Kategorie-Archiv: Wirtschaftskultur

Gründerkultur: 2. Mainzer Gründerwoche startet am 13. November 2017

logo-gruenderwoche.mzZeit für eine neue Gründerzeit „2. Mainzer Gründerwoche“ bündelt Know-how für Gründungsinteressierte Für Gründerinnen und Gründer sowie Gründungsinteressierte bietet die Landeshauptstadt Mainz in Kooperation mit vielfältigen Partnern der Mainzer Gründerszene im November ein Event der besonderen Art an. Die „2. Mainzer Gründerwoche“ bietet vom 13. bis 19. November 2017 im gesamten Mainzer Stadtgebiet jede Menge spannende Vorträge, Workshops, Seminare, Netzwerk-Treffen und Pitch-Events an. Während der „2. Mainzer Gründerwoche“ geht es im Kern darum, innovative und kreative Ideen umzusetzen, mehr über das Thema „berufliche Selbständigkeit“ zu erfahren oder auch ein Start-up zu gründen. Die Gründerwoche richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Studierende, junge Erwachsene, Gründerinnen sowie andere Gründungsinteressierte. (mehr)

Schmitt: Rheinland-Pfalz-Tourismus neu erfinden

17.Tourismustag-RLPSchmitt: Rheinland-Pfalz-Tourismus neu erfinden

Innovation und Vernetzung sind für Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt zwei wichtige Punkte, um den Tourismus in Rheinland-Pfalz strategisch voranzubringen. Das Land habe viel zu bieten, es brauche ein gemeinsames Marketing und gemeinsame Anstrengungen von den Kommunen über die Politik bis hin zu den Akteuren der Branche, um auch künftig die Gäste anzusprechen, sagte die Staatssekretärin auf dem Tourismustag 2017 in Mainz.

„Das Land, seine Regionen und einzelne Orte werden sich neu erfinden müssen – und bekommen damit die Chance, sich am Markt neu zu platzieren“, sagte Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt auf dem Tourismustag 2017 in Mainz. Alle Akteure müssten gemeinsam über eine strategische Neuausrichtung des Tourismus in Rheinland-Pfalz nachdenken, so Schmitt. Der Tourismustag 2017 steht unter dem Motto „Neue Wege im Tourismus – wohin die Reise geht“.

Die Staatssekretärin verwies in diesem Zusammenhang auf den laufenden Prozess zur Weiterentwicklung der Tourismusstrategie und begrüßte die Enquete-Kommission des Landtags. „Der Tourismus hat für Rheinland-Pfalz eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. In Teilen ist er strukturbedeutsam. Die schwache Wachstumsdynamik im Tourismus in unserem Land im bundesweiten Vergleich ist eine Herausforderung, der wir uns aktiv annehmen müssen“, sagte Staatssekretärin Daniela Schmitt. Das Werkzeug für einen beständigen touristischen Erfolg heiße „sich Einstellen auf den Wandel“, darauf, was Kunden gegenwärtig und in Zukunft wollten.

Abschluss-Podiumsdiskussion zu neuen Strategien im Rheinland-Pfalz-Tourismus. Foto: Diether v. Goddenthow
Abschluss-Podiumsdiskussion zu neuen Strategien im Rheinland-Pfalz-Tourismus. Foto: Diether v. Goddenthow

Schmitt plädierte für ein ganzheitliches Konzept. „Die pure Addition von touristischen Einzelattraktionen, die unverbunden nebeneinander stehen, ist nicht erfolgversprechend. Rheinland-Pfalz hat eine Vielzahl von Highlights – denken Sie nur an unser reiches kulturelles Erbe. Diese können wir gemeinsam noch besser inszenieren“, sagte Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt. Sie rief die Regionen, die Kommunen und alle Akteure auf, sich miteinander zu vernetzen, um innovative Wege für den Tourismus in Rheinland-Pfalz zu finden.

 

Pilotprojekt „start&school“ soll Schülern in Rheinland-Pfalz praktisches Wirtschaftswissen vermitteln

startup-school-logo1wFür viele Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, qualifizierte Auszubildende zu finden. Allgemeinbildende und berufsbildende Schulen haben dieses Problem bereits erkannt und vermitteln ihren Schülerinnen und Schülern über den Rahmenlehrplan hinaus wirtschaftliche Fähigkeiten – zum Beispiel in eigenen Schülerfirmen.

Nun startet in diesen Tagen in Rheinhessen das Pilotprojekt „Startup@School“, welches sich in Sachsen und Niedersachsen bereits bestens bewährt hat. Mit „Startup@School“ unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Bildung Rheinland-Pfalz wollen die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen (IHK) und die Agentur für Arbeit Mainz mit dem Lüneburger Bildungsträger Human Circle Consulting GmbH den Schülerinnen und Schülern helfen, sich intensiver mit Themen der Wirtschaft auseinanderzusetzen und konkrete Kontakte zu Partnerunternehmen dieses Projektes zu knüpfen. (mehr)

Teilnehmerkreis und weitere Informationen zur Teilnahme

Die IHK-Rheinhessen weist darauf hin, dass sich startup@school an alle Schulformen richtet, und der  Einstieg ins Projekt  flexibel und  individuell gestaltet wird. Schüler, die teilnehmen möchten, fragen ihre Lehrer, ob ihrer Schule eventuell an einer Teilnahme an dem Projekt Interesse habe. Schulen oder Unternehmen, die teilnehmen möchten, wenden sich direkt an die IHK-Rheinhessen und/oder  startup@school.

