Die 13 deutschen Weinbaugebiete im Profil

Deutsche Weinanbaugebiete. © Foto Diether von Goddenthow
Deutsche Weinanbaugebiete. © Foto Diether von Goddenthow

Das Deutsche Weininstitut (DWI) hat auf Basis der Rebflächenerhebung von Destatis für das Jahr 2023 ausgewertet, wodurch sich die 13 deutschen Weinanbaugebiete besonders auszeichnen.

Ahr
Die Ahr zählt mit 531 Hektar zu den kleineren Anbaugebieten in Deutschland. 2023 ist die Rebfläche gegenüber dem Vorjahr um zwei Hektar gewachsen. Sie hat aber damit noch lange nicht das Niveau von 564 Hektar erreicht, das die Region vor der Flutkatastrophe im Jahr 2021 hatte. Mit 79 Prozent roter Trauben im Anbau hat die Ahr prozentual den höchsten Rotweinanteil von allen Weinbaugebieten. Rund zwei Drittel der Ahrweinberge sind mit Spätburgunder bestockt (342 ha).

Baden
Baden ist ein Burgunderland. In Deutschlands drittgrößtem Weinbaugebiet (15.679 ha) machen die Rebsorten aus der Burgunderfamilie (9.763 ha) zusammengenommen 62 Prozent der Rebfläche aus. Beim Spätburgunder (5.029 ha) und Weißburgunder (1.660 ha) ist Baden die Nummer eins in Deutschland. Die in Freiburg gezüchtete neue Sorte Souvignier Gris wird in Baden zwischenzeitlich auf 123 Hektar und damit hierzulande am häufigsten angebaut. Als regionale Spezialität zählt der Gutedel (1.021 ha) im Markgräflerland.

Franken
Die Franken sind besonders stolz auf ihre wichtigste Rebsorte, den Silvaner. Er bedeckt mit 1.563 ha ein Viertel der fränkischen Rebfläche. Der Müller-Thurgau (1.375 ha) hat ebenfalls eine große Bedeutung entlang des Mains. Zusammengenommen machen diese beiden Sorten fast die Hälfte des fränkischen Weinbaus aus. 83 Prozent des 6.173 Hektar großen Anbaugebiets sind mit weißen Sorten bestockt.

Hessische Bergstraße
Mit 461 Hektar Rebfläche hat die Hessische Bergstraße im vergangenen Jahr die Stellung als kleinstes deutsches Weinbaugebiet an den Mittelrhein abgegeben. Sie hatte diese Position im Jahr 2007 von Sachsen übernommen, wo der Weinbau ausgeweitet wurde. Weißweinsorten, allen voran Riesling (164 ha) und Grauburgunder (59 ha), prägen die Weinregion am Fuße des Odenwaldes.

Mittelrhein
Im Größenranking der 13 deutschen Weinbaugebiete ist der Mittelrhein nach einem Verlust von sechs Hektar Rebfläche im letzten Jahr mit nunmehr 460 Hektar das kleinste Anbaugebiet Deutschlands. Im Mittelrheintal dominiert der Riesling. Er steht in fast zwei Dritteln der Weinberge, die sich von Bingen bis vor die Tore von Bonn erstrecken und bis Koblenz im UNESCO-Weltkulturerbe wachsen.

Mosel
Entlang der Mosel sowie den Seitentälern von Saar und Ruwer werden auf 8.536 Hektar zu 91 Prozent weiße Rebsorten kultiviert. Dieser Weißweinanteil ist deutschlandweit spitze. Auf 5.330 Hektar fühlt sich dort besonders der Riesling wohl. Eine Spezialität der Mosel ist die Sorte Elbling (425 ha), die jedoch im vergangenen Jahr vom Spätburgunder (435 ha) als drittwichtigste Sorte abgelöst wurde. Mit rund 3.400 ha Weinbergen in Steillagen, die eine Hangneigung ab 30 Prozent aufweisen, ist die Moselregion das größte Steillagenweinbaugebiet der Welt.

Nahe
Die Nahe zählt mit 4250 Hektar zu den mittelgroßen deutschen Weinbaugebieten. Der für die Region typischen Bodenvielfalt steht eine relativ große Rebsortenvielfalt gegenüber, die zu drei Vierteln von Weißweinsorten geprägt ist. Neben dem dominierenden Riesling (1.244 ha) sind die Burgundersorten (1.158) an der Nahe beliebt.

