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Leitungswechsel bei goEast: Gaby Babić verlässt Festival des mittel- und osteuropäischen Films – Nachfolgerin wird Heleen Gerritsen

goe-eastDas  goEast Festivalbüro hat mitgeteilt, dass beim Festival des mittel- und osteuropäischen Film „goEast“ ein Leitungswechsel bevorsteht: So wird ab Oktober 2017 Heleen Gerritsen Nachfolgerin von Gaby Babić an der Spitze des Festivals.

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Gaby Babić, seit September 2010 Leiterin von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films verlässt zum Oktober 2017 ihre Position beim Deutschen Filminstitut. Ihr folgt die niederländische Filmproduzentin und Kuratorin Heleen Gerritsen nach, die ihr neues Amt zum 1. Oktober antritt.
„Nach sieben Jahren goEast-Festivalleitung freue ich mich auf eine persönliche und berufliche Veränderung“, sagte Babić. „Da goEast im 17. Jahr seines Bestehens hervorragend etabliert ist, ist dies ein guter Moment für einen Leitungswechsel. Ich danke meinem Team, mit dem ich mit Begeisterung sieben wundervolle Festival-Ausgaben realisieren durfte und freue mich darauf, goEast künftig als Besucherin unter der Leitung von Heleen Gerritsen zu erleben, die im Festival mit frischen Ideen neue Akzente setzen wird. Ich bin schon gespannt.“
Gaby Babić hat maßgeblich zur Weiterentwicklung des Festivals beigetragen. Neben der Präsentation herausragender Autor/-innenfilme stellte sie insbesondere gesellschaftspolitische Fragestellungen und außergewöhnliche Retrospektiven ins Zentrum der Festivalarbeit. In der goEast-Nachwuchsförderung konzipierte sie die Projekte OPPOSE OTHERING!, Young Filmmakers for Peace und das East-West Talent Lab. Das Deutsche Filminstitut dankt Gaby Babić für ihre hervorragende Arbeit und freut sich, dass sie dem Festival als freie Mitarbeiterin verbunden bleibt.

© goEast
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Die niederländische Filmproduzentin und Kuratorin Heleen Gerritsen studierte Slawistik, osteuropäische Geschichte und VWL in Amsterdam und Sankt-Petersburg und leitete zuvor das europäische Dokumentarfilmfestival dokumentART in Neubrandenburg. “Bei einem im westlichen Deutschland angesiedelten Filmfestival den Fokus auf Ost- und Mitteleuropa zu legen, ist so aktuell und notwendig wie eh und je: In Zeiten des Umbruchs, in denen sich das europäische Projekt seit einigen Jahren befindet, kann die Filmkunst, als zugängliches Medium, wesentlich dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und Brücken zwischen Kulturen zu schlagen. goEast ist ein Festival mit einem einzigartigen Format, das seit vielen Jahren erfolgreich die gesamte Bandbreite des ost- und mitteleuropäischen Filmschaffens in den Mittelpunkt rückt. Sowohl Filme zu aktuellen, gesellschaftlichen Themen, als auch filmhistorische Retrospektiven und Sonderreihen finden in Wiesbaden ein Publikum. Mit dem Deutschen Filminstitut hat das Festival außerdem eine starke Institution im Rücken. Aus meiner Sicht ist dies eine optimale Ausgangsposition für eine auf die Zukunft ausgerichtete Weiterentwicklung des Festivals.“

Filme aus Südosteuropa und Georgien die großen Gewinner bei goEast 2017 – Hauptpreis für serbische Tragikomödie REQUIEM FÜR FRAU J

goEast Preisverleihung Preisträger, Juroren, GoEast-Team nach der Preisverleihung auf der Caligari Filmbühne Wiesbaden Foto: Diether v. Goddenthow
goEast Preisverleihung Preisträger, Juroren, GoEast-Team nach der Preisverleihung auf der Caligari Filmbühne Wiesbaden Foto: Diether v. Goddenthow