Die Welt-Premiere eines Lebenswerks: „Jil Sander Präsens“ ab 4. Nov 2017 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt

Jil Sander gehört zu den einflussreichsten Modedesigner/innen ihrer Generation. In ihrer weltweit ersten Einzelausstellung in einem Museum präsentiert Jil Sander in raumgreifenden multimedialen Installationen und Tableaus die Auswirkungen ihrer Gestaltungshaltung auf Ästhetik, Material und Form von Mode- und Produktdesign, Architektur und Gartenkunst. Hinter Jil Sander im Bild: Museumsdirektor und Kurator der Ausstellung Matthias Wagner K. Foto: Diether v. Goddenthow
Jil Sander gehört zu den einflussreichsten Modedesignerinnen ihrer Generation. In ihrer weltweit ersten Einzelausstellung in einem Museum präsentiert Jil Sander in raumgreifenden multimedialen Installationen und Tableaus die Auswirkungen ihrer Gestaltungshaltung auf Ästhetik, Material und Form von Mode- und Produktdesign, Architektur und Gartenkunst. Hinter Jil Sander zu sehen: Museumsdirektor und Kurator der Ausstellung Matthias Wagner K. Foto: Diether v. Goddenthow

Jil Sander ist nicht nur eine der einflussreichsten Modedesignerinnen ihrer Zeit. Die Wahl-Hamburgerin hat auch  deutsche Modewirtschafts-Geschichte  geschrieben und Generationen junger Frauen  bereits zur Selbständigkeit ermutig, als Start-up  hierzulande noch ein Fremdwort war.  1965 von einem Austauschstudium aus Los Angeles zurückgekehrt, eröffnet die studierte Textilingenieurin noch als Moderedakteurin verschiedener Magazine  1968 ihr erstes Prêt-à-porter-Geschäft. Ihre – zunächst nur  für sich selbst entworfene – Mode präsentiert Sander erstmals 1973 – Jil Sanders kometenhafter Aufstieg als Modemacherin und Textilunternehmerin  beginnt (siehe: jil Sanders kometenhafter Aufstieg von der Freiberuflerin zur international gefeierten Mode-Unternehmerin)

Nun zeigt das Museum Angewandte Kunst Frankfurt vom 4. November 2017 bis zum 6. Mai 2018 unter dem Titel „Jil Sander Präsens“ erstmals eine Retrospektive der Frau, die  kaum wie eine andere das Outfit und Selbstbewußtsein ganzer Frauen-Generationen prägte. Es zeigt die Kleider, Handtaschen, Schuhe und Parfums, Architektur und Gartengestaltungen  einer Perfektionistin, die alles war: neugierig, vielfältig, universell, sinnlich, träumerisch, elitär, machthungrig, sachlich,  bescheiden, unternehmerisch und visionär.

Als der Direktor des Museum Angewandte Kunst in Frankfurt, Matthias Wagner K, vor eineinhalb Jahren endlich eine Gelegenheit fand, Jil Sander persönlich kennenzulernen, konnte er Deutschlands berühmteste Modedesignerin von seiner seit mehreren Jahren herangereiften Vision einer Ausstellung über ihr Lebenswerk gewinnen. Nach einem gemeinsamen Treffen in Hamburg entstand das faszinierende Konzept der weltweit ersten Einzel-Ausstellung:

Für Jil Sanders Ausstellungs-Weltpremiere hat das Museum Angewandte Kunst viel Platz geschaffen: Bespielt wird das gesamte Haus auf allen Etagen mit insgesamt 3000 Quadratmetern. Die lichtdurchflutete, moderne, klare Architektur von Richard Meier sei mit dafür entscheidend gewesen, dass sich Jil Sander für das Museum Angewandte Kunst als Ort ihrer ersten Ausstellung entschieden habe, erklärt Matthias Wagner K. beim Pressegespräch. Das Schwierigste bei einer Modeausstellung sei, so der Kurator, etwas zu zeigen, was in Bewegung ist. So habe man auf Vitrinen verzichtet, damit Besucher möglichst nah am Geschehen, an den Ausstellungsobjekten seien. Jeder Raum im Haus sei neu bearbeitet worden. Das Haus sei für die Ausstellung praktisch neu entstanden. Manche Räume würde man zum Teil nicht mehr wiedererkennen, so der Kurator.

Ausstellungs-Impression "Jil Sander. Präsens" vom 4. Nov. 2017 bis 6.Mai 2018 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt,   hier zum Thema "Kunst und Mode"  Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression „Jil Sander. Präsens“ vom 4. Nov. 2017 bis 6.Mai 2018 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt, hier zum Thema „Kunst und Mode“
Foto: Diether v. Goddenthow

Aufgrund der großzügigen Raumsituation kann Jil Sander ihre Exponate – in raumgreifenden multimedialen Installationen und Tableaus auf ganz unterschiedliche, und den jeweiligen Themen entsprechend, präsentieren. Die Ausstellung profitiert vom Zusammenwirken von Architektur, Farbe, Licht, Film, Klang, Text, Fotografie, Mode und Kunst in diesen dynamischen Raumkompositionen.

Entstanden ist keine retrospektive Übersichtsausstellung, sondern ein neues, aktuelles Gesamtwerk, das durch Jil Sanders Präsenz zum ästhetischen Ereignis wird. Thematisch gliedert sich die von Matthias Wagner K in enger Zusammenarbeit mit Jil Sander kuratierte Ausstellung in die Bereiche Laufsteg, Backstage, Atelier, Modekollektionen, Accessoires, Kosmetik, Modefotografie und Kampagnen, Mode und Kunst, Architektur und Gartenkunst.

