Landesmuseum Mainz mit Hybrid-Vortrag über aktuelle Forschungen von Prof. Dr. Alexander Heising

Römisches Bühnentheater Mainz © Bild Stadt Mainz
Römisches Bühnentheater Mainz © Bild Stadt Mainz

Wenn man in Mainz eine Baugrube aushebt, so sagt der Volksmund scherzhaft, kommt ein Römerschiff heraus. Tatsächlich zählt Mainz zu den spannendsten archäologischen Städten in ganz Deutschland und dennoch weiß man bei genauerer Betrachtung eigentlich noch recht wenig über die Geschichte und die Gestalt des römischen Mainz. In einem hochspannenden Vortrag wird Prof. Dr. Alexander Heising von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg am 22. Februar um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) einen Überblick über die bisherige Forschung zum spätantiken Mainz aus archäologischer Perspektive bieten. Dabei befasst er sich insbesondere mit den 175 Jahren der Spätantike zwischen 284 n. Chr. und der Mitte des 5. Jh. in Mainz.

Im Zentrum seiner Ausführungen steht beispielsweise das Lyoner Bleimedaillon, ein einzigartiges Stück, das nicht nur die damaligen Herrscher Maximian und Diokletian zeigt, sondern die wohl erste Mainzer Stadtansicht aus dem Beginn der Spätantike. Auf dem Medaillon, das um 289 n. Chr. entstand, sieht man ein ummauertes Mogontiacum, die Brücke über den Rhein und den Brückenkopf Castellum.

Ein weiteres außergewöhnliches Beispiel ist das Bühnentheater im Süden der Stadt, dessen heute sichtbaren Reste in das 4. Jh. n. Chr. datieren. Mit einer Frontbreite von 116 m und einem Fassungsvermögen von ungefähr 10 000 Personen war die architektonische Neufassung des Theaters eines der größten Bauvorhaben dieser Epoche, die wir am Rhein kennen.

Das Landesmuseum Mainz setzt damit seine Vortragsreihe zur Spätantike fort, die sich mit dem Ende des Römischen Reiches befasst und dabei verschiedene Aspekte aufgreift, die sich unter anderem anhand ausgewählter Funde aus Mainz und dem Umland mit der Umbruchzeit zwischen Römer- und Merowingerzeit beschäftigen.

Der Vortrag von Prof. Dr. Alexander Heising wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Es besteht demnach die Möglichkeit, an dem Vortrag in Präsenz teilzunehmen oder ihm in digitaler Form zu folgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung per E-Mail bis 21.02.2022, 12 Uhr unter anmeldung@gdke.rlp.de gebeten, die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird Ihnen nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Die Vortragsreihe ist Teil eines umfangreichen Begleitprogramms zur großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“, die im Juni in Trier eröffnet wird. Auch das Landesmuseum Mainz plant vom 10. Juni 2022 bis 29. Januar 2023 eine kleine Sonderausstellung unter dem Titel „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“, dazu eine Reihe von Vorträgen, die sich teils dezidiert mit der Stadt Mainz, mit Funden, Bauwerken oder mit den Begräbnisstätten der damaligen Zeit befassen.