Kategorie-Archiv: Senckenberg Naturmuseum

Senckenberg-Museums-Highlights im September und Oktober 2016

Foto © massow-picture
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Buntes Familienfest im Herbst
9. Oktober 2016, 9 bis 18 Uhr
Dieses Jahr färbt der Herbst nicht nur die Blätter bunt – er taucht auch das Senckenberg Naturmuseum in leuchtende Farben. Auf dem einem großen Familienfest erfahren kleine und große Besucher, was im Herbst alles in der Natur los ist: Wie bereiten sich Tiere auf den Winter vor? Warum ziehen Zugvögel nach Süden? Welche Früchte sind reif und können geerntet werden? An verschiedenen Ständen gibt es tolle Mitmachaktionen rund um die goldene Jahreszeit.

Highlights für Kinder und Jugendliche

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8. September 2016, ab 15 Uhr 
Abenteuer Museum für Kinder von 4 bis 6 Jahren
„Was schwimmt denn da? Eine kleine Tauchfahrt durchs Museum“
Im Wasser tummeln sich nicht nur Fische, Krebse und Quallen, auch Reptilien und Säugetiere sind gute Schwimmer. Kinder von 4 bis 6 Jahren erforschen Flüsse, Teiche und Meere und versuchen so viele schwimmende Arten wie möglich zu entdecken. Zusammen mit den Unterwasserexperten im Museum tauchen sie nicht nur in die Tiefe, sondern auch in schon längst vergangene Erdzeitalter ein.
Verbindliche Anmeldung unter: www.senckenberg.de/veranstaltungen 
Teilnahmegebühr: 15 Euro

23. September 2016, ab 15 Uhr 
Schnupperstunde für Kinder ab 3 Jahren
„Pfui Spinne?! Zu Besuch bei achtbeinigen Freunden“
Heute haben Kinder ab 3 Jahren die Chance, lebende Spinnen aus nächster Nähe zu beobachten: Was und wie fressen die haarigen Achtbeiner? Wie finden sie ihre Beute und fangen diese? Fressen Vogelspinnen wirklich Vögel? Passend dazu hören die Nachwuchsforscher die Geschichte einer kleinen Spinne, die sich über die Menschen wundert.
Verbindliche Anmeldung unter: www.senckenberg.de/veranstaltungen 
Teilnahmegebühr: 12 Euro (inkl. 1 Begleitperson)

28. September 2016, ab 16 Uhr
Expedition Museum für Kinder von 7 bis 10 Jahren
„Ammoniten, Brachiopoden und Trilobiten: Forschen wie ein Paläontologe“
Fossilien sind alt und werden aus der Erde ausgegraben – das ist aber noch längst nicht alles! Was genau ein Fossil ist, welche Arten von Versteinerungen bekannt sind und warum und wie sie gesammelt werden erfahren die Nachwuchsforscher und -forscherinnen bei einem Rundgang durchs Museum. Dabei entdecken sie ausgestorbene Tierklassen, beschäftigen sich mit der Entstehung von Fossilien und lernen, wie ein Paläontologe an Fossilien forscht.
Verbindliche Anmeldung unter: www.senckenberg.de/veranstaltungen 
Teilnahmegebühr: 15 Euro

6. Oktober 2016, ab 15 Uhr 
Abenteuer Museum für Kinder von 4 bis 6 Jahren
„Die spinnen, die Spinnen!“
… und zwar ganz schön fleißig: Je nach Art und Anforderungen können Spinnen unterschiedliche Fäden erzeugen und zu kunstvollen Netzen verarbeiten. Mit diesen Netzen erweisen die Achtbeiner uns Menschen einen wertvollen Dienst: Sie fangen (und fressen) allerlei „Plagegeister“ wie Mücken und Fliegen. In unserer Sonderausstellung „SPINNEN“ begegnen die Kinder außerdem ganz besonderen Vertretern dieser tollen Tiergruppe.
Verbindliche Anmeldung unter: www.senckenberg.de/veranstaltungen 
Teilnahmegebühr: 15 Euro

Highlights für Familien

30. September, ab 19.00 Uhr und ab 20.30 Uhr
Taschenlampenführung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Licht aus im Museum! Bei unseren beliebten Taschenlampenführungen wandeln die Besucher des Nachts, nur mit ihren Taschenlampen ausgestattet durch die dunklen Ausstellungsbereiche des Museums. Der beeindruckende Anblick unserer Highlights im Schein der Lampen ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ein einzigartiges Erlebnis. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen. Taschenlampe nicht vergessen!
Verbindliche Anmeldung unter: www.senckenberg.de/veranstaltungen 
Teilnahmegebühr: 15 Euro

17. Oktober, 24. Oktober 2016, 15 Uhr
Öffentliche Familienführung in den Herbstferien
„Fantastische Gestalten“
Jetzt beginnt sie wieder, die schaurige Herbstzeit mit nebelverhangenen Mooren, dunklen Wäldern und wilden Herbststürmen! Passend dazu trifft die ganze Familie bei einem Rundgang durchs Museum auf allerlei merkwürdige, gruselige und auch lustige Gestalten, die in den Vitrinen hausen.
Ohne Anmeldung, ohne Teilnahmebegrenzung. Erhoben wird nur der Museumseintritt. Treffpunkt: T. rex im Sauriersaal.

Highlights für Erwachsene

14. September 2016, ab 19.30 Uhr
Science After Work
„Bee Brain! Das Gehirn der Honigbiene“
Die Honigbiene leistet Beachtliches: Sie zeigt ein hoch komplexes Sozialverhalten, kann unzählige Gerüche unterscheiden, polarisiertes Licht wahrnehmen, Farben sehen und vieles mehr. Umso erstaunlicher ist es, dass ihr Gehirn lediglich eine Größe von etwa 1 mm³ hat. Um zu erfahren, wie Honigbienen „so ticken“, steht heute ihr Mini-Gehirn im Fokus. 
Verbindliche Anmeldung unter: www.senckenberg.de/veranstaltungen 
Teilnahmegebühr: 20 Euro inkl. Snacks und Getränke

20. September 2016, ab 15 Uhr
naturGespräch für Erwachsene
„Bedrohte und seltene Arten in Deutschland“
Wer hat schon einmal einen Laubfrosch oder eine Europäische Sumpfschildkröte gesehen? Oder einen Hirschkäfer, Biber oder einen Eisvogel aus nächster Nähe beobachten können? Diese und andere Tiere sind in Deutschland selten oder sogar vom Aussterben bedroht. Erfahren Sie mehr über die Arten mit Seltenheitswert vor unserer Haustür und was jeder für ihren Schutz tun kann.
Verbindliche Anmeldung unter: www.senckenberg.de/veranstaltungen 
Teilnahmegebühr: 12 Euro inkl. Kaffee und Kleingebäck

21. September 2016, 19.15 Uhr – 20.45 Uhr
Vortrag aus der Reihe „Wir und unsere Erde“
„Von Spinnen und ,Spinnern‘: Was wir von Spinnen lernen können.“
Dr. Rainer Foelix (Aarau)
Spinnen genießen nicht den besten Ruf. Trotzdem gib es Menschen, die diese Tiere so faszinierend finden, dass sie sich beruflich mit den Arachniden beschäftigen. Neuere Forschung an Spinnseide, Spinnennetzen und Spinnengiften haben hochinteressante Ergebnisse erbracht, die sich z. T. auch auf den Menschen übertragen lassen. Vor allem auf dem Gebiet der Spinnseide und deren Anwendung in Medizin und Technik werden derzeit große Fortschritte erzielt. Und in der Neurobiologie verblüffen Spinnen mit erstaunlichen Leistungen – obwohl ihr Gehirn nicht einmal einen Kubikmillimeter einnimmt.
Der Zoologe Rainer Foelix arbeitet seit 1968 an Spinnentieren und ist Verfasser des Lehrbuchs „Biologie der Spinnen“ – längst ein Klassiker. Auch nach fast 50 Jahren wissenschaftlicher Forschung ist seine Faszination für Spinnen ungebrochen.