Ausstellungs-Impression "Jil Sander. Präsens" vom 4. Nov. 2017 bis 6.Mai 2018 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt,     Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression „Jil Sander. Präsens“ vom 4. Nov. 2017 bis 6.Mai 2018 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt,
Foto: Diether v. Goddenthow

Die Präsentation, die facettenreicher kaum sein könnte, macht den Erfindungsreichtum und die kreative Kraft einer Gestalterin sichtbar, der es darum geht, die Persönlichkeit eines Menschen hervorzuheben. Jil Sanders Bedeutung als Modedesignerin beruht auf der außerordentlichen Sensibilität, mit der sie Zeitströmungen und Veränderungen in der Gesellschaft erspürte und daraus neue, moderne Formen entwickelte. Ihr Purismus veränderte die Vorstellungen von Schönheit und Identität. Ihre Gestaltungsprinzipien – Harmonie der Proportionen, durchdachte Dreidimensionalität der Entwürfe, Understatement und dynamische Eleganz – blieben immer dieselben, und fanden doch in jeder Kollektion einen neuen Ausdruck. In der Vorbereitung der Ausstellung hat sich Jil Sander erstmals der Vergangenheit zugewendet. Das ist für sie, deren Interesse immer dem galt, was noch kommt, eine neue Erfahrung.

Über Jil Sander
Jil Sander, mit bürgerlichem Namen Heidemarie Jiline Sander, wird am 27. November 1943 im schleswig-holsteinischen Wesselburen geboren. Nach der Mittleren Reife beginnt sie ein Textilingenieur-Studium an der Staatlichen Ingenieurschule für Textilwesen in Krefeld. 1964 geht sie als Austauschstudentin nach Los Angeles, um 1965 nach Hamburg zurückzukehren und als Moderedakteurin für verschiedene Frauenzeitschriften zu arbeiten.

Was sie sieht, entspricht nicht ihren Vorstellungen von Mode und auch nicht dem, was sie seismografisch an ästhetischen Erwartungen in einer sich verändernden Gesellschaft erspürt. So beginnt sie selbst Mode zu entwerfen und präsentiert diese von dezenter Farbigkeit und formaler Strenge geprägten Kreationen erstmals 1973 in ihrem fünf Jahre zuvor eröffneten Prêt-à-porter-Geschäft im Hamburger Stadtteil Pöseldorf. Mit Jil Sander Woman Pure und Jil Sander Man Pure überträgt die Designerin 1979 ihre Ästhetik erstmals auf die Parfumgestaltung und entwickelt ihre eigenen Duft- und Pflegeprodukte. Die Düfte werden zu Klassikern, allen voran der zehn Jahre später lancierte Duft Jil Sander Sun.

Jil Sander beruft sich, durchaus in Spannung zu Paris, auf ihre eigene, deutsche Kultur. Nicht nur die Bauhaus-Philosophie der aufgeklärten Serialität und Prototyp-Kunst, der Transparenz, der schnell begreiflichen Struktur, der avantgardistischen Handwerkskunst und Teamarbeit fließt in ihr Œuvre ein. Auch frühere, dem protestantischen Norden abgewonnene Tugenden reflektieren sich darin. Was Goethe in Unterscheidung von einfacher Nachahmung und Manierismus als „Stil“ bezeichnete, kehrt in Jil Sanders Konzept des Purismus zurück. I n ihrer Kampagnenfotografie ist sie von der Modernität der Neuen Sachlichkeit inspiriert.

Ausstellungs-Impression "Jil Sander. Präsens" vom 4. Nov. 2017 bis 6.Mai 2018 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt,     Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression „Jil Sander. Präsens“ vom 4. Nov. 2017 bis 6.Mai 2018 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt,
Foto: Diether v. Goddenthow

Mit ihrem Willen zur Gestaltung entfaltet sie eine erfinderische Begabung, die über neue Schnitt-, Web-, Verarbeitungs- und Fertigungstechniken zu einer neuen Formensprache in der Mode führt. Sie tritt als Reformerin an, unbeeindruckt von Modediktaten und den Zwängen von Prêt-à-porter und Couture. Stets ist es das Material, dem ihre ganze Aufmerksamkeit gilt. Jil Sander widmet sich intensiv der Stoffrecherche, importiert avantgardistische Hightech-Gewebe aus Japan und arbeitet mit italienischen Produzenten an der Entwicklung von neuen Stoffen mit skulpturaler Formbarkeit. Was es an Materialien und Handwerkstechniken in Europa nicht gibt, muss erst erfunden werden oder wird an manchmal weit entfernten Orten in der Welt aufgespürt. Seit den 1980er Jahren präsentiert Jil Sander ihre Kollektionen zweimal im Jahr auf der Mailänder Modewoche (Milan Fashion Week). Überaus erfolgreich, wandelt sie 1989 ihre GmbH in eine Aktiengesellschaft um und führt ihr Unternehmen an die Frankfurter Börse.

