Nach der im Kleinen Hauses des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden gefeierten Cross-Over-Performance »Riot Days« des 2011 gegründeten russischen Protestkunst-Kollektivs Pussy Riot, hatten die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und die Karl Hermann-Flach-Stiftung zur einer Diskussion über die Geschichte ihr 2012 erfolgten Inhaftierung wegen „Rowdytum aus religiösem Hass“ und ins Theater-Foyer eingeladen. Die Aufarbeitung dieser Erfahrung, das Leben in einem russischen Lager, der Kampf gegen Repression wird in diesem Stück verarbeitet und ist ein Cross-Over aus Konzert, Kundgebung und Theater. Elektrische Sounds, Sprechgesang und Live-Musik erzählen eine Geschichte von Widerstand, Repression und Revolution.
Anschließend diskutierten unter Leitung von Deutschland-Funk Moderator Christoph Heinemann Pussy Riot-Producer Alexander Cheparukin, Pussy-Riot-Aktivistin und Künstlerin Marija Aljochina, Julius Freytag-Loringhoven, Leiter des Moskauer Büros der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Boris-Nemzow-Stiftung, sowie Martin Hammer, Dramaturg, Kurator und Leiter der Biennale Wiesbaden über die Freiheit und den oftmals schmalen Grat, wie weit Kunst gehen darf. Dabei standen insbesondere die Ereignisse und die Folgen ihrer, in leichtbekleideter Weise durchgeführten 41-Sekunden-Performance am Altar des zentralen Gotteshauses der Russisch-Orthodoxen Kirche (ROK), der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, am 21. Februar 2012 im Zentrum.
Obgleich sich die Pussy-Riot-Aktivistinnen nach ihrer Aktion bei den Gläubigen entschuldigten, wurden sie am 17. August 2012 wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ zu jeweils zwei Jahren Freiheitsentzug verurteilt mit der Begründung, sie hätten „die soziale Ordnung grob unterwandert“. Besonders hätten sich damals die Bilder der fünf jungen Frauen in Glaskäfigen vor Gericht ins kollektive Gedächtnis eingebrannt (weiter über: https://www.freiheit.org/veranstaltung-es-gibt-keine-freiheit-wenn-man-nicht-taglich-fur-sie-kampft)