literaTurm 2022 – das Literaturfestival FrankfurtRheinMain vom 27. Juni bis 3. Juli unter dem Motto „Risse“

literaTurm-logo-450literaTurm verbindet zwei Frankfurter Wahrzeichen – das Buch und die Skyline. Mit seinen Lesungen in Hochhäusern ist das städtische Literaturfestivals deutschlandweit einmalig. Die letzte Auflage 2020 musste kurzfristig aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Dieses Jahr findet literaTurm wieder statt und wie gewohnt steht das Programm unter einem thematischen Schwerpunkt. RISSE lautet das Motto, eine vielzitierte Metapher, die für disruptive Prozesse sowie ästhetische Verfahren steht. Insgesamt sind 35 Veranstaltungen mit rund 90 Beteiligten geplant. Frankfurter Hochhäuser bleiben zentrale Veranstaltungsorte. Darüber hinaus finden Lesungen in der Region statt.

Der Krieg in der Ukraine, Flucht und Migration als biografischer Riss, die Schere zwischen Arm und Reich, das komplexe Verhältnis zwischen Ost- und Westdeutschland, die politische Polarisierung, die schwierige Situation von berufstätigen Müttern insbesondere aufgrund der Pandemie – die Risse in unserer Gesellschaft und Welt sind manifester denn je. Risse sind aber auch ein ästhetisches Verfahren in Kunst und in Literatur. Getreu der thematischen Schwerpunktsetzung von literaTurm, dem kuratierten biennalen Literaturfestival der Stadt Frankfurt am Main, werden in diesem Jahr Romane und Sachbücher vorgestellt, die unterschiedliche Aspekte des Mottos verhandeln. Insgesamt sind 35 Veranstaltungen mit 50 deutschsprachigen und internationalen Schriftsteller:innen und Wissenschaftler:innen geplant. Das Festival findet vom 27. Juni bis 3. Juli 2022 in Frankfurt und der RheinMain-Region statt. Kooperationsveranstaltungen mit Spanien, dem Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2022, und dem Instituto Cervantes sowie mit Litprom, dem Deutschen Polen Institut und dem Hessischen Literaturforum bereichern das Programm. Hochhäuser bleiben zentrale Veranstaltungsorte von literaTurm.

Die Kultur- und Wissenschaftsdezernentin, Dr. Ina Hartwig, stellt fest: „Kultur- und Literaturveranstaltungen sind mehr denn je aufgerufen, sich den großen Herausforderungen unserer Zeit zu stellen. literaTurm greift Themen auf, die uns alle bewegen und umtreiben, und die es bei hochkarätig besetzen Lesungen und Podiumsdiskussionen verhandelt. Das biennale Festival versammelt wichtige Stimmen der Literatur und des Sachbuches der letzten zwei Jahre und setzt dabei einen thematischen Schwerpunkt. Mit dem Kinderbuchprogramm richtet sich literaTurm erstmals auch jüngere Leser und Leserinnen.“

Erneut sind zahlreiche deutschsprachige und internationale Schriftsteller:innen und Wissenschaftler:innen vertreten. Zu den renommierten Gästen zählen Ivan Krastev, Karl-Heinz Ott, László Krasznahorkai, Steffen Mau, Judith Hermann mit einem Lesungskonzert mit dem Ensemble Modern, Senthuran Varatharajah, Natalie Amiri, Karl Schlögel, Christiane Hoffmann, Oliver Nachtwey, Nahid Shahalimi, Peter Sloterdijk, Lea Ypi, Sasha Filipenko, Katerina Poladjan, Victor Jerofejew, Ferenc Barnás, Maria Stepanova, Gerd Koenen u.a.

