EUSKAL ZINEMA – Filme aus dem Baskenland Von Sonntag, 9., bis Dienstag, 25. Juli, im Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Schon während der Franco-Diktatur bildete sich in Kunst, Literatur und Film eine baskische Szene heraus. In den zurückliegenden Dekaden fragten zahlreiche Filmschaffende in ihren Werken, was den baskischen Film definieren könnte. Nach und nach etablierte sich ein vielstimmiges baskisches Filmschaffen, das die sozio-politische und kulturelle Lage einer pluralen Gesellschaft wiedergibt. Heute ist eine abwechslungsreiche Filmlandschaft Zeugnis dieser Vielfalt. Die Filmreihe stellt herausragende baskische Werke vor.

Sonntag, 9. Juli, 18 Uhr
LOREAK Blumen
Spanien 2014. R: Jon Garaño, José Mari Goenaga
D: Nagore Aranburu, Itziar Ituño, Itziar Aizpuru. 99 Min. DCP. OmeU
Nicht nur das Leben von Ane wird von einem wöchentlichen Blumenstrauß auf den Kopf und ihre Beziehung mit Ehemann Ander vor eine Herausforderung gestellt – die Blumen stiften auch im Leben von Lourdes und Tere Verwirrung. Zwischen tiefgrünen Hügeln mit Schafherden und bei andauerndem Regen kreuzen sich die Wege der drei Frauen, deren Leben die Blumen eine entscheidende Wendung geben. LOREAK erhielt zahlreiche Preise, unter anderen den Goya Preis für den besten Film, und war 2015 die spanische Einreichung für den Oscar® als bester ausländischer Film.
Vorfilm: GURE HORMEK (Spanien 2016. R: Las chicas de Pasaik. 15 Min. Digital)

Dienstag, 11. Juli, 18 Uhr
AMA LUR Tierra Madre
Spanien 1968. R: Néstor Basterretxea, Fernando Larruquert
Dokumentarfilm. 103 Min. DCP. OmeU
Auch wenn AMA LUR nicht der allererste baskische Film ist, wird er in der kulturellen Erinnerung des Baskenlandes als erster baskischer Film wahrgenommen. Der Künstler Nestor Basterretxea und der Musiker Fernando Larruquert schufen durch eine kluge Strategie in der Auseinandersetzung mit der Zensurbehörde und trotz schwieriger Finanzierung mit diesem Dokumentarfilmprojekt, ein ästhetisch eigenwilliges und politisch fast unmögliches Werk im Kontext der Franco-Diktatur. Aufgrund seiner politischen Bedeutung wird der Film auch heute noch kontrovers diskutiert.
Vorfilm: OPERACIÓN H (Spanien 1963. R: Néstor Basterretxea. 14 Min. Digital)

Dienstag, 18. Juli, 18 Uhr
27 HORAS 27 Stunden
Spanien 1986. R: Montxo Armendáriz
D: Martxelo Rubio, Maribel Verdú, Antonio Banderas. 81 Min. 35mm. OmeU
Jon, arbeitslos und drogenabhängig wie die meisten seiner Freunde, rebelliert gegen die Erwartungen, die seine Familie an ihn stellt. Täglich wandert er durch die Stadt auf der Suche nach Geld und Drogen. Montxo Armendáriz porträtiert in düsteren und eindrucksvollen Bildern 27 Stunden im Leben einer Gruppe von Jugendlichen, die Anfang der 1980er Jahre in Donostia (San Sebastián) von Arbeitslosigkeit, Ausbeutung und Drogenabhängigkeit bestimmt sind. 27 HORAS war der populärste baskische Film des Jahres 1987 und erhielt die Silberne Muschel beim Internationalen Filmfestival von San Sebastián.
Vorfilm: BETI BEZPERAKO KOPlAK (Spanien 2016. R: Ageda Kopla Taldea. 6 Min. Digital)

Dienstag, 25. Juli, 18 Uhr
LA CASA EMAK BAKIA
Spanien 2012. R: Oskar Alegría   
Dokumentarfilm. 83 Min. Blu-ray. OmeU
Regisseur Oskar Alegría ist in diesem Dokumentarfilm auf der Suche nach dem Haus EMAK BAKIA, aus dem gleichnamigen Film Man Rays. EMAK BAKIA bedeutet „Lass mich in Ruhe“. Genauso widerspenstig wie der Name des Hauses gestaltet sich die Suche nach demselben. Es gibt in Man Rays Film nur drei Hinweise: das Eingangsschild, zwei Säulen einer Terrasse mit Blick aufs Meer und ein Stückchen Küste. Die Suche erzählt nicht nur eine Geschichte des Hauses, sondern auch die der Menschen, die im Verlauf von fast 100 Jahren darin zu Besuch waren.
Vorfilm: EMAK BAKIA (Frankreich 1927. R: Man Ray. 18 Min. 16mm. ohne Dialog)
Zu Gast: Oskar Alegría (angefragt)

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