Pfalz
In der Pfalz wachsen auf 5954 Hektar Rieslingreben. Das macht die Pfalz zum größten Riesling-Anbaugebiet der Welt. Mit 7535 Hektar Rotwein ist sie zudem Deutschlands größtes Rotweinanbaugebiet. Neben den klassischen roten Sorten wird in der Pfalz auch rund die Hälfte des deutschen Merlot (429 ha), Cabernet Sauvignon (256 ha), Syrah (71 ha) und Cabernet Franc (64 ha) kultiviert. Im Weißweinbereich führt die Pfalz zudem mit einem Anteil von 40 Prozent beim bundesweiten Sauvignon Blanc-Anbau (798 ha). Entlang der rund 80 Kilometer langen Weinstraße erstrecken sich die Weinberge auf insgesamt 23.793 Hektar, was fast einem Viertel der heimischen Rebfläche entspricht.

Rheingau
Der Rheingau hat von allen deutschen Weinbaugebieten das klarste Rebsortenprofil. Er steht ganz besonders für den Riesling (2.441 ha), der auf 76 Prozent der 3.207 Hektar großen Rebfläche des Gebiets wächst. Damit hat der Rheingau prozentual den höchsten Rieslinganteil in Deutschland. Von den roten Rebsorten, die im Rheingau auf 473 Hektar angebaut werden, entfallen 85 Prozent auf den Spätburgunder (403 ha).

Rheinhessen
Als größtes deutsches Weinbaugebiet besitzt Rheinhessen ein gutes Viertel (27.499 ha) der gesamtdeutschen Rebfläche. Nach einem Zuwachs von 110 Hektar Grauburgunder auf 2424 Hektar im vergangenen Jahr, hat Rheinhessen Baden (2.398 ha) als wichtigstes Gebiet für diese Sorte abgelöst und liegt auch beim Chardonnay (1.087 ha) bundesweit auf Platz eins. Beim Riesling (5.383 ha) ist Rheinhessen Deutschlands Nummer zwei. Außerdem wachsen die 43 Prozent des Silvaners (1.875 ha) sowie ein gutes Drittel des deutschen Müller-Thurgaus (3.834 ha) in Rheinhessen, allerdings mit rückläufiger Tendenz. Die Rebfläche der neuen Sorte Souvignier Gris hat sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr von 35 ha auf 96 ha fast verdreifacht.

Saale-Unstrut
Das Weinbaugebiet Saale-Unstrut hat seine Rebfläche seit der Wiedervereinigung von 390 Hektar auf 853 Hektar im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. Es ist dadurch das größte unter den fünf kleinen deutschen Weinbaugebieten mit weniger als 1.000 Hektar Rebfläche. Geographisch gesehen liegt Saale-Unstrut am nördlichen Ende des deutschen Qualitätsweinanbaus. Besonders stolz ist man in der Region auf den Weißburgunder (117 ha), der gemeinsam mit dem Müller-Thurgau (122 ha) zu den wichtigsten Rebsorten des Gebiets am 51. Breitengrad zählt.

Sachsen
Sachsen hat seine Weinbergsfläche seit 1990 ebenfalls relativ stark von 300 Hektar auf 522 Hektar im vergangenen Jahr ausgeweitet. Im östlichsten deutschen Weinbaugebiet macht sich der Klimawandel sehr stark bemerkbar. Hier ist zwischenzeitlich der relativ spät reifende Riesling (74 ha), wie oftmals in den südwestlichen Weinregionen, die wichtigste Rebsorte. Von den Rotweinsorten, die rund ein Fünftel des sächsischen Weinbaus ausmachen, entfällt fast die Hälfte der Fläche auf den Spätburgunder (46 ha).

Württemberg
Deutschlands zweitgrößtes Rotweingebiet (7327 ha) Württemberg steht wie keine andere Region für die Sorten Trollinger (1.855 ha) und Lemberger (1.757 ha). Daneben spielen auch der Spätburgunder (1.302 ha) sowie der Schwarzriesling (1.175 ha) eine große Rolle im Rotweinanbau (7.327 ha), der fast zwei Drittel des insgesamt 11.392 Hektar großen Anbaugebiets ausmacht. Über die Hälfte des Weißweins keltern die Württemberger Weingärtner aus Rieslingtrauben (2.120 ha).