Hauptpreis für serbische Tragikomödie REQUIEM FÜR FRAU J., deutsch-georgisches Regie-Duo Nana & Simon gewinnt zwei Preise

Mit der feierlichen Preisverleihung in der Wiesbadener Caligari FilmBühne ging am Dienstag, 2. Mai, die 17. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films erfolgreich zu Ende. Mehr als 12.000 BesucherInnen sorgten bei dem vom Deutschen Filminstitut veranstalteten Filmfestival für volle Kinos und intensive Lectures, Diskussionen und Talks. Insgesamt wurden in sieben Tagen 111 Filme aus 29 Ländern gezeigt, zum Abschluss wurden Preise im Gesamtwert von 50.000 Euro vergeben.

Laila Pakalniņa (Vorsitz), Produzent Max Tuula (Estland/Russland), Produzentin Sam Taylor (Großbritannien), Schauspieler Jakob Diehl (Deutschland) und Regisseur Igor Drljača (Bosnien und Herzegowina/Kanada) - verliehen die Hauptpreise an REQUIEM FÜR FRAU J. (REKVIJEM ZA GOSPOĐU J., Foto: Diether v. Goddenthow
Laila Pakalniņa (Vorsitz), Produzent Max Tuula (Estland/Russland), Produzentin Sam Taylor (Großbritannien), Schauspieler Jakob Diehl (Deutschland) und Regisseur Igor Drljača (Bosnien und Herzegowina/Kanada) – verliehen die Hauptpreise an REQUIEM FÜR FRAU J. (REKVIJEM ZA GOSPOĐU J., Foto: Diether v. Goddenthow

Die Mitglieder der internationalen Jury – die lettische Regisseurin Laila Pakalniņa (Vorsitz), Produzent Max Tuula (Estland/Russland), Produzentin Sam Taylor (Großbritannien), Schauspieler Jakob Diehl (Deutschland) und Regisseur Igor Drljača (Bosnien und Herzegowina/Kanada) – verliehen die Hauptpreise an REQUIEM FÜR FRAU J. (REKVIJEM ZA GOSPOĐU J., Serbien/Bulgarien/EJR Mazedonien/Russland/Frankreich 2017, Regie: Bojan Vuletić), MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE (CHEMI BEDNIERI OJAKHI, Deutschland/Frankreich/Georgien 2017, Regie: Nana & Simon) und SONNENSTADT (MZIS QALAQI, Georgien/USA/Katar/ Niederlande 2017, Regie: Rati Oneli).

Festivalleiterin Gaby Babić  führte souverän durch den Abend.Foto: Diether v. Goddenthow
Festivalleiterin Gaby Babić führte souverän durch den Abend.Foto: Diether v. Goddenthow

Festivalleiterin Gaby Babić betont: „Ich freue mich sehr, dass sich der diesjährige Schwerpunkt zu starken Frauenfiguren im Kino und Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa auch in den ausgezeichneten Filmen widerspiegelt.“

 

 

 

Die goEast-Gewinner im Überblick

Laila Pakalniņa (Vorsitz) verleiht in Beisein von Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filmmuseums und Gaby Babić, Festivalleiterin, die Goldene Lilie an Regisseur Bojan Vuletić. Foto: Diether v. Goddenthow
Laila Pakalniņa (Vorsitz) verleiht in Beisein von Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filmmuseums und Gaby Babić, Festivalleiterin, die Goldene Lilie an Regisseur Bojan Vuletić. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Goldene Lilie für den Besten Film ging an REQUIEM FÜR FRAU J. (REKVIJEM ZA GOSPOĐU J., Serbien/Bulgarien/EJR Mazedonien/Russland/Frankreich 2017). Die Tragikomödie erzählt von der depressiven Jelena, die sterben will. Regisseur Bojan Vuletić nahm gemeinsam mit Hauptdarstellerin Mirjana Karanović am Dienstagabend den Preis im Wert von 10.000 Euro in Empfang. „Vielen Dank, Frau J., für die Hoffnung die Sie bringen,“ so die Jury.

