Die Elfenbein-Sammlung Reiner Winkler im Frankfurter Liebieghaus ist komplett – Ab 2. Juni 2022

Die Furie auf sprengendem Pferd. Furienmeister (tätig um 1600‒1625) Salzburg?, 1610 Elfenbein, Holz, Bein H. 41 cm, B. 47 cm, T. 26 cm. Liebieghaus Skulpturensammlung ‒ Sammlung Reiner Winkler, Frankfurt am Main © Foto Diether v. Goddenthow
Die Furie auf sprengendem Pferd. Furienmeister (tätig um 1600‒1625) Salzburg?, 1610 Elfenbein, Holz, Bein H. 41 cm, B. 47 cm, T. 26 cm. Liebieghaus Skulpturensammlung ‒ Sammlung Reiner Winkler, Frankfurt am Main © Foto Diether v. Goddenthow

Ab dem 2. Juni präsentiert das Frankfurter Liebieghaus Skulpturensammlung mit „Splendid White“ mehr als 200 kostbaren Elfenbeinskulpturen des Barock und Rokoko die Sammlung Reiner Winkler neu.

Vor wenigen Jahren gelang der Liebieghaus Skulpturensammlung die bedeutendste Erweiterung der eigenen Bestände in der Geschichte des Museums: eine Sammlung kostbarer Elfenbeinskulpturen des Barock und Rokoko aus dem Besitz des Mäzens Reiner Winkler (1925–2020). Die Ernst von Siemens Kunststiftung, der Städelsche Museums-Verein und das Städel Museum erwarben, mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Hessischen Kulturstiftung diese einzigartige Sammlung, was durch die großzügige Schenkung des überwiegenden Teils der Sammlung durch Reiner Winkler überhaupt erst ermöglicht wurde. Unter dem Titel „White Wedding“ sind seither Meisterwerke weltbekannter Bildschnitzer, etwa Die Furie auf sprengendem Pferd (1610), Die drei Parzen (um 1670), Chronos auf der Weltkugel (um 1720/25?) oder die Allegorie der Verdammnis in der Hölle (Anima Dannata?) (1736) im Liebieghaus zu sehen.

Mit der Ausstellung und neuen Sammlungspräsentation „Splendid White“ ist die Elfenbein-Sammlung Reiner Winkler im Liebieghaus nun komplett: Ab dem 2. Juni 2022 werden mehr als 200 historische Elfenbeinarbeiten präsentiert – darunter weitere 21 herausragende Kunstwerke, die bis zum Tod des Sammlers Reiner Winkler in seinen Privaträumen verblieben und erstmals öffentlich zugänglich sind. In der neuen Sammlungspräsentation werden die Schönheit, Virtuosität und der Variationsreichtum barocker Elfenbeinschnitzerei vollständig eindrücklich erlebbar. Die letzten in den Wohnräumen des Mäzens aufgestellten und aufgehängten Kunstwerke, darunter Porträtmedaillons, großformatige Reliefs mit christlich-religiösen Motiven und Genreszenen sowie eine beeindruckende Kombinationsfigur fügen der bisherigen Sammlungspräsentation im Liebieghaus wesentliche Exponate hinzu. Ein Papstbildnis und weitere größere herrschaftliche Porträtreihen bauen den Porträtbereich aus. Zudem können die Kunstlandschaften Sizilien und Dieppe sowie das Œuvre von wegweisenden Bildhauern und Bildhauerfamilien, darunter beispielsweise Paul Herrmann oder auch die beiden Schnitzer Carl August Lücke der Ältere und der Jüngere, erweitert werden. Darüber hinaus wird die enge Verbindung von Elfenbeinkunst mit vorbildhafter Grafik oder Volkskunst deutlich, wodurch kulturhistorische Zusammenhänge stärker sichtbar werden.