30. September 2016, 22 Uhr
Taschenlampenführung für Erwachsene
Licht aus im Museum! Nach einem Glas Sekt bei Kerzenschein durchstreifen Verliebte und andere Nachtschwärmer das Museum des Nachts, nur mit Taschenlampen ausgestattet. Dabei wird das Liebesleben im Tierreich ebenso beleuchtet wie einige unserer Highlights.
Verbindliche Anmeldung unter: www.senckenberg.de/veranstaltungen 
Teilnahmegebühr: 20 Euro inkl. einem Glas Sekt

Sonderausstellungen

Besucher vor der "Spinnen-Netz-Installation" von Tomás Saraceno im Senckenberg Naturmuseum. Hier beobachten sie fasziniert die Schwarze Wittwe bei der Arbeit Foto: © massow-picture
Besucher vor der „Spinnen-Netz-Installation“ von Tomás Saraceno im Senckenberg
Naturmuseum. Hier beobachten sie fasziniert die Schwarze Wittwe bei der Arbeit Foto: © massow-picture

Spinnen
15. Juli 2016 bis 8. Januar 2017
Senckenberg Naturmuseum, 2. OG, Wolfgang-Steubing-Saal und Raum 211
Diesen Sommer sind im Senckenberg Naturmuseum die Spinnen los! Welche Musik macht ein Spinnennetz? Wie sieht die größte Spinne der Welt aus? Und welche Farben haben die Spinnen Südostasiens? Das und vieles mehr zeigt ab dem 15. Juli bis zum 8. Januar 2017 die neue Sonderausstellung zu den spannenden Achtbeinern. Den Besucher erwarten dabei drei ganz unterschiedliche Komponenten: Der international bekannte Künstler und Architekt Tomás Saraceno verwandelt Spinnennetze in Kunstinstallationen, die leuchten und klingen. Die Makroaufnahmen des Fotografen Nicky Bay machen eindrucksvolle Details der Tiere wie Augen und Kieferklauen sichtbar, die mit dem bloßen Auge kaum zu sehen sind. Auch lebende Spinnen werden aus nächster Nähre zu sehen sein. Sebastian Wadycki und Jacek Pacyna von „Araneus“ präsentieren rund 40 der eindrucksvollen Tiere, darunter zahlreiche Vogelspinnen, die größte Spinne der Welt und die giftige schwarze Witwe – sicher verwahrt in Glasterrarien. Immer donnerstags um 15 Uhr gibt es eine Fütterung der haarigen Achtbeiner, bei der zugesehen werden kann.
Die SPINNEN können nur in Verbindung mit der Dauerausstellung besichtigt werden. Kombiticket „SPINNEN“: 11 Euro für Erwachsene, 6 Euro für Kinder und Jugendliche (6 – 15 Jahre) sowie 28 Euro für Familien (2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder).
Die Installationen von Tomás Saraceno sind für Besucherinnen und Besucher der Dauerausstellung frei zugänglich.
Die Ausstellung ist Teil des Programms „Kultur trifft Natur“ des Senckenberg Naturmuseums.

Flechtwand aus der Bronzezeit 
8. Juli bis 23. August 2016 
Senckenberg Naturmuseum Frankfurt, 2. OG
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ präsentiert vom 8. Juli bis zum 23. August die Ausstellung „Flechtwand aus der Bronzezeit“ in den Räumlichkeiten des Senckenberg Naturmuseums, Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt/Main zu den gewohnten Öffnungszeiten.
Schon vor etwa 3.400 Jahren gab es effiziente Techniken zur Wärmedämmung von Fassaden – das beweisen die Reste einer abgebrannten Siedlung in der Nähe der hessischen Stadt Langenselbold aus der Bronzezeit. Die Funde zeigen, dass die Wände der Hütten aus zwei Flechtwänden bestanden, die in der Mitte etwa 10 Zentimeter breit mit trockenem Gras ausgefüllt wurden. Die Abdrücke der Halme sind im Lehmbewurf der Hütten durch das Feuer eingebrannt und bis heute erhalten.
„Die Grasfüllung hat einen verblüffend guten Wärmeschutz“, sagt Klaus Fey von der „Hessischen Energiespar-Aktion“ und erklärt weiter: „Der U-Wert, der das Maß für den Wärmedurchgang durch einen festen Körper bestimmt, liegt zwischen 0,5 und 1,0 W/(m²K). Diese Qualität wurde erst wieder 1995 mit der damaligen Wärmeschutzverordnung erreicht“. Zum Vergleich: Eine Fachwerkwand dämmt vier- bis sechsmal schlechter, und selbst eine Vollziegelwand hat einen dreimal schlechteren Wärmeschutz als das bronzezeitliche, in Gras eingepackte Haus.
Begleitend zur Ausstellung zeigt die HESA auf zwei Tafeln Möglichkeiten der Fassadendämmung im Gebäudebestand. Entsprechendes kostenloses Informationsmaterial ist vor Ort erhältlich sowie auf der HESA-Homepage unter www.energiesparaktion.de oder direkt unter  www.energieland.hessen.de.
Weitere Informationen unter www.senckenberg.de/Sonderausstellungen 

Wie und warum wir die biologische Vielfalt der Vergangenheit erforschen – Vortrag im Senckenberg Naturmuseum am 20. Juli 2016

© senckenberg Naturmuseum
© senckenberg Naturmuseum

Vortrag „Wie wir die biologische Vielfalt der Vergangenheit erforschen – und warum überhaupt?“
von Dr. Krister Smith

Frankfurt, den 15.7.2016. Um den Ursprung der heutigen Tierwelt zu verstehen, ist es oft entscheidend, die fossilen Vorfahren zu betrachten. Nur mittels Fossilien können wir die heutige Aussterberate den natürlichen Aussterbevorgängen gegenüberstellen. So können wir z.B. verstehen, wie Klimawandelereignisse in der Vergangenheit die heutigen Biodiversitätsmuster – etwa die hohe Artenvielfalt der Tropen – mitgeprägt haben. Vor allem Fossilien aus der Grube Messel sind außergewöhnlich gut erhalten, was Einblicke in die ökologische Vielfalt vor Millionen von Jahren ermöglicht. Neuartige Verfahren erlauben es dabei, die Millionen Jahre alten Lebewesen fast genauso detailgenau zu analysieren wie ihre heutigen Verwandten. Der Paläontologe Krister Smith erforscht die Evolutionsgeschichte der Amphibien und Reptilien vor und nach dem Erscheinen des Menschen.

Referent: Dr. Krister Smith, Senckenberg Forschungsinstitut und
Naturmuseum Frankfurt
Datum: Mittwoch, 20. Juli, 19:15 Uhr
Ort: Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums
(BiK-F), Georg-Voigt-Straße 14, 60325 Frankfurt.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Der Vortrag beschließt die Reihe „Vielfalt zählt! – Eine Expedition
durch die Biodiversität“, die bis Ende Juni im Senckenberg Naturmuseum gezeigte DFG-Wanderausstellung „VIELFALT ZÄHLT!“(www.vielfalt-zaehlt.de/home/) begleitete.

Faszinierende Spinnen-Welten in Natur, Fotografie und Netz-kunstwerken begeisternd und garantiert antiphobisch! – bis 8. Januar 2017 im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt

Foto:  © massow-picture
Foto: © massow-picture

Lebend, in Großaufnahme und künstlerisch inszeniert – Achtbeiner aus drei Perspektiven zeigt das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt in der Sonderausstellung „SPINNEN“ in Kooperation mit dem Projekt  ARANEUS (siehe unten) vom 15. Juli 2016 bis 8. Januar 2017.

Rund 40 lebende Spinnen und Skorpione in Terrarien erwarten alle Naturkundefans. Makroaufnahmen der Tiere aus den Tropen zoomen das ganze Formen- und Farbenspektrum der erstaunlichen Tiere ins Großformat. Die zarten und zugleich äußerst stabilen Netze der Baukünstler stehen im Mittelpunkt einer Inszenierung aus Licht und Klang. Mehr Informationen zu den bemerkenswerten Tieren bieten begleitende Vorträge, Führungen und ein Programm in den Sommerferien.