v.l. Axel Imholz, Kulturdezernent der Stadt Wiesbaden verlieh den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden an das georgisch-deutsche Regie-Duo Nana & Simon. Foto: Diether v. Goddenthow
v.l. Axel Imholz, Kulturdezernent der Stadt Wiesbaden verlieh den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden an das georgisch-deutsche Regie-Duo Nana & Simon. Foto: Diether v. Goddenthow

Das georgisch-deutsche Regie-Duo Nana & Simon gewann den mit 7.500 dotierten Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie. Ihr Film MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE (CHEMI BEDNIERI OJAKHI, Deutschland/Frankreich/ Georgien 2017), in dem die 52-jährige Manana beschließt, die Familienwohnung zu verlassen und ihr eigenes Leben zu führen, eröffnete das diesjährige Festival. Bereits 2013 erhielten Nana Ekvtimishvili und Simon Gross bei goEast mit BLÜTEZEIT (in den deutschen Kinos unter dem Titel DIE LANGEN HELLEN TAGE) den Preis für den Besten Film. Die Jury erklärte, der Film „zeigt, wie schwierig es ist, ein Fenster aufzumachen und frische Luft hereinzulassen.“ Den Preis nahm die georgische Schauspielerin Tsisia Kumsishvili entgegen, die in dem Filme in der Rolle der Tochter Nino zu sehen ist.

Bergarbeitersiedlung Chiatura in Westgeorgien, wurde mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 EUR) gekrönt
Bergarbeitersiedlung Chiatura in Westgeorgien, wurde mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 EUR) gekrönt

Der Dokumentarfilm SONNENSTADT (MZIS QALAQI, Georgien/USA/Katar/ Niederlande 2017, Regie: Rati Oneli), über die zur Geisterstadt gewordenen Bergarbeitersiedlung Chiatura in Westgeorgien, wurde mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 EUR) gekrönt und „erfasst die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit und Schönheit eines Orts und seiner Einwohner trotz der Farblosigkeit der Stadt, des Jahres und des Jahrhunderts“.

Filmausschnitt: Bergarbeitersiedlung Chiatura in Westgeorgien,
Filmausschnitt: Bergarbeitersiedlung Chiatura in Westgeorgien,

Die Jury würdigte mit einer lobenden Erwähnung zudem das lettisch-litauische Kriegsdrama IM EXIL (PELNU SANATORIJA, 2016, Regie: Dāvis Sīmanis) mit Ulrich Matthes in der Hauptrolle sowie Hana Jušić’ virtuoses Spielfilmdebüt GLOTZ NICHT AUF MEINEN TELLER (NE GLEDAJ MI U PIJAT, Kroatien 2016).

MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE wurde ebenfalls mit dem von der internationalen FIPRESCI-Jury vergebenen Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Spielfilm ausgezeichnet
MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE wurde ebenfalls mit dem von der internationalen FIPRESCI-Jury vergebenen Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Spielfilm ausgezeichnet

Nana & Simons MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE wurde ebenfalls mit dem von der internationalen FIPRESCI-Jury vergebenen Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Spielfilm ausgezeichnet. Die Jury nannte den Film „ein großes Kinowerk, das ein georgisches Familienleben auf universale und harmonische Art darstellt“. Der

Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten

Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Dokumentarfilm ging an Ivan Ramljaks (r.) KINOINSELN Foto: Diether v. Goddenthow
Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Dokumentarfilm ging an Ivan Ramljaks (r.) KINOINSELN Foto: Diether v. Goddenthow

Dokumentarfilm ging an Ivan Ramljaks KINOINSELN (KINO OTOK, Kroatien 2016), der cineastische Herzen höher schlagen lässt und „mit wenigen Mitteln und einem minimalistischen Stil wunderbar zeigt, wie das Kino Teil der natürlichen Landschaft ist.“

 

Der Frankfurter Künstler Aleksandar Radan gewann in dem von der BHF-BANK-Stiftung geförderten Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst den Open Frame Award in Höhe von 5.000 Euro für IN BETWEEN IDENTITIES, in dem das Publikum fast voyeuristisch Spielcharaktere in einer virtuellen Welt betrachtet.