„Die Schenkung der weltweit größten Privatsammlung von Elfenbein-Kunstwerken für das Frankfurter Liebieghaus im Jahr 2018 war ein Höhepunkt des Mäzenatentums in der deutschen wie internationalen Kunstlandschaft. Reiner Winkler setzte damit das Stifterwesen fort, für das Frankfurt bekannt ist, und ebnete den Weg für die Erwerbung seiner Sammlung — die zugleich bedeutendste Erweiterung des Museumsbestands in der Geschichte des Liebieghauses. Mit der Ausstellung ,Splendid White‘ ist diese einzigartige Sammlung historischer Elfenbeinkunst im Liebieghaus nun komplett. Die Beschäftigung mit Elfenbein als künstlerischem Material wird heute kontrovers diskutiert und unterschiedlich bewertet. Als Museum sind wir in der Lage, herausragende Werke der Elfenbeinschnitzkunst des Barock und Rokoko wissenschaftlich zu erforschen und als Teil unseres kulturgeschichtlichen Erbes auszustellen, einzuordnen und zu vermitteln. Mit der Vervollständigung der Sammlung Reiner Winkler wurde nun ein Meilenstein in der wissenschaftlichen Erschließung historischer Elfenbeinkunst erreicht“, so Philipp Demandt, Direktor der Liebieghaus Skulpturensammlung und des Städel Museums.

Maraike Bückling, Sammlungsleiterin der Abteilung Renaissance bis Klassizismus und Kuratorin der Ausstellungen „Splendid White“ und „White Wedding“, fügt hinzu: „Die Elfenbein-Arbeiten aus dem 17. und 18. Jahrhundert, einer Glanzzeit der Elfenbeinkunst, bestechen durch Virtuosität und Gestaltungsreichtum sowie durch eine bemerkenswerte thematische Bandbreite. Die Härte des Materials bei gleichzeitiger Elastizität ermöglicht hohe schnitzerische Qualität mit feinsten Details. Ästhetischer Genuss und sinnliche Assoziationen faszinierten auch Reiner Winkler. Seine Privatsammlung verfügte über Statuetten, Figurengruppen, Reliefs und Gefäße von bedeutenden europäischen Künstlern. Die beiden Teile der Sammlung Reiner Winkler, aus seiner ,Kunstkammer` und aus seinen Wohnräumen, wieder zusammengeführt und in den Museumsbestand integriert zu haben, ist für das Liebieghaus ein glücklicher Moment.“

Die Elfenbein-Sammlung Reiner Winkler
Der Sammler und Mäzen Reiner Winkler (1925-2020) schuf in jahrzehntelanger Sammeltätigkeit eine Privatsammlung von Elfenbeinskulpturen mit einem Schwerpunkt auf Objekten des Barock. Winkler hat seine Sammlung seit 1962 kontinuierlich aufgebaut. Nach einigen Jahren des Sammelns von Skulpturen aus unterschiedlichen Materialien und Epochen konzentrierte er sich schnell ganz auf Elfenbeinskulpturen des 17. und 18., in sehr geringem Umfang des frühen 19. Jahrhunderts. Winkler war der Liebieghaus Skulpturensammlung zu Lebzeiten eng verbunden. Bereits mehrfach stellte er dem Museum Leihgaben für Ausstellungen zur Verfügung. Im Liebieghaus findet seine Sammlung nun „ihre neue und endgültige Heimat“ und bleibt somit „als ‚Gesamtkunstwerk‘ erhalten“, wie es sich Reiner Winkler wünschte und anlässlich der Erwerbung 2019 selbst zum Ausdruck brachte. Das einmalige Konvolut erweiterte die eigenen, international bedeutenden Bestände des Liebieghauses auf höchstem Niveau. Die Erwerbung konnte zudem die
europäische Elfenbeinkunst als zentralen Sammlungsschwerpunkt der Abteilung Barock und Rokoko am Liebieghaus etablieren — ein Schwerpunkt, der seitdem intensiv wissenschaftlich erforscht und vermittelt wird.

Unterstützt durch die Reiner Winkler Stiftung liegen zur Elfenbein-Sammlung Reiner Winkler zwei Publikationen vor, „White Wedding“ (2019) und „Splendid White“ (2022), die das Inventar des Bestands abbilden und kulturhistorische Zusammenhänge der Kunstwerke erläutern. Die Ernst von Siemens Kunststiftung fördert die Präsentation „Splendid White“.

Die Erwerbung der Elfenbein-Sammlung Reiner Winkler konnte durch die Ernst von Siemens Kunststiftung, den Städelschen Museums-Verein und das Städel Museum mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Hessischen Kulturstiftung sowie privater Spenden getätigt werden.