Universitätsmedizin Mainz startet bei „Rudern gegen Krebs“

© Foto Stiftung Leben mit Krebs
© Foto Stiftung Leben mit Krebs

(Mainz, 03.07.2024, svm) Bei der Ruder-Benefiz-Regatta der Stiftung Leben mit Krebs geht die Universitätsmedizin Mainz mit 15 Booten ins Rennen. Die Veranstaltung findet am Sonntag, 7. Juli 2024, ab 9 Uhr auf dem Rhein, Höhe Mainzer Winterhafen statt. Der Erlös von „Rudern gegen Krebs“ in Mainz kommt Projekten des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz) und der Stiftung Kinderkrebsforschung Mainz, die Krebspatienten bei Sport und Bewegung unterstützen, zugute.

„Ein starkes Zeichen gegen Krebs“ setzen 68 Teams aus Unternehmen, Behörden oder privaten Initiativen auch in diesem Jahr wieder bei „Rudern gegen Krebs“ auf dem Rhein bei Mainz. Die Universitätsmedizin Mainz geht mit 15 Booten und 60 Rudernden an den Start.

„Ich bin begeistert, dass sich so viele Mitarbeitende der Unimedizin Mainz bei ‚Rudern gegen Krebs‘ engagieren“, sagt Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz. „Als Team setzen wir uns für unsere Patient:innen und für das Thema Gesundheit ein – dabei ist das abgestimmte und gemeinsame Handeln – wie beim Rudern — wichtig.“ Der Vorstand der Universitätsmedizin Mainz unterstützt die Regatta-Teilnahme und übernimmt die Startgebühr für die 15 Boote des #TeamUM.

Die Benefiz-Regatta ist eine Initiative der Stiftung Leben mit Krebs und hat das Ziel, auf die große Bedeutung von Bewegungs- und Unterstützungsprogrammen in der onkologischen Therapie aufmerksam zu machen und diese gezielt zu fördern. Die Stiftung organisiert die Rennen für einen guten Zweck seit 2005 deutschlandweit mit lokalen Partnern. Mainz war vor 24 Jahren der erste Austragungsort. Die diesjährigen Partner der Mainzer Regatta sind wie schon im letzten Jahr das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz) und die Stiftung Kinderkrebsforschung Mainz. Ausgerichtet wird das Rennen vom Mainzer Ruderverein 1878 e. V. (MRV). Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase, haben gemeinsam die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen.

Bewegung ist ein wichtiger Faktor während der Krebstherapie

Der Erlös der Regatta in Mainz kommt Projekten des UCT Mainz und der Stiftung Kinderkrebsforschung Mainz zugute, bei denen Bewegung im Mittelpunkt steht. „Wir wissen heute, dass körperliche Aktivität bei onkologischen Erkrankungen eine zentrale Rolle spielt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Thomas Kindler, Leiter des UCT Mainz. „Regelmäßige Bewegung steigert in allen Stadien einer Krebserkrankung die Lebensqualität und kann zudem die Wiedererkrankungsrate und Lebenserwartung von Krebspatienten positiv beeinflussen.“

Zu den durch „Rudern gegen Krebs“ geförderten UCT-Projekten gehört die im Rahmen des OnkoAktiv-Netzwerks durchgeführte allgemeine sport- und bewegungstherapeutische Beratung und Begleitung von Krebspatienten. Das Angebot wird durch das Institut für Physikalische Therapie, Prävention und Rehabilitation (IPTPR) der Universitätsmedizin Mainz unterstützt. Das ebenfalls durch die Regattaerlöse gesponserte Projekt „Personalisierte, digital gestützte Bewegungstherapie während der Immuntherapie“ bietet spezifische Bewegungstherapien für Patienten während einer Immuntherapie. Dabei kooperiert das UCT Mainz mit der Abteilung Sportmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Die Stiftung Kinderkrebsforschung Mainz wird ihren Anteil am Erlös von „Rudern gegen Krebs“ nutzen, um begleitende Therapiekonzepte zur Stärkung der Abwehrkräfte von chronisch kranken und tumorkranken Kindern zu unterstützen. Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp, Vorsitzender der Stiftung und ehemaliger Leiter des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz, betont die Bedeutung der Angebote: „Durch aktivierende Bewegungs- und Sportprogramme sowie durch psychosoziale Betreuungsangebote kann das körperliche und seelische Wohlbefinden der betroffenen Kinder stabilisiert werden. Dies sind wichtige Faktoren, um den Heilungsprozess und damit die Lebensqualität unserer jungen Patientinnen und Patienten zu verbessern“