IN BETWEEN IDENTITIES, in dem das Publikum fast voyeuristisch Spielcharaktere in einer virtuellen Welt betrachtet
IN BETWEEN IDENTITIES, in dem das Publikum fast voyeuristisch Spielcharaktere in einer virtuellen Welt betrachtet

Das Werk ist „ein treibender, erfreulich unmoralischer Kommentar auf die Selbstfindungsperformances nicht nur unserer scheinbar perfekten digitalen Spiegelbilder.“

Eine lobende Erwähnung erhielt EXILE EXOTIC (Großbritannien/Russland 2015, Regie: Sasha Litvintseva), der vom Rand eines Pools aus die exotischen Anfänge des Exils der Filmemacherin erzählt.

Das Projekt GILGAMESH 4000 (Russland) von Nick Teplov erhielt den vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgelobten goEast Development Award (3.500 EUR) für das beste Pitching beim East-West Talent Lab. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Projekt GILGAMESH 4000 (Russland) von Nick Teplov erhielt den vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgelobten goEast Development Award (3.500 EUR) für das beste Pitching beim East-West Talent Lab. Foto: Diether v. Goddenthow

Das Projekt GILGAMESH 4000 (Russland) von Nick Teplov erhielt den vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgelobten goEast Development Award (3.500 EUR) für das beste Pitching beim East-West Talent Lab. „Nick Teplov schafft mit bestechenden Bildern aus unterschiedlichen Kontinenten ein vielschichtiges und kraftvolles Filmgedicht. GILGAMESH 4000 hat das Potenzial, ein ebenso berührender wie aufrüttelnder Film zu werden,“ begründete die Jury.
Außerdem sprach die Jury eine lobende Erwähnung für PARALLELS IN THE INFINITY von der Ungarin Borbála Nagy aus: „Das Projekt legt den Finger in die Wunde aktueller politischer Entwicklungen: Die Zersetzung von Zivilgesellschaft und Demokratie beginnt im Erziehungssystem.“

Die Preisträger sind Oksana Kazmina (Ukraine) und Maxim Cirlan (Moldawien) mit dem Projekt ANTIGONA, Miona Bogović (Serbien/ Deutschland) und Ana Hoffner (Österreich) mit THE OTHER ZENIT, Zhanna Ozirna (Ukraine) und Aurelia Natalini (Deutschland) mit BOND, Ion Gnatiuc (Rumänien) und Artiom Zavadovschi (Moldawien) mit FACE TO FACE, sowie Andreas Boschmann (Deutschland) und Aleksandra Medianikova (Russland) mit DOMASHNEE VIDEO. Foto: Diether v. Goddenthow
Die Preisträger sind Oksana Kazmina (Ukraine) und Maxim Cirlan (Moldawien) mit dem Projekt ANTIGONA, Miona Bogović (Serbien/ Deutschland) und Ana Hoffner (Österreich) mit THE OTHER ZENIT, Zhanna Ozirna (Ukraine) und Aurelia Natalini (Deutschland) mit BOND, Ion Gnatiuc (Rumänien) und Artiom Zavadovschi (Moldawien) mit FACE TO FACE, sowie Andreas Boschmann (Deutschland) und Aleksandra Medianikova (Russland) mit DOMASHNEE VIDEO. Foto: Diether v. Goddenthow

Beim Nachwuchsprojekt OPPOSE OTHERING!, das sich den Ausprägungen gruppenbezogener Ausgrenzung von Menschen widmet, wurden von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) fünf Regie-Tandems mit Produktionspreisgeldern in Höhe von je 4.000 Euro ausgestattet. Die Preisträger sind Oksana Kazmina (Ukraine) und Maxim Cirlan (Moldawien) mit dem Projekt ANTIGONA, Miona Bogović (Serbien/ Deutschland) und Ana Hoffner (Österreich) mit THE OTHER ZENIT, Zhanna Ozirna (Ukraine) und Aurelia Natalini (Deutschland) mit BOND, Ion Gnatiuc (Rumänien) und Artiom Zavadovschi (Moldawien) mit FACE TO FACE, sowie Andreas Boschmann (Deutschland) und Aleksandra Medianikova (Russland) mit DOMASHNEE VIDEO. Die Tandems kehren 2018 zu goEast zurück und präsentieren dann die Weltpremieren der fertiggestellten Filme.