Ihre Heimat sind die halbtrockenen und lichten Wälder Mexikos: Die "Aphonopelma stoicum" hat eine Beinspannweite bis zu 14 cm. Sie kann bis zu 20 Jahre alt werden. Sie ist wie alle Spinnen dämmerungs- und nachtaktiv. Sie  gehört zu den mäßig giftigen Vogelspinnenarten, weswegen sie Besucher nicht – wie hier Sven Tränkner von Senckenberg – auf die Hand nehmen dürfen.  Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Ihre Heimat sind die halbtrockenen und lichten Wälder Mexikos: Die „Aphonopelma stoicum“ hat eine Beinspannweite bis zu 14 cm. Sie kann bis zu 20 Jahre alt werden. Sie ist wie alle Spinnen dämmerungs- und nachtaktiv. Sie gehört zu den mäßig giftigen Vogelspinnenarten, weswegen sie Besucher nicht – wie hier Sven Tränkner von Senckenberg – auf die Hand nehmen dürfen. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Eklig, furchteinflößend oder gar tödlich – diese Klischees hört Peter Jäger, Spinnenforscher und Sektionsleiter im Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt, nicht so gerne, wenn es um die Tiere seiner beruflichen Passion geht: Spinnen. „Trotz ihres schlechten Images haben die Achtbeiner ganz erstaunliche Eigenschaften und Fähigkeiten“, erklärt er. „Sie spinnen hauchdünne Netze, die extrem stark und zudem sehr dehnbar sind, bauen Falltüren oder fangen ihre Beute mit dem Lasso.

Keine Spinnenart ist wie die andere. Im Jagdverhalten, in den Balzgewohnheiten und in der Brutpflege gibt es zahlreiche Unterschiede.“ Seit 380 Millionen Jahren gibt es Spinnen auf der Erde. Etwa 46.000 Arten sind bisher bekannt. Forscher schätzen aber, dass mehr als 500.000 Arten weltweit existieren. Rund 40 lebende Vogelspinnen und einige Skorpione aus Asien, Afrika und Amerika werden in der Sonderausstellung zu sehen sein, darunter die größte Spinne der Welt und die giftige schwarze Witwe – alle sicher verwahrt in Glasterrarien. Neugierige können immer donnerstags um 15 Uhr dabei sein, wenn Dominik Jasinski von dem Projekt „Araneus“ die Tiere füttert.

Foto:  © massow-picture
Foto: © massow-picture

Erstaunliche Farben und unterschiedlichste Formen der Achtbeiner rückt Fotograf Nicky Bay in seinen Makroaufnahmen ins Zentrum. Mit seiner Kamera macht er Jagd auf die tropische Spinnenwelt. Mit glänzend schwarzen Augen scheinen die Tiere neugierig in die Kamera zu blicken: mal in knalligem Rot oder Gelb, mit spitz zulaufenden Zacken oder schillernden Sprenkeln versehen, als Ameise getarnt oder mit einer Perlenkette matt glänzender Eier geschmückt. Details wie Kieferklauen, feinste Härchen und silbrige Kunstwerke aus Spinnenfäden, die mit dem bloßen Auge kaum zu sehen sind, offenbaren die Makroaufnahmen des Fotografen aus Singapur. Peter Jäger lernte ihn bei seinen Forschungsreisen durch Asien kennen und konnte ihn für die Ausstellung in Frankfurt gewinnen.

Fütterung der achtbeinigen Raubtiere miterleben

Die größte Vogelspinne der Welt, Goliath, kann eine Beinspannweite von bis zu 30 cm erreichen. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Die größte Vogelspinne der Welt, Goliath, kann eine Beinspannweite von bis zu 30 cm erreichen. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Ein Highlight der Ausstellung ist die einmal wöchentlich erfolgende Fütterung der Spinnen. Jeden Donnerstag gegen 15 Uhr können Besucher miterleben, wie Museums-Mitarbeiter der größten Vogelspinne der Welt, der bis zu 30 cm Beinspannweite erreichenden Goliath-Vogelspinne, lebende Käfer, Grillen etc. servieren.

 

Kunst-Installationen aus Spinnen-Netzen
Besucher vor der "Spinnen-Netz-Installation" von Tomás Saraceno im Senckenberg Naturmuseum. Hier beobachten sie fasziniert die Schwarze Wittwe bei der Arbeit Foto:  © massow-picture
Besucher vor der „Spinnen-Netz-Installation“ von Tomás Saraceno im Senckenberg
Naturmuseum. Hier beobachten sie fasziniert die Schwarze Wittwe bei der Arbeit Foto: © massow-picture

Auch den international bekannten Städel-Schüler und Künstler Tomás Saraceno verbindet eine langjährige Kooperation und Freundschaft mit dem Senckenberg-Arachnologen. 2010 setzte Saraceno mit Jägers Hilfe die naturgetreue Rekonstruktion eines dreidimensionalen Spinnennetzes der Schwarzen Witwe im Riesenformat um – siebzehnfach vergrößert. Die Fäden der Spinnen faszinieren ihn besonders, denn das feine Material hat extreme Eigenschaften. Es ist sehr leicht, elastisch und bezogen auf sein Gewicht sogar belastbarer als Stahl. Mit den bei einigen Arten sehr komplexen Netzen entwerfen die kleinen Tiere ihr ganz eigenes Universum.

Live-Performance der Schwarzen Witwe im Rahmen der Installation vpm Tomás Saraceno im Senckenberg Naturmuseum. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Live-Performance der Schwarzen Witwe im Rahmen der Installation von Tomás Saraceno im Senckenberg Naturmuseum. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Saracenos künstlerische Auseinandersetzung mit den erstaunlichen Bauwerken ist eine Einladung dieses Universum näher zu entdecken. Dabei kann der Besucher auf alternativen Wegen Erkenntnisse und Erfahrung sammeln und mit anderen in Interaktion treten. In drei schwebenden Glaskuben werden die filigranen Netze im Scheinwerferlicht zum Strahlen gebracht und die Welt der Spinnen aus einer neuen Perspektive in Szene gesetzt.

Das „Aeolic Instrument“ wiederum übersetzt die Bewegung feiner
Spinnenfäden in Töne. In seiner Inszenierung nutzt Saraceno die strukturellen Eigenschaften der Spinnenseide sowie die ausgeklügelte Art der Tiere über Vibration zu kommunizieren, indem er die Bewegungen – die für das menschliche Ohr sonst nicht wahrnehmbar sind – verstärkt und in rhythmische Töne übersetzt.

Die Installationen von Tomás Saraceno sind für Besucher der Dauerausstellung frei zugänglich. Die Ausstellung ist Teil des Programms „Kultur trifft Natur“ des Senckenberg Naturmuseums.

Projekt ARANEUS

Mit ihrem Projekt ARANEUS organisieren Sebastian Wadycki und Jacek Pacyna Ausstellungen mit lebenden Spinnentieren. Ihre über 50 Arten umfassende Sammlung wurde bereits in 115 Museen in ganz Europa präsentiert. Neben Wissensvermittlung ist es ihr Anliegen, Menschen die Angst vor Spinnen zu nehmen. Nicky Bay, Fotograf aus Singapur, widmet sich seit 2008 der Makrofotografie von Gliederfüßern. Auf Exkursionen in den tropischen Regenwald, aber auch in den Straßen seiner Heimatstadt hält er stets Ausschau nach neuen Motiven. Seine Entdeckungen teilt er auf seinem Blog mit Fans auf der ganzen Welt. Tomás Saraceno studierte Architektur und Kunst in Buenos Aires, Frankfurt am Main und Venedig. Seine Arbeiten sind multidisziplinär, an der Schnittstelle zwischen Kunst, Architektur und Wissenschaft. Die dadurch entstehenden Skulpturen und Installationen wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen weltweit gezeigt, so im Louvre in Paris, der Biennale in Venedig oder im Metropolitan Museum of Art in New York.

 

Dauer: 15. Juli 2016 bis 8. Januar 2017
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum
Wolfgang-Steubing-Saal und Raum 211
Senckenberganlage 25
60325 Frankfurt2. OG,

Die Ausstellung „SPINNEN“ kann nur in Verbindung mit der Dauerausstellung besichtigt werden. Kombiticket „SPINNEN“: 11 Euro für Erwachsene, 6 Euro für Kinder und Jugendliche (6 – 15 Jahre) sowie 28 Euro für Familien (2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder).