Jil Sander eröffnet den Frauen die Möglichkeit, sich vom Dekorativen zu befreien. Opulenz findet bei ihr in der Dreidimensionalität der Schnitte, im ausgesucht erlesenen Handwerk und im Material statt. Das Äußere aber bleibt puristisch. Für Männer hält sie ab 1997 eine Mode bereit, die mit innovativen Stoffen und völlig neuen Schneiderkonstruktionen der Rosshaarund Canvas-Einlagen die natürliche Figur betont. „Wer JIL SANDER trägt“, so sagt sie einmal selbst, „ist nicht modisch, sondern modern“.

Ausstellungs-Impression "Jil Sander. Präsens" vom 4. Nov. 2017 bis 6.Mai 2018 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt,     Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression „Jil Sander. Präsens“ vom 4. Nov. 2017 bis 6.Mai 2018 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt,
Foto: Diether v. Goddenthow

Eine international erfolgreiche Luxusmarke braucht ein starkes Team. Immer wieder gelingt es ihr, andere für ihre Gestaltungsvorstellungen zu begeistern. Früh arbeitet sie mit Jürgen Scholz und seiner Agentur Scholz & Friends zusammen, mit Peter Schmidt entwickelt sie neben Flakons ihr ikonisches Markenlogo. Die in der Mode so wichtige Kampagnenfotografie verwirklicht sie mit Fotografen wie Peter Lindbergh und Irving Penn, David Sims, Nick K night, Craig McDean, Mario Sorrenti und Jean-François Lepage. Für ihre Defilees engagiert sie ab Herbst 1991 den französischen Komponisten und Klangkünstler Frédéric Sanchez, in
Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Architekten Michael Gabellini baut sie 1 993 an der Pariser Avenue Montaigne Nummer 50 mit bisher nicht gekanntem Aufwand ihren ersten 1.000 Quadratmeter großen Flagship-Store, der für die ganze Branche zukunftsweisend ist. Es folgen Niederlassungen in großen Städten wie New York, Paris, London u nd Tokio. Mit den Shop-in-Shops werden es mehr als hundert weltweit.

Nach dem Übergang ihrer Marke an das italienische Unternehmen Prada schreibt Jil Sander mit ihren +J-Kollektionen für die weltweit agierende japanische Bekleidungskette Uniqlo abermals Geschichte. Das Motto ihrer Linie heißt „Luxury in simplicity, purity in design, beauty and comfort for all“. Mit ihrer federleichten Daunenverarbeitung stößt sie einen Trend an.

2012 kehrt Jil Sander erneut als Kreativdirektorin zu der gleichnamigen Mar ke zurück, eine Position, die sie zwei Jahre darauf aus privaten Gründen aufgibt. Inzwischen befindet sich JIL SANDER im Besitz der japanischen Firma Onward Holdings Co. Ltd.

Im Prestel-Verlag erscheint zur Ausstellung ein hochwertiges Buch mit Texten von Matthias Wagner K und Ingeborg Harms, gestaltet von Jasmin Kress. Die 263-seitige Publikation ist im Buchhandel für 49 Euro erhältlich. An der Museumskasse kostet sie 39 Euro.

"Jil Sander. Präsens" vom 4. Nov. 2017 bis 6.Mai 2018 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt,     Foto: Diether v. Goddenthow
„Jil Sander. Präsens“ vom 4. Nov. 2017 bis 6.Mai 2018 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt, Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung wird ermöglicht dank der großzügigen Förderung der Dr. Marschner Stiftung, der Ernst Max von Grunelius-Stiftung, des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, des Bankhauses Metzler Seel. Sohn & Co., des Rat für Formgebung, von PUMA SE, der JIL SANDER Division, Onward Luxury Group SpA sowie von Bonaveri und Coty. Des Weiteren dankt das Museum Caparol Icons, der ABN AMRO Bank, der Beiten Burkhardt Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Antalis, Willkie Farr & Gallagher LLP sowie dem Hotelpartner Fleming’s für die großzügige Unterstützung.

Weitere Informationen Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt, T + 49 69 212 31286 / 38857 Hotline Museum Angewandte Kunst
info.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de
www.museumangewandtekunst.de

Digitalisierungsprozess in der Chemie beschleunigt sich – Finanzminister Dr. Schäfer würdigt Leistung der chemischpharmazeutischen Industrie in Hessen

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Arbeitgeberverband HessenChemie feiert 70-jähriges Bestehen mit den 12. Wiesbadener Gesprächen zur Sozialpolitik unter dem Titel „Vernetzt. Gehetzt? Wertgeschätzt!“ und einem Jubiläumsempfang mit zahlreichen prominenten Ehrengästen, darunter Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer in Vertretung von Ministerpräsident Volker Bouffier, der kurzfristig zu den Koalitionsgesprächen nach Berlin gerufen wurde. 

Der Jubiläums-Empfang:

Wiesbaden, 24. Oktober 2017. Vor 70 Jahren unterschrieben 35 Unternehmer den Gründungsvertrag des Arbeitgeberverbandes Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen e.V. (HessenChemie). Dieses Ereignis hat der Verband gestern im Anschluss an die 12. Wiesbadener Gespräche zur Sozialpolitik mit einem Empfang im Kurhaus Wiesbaden gefeiert. Zu den über 200 Gästen gehörte auch Hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer.

Dr. Tomas Schäfer, Hessischer Finanzminister Foto:  HessenChemie
Dr. Tomas Schäfer, Hessischer Finanzminister Foto: HessenChemie

„Im Namen der Landesregierung gratuliere ich Ihnen herzlich zum 70-jährigen Bestehen. Die Branche, die Sie vertreten, hat einen jahrzehntelangen und entscheidenden Anteil an der Wohlstandsentwicklung und Innovationsfähigkeit unseres Landes. Ohne Chemie und Pharma wäre Hessen nicht das, was es heute ist“, erklärte der Minister.