Zum letzten Mal mit dabei: Claudia Dillmann, die langjährige Direktorin des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt, hier mit Gaby Babic. Foto: Diether v. Goddenthow
Zum letzten Mal mit dabei: Claudia Dillmann, die langjährige Direktorin des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt, hier mit Gaby Babic. Foto: Diether v. Goddenthow

Die 17. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films fand vom 26. April bis zum 2. Mai statt. Zu den Höhepunkten gehörten die Besuche der international gefeierten Filmemacherinnen Agnieszka Holland, Lana Gogoberidze und Márta Mészáros, der die diesjährige Hommage gewidmet war sowie der bewegende Auftritt von Artur „Atze“ Brauner mit seiner Familie anlässlich der Weltpremiere von MARINA, MABUSE UND MORITURI – 70 JAHRE DEUTSCHER NACHKRIEGSFILM IM SPIEGEL DER CCC (Deutschland 2017, Regie: Kathrin Anderson). Auf großes Interesse seitens des (Fach-)Publikums stieß das Symposium mit Titel „Feministisch wider Willen – Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa“.

Die Preisträger bei goEast 2017

Goldene Lilie für den Besten Film (10.000 EUR)
REQUIEM FÜR FRAU J. (REKVIJEM ZA GOSPOĐU J, Serbien/Bulgarien/EJR Mazedonien/ Russland/Frankreich 2017, Regie: Bojan Vuletić)

Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 EUR)
MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE (CHEMI BEDNIERI OJAKHI, Deutschland/Frankreich/ Georgien 2017, Regie: Nana & Simon)

Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 EUR)
SONNENSTADT (MZIS QALAQI, Georgien/USA/Katar/Niederlande 2017, Regie: Rati Oneli)

Lobende Erwähnungen der Hauptjury
IM EXIL (PELNU SANATORIJA, Lettland/Litauen 2016, Regie: Dāvis Sīmanis)
GLOTZ NICHT AUF MEINEN TELLER (NE GLEDAJ MI U PIJAT, Kroatien 2016, Regie: Hana Jušić).

Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Dokumentarfilm
KINOINSELN (KINO OTOK, Kroatien 2016, Regie: Ivan Ramljak)

Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Spielfilm
MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE (CHEMI BEDNIERI OJAKHI, Deutschland/Frankreich/Georgien 2017, Regie: Nana & Simon)

Open Frame Award (5.000 EUR, gefördert von der BHF-BANK-Stiftung)
IN BETWEEN IDENTITIES (Deutschland 2015, Regie: Aleksandar Radan)
Lobende Erwähnung: EXILE EXOTIC (Großbritannien/Russland 2015, Regie: Sasha Litvintseva)

goEast Development Award (3.500 EUR, ausgelobt vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain)
GILGAMESH 4000 (Russland, Regie: Nick Teplov)
Lobende Erwähnung: PARALLELS IN THE INFINITY (Ungarn, Regie: Borbála Nagy)

Produktionsgeld OPPOSE OTHERING! (je 4.000 EUR, ausgelobt von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“)
ANTIGONA (Oksana Kazmina, Ukraine & Maxim Cirlan, Moldawien)
THE OTHER ZENIT (Miona Bogović, Serbien/Deutschland) & Ana Hoffner, Österreich)
BOND (Zhanna Ozirna, Ukraine & Aurelia Natalini, Deutschland) FACE TO FACE (Ion Gnatiuc, Rumänien & Artiom Zavadovschi, Moldawien)
DOMASHNEE VIDEO (Andreas Boschmann, Deutschland & Aleksandra Medianikova, Russland)