„Gefiederte Freunde – nützliche Vogelvielfalt der Welt“ Vortrag von Dr. Martin Päckert am 6.7. im Senckenberg Naturmuseum

dfg-vielfaltÜber 10.000 Vogelarten sind auf der Welt bekannt; die Bandbreite von Farben, Größen und Lebensweisen dieser Tiergruppe ist atemberaubend. Jede zehnte Art gilt heute bereits als gefährdet. Der Rückgang der Vogelvielfalt ist dabei nicht zuletzt aus naturästhetischen Gründen zu bedauern, sondern auch aufgrund ihrer wichtigen Rolle in den Ökosystemen – etwa für die Samenausbreitung und die Regeneration von Pflanzenarten und Biotopen. Für uns Menschen machen sie sich als biologische Schädlingsbekämpfer nützlich. Viele Arten sind außerdem wichtige Anzeiger für den Gesundheitszustand ganzer Ökosysteme und für Veränderungen im Zuge des Klimawandels.

Der Ornithologe Martin Päckert ist Kurator der ornithologischen Sammlung im Senckenberg Forschungsinstitut in Dresden und forscht vor allem in Europa und Asien.  Referent: Dr. Martin Päckert, Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden, Museum für Tierkunde

Datum: Mittwoch, 6. Juli, 19:15 Uhr
Ort: Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums
(BiK-F), Georg-Voigt-Straße 14, 60325 Frankfurt.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Vielfalt zählt! – Eine Expedition
durch die Biodiversität“, die begleitend zur DFG-Wanderausstellung
„VIELFALT ZÄHLT!“ (www.vielfalt-zaehlt.de/home/) stattfindet, welche bis 26. Juni im Senckenberg Naturmuseum ausgestellt wurde.

Kontakt:
Stab Wissenschaftskoordination
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Dr. Julia Krohmer
Tel.: 069- 7542 1837
jkrohmer@senckenberg.de

WESSEN GEHIRN KOMMT INS NEUE MUSEUM? – WÄHLEN SIE MIT!

Grafik begehbares Gehirn. © Hertie-stiftung
Grafik begehbares Gehirn. © Hertie-stiftung

Frankfurt, den 20.06.2016. Albert Einsteins, „Charly“ Körbels, Jane
Goodalls oder Deins? Im neuen Senckenberg Naturmuseum wird ein
begehbares Modell eines menschlichen Gehirns stehen – und die Öffentlichkeit darf darüber abstimmen, wer die Vorlage dafür
liefert.

50-mal größer als in der Realität und zu Fuß erkundbar: Für das neue Museum konzipiert die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zusammen mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung ein spektakuläres Exponat. Geplant ist ein XXL-Modell eines menschlichen Gehirns – aber nicht von irgendeinem, sondern von einem ganz besonderen Kopf. Von welchem genau, entscheidet die Öffentlichkeit. Auf www.die-welt-baut-ihr-museum.de darf seit heute bis zum 29. Juni 2016 darüber abgestimmt werden, wessen Gehirn die Vorlage für die äußere Form der Raum-im-Raum Installation liefern wird. Zur Auswahl stehen drei Prominente und eine unbekannte Persönlichkeit:

Albert Einstein, der die Relativitätstheorie formulierte, gilt als einer der bedeutendsten Wissenschaftler aller Zeiten – natürlich gehört dieser Inbegriff des Genies auf die Liste. Ebenfalls dabei: Die weltberühmte Affenforscherin und Umweltaktivistin Jane Goodall. Sie begann 1960 mit der Erforschung des Verhaltens von Schimpansen in Tansania und setzt sich bis heute für deren Schutz und Lebensräume ein. „Goodall ist eine außergewöhnliche Biologin und kämpft für die gleichen Ziele wie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung“, sagt Dr. Martin Cepek, Leiter des Stabs Zentrale Museumsentwicklung (SGN). Interessant aus ganz anderen Gründen ist das Gehirn von Karl-Heinz „Charly“ Körbel, ehemaliger Fußballer bei Eintracht Frankfurt, aktueller Vorstand des Jugendfußballclubs Frankfurt am Main und mit 602 Spielen Rekordhalter für die meisten Einsätze in der Fußball-Bundesliga. Neurowissenschaftler haben herausgefunden, dass Fußballspielen dem Gehirn mehr abverlangt als Schach: Ein Fußballer muss nicht nur die Positionen von Teamkollegen und Gegnern im Blick haben, er muss auch die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit des Balls berechnen. Dies erfordert eine außerordentliche Leistung verschiedener Gehirnfunktionen.

Nummer vier auf der Liste hat noch keinen Namen, stattdessen steht dort nur „Senckenberg-Fan“. Hier können die Teilnehmer ein Kreuz setzen, die ihr eigenes Gehirn als Vorlage für das Modell im neuen Senckenberg Naturmuseum sehen wollen. Erhält diese Option die meisten Stimmen, wird in einem nachgeschalteten Verfahren unter den Bewerberinnen und Bewerbern eine Person ausgewählt, deren Gehirn ins Museum kommen wird.

Unter allen Abstimmungsteilnehmern werden drei tolle Preise verlost: Mit etwas Glück kann man eine Führung hinter die Kulissen des Senckenbergs (1. Preis), eine Familienmitgliedschaft (2. Preis) und eine Einzelmitgliedschaft (3. Preis) gewinnen.

Im Rahmen des „Projekt Senckenberg 2020 – Neues Museum“ wird die Grundfläche des Frankfurter Naturmuseums bis 2020 fast verdoppelt. Dabei entstehen auch die vier neuen Ausstellungsbereiche Mensch, Erde, Kosmos und Zukunft. Für diese große Um- und Neubauaktion wird eine Summe von 56 Millionen Euro benötigt, die über die Fundraising-Kampagne unter dem Slogan „Die Welt baut ihr Museum“ gesammelt wird.

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung wird im Bereich „Mensch“ eine Gehirn-Ausstellung mit 1 Million Euro fördern, inhaltlich konzipieren und gemeinsam mit dem Senckenberg Naturmuseum umsetzen. Hauptexponat der Schau bildet die begehbare Gehirn Installation.

„Warum der Schutz von Wildbienen für die Bestäubung von Nutzpflanzen wichtig ist“ – Vortrag im Senckenberg-Museum

„Warum der Schutz von Wildbienen für die Bestäubung von Nutzpflanzen wichtig ist“  lautet das Thema  des Vortrags von
Alexandra-Maria Klein am Mittwoch, 22. Juni, 19:15 Uhr, im Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F), Frankfurt.

Bienen und andere blütenbesuchende Tiere ermöglichen weltweit jährlich Nutzpflanzenerträge für die menschliche Ernährung im Wert von ca. 153 Mrd. Euro. Wie berechnet man solche Zahlen, und lässt sich der Wert der Bestäubung überhaupt in Geld ausdrücken?

Welche Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen und andere Insekten angewiesen, und warum ist eine möglichst große Bestäubervielfalt so wichtig? Wie können wir Wildbienen und andere wildlebende Tiere schützen?
Die Biologin Alexandra Klein schlägt mit ihren Arbeiten eine Brücke von der Blütenbiologie und Bestäubung bis hin zur Frage, wie die Welternährung von der Vielfalt der Bestäuber abhängt.

Referentin : Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein, Lehrstuhl Naturschutz und Landschaftsökologie, Universität Freiburg
Datum: Mittwoch, 22. Juni, 19:15 Uhr
Ort: Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F), Georg-Voigt-Straße 14, 60325 Frankfurt.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Vielfalt zählt! – Eine Expedition
durch die Biodiversität“, die begleitend zur aktuell im Senckenberg
Naturmuseum gezeigten DFG-Wanderausstellung „VIELFALT ZÄHLT!“ (www.vielfalt-zaehlt.de/home/) stattfindet.