„Splendid White“
Mit der neuen Ausstellung und Sammlungspräsentation „Splendid White. Die Elfenbein-Sammlung Reiner Winkler im Liebieghaus“ sind nun auch jene Kunstwerke zu sehen, die aus den privaten Räumen des Wohnhauses von Reiner Winkler stammen. Der Sammler und Mäzen lebte bis zu seinem Tod 2020 mit diesen Werken — es sind darunter seine frühesten Erwerbungen historischer Elfenbeinkunst.

Mit Porträtmedaillons und Bildnissen von Ehepaaren, von adligen Persönlichkeiten, Privatpersonen und Würdenträgern wird die Sammlungspräsentation um herausragende Werke vervollständigt, darunter ein Bildnis von Papst Clemens XI (um 1710), von dem es mindestens drei Versionen gibt. Neben dem Porträt im Liebieghaus haben sich im Grünen Gewölbe in Dresden und im V&A in London zwei weitere erhalten. Als Konversionsgeschenke der Päpste wurden sie fürstlichen Konvertiten ausgehändigt. Es ist anzunehmen, dass das Frankfurter Medaillon und ebenso weitere Versionen aus vergleichbaren, noch unbekannten konkreten Anlässen hergestellt und verschenkt wurden. Einige Elfenbeinmedaillons der Sammlung Reiner Winkler, wie die prächtigen Bildnisse des Habsburger Kaiserpaars, Kaiser Leopold I. und Kaiserin Eleonora Magdalena Theresia (beide um 1696), können in Reihen von Herrschern oder fürstlichen Familien eingefügt werden. Gemeinsame Merkmale der Serie sind eine überaus knappe Einpassung in das hohe Oval, sodass kaum mehr ein schmaler Rand unter dem Büstenabschnitt bleibt, weich-teigige Faltenondulationen, die Gestaltung der Spitzenjabots und der Locken durch bogenförmige Kerbschnitte sowie die flache Haarzeichnung am Perückenrand über Stirn und Nase.
Im frühen 18. Jahrhundert schuf David Le Marchand das Bildnis Charles Marbury (1704-1720). Es ist das zweite Porträt und insgesamt das dritte Werk dieses aus dem französischen Dieppe stammenden, hugenottischen Bildschnitzers in der Sammlung Reiner Winkler. Charles Marbury, von dem nur sein Name und zwei Porträts bekannt sind, ist im Profil nach rechts gewandt, mit einem um die Büste drapierten Mantel und einer geöffneten Weste bekleidet. Eine lang auf den Rücken wallende, prächtige Perücke besticht durch das fein gestrählte, in zahlreiche Locken gelegte Haar.

Etwa eine Generation später wirkte die wohl aus Dresden stammende Familie Lücke, die für ihre Elfenbeinschnitzkunst bekannt ist: Carl August Lücke d. Ä. begründete die Werkstatt, seine Söhne Carl August d. J. und Johann Christoph Ludwig setzten die Tradition fort. Das Liebieghaus besitzt seit 2018 eine kleine Werkgruppe der Lückes. Drei weitere Reliefs von Carl August d. Ä. und d. J., die im Wohnzimmer von Reiner Winkler hingen, komplementieren nun diesen Werkkomplex, der in der Allegorie der Verdammnis in der Hölle (Anima Dannata?) (1736), ausgestellt in „White Wedding“, seinen Höhepunkt findet. Die Erweiterung 2022 ist signifikant, da bisher zwar Porträtbüsten der beiden Künstler, aber keine Medaillons ausgestellt werden konnten.

Zahlreiche Werke der Elfenbein-Sammlung Reiner Winkler geben christlich-religiöse Themen wieder. Eines der ungewöhnlichsten Reliefs ist das Werk Hl. Maria Magdalena als Büßerin (1. Hälfte 17. Jahrhundert), denn es ist teilweise mit Farbe, Metallpulver und Blattgold polychromiert und besitzt Applikationen aus echtem Schmuck. Es ist in Komposition und Figurenausschnitt mit kleinen Andachtsbildern in Birnbaum-oder Buchsbaumholz, die Halbfiguren von Heiligen zeigen, vergleichbar — beispielsweise mit dem Werk Hl. Katharina mit Engelputto (um 1600).