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Robert Bosch Stiftung, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, das Auswärtige Amt, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die Stadt Eschborn, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und Krušovice. Medienpartner sind u.a. 3sat, die FAZ und hr-iNFO.

goEast 2017 zum 17. Mal wird Wiesbaden wieder Treffpunkt für Osteuropabegeistete und Filmfreunde

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Less than a week to … goEast 2017
Zum 17. Mal wird Wiesbaden Treffpunkt für Osteuropabegeisterte und Filmfreunde

In weniger als einer Woche wird goEast die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden zum 17. Mal in ein filmisches Paradies für Osteuropa-, Film- und Kulturbegeisterte verwandeln. Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival des mittel- und osteuropäischen Films, das in diesem Jahr von Mittwoch, 26. April, bis Dienstag, 2. Mai, stattfindet, präsentiert mehr als 100 Filme aus 29 Ländern, darunter sechs Welt-, eine internationale und 22 Deutschlandpremieren, drei Nachwuchsprojekte und ein vielfältiges Begleitprogramm mit Ausstellungen, Diskussionsrunden, Workshops, Vorträgen, Filmgesprächen und Partys.
goEast begrüßt mehr als 200 Filmschaffende und andere Gäste aus dem In- und Ausland, darunter die polnische Regisseurin und diesjährige Silberne-Bären-Gewinnerin Agnieszka Holland, die serbische Filmikone Mirjana Karanović, die Grande Dame des ungarischen AutorInnenfilms Márta Mészáros, den deutschen Schauspieler Ulrich Matthes und den Ausnahmeproduzent Artur „Atze“ Brauner.

(v.l.)  Gaby Babić, Axel Imholz, Claudia Dillmann, Ingmar Jung, Dr. Helmut Müller Foto: Diether v. Goddenthow
(v.l.) Gaby Babić, Axel Imholz, Claudia Dillmann, Ingmar Jung, Dr. Helmut Müller Foto: Diether v. Goddenthow

MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE (CHEMI BEDNIERI OJAKHI, Deutschland, Frankreich, Georgien 2017), der neue Film des georgisch-deutschen Regie-Duos Nana & Simon (Nana Ekvtimishvili und Simon Gross), eröffnet am Mittwoch, 26. April, in der Caligari FilmBühne das Festival.

goEast steht dieses Jahr im Zeichen von Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa und starken Frauenfiguren im Kino. Festivalleiterin Gaby Babić erklärte auf der Pressekonferenz am heutigen Donnerstag in der Caligari FilmBühne: „Auch innerhalb der Festivalszene wird die eklatante Ungleichbehandlung von Frauen in der Branche diskutiert. Festivals zeigen im Durchschnitt viel zu wenig Filme von Frauen. Bei der Recherche unserer historischen Programme fiel auf, dass wir zu bestimmten Phasen der Filmgeschichte so gut wie keine Filme von Regisseurinnen finden konnten. Es gab und gibt offensichtlich Kontexte und Zeiten, in denen es für Frauen besonders schwer war, als Regisseurinnen zu arbeiten. Trotzdem hat es immer Frauen gegeben, die in den mittel- und osteuropäischen Staaten Filme gemacht haben. Und heute gibt es in der europäischen AutorInnenfilmszene einige Frauen aus dem östlichen Europa, die ganz vorne mitmischen. Nun widmen wir uns der Arbeit von Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa im Symposium und nicht von ungefähr haben wir in diesem Jahr gleich mehrere Debüts von jungen Regisseurinnen im Wettbewerb.”

Claudia Dillmann Foto: Diether v. Goddenthow
Claudia Dillmann Foto: Diether v. Goddenthow

Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, betont: „Mit dem Schwerpunkt auf weibliches Filmemachen zeigt goEast einmal mehr, dass es gesellschaftlich relevante Themen aufgreift und neu zur Debatte stellt. Ausgehend von der Gründungsidee vor 17 Jahren, beim heimischen Publikum ein tieferes Verständnis für die Kultur und Politik der östlichen Nachbarn zu schaffen, hat sich das Festival längst als zentrale Plattform für die Filmszene Mittel- und Osteuropas etabliert, dabei aber stets weiterentwickelt. Dass goEast auch politisch seine Stimme erhebt, zeigt sich etwa in der neuen projektbegleitenden Festivalsektion OPPOSE OTHERING!, die sich gegen Ausgrenzung wendet.”