Nach dem Krieg lag die hessische Wirtschaft zunächst am Boden. Viele Städte und Fabriken waren zerstört. Doch die Hessen krempelten die Ärmel hoch, packten den Wiederaufbau an und leisteten damit einen wichtigen Beitrag zum deutschen Wirtschaftswunder. Im Rahmen der wirtschaftlichen Wiederherstellung und eines funktionierenden Gemeinwesens organisierten sich auch die Arbeitgeber neu und gründeten den Arbeitgeberverband. Am 28. November 1947 trafen sich hierzu Arbeitgeber aus ganz Hessen. Eine Reihe von Gründungsmitgliedern, wie zum Beispiel B. Braun, Continental,
Fresenius, Merck sowie Merz gehören dem Verband heute noch an.
Insgesamt nahmen an der konstituierenden Sitzung 35 Unternehmer teil. Heute sind im Verband 308 Unternehmen organisiert. Die chemischpharmazeutische Industrie erzielte 2016 einen Gesamtumsatz von rund 26 Mrd. Euro und ist damit in Hessen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

„Die hessische Chemie- und Pharmabranche zeichnet sich auch dadurch aus, dass hier seit vielen Jahren ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein bei der Ausgestaltung der Sozialpartnerschaft unter Beweis gestellt wird. Dieser Interessenausgleich zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten ist einer der Gründe dafür, dass Auseinandersetzungen seltener sind als wir es etwa bei manchen europäischen Nachbarn beobachten können“, so Finanzminister Dr. Schäfer weiter.

Seit 1947 hat sich natürlich viel verändert. HessenChemie versteht sich heute als moderner und leistungsfähiger Verband für seine Mitglieder. Was sich nicht geändert hat, sei hingegen das ordnungspolitische Grundverständnis des Verbandes: „Dies ist unser Bekenntnis zur Sozialen Marktwirtschaft, zur Tarifautonomie und zu einer gelebten Sozialpartnerschaft“, betonte Prof. Dr. Heinz-Walter Große, Vorstandsvorsitzender der HessenChemie (B. Braun Melsungen AG).

v.l.: Jürgen Funk, Dr. Oliver Franz, Prof. Dr. Heinz-Walter Große, Dr. Thomas Schäfer, Dirk Meyer. Foto: HessenChemie
v.l.: Jürgen Funk, Dr. Oliver Franz, Prof. Dr. Heinz-Walter Große, Dr. Thomas Schäfer, Dirk Meyer. Foto: HessenChemie

Die Themen unserer Zeit seien mit dem Aufbau der Republik zwar nicht vergleichbar, aber ebenfalls herausfordernd. „Ich denke zum Beispiel an die Globalisierung, den demografischen Wandel und nicht zuletzt die Digitalisierung“, so Große abschließend. Für die Zukunft der Branche zeigte sich der Vorstandsvorsitzende optimistisch.

Die 12. Wiesbadener Gespräche zur Sozialpolitik Über den digitalen Wandel und dessen Auswirkungen auf die Arbeitswelt
Über den digitalen Wandel und dessen Auswirkungen auf die Arbeitswelt haben am Dienstag Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Unternehmen im Kurhaus der Landeshauptstadt diskutiert. Foto: Diether v. Goddenthow
Über den digitalen Wandel und dessen Auswirkungen auf die Arbeitswelt haben am Dienstag Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Unternehmen im Kurhaus der Landeshauptstadt diskutiert. Foto: Diether v. Goddenthow

Die 12. Wiesbadener Gespräche zur Sozialpolitik haben am Dienstag gezeigt, dass sich die Branche bereits mitten im Digitalisierungsprozess befindet und sich daraus neue Chancen für Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit ergeben. Dies belegt auch die aktuelle Branchen- Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, die unter www.hessenchemie.de zum Download bereitsteht.

 „Vernetzt. Gehetzt? Wertgeschätzt!“

Über den digitalen Wandel und dessen Auswirkungen auf die Arbeitswelt haben am Dienstag Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Unternehmen im Kurhaus der Landeshauptstadt diskutiert. Der Arbeitgeberverband HessenChemie hatte zu den 12. Wiesbadener Gesprächen zur Sozialpolitik unter dem Titel „Vernetzt. Gehetzt? Wertgeschätzt!“ eingeladen. Den über 200 Gästen wurde dabei auch eine aktuelle Branchen-Studie vorgestellt. Diese zeigt: Knapp 90 Prozent der befragten Unternehmen erachten das Thema als bedeutsam für ihre Wettbewerbsfähigkeit.

„Digitalisierung ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein Prozess
kontinuierlicher Weiterentwicklung in allen Unternehmensbereichen“, sagte Prof. Dr. Heinz-Walter Große, Vorstandsvorsitzender der HessenChemie. Digitale Innovationen und neue Geschäftsmodelle können dabei den Standort und die internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken. „Der technologische Fortschritt bietet auch neue Chancen für gute Arbeitsplätze. Hier müssen wir gemeinsam mit dem Sozialpartner immer wieder passende Lösungen finden und die richtigen Rahmenbedingungen setzen“, so Große.