„Als ein Festival in den höchsten Etagen von Frankfurter Hochhäusern wollen wir den Dingen auf den Grund gehen. Das zeitdiagnostische Motto RISSE steht für Erosionen, Dissonanzen und Brüche, die seit jeher die Literatur durchziehen. Als mit dem 24. Februar 2022 sich auch durch unsere Programmarbeit ein Riss zog, haben wir den Fokus auf die Literatur Ost- und Mitteleuropas gerichtet. Doch auch Risse in Gesellschaft und im Biografischen erfordern einen diskursiven Raum, den literaTurm auch dieses Jahr wieder eröffnet“, so Dr. Sonja Vandenrath, die das Programm des Festivals zum neunten Mal verantwortet.

Besondere Höhepunkte des Literaturfestivals sind die Eröffnungsveranstaltung mit Tanja Maljartschuk, Lea Ypi, Viktor Jerofejew und Gerd Koenen (27.06.), ein Lesungskonzert mit Judith Hermann und dem Ensemble Modern (28.06.), ein Gespräch über Erinnerungskultur mit Dana von Suffrin, Norbert Frei und Per Leo (28.06.), ein Abend zur Situation der Frauen in Afghanistan mit Natalie Amiri, Nahid Shahalimi und Isabel Schayani (29.06.) und eine Diskussion zur Klassengesellschaft in der Literatur mit Katja Oskamp, Domenico Müllensiefen und Oliver Nachtwey (01.07.). Ein besonderer Fokus auf mittel- und osteuropäische Literatur, ein Gespräch zu Sorgearbeit und weiblichen Rollenbildern sowie ein literarischer Abend mit dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse Spanien (01.07.) komplettieren das Programm. In Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes Frankfurt und gefördert von AC/E – Acción Cultural Española stellen Esther Paniagua und Mónica Subietas ihre Romane vor. Weitere Kooperationsveranstaltungen sind ein Abend mit Philipp Winkler im Hessischen Literaturforum im Mousonturm (28.06.) und eine Lesung mit Carla Bessa zusammen mit Litprom e.V. im Haus des Buches (30.06.). Mit einer performativen Lesung von Jchj V. Dussel, musikalisch begleitet von LEOPOLD und Neneh (02.07.), und einem Kinderbuchsonntag mit Jörg Isermeyer und Gerda Raidt (03.07.) findet das Festival seinen Abschluss.

Auch in 2022 findet literaTurm wieder in oberen Etagen von Frankfurter Hochhäusern statt. Dort stellen Partner ihre Konferenzräume zur exklusiven Nutzung zur Verfügung. In Kooperation mit lokalen Partnern sind zudem Lesungen an ausgewählten Orten in Bad Soden, Bad Vilbel, Oberursel, Hanau, Hochheim und Offenbach geplant. Sie werden ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

„Das Thema des diesjährigen Festivals – Risse – reflektiert vor allem die Gefahren, die aus einer zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft erwachsen können. Es korrespondiert wunderbar mit dem neuen Schwerpunktthema des Kulturfonds, das unter dem Titel ‚hier leben‘ Perspektiven für das Zusammenleben in den Mittelpunkt rückt“, so die stellvertretende Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Dr. Julia Cloot. „Ich freue mich, dass hochkarätige Autorinnen und Autoren auch in der Region zu erleben sind, und wünsche allen Mitwirkenden viel Erfolg!“

Sämtliche Veranstaltungen des Festivals finden in Präsenz statt – selbstverständlich unter Berücksichtigung der geltenden Verordnungen zum Infektionsschutz.

Für alle Veranstaltungen mit Ausnahme der Lesung im Instituto Cervantes Frankfurt ist ein Ticket erforderlich. Eintrittskarten sind seit dem 1. Juni im Vorverkauf auf www.literaturm.de sowie beim Ticketanbieter Frankfurt Ticket (Tel.: + 49 69 1340 400) erhältlich oder können an der Abendkasse erworben werden, sofern es Restbestände gibt.

literaTurm ist eine Veranstaltung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main in Kooperation mit den ausgewiesenen Raumsponsoren und Kooperationspartnern und wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

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