Ingmar Jung Foto: Diether v. Goddenthow
Ingmar Jung Foto: Diether v. Goddenthow

Ingmar Jung, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst: „Im Jahr 2017 geht goEast in die 17. Runde. Die Hessische Landesregierung freut sich sehr, auch in diesem Jahr das Festival des Mittel- und Osteuropäischen Films mit Zentrum in der Landeshauptstadt Wiesbaden finanziell unterstützen zu können. Mit einem einzigartigen Programm von Filmen, Vorträgen und Diskussionen sowie der Förderung und Honorierung junger Talente lädt goEast zum interkulturellen Austausch ein, der politisch aktueller und gesellschaftlich relevanter nicht sein könnte.”

Axel Imholz Foto: Diether v. Goddenthow
Axel Imholz Foto: Diether v. Goddenthow

Axel Imholz, der neue Kulturdezernent der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden freut sich sehr, gleich zu Beginn seiner Tätigkeit eine der wichtigsten Kulturveranstaltungen Wiesbadens eröffnen zu können: „goEast bringt internationale Festivalatmosphäre in unsere Stadt. Mit einer Vielzahl an beeindruckenden Filmen im Wettbewerb, Deutschlandpremieren, bekannten Filmemachern und internationalen Gästen lenkt es die Aufmerksamkeit der Filmwelt auf Wiesbaden. Mit Ausstellungen im „sam“ – Stadtmuseum am Markt, dem Museum Wiesbaden und einer Vielzahl weiterer Veranstaltungen neben dem Film, bietet es eine Vielzahl an weiteren kulturellen Angeboten. goEast schafft einmal mehr Orte der Begegnung und fördert den kulturellen Austausch und Diskurs in Europa – etwas das gerade in der heutigen Zeit wichtiger ist denn je.”

Dr. Helmut Müller Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Helmut Müller Foto: Diether v. Goddenthow

Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, erklärte: „Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain freut sich sehr, auch in diesem Jahr den 30 TeilnehmerInnen aus zehn Ländern mit dem East-West Talent Lab die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeiten in den Sparten Kurzspiel- Dokumentar- Experimentalfilm und Videokunst öffentlich einer namhaft besetzten Jury vorzustellen. Der beste Pitch gewinnt den vom Kulturfonds ausgelobten, mit 3.500 Euro dotierten und seit 2014 vergebenen goEast Development Award. Zudem gibt es in diesem Jahr die Möglichkeit, Masterclasses zu besuchen, die von renommierten Gästen gegeben werden wie der Regisseurin Agnieszka Holland, dem Produzenten und goEast-Jurymitglied Max Tuula oder dem Regisseur Askold Kurov. Und last but not least, wird in diesem Jahr das Lab erstmalig von einem Kritikerblog begleitet. Alles in allem ist das Lab eine wunderbare Möglichkeit, sich auszutauschen, zu vernetzen und wertvolle Branchenkontakte zu knüpfen.”

Preise im Gesamtwert von 50.000 Euro

Gaby Babic Foto: Diether v. Goddenthow
Gaby Babic Foto: Diether v. Goddenthow

Die von der goEast-Auswahlkommission unter dem Vorsitz von Festivalleiterin Gaby Babić ausgewählten Beiträge konkurrieren neben der Goldenen Lilie für den Besten Film (10.000 Euro) um den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 Euro) sowie um den Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 Euro). Über die Preisvergabe entscheidet eine fünfköpfige internationale Jury, bestehend aus der lettischen Regisseurin Laila Pakalniņa (Vorsitz), Produzent Max Tuula (Estland/Russland), Produzentin Sam Taylor (Großbritannien), Schauspieler und Komponist Jakob Diehl (Deutschland) und Regisseur Igor Drljača (Bosnien und Herzegowina/Kanada).