Darstellungen des Gekreuzigten oder der Kreuzabnahme fanden sich bisher selten in der Sammlungspräsentation. Nun kommt eine aus mehreren Teilen zusammengesetzte, großformatige Kreuzabnahme Christi (2. Hälfte 17. Jahrhundert) hinzu. Mit 54 cm Höhe ist es zugleich eines der größten Werke in der Sammlung Reiner Winkler und hing lange Zeit im Arbeitszimmer des Mäzens. Der Schnitzer orientierte sich an einem Kupferstich von Francesco Villamena (1606) nach einem Gemälde von Federico Barocci, das zwischen 1567 und 1569 für die Kathedrale San Lorenzo in Perugia entstand.

Zu den schönsten und größten Reliefs gehören die Werke Die Verkündigung an Maria und Maria Heimsuchung (beide um 1770-1780), die lange Zeit an prominenter Stelle im Haus von Reiner Winkler hingen. Für das Verkündigungs-Relief ist als Vorbild ein Kupferstich von Laurent Cars nach einem Gemälde von Franfois Lemoyne bekannt. In beiden Reliefs fallen die sensibel gezeichneten Gesichtszüge, die gelängten Körper mit zierlichen Gliedmaßen und fein gestalteten Haaren auf. Sorgfältig und weich gefältelte, schönlinige Gewänder umspielen die Figuren. Diese charakteristischen Merkmale legen eine Zuschreibung der beiden Tafeln an den Diepper Elfenbeinschnitzer Jean-Antoine Belleteste (1731-1811) nahe. Damit wird die Sektion zur Kunstlandschaft Dieppe in „White Wedding“ um zwei überaus bedeutende Kunstwerke ergänzt. Mit der Anbetung des Kindes durch die Hirten (1. Drittel 18. Jahrhundert?) wird zudem der Bereich der Elfenbeinwerke aus Süditalien und Sizilien erweitert. Sizilianische Elfenbeinschnitzer setzten ihren Ehrgeiz darein, vielfigurige Szenen aus einem Stück des Elefantenstoßzahns zu arbeiten; ein herausragendes Beispiel ist mit dem Sturz der abtrünnigen Engel (1. Drittel 18. Jahrhundert) in „White Wedding“ zu sehen.

In der Sammlung Reiner Winkler ist die Zahl der Genreszenen vergleichsweise klein, obwohl das Thema auch von Elfenbeinschnitzern wie Johann Christoph Ludwig Lücke, Wilhelm Krüger, Leonhard Kern, von Bildhauern der Kombinationsfiguren oder unbekannt gebliebenen Meistern geschaffen wurden. Bei den Arbeiten im Liebieghaus handelt es sich um Kombinationsfiguren und dörfliche Szenen. „Splendid White“ präsentiert drei Neuzugänge: zwei Genreszenen mit tendenziösem Einschlag, Einnickender Mann mit Pfeife und Humpen und Sitzende Frau mit Krug (beide 1. Drittel 18. Jahrhundert), des Dresdner Hofbildhauers Paul Herrmann (1673-1732) sowie eine Kombinationsfigur von Simon Troger (1693-1768). Bis zum Übergang der Sammlung Reiner Winkler in das Liebieghaus besaß das Museum kein Exemplar der berühmten sogenannten Kombinationsfiguren aus Elfenbein und Holz. In „White Wedding“ wird seit 2019 diese Gattung mit Kunstwerken von Simon Troger, Matthias Kolb und unbekannten Künstlern vorgestellt. Mit der Kombinationsfigur Bettlerin mit Saitentambourin und Kind (1730er-Jahre) von Simon Troger und Werkstatt wird die Reihe eindrucksvoll erweitert. Troger war spezialisiert auf die Herstellung von Kombinationsfiguren aus Holz, Elfenbein und Glas. Insbesondere die nur spärlich bekleideten Bettlerfiguren und antike Göttergestalten in idealer Nacktheit boten sich als Themenbereich an, wobei kostbares Elfenbein für die unbekleideten Körperpartien verwendet wurde. Stoffreste sowie Gewänder wurden mit edlen Holzsorten wiedergegeben. Als Ausgangspunkt für Trogers Bettlerfiguren können unter anderem Krippenfiguren gelten, zu denen auch die Person des Bettlers gehörte. Die Nähe besteht darin, dass die Krippenfiguren und Trogers Bettlerfiguren aus Holz und Elfenbein in der Größe vergleichbar sind und dass sie ebenfalls frei kombinierbar und zu verschiedenen Gruppen zusammengestellt werden konnten. Auffällig bei den Bettlern bzw. Krippenfiguren ist, dass sie kräftige und muskulöse, selten versehrte Körper zeigen.

