Auf grünen Wegen durchs Gutenberg-Museum – Sonderausstellungen über Kräuterhexen und Gartengesundheit im Gutenbergmuseum Mainz

© massow-picture
© massow-picture

Sonderausstellung: Vom „Gart der Gesundheit“ bis zu den Kräuterhexen

 Mainz. Zu einem Dreiklang mit Kräuterbüchern, Kräuterbeet und Begegnungen lädt das Gutenberg-Museum im Rahmen des Jubiläums „200 Jahre Rheinhessen“ ein. In der neuen Sonderausstellung mit dem Titel  „Kräuterbücher – vom ‚Gart der Gesundheit‘ bis zu den Kräuterhexen“ wird sich vom 2. Juni bis 2. Oktober 2016 alles im Museum und davor  um das Thema Kräuter drehen. Als duftendes Entree begrüßt das Kräuterbeet am Liebfrauenplatz die Besucher. Das Grün- und Umweltamt der Stadt Mainz hat das Beet in Kooperation mit dem Gutenberg-Museum zu einem Bauerngarten mit traditionellen Kräutern aus Rheinhessen verwandelt. Ziel der Ausstellung ist es, dem Besucher ein Erlebnis für alle Sinne zu bieten.

Zur Vernissage am Donnerstag, 2. Juni 2016, um 10 Uhr im Vortragssaal des Gutenberg-Museums sprechen die Dezernentinnen Marianne Grosse und Katrin Eder, der Vorsitzende des Vereins Rheinhessen-Marketing, Peter Eckes,  und Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig.  Am Eröffnungstag lädt die museumspädagogische Werkstatt des Gutenberg-Museums im Druckladen  ab 15 Uhr zum Themenworkshop Papierschöpfen von „Original Rheinhessischem Kräuterpapier“ und zum „Kräuterdruck“ ein. Außerdem gibt es die Leseaktion „Kräutermärchen“. Im Kino laufen während der gesamten Ausstellungszeit Kurzfilme zu Rheinhessenthemen.  Draußen lockt das Kräuterbeet von Juni bis Oktober zum Schauen, Staunen und Schnuppern – und zum Vergleich mit den Exponaten im Museum.

Zur Ausstellung:
Namensgeber der Ausstellung ist das erste in deutscher Sprache veröffentlichte Kräuterbuch, der „Gart der Gesundheit“ (1485) von Peter Schöffer, in dem 368 Pflanzen vorgestellt werden.  Dank der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenbergs konnte  auch das Wissen um die Kraft der Kräuter mit Büchern schnell verbreitet werden. Heute  gibt es zahlreiche preiswerte Heilkräuterratgeber und Kräuterkochbücher. Die Ausstellung im Gutenberg-Museum verfolgt die Entwicklung  der Wissensvermittlung und der Pflanzenillustration anhand ausgewählter Exponate von den Anfängen im 15. Jahrhundert bis zu einem druckfrischen Buch von 2016.

Gleich mehrere der frühesten gedruckten Kräuterbücher entstanden in Mainz. Sechs Jahre nach der Veröffentlichung von Peter Schöffers „Gart der Gesundheit“ erschien Jakob Meydenbachs  „Hortus sanitatis“, der bereits 530 Pflanzen beschreibt. Dank einer Leihgabe sind die drei „Väter der Botanik“, die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wirkten, erstmals gleichzeitig im Gutenberg-Museum vertreten: Hieronymus Bock, Leonhard Fuchs und der in Mainz geborene Otto Brunfels. Weiter spannt sich der Bogen bis zur Gegenwart, in der Kräuterhexen mit viel Engagement ihr Wissen in Büchern vermitteln. Sie nehmen sich besonders der Wildkräuter an, die lange Zeit als „Unkraut“ verachtet wurden.

Von den Glanzstücken der Inkunabelzeit werden die Besucher auf einem grünen Weg durchs Haus geführt –  zur Kabinettausstellung mit Leseecke und Rezepten zum Mitnehmen. Die Ausstellung „ Kräuterbücher – vom  ‚Gart der Gesundheit‘ zu den Kräuterhexen“ wurde als Beitrag des Gutenberg-Museums zum Jubiläum „200 Jahre Rheinhessen“ konzipiert.

Weltmuseum der Druckkunst,
Liebfrauenplatz 5,
55116 Mainz
www.gutenberg-museum.de