Im Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst wird der Open Frame Award in Höhe von 5.000 Euro vergeben. Das beste Filmprojekt aus dem East-West Talent Lab erhält den mit 3.500 Euro dotierten goEast Development Award; bei OPPOSE OTHERING! werden fünf Regie-Tandems mit je 4.000 Euro Produktionsgeld ausgestattet.

Weitere goEast-Highlights im Überblick

In der neuen Sektion goEast Gurus werden die neuesten Filme von RegisseurInnen gezeigt, die dem Festival besonders verbunden sind und bereits erfolgreich im internationalen Festivalkalender touren. So etwa Cristi Puiu’s SIERANEVADA (Rumänien 2016), RODNYE (FAMILIENBANDE) von Vitaly Mansky (Lettland, Deutschland, Estland, Ukraine 2016) und EINE GUTE EHEFRAU (DOBRA ŽENA, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien 2016) von Mirjana Karanović.

Die goEast Hommage würdigt eine der erfolgreichsten Regisseurinnen Europas: die Ungarin Márta Mészáros, die seit mehr als einem halben Jahrhundert Filme macht. Márta Mészáros ist beim Festival anwesend.

Das Symposium Feministisch wider Willen fordert auf zur Re-Vision des „reluctant feminism“: Es geht um Regie-Frauen aus dem Osten, die mit ihren Filmen für ein gleichberechtigtes Frauen-Dasein (und mehr) eintraten, sich mit der Einordnung in die Kategorien des Feminismus aber stets schwer taten.

Mit zehn aktuellen Spiel- und Dokumentarfilmen, einer Podiumsdiskussion und einer Filmplakatausstellung rückt goEast in der Sektion Czech Cinema Now! das Filmland Tschechien in den Fokus.

Die Highlights präsentieren herausragende filmische Glanzlichter, die bereits in ihren heimischen Kinos ZuschauerInnen begeisterten. Mit dabei sind Filme aus Kroatien, Montenegro, Polen, Russland, Serbien und Ungarn.

Zu den Specials dieses Jahr zählen unter anderem die Sonntagsmatinee in Anwesenheit von Regisseurin Agnieszka Holland, die ihren neuen Film FÄHRTE (POKOT, Polen, Deutschland, Tschechische Republik, Schweden, Slowakische Republik 2017) vorstellt und die Welturaufführung von MARINA, MABUSE UND MORITURI – 70 JAHRE DEUTSCHER NACHKRIEGSFILM IM SPIEGEL DER CCC (Deutschland 2017) in Anwesenheit des Produzenten Artur „Atze“ Brauner und seiner Familie.

Zur traditionellen Archivpräsentation begrüßt goEast das Nationale Filmarchiv Tschechiens, die Schulfilmtage bieten SchülerInnen die Möglichkeit, Festivalluft zu schnuppern; die Ausstellungen, Filmgespräche, Konzerte und Partys spannen einen Bogen zwischen Filmschaffenden, FachbesucherInnen und Publikum.

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Robert Bosch Stiftung, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, das Auswärtige Amt, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die Stadt Eschborn, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und Krušovice. Medienpartner sind u.a. 3sat, die FAZ und hr-iNFO.

goEast Filmfestival

GoEast zentraler Festival-Ort caligari Filmbühne Wiesbaden
GoEast zentraler Festival-Ort caligari Filmbühne Wiesbaden

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Robert Bosch Stiftung, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, das Auswärtige Amt, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die Stadt Eschborn, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und Krušovice. Medienpartner sind u.a. 3sat, die FAZ und hr-iNFO.

Spielstätten – goEast Website

 

goEast 2017 – Programm – Spielstätten

goEast_Visual_2017.kl

 

 

 

 

 

 

goEast 2016 – Programm – Spielstätten
goEast2016

 

 

 

 

 

 

goEast 2015 – Programm – Spielstätten
goEast2015

 

 

 

 

 

Rückblick