„Rudern gegen Krebs“ 2024 startet am 7. Juli 2024 am Mainzer Ruderverein e. V. 1878, am Victor-Hugo-Ufer 1, 55116 Mainz. Beginn der Rennen ist um 09:00 Uhr. Parallel zur Regatta beantworten Vertreter der beteiligten Organisationen in moderierten Gesprächsrunden Fragen der Besucher. Für Kinder bietet der Mainzer Ruderverein ein zusätzliches Programm an. Die Regatta und das Rahmenprogramm enden um 18:00 Uhr.

Weitere Informationen im Internet unter rudern-gegen-krebs.de.

 

Römerwochenende im Landesmuseum Mainz am 13. und 14. Juli 2024 – Erstmals dabei: Römische Schule zum Mitmachen

Römerwochenende im Landesmuseum Mainz am 13. und 14. Juli 2024 I.Römercohorte Opladen mit sehenswerten Vorführungen / Spannende Einblicke in den römischen Alltag / Erstmals dabei: Römische Schule zum Mitmachen © Foto Diether von Goddenthow
Römerwochenende im Landesmuseum Mainz am 13. und 14. Juli 2024 I.Römercohorte Opladen mit sehenswerten Vorführungen / Spannende Einblicke in den römischen Alltag / Erstmals dabei: Römische Schule zum Mitmachen © Foto Diether von Goddenthow

Auf die legendäre Frage „quo vadis“ gibt es für die Fans eines historischen Römerlagers am 13. und 14. Juli 2024 nur eine Antwort – ins Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE). Dann bietet die I. Römercohorte Opladen, die inzwischen schon zu den Stammgästen am Römerwochenende des Landesmuseums zählt, spannende Einblicke und sehenswerte Vorführungen aus dem militärischen Alltag. Und in diesem Jahr feiert die Römertruppe sogar ihr 40-jähriges Bestehen.

Römerwochenende im Landesmuseum Mainz. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow
Römerwochenende im Landesmuseum Mainz. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow

Rund 15 Legionäre nehmen die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Zeitreise in das 1. Jahrhundert n. Chr. und präsentieren neben einem römischen Zeltlager römische Handwerkstechniken – vom Feldschmied über Wollverarbeitung bis zum Steinmetz. Auch eine Wahrsagerin wird ihre wundersamen Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Römerwochenende im Landesmuseum Mainz. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow
Römerwochenende im Landesmuseum Mainz. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow

Erstmals dabei ist ein Kinder-Mitmach-Programm zum Thema Schule in römischer Zeit. Die „schola romana“ wird geführt von der Leiterin des Stadtmuseums Bad Dürkheim, Dr. Britta Hallmann-Preuß. Tintenfass und Papyrusrolle dürfen keinesfalls fehlen und am Ende kommen sowohl die Großen als auch die Kleinen auf ihre Kosten. Natürlich dürfen auch Erwachsene mit dem Stylus auf Wachstafeln schreiben oder Rechenaufgaben mit dem Abakus lösen.

Das Römerwochenende findet am 13. und 14. Juli 2024 von 10 bis 17 Uhr im Landesmuseum Mainz statt. Es gilt der übliche Museumseintritt von 6 Euro, ermäßigt 5 Euro. Kinder bis einschließlich 6 Jahre haben freien Eintritt.

Römerwochenende im Landesmuseum Mainz. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow
Römerwochenende im Landesmuseum Mainz. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51

„Die Zeit ist reif für Olympische Spiele in Deutschland“ Ministerpräsident Boris Rhein und Sportministerin Diana Stolz verabschieden hessische Athletinnen und Athleten zu den Olympischen Spielen

Ministerpräsident Boris Rhein und Sportministerin Diana Stolz verabschieden die hessischen Athletinnen und Athleten zu den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris. © Hessische Staatskanzlei
Ministerpräsident Boris Rhein und Sportministerin Diana Stolz verabschieden die hessischen Athletinnen und Athleten zu den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris. © Hessische Staatskanzlei

Wiesbaden. Ministerpräsident Boris Rhein hat sich für die Austragung Olympischer Spiele in Deutschland ausgesprochen. „Die Zeit ist reif für Olympische Spiele in Deutschland. Deutschland kann das“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein am Dienstag in Wiesbaden und ergänzte: „Die Austragung wäre ein wichtiges Zeichen nach außen: Frieden und Völkerverständigung – das ist der olympische Gedanke. Deutschlands Sportfamilie kann Werte wie Fairness, Respekt und Mitmenschlichkeit glaubwürdig vertreten.“ Bei möglichen Spielen in Deutschland könne auch Hessen einzelne Wettbewerbe austragen – beispielsweise Radrennen rund um den Großen Feldberg.