Um einen Überblick über den aktuellen Stand der Digitalisierung in der Branche zu erhalten, beauftragte der Arbeitgeberverband HessenChemie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) mit einer Befragung seiner Mitgliedsunternehmen. Das Ergebnis zeigt, dass die Digitalisierung in den Mitgliedsunternehmen angekommen ist. Bereits 88 Prozent der Befragten befassen sich mit dem Thema; mehr als ein Drittel tut dies sogar intensiv.

Die flexible, schnelle und zuverlässige Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistungen für Kunden sind für 92 Prozent typische  Merkmale eines digitalisierten Unternehmens. Die Bereiche Personal und Logistik sind dabei gute Beispiele und „typische“ Digitalisierungstreiber. Hier können viele Vorteile des digitalen Fortschritts genutzt und eine effiziente Vernetzung der Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette erreicht werden. So kann eine digitale Echtzeit-Kommunikation mit Kunden ganz erhebliche Vorteile im Sinne einer Just-in-time Zulieferung bringen.

Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Hessen benötigt auch in Zukunft qualifizierte Fachkräfte. Allerdings lässt sich vermuten, dass sich die Kompetenzanforderungen weiter verändern werden. Dabei ist die Ausgangslage für die Branche gut, denn die Unternehmen verfügen über hoch qualifiziertes Personal. „Das Engagement der befragten hessischen Unternehmen bei Personalentwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen ist bereits heute größer als in der Gesamtwirtschaft“, erklärte Dr. Hans-Peter Klös, Geschäftsführer IW Köln.

Anregungen zur Diskussion lieferten dieses Mal die Vorträge von Prof. Dr. Jan Marco Leimeister, Universitäten St. Gallen und Kassel, Dr. Hans-Peter Klös vom IW Köln und des Präsidenten des Bundesinstituts für Berufsbildung, Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser (links im Bild). Foto: Diether v. Goddenthow
Anregungen zur Diskussion lieferten dieses Mal die Vorträge von
Prof. Dr. Jan Marco Leimeister, Universitäten St. Gallen und Kassel, Dr.
Hans-Peter Klös vom IW Köln und des Präsidenten des Bundesinstituts für
Berufsbildung, Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser (links im Bild). Foto: Diether v. Goddenthow

Aber auch die Führungskräfte sind gefordert. Sie nehmen im Digitalisierungsprozess eine besondere Rolle ein. Nicht nur die Anforderungen an deren Kompetenzen haben sich verändert, zwei Drittel der befragten Mitgliedsunternehmen sehen sie auch als Impulsgeber für neue Ideen.

Der Arbeitgeberverband veranstaltet die Wiesbadener Gespräche zur Sozialpolitik seit 2005 regelmäßig im Kurhaus und lädt dazu Experten aus Unternehmen, Gewerkschaften, Wissenschaft, Politik und Medien ein. Die Reihe greift aktuelle Themen auf, die eine gesamtgesellschaftliche Relevanz haben. Anregungen zur Diskussion lieferten dieses Mal die Vorträge von Prof. Dr. Jan Marco Leimeister, Universitäten St. Gallen und Kassel, Dr. Hans-Peter Klös vom IW Köln und des Präsidenten des Bundesinstituts für Berufsbildung, Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser.

Über HessenChemie
Im Arbeitgeberverband HessenChemie sind 308 Mitgliedsunternehmen mit 107.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen und kunststoffverarbeitenden Industrie sowie einiger industrienaher Serviceunternehmen zusammengeschlossen. HessenChemie vertritt die tarif- und sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder gegenüber Gewerkschaft, Politik und Öffentlichkeit.

70 Jahre HessenChemie zum Download:Historie 70 Jahre HC.compressed

„Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen“ von Yuval Noah Harari ist bestes Wirtschaftsbuch – Wirtschaftsbuchpreis 2017 verliehen

Yuval Noah Harari  erhielt für „Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen“ aus dem C.H.Beck –Verlag, den Wirtschaftsbuchpreis 2017 - Foto aus der Videobotschaft - (Handelsbltt)
Yuval Noah Harari erhielt für „Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen“ aus dem C.H.Beck –Verlag, den Wirtschaftsbuchpreis 2017 – Foto aus der Videobotschaft – (Handelsbltt)

Der mit 10 000 Euro dotierte Wirtschaftsbuchpreis 2017 geht an Yuval Noah Hararis für sein opulentes Werk „Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen“ aus dem C.H.Beck –Verlag München. Das Werk wurde international bereits über eine Millionen mal verkauft, und sprengt alle Denk-Dimensionen.  Der israelische Autor und Historiker Yuval Noah Harari gilt als einer der letzten Universalgelehrten und wurde mit seinem Weltbestseller «Eine kurze Geschichte der Menschheit» berühmt.

Yuval Harari: Homo Deus. Eine Geschichte von morgen. Beck, 576 Seiten, 24,95 Euro

Gabor Seingart, Herausgeber des Handelsblatts, Jury-Vorsitzender und Laudator.
Gabor Seingart, Herausgeber des Handelsblatts, Jury-Vorsitzender und Laudator.

Obwohl Hararis Werk weit über einen Wirtschaftsbuchtitel hinausragt, ist es von einer hochkarätigen Experten-Jury zum besten Wirtschaftsbuch des Jahres 2017 gekürt worden. „Wer dieses Buch liest, nimmt eine Weltbibliothek des Wissens in sich auf. Er nimmt an einem ‚Studium Generale‘ teil, das mit einem Zertifikat in Futurologie endet.“, sagte Gabor Steingart, Herausgeber des Handelsblatts und Juryvorsitzender des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises. Der Juryvorsitzende machte es bei der Preisverleihung am vorigen Freitagabend im Steigenberger Frankfurter Hof mit der Bekanntgabe des Siegertitels aus 10 Finalisten des Wirtschaftsbuchpreises spannend.