URZEITRIESE AUF REISEN: Langhalsdino zieht ins THE SQUAIRE am Flughafen

Foto: © massow-picture
Foto: © massow-picture

28 Meter lang, sieben Meter hoch und –mit Unterkonstruktion – fast zwei Tonnen schwer: Die lebensechte Nachbildung des Diplodocus longus ist ein Wahrzeichen des Senckenbergs und ein echter Koloss. Jahrelang stand der Dinosaurier vor dem Frankfurter Naturmuseum. Nun steht er im THE SQUAIRE. Der Grund: Der Langhalsdino musste wegen der großen Erweiterungsmaßnahmen für die Senckenberg-Forschung und -Sammlung ausquartiert werden – und avanciert jetzt zur Werbe-Ikone für die Fundraising-Kampagne, die zur Finanzierung des Um- und Neubaus vom Senckenberg Naturmuseum unter dem Slogan „Die Welt baut ihr Museum“ (http://die-welt-baut-ihr-museum.de) ins Leben gerufen wurde.

Seine erste Reise führte den mächtigen Pflanzenfresser in die
Frankfurter Commerzbank-Zentrale, die er vor wenigen Tagen verließ. Eine neue temporäre Heimat findet er vom 13. Juni bis zum 19. November 2016 im wahrscheinlich größten Bürogebäude Deutschlands: THE SQUAIRE wurde zwischen 2007 und 2011 auf dem Dach des ICE Fernbahnhofs errichtet und ist direkt an das Terminal 1 des Frankfurter Flughafens angeschlossen.
Neben Büros befinden sich in dem Gebäude auch Hotels, Restaurants, Geschäfte und ein Parkhaus. Täglich sind hier etwa 7.000 Menschen unterwegs sowie 27.000 Reisende im Fernbahnhof. Sie und alle anderen Dino-Fans können den Diplodocus longus in der 5. Ebene besuchen. Dazu müssen sie einfach den 50 Zentimeter großen Fußspuren folgen, die der Dino auf dem Fußboden des THE SQUAIRE hinterlassen hat.

Im Rahmen der groß angelegten Um- und Neubauaktion „Projekt Senckenberg 2020 – Neues Museum“ soll die Grundfläche des Museums von heute rund 6.000 auf 10.000 Quadratmeter vergrößert werden. Dabei entstehen vier neue Ausstellungsbereiche: Mensch, Erde, Kosmos und Zukunft. Hierfür wird eine Summe von rund 56 Millionen Euro benötigt. Zahlreiche Unternehmen haben zugesagt, sich an dem Projekt zu beteiligen. Und auch viele Privatpersonen haben bereits gespendet. Bei der Fundraising-Kampagne sind dadurch bisher über 10,5 Millionen Euro zusammengekommen. THE SQUAIRE, unterstützt das Projekt, indem es dem Diplodocus longus mehr als fünf Monate lang ein Dach über dem Kopf gewährt. Nach seinem Stopp im THE SQUAIRE setzt der Langhals-Dino seine Reise fort – vielleicht sogar über die Stadtgrenzen hinaus in andere Metropolen, wo er dann für „Die Welt baut ihr Museum“ werben wird.

„Projekt Senckenberg 2020 – Neues Museum“: Eine Gehirn-Ausstellung von der Hertie-Stiftung

Grafik begehbares Gehirn. © Hertie-stiftung
Grafik begehbares Gehirn. © Hertie-stiftung

Frankfurt, den 06.06.2016. Wie begibt man sich auf Entdeckungsreise durchs Gehirn? Am besten zu Fuß! Klingt unglaublich, wird im neuen Senckenberg Naturmuseum aber möglich sein – dank der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, die einen Ausstellungsbereich zum Thema „Gehirn“ entwickelt und mit 1 Million Euro fördert. Das spektakulärste Exponat in dieser Schau: eine begehbare Raum-im-Raum-Installation in Form eines menschlichen Gehirns.

Die Planungen für die große Um- und Neubauaktion „Projekt Senckenberg 2020 – Neues Museum“ sind in vollem Gange. Im Rahmen dieses Projekts wird die Grundfläche des Frankfurter Naturmuseums bis 2020 fast verdoppelt, um mehr Platz für neue und alte Sammlungsstücke zu schaffen.
Dabei entstehen auch die vier neuen Ausstellungsbereiche Mensch, Erde, Kosmos und Zukunft. Im Bereich „Mensch“ wird die Gemeinnützige Hertie-Stiftung einen Ausstellungsteil zum Thema „Gehirn“ mit 1 Million Euro fördern, inhaltlich konzipieren und gemeinsam mit dem Senckenberg Naturmuseum umsetzen.

Geplant ist ein rund 300 Quadratmeter großer Raum mit Galerieebene, in dessen Mitte das Hauptexponat stehen wird: eine begehbare und interaktive Raum-im-Raum-Installation, die eine menschliche Gehirnrinde nachbildet. Die Besucher werden im Innern der Installation anhand von Modellen, Animationen und Projektionen Vorgänge wie die Verarbeitung eines akustischen Reizes erleben können. Die äußere Schale, die man besonders gut von der Galerie aus in Augenschein nehmen kann, zeigt in stark vergrößertem Maßstab den anatomischen Aufbau. Die übrigen Exponate der Dauerausstellung gruppieren sich in pavillonartigen Stationen rund um die Installation und befassen sich interaktiv und vertiefend mit Themen wie „Evolution des Gehirns“, „Ontogenese“, „Gegenüberstellung von menschlichen und tierischen Gehirnen“ und „Hirnforschung“.

Dr. h. c. Frank-J. Weise, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung sagt: „Eine wichtige Aufgabe unserer Stiftung ist die Förderung der Forschung. Daneben sehen wir uns aber auch als ‚Gehirn-Erklärer’. Das heißt, wir möchten die Öffentlichkeit dafür begeistern, was Hirnforschung heute schon weiß und was sie zum Verständnis des Mensch-Seins beitragen kann. Die Ausstellung wird mit Sicherheit für Begeisterung sorgen.“

„Der Mensch ist Teil des Systems Erde – als die Natur prägender Faktor, vor allem aber auch als Ergebnis der Evolution. Dies wollen wir in der Neugestaltung des Museums deutlich machen“, sagt Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. „Das Thema ‚Gehirn’ hat dabei eine zentrale Funktion, denn es steht heute gewissermaßen für das Selbstverständnis des Menschen. Mit der Präsentation des Themas, die wir zusammen mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung erarbeiten, machen wir den evolutionären Charakter des Menschen und damit auch die Grenzen unserer Erkenntnisfähigkeit eindrücklich erfahrbar.“

Ziel des neuen Museums ist es, aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung abzubilden und ganzheitlich zu präsentieren. Das neue pädagogische Vermittlungskonzept nimmt die persönlichen Erfahrungswelten der Besucher als Ausgangspunkt und setzt auf Interaktivität.

Die Gehirn-Ausstellung ist Teil des großen Um- und Neubauprojekts des Frankfurter Naturmuseums, das bis 2020 realisiert werden soll. Hierfür wird eine Summe von rund 56 Millionen Euro benötigt, die über die Fundraising-Kampagne unter dem Slogan „Die Welt baut ihr Museum“ gesammelt wird. Zahlreiche Unternehmen haben bereits zugesagt, das Projekt zu unterstützen. Und auch die Bevölkerung in und um Frankfurt ist dazu aufgerufen, sich zu beteiligen. Jede Spende, ob groß oder klein, bringt das „Projekt Senckenberg 2020 – Neues Museum“ voran.

Das aktuelle Spendenvolumen beläuft sich mit der Spende der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung auf über 10,5 Millionen Euro, wie dem Spendenbarometer auf der Website https://die-welt-baut-ihr-museum.de zu entnehmen ist.