In Wiesbaden verabschiedete Rhein gemeinsam mit Sportministerin Diana Stolz hessische Olympionikinnen und Olympioniken zu den anstehenden Spielen (26. Juli bis 11. August) und wünschte ihnen viel Glück für ihre Teilnahme in Paris. „Die Landesregierung steht hinter den Athletinnen und Athleten. Hessen drückt die Daumen“, sagte Rhein und wies darauf hin, dass die Landesregierung seit Jahren Rekordmittel in den Sport investiere. „Wir wollen damit die Voraussetzungen dafür schaffen, dass einerseits möglichst viele Menschen Sport treiben können und andererseits unsere Spitzensportler beste Bedingungen für die Wettkampfvorbereitung und das Training vorfinden. Ohne Breite keine Spitze und ohne Spitze keine Breite. Kinder begeistern wir dann für den Sport, wenn sie Idole haben. Und Olympionikinnen und Olympioniken sind zweifelsohne Idole.“

Sportministerin Diana Stolz sagte: „Für die Landesregierung ist die Förderung des Nachwuchsleistungssports eine Herzensangelegenheit. Die Talentsuche, Talentförderung und Talententwicklung erfolgt über eine Vielzahl von Maßnahmen und in enger Abstimmung mit unterschiedlichen Partnern, wie etwa dem Sportministerium, dem Kultusministerium, dem Landessportbund Hessen sowie den jeweiligen Sportfachverbänden.“ Die Sportministerin wünschte den Sportlerinnen und Sportlern viel Erfolg: „Unsere hessischen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler haben bereits mit ihrer erfolgreichen Qualifikation für die Olympischen und Paralympischen Spiele Herausragendes erreicht. Jetzt drücken wir ihnen allen für Paris fest die Daumen und hoffen, dass sie ihre selbst gesteckten Ziele erreichen und ihr sportlicher Fleiß und Ehrgeiz mit einem strahlenden Triumph belohnt wird. Als Botschafter des Sports sind unsere Athletinnen und Athleten nicht nur Vorbilder. Sie sind vor allem Motivations- und Inspirationsquelle für zahlreiche sportbegeisterte Kinder und Jugendlichen, die ihnen nacheifern.“

Die Nominierungen in allen Sportarten für die Olympischen Spiele werden erst zum Wochenende final vorliegen. Eine Übersicht über die teilnehmenden hessischen Athletinnen und Athleten finden Sie im Anschluss auf unserer Internetseite. Für die Paralympischen Spiele sind bisher acht hessische Athletinnen und Athleten aus fünf Sportarten und von sechs hessischen Vereinen qualifiziert. Deren endgültige Nominierung durch den Deutschen Behindertensportverband (DBS) erfolgt am 19. Juli 2024. Zusätzlich ist ein Athlet in der Sportart Tischtennis für das Team Refugee für Paris qualifiziert.

Die Olympischen Spiele in Paris finden vom 26. Juli bis 11. August 2024 statt. Die Paralympischen Spiele 2024 werden vom 28. August bis 8. September 2024 ausgetragen. Bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 konnten drei hessische Athletinnen und Athleten vier Medaillen gewinnen, bei den Paralympischen Spielen waren es zwei Athleten, die vier Medaillen gewinnen konnten.

