Der European Youth Circus – Artistik-Festival Wiesbaden, verspricht vom 13. – 16.10.2022 hochkarätige Artistik und Stunden lustvoller Ablenkung

EYC-BannerEines der schönsten Festivals in Wiesbaden, das Artistikfestival European Youth Circus, ist zurück: Neben Monte Carlo, Paris und Budapest zählt es für das internationale Publikum wie für die Menschen aus der Rhein-Main-Region zu einer der herausragenden Kulturveranstaltung: Ausgewählt aus über 100 Bewerbungen präsentieren sich junge europäische Artistinnen und Artisten im Alter von 12 bis 25 Jahren aus 14 Ländern in 25 Darbietungen in vier Wettbewerbsveranstaltungen am 13. und 14. Oktober. Eine internationale Fachjury, bestehend aus sieben Jury-Mitgliedern, wird die Darbietungen bewerten und entscheiden, welche Artisten oder Artistinnen einen der begehrten Preise gewinnen und an den Galavorstellungen am 15. und 16. Oktober teilnehmen werden.

Sebastiano Toma, freischaffender Künstler im Bereich Theater, Zeitgenössischer Circus und Contemporary Dance tätig, wird gemeinsam mit der Szenografin Peqah Ghalambor und der international Show-erfahrenen Tanzlehrerin Sonia Bartuccelli zum fünften Mal die Regie und Choreographie für die Shows des European Youth Circus führen. Musikalisch begleitet werden die Veranstaltungen vom European Youth Circus Orchestra. Moderator Axel Schiel, Experte in Jonglage und Gründer des Künstlernetzwerks für Show-, Livemarketing und Events, wird gekonnt und pointiert das Publikum durch die Vorstellungen führen. Die Shows des European Youth-Cirus versprechen hochkarätige Akrobatik und Stunden lustvoller Ablenkung aus allen Krisengedanken dieser Tage.

Am 16. September 2022 im Marleen im Lili Wiesbaden wurde das Programm des European Youth-Festival der Öffentlichkeit vorgestellt. (v.r.n.l.:) Festival-Direktorin Franziska Domes,  Abteilungsleiterin für Kulturförderung der Stadt Wiesbaden, Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden,Margareta Dillinger, künstlerische Direktorin des Frankfurter Tigerpalasts, EYC-Jurysprecher Johnny Klinike, Tigerpalast-Direktor, Frank Zammert, seit 1988 EYC-Organisator (Kulturamt Wiesbaden), und Peter Kremer, Zirkusexperte und Talent-Scout. © Foto Diether von Goddenthow
Am 16. September 2022 im Marleen im Lili Wiesbaden wurde das Programm des European Youth-Festival der Öffentlichkeit vorgestellt. (v.r.n.l.:) Festival-Direktorin Franziska Domes, Abteilungsleiterin für Kulturförderung der Stadt Wiesbaden, Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden,Margareta Dillinger, künstlerische Direktorin des Frankfurter Tigerpalasts, EYC-Jurysprecher Johnny Klinike, Tigerpalast-Direktor, Frank Zammert, seit 1988 EYC-Organisator (Kulturamt Wiesbaden), und Peter Kremer, Zirkusexperte und Talent-Scout. © Foto Diether von Goddenthow

„Das Wiesbadener Artistikfestival ist ein Solitär, ein Diamant zu einem Preis, den es auf dem Markt nicht gibt“, lobt  Jurysprecher Johnny Klinke, Direktor des Frankfurter Tigerpalastes, die 30jährige Erfolgsgeschichte des European Youth-Circus Wiesbaden beim gestrigen Pressegespräch im Marleen im Lili. Er und seine Partnerin Margareta Dillinger, künstlerische Direktorin des Tigerpalastes, hatten abends zuvor, nach 19 Monaten coronabedingtem Stillstand ihre 35. Saison  im Frankfurter Tigerpalast mit überwältigendem Erfolg eröffnet, und erlebt, wie gut das ankam: Die Leute sind selig, sie suchen in diesen Zeiten authentische Erlebnisse  als Balsam für die Seele, so Dillinger, die während der Pandemie vielen Artisten im Tigerpalast Trainingsmöglichkeiten und Unterkunft gewährte. „Wir haben lange, lange gezögert, ob wir es schaffen, noch mal aufzumachen“, aber nach diesem Erfolg wollen wir uns nicht unterkriegen lassen, obgleich die Branche nach Corona und aktuell  wegen der fatalen Wirkung des Ukrainekrieges am Boden liege. Wer Angst habe, was morgen ist, spüre im Leben seine Lebensfreude nicht mehr, der kaufe keine Karten im voraus für das Theater an  Weihnachten oder eine Varieté-Show zu Silvester. Das brächte viele Veranstalter in Bedrängnis, da sie langfristige Verträge mit Künstlern im voraus abschließen müssten, so Johnny Klinke. Die Situation beim European Artistik-Festival Wiesbaden sei jedoch eine völlig andere, und er hoffe, dass die Stadt Wiesbaden wisse, welches Juwel sie mit diesem Festival in ihrer Stadt habe und dafür sorge, dass dies bewahrt bliebe.