Eine Nacht lang kollektives lustvolles kunstwandeln bei der Nacht der Museen 2016 in Frankfurt und Offenbach

Inszenierungen des Antagon-Theaters vor dem Frankfurter Römer in der Nacht der Museen in Frankfurt  und Offenbach.  © massow-picture
Inszenierungen des Antagon-Theaters vor dem Frankfurter Römer in der Nacht der Museen in Frankfurt und Offenbach. © massow-picture

NACHT DER MUSEEN lockte rund 40.000 Besucher in Frankfurter, Offenbacher und Höchster Museen

Auf die richtige Strategie kommt es an, um möglichst viele Eindrücke mitnehmen zu können. © massow-picture
Auf die richtige Strategie kommt es an, um möglichst viele Eindrücke mitnehmen zu können. © massow-picture

Eine Nacht lang stand am 23. April 2016  in Frankfurt, Offenbach und Höchst alles im Zeichen von Kunst und Kultur: 40 Museen und Kulturinstitutionen boten ein abwechslungsreiches Programm, das rund 40.000 Besucher zum kollektiven Kunstwandeln bis in die frühen Morgenstunden anregte. Selbst Petrus hatte mitgemacht und bescherte Nachtschwärmern eine zwar kühle, aber trockene Nacht. Mit einem 14-Euro-Pauschalticket konnte, wer das Bad in der Menge liebt, sich den Weg durch die 40 offenen Museen, Ausstellungen und zahlreichen zusätzlichen Rahmen-Veranstaltungen  bahnen.

Bequem im 5- bis 10minütigen Shuttlebus-Takt durch die ganze Stadt bis nach Offenbach und Höchst. © massow-picture
Bequem im 5- bis 10minütigen Shuttlebus-Takt durch die ganze Stadt bis nach Offenbach und Höchst. © massow-picture

Im 5- bis 10-Minutentakt brachten 4 Shuttle-Buslinien, eine historische Straßenbahn und ein Schiffs-Shuttle zwischen den Museumsufern, die Kunst- und Party- Peoples kostenlos an jeden gewünschten Musen-Ort bis  nach Offenbach, Höchst und wieder zurück.

„Mit exzellenten Ausstellungen und einem attraktiven Rahmenprogramm lockte die NACHT DER MUSEEN zahlreiche kulturbegeisterte Besucher und Nachtschwärmer in die Frankfurter Ausstellungshäuser“, zog Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth ein positives Resümee der Großveranstaltung.  „Die interaktiven Vermittlungsangebote, musikalischen Akzente und ausgefallenen Performances zogen das Publikum vom Museumsufer bis Höchst in ihren Bann. Einmal mehr zeigte sich, welche Anziehungskraft die Frankfurter Museumslandschaft weit über die Region hinaus hat“, so Semmelroth weiter.

Taschenlampenführung der Kulturothek: "Figuren, die auf uns niederschauen" werden am Römer entdeckt. © massow-picture
Taschenlampenführung der Kulturothek: „Figuren, die auf uns niederschauen“ werden am Römer entdeckt. © massow-picture

Besonderes Interesse erweckten vor allem die Orte, die exklusiv zur NACHT ihre Pforten öffneten, oder nicht permanent öffentlich besichigt werden können,  etwa der Kaisersaal im Römer, das Kriminalmuseum der Frankfurter Polizei oder auch Führungen unter die „Alte Brücke“ oder spezielle Stadtführen wie  die Römer-Tour, bei der selbst alteingesessene Frankfurter noch Neues über die Frankfurter Stadtgeschichte erfahren konnten.

 

Info-Point der Nacht der Museen vor dem Rathaus auf dem Römer. © massow-picture
Info-Point der Nacht der Museen vor dem Rathaus auf dem Römer. © massow-picture

Ausgangspunkt der Nacht der Museen in Frankfurt, Offenbach und Höchst war der Frankfurter Römerbergplatz mit Info-Zelt, Versorgungsbuden und Akrobatikvorführungen.

 

52 gekrönte Häupter im Kaisersaal des Römers

Imposant der Kaisersaal im Frankfurter Rathaus, dem Römer. © massow-picture
Imposant der Kaisersaal im Frankfurter Rathaus, dem Römer. © massow-picture

Im Kaisersaal begaben sich die Gäste auf die Spuren von Fußball-Helden, der Queen und vor allem auf die Spuren deutscher Geschichte: So waren im Kaisersaal die einzig vollständige erhaltene Galerie aller Kaiser und Könige des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zu betrachten, Wandgemälde von Karl dem Großen über Friedrich Barbarossa bis zu Franz II, insgesamt 52 gekrönte Häupter. In einer Gold-Vitrine war zudem eine Kopie der Goldenen Bulle von 1356 ausgestellt, die seit 2013 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört. Die „Goldene Bulle“, so erfuhren Teilnehmer der ab 19 Uhr stündlich stattfindenden  Kaisersaal-Führungen, war die erste, von Karl dem IV. durchgesetzte mittelalterliche Verfasserung, eine Art „Grundgesetz“ des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, in der vor allem die Modalitäten der Wahl und der Krönung der römisch-deutschen Könige durch die Kurfürsten bis zum Ende des Alten Reiches 1806 geregelt wurden.

Bei der ab 19 Uhr stündlichen Führung im Kaisersaal, wird die Bedeutung Frankfurts und des Römers bei der Wahlmonarchie im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, erläutert. © massow-picture
Bei der ab 19 Uhr stündlichen Führung im Kaisersaal, wird die Bedeutung Frankfurts und des Römers bei der Wahlmonarchie im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, erläutert. © massow-picture

Anders als in Erbmonarchien wie in Dänemark, Schweden, England galt hierzulande eine Wahlmonarchie. Starb ein König, kamen die Kurfürsten, mindestens 7 mussten es sein, davon 3 geistliche und 4 weltliche, in Frankfurt zusammen. Sie mussten innerhalb von vier Wochen einen neuen König, den späteren Kaiser, unter sich ausgucken. Das geschah im Römer, die Krönung fand jedoch im Kaiserdom St. Bartholomäus statt. Musikalisch umrahmte das Flora Fábri Duo mit Lorenzo Gabriele und Flóra Fábri die Nacht im Kaisersaal mit Sonaten von Johann Sebastian Bach.

Mord und Todschlag im Kriminalmuseum

Einer der populärsten Verbrechen war die Ermordung der Frankfurter Edelprostituierten Rosemarie Nitribit im Jahr 1957. Selbst ihr legendärer schwarzer Mercedes 190 SL wird im Modell gezeigt. © massow-picture
Eines der populärsten Verbrechen war die Ermordung der Frankfurter Edelprostituierten Rosemarie Nitribit im Jahr 1957. Selbst ihr legendärer schwarzer Mercedes 190 SL wird im Modell gezeigt. © massow-picture

Ein besonderes „Geschichts-„Erlebnis versprach der Besuch des Kriminalmuseums im Polizeipräsidium Frankfurt a. Main, welches ansonsten nur nach Voranmeldungen von Gruppen mit 15 bis 20 Personen besucht werden kann. Es basiert auf einer Lehrmittelsammlung zur Polizistenausbildung aus dem Jahr 1920.

Wie wohl ein echte Pistole in der Hand liegt, kann hier getestet werden. Die Aservaten begangener Straftaten können im kleinen "Separee" bestaunt werden. © massow-picture
Wie wohl ein echte Pistole in der Hand liegt, kann hier getestet werden. Die Aservaten begangener Straftaten können im kleinen „Separee“ bestaunt werden. © massow-picture

Es zeigt nicht nur herausragende historische Fälle wie den ersten Nachkriegs-Raubmord von 1952 oder die Ermordung der Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt im Jahr 1957, oder Kuriosa wie „Marmeladenpistolen“ und „Schmuggelutensilien“. Es präsentiert vor allem auch bedeutende Kriminalfälle der jüngeren Vergangenheit, wie etwa den Fall des sogenannten „Hammermörders“, dem im Jahr 1990, dem sechs Obdachlose zum Opfer fielen.

Nachgestellter Tatfundort einer erdrosselten Prostituierten der sechsfachen  Bordellmord-Serie. © massow-picture
Nachgestellter Leichenfundort einer erdrosselten Prostituierten des sechsfachen Bordellmords. © massow-picture

Besonders aber faszinierten die Besucher in den brechend vollen Ausstellungsräumen die mit einschlägigen Exponaten ergänzten Infotafeln über „Schränker“ (Tresorknacker), Falschgeld, Kriminaltechnik, Fingerabdruck, DNA-Ermittlung, Produkterpressung, Gesichtsweichteilrekonstruktion bis hin zu Tatortszenario-Nachstellungen wie dem sechsfachen Bordellmord oder die Sonderausstellung „Doppelmord im Volkspark Niddertal“.