Die Sonne in Schwarzweiß. Pechstein-Retrospektive feiert Besucherrekord im Landesmuseum Wiesbaden

Max Pechstein „Akt in der Düne“, 1924. im Themenbereich „Natürlich nackt!“ der großen Retrospektive „Max Pechstein – Die Sonne in Schwarzweiß“ © Foto Diether von Goddenthow
Max Pechstein „Akt in der Düne“, 1924. im Themenbereich „Natürlich nackt!“ der großen Retrospektive „Max Pechstein – Die Sonne in Schwarzweiß“ © Foto Diether von Goddenthow

Aus der gesamten Republik reisten Besucherinnen und Besucher in die Landeshauptstadt, um die große Retrospektive des Brücke-Künstlers, Max Pechstein, im Museum Wiesbaden zu besuchen. Die Schau stellte mit dem Leitthema „Die Sonne in Schwarzweiß“ neueste Erkenntnisse zum Werk des Künstlers in den Fokus und das Museum konnte seit dem 15. März rund 40.000 Gäste begrüßen. Zum feierlichen Abschluss gab die Enkelin des Künstlers, Julia Pechstein im Rahmen von Sonderführungen private Einblicke in das Leben ihres Großvaters.

Nach dem Erfolg der Retrospektive verbleiben zwei zentrale Werke des Malers, „Selbstbildnis, liegend“ und „Russisches Ballett“ (beide aus dem Jahr 1909) als Dauerleihgaben im Museum Wiesbaden. Die Gemälde werden direkt nach der Pechstein-Ausstellung in der ständigen Sammlung des Museums Wiesbaden neben den Kollegen und Freunden des Künstlers präsentiert. Neben Pechstein, der zwischen 1906 und 1912 zur „Brücke“-Vereinigung gehörte, werden Arbeiten von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller, Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff gezeigt. „Das Selbstbildnis, liegend wäre in jeder Museumssammlung ein Höhepunkt“, so Roman Zieglgänsberger, zuständiger Kurator der Abteilung Klassischen Moderne am Museum Wiesbaden, „nicht nur weil es Pechsteins erstes in Öl ausgeführtes Selbstporträt ist, sondern vor allem weil der Maler darin sein gesamtes Kunstverständnis offenlegt – nämlich die von ihm wahrgenommene Welt mit seinen Emotionen zu mischen und für uns sichtbar zu machen.“

Auch Julia Pechstein freute sich sehr, als sie diese Nachricht auf dem Sommerfest des Museums erreichte: „Dass diese beiden Werke über die Ausstellung hinaus in Wiesbaden öffentlich ausgestellt bleiben, ist eine gute Nachricht, denn beide Werke waren viel zu lange nicht mehr öffentlich zu sehen – das Russische Ballett knapp zwanzig Jahre, das Selbstbildnis sogar dreißig.“

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden

Frankfurter Zoo: König der Tiere in neuer Löwen-Außenanlage

Löwe Kumar genießt die neue Außenanlage im Zoo Frankfurt,  © Stadt Frankfurt am Main, Kulturdezernat, Foto: Chris Christes
Löwe Kumar genießt die neue Außenanlage im Zoo Frankfurt, © Stadt Frankfurt am Main, Kulturdezernat, Foto: Chris Christes

ffm. Unter dem Motto „Macht Platz für den König“ begann vor zwei Jahren der Umbau der Außenanlage der Asiatischen Löwen. Jetzt sind die Arbeiten abgeschlossen. Die vollkommen neugestaltete und deutlich vergrößerte Anlage bietet optimale Bedingungen für die Tiere und eine hohe Aufenthaltsqualität für Besucherinnen und Besucher.

Einst umschloss ein breiter Wassergraben die Außenanlage der Löwen im Frankfurter Zoo. Davon ist heute kaum noch etwas zu sehen. Durch die Aufschüttung des Grabens konnte die Gehegefläche von 495 Quadratmetern auf über 1000 Quadratmeter mehr als verdoppelt werden. Ein dreistufiges Gehegerelief sorgt auf der Besucherseite für unterschiedliche Einblicke auf die Anlage und bei den Tieren für viel Abwechslung in der Geländestruktur. Ein neues Absperrgehege, das auch vorübergehend separierten Tieren einen Aufenthalt im Freien ermöglicht, wurde ebenfalls eingerichtet. Dieses zweite Außengehege ist eine Voraussetzung für die zukünftige Zucht der hochbedrohten Asiatischen Löwen.

„Es ist mir eine große Freude, dass wir heute – rechtzeitig vor den hessischen Sommerferien – die neugestaltete Löwen-Anlage eröffnen können“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Unser Ziel war es, den Tieren mehr Platz und ein abwechslungsreich gestaltetes Gehege zu schaffen und den Besucherinnen und Besuchern ein tolles Tiererlebnis zu bieten. Beides wurde erreicht und damit ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der Zooentwicklung gesetzt“, sagt Hartwig.