Jury-Mitglied Professor Ann-Kristin Achleitner. Foto: Diether v. Goddenthow
Jury-Mitglied Professor Ann-Kristin Achleitner. Foto: Diether v. Goddenthow

Eröffnet hatte die Präsentation der 10 Finalisten-Titel Jury-Mitglied Professor Ann-Kristin Achleitner mit einer fulminanten Keynote über das Lesen und was gute Bücher ausmacht. Auf neuropsychologische Studienergebnisse gestützt, sei es nun auch wissenschaftlich bewiesen, dass gute Bücher unsere Neugierde und damit die Ausschüttung von Dopamin anregten, kurzum: „ein gutes Buch kann glücklich machen und hält jung“, so Achleitner, die mit Voltaires – nun posthum neurowissenschaftlich belegten – Worten schloss: „Die nützlichsten Bücher sind die, die den Leser dazu anregen, sie zu ergänzen.“.

Anschließend stellten die Shortlist-Autoren bzw. vertretungsweise ihre Verleger in zweiminütigen Statements, in einem so genannten „elevator pitch“, die 10 Finalisten-Titel vor. Das Publikum, Mitglieder des Handelsblatt-Wirtschaftsclubs, Verleger, Medienleute usw., war begeistert.

Die Spannung stieg, und bevor Gabor Steingart, in Beisein von Buchmessen-Geschäftsführer Juergen Boos und den Co-Vorstandsvorsitzenden der Goldman Sachs AG, Dr. Wolfgang Fink und Dr. Jörg Kukies die Katze aus dem Sack ließ, wurde das Saalpublikum um ein Votum gebeten. Die Handzeichen-Abstimmung brachte jedoch keinen bestimmten Trend für eins, zwei Titel.
Schließlich lüftete Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart das Geheimnis: „Der Sieger des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises 2017 ist Yuval Noah Harari mit seinem im Beck-Verlag erschienenen Buch „Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen.“ In der Begründung der Jury heißt es: „Es geht um die Folgen des technisch-zivilisatorischen Umbruchs, in dem wir uns befinden. Der Autor bietet brillant geschriebene Denkanstöße und startet eine Debatte, die von uns allen fortgeführt werden muss“. Das Buch sei keine Science-Fiction und Harari sei auch kein Zukunftspessimist. Der Autor habe extrem spannende Ansätze, eine neue Sicht der Dinge, um auf die Themen der Zukunft zu fokussieren, erläuterte Steingart.

Harari wurde von seinem Verleger Jonathan Beck vertreten. Denn einmal im Jahr zieht sich der Historiker und Universalgelehrte Harari für zwei Monate zum Meditieren nach Indien zurück, wo er zur Zeit verweilt, und zwar: ohne E-Mails, Computer, Telefon und sogar ohne Bücher. Wie er in einer Videoeinspielung mitteile, spräche er während seiner Auszeit mit niemandem und versuche,  ganz im Jetzt zu leben und  seinen Körper und Geist tz hören. Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart hatte Yuval Noah Harari in Tel Aviv besucht und dabei die Video-Aufzeichnung des Interviews anfertigen lassen.
Per Video erläutert  Harari den Ansatz seines neuen Buches: Er habe in seinem letzten Werk «Eine kurze Geschichte der Menschheit» beschrieben, wie die einzigartige Fähigkeit des Menschen, an kollektive Mythen wie „Gott, Menschenrechte oder Geld“  glauben zu können, ihn befähigt habe, diesen Planeten zu erobern.
In seinem neuen Werk «Homo Deus» untersuche er nun, was passieren könnte, wenn unsere alten Mythen mit revolutionären neuen Technologien verbunden würden. Wie würde der Islam mit der Gentechnik umgehen? Wie würde der Sozialismus auf den Aufstieg der Nichtarbeiterklasse reagieren? Wie würde der Liberalismus mit einem Big Brother, der mit Big Data gefüttert wird, zurechtkommen? Würde das Silicon Valley am Ende nicht nur neue Geräte, sondern auch neue Religionen produzieren? Was würde mit der Demokratie passieren, wenn Google und Facebook unsere Vorlieben und unsere politischen Einstellungen besser kennen als wir selbst? Was würde aus dem Wohlfahrtsstaat, wenn Computer die Menschen vom Arbeitsmarkt verdrängen und eine gigantische Klasse der «Unnützen» schaffen? Was wäre, wenn die Biotechnologie die menschliche Lebenserwartung radikal verlängerte und es uns erlaubte, sowohl unserem Körper als auch unserem Geist ein Upgrade zu gönnen. Würden diese Verbesserungen dann für alle und jeden verfügbar sein? Oder würden wir eine noch nie dagewesene biologische Ungleichheit zwischen Arm und Reich erleben? Harari meint, dass der  Unterschied zwischen technologisch aufgerüsteten «Übermenschen» und den einfachen Menschen aus Fleisch und Blut sogar größer sein könnte, als der zwischen dem Homo Sapiens und dem Neandertaler.