Für das Rahmenprogramm sorgten das Polizeiorchester, Vorführungen des Polizeihundekomandos, eine Ausstellung von Polizeifahrzeugen und Darbietungen der Künstler von THEATEReMOTION.

Senckenberg Naturmuseum

Auf eindrucksvolle Weise entführte das Senckenberg Naturmuseum in eine Welt, in der viele außergewöhnliche und seltene Ausstellungsstücke die Fantasie großer und kleiner Besucher beflügelte, hier im Saal der großen Saurier-Skelette. © massow-picture
Auf eindrucksvolle Weise entführte das Senckenberg Naturmuseum in eine Welt, in der viele außergewöhnliche und seltene Ausstellungsstücke die Fantasie großer und kleiner Besucher beflügelte, hier im Saal der großen Saurier-Skelette. © massow-picture

Großen Zuspruch bei Jung und Alt fand vor allem das Senckenberg Naturmuseum, welches auf 6000 qm mit mehreren tausend, zum Teil weltweit einzigartigen Exponaten zu einer Reise „Die beste der möglichen Welten“ durch vier Millarden Jahre Erdgeschichte und ihrer Bewohner sowie  der Sonderausstellung „Vielfalt zählt: Eine Expedition in die Biodiversität“ eingeladen hatte.

Viel Betrieb herrschte an den im ganzen Haus aufgebauten Laborzentren, an denem junge "Wissenschaftle"Insekten und andere Funde mikroskopisch unter die "Lupe" nehmen konnten. © massow-picture
Viel Betrieb herrschte an den im ganzen Haus aufgebauten Laborzentren, an denem junge „Wissenschaftle“Insekten und andere Funde mikroskopisch unter die „Lupe“ nehmen konnten. © massow-picture

Für weitere Unterhaltung sorgten die Bühnenshow und Besucherquiz mit PICO BELLO’s Schrägen Professoren Dr. KNOW und Dr. HOW  sowie das Headlong Jazz Quartett mit Swing, Latin & Funk. Während sich Besucher über die Vielfalt der Wirbeltiere, Saurier, riesige Wahle und Elefanten, Fossilien aus der Fundstätte der Grube Messel, über das Flammenrohr, die Savanne, über die Domestikation von der Steinzeit bis heute, über Schlösser, Säle und Schwarze Häupter oder Terra incognita in der Paläobotanik informieren konnten, hatten junge Nachwuchsforscher an mobilien Loborzentren Gelegenheit Zell- und anderes Biomaterial selbst durchs Mikroskop zu betrachten.  Alles in allem war die  Zeit für diese Vielfalt viel zu kurz, aber sie reichte, um sich einen guten Eindruck für den nächsten Besuch des Naturmuseums zu verschaffen.

Struwwelpeter-Museum

Lieblingsort vieler Jugendlicher war  in der Nacht der Museen das Theaterzimmer mit den Struwwelpeter-Kostümen, die übergezogen und aufgenommen, dann rasch gepostet werden konnten. © massow-picture
Lieblingsort vieler Jugendlicher war in der Nacht der Museen das Theaterzimmer mit den Struwwelpeter-Kostümen, die übergezogen und aufgenommen, dann rasch gepostet werden konnten. © massow-picture

Auch zum Struwwelpeter-Museum muss man unbedingt wieder kommen, da der kurze Besuch in dem auf vier Altbau-Etagen liebevoll eingerichteten Ausstellungsräumen  den meisten Besuchern lediglich einen ersten Eindruck vermitteln konnte.

Von Anti-Rassismus bis Zündholz - eine Sonderausstellung zeigt den kulturgeschichtlichen Hintergrund der Geschichten, die Heinrich Hoffmann ursprünglich für seinen Sohn als Weihnachtsgeschenk gedichtet und gezeichnet hatte. © massow-picture
Von Anti-Rassismus bis Zündholz – eine Sonderausstellung zeigt den kulturgeschichtlichen Hintergrund der Geschichten, die Heinrich Hoffmann ursprünglich für seinen Sohn als Weihnachtsgeschenk gedichtet und gezeichnet hatte. © massow-picture

Eine tiefergehende Beschäftigung mit den vielen Exponaten braucht einfach seine Zeit. Präsentiert wird nicht nur die Erfolgsgeschichte des Struwwelpeters, sondern auch viele weitere Arbeiten von Heinrich Hoffmann in Bildern, Skizzen, Büchern und Briefen. Der Frankfurter Arzt und Autor verfasste den Sruwwelpeter 1844 als Weihnachtsgeschenk für seinen dreijährigen Sohn Carl. Inzwischen wurde der in 45 Sprachen und über 80 deutsche Dialekte übersetzte Struwwelpeter zu einer Kultfigur. Besucher finden im Struwwelpeter-Museum alias Heinrich-Hoffmann-Museum seltene Originalausgaben, exotische Übersetzungen, Kitsch und Kunst. Ganz besonders wendet sich das Museum auch an Kinder. Für sie wurde im Ausstellungsdesign eine „Kinderebene“ mit lustigen Bildern und Spielen eingezogen. Lieblingsort vieler kleiner Besucher ist das Theaterzimmer mit den Struwwelpeter-Kostümen zum Verkleiden. Während der Nacht der Museen wurde Struwwelpeter auch zum Filmstar. Zudem las Ur-Ur-Enkelin, die Schauspielerin Monika Hessenberg, humorvoll aus der Lektüre ihres Vorfahren vor. Ein Höhepunkt war eine Kostümführung der  „Therese Hoffmann“, die durch die Ausstellung ihres „Gatten Heinrich“ geleitete.

Gesang der Schamanen im Archäologischen Museum

Simon Saaàt Mareinen und Niko Valkeapää präsentieren rituelle Gesänge der saamischenSchamanen vor vollem Haus in der Karmeliterkirche des Archäologischen Museums. © massow-picture
Simon Saaàt Mareinen und Niko Valkeapää präsentieren rituelle Gesänge der saamischenSchamanen vor vollem Haus in der Karmeliterkirche des Archäologischen Museums. © massow-picture

Entführt in eine Zeit vor unserer Zeit wurden Nachtschwärmer im Archäologischen Museum. Das für seine regionalen archäologischen vor- und frühgeschichtlichen Funde aus der Stein- bis zur Römerzeit, für seine internationale Sonderausstellungen, wissenschaftliche Forschung, Bildungs- und Restaurierungsarbeiten bekannte Haus, hatte unter anderem eingeladen zu rituellen Gesängen (Joiken) der saamischen Schamanen mit dem Sänger Simon Issát Mareinen der schwedisch-norwegischen Band ÀRA.

Die Nachtschwärmer konnten viele Ausstellungsstücke zum Alltagsleben der Saamen bestaunen, wie hier ein Zelt und einen Schlitten. © massow-picture
Die Nachtschwärmer konnten viele Ausstellungsstücke zum Alltagsleben der Saamen bestaunen, wie hier ein Zelt und einen Schlitten. © massow-picture

Neben dem Schlagen der Zaubertrommel versetzte das Joiken den saamischen Schamanen in rituelle Ekstase. Mareinen trat um 19, 21, 23 und 24 Uhr in der farbig illuminierten Karmeliterkirche des Museums gemeinsam mit dem finnischen Saamen Niko Valkeapää auf, der auch unter Jazz-Musikliebhabern bekannt ist.

Ausstellungsstücke aus  dem Alltagsleben der Saamen, hier: diverse Felle und Geweihe, aber auch eine Bilderschau über ihr Leben.  © massow-picture
Ausstellungsstücke aus dem Alltagsleben der Saamen, hier: diverse Felle und Geweihe, aber auch eine Bilderschau über ihr Leben. © massow-picture

Um 20, 22. und 24 Uhr gab es „Renrajd Vualka“, Erzählungen zum Leben der Saamen. Renraja nennt man den Zug der Rentierschlitten-Gespanne und der Trag-Rentiere. VUALKA ist der südsaamische Begriff für „sich auf den Weg machen“. Getreu dem Motto „Wir zeigen ein Stück Lappland“ erzählten die Mitarbeiter Besuchern über das Leben der Saamen und im Besonderen über das Schicksal einer schwedischen Saamin, die um 1580 an den Hof des damaligen Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen Kassel verbracht wurde. Zelte, Schlitten und zahlreiche weitere Ausstellungsstücke zum Alltagsleben der Saamen veranschaulichten die Berichte.