„Obwohl es sich bei dem Umbau der Anlage um ein vergleichsweise kleines Projekt handelt, hat es den Zoo doch vor einige Herausforderungen gestellt, denn die Anforderungen an die Haltung von Löwen sind hoch und komplex. Natürlich geht es da in erster Linie um Sicherheit. Am Anfang stand die Frage, welche Form der Abtrennung von Tier- und Besucherbereich den Wassergraben ersetzen soll. Das ist nicht banal, denn es gilt, Mensch und Tier möglichst nah aber dennoch sicher voneinander getrennt zusammenzubringen“, erklärt Zoodirektorin Christina Geiger.

Eine Besonderheit stellt das neue Trainingsgitter im Besucherbereich dar. Die Idee dazu stammt von Revierleiterin Anni Fuchs. Es ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern dem medizinischen Training der Löwen beizuwohnen. So kann Wissen über die Tiere und ihre Haltung anschaulich vermittelt werden.

Wie viele Gebäude und Anlagen im Zoo, stammt auch die Löwen-Außenanlage ursprünglich aus den 1950er Jahren. Ein Umbau war längst überfällig.

„Bauen im Zoo ist anspruchsvoll und erfordert einen großen Einsatz aller Beteiligten“, sagt Jobst Jung vom Amt für Bau und Immobilien und ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem Zoo und dem beauftragten Planungsteam das Projekt erfolgreich umsetzen konnten. Die Anlage ist gekennzeichnet durch einen behutsamen Umgang mit dem Bestand, insbesondere in Form der Um- und Weiternutzung des ehemaligen Wassergrabens. So konnte mit minimierten baulichen Eingriffen für die Besucher ein immersives Naturerlebnis mit drei sehr verschiedenartigen Einblicken in die Tierwelt und für die Löwen ein anregungsreicher, in seiner Fläche verdoppelter Lebensraum realisiert werden – eine suffiziente, nachhaltige und kostenoptimierte Lösung, die sich perfekt in die Entwicklung des Zoos integriert.“

Mit dem Umbau wurde die Landschaftsarchitektin Ariane Röntz beauftragt. Sie war unter anderem bereits am Bau der 2019 eröffneten Pinguinanlage beteiligt. Ihr zur Seite stand Harald Fay von Fay & Schlimbach Architekten, der ebenfalls bereits an Projekten des Zoos beteiligt war. Die Kosten für den Bau der Anlage belaufen sich auf rund 2,2 Millionen Euro. Mehr als 300.000 Euro an Spenden und Drittmitteln flossen in das Projekt ein.

„Mit dem Umbau ist die Anlage nun fit für die kommenden Jahre und bietet beste Voraussetzungen für die Haltung von Löwen und die Beteiligung an Erhaltungszuchtprogrammen“, erklärt Geiger. „Im Stil schließt sie an die 2013 fertig gestellte Südamerika-Anlage Ukumari-Land in direkter Nachbarschaft an. Besucher- und Tierbereich stehen miteinander in Beziehung. Man erlebt die Tiere nicht auf dem Präsentierteller, sondern taucht in ihren Lebensraum ein. Dieses Gestaltungsprinzip verfolgen wir auch in unserem Masterplan für die Zooentwicklung, dessen Erarbeitung kurz vor dem Abschluss steht“, sagt Geiger.

Hintergrund: Der Asiatische Löwe (Panthera leo persica)

Sowohl der Afrikanische als auch der Asiatische Löwe ist in seinen Lebensräumen hochbedroht. Von den Asiatischen Löwen, die im Zoo Frankfurt gehalten werden, waren in der Natur nach Angaben der Roten Liste bedrohter Tierarten der Weltnaturschutz-Union IUCN über viele Jahre lediglich 350 Individuen gemeldet. Aktuelle Zahlen aus Indien deuten auf eine positive Entwicklung der Population hin. Zum World Lion Day im Jahr 2021 wurde die Zahl von 674 Löwen bekannt gegeben. Ihr Lebensraum, der sich einst vom südlichen Kaukasus über den Nahen Osten bis Indien ersteckte, ist auf ein kleines Gebiet, den Gir-Nationalpark im Bundesstaat Gujarat, geschrumpft.