Harari geht von der Grundüberzeugung aus, dass Erfolg nicht Glück bedeute, sondern  das Verlangen nach mehr hervorrufe, weswegen der Mensch letztlich alles, was machbar sei, auch zu realisieren versuche, und keine Grenzen kenne. Im Kern geht es um die Erkenntnis, dass alles in unserer Welt mehr oder weniger datengesteuert sei, und dass Jene, die die Algorithmen programmierten und Datenströme beherrschten, die Macht und das Sagen hätten. Hier setzt Hararis Erklärungsmodell der Welt an, ein Erklärungsmodell  wie wir es noch nie kennengelernt haben, so Gabor Steingart. Harari spekuliert über eine neue Datenreligion und verknüpft diese mit der Menschheitsgeschichte. „Wir sollen uns trauen, auch das bisher Undenkbare zu denken. Denn wenn wir eine Chance haben wollen, den Algorithmus zu schlagen, dann müssen wir disruptiv denken. Wir müssen den Computer erst durchschauen und dann überlisten.“, so Handelsblatt-Herausgeber Cabor Seingart in seiner Laudatio.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Siehe auch  im Handelsblatt die Beiträge: von Regina Krieger:  Gegen die Gegenwartsverliebtheit von Gabor Steingart„Das System ist erstarrt“

Onlineplattform „Mach Deins in Mainz“ erfolgreich gestartet

Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales, (mitte) und der Mainzer Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (mitte links) schalten mit Vertretern der 30 Kooperationspartner die neue Gründer-Onlineplattform "Mach Deins in Mainz" frei. Foto: Diether v. Goddenthow
Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales, (mitte) und der Mainzer Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (mitte links) schalten mit Vertretern der 30 Kooperationspartner die neue Gründer-Onlineplattform „Mach Deins in Mainz“ frei. Foto: Diether v. Goddenthow

Während einer Feierstunde schalteten heute Abend Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales, und der Mainzer Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte die neue Gründer-Onlineplattform „Mach Deins in Mainz“ frei.

Das Projekt wird von über 30 Kooperationspartnern aus der Mainzer Wirtschaft und insbesondere dem Bankenbereich sowie den Kammern und der Mainzer Hochschulen (Johannes Gutenberg Universität und Hochschule Mainz) finanziell unterstützt. Hauptförderer des Projekts ist die Landesregierung, die von Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales auf der Freischalt-Launch-Party mit 280 Gästen vertreten wurde. Die Initiatoren des Projektes sind das TechnologieZentrum Mainz, die Wirtschaftsförderung der Stadt Mainz sowie der seit vielen Jahren in diesem Bereich tätige Verein E.U.L.E. e.V. (weiter)

Neue Sonderausstellung „Wächter der Währung“ im Geldmuseum eröffnet

Geldmuseum in Frankfurt am Main. Foto:. Diether v. Goddenthow
Geldmuseum in Frankfurt am Main. Foto:. Diether v. Goddenthow

Das Geldmuseum der Deutschen Bundesbank begleitet das Jubiläumsjahr mit der Sonderausstellung „Wächter der Währung – 60 Jahre Bundesbank im Spiegel der Medien“. Die Ausstellung läuft bis zum 15. August 2017.

In der Ausstellung zeigen Schlagzeilen, Berichte und Kommentare der nationalen und internationalen Presse, wie die Arbeit der Bundesbank in den Medien wahrgenommen wurde. Weltpolitische Ereignisse, wie der Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 oder die Finanzkrise im Jahr 2008, kommen dabei ebenso in den Blick wie Anekdoten rund um die Institution Bundesbank. Im „Spiegel der Medien“ entsteht kein einheitliches und abgeschlossenes Bild der Geschichte, sondern ein lebendiges Mosaik aus widerstreitenden Meinungen und Interessen.

Das Geldmuseum befindet sich am Standort der Zentrale der Bundesbank in der Wilhelm-Epstein-Straße 14, 60431 Frankfurt am Main. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 9:00 bis 17:00 Uhr sowie Mittwoch von 9:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Ausführliche Informationen finden Sie unter www.geldmuseum.de

Bundesbank lädt zum Tag der offenen Tür 2017 ein

cover-tag.d.offenen.tuerIm Jubiläumsjahr ihres 60-jährigen Bestehens lädt die Deutsche Bundesbank am 1. und 2. Juli 2017 zum Tag der offenen Tür in Frankfurt am Main ein. Am Standort der Zentrale und in der Hauptverwaltung Hessen öffnet sie nach 2014 zum zweiten Mal die Türen, um interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen Einblick in ihre Arbeit zu geben. Unter dem Motto „Machen Sie sich Ihr Bild von der Bundesbank“ bietet sie ein vielfältiges Programm an Informationen und Unterhaltung.

Besucherinnen und Besucher lernen die Welt der Bundesbank anhand von ungewöhnlichen Ausstellungsstücken und abwechslungsreichen Spielstationen kennen. In Dialog-, Interview- und Quizrunden können sie in den Austausch mit dem Vorstand und vielen Fachleuten der Bundesbank kommen. Führungen durch das Haupthaus der Zentrale in Ginnheim und durch das Gebäude der Hauptverwaltung in der Innenstadt ermöglichen einen Blick in die Arbeitswelt der Bundesbankbeschäftigten. Ein buntes Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein mit Musik, Kunstdarbietungen und Kinderanimation lädt zum Verweilen auf dem Gelände ein. Ihre Erlebnisse können die Gäste in einem Fotobuch mit nach Hause nehmen.

Die Zentrale der Deutschen Bundesbank befindet sich in der Wilhelm-Epstein-Straße 14, die Hauptverwaltung in der Taunusanlage 5 in Frankfurt am Main.