50er Jahre Schauplätze im Institut für Stadtgeschichte

Zur diesjährigen Nacht der Museen zeigte das Institut für Stadtgeschichte die Sonderausstellung Frankfurt in den 50er Jahren. © massow-picture
Zur diesjährigen Nacht der Museen zeigte das Institut für Stadtgeschichte die Sonderausstellung Frankfurt in den 50er Jahren. © massow-picture

Ein ausgesprochener Anziehungspunkt waren auch die zwei Ausstellungen im Institut für Stadtgeschichte, dem Nachbarn des Archäologischen Museums. Im Dormitorium drehte sich in der Schau „Schauplätze“ alles um Frankfurt in den 50er Jahren. Anhand von 150 Fotos werden Themen wie Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, US-Hauptquartier und Messe und Verkehr lebendig. Zwei Kuratorenführungen, einmal von Tobias Picard M.A. gegen 20 Uhr, und von Dr. Michael Fleiter gegen 22 Uhr, kamen gut an. In den Foyers konnten Kunstinteressenten die großformatigen  „Farbsuggestionen“ der Frankfurter Künstlerin Renate Saubermeister (1937 bis 2012) bestaunen.

Walkingband "Drei zu Null" ließ musikalisch die 50er Jahre wieder aufleben. © massow-picture
Walkingband „Drei zu Null“ ließ musikalisch die 50er Jahre wieder aufleben. © massow-picture

Im Refektorium heizte die Walkingband „Drei zu Null“ jeweils um 19, 21. 23 und 24 Uhr in verträglicher Lautstärke mit Schlagern der 50er Jahre ein. Wer Lust hatte konnte sich Björn Wissenbach M.A. zu einer Stadtrundgang über „Frankfurts Wirtschaftsgeschichte“ anschließen oder Sabine Mannel M.A. zwischen 19 und 1 Uhr mit festem Schuhwerk zu einer Taschenlampenführung durch das Fischergewölbe mit ehemaligem Anlegesteg für die Nachen (flachen Boote) der Mainfischer unter der Alten Brücke folgen. Diese dienten den Mainfischern bis 1926 als eine Art Werft.

Viel Betrieb herrschte im Caricatura, dem Museum für komische Kunst. © massow-picture
Viel Betrieb herrschte im Caricatura, dem Museum für komische Kunst. © massow-picture

Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die Ausstellungen und Events vom Goethe-Haus, Caricatura-Museum, Haus am Dom, Dom-Museum, von Städel Museum, Museum Angewandte Kunst und Museum Judengasse: Im Städel nahmen zahlreiche Besucher das Angebot der Meisterwerke-Führungen durch das Haus wahr, um anschließend zu funkigen House- und Disco-Sounds im Metzler-Saal zu tanzen. Beflügelt von den lebhaften Trommelperformances von Max Gaertner und der FutureArtPerformanceGroup, durchliefen die Besucher mit viel

Besucher- Magnet war auch wieder die Schirn mit ihren Ausstellung "Ich" und "Joan Miro", die noch bis zum 12. Juni zu besichtigen ist. © massow-picture
Besucher- Magnet war auch wieder die Schirn mit ihren Ausstellung „Ich“ und „Joan Miro“, die noch bis zum 12. Juni zu besichtigen ist. © massow-picture

Spaß den interaktiven Parcours zum Glücklichsein im Museum Angewandte Kunst – die Ausstellung „The Happy Show“ war erst am vergangenen Freitag eröffnet worden. Neben Führungen durch die neue Dauerausstellung des kürzlich wiedereröffneten Museum Judengasse lauschten die Besucher konzentriert den venezianischen kantoralen Klängen aus der Renaissance.

Die Gartenfassade des Bolongaropalasts erstrahlt zur NACHT im faszinierenden Lichtspiel der Farben und Formen!
Die Gartenfassade des Bolongaropalasts erstrahlt zur NACHT im faszinierenden Lichtspiel der Farben und Formen!

Auch die denkmalgeschützte Höchster Altstadt zog viele Kunstwandler in ihren Bann: Während Michael Quast mit seiner Lesung über kauzige Originale für heitere Stimmung im Bolongaropalast sorgte, begeisterte das Frankfurter Blechbläserquartett mit seinem Jazz-Medley vom Höchster Schlossturm aus die Zuhörer. Hinter den historischen Mauern des Bolongaropalasts erwachten die Zeiten des Barock, des Rokoko und der alten Römer bei historischen Tanzaufführungen zum Leben, gefolgt von einer audiovisuellen Installation auf der Fassade des Gebäudes.

Ausgesprochen bunt ging es im Museum für Kommunikation zu; hier wurden die 80er zum Leben erweckt. Besucher konnten ihr tänzerisches Geschick im Stil von Dirty Dancing, Flashdance und Footloose unter Beweis stellen, eine flippige Disco-Diva-Karaoke-Show sorgte zudem für heitere Stimmung. Nebenan im Filmmuseum schlüpften viele Besucher in die Rollen ihrer Lieblingsfilm-Helden und verewigten sich auf ihren persönlichen Bluebox-Fotos, während im Experiminta ScienceCenter das Geheimnis von optischen Täuschungen und Fliehkraft gelüftet wurde.

Musikalisch ging es mit Indian Vibes im Deutschen Architekturmuseum heiß her, und im Offenbacher Ledermuseum wurde ordentlich geswingt und gejazzt. Nachtschwärmer kamen in der besonderen Atmosphäre des Höchster Bolongaropalastes und auf dem Dach des Skyline Plaza mit spektakulärem Blick auf Frankfurts Wolkenkratzer auf ihre Kosten. Hier wurde zu frischen Partysounds ausgelassen bis in den frühen Morgen gefeiert.

„Junge Kunst mit Zukunft“ stand bei der EY-Benefizauktion im Museum Angewandte Kunst zur Versteigerung: 26 ausgewählte Werke junger Künstler der Frankfurter Städelschule und der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) kamen unter den Hammer und wurden für insgesamt 60.159 € versteigert.

Weitere Informationen über das Programm der Nacht der Museen 2016

„Die Fauna in den Gewässern des Rhein-Main-Gebietes“ Vortrag im Senckenberg Forschungsinstitut, Frankfurt

dfg-vielfaltVortrag „Vielfalt im Fluss: Die Fauna in den Gewässern des
Rhein-Main-Gebietes“ von Dr. Andrea Sundermann:

Frankfurt, den 22.4.2016. Das Leben in den Gewässern verändert sich schnell – einwandernde Arten, Baumaßnahmen, Kühlwasserentnahme und Klimawandel führen zu ganz neuen Lebensbedingungen und -gemeinschaften.
Maßnahmen zur Gewässerreinhaltung und naturnaher Rückbau vieler Uferzonen dienen der „Wiedergutmachung“ – aber greifen sie auch? Wie ist es um Wasserqualität und biologische Vielfalt in den Gewässern in Rhein-Main bestellt? Und ist das für uns Landbewohner überhaupt wichtig?

Die vortragende Biologin Andrea Sundermann erforscht die Funktionalität der Fließgewässer sowie die Ursachen des Biodiversitätsverlustes und entwickelt Lösungsstrategien für Renaturierungsmaßnahmen.

Referentin: Dr. Andrea Sundermann, Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Standort Gelnhausen

Datum: Mittwoch, 27. April, 19:15 Uhr
Ort: Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums
(BiK-F), Georg-Voigt-Straße 14, 60325 Frankfurt.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Vielfalt zählt! – Eine Expedition
durch die Biodiversität“, die begleitend zur DFG-Wanderausstellung
„VIELFALT ZÄHLT!“ im Senckenberg Naturmuseum
(www.vielfalt-zaehlt.de/home/) stattfindet.
Weitere Termine unter:
http://vielfalt-zaehlt.de/rahmenprogramm-app/rahmenprogramm/)