlagenden Speer  die heißen Quellen direkt nebenan. So ginge jedenfalls die Geschichte, die viele Wiesbadener Grundschulkinder lernten, so Mende und wies auf das seit vielen Jahren wunderbare Heimatkundebuch zu dieser Geschichte von Jürgen Heller hin.

(v.l.) Dr. Thomas Weichel, Initiator u. Leiter der Stabsstelle, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Dr. Andreas Henning, Direktor des Hessischen Landesmuseums Wiesbaden, enthüllten die  blauen  runden Bänke, die als Symbol einer Quelle  den "Speer des Riesen Ekko" einschließen. © Foto Diether v. Goddenthow
(v.l.) Dr. Thomas Weichel, Initiator u. Leiter der Stabsstelle, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Dr. Andreas Henning, Direktor des Hessischen Landesmuseums Wiesbaden, enthüllten die blauen runden Bänke, die als Symbol einer Quelle den „Speer des Riesen Ekko“ einschließen. © Foto Diether v. Goddenthow

Diesen Speer des Riesen Ekko hat  Thomas Weichels Team wiederentdeckt und zum Symbol des Wiesbadener Jahr des Wassers gemacht, weswegen der Speer sich auch im Logo zum Aktionsjahr wiederfände. Vor allem dankte der OB  dem Bauunternehmen Brömer & Söhne für  Fundament und Fertigbetonteile, der Stahlbaufirma Huhle für den gesponserten 12 Meter hohen Speer, dem Gartenbaubetrieb Held für seine Pflasterarbeiten sowie der Wiesbadener Jugendwerkstatt. Diese habe  die sehr aufwändigen Gussformen für die Fertigbetonteile des Fundaments hergestellt.

Die in blau gehaltenen, um den „Speer des Riesen Ekko“ rund herum geschlungenen  Bänke hat sich Dr. Thomas Weichel  ausgedacht. Sie sollen die sprudelnde Quelle symbolisieren und zugleich zum Verweilen einladen.

Die Installation soll, so der Oberbürgermeister, ein Jahr stehen bleiben und dann vielleicht weiterwandern. Interessenten gäbe es, sowie auch viele Gelegenheiten, die Geschichte des Riesen Ekkos zu erzählen vom Riesen, der einst die Grundlagen für Wiesbadens Aufstieg legte. Das wäre auch ein schönes neues Highlight  für die Stadtführer.

Wasser habe auch „immer unsere Wirtschaft angetrieben, nicht nur den Kurbetrieb, sondern eben auch ganz real viel mechanische Mühlen im heutigen Stadtgebiet.“, so Mende. Wasser sei also gerade für Wiesbaden mehr als nur die chemische Verbindung H2O.. Wasser sei für diese Stadt identitätsstiftend, so der Oberbürgermeister, der mit einem Zitat aus Europäischen Wasserrahmrichtlinien schloss: „Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss“

Wasserblaue Schirme für alle. Dr. Thomas Weichel verteilt das Überraschungsgeschenk, mit dem ein wenig Werbung für das Wasser-Aktionsjahr gemacht werden soll. © Foto Diether v. Goddenthow
Wasserblaue Schirme für alle. Dr. Thomas Weichel verteilt das Überraschungsgeschenk, mit dem ein wenig Werbung für das Wasser-Aktionsjahr gemacht werden soll. © Foto Diether v. Goddenthow

Für den Fall, dass es an diesem Tag geregnet hätte, hatte das Rathaus vorgesorgt und ausreichend Schirme mitgebracht. Bei diesem herrlichen Wetter war Regenschutz zwar nicht nötig. So dienten die wasserblauen Schirme als Überraschungsgeschenk für die Anwesenden,  die, wenn es hoffentlich bald mal wieder regnet, diese blauen Schirme benutzen, um auch  “ immer wieder Werbung für das „Jahr des Wassers zu machen“.

Zwei  Anker-Ausstellungen zum Wasserjahr  im Museum Wiesbaden 

„Vom Wert des Wasser – Alles im Fluss?

Museumsdirektor Dr. Andreas Henning. © Foto Diether v. Goddenthow
Museumsdirektor Dr. Andreas Henning. © Foto Diether v. Goddenthow

Museumsdirektor Dr. Andreas Henning skizzierte die beiden Ausstellungen im Hessischen Landesmuseum, einmal ab 13. April 2022 in der Naturhistorischen Abteilung: „Vom Wert des Wasser – Alles im Fluss? Unter anderen zeigt ein 3 x 3 Meter großes Stadtmodell die zahlreichen Wasserflüsse der Hessenmetropole. Damit solle einmal mehr deutlich gemacht werden, „wie viel Wasser eigentlich in dieser Stadt anwesend ist, größtenteils unterirdisch“, so Henning. Und nur selten gelange das Wasser an die Oberfläche, weswegen wir uns vielleicht auch mal die Frage stellen sollten, wie wir einen Ansatz oder weitere Ansätze finden, „dieses Wasser ans Tageslicht zu holen, um gewissermaßen damit die Innenstadt weiter zu beleben“, so der Museumsdirektor. Das Lebenselement Wasser zur Belebung dieser Innenstadt sichtbarer zu machen, sei „ein Denkanstoß, den wir mit dieser Ausstellung geben wollen“.

„Wasser im Jugendstil – Heilsbringer oder Todesschlund“ ab 13.Mai 

Kochbrunnen Wiesbaden © Foto Diether v. Goddenthow
Kochbrunnen Wiesbaden © Foto Diether v. Goddenthow

Wasser sei natürlich auch schon immer unser aller Imaginationsraum, so der Museumsdirektor. Ein besonderer Kulminationspunkt dieses Imaginationsraums Wasser seien der Jugendstil und der Symbolismus am Ende des 19. bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Deswegen werde das Museum Wiesbaden ab 13. Mai 2022 seine zweite große Ausstellung zum Thema Wasser dem Wasser als Imaginationsort für die Künstlerinnen und Künstler des Jugendstils widmen: Wasser im Jugendstil – Heilsbringer oder Todesschlund“. „Es wird die erste große Ausstellung sein, die wir nach der Schenkung Neess zu diesem Thema machen werden. Durch Corona sei vieles ins Hintertreffen geraten. Das müsse jetzt nachgeholt werden. So werde das Museum Wiesbaden künftig jedes Jahr aus dem Jugendstil ein Thema spielen wollen, „weil wir als Stadt Wiesbaden auf der internationalen Landkarte des Jugendstils nunmehr mit einer der europäischen Spitzenkollektionen verankert sind, die jetzt dauerhaft hier in Wiesbaden beheimatet ist“, freut sich der Museumsdirektor.

Hier weitere Informationen und Details zu allen 150 Angeboten im Wiesbadener Jahr des Wasser

Tipp
wie-das-wasser-zur-kunst-wird160In der Kunstarche e.V.  /Stadtarchiv am 27. März – 10. Juni
Gruppenausstellung
Aqua – wie aus Wasser Kunst wird