„Das Literarische Quartett“ im ZDF am 14. Oktober mit Thomas Glavinic als Gast

Maxim Biller, Christine Westermann, Volker Weidermann Foto:  ©   ZDF/Svea Pietschmann
Maxim Biller, Christine Westermann, Volker Weidermann
Foto: © ZDF/Svea Pietschmann

Volker Weidermann lädt am Freitag, 14. Oktober 2016, 23.00 Uhr, im ZDF gemeinsam mit seinen Mitstreitern Christine Westermann und Maxim Biller wieder zum Gespräch über Bücher. Gast im „Literarischen Quartett“ ist dieses Mal der österreichische Schriftsteller Thomas Glavinic. Diskutiert werden aktuelle Werke von André Kubiczek, John Burnside, Ismail Kadare und Thomas Melle.

„Skizze eines Sommers“ heißt das jüngste Buch von André Kubiczek, ein Jugendroman für Erwachsene, der aus den letzten Jahren der DDR mit den Augen eines Jugendlichen erzählt. Eine Geschichte über erste Liebe, Freundschaft, Musik und Bücher, die die Jugend prägen. Privilegierte und einfache Genossenkinder durchstreifen im Sommer 1985 Potsdam, hängen in Cafés und Diskos ab und versuchen herauszufinden, wie das mit den Mädchen geht. Kubiczek steht mit diesem Buch auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2016.

In „Wie alle anderen“ schreibt der schottische Schriftsteller John Burnside biografisch über ein Leben an der Grenze zum Wahnsinn: Drogen, Alkohol, Lügen und systematische Verantwortungslosigkeit. Ein Weg, den schon sein Vater eingeschlagen hatte, und dem der Sohn blindlings gefolgt war. Der einzig rettende Weg aus dem Abgrund war die Flucht in einen radikal bürgerlichen Alltag. Für dieses Buch erhielt Burnside jubelnde Kritiken in der englischsprachigen Presse.

Ismail Kadare, Albaniens berühmtester Autor, gilt seit Jahren als Anwärter auf den Literatur-Nobelpreis. In seinem neuen Roman „Die Dämmerung der Steppengötter“ schreibt der inzwischen 80-Jährige über eine Zeit, die er selbst als Student in Moskau miterlebt hatte: die späten 50er Jahre und die Hetzkampagne gegen Boris Pasternak, der den Nobelpreis für sein Werk nicht entgegennehmen durfte. Es ist das Milieu aus frustrierten Sozialisten und korrupten Informanten in der Zeit nach Chruschtschow und die der wachsenden Paranoia, die zur Isolation Albaniens vom Großen Bruder Sowjet-Union führte.

„Die Welt im Rücken“ hat Thomas Melle in seinem autobiografischen Roman, in dem er erzählt, wie seine manisch-depressive Erkrankung das Leben jeden Tag aufs Neue in den Abgrund stürzt. Er lässt seine Leser mit hinunter blicken, wenn er schreibt: „Wenn sie bipolar sind, hat ihr Leben keine Kontinuität mehr. Die Krankheit hat ihre Vergangenheit zerschossen, und in noch stärkerem Maße bedroht sie ihre Zukunft.“ Thomas Melle ist mit diesem Buch für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Bücherliste:
André Kubiczek: Skizze eines Sommers (Rowohlt)
John Burnside: Wie alle anderen (Knaus)
Ismail Kadare: Die Dämmerung der Steppengötter (S. Fischer)
Thomas Melle: Die Welt im Rücken (Rowohlt)