In der Tat würde der Nutzen des Artistik-Festivals für die Stadt Wiesbaden immer ein bisschen unterschätzt, weil er nicht messbar sei, meint auch Frank Zammert, Mitbegründer des Festivals und dessen langjähriger Organisator. Denn „die Artisten werden im Programm und von den Veranstaltern, wo sie später nach Wiesbaden auftreten, stets angekündigt als Preisträger von Wiesbaden oder als Teilnehmer von Wiesbaden. Das heißt: Die Stadt Wiesbaden wird permanent genannt, in Programmen gedruckt. Das ist ein unbezahlbarer Marketing-Effekt für die Stadt Wiesbaden, den könnten wir mit Anzeigen gar nicht bezahlen“, ist  Zammert sicher. Dies kann Zirkusexperte und Talentscout Peter Kremer, der für’s Recruiting junger Talente international auf allen Festivals und Circus-Shows unterwegs ist, nur bestätigen: „international ist Wiesbaden ein gesetztes Wort. Wiesbaden kennt jeder. In der ganzen Zirkuswelt ist das sehr, sehr bekannt“ und alle Fachleute und Zirkusleute seien „richtig heiß darauf, hier nach Wiesbaden zu kommen“, so Kremer, der schon bei Roncalli und anderen namhaften Zirkus-Unternehmen arbeitete und seit Jahren den European Youth Cirucus mit zu dem gemacht hat, was er heute darstellt.

Mit Bedauern keine russischen Artisten im Programm

2018 fand der European Youth Circus zum letzten Mal statt, da er wegen Corona zweimal verschoben werden musste. Umso größer ist die Freude bei allen Beteiligten, dass es endlich wieder losgeht. Bei diesem Festival werden bedauerlicherweise aber keine Künstler aus Russland dabei sein, räumt Axel Imholz ein. Man habe intensiv im Vorfeld darüber diskutiert, da ja nicht die russischen Artisten in die Ukraine einmarschiert seien und persönlich keine Verantwortung trügen. Aber „wir haben es wie bei anderen Kulturveranstaltungen in Wiesbaden gehalten, nämlich keine möglichen Konflikte in ein solches Festival hineintragen zu wollen“, so der Kulturdezernent. Dadurch wird das Spektrum etwas kleiner, was aber angesichts des breiten Angebots bei den Wettbewerben, wo die Besten durch eine Jury ausgewählt werden, kaum auffällt.

Das EYC seit Anfang an immer etwas Besonderes

Das Wiesbadener Artistikfestival European Youth Circus geht zurück auf das im Jahr 1987 von dem rumänischen Artisten Joan Dumitru initiierte „internationale Wiesbadener Circus-Festival“. „Erst in einer Wiesbadener Turnhalle, seit 1991 tatsächlich schon unter Leitung und in Trägerschaft des Kulturamtes, und eben seit 1998 sind wir bereits auf dem Dern’schen Gelände, also mitten in der Innenstadt mit unserem Zirkusfestival“, erinnert die 2020 als neue Festival-Direktorin ins EYC-Team hinzugekommene Franziska Domes, hauptamtliche Abteilungsleiterin für Kulturförderung der Stadt Wiesbaden, an die über 30jährige Entwicklung des Festivals. Und selbst der Aspekt, dass „wir ein riesiges Zirkuszelt mitten auf den Marktplatz stellen“, sei auch etwas Besonderes. Ungewöhnlich sei auch, „dass wir als kommunale Verwaltung, als Abteilung im Kulturamt, die Organisation dieses Zirkusfestivals“ komplett selbst übernehmen.