„White Wedding“
Seit März 2019 werden in der Ausstellung „White Wedding. Die Elfenbein-Sammlung Reiner Winkler jetzt im Liebieghaus. Für immer“ nahezu alle Stücke aus der ehemaligen sogenannten „Kunstkammer“ von Reiner Winkler präsentiert. Weitere Elfenbeinwerke aus dem Liebieghaus sind dabei jenen aus der Sammlung Reiner Winkler gegenübergestellt und auch Museumsexponate von denselben Künstlern, jedoch aus unterschiedlichen Materialien, werden gezeigt.

Anhand der Exponate wird die Geschichte der Kleinplastik in Barock und Rokoko in thematischen Kapiteln anschaulich nachgezeichnet. Einige Meisterwerke der Sammlung Reiner Winkler werden besonders hervorgehoben, beispielsweise das zentrale Werk Die Furie auf sprengendem Pferd (1610) des sogenannten Furienmeisters (tätig um 1600-1625). Zudem sind folgende Arbeiten zu sehen: Joachim Hennes Die drei Parzen (um 1670), Francis van Bossuits Merkur, Argus und Io (um 1670/75?), die von einem unbekannten Augsburger Bildhauer geschnitzten Relieftafeln Minerva führt die Bildhauerei und Malerei den sieben freien Künsten zu (2. Hälfte 17. Jahrhundert) sowie die Darstellung von acht Haupttugenden (2. Hälfte 17. Jahrhundert), ferner Matthias Steinls Chronos auf der Weltkugel (um 1720/25?), die Allegorie der Verdammnis in der Hölle (Anima Dannata?) (1736) von Johann Christoph Ludwig Lücke und der von einem namentlich noch nicht bekannten Elfenbeinkünstler in Süditalien oder Sizilien geschnitzte Sturz der abtrünnigen Engel (1. Drittel 18. Jahrhundert).

Eine überaus bedeutsame Rolle in der Elfenbeinkunst kommt etwa Deutschland und Österreich zu, was sich deutlich in der Sammlung Reiner Winkler abzeichnet. Daher erhalten wichtige Künstler wie Leonhard Kern (1588-1662), Georg Pfründt (1603-1663), Jacob Dobbermann (1682-1745), die Künstlerfamilie Lücke oder Johann Caspar Schenck (um 1620-1674) und sein jüngerer Verwandter Christoph Daniel Schenck (1633-1691) in „White Wedding“ eigene Kapitel. Eine Sektion vereint mittelalterliche Werke; Heiligendarstellungen sowie Werke, die biblische Inhalte transportieren, fügen sich zu einer Gruppe zusammen. Arbeiten, die sich antiken Themen widmen, und jene, die von bedeutenden Hof- oder Kammerbildhauern geschaffen wurden, werden ebenfalls konzentriert vorgestellt. Zudem werden mit den Niederlanden, Süditalien/Sizilien und Dieppe drei Kunstlandschaften präsentiert.

Ort:
Liebieghaus Skulpturensammlung, Schaumainkai 71, 60596 Frankfurt am Main
Öffnungszeiten:
Di, Mi 12.00-18.00 Uhr, Do 10.00-21.00 Uhr, Fr—So 10.00-18.00 Uhr, montags geschlossen
Information: www.liebieghaus.de

Besucherservice und Führungen: info@a liebieghaus.de, buchungen@liebieghaus.de,
Telefon: +49(0)69-605098-200, Fax: +49(0)69-605098-112

Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, freier Eintritt für Kinder unter 12 Jahren

Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein im Hirmer Verlag von Maraike Bückling herausgegebener Katalog, mit Grußworten von Annette Winkler, der Reiner Winkler Stiftung, der Ernst von Siemens Kunststiftung, dem Städelschen Museums-Verein e.V., der Kulturstiftung der Länder und der Hessischen Kulturstiftung, einem Vorwort von Philipp Demandt, und Beiträgen von Maraike Bückling und Hiltrud Jehle, 180 Seiten, 29,90 Euro (Museumsausgabe).