Ein spannendes und buntes Artistik-Programm für alle Sinne

Impression vom European Youth Artistik-Festival 2018 © Foto Diether von Goddenthow
Impression vom European Youth Artistik-Festival 2018 © Foto Diether von Goddenthow

Der European Youth Circus ist ein Wettbewerb: Zwei Alterskategorien: einmal die 12- bis 17jährigen, und dann die 18- bis 25jährigen (das maximale Alter liegt bei 25). Die Gruppen treten zeitversetzt auf, die Gruppe A donnerstags, am 13.Oktober um 10: 00 Uhr und freitags, am 14. Oktober um 19:00 Uhr, die Gruppe B donnerstags, um 19:00 Uhr und freitags, um 10:00 Uhr. Mit den Preisträgern dieser Vorstellungen gestaltet Sebastiano Toma wieder die große Abschluss-Gala, die samstags, am 15.10. , um 19:00 Uhr, und sonntags, am 16.10. um 15.00 Uhr präsentiert wird. Wer Zeit hat, sollte sich alle drei Vorstellungen anschauen, da die Preisträger in der großen Abschluss-Gala erfahrungsgemäß nochmals anders, nämlich entspannter, auftreten als in den Wettbewerbsveranstaltungen davor.  Die EYC-Vorführungen sind stets ein einmaliges und bleibendes Erlebnis.

Bereits ein Blick in die umfangreiche Programm-Broschüre mit Porträts aller Jung-Artisten verheißt eine spannende und bunte Show. Der erfahrenen Auswahlkommission ist es trotz coronabedingt ausgefallener Carsting-Shows, geschlossener Zirkusschulen und abgesagter Festivals über Umwege und gute Kontakte gelungen, eine Vielzahl erfolgversprechender Nachwuchsartisten aus 14 europäischen Ländern zur Teilnahme am Artistik-Festival Wiesbaden zu gewinnen: „Es war wieder eine gesunde Mischung traditioneller Darbietungen aus Zirkusfamilien, von Autodidakten, sich dann qualifiziert haben, und von Artisten, die den klassischen Weg über eine Zirkusschule gegangen sind“, so Frank Zammert. Es sei „unheimlich spannend, auch diese Unterschiede dann während des Festivals zu sehen, die Artisten, wenn sie zusammen in einer Show auftreten und das Publikum begeistern dürfen. „Und es funktioniert. Es funktionierte bisher immer, ja, das ist uns eine große Freude“, so der EYC-Organisator, der das Festival einst mitbegründete.
Zwar müsse die Jury letztlich entscheiden, wer gewinnt, doch seien alle Teilnehmer Gewinner, so Zammert. Denn: „Sie werden hier in Wiesbaden gesehen. Sie werden gebucht, und wenn der Artist in die Show eines anderen Veranstalters passt, ihn berührt und überzeugt, dann ist es beinahe egal, ob er Gold, Silber oder Bronze oder gar nichts gewinnt, sondern: dann wird der engagiert. Und deswegen glaube ich, hat jeder Artist schon gewonnen, wenn er sich hier in Wiesbaden beim Artistik-Festival zeigen kann„, ist Zammert fest überzeugt.

Impression vom European Youth Artistik-Festival 2018 © Foto Diether von Goddenthow
Impression vom European Youth Artistik-Festival 2018 © Foto Diether von Goddenthow

Ein wichtiger Erfolgsaspekt des  European Youth Circus ist,  dass „dieses Festival nicht qua Amt organisiert wird, sondern von Menschen, die den Zirkus lieben“, so Axel Imholz abschließend beim Pressegespräch.

Wenn man bedenkt, dass der Etat für all den Aufwand mit zweijähriger Vorlaufzeit, vom internationalen Artisten-Rekruiting, den Einladungen der Gruppen mit Unterbringung und Betreuung, der Choreographie, dem Orchester, dem Zirkus-Zelt  usw, gerade mal mit insgesamt zirka 467 000 Euro (davon 224 000 städtischer Zuschuss) weit unter dem Aufwand anderer Großereignisse, wie etwa der gewesenen Wiesbadener Biennale 2022, liegt, ist das, wie Johnny Klinke sagt, „hier ein Diamant für eine halbe Million! Welch ein solch großer Diamant ist für eine halbe Million sonst zu bekommen? Überhaupt keiner, nirgends auf der Welt, weil hier Menschen am Werk sind, die das mit Herz machen.“ Das sei eine außergewöhnliche Situation und Leistung, dass das Wiesbaden auch jetzt wieder auf die Beine stellt“, lobt der Jurysprecher abschließend das ganze Team und ist sich sicher, dass das Programm sehr gut  ankommen wird.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

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Karten gibt es ausschließlich bei der Tourist Information, telefonisch unter 0611 / 1729930 oder über den folgenden Link. Die Ticketpreise, je nach Sitzplatzkategorie und Veranstaltung, liegen zwischen 10 und 63 Euro. Die Teilnahme am Ökumenischen Artistengottesdienst am 16. Oktober um 11 Uhr ist natürlich kostenfrei.

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